Finanziell smart werden - Thomas Rahf - E-Book

Finanziell smart werden E-Book

Thomas Rahf

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Beschreibung

Der erste Teil führt zunächst einmal in unser Wirtschaftssystem ein. Es werden die Grundzüge erläutert. Dann wird der Weg aufgeführt, wie die Schritte zur finanziellen Selbstbestimmung aussehen könnten bzw. müssten. Der Finanzdschungel mit seinen unzähligen Anlagemöglichkeiten, aber auch mit den vielen Gefahren, wird gelichtet. Es bleibt ein gefestigter Weg übrig, der gemeinsam beschritten wird. Gleichzeitig wird die persönliche Verantwortung für finanzielle Fragen herausgestellt. An dieser Stelle wird auch auf die vielen Marktschreier eingegangen, die den schnellen Reichtum versprechen. Der zweite Teil des Buches erzählt die fiktive Geschichte einer Familie aus dem Senegal. Ungewöhnlich für ein Finanzbuch? Ja! Verantwortung geht ab einer gewissen finanziellen Stellung über die Eigene hinaus und fordert uns als Mensch heraus. Die Übernahme von Verantwortung erfolgt oft erst dann, wenn die Konsequenzen des nichts tun sichtbar werden. Deshalb der emotionale Teil, der sich damit von den bisherigen Büchern dieses Themas deutlich absetzt. Mit dem vorliegenden Finanzbuch möchte ich Menschen, angefangen bei meinen Töchtern, über andere Babyboomer bis hin zu jedem Menschen mit Interesse gegenüber den eigenen Finanzen neugierig machen und animieren, ihre eigenen Finanzentscheidungen zu treffen. Eine Erfahrung und eine Reise, die sich materiell und in materiell lohnt.

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Seitenzahl: 172

Veröffentlichungsjahr: 2023

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INHALTVERZEICHNIS

Vorwort/ Einführung

Kapitel 1: Grundsätzliche Ausgangslage

Kapitel 2: Das Haushaltbuch (G und V)

Kapitel 3: Ziele, ohne geht es nicht

Kapitel 4: Das unendliche Universum…

Kapitel 4.1 Sparbuch/ Tages- und Festgeld

Kapitel 4.2 Aktien

Kapitel 4.3 Aktienfonds

Kapitel 4.4 Derivate

Kapitel 4.5 ETF

Kapitel 4.6 Anleihen

Kapitel 4.7 Rohstoffe

Kapitel 4.8 Gold Elementsymbol Au

Kapitel 4.9 Silber Elementsymbol Ag

Kapitel 4.10 Palladium und Platin

Kapitel 4.11 Währungen

Kapitel 4.12 Kryptos

Kapitel 5 Bankenkrise 2023 oder mehr…

Kapitel 6 Zwischenfazit

Kapitel 7 Schulden

Kapitel 8 Immobilien

Kapitel 9 Beratung

Kapitel 10 Moral und Ethik/ Erst kommt das….

Kapitel 10.1 Behavioral Finance

Kapitel 11 Investition ins eurer Vermögen

Kapitel 12 Fazit

Kapitel 13 Epilog

Kapitel 14 Schlusswort

Glossar wichtiger Finanzbegriffe:

LINKS

Buchempfehlungen

Für

Britta, die Sparsame

Rini, die Ehrgeizige

Töni, die Lässige

Rosengarten, Herbst 2023

Vorwort/ Einführung

Hier ist es also. Sie fragen sich was hier ist? Nun, mein zweites Buch. Für die wenigen Unwissenden, die mein erstes Buch nicht gelesen haben (ein Versäumnis, welches geheilt werden kann), möchte ich Eingangs kurz in das Thema einführen. In meiner persönlichen Biografie gab es auch ein Kapitel über das liebe Geld oder wie man doch so schön sagt: „The money makes the world go round“. Mit meinen Gedanken dazu aus dem ersten Buch beginnt auch diese Auseinandersetzung mit dem schnöden Mammon.

