4,99 €
Elly & Dom G. hatten im ersten Roman "Elly - Dunkle Geheimnisse" eine wilde, geheime BDSM-Affäre, die in Venedig ein jähes Ende fand. Doch der Zufall und die nicht abreissenden Gefühle füreinander führen die beiden wieder zusammen. Dabei holt sie die Vergangenheit - die gemeinsame und das, was in der Zwischenzeit passiert ist - immer wieder ein. Doch die Leidenschaft navigiert sie über alle Klippen hinweg und zu unglaublichen Erlebnissen vor, während und nach einem gemeinsamen Wochenende in Paris, das an erotischen und schier grenzenlosen Spektakeln kaum zu überbieten ist.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Veröffentlichungsjahr: 2023
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Teil 1: Rückforderung
Teil 2: Justitia
Teil 3: Destination Paris
Teil 4: Paris s’éveille
Teil 5: Riveau
Teil 6: Cirque Des Perversions
Teil 7: Zündstoff
Nachwort und Danksagung
Über vier Jahre hat es gedauert, bis die Geschichten um Elly und Dom G. in diesem Buch ihre Fortsetzung fanden. Das Kennenlernen und die wilden Ritte im ersten Band «Elly - Dunkle Geheimnisse» endeten mit einem Schluss, der bewusst offen liess, ob es eine Fortsetzung geben würde oder nicht.
So fühlt man sich als Autor wie ein Vater für die Protagonisten, die der eigenen Fantasie entsprungen sind (na gut, nicht nur der Fantasie, gebe ich zu). Sie sind die sehr erwachsenen Kinder, die man in die Welt gesetzt hat, und ich muss zugeben, dass ich beide sehr gern habe. Da die Umstände, die damals zum ersten Band führten, nicht mehr die gleichen sind, haben die beiden eine Art Eigenleben entwickelt und eine treue Fangemeinde gefunden, die ich nicht länger warten lassen wollte. All das zusammen war für mich Grund genug, die Geschichte der beiden in den letzten Jahren fortzuschreiben.
Die Erzählung vom Tanz in Schwarz beginnt einige Zeit nach dem Ende in Venedig. Elly und Dom G. hatten schon lange keinen Kontakt mehr, aber manchmal sind die Gefühle stärker als der Verstand. Die hochexplosiven Hormone brauchen dann nur einen kleinen Funken des Schicksals, um das Feuer wieder zu entfachen.
Doch auch diesmal läuft nichts so, wie es am Anfang aussieht. Beide Charaktere haben ihre eigene, persönliche und nicht immer durchschaubare Agenda, die auch noch von der Realität oft kräftig durcheinander gewirbelt wird. Und so ist auch dieses Buch entstanden, wie das Leben eben ist: Ohne Handlung, ohne Planung, sondern Kapitel für Kapitel, ohne zu wissen, wie es enden wird. So wie das Leben nur echt ist ohne Gebrauchsanweisung, so kann auch die Geschichte nur echt sein, wenn sie sich ereignet und nicht einem genauen Plan folgt.
Nun wünsche ich den Leserinnen und Lesern viel Vergnügen und inspirierte Stunden!
Oliver G. Wolff, November 2023
Um vier Uhr in der Früh weckte mich mein Handy und zeigte Lisas Telefonnummer. Verdammte Scheisse, ich hatte es versäumt, das Mistteil aus dem Hause der angebissenen Äpfel vor dem zu Bett gehen auszuschalten. Als ich nach dem Abendbrot meinen Anzug gegen bequeme Kleidung getauscht hatte, war ich der Versuchung erlegen, mich kurz hinzulegen. Prompt übermannte mich der Schlaf. Als ich wieder aufwachte und mich bettfertig machte, hatte ich das Smartphone neben meinem Bett vergessen.
Ich hatte so gar keine Lust, jetzt mit Lisa zu sprechen, schon gar nicht mitten in der Nacht. Aber ich wusste von ihren persönlichen Schwierigkeiten, also erbarmte ich mich ihrer und nahm den Anruf entgegen. «Du mssst misch ssssofort hier abholln» lallte sie. Betrunken. «Lisa, nimm dir ein Taxi und fahr nach Hause!» Sie reagierte in weinerlichem Ton: «Wenndumichbschütznwillst, Dom Geeeeh, dann holllstdumichab, du Arsch!»
«Such dir den Schutz im Taxi» antwortete ich genervt und unterbrach die Leitung. Gleich hinterher schaltete ich mein Handy aus – ich wollte meine Nachtruhe. Doch von wieder einschlafen können konnte natürlich keine Rede sein. Danke, Lisa.
Lisa war meine aktuelle Sub, ein deutlich jüngeres Mädchen ohne feste Partnerschaft, auf der Suche nach der perfekten Beziehung: Ein dominanter Mann, der sie nicht verarscht oder missbraucht – das war ihr Idealbild. Aber sie fand ihn einfach nicht und irgendwie tat sie mir deswegen leid. Allerdings hatte ich die Befürchtung, dass sie in mich verliebt war, auch wenn sie dies stets abstritt. Vielleicht hatte ihre finanziell prekäre Situation ebenfalls dazu beigetragen, sich auf mich zu fokussieren, obwohl ich es stets abgelehnt hatte, ihr Geld zu leihen oder zu geben. Nur für die Sessions, mal ein Essen vorher oder nachher und ein paar bestimmte Kleidungsstücke hatte ich mich grosszügig gezeigt.
Mein Entschluss reifte, dass ich mich von diesem Mädchen trennen musste. Zweifellos für sie schmerzhaft, würde dies am Ende auch ein Befreiungsschlag für sie sein und den Weg ebnen für eine Zukunft, die mit mir ohnehin nie stattfinden könnte.
Im vergangenen Jahr hatte ich einige Spielpartnerinnen gehabt, abwechselnd. Im Eiltempo wollte ich den Verlust von Elly verdauen, indem ich ihn möglichst rasch mit vielen neuen Erfahrungen überlagerte. Und ich fand, dass mir das ganz gut gelungen war.
Lisa, noch keine 30 Jahre alt, war ein ausnehmend hübsches Mädchen: Hellblonde Haare, leuchtend graublaue Augen, schlank und sportlich. Mit Pumps und Stiefeln kam sie zwar – sehr zu meinem Leidwesen – nur zu meinen Sessions, was man ihr am ungeübten Gang und dem fast ungebrauchten Schuhwerk auch ansah. Lieber war sie bequem unterwegs und mimte die Unschuld vom Lande. Aber das war sie definitiv nicht. Auf eigenartige Weise war sie in allem, was wir taten, deutlich weiter gegangen als Elly. Sie hatte keine Probleme damit, wenn sie auch mal von einem anderen Mann bespielt wurde, solange es unter meiner Aufsicht war. Auch Berührungen mit dem eigenen Geschlecht waren für sie nie ein Tabu. Sie schien es sogar zu geniessen, insbesondere wenn sie wusste, dass es mich erregte: Dann gab es kaum ein Halten und sie konnte sich dieser Spielart sehr intensiv hingeben. Einmal verlangte ich von ihr, dass sie sich von einer anderen Frau auspeitschen lässt. So heftig, dass ihr Po danach alle Farben aufwies, die der Regenbogen hergibt. Anschliessend sollte sie ihre Peinigerin aus Dankbarkeit lecken, welche ich kurz danach vor ihren Augen fickte. Lisa, nur bespielt und ohne gewährten Orgasmus.
