EXPRESS Pflegewissen Altenpflege - Susanne Andreae - E-Book

EXPRESS Pflegewissen Altenpflege E-Book

Susanne Andreae

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Beschreibung

Schnelle Aufnahme, lange Wirkung EXPRESS Pflegewissen - Die schnelle Antwort auf alle Ihre Fragen im kleinen, praktischen Format. Das Wichtigste zur Altenpflege in drei Buchteilen: Teil 1 Arbeiten in der Altenpflege Teil 2 Alte Menschen unterstützen und pflegen Teil 3 Altenpflege bei speziellen Erkrankungen - komprimierte, übersichtliche Informationen zum schnellen Nachschlagen - präzise und praxisorientiert aufbereitet - mit wertvollen Praxistipps und vielen prägnanten Merksätzen Mit EXPRESS Pflegewissen sind Sie gewappnet für alle Fragen im Stationsalltag und sparen wertvolle Zeit!

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Seitenzahl: 696

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Kapitelübersicht

Teil 1: Arbeiten in der Altenpflege

1 Der Beruf Altenpflege

2 Der alte Mensch

3 Rahmenbedingungen und Qualitätssicherung

4 Rechtliche und betriebswirtschaftliche Rahmenbedingungen

Teil 2: Alte Menschen fördern, unterstützen und pflegen

5 Anleiten, beraten, Gespräche führen

6 Geplant arbeiten – der Pflegeprozess

7 Alte Menschen bei der Wohnraum- und Wohnumfeldgestaltung sowie der Tagesgestaltung unterstützen

8 Konzepte und rehabilitative Maßnahmen

9 Prophylaxen

10 Unterstützung bei der Selbstpflege

Teil 3: Altenpflege bei speziellen Erkrankungen

11 Bei Diagnostik und Therapie mitwirken

12 Pflege des alten Menschen mit Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems

13 Pflege des alten Menschen mit Erkrankungen der Atmungsorgane

14 Pflege des alten Menschen mit Erkrankungen des Blut- und Lymphsystems

15 Pflege des alten Menschen mit Erkrankungen des Bewegungssystems

16 Pflege des alten Menschen mit Erkrankungen des Verdauungssystems

17 Pflege von alten Menschen mit Erkrankungen des Stoffwechsels

18 Pflege des alten Menschen mit Erkrankungen der Nieren und Harnwege

19 Pflege von Patienten mit Erkrankungen des Nervensystems

20 Pflege des alten Menschen mit Demenz und gerontopsychiatrischen Erkrankungen

21 Pflege des alten Menschen mit Erkrankungen der Geschlechtsorgane

22 Pflege alter Menschen mit Erkrankungen der Haut und der Sinnesorgane

23 Pflege multimorbider, schwerstkranker und sterbender Menschen sowie Pflege bei chronischen Schmerzen

24 Pflege des alten Menschen mit Infektionskrankheiten

Teil 4: Anhang

25 Hygienisches Arbeiten

26 Erste Hilfe

27 Abrechnung von Leistungen in der häuslichen Altenpflege

EXPRESSPflegewissen

Altenpflege

399 Abbildungen56 Tabellen

Georg Thieme Verlag Stuttgart ∙ New York

Bibliografische Information der

Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek

verzeichnet diese Publikation in der

Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte

bibliografische Daten sind im Internet

über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Layout: Melanie Erlewein, Stuttgart

Zeichnungen:

Karin Baum, Mannheim

Regina Bracht, Hattingen

Angelika Brauner, Hohenpreißenberg

Viorel Constantiescu, Bukarest, Rumänien

Roland Geyer, Weilerswist

Martin Heffmann, Ittlingen

Helmut Holtermann, Dannenberg

Fotografen:

Paavo Blåfield, Kassel

Alexander Fischer, Sinzheim-Winden

© 2009 Georg Thieme Verlag KG

Rüdigerstraße 14

D-70469 Stuttgart

Unsere Homepage: http://www.thieme.de

Umschlaggestaltung: Thieme Verlagsgruppe

Umschlagfoto: Alexander Fischer,

Sinzheim-Winden

eISBN: 978-3-13-167481-4

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Wichtiger Hinweis: Wie jede Wissenschaft ist die Medizin ständigen Entwicklungen unterworfen. Forschung und klinische Erfahrung erweitern unsere Erkenntnisse, insbesondere was Behandlung und medikamentöse Therapie anbelangt. Soweit in diesem Werk eine Dosierung oder eine Applikation erwähnt wird, darf der Leser zwar darauf vertrauen, dass Autoren, Herausgeber und Verlag große Sorgfalt darauf verwandt haben, dass diese Angabe dem Wissensstand bei Fertigstellung des Werkes entspricht. Für Angaben über Dosierungsanweisungen und Applikationsformen kann vom Verlag jedoch keine Gewähr übernommen werden. Jeder Benutzer ist angehalten, durch sorgfältige Prüfung der Beipackzettel der verwendeten Präparate und gegebenenfalls nach Konsultation eines Spezialisten festzustellen, ob die dort gegebene Empfehlung für Dosierungen oder die Beachtung von Kontraindikationen gegenüber der Angabe in diesem Buch abweicht. Eine solche Prüfung ist besonders wichtig bei selten verwendeten Präparaten oder solchen, die neu auf den Markt gebracht worden sind. Jede Dosierung oder Applikation erfolgt auf eigene Gefahr des Benutzers. Autoren und Verlag appellieren an jeden Benutzer, ihm etwa auffallende Ungenauigkeiten dem Verlag mitzuteilen.

Geschützte Warennamen (Warenzeichen) werden nicht besonders kenntlich gemacht. Aus dem Fehlen eines solchen Hinweises kann also nicht geschlossen werden, dass es sich um einen freien Warennamen handelt.

Das Werk, einschließlich aller seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

schnell finden, schnell lesen, schnell verstehen. Das ist das Grundkonzept der Reihe Express Pflegewissen. Wenn Sie wenig Zeit auf Station haben, ist die schnelle, übersichtliche Antwort der absolute Trumpf. Die Reihe bietet Ihnen gebündelt Information, die Sie sich durch den Charakter des raschen Nachschlagewerks ganz einfach erschließen können.

Als Erinnerungsstütze finden Sie zu jeder Thematik kurz gefasste Grundlagen und darauf aufbauend spezifische pflegerische und medizinische Fachinformationen, die präzise und praxisorientiert Ihre Fragen beantworten. Ideal für Wiedereinsteiger nach der Elternzeit oder für Pflegende, die den Fachbereich wechseln.

Bewusst haben wir das Format klein und handlich gehalten. Das Buch ist robust und hält jede Menge Wasser- und Desinfektionsmittelspritzer aus. Es ist der ideale Begleiter auf Station. Setzen Sie es dort ein, wo die Fragen entstehen, in der Praxis.

Es werden immer die gleichen Gliederungspunkte verwendet. So finden Sie sich ebenso mühelos in jedem Kapitel zurecht, wie in jedem Band der Reihe. Nicht zuletzt trägt ein schönes Erscheinungsbild des Buches dazu bei, es gerne aufzuschlagen und darin zu blättern.

Wir wünschen Ihnen häufige und schnelle Verwendung und viel Freude am Besitz dieses hochwertigen Buches.

Ihr Thieme-Redaktionsteam

Quellenangaben

Abt-Zegelin A. Bettlägerigkeit ist kein unumkehrbares Schicksal. In: Pro Alter 2 (2003) 48 Andreae S, von Hayek D, Weniger J. Krankheitslehre. 2. Aufl. Stuttgart: Thieme; 2006

Bär M et al. Emotional bedeutsame Situationen im Alltag demenzkranker Heimbewohner. Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie 36 (2003): 454ff.

Basler et al. Beurteilung von Schmerz bei Demenz (BESD) – Untersuchung zur Validität eines Verfahrens zur Beobachtung des Schmerzverhaltens. Schmerz 20 (2006): 519-26.

Bienstein C et al. Atmen. Stuttgart: Thieme; 2000

Bienstein C, Fröhlich A. Basale Stimulation in der Pflege. Die Grundlagen. Hannover: Kallmeyer; 2003

Bodenmüller-Kroll R. Dialog in der Pflege. Behandeln oder übersehen? Mundtrockenheit – Ein Leitfaden. Wedel: Medac. Medizinische Gesellschaft für klinische Spezialpräparate; 2001

Brauer H et al. Leitfaden Gedächtnistraining. Stuttgart: memo; 1995

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Charlier S, Hrsg. Soziale Gerontologie. Stuttgart: Thieme; 2007

Darmann I. Moralische Entscheidungsfindung in pflegerischen Situationen. In: Kriesel P. et al. Hrsg. Pflege lehren – Pflege managen. Eine Bilanzierung innovativer Ansätze. Frankfurt a.M.: Mabuse; 2001: 259ff.

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Deutsches Netzwerk für Qualitätssicherung in der Pflege, Hrsg. Expertenstandard Dekubitusprophylaxe in der Pflege. Osnabrück: Eigendruck Fachhochschule; 2002

Deutsches Netzwerk für Qualitätsentwicklung in der Pflege, Hrsg. Expertenstandard Sturzprophylaxe in der Pflege. Osnabrück: Sonderdruck DNQP; 2006

Eißing E. Berührung in der Pflege. In: Lauber A, Schmalstieg P. Pflegerische Interventionen, Stuttgart: Thieme; 2004

Fiechter V, Meier M. Pflegeplanung. Eine Anleitung für die Praxis. 10. Aufl. Basel: Recom; 1998

Fröhlich A. Wahrnehmungsstörung und Wahrnehmungsförderung. Heidelberg: Edition Schindele; 1992

Frowein M. Einschätzung der Thrombosegefährdung – Ein Score kann bei der Pflegeanamnese eingesetzt werden. In: Pflegezeitschrift 11 (1997)

Georg J, Frowein M, Hrsg. Pflege Lexikon. Wiesbaden: Ullstein Medical; 1999

Gerlach U et al. Innere Medizin für Pflegeberufe. 7. Aufl. Stuttgart: Thieme; 2006

Grünewald M. Der Krankenpflegeprozess. Bildungszentrum für Kompetenzentwicklung im Gesundheitswesen. Düsseldorf: Universitätsklinikum Düsseldorf; 2004

Grützner C. ATL Sich waschen und kleiden. In: Kellhauser E. et. al. Hrsg. Thiemes Pflege, 10. Aufl. Stuttgart: Thieme; 2004

Hirzel-Wille M. Suizidalität im Alter. Individuelles Schicksal und soziales Phänomen. Bern: Peter Lang AG, Europäischer Verlag der Wissenschaften; 2002

Hof H. Mykologie für Mediziner. Stuttgart: Thieme; 2003

IGAP (Institut für Innovationen im Gesundheitswesen und angewandte Pflegeforschung). Dekubitus: Ein drückendes Problem. 10. Aufl. 2006

Juchli L. Pflege. Praxis und Theorie der Gesundheits- und Krankenpflege. 8. Aufl. Stuttgart: Thieme; 1991

Jung E, Moll I. Dermatologie. Duale Reihe. Stuttgart: Thieme; 2003

Kellnhauser E et al, Hrsg. Thiemes Pflege. Professionalität erleben. 10. Aufl. Stuttgart: Thieme; 2004

Kirschnick O. Pflegetechniken von A – Z. Stuttgart: 3. Aufl. Stuttgart: Thieme; 2006

Kliegel R et al. Prozessdissoziationen in der kognitiven Altersforschung. In: Kruse A Psychosoziale Gerontologie, Band 1: Grundlagen. Göttingen: Hogrefe; 1998

Knopf M. Gedächtnisleistung und Gedächtnisförderung. In: Kruse A. Psychosoziale Gerontologie, Band 1. Göttingen: Hogrefe; 1998

Köther I, Gnamm E, Hrsg. Thiemes Altenpflege. 1. Aufl. Stuttgart: Thieme; 2007

Krohwinkel M. Fördernde Prozesspflege – Konzepte, Verfahren und Erkenntnisse. In: Osterbrink J, Hrsg. Erster internationaler Pflegetheorienkongress Nürnberg. Bern: Huber; 1998: 134ff.