Also einmal ganz im Ernst. Wo bitte soll ich bei solch einem Thema anfangen? Vielleicht mit bekannten Weisheiten: „Geld macht nicht glücklich“, „Geld verdirbt den Charakter“, „Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet, der letzte Fisch gefangen ist, werdet ihr merken, dass man Geld nicht essen kann.“, „Die besten Dinge im Leben sind nicht die, die man für Geld bekommt., „Arm ist nicht, wer wenig hat, sondern wer viel braucht.“. OK reicht, oder?

Geld ist zu wichtig im Leben, als das es als unbedeutend eingestuft wird!

Wo fange ich hier wirklich an? Vielleicht mit meiner Erfahrung. Also wenn ich Menschen getroffen habe, die behaupteten, Geld wäre unwichtig handelte es sich oft um Personen, die wenig Geld hatten oder damit nicht umgehen konnten.

Da haben wir schon einmal die erste Unterscheidung. Es gibt einerseits sehr viele Menschen, die sich durch den Monat kämpfen müssen, weil sie wenig Geld verdienen oder Leistungen vom Staat bekommen. Dies ist, wie ich noch aus meiner Kinder – und Jugendzeitzeit weiß, nicht immer einfach. Auf der anderen Seite gibt es Menschen, die verdienen genug, können aber einfach nicht mit dem Geld umgehen. Je mehr sie haben, desto mehr Geld geben sie auch aus. Natürlich spielen hier auch die Medien und der gesellschaftliche Druck eine große Rolle. Uns wird täglich vorgegaukelt, dass wir nur gut sind und dazugehören, wenn wir fleißig konsumieren und Geld ausgeben. Ein kleiner aber gemeiner Teufelskreis, der völlig blödsinnig ist. Selbst ihr mit euren jungen Lebensjahren ahnt bzw. bemerkt, dass dieses Wettrennen niemals zu einem Glück- oder Zufriedenheitsgefühl führen kann.

Ach ja, dann gibt es noch die dritte Gruppe. Nennen wir sie die Smarten. Es ist tatsächlich gar nicht so schwer zu dieser Gruppe dazuzugehören. Treffen sich zwei Smarte auf der Straße, erkennen sie sich am Blick. Ja, wirklich! Du musst nur ein paar Voraussetzungen erfüllen, um in diesen geheimen Zirkel aufgenommen zu werden. Als erstes brauchst du in Deutschland einen Schulabschluss. Erledigt bei Euch! Dann brauchst du ein Studium oder eine Ausbildung. Ihr seid dran am Thema bzw. seit durch damit. Anschließend stehen die Chancen gut eine Arbeit/ Job/ Beschäftigung/Berufung zu finden und eine entsprechende Bezahlung. Kritiker werden jetzt entrüstet rufen, was sollen diese aus der Zeit gefallen Vorschläge? Was ist mit all den Visionären und Start Up Leuten, die ihre Schule oder Universität hinwerfen und aus dem Nichts, nur mit einer Idee, ein Vermögen schaffen. Stimmt die gibt es. Aber auf einen Elon Musk oder Bill Gates kommen ungezählte Gescheitere, die ihr Leben in Verzweiflung fristen. Deshalb halte ich es lieber mit den konservativen Vorschlägen. Außerdem unterschlage ich die Rubrik „Lebenskünstler“, die es sicherlich auch da draußen gibt. Doch auch diese Menschen müssen sich, ob sie wollen oder nicht, regelmäßig mit der Materie Geld auseinandersetzen.

Gehen wir also einmal rein gedanklich davon aus, ihr seid nach Ausbildung oder Studium in einem Beruf tätig. Dann geht es nur noch um die goldene Formel „Gebe immer weniger Geld aus, als du verdienst!“. Einfach oder? Hey, die Formel beherrscht ihr doch heute schon.

Doch warum der ganze Aufwand, wenn doch die Aussagen Geld macht nicht glücklich etc. wahr und richtig sind? Es stimmt, Geld macht nicht glücklich, aber…….

