Franz-Joseph-Orden - Henry Neumüller - E-Book

Franz-Joseph-Orden E-Book

Henry Neumüller

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Beschreibung

Dieses Buch beinhaltet einen kurzen Rückblick auf die Gründung des Ordens durch Kaiser Franz Joseph von Österreich im Jahr 1849. Seit 1918, zum Ende der Monarchie, ruhte der Franz-Joseph Orden und wurde 2017 durch die kaiserlichen Hoheiten Sandor und Herta Margarete Habsburg-Lothringen als Großmeister neu gestiftet. In diesem Buch befinden eine große Anzahl von Trägern des Franz-Joseph-Ordens, die auch nach dem Ende der Monarchie noch tragende Funktionen inne hatten.

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Seitenzahl: 685

Veröffentlichungsjahr: 2024

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VORWORT

Dieses Buch beinhaltet einen kurzen Rückblick auf die Gründung des Ordens durch Kaiser Franz Joseph von Österreich im Jahr 1849. Seit 1918, zum Ende der Monarchie, ruhte der Franz-Joseph Orden und wurde 2017 durch die kaiserlichen Hoheiten Sandor und Herta Margarete Habsburg-Lothringen als Großmeister neu gestiftet.

Die Recherchen zu diesem Buch konnten durch folgende Unterlagen verifiziert werden:

Militär-Schematismus des österreichischen Kaisertums

Kaiserlich-königliches Hof- und Staatsbuch

Wikipedia

Kaiserlich-königliches Armee-Verordnungsblatt

Dieses Buch wurde mit Genehmigung des Großmeisters des Franz-Joseph-Ordens, von Prof. Dr. hc. Henry Neumüller, erstellt und wir hoffen, daß alle heutigen Ritter des Franz-Joseph-Ordens sich der Tradition dieses Ordens bewußt sind und sich in eine Reihe großer Persönlichkeiten, die Ritter dieses Ordens waren, einordnen können. Allen anderen Lesern wünschen wir viel Freude an dieser Ausarbeitung, um damit den Franz-Joseph-Orden vielen näher gebracht zu haben.

Premstätten, am 22. Juli 2024

Inhaltsverzeichnis

Der Kaiserlich-Österreichische Franz-Joseph-Orden

Transformation des kaiserlich- österreichischen Franz-Joseph Orden vom 19. ins 21. Jahrhundert

Die neue Ordensstruktur

Träger des Franz-Joseph-Ordens (Auszug)

A

B

C

D

E

F

G

H

I/J

K

L

M

N

O

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R

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T

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W

Y

Z

Der Kaiserlich-Österreichische Franz-Joseph-Orden

wurde am 2. Dezember 1849 durch den österreichischen Kaiser Franz Joseph I.als Auszeichnung für Verdienste in militärischen und zivilen Belangen gestiftet. Die Stiftung erfolgte am ersten Jahrestag der Thronbesteigung Franz Josephs I.

Franz Joseph I. von Österreich (* 18.8.1830; † 21.11.1916)

Seine Kaiserliche und Königliche Apostolische Majestät Franz-Joseph I. von Gottes Gnaden Kaiser von Österreich, König von Ungarn und Böhmen, von Dalmatien, Kroatien, Slawonien, Galizien, Lodomerien und Illyrien; König von Jerusalem etc.; Erzherzog von Österreich; Großherzog von Toskana und Krakau; Herzog von Lothringen, von Salzburg, Steyer, Kärnten, Krain und der Bukowina; Großfürst von Siebenbürgen, Markgraf von Mähren; Herzog von Ober- und Niederschlesien, von Modena, Parma, Piacenza und Guastalla, von Auschwitz und Zator, von Teschen, Friaul, Ragusa und Zara; Gefürsteter Graf von Habsburg und Tirol, von Kyburg, Görz und Gradisca; Fürst von Trient und Brixen; Markgraf von Ober- und Niederlausitz und in Istrien; Graf von Hohenems, Feldkirch, Bregenz, Sonnenberg etc.; Herr von Triest, von Cattaro und auf der Windischen Mark; Großwojwode der Wojwodschaft Serbien etc., etc

Er war der Gründer und Großmeister und trug das Großkreuz des Franz-Joseph Ordens.

Der Orden wurde ohne Rücksicht auf Geburt, Stand und Konfession für "ausgezeichnete Verdienste" verliehen und konnte an alle inländischen und ausländischen Personen verliehen werden. Die Statuten vom 25.12.1850 wurden mehrfach abgeändert. Der Orden wurde ursprünglich in drei Klassen (Großkreuz, Komturkreuz [Kommandeur], Ritterkreuz) eingeteilt.