Lexikon der Krankheiten und Untersuchungen. 2. Aufl. Stuttgart: Thieme; 2008

Leymann H. Mobbing. Psychoterror am Arbeitsplatz und wie man sich dagegen wehren kann. Reinbek b. Hamburg: Rowohlt; 1993

Maciejewski B et al. Qualitätshandbuch Leben mit Demenz. Köln: KDA; 2001

Matthes W. Pflege als rehabilitatives Konzept. Hannover: Vincentz; 1993

Medizinischer Dienst der Spitzenverbände der Krankenkassen e.V. Hrsg. Grundsatzstellungnahme Pflegeprozess und Dokumentation – Handlungsempfehlungen zur Professionalisierung und Qualitätssicherung in der Pflege. Essen: MDS; 2005

Metzing S. Schmerzeinschätzung bei Menschen, die nicht sprechen können. In: Deutsches Netzwerk für Qualitätsentwicklung in der Pflege, Hrsg. Expertenstandard Schmerzmanagement in der Pflege bei akuten oder tumorbedingten chronischen Schmerzen. Osnabrück: Eigendruck Fachhochschule; 2005: 67ff.

Neander K, Birkenfeld R. Der Einfluss verschiedener Lagerungshilfsmittel zur Dekubitusprophylaxe auf den Auflagedruck und den perkutanen Sauerstoffdruck. In: Pflege 1 (1988) 57

Notter LE, Hott JR. Grundlagen der Pflegeforschung, 2. Aufl. Bern: Huber; 1994

Nydahl P, Bartoszek G, Hrsg. Basale Stimulation. Neue Wege in der Pflege Schwerstkranker, 4. Aufl. München: Urban & Fischer; 2003

Oestreicher E et al. HNO, Augenheilkunde, Dermatologie und Urologie für Pflegeberufe. Stuttgart: Thieme; 2003

Paetz B, Benzinger-König B. Chirurgie für Pflegeberufe. 20. Aufl. Stuttgart: Thieme; 2004

Runge M. Gehstörungen, Stürze, Hüftfrakturen. Darmstadt: Steinkopff; 1998

Schulz von Thun F. Miteinander reden, Band 1–3. Reinbek b. Hamburg: Rowohlt; 1998

Schwerdt R. Eine Ethik für die Altenpflege. Bern: Huber; 1998

Skibbe X, Löseke A. Gynäkologie und Geburtshilfe für Pflegeberufe. 2. Aufl. Stuttgart: Thieme; 2006

Sökeland J. Katheterismus. 2. Aufl. Balingen: Spitta; 1998

Sökeland J. Urologie für Pflegeberufe, 7. Aufl. Stuttgart: Thieme; 2000

Sowinski Ch, Maciejewski B. Von schlechten Hilfsmitteln und ungeeigneten Interventionen zu effizienter Prophylaxe und Therapie. In: „Do’s“ und „Don’ts“ in der Dekubitusprophylaxe. Sonderdruck KDA 2002

Stanjek K. Sozialwissenschaften. München: Urban und Fischer; 1998

Tideiksaar R. Stürze und Sturzprävention. Bern: Hans Huber; 2000

Weltgesundheitsorganisation (WHO). Gesundheit 21 – Gesundheit für alle im 21. Jahrhundert. Kopenhagen: Europ. Schriftenreihe „Gesundheit für alle“ Nr. 6., WHO Regionalbüro für Europa; 1998

Wiesemann C, Erichsen N, Behrendt H et al. Pflege und Ethik. Leitfaden für Wissenschaft und Praxis. Stuttgart: Kohlhammer; 2003

Mitarbeiterverzeichnis

Dr. Susanne Andreae

Fachärztin für Allgemeinmedizin

Dozentin an Krankenpflegeschulen,

Lehrbeauftragte für Allgemeinmedizin

an der Universität Freiburg

Lärchenweg 26

78713 Schramberg

Günter Baier

Dipl.-Verwaltungswirt

Resper Gasse

17 51674 Wiehl

Christine Bäumler

Sport- und Gymnastiklehrerin,

Kinästhetiktrainerin, Trainerin für

Sturzprävention

Fliederweg 13

73116 Wäschenbeuren

Christiane Becker

Lehrerin für Pflegeberufe

Hamelmannstr. 12

44141 Dortmund

Renate Berner

Krankenschwester,

Dipl-Pflegewirtin (FH)

Lindpaintnerstr. 74

70195 Stuttgart

Dr. Ingo Blank

Arzt, Dozent, Journalist

Burgenstraße 33

71116 Gärtingen

[email protected];

http://www.ingoblank.de

Carmen Boczkowski

Krankenschwester,

Pflegedienstleitung

Parkinson-Zentrum

Gertrudis Klinik Biskirchen

Karl-Ferdinand-Broll Str. 2-4

35638 Leun-Biskirchen

Dr. Bettina Brinkmann

St. Bonifatius Hospital

Klinik für Urologie und Kinderurologie

Wilhelmstr. 13

49808 Lingen (Ems)

Dr. Olaf Anselm Brinkmann

Chefarzt

Klinik für Urologie und Kinderurologie

Wilhelmstr. 13

49808 Lingen (Ems)

Siegfried Charlier

Dipl.-Pädagoge und Dipl.-Supervisor (DGSv)

Auf dem Korb 58a

51789 Lindlar

Dr. Ilona Csoti

Chefärztin

Parkinson-Zentrum Gertrudis Klinik Biskirchen

Karl-Ferdinand-Broll Str. 2-4

35638 Leun-Biskirchen

Sieglinde Denzel

Dipl.-Psychologin

Martinsberg 14

78564 Reichenbach am Heuberg

Marcus Eck

Krankenpfleger und Praxisanleiter

Klinikum Region Hannover

Krankenhaus Hannover Nordstadt

Haltenhoffstr. 41

30167 Hannover

Eva Eißing

Krankenschwester, Lehrerin für

Pflegeberufe

Im Steeler Rott 22

45276 Essen

Dr. Bärbel Ekert

Dipl.-Psychologin, Theologin

Mörikestr. 13

72532 Gomadingen

Christiane Ekert

Dipl.-Psychologin

Robert-Leicht-Str. 141b

70569 Stuttgart

Petra Fickus

Krankenschwester,

Fachkrankenschwester für Intensivpflege,

Dipl-Pflegepädagogin (FH)

Johannes-Gutenberg-Universitätskliniken

Weiterbildung in den Gesundheitsfachberufen

Am Pulverturm 13

55101 Mainz

Renate Fischer

Krankenschwester mit Fachweiterbildung für

Endoskopie,

Dipl.-Pflegepädagogin (FH)

Schule für Gesundheits- und Krankenpflege

Katholisches Klinikum Koblenz

Thielenstr. 13

56073 Koblenz

Dr. Ferenc Fornadi

Ärztlicher Direktor

Gertrudis Klinik Biskirchen

Karl-Ferdinand-Broll-Str. 2-4

35638 Leun-Biskirchen

Michaela Friedhoff

Pflegeinstruktorin Bobath BIKA®

Kursleiterin für Basale Stimulation,

Pflegedienstleitung

HELIOS-Klinik Holthausen

Am Hagen 20

45527 Hattingen/Ruhr

PD Dr. Gert Gabriëls

Arzt für Innere Medizin, Nephrologie,

Diabetologie, Hypertensiologie

Leitender Oberarzt, Medizinische Klinik

und Poliklinik D

Universitätsklinikum Münster

Albert-Schweitzer-Str.33

48149 Münster

Else Gnamm

Altenpflegerin, Lehrerin für Altenpflege

Schubertstr. 21

72800 Eningen

Elke Goldhammer

Pflegewissenschaftlerin (FH),

Fachkrankenschwester für die Pflege in der Onkologie

Kursleitung Palliative Care, Kursleitung

Weiterbildung Pflege in der Onkologie

Universitätsklinikum Münster

Weiterbildungsstätte für Intensivpflege,

Anästhesie u. Pflege in der Onkologie

Schmeddingstr. 56

48129 Münster

Matthias Grünewald

Dipl. Pflegepädagoge

Fachkrankenpfleger für Intensivpflege und

Anästhesie

Universitätsklinikum Düsseldorf

Bildungszentrum

Moorenstr. 5

40225 Düsseldorf

Felicitas Grundmann

Gesundheits- und Krankenpflegerin

Breite Straße 86a

58452 Witten

Astrid Hammer

Krankenschwester Dipl.-Pflegepädagogin (FH)

Hebammenschule Johannes-Gutenberg-Universitätskliniken

Am Pulverturm 13

55101 Mainz

Anja Heißenberg

Krankenschwester, Dipl.-Pflegepädagogin (FH)

Hoffmannstraße 26

63165 Mühlheim am Main

Walter Hell

Richter am Amtsgericht

Am Alten Einlaß 1

86150 Augsburg

Eva Hokenbecker-Belke

Dipl. Pflegewirtin (FH), Fachkrankenschwester für Intensivpflege und Anästhesie

Case Managerin (DGCC), Qualitätsmanagementbeauftragte (QMB-TÜV)

Lippstädter Str. 34

59510 Lippetal

[email protected]

Gundula Höppner

Krankenschwester, Praxisanleiterin,

Kinästhetiktrainerin

Ostertor 20

32469 Petershagen

Prof. Dr. Christian Jassoy

Univ.-Professor für Virologie

Institut für Virologie und Immunbiologie

Johannisallee 30

04103 Leipzig

Lotte Kaba-Schönstein

Prof. Dipl.-Soz.päd, Dipl.-Soz.wirtin

Hochschule Esslingen

Flandernstr. 101

73732 Esslingen

Dr. Mette Kaeder

Neurologin, Sozialmedizinerin

Ltd. Oberärztin der Neurologischen Klinik

Helios Klinik Ambrock

Ambrocker Weg 60

58091 Hagen-Ambrock

Olaf Kirschnick

Leiter der Berufsfachschule für Pflegeberufe

am Kreiskrankenhaus Tauberbischofsheim

Albert-Schweitzer-Straße 35

97941 Tauberbischofsheim

Elke Kobbert

Projektverantwortliche im Bildungszentrum des Robert-Bosch-Krankenhauses Stuttgart

Franz-Knauff-Str. 15

69115 Heidelberg

Ilka Köther

Lehrerin für Pflegeberufe,

Krankenschwester, Fachkrankenschwester für

Gemeindekrankenpflege

Manchesterstr. 36

33604 Bielefeld

Dr. Dr. Heidemarie Kremer

University of Miami

Department of Psychology

Dickinson Drive, 37D

Coral Gables, FL 33124

USA

Vera Kuhlmann

Gemeinschaftskrankenhaus

Gerhard-Kienle-Weg 18

58313 Herdecke

Andreas Kutschke

Pflegewissenschaftler BCsN,

Krankenpfleger für geriatrische Rehabilitation

Hochstr. 23

41189 Mönchengladbach

Annette Lauber

Krankenschwester, Dipl.-Pflegepädagogin (FH)

Ausbildungszentrum für Pflegeberufe Robert-Bosch-Krankenhaus

Auerbachstr. 110

70376 Stuttgart

Birte Mensdorf

Krankenschwester, Lehrerin für Pflegeberufe,

Kommunikationswirtin

Ludwig-Pfau-Str. 20

70175 Stuttgart

Susanne Mettrop

Krankenschwester, Lehrerin für Pflegeberufe

Bitzenweg 15a

51789 Waldbröl

Nicole Meyer

Dipl.-Pflegewirtin (FH)

Oberhabbach 3

51789 Lindlar

Ricky Nusser-Müller-Busch, MSc (Neureha)

Ltd. Logopädin, F.O.T.T.-Instruktorin

Unfallkrankenhaus Berlin

Abteilung Logopädie

Warener Str. 7

12683 Berlin

Peter Nydahl

Krankenpfleger, Kurs- und Weiterbildungsleiter

Basale Stimulation in der Pflege

Sternstr. 2

24116 Kiel

Rainer Ochel

Dipl.-Verwaltungswirt

Am Stockweg 7

51645 Gummersbach

Jürgen Ohms

Dipl. Pflegepädagoge (FH)

Leitung Contilia Akademie GmbH

St.-Marien-Hospital

Kaiserstr. 50

45468 Mülheim an der Ruhr

Dr. Brigitte Osterbrink

Leiterin der Akademie für Gesundheitsberufe

Mathias-Spital Rheine

Frankenburgstr. 31

48431 Rheine

Philipp Papavassilis

Assistenzarzt

UKM Klinik und Poliklinik für Urologie

Albert-Schweitzer-Str. 33

48149 Münster

Dr. Klaus Maria Perrar

Leitender Oberarzt der Abteilung für

Gerontopsychiatrie

Rheinische Kliniken Düren

Meckerstr. 15

52353 Düren

Ursula Pfäfflin-Müllenhoff

Altenpflegerin, Lehrerin i.R.

