Elon Musk – Ein Leben für die Zukunft: - Tilman W. Birkenfeld - E-Book

Elon Musk – Ein Leben für die Zukunft: E-Book

Tilman W. Birkenfeld

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Beschreibung

Von den bescheidenen Anfängen in Südafrika bis hin zum globalen Innovationsführer – Elon Musk hat die Welt mit seinen visionären Ideen und bahnbrechenden Technologien nachhaltig verändert. In dieser Biografie erfahren Sie nicht nur die faszinierende Geschichte eines der einflussreichsten Unternehmer unserer Zeit, sondern auch seine neuesten Einsichten und kritischen Analysen aus dem Gespräch mit Joe Rogan im Jahr 2025. Musk spricht offen über die Herausforderungen moderner Gesellschaften: die Manipulation durch etablierte Medien, die tief verwurzelte Bürokratie und Verschwendung in der Politik, die Schattenseiten internationaler Hilfsorganisationen sowie die politische Instrumentalisierung von Migration. Er äußert sich kritisch zu kulturellen Strömungen wie der "Woke-Ideologie" und beleuchtet die Gefahren und Chancen, die Künstliche Intelligenz für die Menschheit birgt. Doch vor allem zeichnet Musk ein Bild der Hoffnung: die Vision einer multiplanetaren Zivilisation auf dem Mars, die Bewahrung von Freiheit und Meinungsvielfalt sowie die Kraft des technologischen Fortschritts, um die Zukunft der Menschheit zu sichern. Dieses Buch bietet einen einzigartigen Einblick in das Denken eines Mannes, der nicht nur die Grenzen des Möglichen verschiebt, sondern auch den Mut hat, unbequeme Wahrheiten auszusprechen – ein unverzichtbares Werk für alle, die die Welt von morgen verstehen wollen.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
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Seitenzahl: 148

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Tilman W. Birkenfeld

Elon Musk – Ein Leben für die Zukunft:

Innovation, Kritik und Visionen 2025

 

 

 

Dieses ebook wurde erstellt bei

Inhaltsverzeichnis

Titel

Kapitel 1: Einleitung

Kapitel 2: Kindheit & Jugend (1971–1988)

Kapitel 3: Ausbildung & erste Schritte (1989–1999)

Kapitel 4: PayPal & Internet-Erfolg (1999–2002)

Kapitel 5: SpaceX – Raumfahrt neu gedacht (2002–heute)

Kapitel 6: Tesla – Elektromobilität im Turbo (2004–heute)

Kapitel 7: Weitere Unternehmen & Projekte

Kapitel 8: Privatleben & Persönlichkeit

Kapitel 9: Kritik & Kontroversen

Kapitel 10: Vermächtnis & Ausblick

Im Fokus: Elon Musk über Medien, Macht, Technologie und die Zukunft der Menschheit

Impressum neobooks

Kapitel 1: Einleitung

Am Rand der Bühne der Weltgeschichte stehen viele, die verändern wollten, was als gegeben galt. Wenige allerdings drängen so unmissverständlich ins Zentrum wie Elon Musk – Unternehmer, Ingenieur, Provokateur. Für manche ein Visionär mit planetarem Maßstab, für andere ein Getriebener mit fragwürdigen Methoden. Was ihn von anderen unterscheidet, ist nicht nur der Ehrgeiz, Dinge zu bauen – sondern sie in einer Größenordnung zu denken, die bestehende Systeme herausfordert.

Musk ist keine Erfindung des Silicon Valley – aber er hat es geprägt wie kaum ein anderer. Seine Karriere begann mit einer Internet-Firma in den späten 1990ern, endete aber nicht bei der digitalen Infrastruktur. Während viele Tech-Gründer beim Softwaregeschäft blieben, bewegte Musk sich konsequent in die physische Welt: Raketen, Autos, Tunnel, Satelliten, Roboter, Gehirnschnittstellen. Und irgendwann: Twitter.