Ab dem 1. Februar 1901 wurde der Orden in fünf Klassen (zusätzlich Kommandeur mit Stern, Offizierskreuz) verliehen; er hatte keinen eigenen Ornat, die Mitglieder hatten jedoch das Recht zum Tragen des "Hofkleids". Für das mittlere und das niedere Beamtentum wurde der Franz-Joseph-Orden zum begehrten, krönenden Abschluss einer Laufbahn.

Großkreuz

Komturkreuz mit Stern

Komturkreuz

Offizierskreuz

Ritterkreuz

Der Franz-Josephs-Orden war damit der einzige unter den Verdienstorden der Monarchie, der in fünf Stufen verliehen wurde.

Ordenszeichen

Die Insignie des Franz-Joseph-Ordens besteht aus einem achteckigen, karminrot emaillierten Goldkreuz, dessen Arme an den Enden breiter werden. In der Mitte liegt ein weißer Schild mit F J (Franz Joseph). Zwischen den Armen des Kreuzes befindet sich der schwarz emaillierte österreichischer Doppeladler, der in den Schnäbeln eine goldene Kette mit der Ordensdevise “Viribus unitis (Mit vereinten Kräften)” trägt. Über dem Kreuz ist eine nicht näher bestimmte Krone in Gold angebracht, die nicht die tatsächliche österreichische Kaiserkrone darstellt, sondern abstrakte Majestät. Die Insignien der fünf Ordensklassen unterscheiden sich nur in der Größe.

Ordensband

Das Ordensband ist einfarbig hochrot.

Für Verdienste im Ersten Weltkrieg wurde das rote Ordensband durch das ponceaurot-weiß gestreifte Band der Tapferkeitsmedaille ersetzt. Das Band der Tapferkeitsmedaille wurde daneben auch für die Militär-Verdienstmedaille („Signum Laudis“), das Militär-Verdienstkreuz und das Zivil-Verdienstkreuz verwendet, sofern es für Leistungen im Krieg verliehen wurde.

Trageweise der Ordensinsignien

Ritter des Franz-Joseph-Ordens trugen die Insignie am Band im Knopfloch, Offiziere als Steckdekoration an der linken Brustseite. Kommandeure beider Stufen trugen das Insignie um den Hals, Großkreuzträger mit der Schärpe über die rechte Schulter. Komture mit Stern und Inhaber des Großkreuzes trugen zusätzlich einen Ordensstern, der an der linken Brustseite angesteckt wurde.

Brustbandoorden

Diese werden auf der linken Seite getragen

Halsorden

Die Halsorden werden nur zur Fliege getragen. Der Orden sollte unter dem Fliegenknopf hängen.

Großkreuz

Es wird immer nur ein Großkreuz getragen. Das Band verläuft von der rechten Schulter zur linken Hüfte.

Ordensssterne

Es werden höchstens drei Ordenssterne getragen. Diese werden unterhalb des Brustordens oder Miniaturen angebracht.

Miniaturren

Die Miniaturen werden an der Kette oder an einer Spange am Revers getragen. Eine einzelne ist im Knopfloch anzubringen.

Rosettenn

Die Rosette (immer nur eine) wird im Knopfloch des Anzuges getragen.

Statuten

Alle Mitglieder des Ordens hatten Zutritt zu den Hoffestlichkeiten. Jedoch war mit dem Franz-Joseph-Orden kein Anrecht auf eine Erhebung in den Adelsstand verbunden, was eine Neuerung gegenüber den bis dahin geschaffenen Verdienstorden der Monarchie (Militär-Maria-Theresia-Orden, Sankt Stephans-Orden, Leopoldorden, Orden der Eisernen Krone) darstellte.

Angeschlossen an den Franz-Joseph-Orden war das Zivil-Verdienstkreuz, das in verschiedenen Stufen vergeben wurde. Die Insignie des Verdienstkreuzes entsprach dem Ritterkreuz des Franz-Joseph-Ordens, zeigte jedoch nicht den schwarz emaillierten Doppeladler.

Eine weitere Besonderheit war, daß kein Ornat vorgesehen war. Die Ausgezeichneten, welche bei allen Festlichkeiten Zugang bei Hof hatten, waren aber verpflichtet, sich standesgemäß zu kleiden, was für viele Personen aber ein Problem war. Der kaiserliche Hof entwarf daher 1894 einen Hof-Anzug, der aber nicht mehr verwirklicht wurde.

Stern zum Großkreuz

Transformation des kaiserlich- österreichischen Franz-Joseph Orden vom 19. ins 21. Jahrhundert

Der kaiserlich österreichische Franz-Joseph Orden wurde 2017 duch die kaiserlichen Hoheiten Sandor und Herta Margarete Habsburg-Lothringen wieder unter Mitwirkung des Generalsekretärs Alfred Deimbacher aktiviert.

