Engelhafter Eingriff - Charlie Richards - E-Book

Engelhafter Eingriff E-Book

Charlie Richards

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Beschreibung

Nur ein kleiner Liebesbiss: Ein Mann, der mit seiner Identität ringt, erkennt, dass er seinen eigenen Schutzengel hat …, wenn er stark genug ist, um ihn zu akzeptieren. Als Engel, der losgeschickt wurde, um einer Seele zu helfen, die uneins mit sich ist, kam Zylen die Möglichkeit, entführt zu werden, nicht einmal in den Sinn. Bevor er Kontakt mit Howard aufnehmen kann, dem Menschen, dem er helfen soll, wird er gefangen genommen. Nach seiner Rettung durch die vier apokalyptischen Reiter erholt Zylen sich im Reich des Reiters Pestilence und berichtet alles, was er weiß, bevor er seine Mission fortsetzt. Als er Howard dann endlich trifft, erlebt er etwas, mit dem er noch nie zuvor zu tun hatte: Anziehungskraft. Zuerst glaubt er, dass es durch die Zeit im Dämonenreich kommt, doch dann hat Zylen eine Offenbarung. Howard ist seine Stella Guida – sein Leitstern – der einzige existierende Mensch, dessen Leben ihm mehr Sinn als seine Pflicht gegenüber seinem Schöpfer bieten würde. Zylen weiß, dass er seine wahre Natur nicht offenbaren kann, solange Howard ihn nicht auswählt. Leider war der Grund, warum er überhaupt zu Howard geschickt wurde, ihm bei einer schwierigen Entscheidung zu helfen: ein Mädchen finden, mit dem er zusammen sein kann, um seine Mutter zu beschwichtigen, oder sich endlich als schwul zu outen. Nach allem, was Zylen mit seinen Fähigkeiten als Engel erkennen kann, stehen die Chancen nicht allzu gut für ein Coming Out. Kann Zylen Howard trotz distanzlosen Familienmitgliedern, homophoben Frauen und der Bedrohung durch Jäger zeigen, was zwischen ihnen sein könnte, ohne seine wahre Natur preiszugeben und sie beide zu verdammen? Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene mit explizitem Inhalt. Jeder Band dieser Reihe geht auf die romantische Beziehung eines anderen Paares ein. Ein liebevolles Biss-chen ist ein Spin-Off der Reihe Die Wölfe von Stone Ridge. Die Reihen können unabhängig voneinander gelesen werden, dies idealerweise entsprechend der Nummerierung der Bände innerhalb der Reihe. Aufgrund der Überschneidungen innerhalb der verschiedenen Reihen, die in der Welt von Stone Ridge angesiedelt sind, empfiehlt es sich, die Bände entsprechend ihrer Reihenfolge innerhalb der gesamten Welt zu lesen. Eine Übersicht über die empfohlene Lesereihenfolge gibt es auf der Website von Me and the Muse Publishing. Länge: rund 28.000 Wörter

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Inhaltsverzeichnis

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

ÜBER CHARLIE RICHARDS

LESEPROBE:

Engelhafter Eingriff

Nur ein kleiner Liebesbiss: Ein Mann, der mit seiner Identität ringt, erkennt, dass er seinen eigenen Schutzengel hat …, wenn er stark genug ist, um ihn zu akzeptieren.

Als Engel, der losgeschickt wurde, um einer Seele zu helfen, die uneins mit sich ist, kam Zylen die Möglichkeit, entführt zu werden, nicht einmal in den Sinn. Bevor er Kontakt mit Howard aufnehmen kann, dem Menschen, dem er helfen soll, wird er gefangen genommen. Nach seiner Rettung durch die vier apokalyptischen Reiter erholt Zylen sich im Reich des Reiters Pestilence und berichtet alles, was er weiß, bevor er seine Mission fortsetzt. Als er Howard dann endlich trifft, erlebt er etwas, mit dem er noch nie zuvor zu tun hatte: Anziehungskraft. Zuerst glaubt er, dass es durch die Zeit im Dämonenreich kommt, doch dann hat Zylen eine Offenbarung. Howard ist seine Stella Guida – sein Leitstern – der einzige existierende Mensch, dessen Leben ihm mehr Sinn als seine Pflicht gegenüber seinem Schöpfer bieten würde. Zylen weiß, dass er seine wahre Natur nicht offenbaren kann, solange Howard ihn nicht auswählt. Leider war der Grund, warum er überhaupt zu Howard geschickt wurde, ihm bei einer schwierigen Entscheidung zu helfen: ein Mädchen finden, mit dem er zusammen sein kann, um seine Mutter zu beschwichtigen, oder sich endlich als schwul zu outen. Nach allem, was Zylen mit seinen Fähigkeiten als Engel erkennen kann, stehen die Chancen nicht allzu gut für ein Coming Out. Kann Zylen Howard trotz distanzlosen Familienmitgliedern, homophoben Frauen und der Bedrohung durch Jäger zeigen, was zwischen ihnen sein könnte, ohne seine wahre Natur preiszugeben und sie beide zu verdammen?

Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene mit explizitem Inhalt. Jeder Band dieser Reihe geht auf die romantische Beziehung eines anderen Paares ein.

Ein liebevolles Biss-chen ist ein Spin-Off der Reihe Die Wölfe von Stone Ridge. Die Reihen können unabhängig voneinander gelesen werden, dies idealerweise entsprechend der Nummerierung der Bände innerhalb der Reihe. Aufgrund der Überschneidungen innerhalb der verschiedenen Reihen, die in der Welt von Stone Ridge angesiedelt sind, empfiehlt es sich, die Bände entsprechend ihrer Reihenfolge innerhalb der gesamten Welt zu lesen. Eine Übersicht über die empfohlene Lesereihenfolge gibt es auf der Website von Me and the Muse Publishing.

Länge: rund 28.000 Wörter

CHARLIE RICHARDS

Engelhafter Eingriff

Ein liebevolles Biss-chen 21

Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene

ME AND THE MUSE PUBLISHING

www.meandthemuse.com

Copyright © der englischen Originalausgabe „A Little Angelic Interference“: Charlie Richards

Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe und veröffentlicht von:

Me and the Muse Publishing – Sage Marlowe

Hohenstaufenring 62, 50674 Köln, 2021

Copyright © Cover Design: Sinfully Sweet Designs

Übersetzt von: Sage Marlowe

URHEBERRECHTLICH GESCHÜTZT:

Dieses Buch darf ohne vorherige eindeutige schriftliche Zustimmung des Urheberrechtsinhabers in keinerlei Form, weder ganz noch auszugsweise, vervielfältigt und / oder vertrieben werden. Dies beinhaltet auch die elektronische und fotografische Vervielfältigung sowie zukünftig entwickelte Methoden. Ebenso ist die kostenlose Weitergabe dieses Buches, beispielsweise über sogenannte File-Sharing Sites ausdrücklich untersagt.

Mit dem Erwerb eines E-Books erhält der Käufer die Lizenz zur persönlichen Nutzung, ist jedoch nicht zur Weitergabe des Inhaltes an Dritte, weder gegen Entgelt noch kostenlos, berechtigt.

Alle in diesem Buch vorkommenden Personen und Handlungen sind frei erfunden. Jegliche Ähnlichkeit zu realen, lebenden oder verstorbenen Personen ist rein zufällig. Sofern Namen real existierender Personen, Orte und Marken verwendet werden, geschieht dies in einem rein fiktiven Zusammenhang.

Bitte beachten:

Einige unserer Titel enthalten Hinweise auf und Beschreibungen sexueller Handlungen, die möglicherweise eine Gefährdung körperlicher und geistiger Gesundheit darstellen können. Mit der Beschreibung solcher Praktiken erheben wir keinen Anspruch auf deren tatsächliche Durchführbarkeit und übernehmen keine Verantwortung für etwaige Verletzungen oder Schäden, die bei der Nachstellung solcher oder vergleichbarer Handlungen entstehen. Generell raten wir unseren Lesern davon ab, potenziell gefährliche Sexualpraktiken ohne entsprechende Sicherheitsvorkehrungen und Anleitung durch Personen mit ausreichender Sachkenntnis durchzuführen.

Widmung

Es gibt keine negativen Aspekte im Leben, nur Herausforderungen, die man überwinden muss, um stärker zu werden.

~ Eric Bates

Kapitel 1

„Wie fühlst du dich?“

Zylen drehte sich um, als er den melodiösen Tenor hörte. Er entdeckte Pestilence zu seiner Linken ein Stückchen hinter sich und senkte seinen Kopf zur Begrüßung. „Mir geht es gut. Danke, Reiter.“

Mit den Händen hinter dem Rücken verschränkt, schenkte ihm der blasse Reiter der Apokalypse ein kleines Lächeln. „Du kannst mich Pestilence nennen, Zylen. Ich hätte nichts dagegen.“

Zylen seufzte schwer und schob seine Hände in die Taschen seiner Jeans. „Ich weiß das. Ich entschuldige mich für meine förmliche Art, Pestilence.“

Die Gewohnheit war tief verwurzelt und schwer zu brechen, selbst, nachdem sie schon fünf Tage in Pestilences Dämonenreich verbracht hatte. Er war dort gewesen und hatte sich von den Drogen erholt, die die menschlichen Jäger in seinen Körper gepumpt hatten, um ihn ruhig zu halten. Es erforderte eine Menge, um einen üblichen Paranormalen auszuschalten, und noch mehr für Zylens Art – einen Engel.