Geboren in Südafrika, in einem Umfeld voller Widersprüche – technikbegeistert, aber politisch angespannt –, verließ Musk früh die Heimat. Sein Weg führte ihn über Kanada in die USA, wo er sich mit dem Tempo eines Startups durch Institutionen, Branchen und Ideologien arbeitete. Immer wieder tauchte er dort auf, wo andere gerade gescheitert waren oder aufgaben: Raumfahrt galt als Sache staatlicher Agenturen, Elektroautos als Spielzeug für Idealisten, künstliche Intelligenz als akademisches Randgebiet. Musk betrat jedes Feld mit der festen Überzeugung, dass es nicht nur besser – sondern völlig anders – gemacht werden könne.

Was ihn antreibt, ist nicht leicht zu fassen. Er spricht von der „Multiplanetaren Spezies“, als sei es ein logischer nächster Schritt. Er fürchtet die Risiken von KI, investiert aber gleichzeitig in ihre Entwicklung. Er fordert absolute Meinungsfreiheit, löscht aber Kritiker auf Plattformen, die ihm gehören. Die Widersprüche sind kein Nebengeräusch seiner Karriere – sie sind ihr Bestandteil.

Dennoch bleibt der Einfluss unbestreitbar. Musk hat Raumfahrt wieder auf die Agenda der Weltmächte gesetzt. Er hat Tesla zum Synonym für Elektromobilität gemacht. Seine Unternehmen schaffen reale Infrastruktur, während andere an Apps tüfteln. Man kann ihn überhöhen oder kritisieren – ignorieren kann man ihn kaum.

Diese Biografie versucht keine Glorifizierung. Sie fragt, wie ein einzelner Mensch in so vielen Bereichen gleichzeitig dominieren konnte. Sie zeigt Stationen, Brüche, Entscheidungen – manchmal impulsiv, manchmal berechnend. Sie beleuchtet nicht nur, was Musk geschaffen hat, sondern auch, was es kostet, die Welt verändern zu wollen.

Im nächsten Abschnitt der Einleitung geht es um das größere Bild: Warum gerade Musk zur Schlüsselfigur eines technologisch getriebenen Zeitalters geworden ist – und warum seine Geschichte mehr über uns alle erzählt, als man zunächst denkt.

Elon Musk ist nicht einfach ein Produkt seiner Zeit – er ist ihr Beschleuniger. Wo viele Unternehmer sich an bestehende Märkte anpassen, erschafft er neue. Wo andere nach einem Exit suchen, denkt er in Jahrzehnten. Das macht ihn zu einer Figur, die über klassische Rollenbilder hinausgeht: Er ist Gründer und Chefingenieur, Visionär und Taktiker, Internet-Meme und geopolitischer Akteur.

Warum ist ausgerechnet er zu einer der prägenden Figuren des 21. Jahrhunderts geworden?

Die Antwort liegt nicht nur in seinem Handeln, sondern in dem, was es symbolisiert. Musk verkörpert eine neue Phase des Kapitalismus – einen, in dem private Akteure beginnen, staatliche Funktionen zu übernehmen: Raumfahrt, Energie, Verkehr, Kommunikation, sogar Teile der öffentlichen Debatte. Seine Unternehmen greifen in fundamentale Infrastrukturen ein, die lange Zeit als hoheitlich galten.

Dabei bewegt er sich nicht nur technologisch an den Grenzen des Machbaren, sondern auch gesellschaftlich am Rand des Akzeptierten. Sein Kommunikationsstil – ungefiltert, direkt, oft impulsiv – steht im Gegensatz zur PR-Diplomatie traditioneller Konzernlenker. Seine Entscheidungen lösen regelmäßig Schockwellen aus: Börsenkurse stürzen wegen eines Tweets, Mitarbeiter erfahren von Massenentlassungen aus dem Internet, Märkte orientieren sich an seinen Launen.

Doch gerade in dieser Unberechenbarkeit liegt auch ein Teil seiner Faszination. Musk hat verstanden, dass in einer Welt der ständigen Aufmerksamkeit Geschwindigkeit mehr zählt als Konsistenz. Er agiert wie ein Mensch, der weiß, dass das System nicht nur geändert, sondern überlistet werden kann – solange man schneller ist als seine Kritiker.

Gleichzeitig bedient er eine kulturelle Sehnsucht: die nach dem Ausnahmeindividuum, das den Lauf der Dinge umkehrt. In einer Zeit, in der Institutionen an Vertrauen verlieren, bietet Musk eine alternative Erzählung – die des genialen Einzelnen, der es alleine schaffen kann. Ob man das für eine realistische Hoffnung oder für eine gefährliche Illusion hält, ist eine der offenen Fragen dieser Biografie.