Die Jahre 2017 bis 2023 wurden als Einführungsphase geführt und waren sehr erfolgreich Der Orden zählt jetzt 134 Mitglieder, welche sich mit der Tradition und den Werten des Ordens indentifizieren. Es war auch der Zeitpunkt gekommen, ein modernes, der Tradition folgendes Ornat für Nicht-Uniformträger einzuführen, sowie dem Orden eine der heutigen Zeit angepasste Struktur der Ordensstufen zu geben.

Die neue Ordensstruktur

Vorstufe zum Ritterkreuz, Aspirant

Es erfolgt eine Urkunde mit offizieller Aufnahme in den Orden, sowie die Verleihung des Ordensabzeichen, die Aspiranten-Anstecknadel des FJO. Der Aspirant hat ein Jahr Zeit, sich den Ornatsmantel anfertigen zu lassen, sowie die Stockkappe oder den Zweispitz mit weißen Handschuhen. dies ist für Mitglieder, welche keine Uniformen tragen, eine Bedingung, um im Jahr darauf zum Ablegen des Eides zugelassen zu werden.

Untere Ordenstufe Ritterkreuz

Es ist soweit, der Aspirant, der ein Jahr Zeit hatte, sich mit dem Rittermantel und Zweispitz oder Stockkappe auszurüsten, steht vor einem großen Ereignis seines Lebens. Er kniet vor dem Großmeister, umfasst das Schwert des Orden und spricht seinen Eid. Eine Entscheidung für das weiter Leben. Mit Stolz und Ehre darf er sich nun als Ritterkreuzträger des Kaiserlich-österreichischen Franz-Joseph Ordens nennen und fühlen. Sein weiteres Leben ist nun auch bestimmt, die Werte des Ordens zu leben.

Untere Ordenstufe Offizierskreuz

Nach angemeßener Interkalarzeit wird das Ordenspräsidium beschließen, dem Ritterkreuzträger die zweite Stufe des Ordens, das Offizierskreuz zu verleihen. Der Offizier des Ordens hat einen Punkt erreicht, an dem die nächste Entscheidung zu fällen ist, denn ab jetzt kann jede weitere Stufe nur mehr mit persönlichem Einsatz erreicht werden. Nach dem Grundsatz der Monarchie: außergewöhnliche Leistung über längeren Zeitraum in jeglichem Bereich des Lebens wird mit dem Aufstieg in die mittleren Ordensstufen anerkannt werden. Beispiele: Humanitäre - Kultur - Wirtschaft - Sport-Finanzen-Tradition - Musik - Forschung usw. Jeder entscheidet für sich, wie weit er bereit ist, sich einzubringen.

Mittlere Ordenstufen: Komturkreuz

Das Mitglied des Kaiserlichen Franz-Joseph Ordens hat sich durch außergewöhnliche ordensbezogene Leistung über längere Zeit überzeugt und das Ordensgremium schlägt über den Generalsekretär dem Großmeister vor, die jeweilige Person in die mittlere Ordensklassen als Komtur aufzunehmen. Jetzt ist auch der letzte Zeitpunkt gekommen, sich den Ordensfrack anfertigen zu lassen, was auch die Bedingung für die Beförderung ist. Da es üblich ist, in Musikvereinen, Trachtenkapellen oder Traditionsregimentern eine Uniform zu tragen, verbindet diese nach Innen und Außen. Es gibt auch dem Orden eine gesamtbildliche Struktur, da das äußere Erscheinungsbild ein Zeugnis über die Verbundenheit und Geschlossenheit des Ordens wiedergibt.

Mittlere Ordenstufe: Großkomtur

Ordensbrüder, die so weit gekommen sind, haben schon viel geleistet und sind schon eine lange Zeit im Orden. Es ist die zweite und somit auch die höchste Stufe der mittleren Ordensklasse. Wahrscheinlich eine besondere Ehre verbunden mit großem Verdienst. Der Stern des Großkomturs wird an der linken Brust und immer zusammen mit dem Halsbandorden getragen. Es ist dies eine Stufe, die viel und langen persönlichen Einsatz erfordert und die damit verbundene Ehre, diese Stufe zu erreichen ist groß.

Höchste Ordenstufen: Der Großstern in Silber

Eine Auszeichnung, die vorgesehen ist, dem Mitglied nach sehr vielen Jahren der Arbeit und des persönlichen Einsatzes für sein Lebenswerk zu danken. Wer diesen Punkt erreicht, ist mit höchsten Ehren ausgezeichnet. Sein Platz ist bei Veranstaltungen in unmittelbarer Nähe der Hoheiten und er betritt und verlässt die Kirche direkt hinter den Hoheiten. Für sein Wirken ist ihm der Respekt und Achtung sowie eine Sonderstellung vom Orden gewiss.