Als Zylen von seinem Schöpfer beauftragt worden war, die Gedanken eines Mannes namens Howard Burnside zu durchsuchen und ihm bei der Wahl der weiteren Richtung seines Lebens zu helfen, hatte er sein eigenes Reich verlassen, um in das menschliche einzutreten. Er hatte sich in einer abgelegenen Schlucht nördlich der Stadt materialisiert. Gleichzeitig hatte er sein Aussehen mit einem Schutzzauber belegt und seine engelhafte Aura sowie seine großen Flügel versteckt, die mit Federn in verschiedenen Brauntönen bedeckt waren. Er hatte sich auch ein dunkelgraues Tanktop, Cargo-Shorts und Sandalen angezogen. Immerhin war es zu dieser Jahreszeit in Virginia heiß.

Bevor er die Gelegenheit gehabt hatte, den Menschen aufzuspüren, hatte ihn jemand mit einem Pfeil angeschossen. Zylen war geschockt und drehte sich um, woraufhin er drei Menschen in schwarzen T-Shirts und Tarnanzügen dort stehen sah. Alle hatten eine Waffe an der Hüfte sowie eine weitere größere Art von Waffe in der Hand, die sich als Dartpistole herausgestellt hatte.

„Scheiße, er geht nicht zu Boden“, hatte der Schütze auf der linken Seite gemurmelt.

Der Mann auf der rechten Seite reagierte, indem er sein Gewehr hob und erneut auf Zylen schoss. Ein zweiter Pfeil drang in seinen Brustmuskel ein.

Im Nachhinein erkannte Zylen, dass er in sein eigenes Reich hätte zurückkehren sollen. Es wäre einfach gewesen. Stattdessen stand er da und starrte die Männer an, als seine Gedanken verschwommen wurden und er auf seinen Füßen schwankte.

Ein Schock konnte das bei einem Wesen bewirken, selbst einem so mächtigen wie ihm.

Der vierte Pfeil hatte Zylen schließlich niedergestreckt, und er erinnerte sich an nicht mehr viel danach.

„Hast du vor, bald aufzubrechen?“, fragte Pestilence und unterbrach Zylens Gedanken. „Ich sehe dich auf die Nebel schauen.“

Zylen nickte. „Ich bin fast wieder bei vollen Kräften, und ich habe meine Pflichten schon viel zu lange vernachlässigt.“

Die Nebel wurden benutzt, um das Dämonenreich zu verlassen und es den Schergen der Reiter zu ermöglichen, in das menschliche Reich zu reisen. Zylen hatte oben auf dem Hügel angehalten und starrte hin, unfähig, seine Füße dazu zu bringen, ihn näher zu tragen. Sein Magen blieb verkrampft, und Galle stieg ihm in die Kehle.

Unbehagen und Scham wegen seiner Schwäche erfüllten ihn.

„Doch du verweilst hier.“ Pestilence streckte die Hand aus, legte eine feingliedrige Hand auf Zylens Schulter und drückte sie. „Möchtest du über den Grund dafür sprechen?“

„Woher wussten diese Männer, dass ich kein Mensch bin?“, überlegte Zylen stirnrunzelnd. „Wie konnten sie wissen, wo ich erscheinen würde? Was ist, wenn sie wieder auftauchen?“

Zylen hatte von Pestilence erfahren, dass er nach seiner Rettung zwei Tage lang geschlafen hatte. Es hatte einen weiteren Tag gedauert, bis alles, womit er vollgepumpt worden war, genug abgebaut worden war, dass er aufstehen konnte. Er war schwach und unkoordiniert gewesen und hatte seine Magie erst am vierten Tag wieder nutzen können.

Es war … beunruhigend gewesen, gelinde gesagt.