Oh ja, Lisa war wirklich sehr devot, und irgendwie gefiel mir das. Allerdings kam aber auch schnell Langeweile auf. Denn wenn sich jemand so verhält wie eine «O.» aus dem entsprechenden Roman und einfach nur tut, was man verlangt, verliert das Spiel seinen Reiz rapide. Alles wird auswechselbar, die Sub ist nur noch ein willenloses Objekt - wie ein Stück Fleisch. Ich begann zu realisieren, dass das Brechen des Willens und das Verschieben der Grenzen das wirklich Spannende war in einer Spielbeziehung. Es mag für Menschen mit Minderwertigkeitskomplexen lustvoll sein, 100 Prozent Macht über jemanden zu haben. Aber für mich war das nichts.
Wie konnte ich Lisa, in ihrer labilen Verfassung, das Ende verkünden? Die Tränen, die bestimmt kullern würden – wie sehr ich diese Vorstellung hasste. Kurz schmunzelte ich über diese Empfindung. Ausgerechnet mir als Sadist bereitete das Zufügen von Schmerzen Mühe? Doch es war tatsächlich so. Mit all meinen Subs verbanden mich Emotionen, wenn auch in unterschiedlicher Tiefe.
Kurz bevor mich der Wecker ein paar Stunden später zum Aufstehen zwingen wollte, war ich doch noch einmal eingenickt. Schwer wie Blei fühlte ich mich. Ich schaltete mein Handy ein, worauf es mich mit einer Fülle von Mitteilungen bombardierte: Fünf verpasste Anrufe und drei Sprachnachrichten. Allesamt von Lisa. Ich löschte alles, ungehört. Mein Entschluss stand fest – ich musste es ihr heute beibringen.
Nach dem Frühstück fuhr ich mit der U-Bahn in die Stadt, um mir neue Schuhe zu kaufen. Als klassischer Gentleman war mir das Anprobieren wichtiger als günstige Preise von Massenware im Internet, und so lief ich die Haupteinkaufsstrasse hinunter und betrat ein grösseres Modegeschäft.
Die gläserne Rolltreppe mit der sichtbaren Mechanik dort hatte mich schon immer fasziniert. Ich überlegte mir, ob es wohl eine Location für meine Spiele gäbe, wo man die fahrenden Stufen in ein Szenario einbauen könnte. Oder ein Geschäft dafür verwenden könnte, mit Kleiderbügeln, Klemmen... meine lebhafte Vorstellungsgabe ersann Situationen, in welchen die Bewegungen der Mechanik zu unausweichlichen Strafen führen würden. Wenn die schwarzen Handläufe nach meinem Gutdünken an den Nippeln einer vor ihnen knienden Sub scheuern würden. Oh, welch erregende Fantasie!
Mit diesem Gedanken, bereits von bösen Taten tagträumend, betrat ich die Rolltreppe, um das erste Obergeschoss zu erreichen. Nebenbei konnte ich die Leute, die auf der hinunterführenden Rolltreppe standen, in Ruhe betrachten. Eigentlich war das ein herrlich gefahrloses Vergnügen, denn die Leute würden, selbst wenn sie meine Observation bemerkten, bald ausser Reichweite für eine empörte Reaktion sein. Sie unten, ich oben.
Und dann geschah es.
Die Chancen dafür waren wohl eins zu einer Million gewesen, aber ich erkannte Elly unter denjenigen, die sich nebenan nach unten fahren liessen. Unsere Blicke trafen sich, zwei Sekunden vielleicht, dann war sie vorbei. Ich drehte meinen Kopf kurz um. Sie nicht. Wie vom Blitz getroffen fühlte ich mich, mein Körper in Aufruhr. Unfähig, in diesem Moment auch nur irgendwie zu reagieren, stolperte ich Sekunden später oben angekommen über das Ende der Rolltreppe und fiel der Nase lang zu Boden. Verdutzte Verkäuferinnen eilten sofort herbei und halfen mir, mich wieder aufzurichten. In dieser Situation konnte ich unmöglich davonrennen, um Elly vielleicht noch irgendwie zu erreichen. Wobei, wenn ich ehrlich zu mir war: Ich hatte keinen Plan, was ich überhaupt gesagt hätte.
Als ich mich wieder aufgerichtet und den helfenden Personen gedankt hatte, war meine Lust, in diesem Geschäft noch einzukaufen, vergangen. Die Peinlichkeit des Ereignisses hinter mich lassend, verliess ich unverrichteter Dinge das Geschäft und begab mich nach draussen. Die Schmach, bei diesen Damen nun auch noch nach Schuhen zu fragen, wäre unerträglich gewesen. Vom erlittenen, emotionalen Donnerwetter verwirrt und planlos stand ich vor dem Geschäft und blickte in die mit Passanten bereits gut gefüllte Fussgängerzone. Ich kramte mein Smartphone hervor, welches keine entgangenen Anrufe anzeigte.
Auch nicht von Elly.
Um mich zu beruhigen, beschloss ich, mich in ein Strassencafé zu setzen. Es war das gleiche wie damals, als ich Elly zufällig mit einer Freundin sah. Der Kaktus! Ja, dieser Moment war der Beginn der berühmt gewordenen Sukkulenten-Episode. Ich schloss meine Augen für einen Moment, um die Bilder der Erinnerung auszukosten. Ich schloss für einen Moment die Augen, um die Bilder der Erinnerung zu geniessen. Aber als ich sie wieder öffnete, war Elly auch nicht mehr da. Völlig realitätsfremd dachte ich, dass sie vielleicht wieder auftauchen würde. Nein, ich wünschte, sie würde mich jetzt suchen, nach diesem seltsamen Moment im Modehaus.
Doch das passierte nicht.
Desillusioniert nippte ich an meinem Cappuccino und liess meine Fantasie spielen. Wie sehr hätte es mich interessiert, was sie in diesem Jahr seit Venedig erlebt hatte. Wie waren ihre Verhältnisse heute? Hatte ihre Ehe gehalten? Oder vielleicht hatte sie sich inzwischen getrennt, ja, sich gar einen anderen Dom zugelegt? Die Vorstellung begann an den Narben der Wunden zu zerren, die, wie ich bemerkte, doch nicht ganz verheilt waren.
Mein ach so kluger Plan, alles zu überlagern mit frischen Erfahrungen: Er war geschmolzen wie damals die Eiswürfel auf Ellys heissem Bauchnabel. Und ich fühlte mich entblösst, wie ein Puppenspieler, dessen Illusion auf einmal implodiert, weil die Kulisse um ihn herum wegen eines kleinen Windstosses eingestürzt ist.
Es half alles nichts. Ich musste nach Hause und mich auf andere Gedanken bringen, am besten mit Musik. Die Auswahl überliess ich dem Zufallsmodus meines Computers, um die Zerstreuung grösstmöglich werden zu lassen. Das dritte Lied der Zufallsliste hiess «5 Women», von Prince geschrieben und Joe Cocker interpretiert: Wie es fünf Liebhaberinnen brauchte, bis er seine Ex endlich vergessen konnte – und dann nur fünf Minuten, um wieder sich zu verlieben, als er ihr Gesicht wieder sah.
«Prince, Du alter Schwerenöter!» schimpfte ich laut und realisierte gleichzeitig, was mein Unterbewusstsein schon längst entschieden hatte: Ich musste Elly kontaktieren. Bald.
Venedig war der Höhepunkt und gleichzeitig das unerwartete Ende der gemeinsamen Reise von Elly und mir gewesen. Das Gefühl einer nahenden Katastrophe, welches sich langsam aufzubauen begonnen hatte, hatte mich nicht getäuscht. Wie ein Gewittersturm, den man in der Ferne bereits blitzen und donnern hört, der aber unausweichlich ist. Im Prinzip war bereits der Brief, den sie vor der Abreise verfasst hatte, eine Vorbereitung auf das Ende – nur hatte ich es ignoriert. Und sie wahrscheinlich auch.