Höchste Ordenstufe: Der Großstern in Gold

Der Großstern in Gold ist in erster Linie den kaiserlichen Hoheiten vorbehalten! Sie leiten den Orden und führen ihn in eine neue Zeit. In weiterer Folge dem Adel und Staatsgästen sowie einigen wenigen, aber für den Orden sehr wichtigen Persönlichkeiten. Es ist die Spitze des Ordens, vor der wir uns alle verneigen.

Höchste Ordenstufe: Die Schärpe

Träger des Großkreuzes in Silber bekommen als allerletzte Ehre nach angemeßener Zeit eine 9 cm breite Schärpe. Diese ist die Zugabe zum Großstern und es bedarf keiner weiteren Leistung mehr, den Großstern und Schärpe umfassen das ganze Lebenswerk.

Großkreuzträger in Gold können ebenfalls mit einer 12 cm breiten Schärpe bedacht werden.

Eine Ehre für wenige Persönlichkeiten, die von besonderer Bedeutung für den Orden sind.

Abschlußerklärung

Diese Änderung des Ordens umschließen alle Bereiche und Eventualitäten. Es spielt keine Rolle ob jemand arm oder reich ist, gesund oder mit Beeinträchtigungen, Hochgebildet oder nur mit Pflichtschulabschluß, Religion, Beziehungsstatus, ethnische Herkunft oder gesellschaftlicher Status, alles das ist nicht wichtig, denn wir leisten alle denselben Eid, sind also ein in sich geschlossener Kreis in dem unsere Werte das Gesetz des Miteinander ausmachen.

Die Humanität des Ordens

Der Orden, der auch darauf ausgerichtet ist, humanitär zu wirken, hat mehrere Möglichkeiten, solche Aktionen zu finanzieren: Spenden, Mitgliedsbeiträge und Sozialabgaben bei den Auszeichnungen. Der Orden unterstützt Projekte der „Flamme des Friedens“, aber auch kleine Projekte, um Menschen in Not zu helfen.

In der Monarchie mussten für diverse Auszeichnungen zur jährlichen Trage-Erlaubnis Beiträge an den Hof bezahlt werden. Nach dem ableben des Trägers mussten die Hinterbliebenen die Auszeichnungen wieder an den Hof zurückerstatten.

Nicht so beim Kaiserlichen Franz-Joseph Orden in der heutigen Zeit. Wir bezahlen eine Sozialtaxe und werden so Besitzer der wertvollen Auszeichnung.

Im Gedanken an Kaiser Franz Joseph I. und in Achtung, Respekt und Treue zum heutigen Großmeister ist unsere Gemeinschaft stark und fest im Eid, den wir geleistet haben und den wir all in Gedanken bei jeder Investitur erneuern.

Sozialhistorische Bedeutung

Noch mehr als andere Verdienstorden wurde dieser Orden mit unbeschränkter Mitgliederzahl zum „Massenorden“ schlechthin. Bedacht wurden vor allem Angehörige mittlerer sozialer Schichten, die ausgezeichnet werden sollten, ohne einen Anspruch auf die Erhebung in den Adelsstand zu erhalten. Durch die Zusammenarbeit von Österreich und dem deutschen Reich, vor allem im 1. Weltkrieg von 19141918 wurden auch zahlreiche deutsche Offiziere, Beamte und Wissenschaftler und Künstler ausgezeichnet, wovon einige in der Ritterliste zu finden sind. In dieser Liste können aus der Vielzahl nur einige ausgewählte Personen aufgeführt werden. Nachdem die letzte Auszeichnung 1918 erfolgte, kann man davon ausgehen, daß die meisten Personen heute unbekannt sind, bis auf einige Ausnahmen, z.B. Lueger, Porsche, Lauda, Liszt, Rothschild, Sacher, Strauß, Verdi, Siemens, von Suppé usw. Interessant ist, daß viele der ausgezeichneten Ritter auch noch wichtige Funktionen und Aufgaben nach der Beendigung des österreichischen Kaiserreiches 1918 hatten, wie aus den Biografien zu entnehmen ist.

