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Was bedeutet Feminismus? Wie ist er entstanden? Wer war eigentlich die erste Feministin? Was hat sich seit den Anfängen verändert? Ist der Feminismus nicht nur eine andere Bezeichnung für Männerhass? Wir leben im 21. Jahrhundert, brauchen wir den Feminismus überhaupt noch? Und was hat das Ganze mit Pornos zu tun? Mit diesen und weiteren Fragen wollen wir uns in diesem Buch ausführlich beschäftigen und ganz genau ergründen, warum wir den Feminismus auch heute noch so dringend brauchen. Neben einer Einleitung in die feministische Theorie und die Ziele der feministischen Bewegung werden Ihnen in diesem Buch auch Anregungen dazu geliefert, wie Sie den feministischen Aktivismus leicht in Ihren persönlichen Alltag integrieren können. Wenn Sie Fan von Freiheit, Gleichberechtigung und Selbstbestimmung sind, dann ist dieses Buch genau das Richtige für Sie! Das erwartet Sie: -Was bedeutet Feminismus? -Warum brauchen wir Feminismus? -Wie wird man feministisch? -Feministische Meilensteine -Die gesellschaftliche Rolle des Mannes -und vieles mehr ...
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Seitenzahl: 52
Veröffentlichungsjahr: 2021
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Das erwartet Sie in diesem Buch
Was Feminismus bedeutet – und was nicht
Feminismus verstehen
Der Ursprung des Feminismus
In Kürze: Feministische Meilensteine
Queerer Feminismus
Mythen über den Feminismus
Warum wir Feminismus brauchen
Victim-Blaming und Rape-Culture
Die weibliche Sexualität
Feminismus in Pornos?
Wo die Aufklärung versagt
Frauen und das
Die gesellschaftliche Rolle des Mannes
Wie Sie feministisch werden
10 Tipps für einen feministischen Aktivismus im Alltag
Abschließende Worte
Was bedeutet Feminismus? Wie ist er entstanden? Wer war eigentlich die erste Feministin? Was hat sich seit den Anfängen verändert? Ist der Feminismus nicht nur eine andere Bezeichnung für Männerhass? Wir leben im 21. Jahrhundert, brauchen wir den Feminismus überhaupt noch? Und was hat das Ganze mit Pornos zu tun?
Mit diesen und weiteren Fragen wollen wir uns in diesem Buch ausführlich beschäftigen und ganz genau ergründen, warum wir den Feminismus auch heute noch so dringend brauchen. Neben einer Einleitung in die feministische Theorie und die Ziele der feministischen Bewegung werden Ihnen in diesem Buch auch Anregungen dazu geliefert, wie Sie den feministischen Aktivismus leicht in Ihren persönlichen Alltag integrieren können. Wenn Sie Fan von Freiheit, Gleichberechtigung und Selbstbestimmung sind, dann ist dieses Buch genau das Richtige für Sie!
Triggerwarnung: In diesem Buch werden Themen wie Sexualität, sexuelle Identität, sexuelle Gewalt, Selbstzweifel, Körperformen sowie psychische Krankheiten angesprochen. Wenn Sie Erfahrungen mit diesen Themen oder mit Diskriminierung jeglicher Art gemacht haben und es Ihnen nicht guttut, damit konfrontiert zu werden oder sich mit den Themen auseinanderzusetzen, ist das Buch zu diesem Zeitpunkt möglicherweise nicht das richtige für Sie1.
1 Wenn Sie psychische Probleme haben oder Hilfe brauchen, wenden Sie sich an Adressen wie die https://www.telefonseelsorge.de/ oder die https://www.nummergegenkummer.de/kinder-und-jugendberatung/kinder-und-jugendtelefon/ für Kinder und Jugendliche.
Um feministisch denken und handeln zu können, müssen zunächst die Grundsätze des Feminismus verstanden werden. Der Feminismus ist eine soziale Bewegung mit Millionen von Anhänger:innen, die ein Ziel verfolgen, das uns im ersten Moment vielleicht ganz selbstverständlich erscheint: die Gleichberechtigung aller Menschen, unabhängig von Geschlecht, Herkunft, Religion, Kultur oder anderen Faktoren. Der Feminismus kämpft gegen Sexismus, also die Diskriminierung aufgrund des Geschlechts, und gegen das Patriarchat. Als Patriarchat bezeichnet man eine Ordnung der Gesellschaft, in der der Mann, gekoppelt an Werte und Normen, eine bevorzugte Rolle einnimmt, sowohl auf staatlicher Ebene als auch in sozialen Beziehungen.