Am Rennerweiher 3

90562 Heroldsberg

Johanne Plescher-Kramer

Krankenschwester Fachkrankenschwester für

Anästhesie und Intensivpflege,

Dipl.-Pflegepädagogin (FH) Grafschafter Klinikum gGmbH Krankenpflegeschule

Albert-Schweitzer-Str. 10

48527 Nordhorn

Hartmut Rolf

Lehrer für Pflegeberufe (Diplom)

Schulleiter Fachschule für Altenpflege der

Wilhelmshilfe e.V.

Marbachstr. 11

73035 Göppingen

PD Dr. Claudia Rössig

Oberärztin

Universitätskinderklinik Münster

Pädiatrische Hämatologie und Onkologie

Albert-Schweitzer-Str. 33

48149 Münster

Brigitte Sachsenmaier

Lehrerin für Pflegeberufe, Stomatherapeutin

Ziegelstr. 42

73084 Salach

Sabine Sappke-Heuser

Juristin

Klosterberg 3

53804 Much

Andreas Schilde

Staatlich anerkannter Altenpfleger und

TQM-Beauftragter

Goldhähnchenweg 19

12359 Berlin

E-Mail: [email protected]

Dr. Christof Schnürer

Facharzt für Innere Medizin

Facharzt für Allgemeinmedizin

Römerstr. 6

79410 Badenweiler

Joachim Scholz

Lehrer für Pflegeberufe, Pflegedienstleiter

Wiesenstraße 8

51766 Engelskirchen

E-mail: webmasterjoachimscholz.de

PD Dr. Andreas Schwarzkopf

Facharzt für Mikrobiologie und Infektionsepidemiologie, Ö.b.u.b. Sachverständiger für Krankenhaushygiene

Mangelsfeld 4

97708 Bad Bocklet-Großenbrach

Hannelore Seibold

Krankenschwester, Dipl.-Sozialpädagogin

Manchesterstr. 36

33604 Bielefeld

Erika Sirsch, BScN, MScN

Krankenschwester für Geriatrische

Rehabilitation

Domhofstr. 6

46519 Alpen

Franz Sitzmann

Fachkrankenpfleger für Krankenhaushygiene, tätig in verschiedenen Krankenhäusern,

Altenpflegeheimen, heilpädagogischen

Einrichtungen

Weg zum Poethen 87

58313 Herdecke/Ruhr

Prof. Dr. Dr. Jürgen Sökeland

em. Direktor der Urologischen Klinik

Dortmund

Institut für Arbeitsphysiologie an der

Universität

Ardeystr. 67

44139 Dortmund

Annegret Sow

Diplom-Pflegepädagogin (Univ.)

Klinikum Region Hannover GmbH

Schulzentrum

Roesebeckstr. 15

30449 Hannover

Dr. Karin Steinhage

Journalistin

Inspirative Communication oHG

Tresckowstr. 62

20253 Hamburg

Gabriele Steinhäußer

Krankenschwester, Lehrerin für Pflegeberufe

Friedrichstr. 22

73614 Schorndorf

Raimund Stollberg

Dipl.-Sozialarbeiter, Dipl.-Gerontologe

Hauptstr. 36a

51519 Odenthal

Heiner Terodde

Praxisanleiter, Fachkrankenpfleger für

Intensivpflege u. Anästhesie

Oberschwabenklinik gGmbH

Elisabethenstraße 15

88212 Ravensburg

Ruth Uessem

Stellv. Leiterin Fachseminar

Pflegeberufe VHS Oberbergischer Kreis

Lebrechtstr. 27

51647 Gummersbach

Lothar Ullrich

Ltd. Lehrer für Pflegeberufe, Supervisor,

Fachkrankenpfleger

Weiterbildungsstätte für

Intensivpflege & Anästhesie und Pflege in der Onkologie

Universitätsklinikum Münster

Schmeddingstr. 56

48129 Münster

Maike Unger

Stationsleitung

Gemeinschaftskrankenhaus

Gerhard-Kienle-Weg 4

58313 Herdecke

Jutta Weniger

Krankenschwester, Dipl.-Pflegepädagogin (FH)