Träger des Franz-Joseph-Ordens (Auszug)

A

Abbas II. Hilmi Pascha (*14.7.1874; † 20.2.1944)

Von 1892 bis 1914 der letzte Khedive (Vizekönig) von Ägypten

Abbas Hilmi II. war der Sohn des Khediven Tawfiq von Ägypten. Beide stammten aus der Dynastie des Muhammad Ali, welche in Ägypten den Titel eines Khediven, anstelle eines Wali (Gouverneur), führten um die nominelle Oberhoheit des Osmanischen Reichs über das faktisch unabhängige Ägypten zum Ausdruck zu bringen. Im Anglo-Ägyptischen Krieg hatte Großbritannien 1882 Ägypten besetzt, ohne die offizielle Zuordnung des Landes zum Osmanischen Reich zu beenden. Die Politik des Landes wurde nun aber maßgeblich durch den britischen Generalkonsul Evelyn Baring bestimmt. Abbas wurde im Alter von zehn Jahren in die Schweiz geschickt, um ihn auf seine Ausbildung am Theresianum in Wien vorzubereiten. Die Ausbildung in Wien musste er 1892 abbrechen, als er der Nachfolger seines plötzlich gestorbenen Vaters wurde. Zu Beginn seiner Regierungszeit umgab sich Abbas II. mit einer Gruppe europäischer Berater, die gegen die britische Besetzung Ägyptens waren. Sie ermutigten ihn, Evelyn Baring herauszufordern, indem er seinen kranken Premierminister durch einen ägyptischen Nationalisten ersetzte. In dieser Zeit wurde auch der britische Sirdar (Oberbefehlshaber) der ägyptischen Armee Francis Grenfell abberufen, dem Abbas feindselig gegenüberstand. Abbas II. sah die Anbindung an das Osmanische Reich als Möglichkeit, das britische Protektorat zu unterminieren. Wegen Unterstützung der nationalistischen Bewegung gegen die britische Besatzung wurde Abbas II. im Ersten Weltkrieg von den Briten am 18.12.1914 abgesetzt und ging ins Exil. Nachfolger von Abbas wurde sein Onkel Hussein Kamil, als Sultan von Ägypten. Er erhielt das Großkreuz des Franz-Joseph Ordens.

Abu Bakar von Johor (* 3.2.1833; † 4.6.1895)

Von 1886 bis 1895 Sultan von Johor

Biografie

Er förderte die wirtschaftliche Entwicklung in Johor und bewahrte die Unabhängigkeit von Großbritannien zu einer Zeit, als die meisten südostasiatischen Staaten in europäische Kolonialreiche eingegliedert wurden. Abu Bakar wurde 1862 dritter Temenggong, der nach einem britischen Vertrag von 1824 und 1855 anstatt eines Sultans das Reich Johor regierte. Er erhöhte 1868 seinen Titel zum Maharadscha und wurde 1886 von Großbritannien als Sultan anerkannt, wodurch die Linie des ehemaligen Sultans beendet wurde. Als fähiger und kluger Herrscher sorgte er für die Förderung von Handel, Investitionen und Landwirtschaft in seinem Land. Insbesondere förderte er die Entwicklung von Gambir- und Pfefferplantagen. Abu Bakar lebte in der britischen Kolonie Singapur, er war prowestlich eingestellt und griff bei inneren Angelegenheiten auch auf westliche Berater und Methoden zurück. Diese Praxis kam ihm zugute, als er die Briten davon überzeugte, dass die Regierung von Johor stabil und gerecht sei. Er durchschaute die britischen Positionen zu wichtigen Themen und legte seine eigene Politik entsprechend fest, wobei er bei Bedarf Kompromisse einging. So bewahrte er nicht nur seine Unabhängigkeit, sondern stärkte auch seine Position gegenüber anderen malaysischen Herrschern.

Abel Kornel (Cornelius Eugen Maria Abeles) (* 1.8.1881; † 1.2.1940)

Östereichisch-jüdischer Offizier

Biografie

Er trat 1897 in die Infanteriekadettenschule in der Stiftskaserne ein. 1901 fand er zunächst Verwendung als Rekrutenausbilder sowie als Lehrer an der Unteroffiziersbildungsschule in Mostywiełkie, ehe er in die dortige Nachrichtenabteilung eintrat, deren Chef er bereits 1903 wurde. Er absolvierte 1906 bis 1909 die k.u.k. Kriegsschule in Mauer bei Wien. Nach deren erfolgreichem Abschluss war er danach erst Lehrer an der Militärunterrealschule im Schloss Straß, sowie im Anschluss Lehrer für Deutsch, Französisch und Geschichte an der Militärunterrealschule in Kőszeg. Nach Beginn des Ersten Weltkriegs wurde er als Kompaniechef des Infanterie-Regiments Nr. 10 als Stabsoffizier zum Hauptmann befördert. 1915 folgte sein Wechsel als Offizier zum Generalstab beim Gruppenkommando. Darauf wurde er Ende 1916 Leiter der Expositur beim Militärkommando in Wien und bekleidete diesen Posten bis zum 28. Jänner 1918. Am 23.3.1918 wurde ihm für seine Verdienste im Ersten Weltkrieg das Ritterkreuz des Franz-Joseph-Ordens verliehen.