Denn Elon Musk ist keine abgeschlossene Figur. Er ist kein Denkmal, sondern ein laufendes Projekt – mit ungewissem Ausgang. Seine Geschichte ist ein Prisma, durch das sich zentrale Themen unserer Zeit betrachten lassen: technologische Umbrüche, Machtverschiebungen, die Rolle von Medien, Verantwortung und Hybris.

Die kommenden Kapitel zeichnen diesen Weg nach – von seinen Anfängen in Südafrika bis zum Versuch, den Mars zu besiedeln. Sie beleuchten das Innenleben seiner Unternehmen, die Mechanik seiner Entscheidungen und die Brüche, die er hinterlässt. Nicht um ihn zu bewerten – sondern um zu verstehen, wie jemand zur Figur unserer Zeit werden kann, die so viel widersprüchlicher ist als jedes Etikett, das man ihr anhängen möchte.

Kapitel 2: Kindheit & Jugend (1971–1988)

Pretoria, Südafrika. Eine Stadt, in der sich britische Kolonialarchitektur mit der trockenen Weite des Highveld verbindet. Hier beginnt die Geschichte von Elon Musk, geboren am 28. Juni 1971 – ein Kind zwischen zwei Welten. Auf der einen Seite eine privilegierte, weiße Oberschicht in einem vom Apartheid-Regime kontrollierten Land. Auf der anderen Seite: die internationale Isolation, die politische Spannung, die klaffende Kluft zwischen technologischer Zukunft und gesellschaftlicher Rückständigkeit.

Elons Vater, Errol Musk, ist Elektroingenieur – gebildet, technisch versiert, wohlhabend, aber in den Erzählungen des Sohnes eine ambivalente Figur. Mal als brillanter Tüftler beschrieben, mal als manipulativer Einfluss. Seine Mutter, Maye Musk, hingegen tritt mit Klarheit und Unabhängigkeit auf – eine gebürtige Kanadierin, Model, später Ernährungswissenschaftlerin. Nach der Scheidung bleibt Elon zunächst beim Vater, eine Entscheidung, die er Jahre später öffentlich bereut. Das Verhältnis zur Familie ist von Anfang an komplex, geprägt von Umzügen, Brüchen und Autonomie.

Schon als Kind zeigt Elon eine starke Introvertiertheit. Lehrer berichten, dass er oft stundenlang in Gedanken versunken dasaß, kaum ansprechbar. Es wird sogar vermutet, er sei taub. Tatsächlich denkt er einfach anders – fokussierter, innerlich versponnen. Er liest viel, mehr als man ihm zutraut: Enzyklopädien, Fantasyromane, technische Handbücher. Als andere draußen spielen, liest Elon „The Hitchhiker’s Guide to the Galaxy“ – ein Buch, das seine Weltanschauung stärker prägt als jede Schulstunde.

Technik zieht ihn früh an, aber es ist nicht das bloße Interesse eines Bastlers. Es ist eine Art Fluchtmöglichkeit. In der realen Welt, besonders in der Schule, ist Elon kein beliebtes Kind. Er wird gemobbt, mehrfach verprügelt, sogar krankenhausreif geschlagen. Die Gewalt in den Schulhöfen von Pretoria ist direkt, körperlich – und sie trifft besonders diejenigen, die schwach wirken, anders sind, nicht dazugehören. Musk gehört eindeutig zur letzten Gruppe.

Zuhause allerdings steht ihm ein entscheidender Zugang offen: der Computer. In den frühen 1980ern bekommt Elon einen Commodore VIC-20, einen der ersten Heimcomputer mit BASIC-Programmiersprache. Er lernt nicht nur, damit umzugehen – er bringt sich innerhalb weniger Tage selbst das Programmieren bei. Ohne Kurs, ohne Lehrer, mit einem Handbuch, das eigentlich für Erwachsene geschrieben ist.