Geld bedeutet Freiheit! Geld bedeutet Unabhängigkeit! Das heißt zum Beispiel, die Freiheit nicht jeden Job oder jede Arbeitsbedingung hinnehmen zu müssen. Die Freiheit, ruhig zu schlafen und sich keine Sorgen um unbezahlte Rechnungen zu machen. Die Freiheit, sein Leben in unterschiedlichen Phasen selber zu bestimmen. Die Freiheit, nicht von jemanden abhängig zu sein. Die Vorteile von Geld, in Verbindung mit Freiheit, sind eigentlich unendlich.

Natürlich wächst diese Freiheit mit der Zeit heran. Als Berufs- oder Studienanfänger/in sind es eher kleine Freiheitsinseln, die langsam aber sicher zu großen Ländern heranwachsen. Ihr könnt diese Entwicklung mit dem Spiel Monopoly vergleichen. Mit dem Unterschied, dass ihr beim Spiel andere „schädigen“ müsst, wenn Ihr zu den Gewinnerinnen gehört wollt. Beim Vermögensaufbau ist dies nicht der Fall. Am Anfang des Spiels besitzt ihr noch wenig Vermögen / Straßen. Doch im Laufe des Spieles ändert sich dies, ihr werdest immer vermögender. Alternativ macht ihr entscheidende Fehler und verliert das Spiel bzw. bleibt beim Vermögensaufbau auf der Strecke. Ihr dürft nur die goldene Formel niemals vergessen. Dann werdet ihr auch eines Tages durch die Stadt gehen und andere Smarte am Blick erkennen. Sie sind einfach entspannter, relaxter und selbstbewusster. Verwechselt die Smarten aber auf keinen Fall mit den arroganten reichen Schnöseln, von denen es leider auch jede Menge da draußen gibt. Ihr werdet mit der Zeit lernen zu unterscheiden.

Ich stehe mittelweise auf dem Standpunkt, dass Geld nicht direkt glücklich macht. Aber indirekt schafft es die Voraussetzungen für ein entspanntes Leben, weil Geld auch hilfreich für den „Kauf“ von Erlebnissen ist. Dazu ein Beispiel: Unsere Reisen nach New York werden immer in meinem Erinnerungsfokus einen großen Platz einnehmen. Wir waren in diesem Jahr zum vierten Mal dort und ich möchte keine dieser Reisen missen. Ich nenne sie auch gerne Erinnerungsdividende. Ein Begriff, der nicht von mir ist. Den ich aber total passend finde. Doch es soll jetzt nicht der Eindruck entstehen, es könnten nur tolle Erinnerungen in Verbindung mit dem Ausgeben von viel Geld entstehen. Deshalb schweife ich kurz ab für eine Low Budget Erinnerung mit Premium Status. Ein Sonntagnachmittag in Hamburg. Die Familie ist irgendwie zum Hafen gekommen. An der Überseebrücke fahren die Fähren im Shuttleservice hinüber zu den Musicaltheatern. Für alle Besucher mit einem Theaterticket ist die Überfahrt „For free“. Nun, wir haben zwar nicht direkt ein Ticket, aber irgendwie werden wir von der Masse der Menschen an Bord geschoben und fahren über die Elbe. Natürlich haben wir versucht ein Besatzungsmitglied zu finden, um Tickets zu kaufen. Klappte leider nicht und die Überfahrt erfolgte für uns als blinde Passagiere (klingt besser als die hässliche Bezeichnung „Schwarzfahrer“). Drüben angekommen strömen alle Menschen in die Theater. Alle? Nein, wir machen uns zu Fuß auf den Weg ins Hafengebiet. Schlendern an den Kanälen entlang, passieren das Gelände von Blom und Voss und kommen zum alten Elbtunnel. Rechts vom Eingang führt ein kleiner Weg zum Wasser herunter. Hier gibt es die Brücke 10. Ein Verkaufswagen mit frischen Fischbrötchen und kalten Astra Knollen. Mit Beidem bewaffnet stehen wir an der Elbe und die Zeit soll nur noch stehenbleiben. Tut sie aber leider nicht! Deshalb geht es anschließend zu Fuß durch den alten Elbtunnel wieder rüber auf die andere Seite. Dieser Spaziergang unter der Elbe hindurch und die Fahrt mit den großen Lastenfahrstühlen ist immer wieder ein schönes Erlebnis. Eine wunderschöne Erinnerung, die wirklich nicht viel „Money“ gekostet hat. Ein anderes Beispiel ist ein Sonntag im Sommer in der Hafencity. Ein bisschen bummeln, ein wenig verweilen in der Sonne, ein kleines Eis und dann eine Poetry Slam Aufführung im Freien und ohne Eintritt. Perfekt! Gleiches gilt auch für Ausflüge zu dem Dockland, Teufelsbrück oder an die Alster. Eine Umrundung der Alster gehört natürlich zum „Pflichtprogramm“. Manchmal schlendere ich auch alleine durch Stadtviertel und entdecke tolle Plätze. Natürlich gibt es nicht nur im Hamburg solche umwerfenden Plätze, sondern überall auf der Welt. Fast jeder kann diese „kleinen Schätze“ in seiner jeweiligen Umgebung entdecken. Doch zurück zum Thema.