Abel Lothar Paul (* 15.2.1841; † 24. 6. 1896)

ÖsterreichischerArchitekt und Privatdozent

Biografie

Er absolvierte von 1857 bis 1861 ein Architekturstudium am k.u.k. polytechnischen Institut. Es folgte ein Studium an der Akademie der bildenden Künste. Nach Abschluss seiner Studien unternahm er Forschungsreisen nach Belgien, Deutschland, England, Frankreich, Holland, Italien und in die Türkei. Dabei richtete er sein Augenmerk nicht nur auf die Architektur der jeweiligen Länder, sondern interessierte sich auch für Garten- und Parkgestaltungen. Von 1868 bis 1896 war Abel als Lehrer an der im Jahre 1827 gegründeten k.u.k. Gartenbau-Gesellschaft und ab 1877 als Privatdozent an der damaligen Hochschule, der heutigen Universität für Bodenkultur Wien tätig. Er wollte sich als Privatdozent für Gartenarchitektur an der Akademie der bildenden Künste habilitieren und war bereit, auf Honorar und fixe Anstellung zu verzichten. Obwohl die Akademie seine Bewerbung aus dem Jahre 1882 befürwortete, wurde sie aus nicht bekannten Gründen im Jahre 1884 vom Ministerium abgelehnt.

Abeles Ignaz (* 4.11.1874; † 27.7.1942)

ÖsterreichischerSpezialarzt für Urologie

Biografie

Ignaz Abele studierte ab 1892 Medizin an der Deutschen Universität Prag. 1901 wurde er zum Doktor der Medizin promoviert. Er wurde Sekundararzt in einem Prager Krankenhaus und arbeitete als Assistenzarzt am Wiener Rothschild-Spital. Danach eröffnete er eine eigene Arztpraxis für Harn- und Geschlechtskrankheiten in Wien. In seiner Prager Zeit war er als Fußballer beim DFC Prag aktiv. 1906 bis 1907 war er Vorsitzender des Österreichischen Fußballverbands und nahm 1908 als dessen Delegierter mit Hugo Meisl am 5. FIFA-Kongress in Wien teil. Nach Beginn des 1. Weltkrieges wurde Abeles als Landsturmassistenzarzt zum Militärdienst einberufen. Im Mai 1915 wurde er im Feld zum Oberarzt befördert. Nach mehreren Jahren Felddienst im 1. Weltkriegs kehrte er nach seiner Ernennung zum Regimentsarzt im September 1918 nach Wien zurück. 1930 wurde Abeles zum Medizinalrat ernannt. 1919 heiratete er Margarete Turcsany, der 1939 mit ihrer gemeinsamen Tochter die Flucht vor den Nationalsozialisten nach London gelang. 1918 erhielt er das Ritterkreuz des Franz-Joseph-Ordens verliehen. Am 27.4.1928 wurde er zum Ehrenpräsident des ÖFB ernannt.

Ahsbahs Rudolf

Hauptmann im Infanterieregiment Nr. 4, Hoch- und Deutschmeister. Er erhielt das Ritterkreuz des Franz-Joseph-Ordens mit der Kriegsdekoration und Schwertern am 5.5.1918

von Aichelburg Eugen (* 24.6.1852; † 7.3.1917),

ÖsterreichischerPolitiker und Bürgermeister von St. Pölten.

Eugen Freiherr von Aichelburg studierte Rechtswissenschaft. Er kam 1881 nach St. Pölten, um im Notariat seines Schwiegervaters zu arbeiten; 1885 wurde er Notar. 1894 wurde er in den Gemeinderat gewählt. 1898 wurde er zum Bürgermeister gewählt. Aichelburg trat für den Deutschen Volksverein zu den Reichsratswahlen 1907 für den Stadtbezirk St. Pölten an, wurde aber nicht gewählt.

Aichhorn Sigmund (* 19.11.1814; † 29.11.1892)

ÖsterreichischerGeologe und Paläontologe

Biografie

Aichhorn wurde 1839 an der Universität Wien zum Dr. med. promoviert, 1842 zum Dr. med. et. chir. Von 1839 bis 1845 war er Assistent an der Professur für spezielle Naturgeschichte (Mineralogie und Zoologie) der Universität Wien. Seit 1845 lehrte er Naturgeschichte und Geographie an der Realschule in Graz, seit 1847 Mineralogie und Geognosie an der Technischen Hochschule am Joanneum, ab 1858 war er zugleich Direktor der Oberrealschule in Graz. 1875 wurde er pensioniert, leitete aber noch bis 1890 das Mineralogische Museum sowie die botanischen und zoologischen Sammlungen des Joanneums. Aichhorn beschäftigte sich mit subfossilen Funden aus Höhlen und vergrößerte die naturwissenschaftlichen Sammlungen des Joanneums, darunter auch die paläontologische Sammlung. 1867 erhielt er das Ritterkreuz des österreichischen Franz-Joseph-Ordens.