Herdstr. 16/1

78050 Villingen-Schwenningen

Susanne Werschmöller

Krankenschwester

Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke

Gerhard-Kienle-Weg 4

58313 Herdecke

Thomas Werschmöller

Krankenpfleger im intensivmedizinischen

Bereich, Primary Nurse, Stationsleitung

Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke

Gerhard-Kienle-Weg 4

58313 Herdecke

Dr. Felicitas Witte

Ärztin und Wissenschaftsjournalistin

Rheinländerstr. 12

4056 Basel

Schweiz

PD Dr. Christian Wülfing

Klinik und Poliklinik für Urologie

Universitätsklinikum Münster

Albert-Schweitzer-Str. 33

48129 Münster

Dr. Dietmar Zinßer

Internist, Diabetologe DDG

Marktstr. 54

71364 Winnenden

Inhaltsverzeichnis

Teil 1: Arbeiten in der Altenpflege

1 Der Beruf Altenpflege

1.1 Altenpflegegesetz

1.2 Berufsverbände und -organisationen

1.3 Pflegeforschung und praktische Anwendung

1.4 Im Team arbeiten

1.5 Gesund bleiben im Beruf

1.6 Konflikte und Krisen

2 Der alte Mensch

2.1 Alter als Veränderungsprozess

2.2 Ethniespezifische und interkulturelle Aspekte

2.3 Glaubens- und Lebensfragen

2.4 Familie und soziale Beziehungen

3 Rahmenbedingungen und Qualitätssicherung

3.1 Säulen der Sozialversicherung

3.2 Träger, Dienste und Einrichtungen des Gesundheits- und Sozialwesens

3.3 Vernetzung, Koordination, Kooperation

3.4 Pflegeüberleitung

3.5 Qualitätssicherung – ein Überblick

3.6 Fachaufsicht

4 Rechtliche und betriebswirtschaftliche Rahmenbedingungen

4.1 Grundrechte

4.2 Schweigepflicht und Datenschutz

4.3 Arbeits- und Zivilrecht

4.4 Vorsorgemöglichkeiten

4.5 Heimrecht und Heimaufsicht

4.6 Finanzierung von Leistungen

4.7 Arbeitsorganisation

Teil 2: Alte Menschen fördern, unterstützen und pflegen

5 Anleiten, beraten, Gespräche führen

5.1 Kommunikationsmodell von Schulz von Thun

5.2 Regeln der Kommunikation

5.3 Kommunikative Grundhaltung

5.4 Vorüberlegungen zum Gespräch

5.5 Gesprächsarten

5.6 Technik der Gesprächsführung

5.7 Alltagsberatung und berufliche Beratung

5.8 Beratung Angehöriger

5.9 Die Vier-Stufen-Methode zur Anleitung

6 Geplant arbeiten – der Pflegeprozess

6.1 Schritt 1: Informationen sammeln

6.2 Schritt 2: Pflegeprobleme und Ressourcen erkennen

6.3 Schritt 3: Pflegeziele planen

6.4 Schritt 4: Pflegemaßnahmen planen

6.5 Schritt 5: Durchführung der Pflege

6.6 Schritt 6: Pflegeevaluation

7 Alte Menschen bei der Wohnraumund Wohnumfeldgestaltung sowie der Tagesgestaltung unterstützen

7.1 Alten- und behindertengerechte Gestaltung der Wohnung

7.2 Technische Ausstattung

7.3 Unfallverhütung

7.4 Grundlagen der Haushaltshygiene und -organisation

7.5 Hilfe bei der Alltagsstrukturierung

7.6 Themenorientierte Aktivierungsangebote

7.7 Kreatives Werken, Malen, Arbeiten mit Ton und Handarbeiten

7.8 Spiele, Singen, Musizieren

7.9 Gedächtnistraining und Gehirnjogging

7.10 Tierhaltung und Tierbetreuung

7.11 Alte Menschen und Medien

7.12 Seniorenvertretungen

8 Konzepte und rehabilitative Maßnahmen

8.1 Gesundheitsförderung und Prävention

8.2 Unterstützung pflegender Angehöriger bei präventiven Maßnahmen

8.3 Rehabilitation

8.4 Biografiearbeit

8.5 Kinästhetik

8.6 Basale Stimulation

8.7 Realitätsorientierungstraining

8.8 Gedächtnistraining

8.9 Validation

8.10 Snoezelen

8.11 10-Minuten-Aktivierung

9 Prophylaxen

9.1 Dekubitusprophylaxe

9.2 Pneumonieprophylaxe

9.3 Thromboseprophylaxe

9.4 Sturzprophylaxe

9.5 Kontrakturenprophylaxe

9.6 Zystitisprophylaxe

9.7 Obstipationsprophylaxe

9.8 Prophylaxe von Mundschleimhautveränderungen

10 Unterstützung bei der Selbstpflege

10.1 Sich bewegen

10.2 Sich pflegen

10.3 Essen und Trinken

10.4 Ausscheiden können

10.5 Ruhen und schlafen

10.6 Sich als Mann oder Frau fühlen und verhalten

10.7 Mit existenziellen Erfahrungen des Lebens umgehen können

Teil 3: Altenpflege bei speziellen Erkrankungen

11 Bei Diagnostik und Therapie mitwirken

11.1 Rechtliche Grundlagen und Rahmenbedingungen

11.2 Bei der ärztlichen Visite mitwirken

11.3 Umgang mit Geräten (Medizinproduktegesetz)

11.4 Medikamente richten und verabreichen

11.5 Injektionen

11.6 Richten und Anschließen von i.v. Infusionen

11.7 Zentraler Venenkatheter

11.8 Umgang mit Portsystemen

11.9 Verbandwechsel

11.10 Wundbehandlung

11.11 Inhalation

11.12 Sauerstoffgabe

11.13 Absaugen der oberen Atemwege

11.14 Wechsel und Pflege der Trachealkanüle

11.15 Puls messen

11.16 Blutdruck messen

11.17 Blutzucker messen

11.18 Flüssigkeit bilanzieren

11.19 Mittelstrahlurin gewinnen

11.20 Urinuntersuchung

11.21 Harnblase katheterisieren

11.22 Einläufe und digitale Ausräumung

11.23 Versorgung eines Kolostomas und Urostomas

11.24 Irrigation

12 Pflege des alten Menschen bei Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems

12.1 Koronare Herzkrankheit

12.2 Herzinfarkt

12.3 Herzinsuffizienz

12.4 Endokarditis

12.5 Herzrhythmusstörungen

12.6 Hypertonie

12.7 Arterielle Verschlusskrankheit

12.8 Akuter Arterienverschluss

12.9 Varikosis

12.10 Thrombophlebitis

12.11 Phlebothrombose

13 Pflege des alten Menschen bei Erkrankungen der Atmungsorgane

13.1 Akute Bronchitis

13.2 Chronisch obstruktive Bronchitis

13.3 Asthma bronchiale

13.4 Aspirationspneumonie

13.5 Lungenembolie

13.6 Lungenemphysem

13.7 Lungenödem

13.8 Bronchialkarzinom

14 Pflege des alten Menschen bei Erkrankungen des Blut- und Lymphsystems

14.1 Anämie

14.2 Leukämie

15 Pflege des alten Menschen bei Erkrankungen des Bewegungssystems

15.1 Osteoporose

15.2 Morbus Bechterew

15.3 Subkapitale Humerusfraktur

15.4 Schenkelhalsfraktur und TEP

15.5 Koxarthrose

15.6 Rheumatoide Arthritis

16 Pflege des alten Menschen bei Erkrankungen des Verdauungssystems

16.1 Refluxkrankheit

16.2 Magengeschwür

16.3 Magenkarzinom

16.4 Zwerchfellhernie

16.5 Cholelithiasis

16.6 Pankreatitis

16.7 Pankreaskarzinom

16.8 Leberzirrhose

16.9 Reizdarmsyndrom

16.10 Darmkarzinom

16.11 Ileus

16.12 Peritonitis

17 Pflege von alten Menschen bei Erkrankungen des Stoffwechsels

17.1 Diabetes mellitus

17.2 Hyperthyreose

18 Pflege des alten Menschen mit Erkrankungen der Nieren und Harnwege

18.1 Chronische Niereninsuffizienz

18.2 Akutes Nierenversagen

18.3 Blasenentzündung

18.4 Pyelonephritis

18.5 Nephrolithiasis

18.6 Inkontinenz

19 Pflege von Patienten bei Erkrankungen des Nervensystems

19.1 Schlaganfall

19.2 Morbus Parkinson

19.3 Zerebrale Krampfanfälle

19.4 Multiple Sklerose

20 Pflege des alten Menschen bei Demenz und gerontopsychiatrischen Erkrankungen

20.1 Demenzen

20.2 Delir

20.3 Depression

20.4 Abhängigkeitserkrankungen im Alter – Beispiel Alkoholabhängigkeit

20.5 Besonderheiten in der Pflege von Menschen mit gerontopsychiatrischen Erkrankungen

21 Pflege des alten Menschen mit Erkrankungen der Geschlechtsorgane

21.1 Descensus uteri

21.2 Mammakarzinom

21.3 Vulvakarzinom

21.4 Benigne Prostatahyperplasie

21.5 Prostatakarzinom

22 Pflege alter Menschen mit Erkrankungen der Haut und der Sinnesorgane

22.1 Chronische Wunden

22.2 Pilzerkrankungen

22.3 Grauer Star

22.4 Glaukom

22.5 Sehbehinderung und Blindheit

22.6 Altersschwerhörigkeit

23 Pflege multimorbider, schwerstkranker und sterbender Menschen sowie Pflege bei chronischen Schmerzen

23.1 Pflege multimorbider Menschen

23.2 Unterstützung schwerstkranker und sterbender Menschen

23.3 Schmerzsyndrom

24 Pflege des alten Menschen bei Infektionskrankheiten

24.1 AIDS

24.2 Herpes zoster

24.3 Tuberkulose

Teil 4: Anhang

25 Hygienisches Arbeiten

25.1 Desinfektion

25.2 Hygienische Händedesinfektion

25.3 Umgang mit sterilen Handschuhen

25.4 Schutzhandschuhe kontaminationsfrei ausziehen

26 Erste Hilfe

26.1 Überprüfen der Vitalfunktionen

26.2 Schock

26.3 Verbrennung/Verbrühung

26.4 Elektrounfall

26.5 Erfrierung

26.6 Unterkühlung

26.7 Verätzung

26.8 Vergiftung

26.9 Wundversorgung

26.10 Frakturen

26.11 Schädel-Hirn-Trauma (SHT)

26.12 Kardiopulmonale Reanimation

27 Abrechnung von Leistungen in der häuslichen Altenpflege

27.1 Einige Rechtsgrundlagen für die Abrechnung

27.2 Abrechnung in der Häuslichen Pflege nach SGB XI

27.3 Abrechnung in der Häuslichen Krankenpflege nach SGB V

Sachregister

Teil 1:

Arbeiten in der Altenpflege

Der Beruf Altenpflege

Der alte Mensch

Rahmenbedingungen und Qualitätssicherung

Rechtliche und betriebswirtschaftliche Rahmenbedingungen

1 Der Beruf Altenpflege

1.1 Altenpflegegesetz

Definition: Mit dem am 01.08.2003 in Kraft getretenen Altenpflegegesetz wird die Ausbildung in der Altenpflege erstmals bundeseinheitlich geregelt. Es umfasst z.B. Bestimmungen zur Dauer und Zielsetzung der Ausbildung.

Die Ausbildung in der Altenpflege soll die Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten vermitteln, die zur selbstständigen und eigenverantwortlichen Pflege einschließlich der Beratung, Begleitung und Betreuung alter Menschen erforderlich sind. Dies umfasst u.a. die geplante Pflege alter Menschen, Mitwirken an der Behandlung und Rehabilitationskonzepten kranker alter Menschen, Gesundheitsberatung und die Begleitung Sterbender.

Ausbildungs- und Prüfungsverordnung. Die praktische Ausbildung in der Altenpflege findet primär in stationären sowie in ambulanten Pflegeeinrichtungen statt. Einzelne Abschnitte der praktischen Ausbildung können in anderen Einrichtungen stattfinden (z.B. geriatrische Rehabilitationseinrichtungen, Einrichtungen der offenen Altenhilfe, usw.). Die rechtlichen Strukturen der Ausbildung in der Altenpflege werden in Abb. 1.1 dargestellt.

Definition: Die Ausbildungs- und Prüfungsverordnung für den Beruf der Altenpflegerin und des Altenpflegers trat am 26.11.2002 in Kraft. Sie macht konkrete Angaben über die verschiedenen Bereiche der Ausbildung, z.B. zu:

Gliederung von theoretischer und praktischer AusbildungPflicht zu Jahreszeugnissen, Benotung und TeilnahmebescheinigungenPrüfungseinzelheiten, Bestimmungen zur Führung der Berufsbezeichnung

Abb. 1.1 Strukturen der Ausbildung der Altenpflege.

1.2 Berufsverbände und –organisationen

Definition: Berufsverbände sind vorwiegend auf freiwilliger Basis gebildete, fachlich organisierte Vereinigungen mit dem Ziel gemeinsamberufliche, wirtschaftliche und kulturelle Interessen der Mitglieder zu wahren und nach außen hin zu vertreten (Meyers Taschenlexikon 24 Bände, 1983).

Bündelung der Interessen möglichst vieler Angehöriger eines Berufs um Interessen z.B. gegenüber Gesetzgeber und Öffentlichkeit durchzusetzen

Forum zur Diskussion und Klärung berufsspezifischer Fragen

bevorzugter Zugang zu beruflich relevanten Informationen, Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten für Mitglieder sowie sonstige Vergünstigungen

Berufsverbände und Organisationen der Pflege (Auswahl).

DBVA

(Deutscher Berufsverband für Altenpflege): Er beschäftigt sich als einziger Pflegeverband ausschließlich mit der Interessenvertretung der Altenpflege.

DBfK

(Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe): Er fördert im Bereich Altenpflege z.B. „die Unterstützung professionell Pflegender in ihrem kompetenten Handeln und ihrer beruflichen Entwicklung“.

DPR

(Deutscher Pflegerat): Er hat als Dachorganisation und Bundesarbeitsgemeinschaft der Pflegeverbände das Ziel, die „Positionen der Pflegeorganisationen zu koordinieren und deren politische Durchsetzung zu steuern.“

Pflegekammer. Eine Pflegekammer existiert bislang nicht; ein entsprechender Förderverein bemüht sich, diese zu bilden. Ziel der Pflegekammer soll sein, eine sachgerechte professionelle Pflege sowie die ordnungsgemäße Berufsausübung zu gewährleisten.

Definition: Eine Kammer ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts. Ihr Auftrag liegt in der beruflichen Selbstverwaltung, der Berufsaufsicht, der Förderung des Berufsstandes durch Berufsausbildung und Fortbildung und in der Vertretung des Berufszweiges nach außen.

ICN International Council of Nurses. Der ICN ist ein Zusammenschluss von 122 nationalen Berufsverbänden der Pflege und vertritt weltweit Millionen von Pflegenden. Der Verband hat zum Ziel, Pflege von hoher Qualität für alle sicherzustellen und sich für eine vernünftige Gesundheitspolitik weltweit einzusetzen. Der Vertreter Deutschlands ist der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) e.V.

Landespflegekonferenzen.

Gremium der Landesregierungen der Bundesländer

konstruktive Diskussion und Beratung für die Akteure der Pflege

Forum für die Förderung und Weiterentwicklung der Pflege

Sicherung einer zeitgemäßen, klientenorientierten Pflege

Maßnahmen und Offensiven gegen Fachkräftemangel in der Pflege

„Runder Tisch Pflege“.

einberufen vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und dem Bundesministerium für Gesundheit

Vertreter aus Verbänden, Ländern, Kommunen, Praxis und Wissenschaft

Themen u.a.: Gewinnung einer ausreichenden Personenzahl für Pflegeberufe, Möglichkeiten zur Verringerung des Verwaltungsaufwands in der Pflege

1.3 Pflegeforschung und praktische Anwendung

1.3.1 Grundlagen der Pflegeforschung

Definition: „Im strengsten Sinne befasst sich die Pflegeforschung mit der systematischen Untersuchung der Pflegepraxis sowie mit den Auswirkungen dieser Praxis auf die betroffenen Kranken bzw. die Gesundheit der gesamten Bevölkerung“ (Notter u. Hott 1994).

Wer forscht?

normalerweise forschungskompetente Berufsangehörige

auch andere Wissenschaften, z.B. die Sozioökonomie, z.B. zur Erkenntnisgewinnung über Organisation, Stellung und Bedeutung der Pflege

Wie wird geforscht?

Pflegeforschung stellt und bearbeitet Fragen aus pflegerischer Perspektive.

Pflegeforschung forscht systematisch, d.h. mit Konzept und Theorie.

Pflegeforschung ist eine Wissenschaft: Sie bedient sich gültiger und verlässlicher Methoden, z.B. der Empirie (= Feldstudie) usw.

Forschungsaspekte

Forschung zur Pflegepraxis

beschäftigt sich z.B. mit traditionellen oder neuen Pflegemethoden oder Pflege als Beziehungsprozess wie

Gefühlsarbeit in der Pflege (Paseka 1991; Overlander 1994),

Kälte- und Wärmebehandlung als Dekubitusprophylaxe (Bienstein u.a. 1990).

Forschung zum Pflegemanagement

beschäftigt sich mit Pflege als Organisation und Institution, also z.B. mit

Arbeitszeitstrukturen, Organisationssystemen der Pflege,

wirtschaftlichen und berufspolitischen Fragestellungen.

Forschung zur Pflegeausbildung und Weiterbildung

beschäftigt sich z.B. mit

Lehr- und Lernprozessen, Ausbildungsbedingungen und -inhalten,

Curriculumentwicklung, Pflegegeschichte.

Merke: Pflegeforschung befasst sich in erster Linie mit der Effektivität pflegerischen Handelns und mit den dieses Handeln unmittelbar beeinflussenden Faktoren. Was Pflegende tun und wie sie es tun, wird eingebunden in ein theoretisches Konzept.

1.3.2 Praktische Anwendung der Pflegeforschung

Pflegeforschung wird nicht zum Selbstzweck betrieben, sondern u.a. mit dem Ziel, die Pflegepraxis zu verbessern. Das bedeutet, dass pflegepraktische Themen zum Gegenstand der Pflegeforschung werden und in der Praxis vorherrschende Fragen und Probleme aufgegriffen und gültige Antworten gesucht werden.

Umsetzung von Forschungsergebnissen

Zweck.

Erzeugung und Sicherung von Qualität in der Pflege

Reduktion von Pflegefehlern, Erzeugung höherer Patientenzufriedenheit

ökonomischere Gestaltung pflegerischer Arbeit zum Wohl des Patienten

Steigerung der Berufsidentität der Pflegenden durch die Verbesserung der Pflege

Verdeutlichung der therapeutischen Relevanz der Pflege durch Pflegeerfolge auf der Basis wissenschaftlich gesicherter Erkenntnisse

Notwendige Veränderungen. Wenn Forschungsergebnisse für die Pflegepraxis nützlich und in der Praxis anwendbar sein sollen, dann müssen die gewonnenen Erkenntnisse vor allem den Praktikern zugänglich gemacht werden. Die Anwendung von Forschungsergebnissen bedeutet:

Veränderungen im Arbeitsablauf innerhalb von Gesundheitseinrichtungen

Veränderungen auf struktureller oder organisatorischer Ebene

Veränderungen bei den Pflegenden, z.B. ein Umdenken, um sich neuen Abläufen zu öffnen oder ein Abschied von traditionellen Maßnahmen

Standards

Nationale Expertenstandards

Diese Standards werden von Fachpersonen entwickelt, die auf dem jeweiligen Gebiet besondere Kenntnisse besitzen. Durch eine kritische Bewertung des aktuellen Forschungsstands spiegeln Expertenstandards den aktuellen Stand der Pflegewissenschaft zu zentralen pflegerischen Themen wider. Sie sind in 3 Ebenen unterteilt:

Strukturebene

. Welche Rahmenbedingungen sollten gegeben oder welche Arbeitsmittel sollten vorhanden sein? Hier geht es z.B. um Verantwortungsbereiche und erforderliche Kompetenzen des Personals.

Prozessebene

. Was wird von wem wie getan?

Ergebnisebene

. Wie ist der Ist-Zustand nach Durchführung geeigneter Maßnahmen? Welche Ziele wurden erreicht?

DNQP (Deutsches Netzwerk für Qualitätssicherung in der Pflege). Dies ist ein Zusammenschluss von Pflegenden, die sich mit Qualitätsentwicklung in der Pflege befassen. Es leitet und begleitet die Entwicklung der Expertenstandards:

Ein neuer Standard wird von ca. 10 bis 12 Fachexperten erstellt.

In einer Fachkonferenz wird er vorgestellt, diskutiert und verabschiedet.

Danach wird er vom DNQP im Internet und in Buchform veröffentlicht.

Anschließend wird der neue Standard in ca. 20 Einrichtungen getestet.