Mit zwölf Jahren entwickelt er sein erstes eigenes Spiel: Blastar. Es ist ein simples Weltraumspiel – mit rudimentärer Grafik und Sound, aber für sein Alter technisch überraschend sauber gebaut. Ein Magazin für Heimcomputer kauft ihm den Code für 500 südafrikanische Rand ab – umgerechnet damals rund 500 Dollar. Es ist kein kommerzieller Durchbruch, aber ein erstes Signal: Musk will nicht nur Nutzer sein – er will Schöpfer sein. Kontrolle haben, Systeme bauen, die Welt aus Code formen.

Dieser Moment wird später oft als symbolischer Anfang seiner Karriere dargestellt – der Junge, der früh das Universum auf dem Bildschirm kontrolliert. Doch damals ist es vor allem ein stiller, fast beiläufiger Erfolg. Es gibt keine Feier, kein Rampenlicht. Nur ein Zwölfjähriger, der zum ersten Mal für seine Gedankenwelt bezahlt wird.

Die Familie Musk ist nicht arm an Ressourcen – finanziell, intellektuell, geografisch. Aber sie ist auch nicht stabil. Elons Vater Errol besitzt Anteile an mehreren Unternehmen, darunter Immobilien und ein angebliches Beteiligungsprojekt an einer Smaragdmine, das in späteren Jahren zur mythenumrankten Erzählung wurde. Elon selbst hat diesen Teil der Familiengeschichte widersprüchlich dargestellt – mal heruntergespielt, mal indirekt bestätigt. Sicher ist nur: Geld war vorhanden. Doch emotionale Nähe? Weniger.

Errol Musk gilt als intelligent, aber unberechenbar. In Interviews beschreibt Elon ihn als jemanden, der Menschen „verheerende Dinge antun kann“ – ohne Reue. Auch von Geschwistern und seiner Mutter wird das Verhältnis distanziert geschildert. Es ist kein Ort, an dem Verletzlichkeit oder Zweifel Platz haben. Elon wächst in einem Umfeld auf, in dem rationale Stärke zählt, nicht emotionale Offenheit. Wo Konflikte nicht gelöst, sondern umgangen werden.

Diese Kindheit prägt ihn tief. Das Bedürfnis nach Kontrolle, das später viele seiner geschäftlichen Entscheidungen bestimmt, hat hier seine Wurzeln. Wer auf der Straße und zuhause keine Sicherheit findet, sucht sie in Logik, in Systemen, in Technologie. Computer bieten Verlässlichkeit. Code tut, was man ihm sagt. Physik ist fair. Menschen sind es nicht immer.

Neben dem VIC-20 verbringt Elon unzählige Stunden mit Büchern. Er liest nicht nur zur Unterhaltung, sondern um Muster zu erkennen – aus der Geschichte, aus der Fiktion, aus der Technik. Besonders ein Einfluss fällt auf: Isaac Asimov und dessen „Foundation“-Reihe. Die Idee, dass man durch Mathematik und Wissenschaft den Lauf der Zivilisation vorhersagen oder sogar gestalten könne, lässt Musk nicht mehr los. Es ist nicht bloß Science-Fiction für ihn – es ist ein Modell für Denken.

Seine schulische Laufbahn verläuft dagegen weniger spektakulär. Elon besucht verschiedene Schulen in Pretoria, darunter die Pretoria Boys High – eine angesehene Institution, aber nicht frei von sozialem Druck. Musk bleibt Außenseiter. Er ist weder sportlich noch gesellig, hat keine enge Clique. Viele Mitschüler können mit seiner ruhigen, konzentrierten Art wenig anfangen. Die häufigen Schulwechsel und seine soziale Isolation machen ihn zu einem Einzelgänger mit einem zunehmend innerlich gerichteten Blick.

Was ihn aber unterscheidet: Er bleibt nie passiv. Statt sich anzupassen, sucht er Wege, auszubrechen. Früh plant er, Südafrika zu verlassen – nicht nur wegen des politischen Klimas, sondern weil er sich dort geistig eingesperrt fühlt. Die Vereinigten Staaten erscheinen ihm wie ein Ideal: offen, technologiegetrieben, voller Möglichkeiten. Amerika ist für Musk kein Ort – es ist eine Idee. Und er will Teil davon werden.