von Alberti Armand (* 31.10.1866; † 13.3.1919)

Deutscher Oberst

Biografie

Armand von Alberti trat 1886 in die Württembergische Armee ein. Er erhielt 1902 die Beförderung zum Hauptmann und wurde Kompaniechef. 1911 bekam er das Offizierskreuz des Franz-Joseph-Ordens verliehen. Ab 1911 als Major wurde er Bataillonskommandeur und zur Dienstleistung in das Kriegsministerium kommandiert. Von 1915 bis zu seinem Tode 1919 war er als Oberst Kommandeur des Füsilier-Regiments 122. Das Regiment kämpfte unter seiner Führung erst auf dem Balkan, kam dann 1916 nach Galizien und später nach Kurland. Anfang 1917 wurde das Regiment an die Westfront verlegt, war im gleichen Jahr vor Verdun, an der Somme und in Flandern aktiv. 1916 war er als Regimentskommandeur erst zum Oberstleutnant und dann am 20.8.1918 noch zum Oberst befördert worden.

Ali von Ägypten Muhammad (* 4.3.1769; † 1849)

Pascha von Ägypten und Sudan

Er erhielt das Großkreuz des Franz-Joseph Ordens.

Amirowicz Kajetan (* 24.4.1862; † 11.2.1935)

Polnischer Offizier

Er erhielt das Komturkreuz des Franz-Joseph-Ordens.

André Ernest (* 28.10.1803; †16.2.1864)

Französischer Bankier

Er erhielt das Komturkreuz des Franz-Joseph-Ordens.

Amreich Isidor Alfred (* 22 4.1885; † 8.9.1972)

ÖsterreichischerGynäkologe

Biografie

Er promovierte 1910 zum Doktor der Medizin und habilitierte sich 1923 in den Fächern Gynäkologie und Geburtsmedizin. Er erarbeitete 1924 in Wien die eigentliche Operationsanatomie der Gebärmutter durch die Darstellung der einzelnen Spatien und entwickelte damit den Eingriff zu einer anatomischen Operation weiter. Außerdem entwickelte er eine vaginale Operationsmethode zur organerhaltenden Therapie des Vorfalls des Scheidenendes. Er erhielt 1917 Ritterkreuz des Franz-Joseph-Orden mit der Kriegsdekoration. 1934 trat Amreich der NSDAP bei und 1938 trat er der SS bei in der er am 10.9 1939 zum SS-Untersturmführer und am 30. Jänner 1942 zum SS-Obersturmführer ernannt wurde. Weiters war Amreich Mitglied des NS-Ärztebundes. Ab 1. Jänner 1940 war Amreich einer jener Ärzte, die gemäß dem „Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses“ zur Durchführung der darin geregelten Zwangssterilisierungen ermächtigt waren, was bei Amreich auch die Zwangssterilisation von Gefängnis-Insassinnen umfasste. Was jedoch unabhängig davon bestehen bleibt, ist Amreichs juristische Verantwortung dafür.

Andersen Andreas (* 19.1.1799; † 31.1.1879)

Deutscher Merkantilschiffskapitän und Kommunalpolitiker

Biografie

Andreas Andersen fuhr zunächst zur See und ließ sich danach auf Sylt nieder, wo er sich als Landesbevollmächtigter an allen wichtigen Vorgängen auf der Insel beteiligte. Auf der Volksversammlung 1848 wählten ihn die Anwesenden zum Anführer der Landwehr. Am 12.7.1864 wollte Andersen drei österreichische Offiziere von ihrem Kommandanten zu einem Flottenkommando vor List führen, wo sie Bericht erstatten wollten. Die Männer gingen von Jerpstedt aus durch das Watt und erreichten die Schiffsflotte bis auf eine Drittel Meile, als die Flut einsetzte. In Lebensgefahr schwebend nahm sie das Kanonenboot „Seehund“ an Bord. Dort übermittelten die Männer einen Befehl des Ministeriums aus Wien, dem österreichischen Landheer bei dessen Bemühungen zu helfen, Sylt und Föhr einzunehmen.

Amundsen Roald (* 16.7.1872; † 18.6.1928)

Norwegischer Forscher

Er erreichte als erster Mensch den Nordpol

Er erhielt 1907 das Großkreuz des Franz-Joseph Ordens.