Erlebnisse und Entspanntheit sind eine gute Voraussetzung für Zufriedenheit und ja, ich benutze das Wort jetzt, auch für Glück. Wobei Glück natürlich nur eine Momentaufnahme ist, die kommt und geht. Aber Zufriedenheit ist ja auch schon mal ganz gut.

Jetzt werdet ihr vielleicht sagen, tolle Tipps, aber ich will doch ganz anders leben. Geld soll für mich keine Bedeutung haben. Nun gut, dann vergisst die Hinweise und viel Glück dabei.

Solltet Ihr hingegen es einmal mit den Tipps versuchen wollen, stellt sich die Frage, was mache ich mit dem Geld, dass ich übrighabe und nicht ausgebe. Es gibt nämlich illegale Schurken (Der Rubel rollt, Kaminski lacht und es schmunzeln die Banditen) und legale Schurken (Vater Staat), die uns an das Geld wollen. Was auch zu diesem Thema gehört sind Fragen nach Strategien, nach Werterhaltung, nach Familienzielen etc. Wie geht man/frau mit Niederlagen um? Gibt es eine Werteordnung, die bestimmte Investitionen verbietet oder vielleicht sogar vorschreibt? Und und…. Ihr seht schon, wir haben einige Themen vor uns.

Entstanden ist ein Anlageleitfaden, der meine Erfahrungen, gekoppelt mit den wissenschaftlichen Erkenntnissen, wiedergibt und weit über das reine Geldanlegen hinausgeht.

Nun gut, dieses Buch richtet sich in erster Linie an meine Töchter, aber ich hoffe doch, dass auch für jeden Anderen etwas dabei ist und wenn es nur dazu führt, sich gedanklich mit dem Thema Geld und Freiheit auseinzusetzen. Es ist übrigens nie zu spät Gewohnheiten und Strategien zu ändern. Auch wenn man/ frau davon nicht mehr selbst im vollen Umfang profitieren kann (Hallo Babyboomer, schön, dass ihr wieder mit dabei seid!), gibt es ja vielleicht Angehörige, Freunde, Tinder Kontakte etc. die ihr inspirieren könnt oder denen ihr noch etwas mit „warmen Händen“ geben könnt und wollt. Doch seit nicht zu aufopferungsvoll und denkt auch an euch. Es ist nie zu spät, seine finanziellen Gewohnheiten in eine andere, hoffentlich positivere Richtung, zu verändern. Aber was ist, wenn ich allein bin? Eine gesellschaftliche Entwicklung, die immer mehr um sich greift. Da muss ich unweigerlich an den Film Chinatown mit Fay Dunaway und Jack Nicholson denken. Fay haucht mit ihrer erotischen Synchronstimme ins Telefon: „Sind Sie alleine?“ Jack antwortet mit diesem unnachahmlichen Gesichtsausdruck: „Sind wir dies nicht alle?“. Wow… Gut, ich schweife gerade etwas ab. Aber der Film zeigt, dass der Beziehungsstatus sich jederzeit ändern kann. Dieses Buch ist somit für alle Väter, Mütter, Großeltern, Paten, eigentlich für alle Suchenden geeignet. Nun aber zurück zum Zaster.