Doch um dorthin zu gelangen, muss er zuerst einen Umweg nehmen. Er erkennt, dass sein kanadischer Pass – über die Herkunft seiner Mutter – ein Ausweg sein könnte. Kanada wird zum Sprungbrett. Mit 17 Jahren, kurz nach dem Schulabschluss, verlässt Elon Südafrika allein. Wenig Gepäck, keine garantierte Perspektive, aber einen Plan.

Elon Musk verlässt Südafrika im Jahr 1988 – noch nicht volljährig, mit wenig Geld, aber einem klaren Ziel: raus aus einem Land, das ihm geistig zu eng, politisch zu starr und gesellschaftlich zu gewalttätig erscheint. Kanada ist kein Endpunkt, sondern ein erster Schritt. Die Mutter Maye, ursprünglich Kanadierin, ermöglicht ihm die Staatsbürgerschaft. Musk nutzt diesen rechtlichen Hebel mit strategischer Präzision: Kanada gibt ihm Zugang zu Nordamerika – und damit zur Zukunft, wie er sie sich vorstellt.

Seine Ankunft in Kanada ist weit weniger glamourös als seine heutige Legende vermuten ließe. Zunächst wohnt er bei Verwandten, übernimmt Gelegenheitsjobs – unter anderem als Holzfäller-Assistent und auf einer Farm, wo er schwere Arbeiten übernimmt, um sich durchzuschlagen. Es ist ein Übergangsjahr. Kein Businessplan, kein Startup – nur das klare Gefühl, dass er sich auf dem Weg befindet, dort anzukommen, wo seine Interessen eine echte Zukunft haben.

Im Herbst 1989 schreibt er sich an der Queen’s University in Kingston, Ontario, ein. Die Wahl ist nicht zufällig: Zum einen will er sich dem kanadischen Militärdienst entziehen, der bald zur Pflicht werden könnte, zum anderen sucht er ein akademisches Umfeld, das ihm später einen Wechsel in die USA erleichtert. Queen’s ist keine Elite-Uni wie Stanford oder Harvard, aber sie ist anerkannt – und vor allem: sie bringt ihn voran.

In Kingston beginnt Elon zum ersten Mal, sich nicht nur über Bücher, sondern über Menschen mit seinen Ideen auseinanderzusetzen. Er lernt dort Justine Wilson kennen, eine angehende Schriftstellerin, die später seine erste Ehefrau wird. Sie beschreibt ihn als intelligent, aber sozial unbeholfen. Ein Student, der kaum ausgeht, wenig trinkt, viel nachdenkt. Musk selbst sagt rückblickend, er sei nie besonders an sozialem Status interessiert gewesen – nur an Dingen, die ihn voranbringen.

Schon zu dieser Zeit beschäftigt ihn das Thema Unternehmertum. Aber nicht im klassischen Sinn von Profitmaximierung. Was ihn reizt, ist die Möglichkeit, mit Technologie Einfluss zu nehmen. Er liest Biografien erfolgreicher Gründer, analysiert, was sie anders gemacht haben. In Diskussionen fällt auf, dass er gedanklich oft zwei Ebenen weiter ist als seine Kommilitonen. Nicht jeder kommt damit klar. Einige halten ihn für arrogant. Andere für brillant.

Zwei Jahre später gelingt ihm der geplante Wechsel: Er wird an die University of Pennsylvania aufgenommen – mit einem Doppelstudium in Physik und Wirtschaftswissenschaften. Wieder eine strategische Entscheidung: Musk glaubt, dass man die Welt nur verändern kann, wenn man sie sowohl versteht als auch finanzieren kann. Physik liefert ihm die Werkzeuge für die Realität, Wirtschaft das Handwerkszeug, sie umzubauen.

Dieser Moment markiert das Ende seiner Jugendphase. Von nun an beginnt Musk, konkrete Pläne zu entwickeln – und sie nicht mehr nur in Gedanken zu bewegen, sondern in Aktionen zu übersetzen.

Rückblickend wirkt Elon Musks Kindheit wie der Anfang eines Musters, das sich durch sein ganzes Leben zieht: Außenseiterposition, Isolation, technologische Flucht, strategisches Denken, frühe Eigenständigkeit. Es ist keine lineare Erfolgsgeschichte, sondern eine Verdichtung von Spannungen, aus denen er Energie zieht – fast im physikalischen Sinn.