Dementsprechend setzt der Feminismus auch an gesellschaftlichen Normen an und versucht, Machtstrukturen, vorherrschende Rollenbilder und verinnerlichte Vorurteile gegenüber Menschen und Menschengruppen aufzulösen. Es soll jedem Menschen möglich sein, sich ohne Benachteiligungen oder Verurteilungen individuell auszuleben, ganz im Sinn der Gleichheit, Freiheit und Selbstbestimmung. Klingt simpel – ist es eigentlich auch. Der Grundgedanke jedenfalls leuchtet ein und erscheint uns als logische Voraussetzung für ein freies und glückliches Leben aller Menschen.
Laut einer Umfrage haben sich im Jahr 2016 dennoch nur 14 % aller Deutschen selbst als Feminist:in bezeichnet2. Mit welchen Vorurteilen der Feminismus zu kämpfen hat, warum wir den Feminismus so dringend brauchen und wie Sie selbst ganz einfach feministisches Denken und Handeln in Ihren Alltag integrieren können, soll Ihnen in diesem Rat-geber nähergebracht werden.
Vielleicht fragen Sie sich, warum diese soziale Bewegung als Feminismus bezeichnet wird, wenn es doch um alle Menschen geht und nicht ausschließlich um die Frau. Der Begriff hat seinen Ursprung in dem französischen Wort „féminisme“. Er entwickelte sich mit der Frauenbewegung, in der es vor allem um die Rechte der Frau ging. Als eine der ersten Feminist:innen gilt die französische Aktivistin Olympe de Gouges. Sie machte Ende des 18. Jahrhunderts darauf aufmerksam, dass die mit der Französischen Revolution proklamierten Menschen- und Bürgerrechte sich vor allem auf Männer bezögen, und betonte, dass der französische Grundsatz „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit“ nicht gelten könne, wenn diese Rechte nicht auch für Frauen gültig wären. Sie machte sich für Frauenrechte stark und schrieb zum Beispiel, „die Frau ist frei geboren und bleibt dem Manne gleich an Rechten“3. Ihr Werk „Die Rechte der Frau“ aus dem Jahr 1791 gilt bis heute als eine der wichtigsten feministischen Schriften. Für ihren Aktivismus und ihre politischen Ansichten zahlte Olympe de Gouges schließlich mit dem Leben. Sie wurde im Alter von 45 Jahren hingerichtet.
Neben de Gouges kämpften während der Französischen Revolution auch etliche weitere Frauen für Freiheit, Gleichheit und Selbstbestimmung. Mit dem berühmten „Zug der Frauen nach Versailles“ im Jahr 1789 marschierten Tausende von ihnen, um für genau diese Werte zu kämpfen. Die Frauen-bewegung war geboren und mit ihr der Begriff „féminisme“, der erst im 19. Jahrhundert ins Deutsche übernommen wurde. Der Feminismus entstammt also einer Zeit, in der Frauen für Frauenrechte kämpften und trägt seine Bezeichnung damit nicht zu Unrecht. Mittlerweile ist der Begriff aber tatsächlich etwas irreführend, denn es geht der sozialen Bewegung schon lange nicht mehr nur um die Frau und auch die Anhänger:innen des Feminismus sind nicht ausschließlich weiblich.
2https://de.statista.com/statistik/daten/studie/883683/umfrage/umfrage-in-deutschland-zur-bezeichnung-der-eigenen-person-als-feminist-in/ [15.06.2021]
3https://olympe-de-gouges.info/frauenrechte/ [15.06.2021]
Zug der Frauen nach Versailles: Oktober 1789, etwa 7000 französische Frauen der Arbeiterklasse marschieren gemeinsam zum Schloss Versailles. Sie kämpfen für Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit. Der Zug gilt als einer der ersten Frauenmärsche und legte den Grundstein für die aktive politische Teilnahme der Frau und die Frauenbewegung.
Frauen-Zeitung: Gründung im Jahr 1849 durch die Politikerin und Schriftstellerin Louise Otto-Peters. Sie wurde bekannt mit ihrem Satz, "die Teilnahme der Frau an den Interessen des Staates ist nicht allein ein Recht, sie ist eine Pflicht der Frauen"4 und brachte die Frauenbewegung durch ihr aktivistisches Engagement nach Deutschland. Die „Frauen-Zeitung“ galt als ein wichtiges Kommunikationsmittel der deutschen Frauenbewegung.
Allgemeiner Deutscher Frauenverein: Gründung 1865, der Verein verfestigt die Frauenbewegung durch