Praxisstandards

Praxisstandards werden von Pflegeteams für die eigene Einrichtung entwickelt oder käuflich erworben (z.B. Stösser-Dekubitusprophylaxe-Standard). Sie beschreiben das fachliche Qualitätsniveau, das in der jeweiligen Einrichtung tatsächlich umgesetzt werden soll und enthalten meist detaillierte Handlungsanweisungen. Praxisstandards können auf der Grundlage von Expertenstandards entwickelt werden.

1.4 Im Team arbeiten

Definition: Ein Team ist mehr als eine Anzahl von zusammenarbeitenden Menschen. Es entsteht erst durch die Entwicklung bestimmter sozial-emotionaler Gruppenstrukturen.

1.4.1 Kennzeichen von Team und Teamarbeit

Team.

emotionale Bindung an die Gruppe und starker Zusammenhalt („Wir-Gefühl“)

gemeinsame Leistungsverantwortung

wechselseitige Beziehungen zwischen den Teammitgliedern

teaminterne Rollen, Positionen, Normen und Kommunikationsformen

Teamarbeit.

Übernahme von Verantwortung, auch für die Gruppenleistung

Zielorientierte und effiziente Zusammenarbeit; offene Kommunikation

Engagement entsprechend der Fähigkeiten in gleichem Ausmaß

Unterstützung und Ergänzung der Teammitglieder; hohe Motivation

gleiche Rechte und Pflichten für alle (mit Ausnahme des Teamleiters)

deutliches Gefühl der Zugehörigkeit und Zusammengehörigkeit

Neben Erfolgen des Teams sind auch Erfolge einzelner Teilnehmer möglich und willkommen.

1.4.2 Teamfähigkeit

Definition:Teamfähigkeit ist die Fähigkeit, sich in eine Gruppe konstruktiv und sozial zu integrieren, und somit die eigenen Kompetenzen in Zusammenarbeit mit den Gruppenmitgliedern zugunsten des Gruppenziels und des Gruppenzusammenhaltes einzusetzen.

sprachliche Kompetenz, Interaktions- und Konfliktfähigkeit

Kooperations- und Konsensfähigkeit: Fähigkeit zu Zusammenarbeit, Toleranz, Rücksichtnahme, Engagement für das Gruppenziel

Integrationsfähigkeit: Fähigkeit zu integrierendem Wirken in der Gruppe

Merke: Sollten im Team Konflikte auftreten, ist Kommunikation eine Möglichkeit der Konfliktbewältigung (s. hier). Manchmal ist eine autoritäre Klärung des weiteren Vorgehens die nötige Richtlinie für eine gelingende Kommunikation.

Unterschiedliche informelle Rollenverteilung

Oft übernehmen einzelne Teammitglieder in einer informellen Rollenverteilung Rollen, die nirgends offiziell festgeschrieben sind (nach Belbin 1996):

Der

„Macher“

versucht Prozesse voranzutreiben.

Der

„Beobachter“

hält sich zunächst zurück, analysiert die Situation.

Der

„Teamarbeiter“

zeigt gute Kooperation zugunsten des Gruppenzieles.

Der

„Spezialist“

benatwortet Spezialfragen mit hoher Sachkenntnis.

Der

„Perfektionist“

achtet auf Fehlerfreiheit und übernimmt vieles selbst.

Der

„Fürsorgende“

ist informell Ansprechpartner für Sorgen und Nöte.

Merke: Insgesamt gilt es, die Verschiedenartigkeit des Teams konstruktiv zu nutzen: Ältere Bewohner, die ihre Enkel vermissen, freuen sich über Gespräche mit jungen Auszubildenden oder Praktikanten. Migranten können von Pflegenden betreut werden, die ihre Muttersprache sprechen.

1.4.3 Interdisziplinäre Zusammenarbeit

Um die bestmögliche pflegerische und medizinische Versorgung alter Menschen zu gewährleisten ist die Zusammenarbeit verschiedener Bereiche nötig. So gehören zu Teams in der Altenpflege nicht nur die Pflegenden, sondern auch die Mitarbeiter der Hauswirtschaft und technische Dienste, Verwaltungsmitarbeiter usw. sowie bei häuslichen Pflegediensten die Einsatzleitungen, Sachbearbeiterinnen usw.

Grundvoraussetzung für das Gelingen von Rehabilitationsmaßnahmen (s. hier) ist Kommunikation und Kooperation im therapeutischen Team, also z.B. mit der Physiotherapie, der Ergotherapie, aber auch der Seelsorge, dem Sozialdienst usw. Hier stellt das Pflegeheim oder der häusliche Pflegedienst häufig eine Schnittstele für Informationen, Terminabsprachen und die weitere Ablaufplanung dar.

Zusammenarbeit mit Ärzten

Die Pflegende informiert den Hausarzt, wenn sich Pflegesituation oder Krankheitsbild ändern. Sie ist die Informantin für den Arzt, denn dank des regelmäßigen Kontakts kann sie Änderungen im Zustand des Bewohners oder Kunden der häuslichen Pflege viel schneller erkennen als der betreuende Arzt, der den Patienten nur bei gelegentlichen Hausbesuchen sieht.

Wichtig ist nicht nur, sich gegenseitig zu informieren – auch eine gegenseitigeWertschätzung ist nötig. Wenn der Arzt die Informationen oder Pflegevorschläge der Pflegenden nicht ernst nimmt oder diese sich nicht um die Anweisungen des Hausarztes kümmert, ist keine vernünftige Versorgung des Patienten möglich. Werden Änderungen in den Pflegemaßnahmen nötig, muss der Arzt diese in der Pflegedokumentation vermerken, um für eine lückenlose Dokumentation zu sorgen.

Merke: Koordinator der Zusammenarbeit aller medizinischen Leistungen ist der Hausarzt. Er stellt Überweisungen zu Fachärzten aus, berät den Patienten und begleitet ihn medizinisch.

1.5 Gesund bleiben im Beruf

1.5.1 Arbeitsschutzmaßnahmen

Eine erhöhte Infektionsgefahr entsteht durch

Verletzung mit kontaminierten Kanülen oder Lanzetten,

Kontamination von wunden Stellen z.B. mit infektiösem Blut, Urin oder Sekret,

Kontamination der Schleimhäute von Augen, Mund und Nase durch Blutspritzer,

Hepatitis B und C sowie HIV-Infektionen.

Entsorgung von benutzten Materialien

gebrauchte Kanülen nach Gebrauch nicht wieder in die Kanülenhülle stecken

Kanülen sofort nach Gebrauch persönlich in einer speziellen Box entsorgen

Spritzen, scharfe und zerbrechliche Gegenstände nur umschlossen entsorgen

Abfallsammelsysteme müssen speziell für spitze und scharfe Gegenstände beschaffen sein. Diese Abfallbehälter

umschließen die Abfälle sicher; sind verschließbar, bruch- und stichfest,

dürfen Abfälle bei Stoß, Druck oder Fall nicht freisetzen,

sind durchdringungsfest und feuchtigkeitsresistent.

Verhalten bei Nadelstichverletzung oder Verletzung mit kontaminiertem Material

Maßnahmen bei Stich- und Schnittverletzung:

Blutung der Wunde anregen

Wunde mit alkoholischem Präparat desinfizieren

Wunde mit einem Verband schützen

Kontamination der Schleimhaut:

kontaminierte Stellen mit PVP-Jod desinfizieren

sofort gründlich mit destilliertem Wasser (Aqua dest.) oder 0,9%-iger Kochsalzlösung abspülen

Kontamination von wunden Hautstellen:

kontaminierte Stellen mit PVP-Jod desinfizieren

Kontamination der intakten Haut:

intakte Haut mit einem alkoholischen Präparat desinfizieren

Verletzungen melden:

unverzüglich Betriebsarzt über Verletzung bzw. Kontamination informieren

jede Verletzung dokumentieren und Berufsgenossenschaft melden

1.5.2 Rückenschonendes Arbeiten

Organisatorische Maßnahmen

Überblick über die bestehende Situation und die Tätigkeit verschaffen:

Wie sieht z.B. das Funktions- und Krankheitsbild des Betroffenen aus?

Welche Art Kraftanstrengung und Muskeleinsatz wird entstehen?

Welche Hilfsmittel stehen Ihnen dazu zur Verfügung?

Sollte eine helfende Kollegin unterstützend einbezogen werden?

Hebepraxis

Bett auf die richtige Höhe anpassen

nicht heben, wo man ziehen kann

körpernah arbeiten

Drehen ohne starke Rotation des Rumpfes

immer mit beiden Armen gleichzeitig arbeiten, Rücken gestreckt halten

Wirbelsäule durch Anspannen der Rumpfmuskulatur stabilisieren

eins nach dem anderen: erst anheben, dann die Last umsetzen

größere Lasten auf kleinere Gewichtseinheiten verteilen

Merke: Das kinästhetische Modell (s. hier) ist ein Bestandteil des rückenschonenden Arbeitens. Es soll bei sämtlicher Unterstützung, z.B. bei der Körperpflege, beim An- und Auskleiden oder beim Ausscheiden, einbezogen werden.

1.5.3 Psychohygienische Strategien und Maßnahmen

Definition:Psychohygiene ist die „Lehre von der Pflege geistig-seelischer Gesundheit.“ (Wörterbuch der Psychiatrie und medizinischen Psychologie). Psychohygiene umfasst die Entwicklung von Handlungskompetenzen, die eine angemessene Auseinandersetzung mit den Anforderungen der Umwelt ermöglichen. Synonym: Sozialhygiene, psychische Hygiene

Es gilt das Prinzip, individuelle Stresssituationen zu erkennen, und daraus Bewältigungsstrategien zu entwickeln:

1. Schritt: Erkennen der Situation.

Welche belastende Situation? Wie hoch ist der Leidensdruck?

Welche Störungen oder Erkrankungen liegen vor?

2. Schritt: Bewertung und Einschätzung der belastenden Ereignisse.

persönliche Einstellung gegenüber stressauslösenden Situationen

Umgang mit Stresssituationen: z.B. Ärger, Konflikte, Probleme

Bewertung: Welche Bedeutung haben die Ereignisse für mich?

Sind Stresssituationen vermeidbar oder unvermeidbar?

Transparenz der Rolle im Team: Rollenkonflikt, Erwartungsdruck

3. Schritt: Entwicklung von Bewältigungsstrategien.

sich öffnen: Konflikte ansprechen und gemeinsam nach Lösungen suchen

Stress vermeiden: z.B. realistisches Zeitmanagement, Neinsagen lernen

Abgrenzung des Berufs- und Privatlebens bei ausgleichender Freizeitplanung

Entspannungstechniken, z.B. progressive Muskelentspannung, Yoga

Üben und Erfahren neuer Verhaltensmuster, berufliche Weiterbildung

Sorge um Feedback bei KollegInnen, Leitungen, ggf. Supervison

an organisatorischen Veränderungen mitwirken, ggf. Psychotherapie

1.5.4 Weitere Möglichkeiten der Gesundheitsförderung

soziale Unterstützung: z.B. soziales Netz in der Familie, Partnerschaft

Supervision: Analyse und Klärung von Prozessen in der Arbeit und im Team

Organisationsberatung: z.B. durch strukturierende Maßnahmen

Organisationsentwicklung: z.B. durch die Entwicklung von Leitbildern

Zeitmanagement: z.B. durch Tagespläne oder -listen, Prioritäten setzen

persönlicher Arbeitsstil: z.B. Biorhythmus, Schlaf und Ernährung beachten

1.6 Konflikte und Krisen

1.6.1 Umgang mit ethischen Konfliktsituationen

In der Altenpflege entstehen häufig ethische Konfliktsituationen, die die Balance zwischen Abhängigkeit und Selbstbestimmung (oder Autonomie) berühren. Pflegende müssen darauf vorbereitet sein, eigene Entscheidungen zu treffen, die praktische Konsequenzen nach sich ziehen können. In der Altenpflege sind dies z.B. Konfliktsituationen, in denen

Betroffene Wünsche äußern, die ihrem Wohl abträglich sind (z.B. Verweigerung von Medikamenten, Nichteinhalten der Bettruhe),

Pflegende sich zum einen ihrer Einrichtung verpflichtet fühlen und zum anderen den Anforderungen der Betroffenen,

unterschiedliche Werte im Umgang mit Menschen mit Migrationshintergrund zu Konflikten führen.

Zwischen Abhängigkeit und Selbstbestimmung

Im ganzheitlichen Menschenbild steht der Mensch im Mittelpunkt (Abb. 1.2): Körper, Seele und soziales Umfeld sind eine Einheit. Ein zu hohes Ausmaß an Fürsorglichkeit behindert die Selbstbestimmung der Bewohner, für die ein Recht auf Achtung der Autonomie formuliert werden kann.