Steigen wir also ein. Oh gerade ruft mich die Bafin (Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht / nur wir Deutsche sind intellektuell in der Lage, so ein Wort zu kreieren) an. Wer bitte ruft an? Keine Sorge! ich werde auf die Bafin zurückkommen. Nur so viel an dieser Stelle, die Bafin soll u.a. uns Privatinvestoren vor schwarzen Schafen schützen, die uns um unser schwer verdientes Geld bringen wollen. Natürlich beaufsichtigt sie auch Finanzinstitute, Banken etc. und genehmigt oder verbietet den Verkauf von Finanzprodukten. Jetzt aber erinnert mich dieser Anruf an den notwendigen Risikohinweis in Finanzbüchern.

Risikohinweis: Also werte Leserschaft. Alle in diesem Buch genannten Angaben, Produkte, Hinweise und Informationen stellen keine Anlageempfehlung oder Empfehlung zum Kauf oder Verkauf dar. Sie dienen lediglich der persönlichen Information und geben ausschließlich die Meinung des Autors wieder. Es wird keine Empfehlung für eine bestimmte Anlagestrategie abgegeben. Ich selber habe von Finanzen überhaupt keine Ahnung. Deshalb ist dieses Buch auch keine Anlageberatung oder die Empfehlung bestimmte Finanzprodukte zu kaufen. Die Hinweise auf eventuelle Anlagen oder Finanzprodukte sind unvollständig, oberflächlich recherchiert und geben nur das unvollständige Wissen des Autors wieder. Sollten Sie irgendwelche, in diesem Buch vorgestellten Anlagen tätigen, passiert dies aufgrund Ihrer eigenen Entscheidungen und auf Ihr eigenes Risiko. Viel Glück dabei. Sie werden es brauchen!

Danke Bafin, dass Ihr immer da seid, wenn man Euch braucht. Dieser Hinweis soll nur ein bisschen ironisch sein. Ich werde dies später noch einem Beispiel beschreiben. Stichwort: Wirecard. Tatsächlich tummeln sich bestimmt nirgendwo so viele schwarze Schafe und Schurken, wie im Bereich der Finanzanlagen. Ehe man/frau sich versieht ist das schwer verdiente Geld auch schon weg. Deshalb ist eine Aufsichtsbehörde wichtig, entbindet aber keinen Investor von der großen Selbstverantwortung in der Geldanlage. Dies wird auch für euch ein Leben lang gelten.

Kapitel 1: Grundsätzliche Ausgangslage

Es macht natürlich nur dann Sinn über Geld und Geldanlage zu sprechen, wenn dies für Euch ein Thema ist. Wie bereits gesagt, könnte es ja sein, dass der Umgang mit Geld für euch völlig unwichtig ist. Ihr habt den Entschluss getroffen, dass Geld für euch nicht wichtig ist und ihr nur sehr wenig davon braucht. OK, dann legt das Buch jetzt weg und geht zu euren Beeten und überprüft den Fortgang eurer Anpflanzungen. Auch die Selbstversorgung gibt es nicht für umsonst. Sollte das Projekt Selbstversorgung nicht funktionieren, könntet ihr ja immer noch einmal einen Blick in dieses Buch werfen. Also verwendet es bitte nicht für eure Hochbeete oder ähnliches.