Nach unserer letzten Begegnung, tief in der Nacht, war sie im Hotel verschwunden. Ich hatte Licht in ihrem Zimmer gesehen, bevor sie dort angekommen sein konnte. Aber zu diesem Zeitpunkt war ich bereits überzeugt davon, dass das Licht nicht auf ihren Ehemann zurückzuführen war. Die Medizin, die Elly ihm vor unserem geheimen Treffen verabreicht hatte, war eindeutig zu stark dafür, als dass er hätte aufwachen können. Das Licht musste wohl den ganzen Abend lang schon gebrannt haben – nur hatte es niemand bemerkt.
Wenige Tage nach Venedig erreichte mich ein Brief von Elly. Wieder ein Brief. Sie schrieb, dass die Situation zu intensiv geworden sei für sie. Sie habe dank mir die Türe zu einer Welt aufgestossen, die ihr sehr viel mehr biete, als sie verdauen könne. Es sei wie ein Ultimatum, welches sich ihr stelle – entweder der Familie Genüge zu tun oder ganz den Verheissungen der ungehemmten Sexualität erliegen. Die Zuspitzung und die Dimension, die unsere Erlebnisse in Venedig erreicht hätten, habe ihr den Seiltanz vor Augen geführt, den sie vollführe. Der Schreckmoment beim Öffnen der Hotelzimmertüre, als sie die brennende Nachttischlampe sah, habe sie die Fallhöhe in ihrem ganzen Ausmass fühlen lassen. Ohne Netz oder doppelten Boden. Sie bitte um Verständnis, dass sie sich erholen und mit der ganzen Situation, in welcher sie sich befinde, klarkommen müsse: Sich aus diesem Rausch herauszuwinden, Vernunft einkehren zu lassen und der Familie, den Kindern, welche sie liebe wie nichts sonst auf der Welt, gerecht zu werden.
Meine Argumentation legte ich ihr bewusst kühl und elektronisch dar: Dass sie für sich entscheiden müsse, was richtig sei und ich unter keinen Umständen eine Sub wolle, die mit sich nicht im Reinen sei. Einzig der Hinweis sei gemacht, dass durch das, was wir erlebt hätten, niemand zu Schaden gekommen sei. Alle hätten profitiert – ihre Familie von ihrer Ausgeglichenheit, sie von ungebremsten Momenten der Lust und ich von ihrem Wesen, welches sich mir zu 90% hingegeben hatte. Den Frechheitsanteil von 10% zog ich in der Benotung selbstverständlich ab.
Elly hatte daraufhin keine Antwort geschickt. Eigentlich hatte ich auch nur gehofft, aber nicht erwartet, dass sie es tun würde. Sie sollte ihre Ruhe haben.
Doch aus Tagen wurden Wochen, dann Monate. Die Hoffnung starb. Und damit kam zu einem Ende, was nicht hätte enden dürfen.
Meine Vermutung hatte sich als korrekt herausgestellt: Sie war in die gleiche Falle getappt wie andere Subs zuvor auch schon. Ab dem Erreichen eines gewissen Intensitätsniveaus begann sie zu realisieren, dass diese Ausschweifungen, der Ausbruch aus den konservativen Standards, die unsere Gesellschaft knechten, ein neues Paradies verheissen. Eines, dessen Betreten allerdings einen hohen Preis fordert: Den Verlust des Sicherheit vermittelnden Rahmens der Vergangenheit. Und so krebste auch Elly zurück in ein bürgerlich-normales Leben. Dieses Leben musste unweigerlich langweilig sein. Sie ordnete sich den Erwartungen der anderen unter und gab damit das eigene Wohlbefinden, die eigenen Bedürfnisse, komplett auf. Vielleicht, so sinnierte ich, würde sie sich hie und da doch mal eine Affäre, eine sexuelle Begegnung mit einem anderen Mann erlauben. Aber die Welt, die wir zwei hatten, würde von nun an unerreichbar bleiben.
Wie sehr hatte ich diese Frau vergöttert. Und sie liess mich noch immer nicht los. Ihre Zuckungen, ihr entrückter Gesichtsausdruck, wenn sie flog. Ein Zustand, den nur ich ihr ermöglichen konnte. Und trotzdem hatte sie ihn nicht mehr gesucht. Das musste ich ihr in Erinnerung rufen, unbedingt. Hatte sie ihre Wildlederpumps noch?
Ich sprang über meinen Schatten und nutzte den Steilpass, den mir das Schicksal heute gegeben hatte. Alle Pfeile zeigten darauf, was zu tun sei. In Reminiszenz der alten Tradition schrieb ich mit Tinte auf ein Büttenpapier:
Elly
Es führt kein Weg daran vorbei, dass wir fortführen, was wir begonnen hatten. Und Du weisst das genau. Hör umgehend auf, Dich zu belügen. Ich erwarte Deinen Anruf.
Das ist ein Befehl.
Dom G.
Mein Kurier war beauftragt. Die Mitteilung sollte sicher und stilvoll ankommen wie zu alten Zeiten. Siegessicher liess ich mich in meinen Ledersessel fallen und wandte mich der Lisa-Problematik zu. Nach all den gemeinsamen Erlebnissen war es angebracht, ihr die Botschaft persönlich zu überbringen.
Wenig später fuhr ich mit dem Auto zu Lisas Wohnung. Sie bewohnte eine von sechs Wohnungen in einem Mehrfamilienhaus. Sie lag im Erdgeschoss und war durch die dichte Thujahecke eines schmalen Vorgartens vor Blicken geschützt. Durch diesen näherte ich mich den Fenstern und inspizierte die Küche, wo aber niemand war. Ob sie wohl zu Hause war? Das Recht, jederzeit unangemeldet aufzutauchen, hatte ich mir immer und bei allen Subs vorbehalten.
Am Schlafzimmerfenster angekommen, erstarrte ich bei dem Anblick, der sich mir bot: Lisa lag auf der Matratze ihres Bettes, ihre Hände und Arme waren jeweils an die Beine des Bettrahmens gefesselt. Ihr Mund war geknebelt mit... Netzstrümpfen? Waren es die, die ich ihr kürzlich gekauft hatte? An den Füssen trug sie weisse Socken, ansonsten war sie völlig entkleidet. Ihre Kleider lagen verstreut auf dem Boden, in einer Ecke standen ihre schmutzigen Converse All Star, einer davon zugeschnürt. Wie ein unschuldiges junges Mädchen, das in die Fänge eines bösen Mannes geraten ist - so sah die Szene aus.
Die Unsicherheit, was genau hier vonstatten ging, erregte mich. Trotzdem wollte ich ans Fenster klopfen, doch plötzlich betrat ein junger, gut gebauter Mann - etwa in Lisas Alter - den Raum. Er, mittelstark behaart, war komplett nackt. Ein halb erigierter Schwanz baumelte im Takt seines energischen Schrittes. Keine schlechten Dimensionen hatte das Teil, fand ich. War Lisas Wahl bewusst auf diesen Mann gefallen, oder war das alles gar nicht so geplant gewesen? In der linken Hand hielt er eine Kerze, in der rechten eine Salatgurke. «OK», dachte ich, «jetzt wird es spannend», und veränderte meine Position vor dem Fenster so, dass ich sicher nicht entdeckt werden konnte.
Lisa riss die Augen auf und stiess, dank des Schalldämpfers in ihrem Mund, wahrscheinlich nur einen stummen Schrei aus. Ich lächelte zufrieden: Wie bei allem, was ich kaufte, hatte ich auch bei den Strümpfen gute Qualität gekauft.
Der junge Mann zündete die Kerze an und schien ihr damit zu drohen. Diese verdammte Doppelverglasung verhinderte, dass ich verstehen konnte, was er sagte. Dann kniete er sich zwischen ihre Beine und nahm die Salatgurke in die Hand. Er schmierte sie mit Gleitmittel ein und begann damit, Lisas Pussy zu ficken. Das Gemüse öffnete ihren blank rasierten Eingang mühelos. Sie genoss es ganz offensichtlich. Zuerst verdrehte sie ihre Augen, dann schloss sie sie. Immer heftiger, immer schneller stiess er zu, und ergötzte sich an diesem Anblick. Regelmässig wichste er mit der anderen Hand seinen Schwanz.
Auf einmal hielt er inne, liess den Bio-Dildo in ihr stecken und nahm die Kerze. Er tröpfelte das ganze Wachs auf ihre Brustwarzen. Diesmal, so machte es den Anschein, wollte Lisa laut kreischen.
Ein cleverer Bursche, urteilte ich – er wusste, wie er ein schmutziges Mädchen wie Lisa zu behandeln hatte, ohne ihr unerwünschte Verletzungen zuzufügen. Diesen Vorgang wiederholte er mehrmals, bevor er die Gurke wieder in Bewegung setzte. Kurz vor ihrem Orgasmus, so jedenfalls schien es mir, zog er das Grünzeug aus ihr raus und riss ihre Netzstrümpfe aus dem Mund. Er befahl ihr offensichtlich, ein Stück von der Gurke abzubeissen. Als er sah, wie sie seiner Anweisung nachkam, stiess er mit seinem inzwischen ganz harten Schwanz in ihre geweitete Pussy. Oh, ungeschützt! Die beiden schienen sich doch besser zu kennen? Bald darauf hielt er es nicht mehr aus: Er setzte sich auf ihren Brustkorb und gab ihr seine weisse Salatsauce in den Mund. Sie schluckte alles. Mit Genuss. Das verdorbene Luder, wie ich es kannte. Ich hatte sie schliesslich ja dazu erzogen.
Dann schmierte der Kerl einen Analplug ein und schob ihn ihr in den Anus, um sich kurz darauf mit seiner Hand den Weg in ihre Muschi zu bahnen. Nach einigen Bewegungen kam sie heftig, warf den Kopf hin und her. Er legte sich auf sie drauf und küsste sie.
Für einen so jungen Mann hatte er das gar nicht so schlecht gemacht. Ob er von allen Geheimnissen seiner Gespielin wusste? Beide waren gekommen. Aber ich nicht. Und ich empfand es als angebracht, diese Situation zu ändern.
Ich trat in ihren Sichtbereich und klopfte ans Fenster.
Beide erschraken, als sie mich vor dem Fenster sahen. Lisa, die mich nicht aus den Augen liess, gab ihrem Freund anscheinend irgendwelche Anweisungen, woraufhin dieser sich hastig seine Unterhose anzog. Er deutete auf die Haustür und liess mich kurz darauf herein.
Ohne ihn zu grüssen, betrat ich die Wohnung und folgte ihm, der wie ein begossener Pudel aussah, ins Schlafzimmer. Lisa lag noch immer gefesselt und mit Furcht in ihren Augen da. «Du hast wohl ein Taxi gefunden, meine Liebe», provozierte ich sie. Als ich ihn wieder ansah, sah er aus, als hätte man ihn gerade bei etwas Verbotenem erwischt.
Hatte ich wirklich ins Schwarze getroffen? Ich musterte ihn aufmerksam und fuhr dann fort: «Oh, und dass ich so recht hatte, das ist nun doch eine Überraschung.» Lisa versuchte, seine Ehre zu retten: «Er heisst Thomas, und wir kennen uns schon seit ein paar Wochen».
«Das ist auch überhaupt kein Problem, Lisa. Von dir dreckiger Nutte hatte ich nichts anderes erwartet, als mich eines Tages zu hintergehen. Eurer gemeinsamen Zukunft stelle ich keine Hindernisse in den Weg. Allerdings...», meine Stimme senkte sich, «erwarte ich, dass für dich eine angemessene Ablösesumme gezahlt wird, bevor du in andere Hände übergehst.» Thomas' Mimik hätte nicht verblüffter sein können. «Ablöse?», stammelte er. «Bezahlung?»
Ich prustete los vor Lachen. Als hätte ein Kind eine wirklich absurde Frage gestellt. In väterlicher Manier klopfte ich auf seine Schulter: «Natürlich, Thomas. Selbst die billigste Schlampe geht nicht kostenlos von Dom G. weg. Und wenn ich mir ansehe, dass ihr beiden bereits euren Spass hattet, ich hingegen noch nicht, ist dies genug Veranlassung, diesen Zustand umgehend zu korrigieren.» Meine Mine verfinsterte sich und mein Ton wurde scharf: «Los, befreie Lisa!» herrschte ich ihn an.
Thomas schien unsicher, ob er meiner Aufforderung nachkommen sollte; einen Moment lang rührte er sich nicht. Aber Lisa kannte meine Ungeduld und sah ihn auffordernd an. Mit einer Kopfbewegung bestätigte sie, dass mein Befehl ausgeführt werden sollte. Für mich stand es ausser Frage, dass er die Ablöse bezahlt, wie ich es auch schon gemacht hatte, vor langer Zeit bei einer meiner ersten Subs.
Wenig später war Lisa von ihrem Liebhaber befreit worden und sass nervös auf der Bettkante und wartete, was nun geschehen würde.
«Und jetzt, junger Mann, legst du dich aufs Bett und nimmst die Position ein, die Lisa vorhin eingenommen hat.» Unsicher suchte er noch einmal den Blickkontakt zu Lisa und vergewisserte sich, dass alles im Rahmen dessen war, was Lisa zuliess. Als er da lag, fesselte ich Thomas genauso, wie Lisa zuvor gefesselt worden war. Dann wandte ich mich an Lisa: «Zeig mir, wie sehr du diesen Mann willst. Ich überlasse dich ungern jemandem, den du vielleicht nur als Notnagel betrachtest!»
Lisa verstand sofort. Auf allen vieren kroch sie zu Thomas Gemächt und umschloss seinen schlaffen Schwanz mit ihren Lippen, um ihn zu liebkosen. Sie ging behutsam, aber fordernd genug vor, um ihn rasch zu neuer Grösse anschwellen zu lassen. «In dem Preis, den du bezahlst, ist auch eine Bedienungsanleitung enthalten», sagte ich zu ihm. Ich holte vier Wäscheklammern aus ihrem Schrank, während Lisa auf allen vieren den Lustspender weiter verwöhnte. Ich befestigte zwei der Klammern an den beiden Brustwarzen, wodurch sich das Wachs von ihrer Haut löste, und zwei weitere an den äusseren Schamlippen. Eine Prozedur, die sie nicht von ihrer Aufgabe abhielt, zumal sie zu unserem regelmässigen Repertoire gehörte.
Ihr Hintern war perfekt positioniert, um meine rechte Hand aufzunehmen, die nun zu den ersten Schlägen ausholte. Lisa zuckte zunächst zusammen, begann aber immer mehr, meinen Sadismus zu geniessen. Doch das war nicht nach meinem Geschmack. Also zog ich schnell meinen Gürtel aus der Hose, fasste ihn an den Enden zusammen und steigerte ihren Schmerz durch Schläge damit. Sie liess Thomas Schwanz aus dem Mund fallen und schrie, nur um gleich danach weiterzumachen.
«Auf diese Weise, Thomas, mag Lisa gedemütigt werden. Schwanzlutschend, ausgestellt, mit Klemmen an den empfindlichen Stellen und verdroschen von einem starken Mann!» Er reagierte nicht auf das, was ich sagte, sondern gab sich weiter dem Empfangen der oralen Freuden hin, die Lisa ihm ermöglichte. «Soll er doch», dachte ich, «er weiss ja noch nicht, was auf ihn wartet».
Um ihn weiter im naiven Glauben zu lassen, das Ganze sei nur eine Vorstellung zu seinem Vergnügen, forderte ich Lisa auf, nun auf ihm zu reiten. Mit einem Ruck entfernte ich die Klammern von Lisas Schamlippen, was sie mit einem klagenden Schmerzenslaut quittierte. Doch dann tat sie, wie ihr geheissen: Sie setzte sich auf ihn und steigerte die Stimulation ihres Freundes mit rhythmischen Bewegungen.
Nun zog ich Schuhe, Hose und Unterhose aus. Von hinten gesellte ich mich zum neuen Traumpaar und betrachtete das Schauspiel wie ein Live-Porno. Wenig später hatte ich meinen Prügel hart und eingeschmiert, so dass ich Lisas Oberkörper nach vorne drücken, ihren Hintern spreizen, ihn anspucken und hart in ihre Rosette eindringen konnte. Lisa schrie vor Schmerz und Lust. Obwohl ich bestimmt nicht alles von ihr wusste, war ich mir fast sicher, dass sie gerade ihre erste Doppelpenetration erlebte.
Langsam steigerte ich die Geschwindigkeit meiner Bewegungen, wobei ich mich aber immer unter Kontrolle hatte. Nach einigen Minuten zog ich mich zurück und stellte mich neben das Bett. «Nun, Thomas, zeig mir, wie sehr du Lisa magst. Leck meinen Schwanz sauber!» Ich legte meinen Stock an sein Kinn und wartete gespannt, was passieren würde.
Das Entsetzen stand Thomas ins Gesicht geschrieben. Mit grossen Augen starrte er mich an und wusste nicht, was er tun sollte. Endlich hatte ich ihn aus seiner wunderbaren Märchenwelt gerissen - mit einer Anweisung, die für ihn völlig unerwartet kam. Lisa verdrehte die Augen und maulte ihn ärgerlich an: «Jetzt mach schon!» Erstaunlich, so etwas aus ihrem Mund zu hören. Die Situation war wie eine verkehrte Welt. Sie, die Devote, wies ihn an! Ihm wurde wohl klar, dass er auf dem Weg zum richtigen Dom noch einiges lernen musste.
Erst zögerlich, dann aber doch, öffnete er seinen Mund und begann meinen Schwanz zu lecken. «Hey, nicht wie eine vertrocknete, frigide Lesbe! Gib Dir gefälligst Mühe!» schimpfte ich. Er reagierte mit mehr Zungeneinsatz und schliesslich gelang es ihm, mir saugend Lust zu verschaffen. Lisa rutschte von ihm runter und beobachtete das Spiel mit Faszination. Sie begann sich dabei leicht zu reiben – der Anblick eines schwanzblasenden Mannes schien für sie komplett neu und aufregend. Mit einem Fingerzeig beorderte ich Lisa an meine Seite, griff ihr hart in den Schritt und begann sie, zu küssen. Thomas schaute gebannt, aber verwöhnte meine Spitze weiter mit seinem Mund.
Dann geschah das, was ich erwartet hatte: Auch sein Schwanz begann sich wieder aufzurichten. Was für ein Steilpass für meinen Spott! Ich löste mich von Lisas Mund: «Oh, haben wir da einen kleinen Cuckie? Na gut, dann werden wir die ganze Geschichte etwas verschärfen!» Ich setzte mich mit dem Hintern zu Thomas Kopf auf seinen Brustkorb und drückte ihm meine Rosette direkt ins Gesicht. «Die Ablösung, Thomas! Jetzt ist es so weit: Leck mich!» befahl ich. «Und du, Lisa, machst dich bereit für die Sahnehaube in Deinem Mund!»
Diesmal folgte er ohne Zögern und begann, meinen After zu lecken. Er machte das gar nicht so schlecht, fand ich, auch wenn Lisa diese Praktik besser draufhatte. Dennoch genoss ich das Gefühl einer Zunge an meiner Rosette, gleichzeitig aber auch die Erniedrigung dieses Kerls und rieb meinen Schwanz dabei. Es dauerte nicht lange, und ich spritzte meine Ladung, begleitet von einem lauten Stöhnen der Erlösung, direkt in Lisas weit geöffneten Mund.
Wie glücklich sie mich ansah. Zu glücklich. Eigentlich war der Grund meines Besuches ein ganz anderer gewesen. Wenn sie nun gehofft hatte, dass ein solches Setting auch in Zukunft in Frage käme... Ich musste ihr jetzt reinen Wein einschenken und riss mich zusammen. Lisa erkannte meinen ernst gewordenen Gesichtsausdruck und ihre Mimik signalisierte mir, dass sie verstanden hatte. Nüchtern und ohne Blickkontakt zu den beiden zog ich mich wieder an. «Lisa, du kommst jetzt mit mir in die Küche.»
Wir liessen Thomas gefesselt im Zimmer zurück und setzten uns an den Küchentisch. «Nach dem Spiel vorhin kannst du dir sicher denken, was der eigentliche Grund für mein Erscheinen ist.» Lisa nickte. Eine Träne kullerte ihr über die linke Wange. «Du hast jemanden gefunden, mit dem du spielen kannst. Ich kann dich nicht mehr mit meiner Dominanz bedienen. Es funktioniert nicht mehr. Hör zu: Du bist noch so jung und solltest andere Erfahrungen machen. Dass du mit Thomas schon ungeschützten Sex hattest, zeigt mir, dass es dir ernst ist mit ihm. Vielleicht ist er wirklich der Mann, den du brauchst. Auch wenn ich mir nach der letzten Sitzung noch nicht ganz sicher bin, ob ihm die dominante Rolle wirklich liegt. Aber finde es heraus!»
Unerwartet vernünftig wischte Lisa sich die Tränen aus den Augen. Zwar traute ich dem Schein nicht - es konnte gut sein, dass sie sich noch einmal melden würde, auch wenn ich heute das Ende verkündete. Aber für mich war es an der Zeit, dieses kleine Chaos zu verlassen. Ich verabschiedete mich von Thomas mit einem «Tschüss!». Er war am Ende nur eine Randfigur und Erfüllungsgehilfe gewesen, auch wenn er das nicht mal schlecht gemacht hatte. Ich gab Lisa keinen Abschiedskuss mehr, sondern legte ihr tröstend die Hand auf die rechte Schulter und sagte: «Leb wohl!» Zielstrebig drückte ich die Türklinke, trat hinaus und zog die Tür hinter mir zu, ohne Blick zurück.
Es war eine Genugtuung gewesen für eine ähnliche Behandlung, die ich früher erfahren hatte, wenn auch zu einem unerwarteten Zeitpunkt. Zufrieden stieg ich in mein Auto und hatte das Gefühl, mich nun befreit Elly zuwenden zu können. Aber das setzte voraus, dass sie sich meldete…
Elly liess sich Zeit mit ihrer Reaktion. Zu ihrer Verteidigung mutmasste ich, dass der Sonntag kein geeigneter Tag sei, um sich für ein ernsthaftes Telefongespräch von ihrer Familie loszureissen, auch wenn es genau der Tag war, an welchem ich dafür am meisten Zeit gehabt hätte. Was war mit Elly passiert in den vielen Wochen, ja Monaten, in denen wir keinen Kontakt mehr hatten?