Recht auf Achtung der Autonomie

Recht auf „informierte Zustimmung“:

Recht auf ausreichende, verständliche Information, um die eigene Lage einschätzen zu können.

Recht auf Selbstbestimmung über den eigenen Leib

sowie

Recht auf Einwilligung oder Ablehnung einer Handlung.

Recht auf Selbstbestimmung in Bezug auf das Eigenwohl:

Recht über pflegerische und medizinische Eingriffe individuell zu entscheiden.

Recht auf Wahl zwischen möglichen Alternativen:

Ernst zu nehmende Alternativen sind nicht immer, jedoch in den meisten Fällen vorhanden.

Recht auf eine möglichst geringe Einschränkung des Handlungsspielraums:

z.B. die Möglichkeit geben, eigene Kleidung zu tragen (Wiesemann, Erichsen, Behrendt et al. 2003,

s. hier

ff).

Abb. 1.2 Mensch und Umgang. a Das ganzheitliche Menschenbild stellt den Menschen in den Mittelpunkt und betrachtet ihn in seiner Gesamtheit. b Im Umgang wird berücksichtigt, was der Mensch benötigt, um sich als Mensch zu fühlen.

Merke: Pflegekräfte tragen Verantwortung für die Bedingungen der Entscheidungsfindung, z.B. eine ausreichende Informiertheit, nicht aber für das Handeln und die Entscheidung des Betroffenen selbst.

In einem ethischen Konflikt moralisch handeln

Voraussetzung hierfür ist die Entscheidungs- und Handlungsfreiheit und das Vorhandensein von Handlungsalternativen. Um den Einfluss von emotionalen Faktoren (Gefühlen) einzuschränken sollten ethische Einschätzungen möglichst im Gespräch mit anderen Pflegenden vorgenommen werden.

Problemstellung

Beispiel: Eine Bewohnerin wünscht, auf den Rücken gedreht zu werden und damit auf ihren gerade granulierenden Dekubitus. Die Pflegende sieht den Erfolg der langen Wundbehandlung schwinden.

Hier stehen folgende Normen in einem Spannungsfeld zueinander:

Norm der Selbstbestimmung der Bewohnerin, Norm der Gesundheitsfürsorge

finanzielle Aspekte (Norm der sozialen Zuträglichkeit in Bezug auf das kollektiv finanzierte Gesundheitssystem)

Analyse

Prüfung der Handlungsalternativen. Zunächst steht eine realitätsgetreue und sachgerechte Erfassung der Situation im Vordergrund. Dabei sind Handlungsalternativen zu prüfen (z.B. 30-Grad-Lagerung oder Rückenlage für wenige Minuten). Hier sind Sachkompetenz mindestens ebenso wichtig wie die Fähigkeit zur moralischen Reflexion.

Prüfung der Handlungsfolgen. Die Handlungsfolgen bzw. Wirkungen der pflegerischen Handlungen sind abzuschätzen und abzuwägen. Dabei ist die Fähigkeit der Betroffenen zur Selbstbestimmung und eine evtl. Schädigung der Pflegenden oder anderer Personen, die sich verletzt fühlen, weil ihre Bemühungen untergraben werden, zu prüfen. Aufgrund der ungleichen Machtstruktur und der Verletzlichkeit und Hilflosigkeit der Bewohnerin sollte deren Position bei der Abwägung der Folgen besonderes Gewicht beigemessen werden (Darmann in Kiesel 2001, s. hierff).

1.6.2 Aggression und Gewalt in der Pflege

Aggression

Definition: Unter aggressivem Verhalten versteht man Verhaltensweisen, die eine Schädigungsabsicht beinhalten.

Gewaltempfindung und Aggressivität. Es muss unterschieden werden zwischen Gewaltempfindung und Aggressivität. Gewaltempfindung wird aus der Sicht des Opfers definiert, Aggressivität wird als Schädigungsabsicht vom Täter her definiert.

Gewalt

Definition: Beim Gewaltbegriff wird unterschieden:

personelle Gewalt: als von einer einzelnen Person ausgehend empfundeninstitutionelle Gewalt: Strukturen und Regeln einer Einrichtung werden als mit einer Schädigungsabsicht verbunden erlebt.

Bestimmte Regeln der Hausordnung und der Tagesstruktur eines Pflegeheimes können als Gewalt erlebt werden, z.B. wenn es nur zu festen Zeiten Essen gibt, man zu bestimmten Zeiten schlafen soll oder die Verabreichung von Medikamenten.

Beispiel: Eine Pflegende kommt in das Zimmer einer demenziell erkrankten Bewohnerin und spricht sie an: „Guten Morgen, Frau Gebauer, ich möchte Sie waschen“. Sie deckt die Bewohnerin auf und beginnt mit der Körperpflege. Aus Frau Gebauers Perspektive sieht die Situation so aus: Sie liegt tief schlafend im Bett, die Schwester kommt, zieht die Bettdecke weg und macht sie nass. Sie empfindet dieses Verhalten als störend und glaubt, man wolle ihr etwas antun.

Die Bewohnerin im Beispiel empfindet die pflegerische Handlung als Gewalt, obwohl vonseiten der Pflegenden keinerlei Schädigungsabsicht (Aggression) vorliegt. Andererseits werden abwehrende Verhaltensweisen von Bewohnern häufig als „aggressiv“ bewertet, aber oft nicht ausreichend hinterfragt. Geeignete Fragen sind z.B.: „War wirklich ich gemeint?“ oder „Möchte mich tatsächlich jemand schädigen?“.

Merke: Absicht des Handelnden und Empfindung des Betroffenen stimmen in der Pflege häufig nicht überein. Geeignet sind hier der Perspektivwechsel (s. hier), der z.B. hinterfragt: „Wie empfindet die Bewohnerin meine Pflegehandlung?“ oder, bei abwehrendem Verhalten, Maßnahmen der basalen Stimulation (s. hier).

1.6.3 Berufstypische Konflikte

Helfer-Syndrom

Definition: Unter Helfer-Syndrom versteht man eine Konstellation von Persönlichkeitsfaktoren, die eine Entstehung des Burn-out-Syndroms begünstigen.

Merkmale der Helfer-Persönlichkeit

Man ist nicht in der Lage, Wünsche zu äußern oder sich Wünsche selbst zu erfüllen. Sie werden angesammelt und meist zu spät als Vorwürfe geäußert.

Es besteht ein starkes Bedürfnis, gebraucht zu werden.

Es bestehen starke Abhängigkeitsbeziehungen. Nein sagen fällt schwer.

Die eigene Belastungsgrenze wird nicht wahrgenommen oder ignoriert.

Man kann sich nicht vorstellen, Anerkennung und Zuneigung zu bekommen, ohne für andere etwas getan, eine Leistung erbracht zu haben.

Privatbeziehungen sind asymmetrisch; bestehen zu „Hilfebedürftigen“.

Es fällt schwer, Hilfe anzunehmen. Von Patienten wird dies aber erwartet.

Lob und Anerkennung können nicht angenommen werden. Stattdessen fallen Bemerkungen wie „Das ist doch selbstverständlich“, „Ich tue doch nur meine Pflicht“. Eigene Kommentare wie „Das ist mir wirklich gut gelungen“ fehlen.

Burn-out-Syndrom

Definition:Burn-out ist ein psychischer und/oder physischer Erschöpfungszustand nach anhaltendem berufsbedingtem Stress (Abb. 1.3).

Ursachen

Rollenkonflikt

zwischen idealisiertem Berufsbild und Berufsrealität

fachliche Anforderungen

: Veränderungen, Verantwortung, Zeitdruck

emotionale Belastungen

: Konfrontation mit Verlusten und Tod

zwischenmenschliche Konflikte

: mit Partner, Mitarbeitern, Patienten

organisatorische Bedingungen

: politische Ebene, Arbeitszeiten, Leitung

Persönlichkeitsstruktur

: Stress, Helfer-Persönlichkeit

Verlauf

enthusiastische Phase

: Begeisterung für den Beruf

Stagnation und Frustration

: Verlust von Idealen; Enttäuschungserlebnisse

Apathie

: Rückzug, Gleichgültigkeit, Schuldgefühle

körperlicher und psychischer Zusammenbruch

: häufige, lange Fehlzeiten

Kennzeichen

körperliche und emotionale Erschöpfung

zynisch-abwertende Haltung gegenüber dem Hilfesuchenden

Gefühl, der beruflichen Aufgabe nicht mehr gewachsen zu sein

Abb. 1.3 Burn-out-Prozess. In jeder der typischen Phasen gibt es Möglichkeiten, den Prozess des Ausbrennens zu unterbrechen.

Prävention und Bewältigungsstrategien

Wahrnehmung von Problemen mittels lösungsorientierter Sichtweise

Selbstpflegekonzept, z.B. sorgfältige Psychohygiene (

s. hier

)

Merke: Die lösungsorientierte Sichtweise befördert eine Lösungsfindung mit „ja, und…“-Überlegungen anstatt sie mit „ja, aber“-Äußerungen zu blockieren. Zum konstruktiven Umgang mit Problemen gehören Ideenentwicklung, Kreativität, Bewegung, Humor und Lachen.

Mobbing

Definition: „Der Begriff Mobbing beschreibt negative kommunikative Handlungen, die gegen eine Person gerichtet sind (von einer oder mehreren anderen Personen) und die sehr oft über einen längeren Zeitraum hinaus vorkommen und damit die Beziehung […] kennzeichnen“ (Leymann 1993).

Ursachen

betriebliche Organisationsstrukturen, Konfliktfähigkeit der Beteiligten

Führungsstil der Vorgesetzten, beteiligter Personenkreis

Verlauf

Phase: ungelöste Konflikte, Schuldzuweisungen, persönliche Angriffe

Phase: systematische Schikane, Verweigerung einer Klärung, Isolation

Phase: betriebliche Fehlentscheidungen (z.B. Abmahnung wegen Fehlzeiten)

Phase: Eigenkündigung, langfristige Krankschreibungen, Frühpensionierung

Kennzeichen

ständige Wiederholung feindseliger Handlungen über einen langen Zeitraum

Ausgrenzung einer Person durch Beleidigungen und Schikanen

zunehmende Unterlegenheit einer Partei bei zunehmender Macht der anderen

Wechselbeziehung von Angriff und Abwehr; nicht nur Täter und Opfer

Einbeziehung anderer als Zuschauer, Weggucker oder Helfer und Mittäter

Entwicklung eines gruppendynamischen Prozesses

Mobbing-Handlungen.

Angriffe auf die Möglichkeit, sich mitzuteilen: z.B. durch ständiges Unterbrechen

Angriffe auf die sozialen Beziehungen: z.B. man wird wie Luft behandelt

Angriffe auf das soziale Ansehen: z.B. man verbreitet Gerüchte

Angriffe auf die Qualität der Berufs- und Lebenssituation: z.B. man weist dem Betroffenen keine Arbeitsaufgabe zu oder gibt ihm ständig neue Aufgaben

Angriffe auf die Gesundheit: z.B. Androhung von körperlicher Gewalt

Mobbing-Betroffene.

haben schwache Positionen oder werden in einem Betrieb neu eingestellt

haben eine besonders gute Qualifikation und zeigen sehr gute Leistungen

fallen irgendwie auf, z.B. durch eine Besonderheit oder eine Behinderung

sind gerade in den Beruf eingetreten oder stehen vor dem Rentenalter

gehören einer Minderheit an

Merke: Mobbing verstößt gegen die Grundrechte, die im Grundgesetz verankert sind (Artikel 1 bis 3, s. hier). Durch die Verletzung der Menschenwürde macht sich die Mobbing ausübende Person strafbar. Nach dem Strafgesetz werden Beleidigungen, üble Nachreden oder Tätlichkeiten verfolgt.

Prävention

Durch den einzelnen Mitarbeiter.

Psychohygiene; Stressbewältigungsmechanismen (

s. hier

)

Aufbau eines sozialen Netzes; Erweiterung der Kommunikationsfähigkeiten

Weiterbildung im Umgang mit Konflikten; Ansprechen betroffener Personen

Verweigerung, destruktives Verhalten (z.B. Schikanen) zu unterstützen

Durch den Betrieb.