„Wir suchen immer noch nach Antworten“, antwortete Pestilence und drückte erneut seine Schulter, bevor er ihn losließ. „Aber ich glaube, ein Teil davon ist darauf zurückzuführen, dass Hexen ihnen helfen. Sie benutzen Zauber, um die Wellen im Äther und entlang der Lei-Linien zu überwachen.“ Pestilence schüttelte den Kopf und verzog das Gesicht. „Was dich betrifft, war es ein unglücklicher Fall, dass du zur falschen Zeit am falschen Ort warst.“

So sehr Zylen es auch hasste, es zuzugeben, er nahm an, dass Pestilence damit richtig lag. „Das würde erklären, warum sie so verwirrt waren, dass ein oder zwei Pfeile mich nicht ausgeknockt haben.“

„Richtig.“ Pestilence nickte und sein langes, seidig aussehendes, helles Haar glitt über seine Schultern. „Jetzt weißt du, wonach du Ausschau halten musst, und kannst auf der Hut sein.“

„Allerdings.“

Pestilence grinste und seine dünnen Lippen verzogen sich. „Wir haben deinem Schöpfer eine Nachricht geschickt, damit er andere Engel warnen kann.“

Zylen lachte, er konnte sich nicht davon abhalten. „Du und deine Brüder habt einen Dämon in das Reich des Schöpfers geschickt?“

„Eigentlich sogar mehrere.“ Pestilence grinste breit, als er mit seinen blassen Augenbrauen wackelte. „Die Wellen, die das verursachte, waren … unterhaltsam.“

Zylen stellte sich das vor und kicherte leise. „Darauf würde ich wetten.“

Dämonen und Engel reisten für gewöhnlich nicht in denselben Kreisen. Das Betreten und Verlassen des Reichs der jeweils anderen erforderte viel Kraft. Es würde die gemeinsame Anstrengung aller vier Reiter erfordern, um einen Dämon ins Engelsreich zu schicken, so wie es einige Vorbereitung für den Schöpfer erfordern würde, um einen Engel zum Dämonenreich zu schicken.

Zylen war eine Ausnahme gewesen, da er von den Reitern selbst hergebracht worden war.

Die vier apokalyptischen Reiter hatten jeweils eine eigene Truppe von Dämonen, die unter ihnen dienten. So wie die Dämonen in das menschliche Reich reisten, um die Natur auszugleichen, taten die Engel dasselbe, um die Menschheit in einer anderen Eigenschaft auszugleichen – emotional und spirituell.

Gemessen an der Tatsache, dass Menschen Paranormale bedrohten, dachte Zylen, dass sie ihren Job vielleicht nicht ganz so gut erledigten, wie sie geglaubt hatten. Warum gab es sonst so viel Hass und Vorurteile? Es musste mehr Liebe, Verständnis und Akzeptanz geben.

Das heißt, ich bringe besser meinen Hintern in Gang und gehe zu meinem Schützling.

„Ich werde von nun an wachsam bleiben“, murmelte Zylen. Er richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf Pestilence und senkte erneut den Kopf. „Ich bin dankbar. Vielen Dank.“

Pestilence nickte zurück. „War glaubt, dass eine große Schlacht bevorsteht, aber wir tun unser Bestes, um sie zu vermeiden.“ Er hob seine Hand, zeigte den Hügel hinunter und lenkte Zylens Aufmerksamkeit auf zwei sich nähernde Dämonen. „Das sind Lucha und Wisner. Sie werden in den nächsten Tagen in deiner Nähe sein. Ruf, wenn du Hilfe brauchst.“

„Nochmals vielen Dank, Pestilence.“

Zylen drehte sich um und beäugte die herannahenden Männer. Beide waren groß – obwohl sie ein paar Zentimeter kleiner als Zylen waren – mit blassen Gesichtszügen, weißblondem Haar und silbergrauen Augen. In Anbetracht ihrer gut entwickelten Flügel und Statur vermutete Zylen, dass beide mindestens gute achthundert Jahre oder noch älter waren. Junge Dämonen hatten keine Flügel und erinnerten in ihrer Gestalt eher an Orang-Utans.

„Ich bin Lucha“, sagte der mit den längeren Haaren.

Der etwas kleinere Dämon klopfte auf seine eigene Brust. „Wisner.“

Zylen nickte grüßend und sagte: „Ich bin geehrt.“

Beide Dämonen verneigten sich leicht vor ihrem Meister, bevor sie zu den Nebeln gingen.

Zylen folgte ihnen.

Indem er im Geiste an den Lei-Linien zog, fand Zylen heraus, wohin er gehen musste. Zwischen einem Gedanken und dem nächsten kehrte er in das menschliche Reich zurück.

Die schwüle Hitze legte sich sofort um Zylen, also verwandelte er seine Kleidung erneut. Diesmal zauberte er sich schwarze Cargo-Shorts, Laufschuhe und Socken sowie ein leichtes Poloshirt. Er war dankbar, dass er sich nicht darum kümmern musste, seine Flügel durch Schlitze oder Ähnliches im Stoff zu stecken, indem er seine Kleidung direkt auf seinen Körper formte. Sie waren schon da.

„Gute Reise, Engel“, sagte Lucha von links.

„Euch beiden auch“, antwortete Zylen.

Dann gingen die drei getrennte Wege.

Zylen warf ein mentales Netz aus und suchte nach der Spur des Mannes, in dessen Leben er sich einfügen sollte – Howard. Er fand sie im Süden und begab sich in diese Richtung. Ein weiterer Gedanke verbarg seine Flügel und Aura, denn sonst würde er für die Menschen ziemlich unwiderstehlich sein.

Engel waren schließlich wunderschöne Wesen.

Wieso also wollten die Menschen, die mich gefangen genommen haben, mich nicht berühren und mir Freude bereiten?

Eine weitere Frage, auf die Zylen derzeit keine Antwort hatte.

Zylen nutzte seine geistigen Fähigkeiten, um die Menschen um ihn herum im Auge zu behalten, als er durch die Stadt schritt. Er fing flüchtige Gedanken auf, die meisten von ihnen gutartig. Auf keinen Fall wollte er wieder ahnungslos erwischt werden.

Ein Mann erinnerte sich daran, auf dem Heimweg Milch zu besorgen. Ein anderer plante, seine Frau während der Mittagspause anzurufen. Eine Frau fragte sich, warum ihr Freund ihr nie Blumen schickte.

Als Zylen einen Mann denken hörte: Wenn ich diese Schwuchtel nochmal alleine erwische, werde ich ihm eine Lektion erteilen, machte er eine Pause und drehte sich um. Er entdeckte den Menschen – einen sportlich aussehenden, dunkelhaarigen Mann.

Diesem Hass müssen wir entgegenwirken.

Obwohl es nicht Teil von Zylens Aufgabe war, konnte er es nicht einfach durchgehen lassen. Er ging auf den Mann zu, der einen Parkplatz überquerte und offensichtlich zu seinem Truck ging. Als der Mann an Zylen vorbeiging, fuhr er mit den Fingerspitzen über den Handrücken des Mannes.

In diesem Moment pflanzte Zylen ihm Gedanken der Akzeptanz und Toleranz ein. Er gab sogar ein wenig Gleichgültigkeit hinein, da er eine Menge Ärger und Ekel empfand. Die Ansichten des Mannes waren von seinem Vater tief in ihm verwurzelt worden, erfuhr Zylen aus seinen Erinnerungen.

Zylen hatte dies leider schon oft gesehen.

Der Mann wirbelte herum und runzelte die Stirn, als er seine flüchtige Berührung registrierte. In Anbetracht dessen, dass Zylen zehn Zentimeter Größe und eine Menge Muskeln mehr als der Mann hatte, war das alles, was dieser tat. Nach einem Murren darüber, dass er aufpassen sollte, wohin er ging, stapfte der dunkelhaarige Mann weiter zu seinem Truck.

Als Zylen weiterging, fand er den Laden, in dem er Howards mentale Signatur spürte – eine Art Baumarkt, der zu einer Kette gehörte. Er trat ein und drehte sich nur ein wenig, damit seine Flügel nicht die Dame trafen, die gerade den Laden verließ. Auch wenn sie unsichtbar waren, waren sie immer noch da, dicht an seinem Rücken. Meistens würde jemand einfach denken, er hätte etwas Seidiges gestreift und es vergessen, aber es war immer noch persönlich für den Engel.

Zylen schritt einen Gang hinunter und einen anderen hinauf und suchte nach Howard. Er entdeckte ihn schließlich an der gegenüberliegenden Wand, wo er sich Holzstücke anschaute. Der Mensch musste seine Gegenwart gespürt haben, denn er warf einen Blick in Zylens Richtung und erstarrte dann. Seine Augen weiteten sich ein wenig.

Zu Zylens Überraschung stockte ihm der Atem in der Brust und er stolperte fast. Der Mann vor ihm, der ihn mit einem leicht müde wirkenden Blick aus haselnussbraunen Augen ansah, war absolut atemberaubend. Er war groß und breit und hatte Muskeln unter seinem kurzärmeligen Hemd.

---ENDE DER LESEPROBE---