Sollte es aber anders sein, schauen wir uns zunächst einmal die Ausgangslage an. Wir leben in einem kapitalistischen Wirtschaftssystem. Oh je, das heißt, dass die Reichen immer reicher und die Armen immer ärmer werden. Damit ist unser System erklärt, oder? Natürlich ist es nicht so einfach. In unserem Land wird das System „kontrolliert“, indem wir es als „soziale Marktwirtschaft“ anwenden. Der Staat gibt die Rahmenbedingungen vor und achtet auf die Einhaltung der Spielregeln. Zum Beispiel die Höhe der Arbeitszeit, den Arbeitsschutz etc. Darüber hinaus bestimmt der „Markt“ in welche Richtung es geht. Gab oder gibt es nicht andere, bessere Systeme? Bis Anfang der 1990ziger Jahre gab es noch den Sozialismus bzw. den Kommunismus. Angewendet in der ehemaligen Sowjetunion und ganz Osteuropa. Dann war dieses „Geschäftsmodell“ in wahrsten Sinne des Wortes pleite. China war bzw. ist offiziell auch noch ein kommunistisches Land. Tatsächlich aber herrscht dort mittlerweile ein Turbokapitalismus. Wir können also zusammenfassen, dass unser Wirtschaftssystem bestimmt viele Nachteile hat, dass es aber auf der Welt kein besseres oder funktionierendes System gibt. Welche Philosophie steht hinter dem Kapitalismus? Zum Ersten das Prinzip Angebot und Nachfrage. Als Zweites ständiges Wachstum. Das System funktioniert nur, wenn es Wachstum gibt, sprich die Wirtschaft (das sogenannte Bruttosozialprodukt) sich nach oben entwickelt. Bei einer negativen Entwicklung schrumpft die Wirtschaft und damit auch unser Wohlstand bzw. unsere Lebensgrundlage. Dies konnten wir sehr schön in den letzten 3 Jahren bemerken. In den Corona Jahren und auch jetzt mit der Inflation sind die Realeinkommen der Menschen gesunken. Anders gesagt, viele Menschen haben etwas von ihrem Wohlstand eingebüßt und sind „ärmer“ geworden. Aktuell mache ich mir Sorgen, dass unsere Regierung das Prinzip des notwendigen Wachstums nicht verstanden hat. Alle Ausgaben für Umweltschutz, Soziales, Verteidigung, Forschung, Kultur usw. sind sehr wichtig, für eine stabile Demokratie. Es müssen aber erst einmal alle Gelder dafür von der Wirtschaft verdient („erwirtschaftet“) werden. Ich habe den Eindruck, dass dies nicht Allen in Berlin klar ist. Wir und ihr werdet die weitere Entwicklung verfolgen müssen und dann ggf. mit Anlageentscheidungen darauf zu regieren. An dieser Stelle müssen natürlich alle gehört werden, die die Auffassung vertreten, dass wir mit dem Wachstum und der Ressourcenausbeutung die Erde und damit unsere Lebensgrundlage zerstören. Denen halte ich entgegen, dass es auch gutes Wachstum geben kann. Außerdem können wir feststellen, dass in diesem System jedes Unternehmen versucht Gewinne zu erwirtschaften, um am Markt zu bleiben. Nehmen wir zum Beispiel die Energieunternehmen, die fossile Brennstoffe (ÖL und Gas) fördern und verkaufen. Diese Firmen stehen in der Kritik, dass sie die Umwelt zerstören. Die Gesellschaft will dies nicht mehr akzeptieren. Also reagieren die Firmen und beginnen mit der Umstellung zur Förderung von erneuerbaren Energien. Als Beispiel nenne ich hier einmal die Firma Total aus Frankreich. Die Firma reagiert auf die Anforderungen des Marktes, um im Spiel zu bleiben. Andere Energiefirmen folgen diesem Beispiel. Man schaue sich nur die neuen grünen Energieformen etc. an. Da geht noch sehr viel. Doch zu diesem Thema ließe sich bestimmt ein eigenes Buch schreiben. Deshalb Sorry Greta, dass ich mich wieder dem Thema Mammon zu wende. Für unsere Betrachtung unterstellen wir die Akzeptanz des Kapitalismus in der Form der „sozialen Marktwirtschaft“ und den dazugehörigen Spielregeln. An dieser Stelle möchte ich euch aber noch vor den Verschwörungstheoretikern warnen. Ich meine jetzt nicht die Leute mit den Aluminiumhüten. Sorry Guys ist nicht persönlich gemeint. Natürlich kann jeder seine Lieblingskopfbedeckung tragen. Hier aber geht es um die Leute, die im Internet, in Foren, in den sozialen Medien etc. den Untergang unseres Wirtschaftssystems für heute, morgen aber allerspätestens übermorgen ankündigen. Andere sind felsenfest davon überzeugt, dass unsere Währungen kollabieren werden und die soziale Ordnung zusammenbricht. Dann herrschen Zustände wie bei Mad Max (kleiner Filmtipp! Nicht die Qualität von Chinatown, aber ganz kurzweilig). Einige von diesen Leuten finde ich ganz amüsant. Mehr aber auch nicht. Für Optimisten, wie wir es sind, gilt, dass die bestehenden Regeln das System am Leben halten und sogar teilweise verbessern werden. Eine der Regeln in unserem System lautet: „Jeder ist seines Glück Schmied“ Anders gesagt, jeder hat es in der Hand, was aus einem wird. Ihr habt euch nach der Schule gegen ein Studium und für eine Ausbildung entschieden. Um es mit einen Begriff aus der Finanzbranche zu sagen, ihr habt antizyklisch gehandelt. Was so viel heißt wie, ihr schwimmt ein wenig gegen den Strom. Merkt euch den Begriff antizyklisch. Er wird uns noch begegnen. Mittel-weise habt ihr bzw. werdet ihr die Ausbildungen bald beendet haben. Noch einmal kurz zurück zu der Aussage, dass Reiche immer reicher und Arme immer ärmer werden. Leider stimmt diese Aussage, weil Lehrpläne in den Schulen das Thema finanzielle Kompetenz völlig außer-acht lassen. Dies führt dazu, dass Menschen, die monatlich Geld anlegen können, dies häufig in falschen Anlagen platzieren und deshalb nicht an der wirtschaftlichen Entwicklung teilnehmen. „Vermögenden“ verfügen hier einfach über das bessere Wissensmanagement. Nachdem ihr dieses Buch auswendig gelernt habt, gehört ihr auch zu den „Wissenden“ Doch zuerst stellt sich die Frage, wie starte ich den Weg im Finanzdschungel?