Schaffung eines motivierenden Arbeitsklimas durch den Führungsstil

Fortbildungsangebote in Stressbewältigung und Konfliktfähigkeit

Schaffung eines Bewusstsein für die Gefährlichkeit des negativen Verhaltens

Ansprechpartner für Streitfälle sowie Einzel- und Teamsupervision anbieten

Bewältigungsstrategien

sich aktiv verhalten: sich wehren, anstatt das Geschehen zu übersehen

Problem ansprechen: beim richtigen Adressaten Unterstützung suchen

Mobbing-Berater hinzuziehen: geschulte Fachkräfte einsetzen

gerichtliche Schritte: Betroffene bekommen oft Recht.

2 Der alte Mensch

2.1 Alter als Veränderungsprozess

2.1.1 Physiologische Alterungsprozesse

Der biologische Alterungsprozess ist noch nicht genau erklärbar. Vermutlich wirken zahlreiche Prozesse nebeneinander; die Theorien lauten wie folgt:

„genetische Regulation“

: Verursachung des Alterungsprozesses durch sog. Geronto-Gene

Zellschädigung

: Verursachung von Zellschäden durch sog. Radikale, die nicht repariert werden und zu einer Funktionseinschränkung der Zelle führen

Abnahme funktioneller Reserven

: altersbedingt abnehmende Reserven, mit denen der Mensch auf Belastungen reagieren kann

Veränderungen der einzelnen Organsysteme

Herz-Kreislauf-System

abnehmende Elastizität der Arterien im Kreislauf-System

Rückgang der Dehnbarkeit der Arterien durch Ablagerungen in der Gefäßwand

steigender Druck im Gefäßsystem (sowohl diastolisch als auch systolisch)

Zunahme der durchschnittlichen Herzmuskeldicke in der linken Kammer

abnehmende Pumpleistung, verminderte Versorgung durch die Herzkranzgefäße

Atmungsorgane

Elastizitätsverlust des Lungengewebes, zunehmende Starrheit des Brustkorbs

Abnahme des Lungenvolumens und der Vitalkapazität

geringere Sauerstoffaufnahme in den Lungen, geringerer Sauerstoffgehalt im Blut

herabgesetzte Selbstreinigungsfunktion der Atemwege

Nierenfunktion und Flüssigkeitshaushalt

Nieren.

regelmäßige altersbedingte, krankhafte Funktionseinschränkungen

keine normale Nierenfunktion mehr bei älteren Menschen

Flüssigkeitshaushalt.

auf 50% herabgesetzter Wassergehalt des Körpers (von 60%); dadurch stärkere Auswirkungen von Veränderungen im Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt

herabgesetzte Empfindlichkeit für Durstgefühl durch abnehmende Ausschüttung des Dursthormons ADH, selbst bei Flüssigkeitsmangel

Harnwege.

abnehmendes Fassungsvermögen der Harnblase mit vermehrtem Wasserlassen

Prostatavergrößerung, verlangsamte Blasenentleerung („Wasserlassen auf Raten“)

Verdauungssystem

Abnahme der Darmbewegungen, Verlangsamung des Transports mit Verstopfung

weniger Verdauungssekrete durch Rückbildung von Magen- und Darmschleimhaut

geringere Aufnahme von z.B. Eisen, Kalzium, Vitaminen

Blutzuckerspitzen durch Abnahme der Leistung von Leber und Pankreas

verlangsamter Abbau und verstärkte Wirkung von Alkohol

Blut- und Immunsystem

Abnahme des blutbildenden Knochenmarks mit verlangsamter und herabgesetzter Antwort der körpereigenen Immunabwehr gegenüber Infektionen

ausbleibende Vermehrung der Leukozyten mit Anfälligkeit für Infektionen

langsamere Nachbildung von Erythrozyten mit anhaltender Anämie

Bewegungsapparat

Muskulatur.

stetige Abnahme der Muskelmasse (bei 60- bis 70-Jährigen um ca. 30%)

allgemeiner Kraft- und Leistungsverlust sowie die Neigung zu Fehlstellungen in den Gelenken, da die Stabilisierung durch die Muskeln geringer wird

Knochen.

Abnahme des Kalksalzgehaltes der Knochen mit Verschmälerung des inneren Gerüsts der Knochen und erhöhter Knochenbrüchigkeit (Frakturgefahr)

Osteoporose durch Versiegen der Östrogenproduktion in den Wechseljahren

Verlust des Knorpelüberzuges mit Abnutzungsprozessen der Gelenke, führt zu einer schmerzhaften Funktionseinschränkung des Gelenkes (Arthrose)

Haut

Rückbildung des Unterhautfettgewebes

trockenere schlaffere, weniger elastische und empfindlichere Haut

bräunliche Pigmentflecken an lichtexponierten Stellen („Altersflecken“)

Nervensystem

Verlust von Nervenzellen im gesamten Nervensystem

auch beim gesunden älteren Menschen Auftreten der für die Alzheimerdemenz typisch veränderten Nervenzellen („Alzheimerfibrillen“)

Abnahme des Hirngewichts um 40–50% (Altersatrophie)

zunehmender Gehalt an Wasser (Liquor) im Gehirn

abnehmendes Reaktionsvermögen: langsamere Entscheidungen in unübersichtlichen Situationen, verzögerte Orientierung, erschwerte Gedächtnisbildung

Sinnesorgane

häufig Seh- und Hörbeeinträchtigungen und Schwerhörigkeit

Hormonsystem

Die normalen Altersveränderungen im Hormonsystem betreffen bei beiden Geschlechtern in erster Linie die Geschlechtshormone. Diese Veränderungen haben Auswirkungen auf zahlreiche Organe, aber auch auf das subjektive Verarbeiten des „Älterwerdens“.

Bei Frauen.

Nachlassen der Bildung der Geschlechtshormone Östrogen und Progesteron in den Eierstöcken zwischen dem 45. und 60. Lebensjahr

Ausbleiben der Periodenblutung und Ende der Fortpflanzungsfähigkeit

Beckenbodenschwäche, Harninkontinenz sowie Anstieg des Risikos für Osteoporose oder Herzinfarkt durch die fehlende Wirkung des Östrogens

Hitzewallungen, Schwitzen, Schlafstörungen oder Kopfschmerzen im Rahmen dieser „Wechseljahre“ (Klimakterium), aber auch massive psychische Probleme wie Nervosität, Stimmungslabilität oder Depressionen

Bei Männern.

„Wechseljahre“ mit hormonellen Veränderungen zwischen dem 45. und 65. Lebensjahr und Auswirkungen auf Körper und Seele

Prostatavergrößerung, nachlassende sexuelle Lust und Erektionsstörungen durch Nachlassen der Testosteronproduktion in den Hoden

Osteoporose, Fettgewebszunahme, Blutarmut oder Muskelabbau durch starkes Absinken des Testosteronspiegel

auch Hitzewallungen, Stimmungsschwankungen oder Depressionen

Andere Hormone.

Auch hier lässt die Wirkung im Alter nach, sei es durch die Abnahme der Empfindlichkeit für ein Hormon (z.B. beim Adrenalin) oder durch eine verminderte Ausschüttung durch die Hormondrüsen (z.B. bei der Schilddrüse).

Die Auswirkungen sind nicht so schwerwiegend wie bei den Geschlechtshormonen.

2.1.2 Soziale Veränderungsprozesse

Bis ins Alter steht der Mensch in sozialen Beziehungen. Heute gestalten sich die Lebenssituationen bezüglich der Kontakte höchst unterschiedlich: Der eine Mensch lebt in seiner Partnerschaft und hat viele Angehörige, der andere ist allein. Ausschlaggebend dafür können folgende Faktoren sein:

bisherige Teilnahme am sozialen Leben in der Familie, im Bekanntenkreis sowie in der kommunalen oder kirchlichen Gemeinde

Verfügbarkeit von Rollen oder Aufgaben

Bewegungsradius: Ist der alte Mensch mit Auto oder öffentlichen Verkehrsmitteln mobil oder ist nicht einmal das Verlassen von Wohnung oder Bett möglich?

finanzielle Situation, sozialer Status

Kommunikationsmöglichkeiten (Hörvermögen, Mediennutzung usw.)

Abhängigkeit von anderen Menschen, z.B. durch Pflegebedürftigkeit

Psychische Veränderungen

Emotionalität. Während viele Menschen im höheren Lebensalter eine gewisse Gelassenheit entwickeln, kommt es auch häufig zu einer verstärkten affektiven Labilität mit Weinen, Reizbarkeit oder Zornesausbrüchen; Verhaltensweisen, die man sich früher nicht erlaubte. Depressive Verstimmungen und Depressionen nehmen im Alter zu. In diesem Zusammenhang ist auch auf die erhöhte Suizidrate in dieser Altersgruppe hinzuweisen.

Persönlichkeit. Persönliche Eigenheiten können mit dem Alter abflachen oder verstärkt hervortreten. So wird manch strenger Vater als Opa sanfter, Sparsamkeit kann sich im Alter zu Geiz entwickeln. Die Fähigkeit, auf körperliche, psychische und soziale Einflüsse angemessen zu reagieren, nimmt bei manchen älteren Menschen ab. So kann es zu einer anhaltenden Trauerreaktion kommen, wenn der Verlust eines Menschen, eines Gegenstandes oder der Tod eines Tieres zu beklagen ist.

2.2 Ethniespezifische und interkulturelle Aspekte

2.2.1 Kultur als Orientierungssystem

Eine Kultur ist ein Orientierungssystem,

an dem eine Gesellschaft und die darin eingebundenen einzelnen Menschen ihr Handeln ausrichten,

das u.a. aus Symbolen, Repräsentations- und Kommunikationsmitteln besteht,

dessen symbolische Mittel wie Sprache, Wohnstile und Rituale sich an die gesellschaftlichen Bedingungen anpassen,

deren Angehörige das gleiche Verständnis dieser symbolischen Mittel haben.

Aspekte der Migration

Definition:Migration bedeutet einen (i.d.R. freiwilligen) Ortswechsel mit längerfristigem Aufenthalt in einem anderen Staat. Man unterscheidet:

Migranten der 1. Generation: Menschen, die selbst zu-/ auswandertenMigranten der 2. und 3. Generation: die Kinder von Migranten und deren Kindeskinder, die ihren Eltern gefolgt sind bzw. im Aufnahmeland geboren Wurden

Die Wertvorstellungen, Ideen und Bedeutungsinhalte verschiedener Kulturen unterscheiden sich. Sie führen zur Abgrenzung. Dies führt u.a. dazu, dass Migranten, die von einer Kultur in eine andere wechseln

häufig mit ihren bisherigen Deutungsmustern nicht mehr zurechtkommen und

plötzlich mit einem ihnen unbekannten Regelwerk konfrontiert sind.

Integration. Hierbei handelt sich um einen wechselseitigen Prozess der Veränderung und Auseinandersetzung mit der jeweiligen Kultur. Ob dieser gelingt, ist abhängig von

den individuellen Fähigkeiten und Einstellungen des Zuwandernden und

den Möglichkeiten, die die Aufnahmegesellschaft ihnen gibt.

2.2.2 Besonderheiten der Pflege bei Migranten

In vielen Ländern werden Maßnahmen der Grundpflege ausschließlich von Angehörigen übernommen. Werden in Deutschland lebende Migranten pflegeabhängig, fällt es ihnen zumeist schwer, wenn diese von ihnen fremden Menschen, den Pflegenden, wahrgenommen wird.

Wertschätzung und Empathie. Dies sind die wichtigsten Eigenschaften, über die Pflegende verfügen sollten, wenn sie im interkulturellen Kontext Aufgaben der Grundpflege übernehmen. Außerdem sollten sie die individuellen Bedürfnisse und Gewohnheiten im Rahmen des Pflegeprozesses erfassen.

Interkultureller Bezugsrahmen. Um hier Probleme zu erkennen, benötigen Pflegende Wissen über den jeweiligen kulturellen Zusammenhang. Sie müssen Pflegebedürftige in deren individuellem Wirklichkeitserleben erfassen und begleiten. Nur so kann eine Ausgrenzung durch das „Anderssein“ überwunden werden.

Unterstützung der Körperpflege bei Muslimen

Fließendes Wasser. Muslime waschen sich nur unter fließendem Wasser. Ein Waschlappen ist ihnen fremd und wird als unhygienisch empfunden. Bei Bewohnern, die im Bett gewaschen werden müssen, wird die Intimpflege daher unter Verwendung eines Kruges mit fließendem Wasser durchgeführt. Beim Wachen der Hände und Füße sollte die Pflegende diese mit einem über die Waschschüssel gehaltenen Krug begießen.

Weitere Besonderheiten der Grundpflege. Das Schneiden der Nägel, Rasieren der Achselhöhle, der Schamhaare und meist auch der übrigen Körperbehaarung gehört bei den Muslimen zur Grundhygiene.