Im Bewusstsein meiner immer wieder überbordenden und manchmal quälenden Fantasie beschloss ich, nicht mehr an sie zu denken, bis sie sich wirklich meldete. Und doch gelang es mir nicht. Auf meiner kleinen Ausfahrt im Cabriolet streifte ich Gebiete, die mich an sie erinnerten. An unsere Sessions. Den Weinhändler. Das Restaurant. Den Wald. Und natürlich wollte es das Schicksal, dass ich an einem Reisebüro vorbeikam und mich an Venedig als Ausflugsziel erinnerte.
Verdammte Scheisse.
Der nächste Tag begann für mich mit einem unangenehmen Geschäftstermin. Unangenehm deshalb, weil ich irgendwie nicht in der Lage gewesen war, mein Pensum für das Wochenende abzuarbeiten. Ich war schlicht mental nicht bereit oder motiviert gewesen. Die Folgen dieser Unzulänglichkeit schlug mir heftig um die Ohren, als ich mich nur mittelmässig vorbereitet in die Verwaltungsratssitzung begab. Kaum hatte ich dort inhaltlich einigermassen Tritt gefasst, blinkte auf meinem Handy ein eingehender Anruf auf - mit unterdrückter Nummer. Ich konnte den Anruf jetzt unmöglich entgegennehmen, niemand hatte sich sowas in einer so hochkarätigen Sitzung je erlaubt. Aber neugierig war ich schon, wer der Anrufer gewesen sein konnte. Die Neugier steigerte sich, als sich die anonymen Anrufversuche wiederholten. Ganze drei Mal! Beim vierten Mal hielt es mich nicht mehr auf dem Sessel. Unter den strafenden Blicken der anderen Anwesenden erhob ich mich und ging so leise wie möglich in den Flur. Es musste wirklich etwas Dringendes sein, auch wenn ich mir nicht vorstellen konnte, was. Vor allem, warum anonym? Ich drückte auf den grünen Knopf und hielt mir das Handy ans Ohr.
«Ich belüge niemanden!» war das Erste, was ich hörte, noch bevor ich meinen Namen genannt hatte. Natürlich erkannte ich die Stimme sofort.
«Doch, Elly. Im Moment du dich, in dieser gleichen Sekunde mit deiner Aussage auch mich und vorher deinen Mann.» Sie schwieg eine gefühlte Ewigkeit, bis sie in gereiztem Ton fortfuhr: «Ich glaube nicht, dass ein Gespräch übers Telefon zu einem vernünftigen Resultat führt».
«Das ist richtig, denn ich kann übers Telefon höchstens deinen Kopf ficken, aber nicht deinen Körper», konterte ich, was sie nur mit einem arroganten «Pah!!» quittierte. «Was, du ungehobeltes Biest, ist denn dein Vorschlag, bin ich versucht zu fragen? Auch wenn dir in deiner Rolle Wünsche in keiner Weise zustehen, sei dir die Möglichkeit eines Vorschlags gewährt!» Elly gab keine Antwort. Kurz darauf wurde die Leitung unterbrochen.
Hatte sie etwa aufgehängt?
Zuerst überlegte ich mir, ihre Handynummer zu wählen, verwarf den Gedanken aber. Es musste einen Grund gegeben haben, warum sie anonym angerufen hatte und nicht über die mir bekannte Nummer. Nach einem weiteren kurzen, aber tiefen Atemzug öffnete ich die Tür und kehrte in die Sitzung zurück, in der gerade eine hitzige Diskussion entbrannt war. Es ging um den möglichen Verkauf eines unterdurchschnittlich profitablen Geschäftszweiges des Unternehmens, den die Geschäftsleitung unbedingt und schon zum dritten Male durchboxen wollte. Meine Rückkehr an den Sitzungstisch erregte deshalb weniger Aufsehen als mein Gehen vorhin.
Der intensive, verbale Schlagabtausch über das Für und Wider des Verkaufs begann sich in meinem Kopf mit meinen Gedanken an Elly zu vermischen. Schlagabtausch... Ich war nur halb bei der Sache, denn alle Äusserungen, die in diesem Sinne von mir missverstanden werden konnten und die Fantasie anregten, wurden von mir auch missverstanden. Spätestens ab da, wo der leicht reizbare Dr. Waldner wütend in die Runde warf: «Wir müssen sie enger an die Zügel nehmen! Dieser unüberlegte Vorschlag wird uns sonst noch teuer zu stehen kommen!», ging mein Fokus komplett verloren. Obwohl Dr. Waldner mit seiner Äusserung die Geschäftsleitung gemeint hatte, hatten die dunklen Schlüsselreize meiner Gedankenwelt meine Aufmerksamkeit bereits gekapert und dort angefangen, Unfug zu treiben. Auch der Anblick der aufgeregten Herren trug seinen Teil bei: Wie konnten die Köpfe in so kurzer Zeit so rot geworden sein, so rot wie... Ellys Po nach dem Paddle-Spanking?
Elly war immer frech, fast zu frech gewesen. War dieses Telefonat wieder so ein Manöver von ihr? Welche Wohltat es wäre, wenn ich sie mir jetzt unterwerfen könnte. Diese Frau, vollständig unter Kontrolle meiner Willkür. Mit Zügeln! Oh ja! Zügel hatte ich ihr noch nie angelegt. Ein Pferdestall, das wäre der perfekte Ort dafür. Der Geruch, das Stroh... Die Tiere würden verdutzt zusehen, wie ich Elly an ihren Handgelenken und einer Metallstange im Gebälk des Stalles fixieren würde. Würde sie nackt sein? Oder in Reitstiefeln, die sie zwar am Bein vor meinen Züchtigungen schützen würden, im Austausch aber mir einen erregenden Anblick böten? Vor meinem geistigen Auge entfaltete sich die ganze Session und schmückte sich fortlaufend mit immer mehr Details. Vor Elly knien würde ich, aber nur, um meine Besitznahme ihrer Scham von unten her perfekt zu gestalten, und sie danach mit den perversen Auswüchsen meiner Boshaftigkeit zu überschütten. Gewiss würde sie sich diesen zu entziehen versuchen, mit ihrer Schlangenzunge. Entsprechend wäre ein Knebel wichtig. Genau, das Zaumzeug!
Immer weiter spann ich nach Möglichkeiten, ihr Herr zu werden. Doch inzwischen war meine ungewöhnliche Teilnahmslosigkeit der hitzigen Runde um mich herum aufgefallen. Unvermittelt wurde ich nach meiner Meinung zur Angelegenheit gefragt. Es sprudelte aus mir heraus: «Ich denke, dass strenge, erzieherische Massnahmen erforderlich sind, um sie endlich zu Vernunft zu bringen. Frechheiten gehören bestraft, ich bin für den Einsatz einer Bullenpeitsche.»
Schweigen bemächtigte sich der Runde.
Oh du Schande. Es war einer dieser Tage, wo ich erst realisierte, was ich von mir gegeben hatte, als ich hörte, was ich gerade gesagt hatte. Meine Fähigkeit, die Gedanken präzise auszudrücken, war mir offensichtlich abhandengekommen. Die Worte hingen noch in der Luft, als ich das Entsetzen in den Gesichtern der Runde bemerkte. Alle starrten mich an wie einen Aussätzigen. Jetzt war ich es gewesen, der für rote Köpfe gesorgt hatte – meinem inklusive. Ich musste mich schnell korrigieren und mich rhetorisch aus der Situation befreien.
Wie zur Hölle bringt man Senf in die Tube zurück?
Mit Schweissperlen auf der Stirn fuhr ich fort: «Ich meinte, wir sollten die Geschäftsleitung dadurch disziplinieren, indem wir sie in eine Ausbildung schicken, wo ihnen richtiges Turnaround Management eingepeitscht wird. Das war es doch, was in ihrem Sinne wäre, Herr Dr. Waldner?» Etwas verlegen lächelnd ergänzte ich: «So lernen sie was und merken, dass sie auf dem falschen Pferd sitzen. Ich meine, auf dem falschen Dampfer sind.»
«Ja... genau» stammelte der noch sichtlich irritierte Kollege. Nur langsam fand er wieder zur Sprechgeschwindigkeit zurück, die er vor meinem Einwurf an den Tag gelegt hatte. Warum nur war es plötzlich so heiss im Raum?
So ein Lapsus war mir schon lange nicht mehr unterlaufen. Entsprechend eilig hatte ich es mit der Verabschiedung nach der Sitzung. Das Risiko unangenehmer Fragen wollte ich nicht eingehen. Rasch verliess ich das Gebäude und reflektierte dann auf dem Weg in mein Büro das Geschehene. Weit weg von der Gegenwart, gefangen in einem Tagtraum war ich gewesen. Warum nur brannte es so scharf, wenn ich an Elly dachte? Warum war sie die Einzige, die das Feuer in mir so entfachen konnte?
Und heilige Kacke, warum war die Telefonleitung unterbrochen worden?
Genau in diesem Moment erreichte mich eine SMS – wieder von einer unterdrückten Nummer:
Flughafen, morgen 10.10 Uhr, Ankunft Terminal 1.
E.
OK, ein Wiedersehen mit Elly, freute ich mich. Aber gefährlich schien es mir trotzdem, kannte ich doch ihre aktuellen Umstände nicht. Ihre Gemütsverfassung. Unkalkulierbare, fremdbestimmte Situationen mochte ich nicht. Also begann ich mich zu wappnen: Dieses Treffen musste auf jeden Fall in meinem Sinne ausgehen.
Am folgenden Tag stand ich in meiner Ankleide und wählte für das Treffen mit Elly bewusst ein ähnliches Outfit, wie ich es bei unserer ersten Session getragen hatte. Das Erkennen meines schwarzen Anzugs, der halbhohen Schuhe und der dunkelroten Krawatte auf weissem Hemd würden gewiss Emotionen wecken. Es musste mir gelingen, sie wieder einzufangen - sie, meine Sub, die ich geliebt hatte wie niemanden zuvor. Und es noch immer tat. Aber weder der Anruf gestern noch ihr langes Schweigen waren wirklich eine gute Basis dafür. Für mich war es darum auch sonnenklar, dass ich alle Register ziehen musste. Bald hatte ich einen Plan dafür entworfen. Nachdem ich meinen Lederkoffer auf die hintere Sitzbank meines Wagens gestellt hatte, fuhr ich los.
Am Flughafen angekommen, parkte ich mein Auto auf der obersten Ebene des Parkhauses. Dort hatte es genug freien Raum, einen passenden Platz auszuwählen. Ich stieg aus dem Auto und ging zum Terminal 1.
Reisende aus aller Welt traten durch die geöffnete Schiebetüre aus dem Zollbereich und wurden von ihren Angehörigen freudig begrüsst, umarmt und geküsst.
Wie würden Elly und ich uns eigentlich begrüssen?
Einige der Anwesenden hatten Geschenke dabei, andere Ballone in Herzform. Auch ich hatte etwas dabei - ein untrügliches Zeichen meiner Absicht. Für Elly sollte es erkennbar sein, aber für niemanden um uns herum: Eine Leine.
Ich musterte die Ankömmlinge intensiv, fast wie auf der Rolltreppe im Modehaus. Einige schauten irritiert zu mir zurück, die meisten aber beachteten mich nicht länger.
Da war sie endlich! Elly! Einen schwarzen Regenmantel trug sie, und kniehohe Lackstiefel. Ihre Haare hatte sie zu einem offenen Zopf zusammengebunden, unter einem modischen Hut. Unweigerlich erinnerte mich der Anblick an Valeska. War es Absicht? Unter ihrer Nase ein scheues Lächeln, als sie mich erblickte. Sie nahm Kurs auf mich, erkannte aber rasch, was ich in meiner Hand hielt. Sie blieb so überraschend stehen, dass ein hinter ihren gehenden Passagier sie versehentlich anrempelte. Er entschuldigte sich wortreich in einer Sprache, die ich nicht zu erkennen vermochte, und war gleich darauf wieder schnell in der Menge verschwunden.
«Na, Elly, hast du die Situation nicht unter Kontrolle?» begrüsste ich sie und gab ihr Küsschen auf die Wangen, als sie vor mir stand. «Sie, Dom G. ja auch nicht – sonst wäre es ja nicht erforderlich, dass Sie eine Leine mitführen» konterte sie. «Das hat einzig und allein mit deinem mangelnden Gehorsam zu tun, der es bisweilen erforderlich macht, zu gewissen Mitteln zu greifen.» Elly sah mich beleidigt an. Als wäre sie enttäuscht, dass ich ihr wohlwollendes Siezen damit ignorierte. «Komm, lass uns in Ruhe sprechen und in die First Class Lounge gehen», lud ich sie ein.
Als bekannter Vielflieger hatte ich unseren Besuch an der Rezeption bereits angekündigt. Eine der Empfangsdamen führte uns umgehend zu einem Tisch in einer ruhigen Ecke. Dort stand ein hölzerner Stuhl bereit, dessen Form Elly sofort erkannte: Es war identisch mit dem damals im Industriegebäude und im leeren Schwimmbad. Mit einer eleganten Armbewegung bedeutete ich ihr, sich darauf zu setzen. Sie atmete schwer, folgte aber. Wohl war ihr aber ganz sicher nicht dabei. Ich entschied mich für die gegenüberliegende, gepolsterte Bank an der Wand. Der Herr sollte es schliesslich stets bequem haben.
Wenig später wurden - wie von mir geordert - Häppchen und ein Glas italienischer Rotwein serviert. Ein Wein aus Eichenfässern. Ob Elly auch diese Anspielung bemerkte? Ich konnte es nicht eindeutig auf ihrem Gesicht ablesen.
Unser Gespräch begann harmlos. Sie war von einer Geschäftsreise zurückgekehrt, da sie inzwischen wieder in Teilzeit gearbeitet hatte. Diese Tätigkeit habe ihr geholfen, wieder in einen geordneten Alltag zurückzufinden, der durch unsere Sitzungen zerzaust worden sei. «Aber», fragte ich, «war das nicht der Alltag, dem du entfliehen wolltest?» Elly nickte, kaum merklich.
Ich holte eine Bibel mit Buchzeichen aus meiner Tasche, legte sie auf den Tisch und provozierte sie mit einem ironischen Unterton: «So ganz nach der Bibel wirst du ja wohl kaum gelebt haben?!» Elly öffnete den Mund, um die Bibel zu kommentieren, hielt aber inne, als sie die Doppeldeutigkeit meiner Aussage erkannt hatte. Die Heilige Schrift, verbunden mit der Erinnerung an unsere Session in der Kapelle.