Kernaussagen des 1.Kapitel

Wir akzeptieren das Wirtschaftssystem des Kapitalismus

Dem Prinzip Angebot und Nachfrage folgt die Wirtschaft

Die Spielregeln verhindern nicht jede Ungerechtigkeit

Wir ignorieren alle Untergangspropheten

Wir fühlen uns wohl im jetzigen System

Kapitel 2: Das Haushaltbuch (oder G&V for ever)

Gut unterstellen wir also einmal die Beendigung eurer Ausbildung und den Beginn der Arbeitstätigkeit. Ab sofort betrachten wir euch als noch vollwertigere Gesellschaftsmitgliederinnen. Diese Aussage impliziert, dass ihr dies natürlich auch schon vorher wart. Als Erster Schritt wartet auf euch das gute alte Haushaltsbuch. Sollte euch der Begriff zu verstaubt sein, könnte ihr auch ganz hipp sagen, ich führe eine mtl. G&V (Gewinn –und Verlustrechnung) durch. Ich bin immer wieder völlig erstaunt, wie viele Menschen durch Leben laufen und überhaupt keinen Überblick hinsichtlich ihrer finanziellen Verhältnisse haben. Sie leben in den Tag hinein und meinen, es würde schon irgendwie passen. Viele erleiden dann „Schiffbruch“. Eine Notwendigkeit, um dies zu vermeiden, ist die G&V. Sie ist außerdem unerlässlich auf dem Weg zur Profi Anlegerin oder soll ich es wagen und schon den Begriff Investorin verwenden? Ihr werdet dies wahrscheinlich über eine APP machen. Ich bin hier noch Old School unterwegs und nutze Excel.

Wir nehmen jetzt einfach einmal an, dass ihr als Berufsanfängerinnen ein Einstiegsgehalt von 2000,-€ monatlich erhaltet. Grundsätzlich hier der Hinweis, dass ich in diesem Buch immer sehr vereinfachte Modelle wiedergebe. Es geht um die Einführung in die Materie Finanzen, nicht um die vertiefte Betrachtung oder Analyse. Also alle „Erbsenzähler“ bitte einmal durchatmen und los geht’s.

G&V Berechnung

Ausgaben

Einnahmen

Miete warm

800,- €

Gehalt

2000,-€

Fahrkosten

50,- €

Versicherungen

50,-€

Handy /Internet

50,-€

Kleidung

50,-€

Streaming

50,-€

Gesamt :

1050,-€

Es handelt sich hierbei nur um ein vereinfachtes Beispiel

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