Merke: Grundpflegerische Maßnahmen sollten bei Muslimen grundsätzlich von gleichgeschlechtlichen Pflegenden durchgeführt werden.

Rituelle Reinheit

Die rituelle Reinheit der Muslime dient der Vorbereitung auf die Begegnung mit Gott im Gebet; die äußere Reinheit ist ein Symbol für die innere Reinheit. Es werden 2 Waschungen unterschieden:

Ganzwaschung

(arab. Ghsl, türk. Gusül): Sie umfasst die Reinigung des gesamten Körpers durch ein Vollbad. Diese Waschung wird nach dem Wochenbett, der Menstruation, nach sexuellen Ergüssen, vor dem Freitagsgebet und zusätzlich nach Bedarf (z.B. ärztliche Untersuchungen im Intimbereich) durchgeführt.

Teilwaschung

(arab.Wudu, türk. Abdest): Sie findet vor einem Pflichtgebet, d.h. 5 Mal pro Tag, statt. Sie umfasst das Waschen der Hände, Unterarme, Mund, Zähne, Nase, Gesicht, Ohren, sowie Füße bis über die Knöchel unter fließendem Wasser. Außerdem ist sie nötig, wenn ein Muslim mit unreinen Stoffen in Berührung gekommen ist, z.B. Stuhlgang, Urin, Blut.

Merke: Beim Ausscheidungsvorgang ist die Intimsphäre sehr wichtig; Erwachsene Muslime müssen ihre Genitalien vor allen Erwachsenen verbergen. Urin und Stuhlgang gelten als unrein. Zur Reinigung dient fließendes Wasser. Muslime benötigen daher eine Wasserkanne auf der Toilette.

Essen und Trinken bei Muslimen

Fleisch

Muslime verzichten auf den Verzehr von Schweinefleisch. Es gibt zudem Muslime, die darauf achten, dass es sich um geschächtetes Fleisch handelt, d.h. Fleisch, das nach islamischen Ritualen geschlachtet wurde.Wenn man ihnen dieses nicht bieten kann, kann vegetarische Kost, die frei von tierischen Fetten ist, eine Alternative sein.

Alkohol

Da Muslime keinen Alkohol trinken ist zudem darauf zu achten, dass auch die Speisen keinen Alkohol enthalten. Auch Arzneien dürfen keine Mittel enthalten, die nach islamischen Quellen als verboten gelten. Dazu gehören alle flüssigen Arzneien, die Alkohol enthalten sowie aus dem Schwein gewonnene Präparate oder Arzneibestandteile wie Gelatine.

Fasten

Im Monat Ramadan verzichten gläubige Muslime zwischen Morgendämmerung und Sonnenuntergang auf jegliche feste und flüssige Nahrung, Rauchen und Geschlechtsverkehr. Nach Sonnenuntergang wird dafür häufig umso üppiger gespeist. Am Ende des Fastenmonats findet das drei Tage dauernde Ramadanfest statt. Das Fasten dient dazu, Leidenschaften und Begierden beherrschen zu lernen.

Ausnahmen. Es gibt besondere Gruppen, die von der Fastenpflicht entbunden sind, um ihren Körper nicht zusätzlich zu belasten, z.B. Kranke. Allerdings sind die Grenzen im Koran nicht detailliert beschrieben. Muslimische Kranke geraten oft in einen Konflikt innerhalb ihres Wertesystems. Sie müssen gut aufgeklärt werden, welche Risiken ein Nahrungsverzicht mit sich bringt.

2.2.3 Interkulturelle Kommunikationskompetenz

Multikulturelle Kommunikation

Die Kommunikation zwischen Angehörigen verschiedener Kulturen ist besonders anfällig für Missverständnisse. Daher sollte der Kommunikationsablauf sowie z.B. Körpersprache, Tonfall, kulturspezifische Kommunikationsstile in Fortbildungen geschult werden. Außerdem ist das Lernen von Schlüsselbegriffen und Sätzen (z.B. Essen, Seife, „Wie geht es Ihnen?“) sinnvoll.

Merke: Die Kommunikationshaltung im multikulturellen Pflegealltag sollte von Interesse, Aufgeschlossenheit und Akzeptanz gegenüber dem Fremden geprägt sein.

Neue Denkweisen

Beim Umgang mit Migranten sind Pflegende häufig mit fremd erscheinenden Verhaltensweisen, Wertvorstellungen und Verhaltensnormen konfrontiert, auch im Bereich der Kommunikation. Um diese zu verstehen und adäquat handeln zu können, bedarf es der Fähigkeit zur kritischen Selbstreflexion. Pflegende können z.B. bestimmte Verhaltensweisen verstehen, indem sie sich neue Denk-, Empfindungs- und Verhaltensweisen erschließen, ohne die eigene kulturelle Identität aufzugeben.

Praxistipp: Übung zu interkultureller Kommunikation im Dreischritt:

Beschreiben: Was sehe ich (nur beobachtete Fakten)?Interpretieren: Was denke ich (über das, was ich sehe)?Bewerten: Was fühle ich (über das, was ich denke)? Ich sehe eine Frau muslimischer Herkunft, die eine Hand vor den Mund hält.Sie gähnt, weil sie sich zu langweilen scheint.Das ist nicht schlimm, es stört mich doch nicht.

2.3 Glaubens- und Lebensfragen

2.3.1 Religiöse Fragen des Alters

Definition:Religion ist ein kulturelles, weltanschauliches Phänomen, das menschliches Verhalten und Denken prägt und Wertvorstellungen beeinflusst. Fast alle Religionen gehen von der Existenz eines oder mehrerer über-weltlicher Wesen (z.B. einem Gott oder von Geistern) aus.

Es ist davon auszugehen, dass jeder einzelne alte Mensch eine individuelle Religiosität aufweist, d.h. es gibt nicht die eine Altersreligiosität. Zwar sind nicht alle älteren Menschen kirchlich gebunden – dennoch haben die meisten eine individuelle Entwicklung des Glaubens durchgemacht. Sie stellen sich Fragen nach dem Lebenssinn, nach dem Umgang mit Krankheit, Leiden und Sterben und fragen nach dem, was nach dem Tode kommt:

Umgang mit Erkrankungen

: Gerade in als bedrohlich empfundenen Situationen finden viele Menschen im Glauben das Fundament zur Gestaltung ihres Lebens. Die Gemeinschaft im Glauben vermittelt ihnen Halt, Geborgenheit und Sicherheit.

Umgang mit Grenzsituationen

: Nach dem Vierten Altenbericht von 2002 ist „Glaube“ ein Bereich, der im Alter einen höheren Stellenwert erfährt.

Umgang mit Altern und Tod

: Die Endlichkeit des Lebens berührt den Menschen in seiner ganzen Existenz. Ältere Menschen wünschen sich Pflegende, die für ihre spirituellen und religiösen Fragen offen sind: Alt-Werden erleben, näher rückender Tod und Endlichkeit.

2.3.2 Sinn finden im Alter

Das höhere Alter ist die Periode des Lebens, in der auf fast allen Ebenen des Seins die Funktionen beeinträchtigt sind. Obwohl die damit einhergehenden Probleme medizinisch meist gelindert werden können, fällt es vielen Menschen sehr schwer, Leid und Bedrohung zu verarbeiten und in ihr Sinnsystem zu integrieren:

Die Folgen der körperlichen Entwicklung bedeuten für viele eine Einschränkung ihrer Beschäftigung und Rollen und eine Trennung vom alten Lebensentwurf.

Das Selbstbild wird nun nicht mehr als aktiv und unternehmend wahrgenommen. Sinnbezüge und Definitionen des Selbst aufrechtzuerhalten, wird immer schwieriger.

Neue Sinnorientierungen aufzubauen ist schwierig – die Lebenszeit reicht nicht mehr, um z.B. ein ganz neues Leben zu beginnen.

Die meisten alten Menschen haben Angst, durch Pflegebedürftigkeit ihre Autonomie oder ihr Gedächtnis und ihre Orientierung zu verlieren.

Daher wünschen sich viele ältere Menschen meistens einen möglichst schnellen Tod, der sie mitten aus einem sinnerfüllten Leben herausreißt.

2.4 Familie und soziale Beziehungen

2.4.1 Familie

Eine Familie erfüllt folgende Funktionen:

Versorgung der Kinder

: sowohl körperliche als auch psychische Versorgung (Liebe und emotionaler Rückhalt)

Sozialisation

: Vermittlung von Normen,Werten und Einstellungen an die Kinder, um in dieser Gesellschaft zurechtzukommen

Versorgung der Großelterngeneration

: Diese Funktion befindet sich im Umbruch.

Veränderungen der Familienstrukturen. In den letzten Generationen haben sich Strukturen und Zuständigkeiten innerhalb von Familien verändert. Gründe bzw. Folgen sind:

Zunahme räumlicher Entfernung durch größere Mobilität

Zunahme der inneren Distanz mit Funktionsverlust der Großeltern

selbstbestimmtes Altern durch neue Rollen und finanzielle Unabhängigkeit

Rollenkonflikte, z.B. hinsichtlich der Erziehung der Enkel

Pflegende Angehörige

Trotz der sich ändernden Familienstrukturen werden die meisten Pflegebedürftigen in Privathaushalten und von Familienangehörigen, Freunden und Bekannten betreut und versorgt.

Motivation

Verpflichtung

: Kinder fühlen sich Eltern gegenüber verpflichtet, für sie zu sorgen, da sie ein Leben lang für sie selbst da waren.

Dankbarkeit

: Es besteht das emotionale Bedürfnis, den Eltern etwas von dem zurückzugeben, was sie selbst bekommen haben.

Druck durch andere

: Tritt besonders auf, wenn z.B. eine Angehörige weiblich, ungebunden, beruflich flexibel oder in einem Pflegeberuf tätig ist.

finanzielle Interessen

: Geldbeträge werden nicht an ein Pflegeheim gezahlt, das Erbe wird also nicht verringert.

Hauptpflegepersonen

Dies sind vorwiegend Ehefrauen, Töchter oder Schwiegertöchter. Sie übernehmen damit umfassende und verantwortungsvolle Aufgaben.

Belastungen

Pflegende Angehörige können selbst an die Grenzen ihrer seelischen und körperlichen Belastungsfähigkeit gebracht werden. Wenn gegenseitige Erwartungen und Verpflichtungen immer stärker zunehmen, kann die Pflege auch die betroffenen Pflegefamilien, Ehepartner und Kinder belasten (Abb. 2.1).

Abb. 2.1 Belastungen pflegender Angehöriger.

Merke: Wenn Familie bzw. Angehörige auch in Zukunft ihren alten, hilfebedürftigen Eltern die soziale Heimat erhalten und Pflege übernehmen sollen, brauchen sie beratende, entlastende und finanzielle Unterstützung (s. hier).

2.4.2 Soziale Beziehungen

Soziale Beziehungen gehören zu den Grundbedürfnissen aller Menschen. Hier leben wir Rollen, die unser Leben prägen und soziale Kontakte schaffen. Mit jeder Rolle ist eine andere Anforderung verbunden, in jeder Rolle wird eine andere Art von Zuwendung, Nähe und Gebrauchtwerden erlebt.

Soziale Beziehungen im Alter

Häufig sind alte Menschen gut in soziale Netzwerke integriert. Meistens handelt es sich dabei um Mitglieder der Familie oder Gleichaltrige.

Generationsübergreifende Kontakte außerhalb der Familie sind dagegen selten.

Die meisten alten Menschen können auch im höheren Lebensalter auf eine Vertrauensperson zurückgreifen.

Die Mehrzahl der über 80-jährigen Menschen bleibt in familiale und freundschaftliche Kontakte integriert.

Mit zunehmendem Alter steigt der Anteil der alten Menschen, die informelle Hilfe benötigen.

Soziale Isolation im Alter

Definition:Soziale Isolation ist ein Zustand des Alleinseins, der als negativ oder bedrohlich erlebt wird. Zur Aufrechterhaltung von Kontakten und Beziehungen sind Fähigkeiten und Fertigkeiten nötig, die sich aufgrund verschiedener Alternsprozesse verändern.

Folgende Veränderungen erschweren es dem älter werdenden Menschen Kontakte zu pflegen:

biologische Veränderungen: Schwerhörigkeit, Immobilität, Angst vor Stürzen

psychosoziale Veränderungen: Überforderung durch Reize, Depression

soziokulturelle Veränderungen: finanzielle Not, Tod von Bezugspersonen usw.

Merke: