Franz Beckenbauer - Daniel Michel - E-Book

Franz Beckenbauer E-Book

Daniel Michel

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Beschreibung

Weltmeister als Spieler und Trainer. Europameister, dreifacher Europapokalsieger der Landesmeister, zwei Mal Europas Fußballer des Jahres. Eleganter Libero mit Lizenz zum Außenristpass. Lieber Fußballfan, klingelt es bereits oder »schau'n mer mal«? Es geht natürlich um den »Kaiser der Nation«. Ein Leben prall voll mit kleinen und epochalen Anekdoten: So wäre der kleine Franz beinahe zu 1860 München gewechselt anstatt zum FC Bayern. Doch eine Watschn änderte alles! Woher kommt der Spitzname Kaiser? Wann und weshalb wäre Beckenbauer fast bei Inter Mailand gelandet? Eine Fundgrube der deutschen Fußballgeschichte.

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Seitenzahl: 70

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DANIEL MICHEL

FRANZ BECKENBAUER

DANIEL MICHEL

FRANZ BECKENBAUER

– KLEINE ANEKDOTEN AUS DEM LEBEN EINER GROSSEN FUSSBALLIKONE –

riva

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie. Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://dnb.de abrufbar.

Für Fragen und Anregungen

[email protected]

Wichtiger Hinweis

Ausschließlich zum Zweck der besseren Lesbarkeit wurde auf eine genderspezifische Schreibweise sowie eine Mehrfachbezeichnung verzichtet. Alle personenbezogenen Bezeichnungen sind somit geschlechtsneutral zu verstehen.

Originalausgabe

2. Auflage 2024

© 2020 by riva Verlag, ein Imprint der Münchner Verlagsgruppe GmbH

Türkenstraße 89

80799 München

Tel.: 089 651285-0

Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme gespeichert, verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden. Wir behalten uns die Nutzung unserer Inhalte für Text und Data Mining im Sinne von § 44b UrhG ausdrücklich vor.

Redaktion: Silke Panten

Umschlaggestaltung: Isabella Dorsch

Umschlagabbildung: picture alliance/Natascha Raess

Satz: Carsten Klein, Torgau

eBook by tool-e-byte

ISBN Print 978-3-7423-1225-9

ISBN E-Book (PDF) 978-3-7453-0902-7

ISBN E-Book (EPUB, Mobi) 978-3-7453-0903-4

Weitere Informationen zum Verlag finden Sie unter

www.rivaverlag.de

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Inhalt

Einleitung

Das Debüt in der »Bowazu-Mannschaft«

Wie Sammelbilder von Sanella Beckenbauers Sehnsucht befriedigt haben

Blaues Auge statt blaues Trikot – oder: Als ein König den angehenden »Kaiser« ohrfeigte

Wie Sepp Herberger die DFB-Karriere von Franz Beckenbauer rettete

»Ein Trainer-Beruf kommt für mich wahrscheinlich nicht infrage«

Warum der Wechsel von Franz Beckenbauer zu Inter Mailand geplatzt ist

»Chart-Stürmer« Beckenbauer

Wie Beckenbauer den Spitznamen »Kaiser« erhielt

Franz Beckenbauer als Kinostar

Wie »Blacky« Fuchsberger beinahe Brigitte Beckenbauer erschossen hätte

Der »Eigentor-Schützenkönig«

»Du, Rodolfo, lass es gut sein, ich bin von der anderen Fakultät«

Ein großzügiges Geschenk für »Kult-Masseur« Rieger

Die kuriose Geburt von »Teamchef Beckenbauer«

»Noch so ein Zauberer«

»Suppenkasper«

»Elfmeterkiller« Illgner

Schwachstelle Ziege? Ein Tipp für einen guten Freund

Franz Beckenbauers Glaube an Reinkarnation

»Schülermannschaft«

Die Weißbierglas-Challenge

Beckenbauer gewinnt den »Cup der Verlierer«

Heimspiel in der Fremde? Die Allianz Arena bei Augsburg, Ingolstadt, Landshut oder Rosenheim

»Uwe-Seeler-Traditionsmannschaft«

Libero No. 5

Beckenbauers Überraschungscoup während der WM 2006

Quellen

Einleitung

Gestartet sei mit einer Quizfrage, liebe Leserinnen und Leser: Auf welcher Position spielte Franz Beckenbauer bei seinem ersten Einsatz als Profi für den FC Bayern? Ein kleiner Tipp: Es war nicht die Rolle als Libero (»freier Mann«) in der Abwehr, die Beckenbauer später so einzigartig im Weltfußball ausfüllte. Nein, er startete in der Relegation um den Bundesligaaufstieg als Linksaußen. Sein Debüt war äußerst erfolgreich. Die Münchner siegten am 6. Juni 1964 mit 4:0 auf St. Pauli - und Beckenbauer erzielte als Flügelstürmer das zwischenzeitliche 3:0. Dass der FC Bayern den Aufstieg in die oberste deutsche Spielklasse am Ende dennoch verfehlte, lag weniger an der Unerfahrenheit des erst 18-jährigen Beckenbauers, sondern vielmehr an der Fahrlässigkeit einiger seiner Mitspieler.

Ein Jahr später, 1965, gelang dem FC Bayern der erstmalige Aufstieg in die 1963 gegründete Bundesliga. Der ausgebildete Versicherungsmakler Franz Beckenbauer entwickelte sich dort zu einem nationalen Star. Sein Stern auf internationaler Bühne ging bei der Weltmeisterschaft 1966 auf. Der spätere »Kaiser« zählte zu den besten Spielern des Turniers und erreichte mit der deutschen Nationalmannschaft das Endspiel. Das DFB-Team unterlag Gastgeber England mit 2:4, Beckenbauer stieg dennoch zum Weltstar auf - als Mittelfeldspieler.

Beim FC Bayern spielte Beckenbauer dagegen schon bald auf seiner Lieblingsposition als Libero. Er konnte verteidigen und angreifen zugleich, konnte seine Mitspieler dirigieren und in Szene setzen - und zu 44 Toren in 424 Bundesligaeinsätzen reichte es für den gelernten Stürmer auch noch.

In der Nationalmannschaft durfte Beckenbauer erst ab April 1971 auf seiner Stammposition auflaufen. Zuvor hielt Bundestrainer Helmut Schön seinen Schützling im Mittelfeld für besser und effektiver aufgehoben, zumal er in der Abwehr noch auf rustikal agierende Verteidiger setzte.

Doch wie kam es dazu, dass Beckenbauer vom Stürmer in der Jugendauswahl zum Chef der zeitweise besten Abwehrreihe der Welt umfunktioniert wurde? Zu verdanken ist dies dem einstigen A-Jugendtrainer des FC Bayern, Rudi Weiß. In der von Torsten Körner verfass-ten Beckenbauer-Biografie Der freie Mann wird Weiß mit den Worten zitiert: »Ich musste dem eine Aufgabe geben, der stand vorne nur rum.« Weiß zufolge habe Beckenbauer sich nicht richtig freigelaufen und nur verächtlich abgewinkt, wenn ihm ein Zuspiel nicht genau genug kam. »Jetzt hat er eine Aufgabe«, so Weiß. Beckenbauer, so berichtet es der Jugendfreund Helmut Heigl, habe dadurch neuen Ehrgeiz und neue Kreativität entwickelt.

Der Weg zu großen Erfolgen war also geebnet. Die Liste der eroberten Trophäen ist lang. Als Spieler gewann Franz Beckenbauer alle bedeutenden Wettbewerbe: Mit dem FC Bayern holte er den Europapokal der Landesmeister (1974, 1975, 1976), den Europapokal der Pokalsieger (1967) und den Weltpokal (1976). Jeweils viermal wurde er mit den Münchnern deutscher Meister (1969, 1972, 1973, 1974) und DFB-Pokalsieger (1966, 1967, 1969, 1971). Eine weitere deutsche Meisterschaft kam mit dem Hamburger SV hinzu (1982). Außerdem holte er mit Cosmos New York dreimal den US-Titel (1977, 1978, 1980). Mit der deutschen Nationalmannschaft triumphierte er bei der Europameisterschaft 1972 und der Weltmeisterschaft 1974.

Als Trainer war er ähnlich erfolgreich. Deutschland führte er 1986 und 1990 ins WM-Finale. 1990 glückte der Triumph über Argentinien (1:0). Dem FC Bayern sicherte er jeweils als Interimscoach 1994 die deutsche Meisterschaft und 1996 den UEFA-Cup. Mit Olympique Marseille holte er 1991 den nationalen Meistertitel in Frankreich. In seine Amtszeit als Präsident des FC Bayern (1994-2009) fiel unter anderem der Champions-League-Sieg 2001.

Die Krönung seiner beruflichen Karriere folgte aber am 6. Juli 2000. Damals erteilte der Fußball-Weltverband FIFA Deutschland den Zuschlag für die Ausrichtung der Weltmeisterschaft 2006. Beckenbauer hatte als Fußball-Botschafter und Vorsitzender des WM-Bewerbungskomitees maßgeblichen Anteil am Erfolg. Er war die führende Kraft für ein großartiges Fest in Deutschland, das sich auf zahlreichen Ebenen und für viele Menschen nachhaltig positiv ausgewirkt hat.

Rund zehn Jahre später musste sich Beckenbauer jedoch als ehemaliger Chef des WM-Organisationskomitees öffentlich damit auseinandersetzen, dass noch dringender Klärungsbedarf über einen Zahlungsvorgang in Zusammenhang mit der WM besteht. Es ging in erster Linie laut Medienberichten um einen Betrag in Höhe von rund 6,7 Millionen Euro. Der Zahlungsfluss blieb bis heute für die deutsche Öffentlichkeit nicht endgültig nachvollziehbar.

Mehr als 20 Biografien existieren über Beckenbauer - vermutlich ein Rekord auf dem deutschen Buchmarkt. Dabei wird er oftmals als »Lichtgestalt« des deutschen Fußballs bezeichnet, als »Glückskind«. Er selbst fühlt sich mit diesen Begriffen manchmal missverstanden. Er betont stets, dass hinter all seinen Erfolgen auch großer Ehrgeiz und harte Arbeit stecken. Zu kurz kommen offenbar die zahlreichen Rückschläge, die Beckenbauer in seinem Leben hat hinnehmen müssen. Als A-Jugendspieler wurde er zeitweise in die zweite Mannschaft versetzt. Statt der Teilnahme an internationalen Turnieren hatte er in Münchner Vororten sein Bestes zu geben. Ob die Strafversetzung erfolgte, weil Beckenbauer damals schon jähzornig gegenüber Mitspielern und Schiedsrichtern werden konnte, oder ob er vom Trainer oder Verein für sein erstes uneheliches Kind einen Denkzettel verpasst bekam, gilt in der Historie als umstritten. Mit dem FC Bayern verfehlte Beckenbauer zunächst den Aufstieg in die Bundesliga und als Trainer der deut-schen Nationalmannschaft bekam er die volle Breitseite ab, als das DFB-Team bei der Heim-Europameisterschaft 1988 bereits im Halbfinale gegen Erzrivale Niederlande ausgeschieden war.

Über das Privatleben von Beckenbauer wurden regelmäßig große Geschichten in den Boulevard-Zeitungen und -Zeitschriften veröffentlicht. Nur selten entsprach das Geschriebene der kompletten Wahrheit. Beckenbauer räumte dabei selbst ein, dass er natürlich in seinem Leben auch Fehler begehe. Er führte insgesamt fünf wesentliche Beziehungen mit Partnerinnen, war Vater von insgesamt fünf Kindern und lebte seit 2006 glücklich in dritter Ehe.

Sein Sohn Stephan, der selbst ein erfolgreicher Fußballer und Jugendtrainer war, starb 2015 im Alter von 46 Jahren an einem Hirntumor. Franz Beckenbauer wurde davon tief getroffen. In den vergangenen Jahren musste er sich zudem selbst zahlreichen Operationen unterziehen, unter anderem am Herzen. Am 7. Januar 2024 verstarb er im österreichischen Salzburg.

Nicht vergessen sollte man, woher Beckenbauer stammt. Er wurde kurz nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs im Arbeiterviertel München-Giesing geboren. Er kämpfte sich selbst von ganz unten nach ganz oben. Für seine Ziele entwickelte er großen Ehrgeiz und ließ sich immer wieder von Mentoren leiten. Besonders hervorzuheben ist sein persönlicher Manager Robert Schwan (1921-2002), der Beckenbauer zu einer Weltmarke formte.