Die Erfahrung, nicht dazuzugehören, macht ihn unabhängig. Er lernt früh, sich nicht auf soziale Anerkennung zu verlassen. Das stärkt ihn, aber es entfremdet ihn auch. Menschen sind für ihn selten intuitiv verständlich. Maschinen schon eher. Während andere in ihren Teenagerjahren soziale Hierarchien verhandeln, programmiert Elon Spiele, liest über Raumfahrt, denkt über die Zukunft der Menschheit nach.

Sein Verhältnis zur Autorität ist von klein auf ambivalent. Er unterwirft sich ihr nicht – weder in der Schule, noch in der Familie, noch später im Beruf. Gleichzeitig hat er ein klares Gespür dafür, wann er sie taktisch nutzen kann. Der Wechsel über Kanada in die USA ist keine spontane Entscheidung, sondern ein sorgfältig konstruierter Fluchtplan. Er denkt nicht in Jahren, sondern in Zielen – und alles dazwischen wird dem untergeordnet.

Auch seine Vorstellung von Technologie unterscheidet sich früh von der seiner Umgebung. Für viele ist Technik ein Werkzeug – für Musk ist sie ein Vehikel. Nicht, um den Alltag bequemer zu machen, sondern um die Menschheit zu transformieren. Bereits im Teenageralter äußert er Gedanken, die später zu seiner Agenda bei SpaceX, Tesla oder Neuralink führen: Die Erde ist verletzlich. Energieversorgung muss neu gedacht werden. Der Mensch muss sich erweitern – geografisch, kognitiv, biologisch.

Und dennoch bleibt der Ursprung dieser Überzeugungen seltsam persönlich. Musk wirkt selten wie jemand, der Weltprobleme lösen will, weil er sich dazu berufen fühlt. Vielmehr erscheint es, als sei die Flucht in die Zukunft seine Art, mit der Gegenwart umzugehen. Wer sich in der Realität nie ganz zu Hause fühlt, schafft sich eine neue. Für Elon Musk bedeutet das: Die Zukunft darf nicht nur möglich sein. Sie muss konstruiert werden.

Kindheit und Jugend enden für ihn nicht mit einem Ritual, sondern mit einer Entscheidung: sich nicht mehr anzupassen, sondern neu zu entwerfen. Er verlässt ein Land, das ihm zu eng ist, eine Familie, die ihm zu widersprüchlich erscheint, eine Schulwelt, in der er nicht vorkommt. Was folgt, ist nicht der klassische Weg eines Technikers, sondern der Beginn einer Mission: Die Welt zu verändern – nicht aus Machtwunsch, sondern weil er sich darin sonst nicht zurechtfindet.

Mit dieser Prägung im Gepäck tritt Elon Musk in die nächste Phase seines Lebens ein: die Jahre des Aufbaus, des Scheiterns, der ersten Millionen – und der ersten Reibung mit der Welt, die er verändern will.

Kapitel 3: Ausbildung & erste Schritte (1989–1999)

Als Elon Musk im Sommer 1989 südafrikanischen Boden verlässt, ist er siebzehn Jahre alt. Kein klares Ziel vor Augen, aber eine entschlossene Haltung: raus aus einem System, das ihn einengt – hinein in ein Umfeld, das seine Ideen nicht nur duldet, sondern braucht. Kanada ist das erste Etappenziel. Die Staatsbürgerschaft erhält er über seine Mutter Maye, eine gebürtige Kanadierin. Musk nutzt diesen Vorteil nicht romantisch, sondern strategisch – als Eintrittskarte in die nordamerikanische Welt, die für ihn den technologischen und gesellschaftlichen Fortschritt verkörpert.

Doch der Einstieg in dieses neue Leben ist ernüchternd bodenständig. Er landet zunächst bei Verwandten in Saskatchewan, wo die Winter lang und die wirtschaftlichen Möglichkeiten begrenzt sind. Um sich über Wasser zu halten, nimmt er Gelegenheitsjobs an: putzt Heizkessel in Getreidefabriken, schleppt Baumaterial, arbeitet auf einer Farm. Das Bild vom späteren Milliardär, der im Blaumann Öltanks schrubbt, hat beinahe mythischen Wert für seine spätere Selbstinszenierung. Doch damals ist es schlicht: Notwendigkeit. Der Preis für einen neuen Anfang.