Sie rutschte auf der Sitzfläche hin und her. Dann fuhr sie, ohne meine Frage wirklich zu beantworten, fort: «Es wäre nicht denkbar gewesen, wieder in den Alltag wie vorher zurückzukehren, mit viel Zeit für Gedanken an das, was war. Deshalb wählte ich einen anderen Alltag. Einen, indem ich meinen alten Beruf wieder aufnehmen und mich mit Arbeit zuschütten konnte. Und natürlich, in welchem ich genug abgelenkt war, um in der übrigen Zeit voll im Familienleben aufzugehen.»
«Elly, ich verstehe zwar im Ansatz, warum du auf unsere Sessions verzichten wolltest. Aber ich bin sicher, dass Du nicht gänzlich ohne Erotik ausgekommen bist!» insistierte ich. Elly hatte inzwischen genug Zeit gehabt, eine Entgegnung vorzubereiten: «Sie wissen, dass das Stochern in der Vergangenheit gerne in einem Desaster endet. Wenden wir uns besser dem zu, was sein wird!» Sie nährte meine Hoffnung, dass mein Plan aufgehen würde. Und sie tat dies bestimmt bewusst, um dem Kern meiner Frage auszuweichen, mich davon abzulenken. Ganz gewähren liess ich sie jedoch nicht: «Es scheint, als sei nicht nur die Leine erforderlich, sondern auch eine Züchtigung.»
Sie schaute zu Boden. Sah ich ein Lächeln über ihr Gesicht huschen?
«Dass ich nun wieder berufstätig bin, macht meine zeitliche Verfügbarkeit zwar nicht besser. Aber da ich verhindern will, dass Sie in die Klapse kommen vor lauter unerfülltem Sadismus, oder am Ende über ein unschuldiges Mädchen vom Lande oder gar – Gott behüte! - eine verheiratete Frau herfallen, können wir in Betracht ziehen, uns ab und an wieder zu sehen.» Sie lächelte wie ein Engel und blickte mit ihren dunklen Augen direkt in mich hinein.
Touché.
Die personifizierte Frechheit war sie, dieses Miststück, mit einem mindestens so grossen Arsenal an Anspielungen wie ich. Und doch war sie unwiderstehlich, wie immer. Diese Mischung aus Groll und Lust, sie liess mich beinahe hastig aufstehen. Ellys gewinnender Gesichtsausdruck hätte mich fast vergessen lassen, dass wir uns an einem öffentlichen Ort befanden. Meine Contenance drohte verloren zu gehen. Aber mein Plan war zu ausgefeilt, um ihn jetzt zu gefährden, also beherrschte ich mich.
Ich zog sie mit einem heftigen Ruck vom Stuhl hoch und dirigierte sie aus der Lounge hinaus. Sie stolperte beinahe beim Tempo, das ich an den Tag legte. Überrumpelt und bemüht, ihre Aktentasche nicht zu verlieren, zerrte ich sie am Arm den ganzen Weg hinter mir her, zum Parkhaus-Aufzug. Kaum war die Kabine geschlossen, umfasste ich ihren Brustkorb fest. Dann trat ich dicht an sie heran. Sie atmete meinen Duft und auf einmal wurde sie weich wie Wachs. Ich küsste sie. Wie hatte ich ihre Küsse vermisst! Zärtlich war das Werben von Ellys Zunge, sanft und dann wieder wild im Zuge meines Besitzergreifens. Ich biss ihr auf die Unterlippe, sie schloss ihre Augen. Sie war wieder angekommen, mit ihrem Körper in Aufruhr, spürbar pulsierend.
Als wir das oberste Parkdeck erreicht hatten, verliessen wir den Lift und blieben auf dessen Vorplatz stehen. Aus der Innentasche meiner Jacke holte ich ihr Ersatzhalsband - erkennbar als das aus Venedig.
Elly schluckte. Auf einmal wirkte sie ängstlich, zerbrechlich... und innerlich zerrissen. Die Abfolge der Erinnerungen, die ich in ihr hervorrief, war zweifellos die emotional härteste Tour, die zur Auswahl gestanden hatte. Aber ich musste ihr vor Augen führen, dass es kein Entkommen gab. Als hätte ich ihre Gedanken gelesen, liess ich sie wissen: «Elly, es gibt keine halben Sachen in meinem Leben. Es gibt nur das Ja oder das Nein. Das Nein ist für dich keine Option, das weisst du haargenau. Das, was wir zwei haben, ist zu wertvoll, um es in Scherben liegen zu sehen.»
Sie atmete tief, blickte eine volle Minute lang zu Boden. Als müsste sie den wichtigsten Entscheid ihres Lebens treffen. Ich blieb still – die Zeit, sich richtig zu entscheiden, sollte sie haben – auch wenn das Ergebnis ausser Frage stand. Dann blickte sie auf, schaute mich an und strahlte wieder dieses Begehren aus, welches ich so sehr an ihr liebte.
Ich nahm sie nahe an mich heran, küsste sie nochmals und begann, ihr das Halsband anzulegen. Kurz darauf folgte der Klick des Karabinerhakens meiner Leine. Sie wehrte sich nicht. Auf diese Weise zog ich sie hinter mir zu meinem Wagen, dessen Kofferraum ich aus einigen Metern Distanz mit der Fernbedienung öffnete. Er war leer, bis auf eine Augenbinde und ein paar Pumps. Und ja, auch hier erkannte sie sofort: Es waren die Pumps, die sie damals beim Treffen im Wald zurückgelassen, ich aber später ohne ihr Wissen geholt und bei mir verwahrt hatte. «Wir sind da», kommentierte ich unsere Ankunft und öffnete den Karabinerhaken der Leine.
Elly war schluckte leer. Damit hatte sie nun wirklich nicht gerechnet. Sie öffnete ihren Mantel, streifte ihn ab und legte ihn in den Kofferraum. Ihren Hut legte sie daneben. Dann, immer noch schweigend, öffnete sie ihren Rock und liess ihn über ihre wunderschönen Beine zu Boden gleiten. Sie trug einen String, aber was ich ihr in diesem Moment nicht wirklich übel nahm. Von dem, was sie heute erwartete, konnte sie vorher einfach keine Ahnung haben.
Dann bückte sie sich in den Kofferraum hinein, stützte dabei ihre Hände auf die Ladefläche, neben die beiden Pumps. Dann spreizte sie ihre die Beine etwas weiter auseinander und drehte ihren Kopf kurz zu mir. Sie hatte Tränen in ihren Augen. Waren es Tränen der Freude? Der Überwältigung? Mit brüchiger Stimme sagte sie: «Ich glaube, es ist meine Pflicht, an diesem Punkt der Geschichte zu sagen: Bitte bestrafen Sie mich, mein Herr. Die davongelaufene Sub hat es nicht anders verdient».
Von harter Renitenz zu völliger Devotion, und das in einem öffentlichen Raum – Elly hatte mich schon wieder überrascht. Sie hatte antizipiert, was mein nächster Befehl gewesen wäre und sich direkt in die Position begeben, in welche ich sie wenig später sowieso befohlen hätte.
Ich zerrte den Gürtel aus meiner Hose, nahm ihn an beiden Enden zusammen in meine Hand und strich mit dem Leder zuerst langsam Ellys Oberschenkeln entlang zu ihrer bedeckten Scham. Mit nur leichten, ganz kleinen Schlägen darauf weckte ich die Lust in ihr. Dann half ich mit der anderen Hand etwas nach, indem ich das Textil auf ihrer empfindlichsten Stelle rieb. Es war bereits klitschnass. Ein lautes Stöhnen entwich Ellys Mund, sie rutschte mit ihren Füssen noch etwas weiter auseinander, um mir, ihrem Herrn, den Zugang zu ihrem Intimsten zusätzlich zu erleichtern.