Andres Leopold (* 14.11.1866; † 20.5.1950)

ÖsterreichischerGeneral, Kartograph

Biografie

Andres ging an die Militäroberrealschule in Mährisch Weißkirchen und danach an die k.u.k. Technische Militärakademie in Wien, wo er der Genietruppe angehörte. Nach der Ausmusterung kam er als Leutnant zum 1. k.u.k. Genie-Regiment „Kaiser Franz Josef“. Nach der Auflösung der Genietruppe wechselte Andres als Oberleutnant zum Pionierbataillon Nr. 13. Im Anschluss bewarb Andres sich am k.u.k. Militärgeographischen Institut (M.G.I.), wo er ab dem 1.9.1899 tätig war. Nebenbei nahm er 1899/1900 als außerordentlicher Hörer an Vorlesungen an der Technischen Hochschule in Wien teil. Bereits nach 13 Monaten beim M.G.I. übernahm er die Leitung der Trigonometrischen Abteilung und im Anschluss die Leitung der Astronomischen Abteilung (bis 1906). Damit gehörte er gleichzeitig dem k.u.k. Armeestand an. Obwohl er zum 1.2.1921 in den Ruhestand versetzt wurde, wurde er in Anerkennung seiner Verdienste um die Arbeiten der Österreichischen Kommission für internationale Erdmessung (Ö.K.I.E.) zum Generalmajor befördert. Von 1937 bis 1946 war Andres Präsident des Ö.K.I.E. Leopold Andres war ein führender Geodät seiner Zeit, so führte er Schweremessungen in den Tauern durch, war bahnbrechend bei der Schaffung internationaler Vermessungsgrundlagen, organisierte von 1914 bis 1918 die internationale Kriegsvermessung und stellte die Balkan-Kartographie auf moderne Grundlagen.

von Andrian-Werburg Rudolf Freiherr (* 4.1.1844 † 7.11.1919)

Deutscher Verwaltungsjurist in Bayern

Biografie

Andrian-Werburg immatrikulierte sich 1861 an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen für Rechtswissenschaft. In Leipzig legte er 1868 den Staatskonkurs ab. Er begann seine Berufslaufbahn bei der Regierung von Oberfranken 1869. Er kam als Assessor an die Bezirksämter Aichach 1875, Erlangen und Nürnberg 1877. Am 1.3.1886 kam er als Regierungsassessor zur Regierung von Niederbayern. Zwei Jahre später kam er als Bezirksamtmann nach Hof. 1890 wurde er Regierungsrat bei der Regierung der Oberpfalz. Er wurde am 10.9.1902 Regierungspräsident in Niederbayern.

Angerer Eduard (* 6.12.1816; † 22.8.1898)

ÖsterreichischerKleriker

Er erhielt das 1890 Großkreuz des Franz-Joseph Ordens.

Appell Johann Wilhelm (* 17.4.1829; † 8.1.1896)

Deutscher Schriftsteller und Bibliothekar

Biografie

1846 studierte er an der Universität Erlangen bis 1849. Während des Studiums erlernte er auch Englisch und veröffentlichte bereits 1847 seine englische Übersetzung der Geschichte vom braven Kasperl und dem schönen Annerl von Clemens Brentano. Nach Beendigung des Studiums leitete er zeitweise die Mittelrheinische Zeitung in Wiesbaden bis 1858. Von 1858 bis 1860 war er Redakteur der Wochenzeitung Recensionen und Mitteilungen über Theater und Musik, die in Wien erschien. 1860 siedelte er nach London über und gehörte 1862 zu den Beamten der Königlich Großbritannischen Kommission für die Weltausstellung London 1862. 1864 wurde er zum Kustos der Abteilung für Kunst und Wissenschaft am South Kensington Museum ernannt; diese Bibliothekarsstelle hat er bis zu seiner Pensionierung beibehalten.

von Ardenne Armand Léon Baron (* 26.8.1848; † 20.5.1919)

Preußischer Generalleutnant und Militärhistoriker

Biografie

Ardenne nahm 1866 am Krieg gegen Österreich teil und 1870 im Krieg gegen Frankreich. Von 1871 bis 1875 besuchte er die Kriegs-akademie in Berlin. 1873 erhielt er die Genehmigung zum Führen des Barontitels. Ab 1875 war Ardenne als Hauptmann im Großen Generalstab tätig. Ardenne arbeitete ab 1884 als Referent im Kriegsministerium in Berlin. 1887 wurde er zum Major befördert, avancierte 1893 zum Oberstleutnant, 1896 zum Oberst und stieg 1899 zum Generalmajor auf. 1902 erfolgte seine Beförderung zum Generalleutnant.

Artaria August Dominik Ignaz Adam (* 7.1807; † 14.12.1893)

ÖsterreichischerMusik- und Kunstverleger in Wien

Biografie

Er war der Sohn von Domenico Artaria, der die Alleininhaberschaft im Wiener Stammhaus Artaria erreicht hatte. Er trat 1833 in die Firma ein und wurde 1842 Alleininhaber der bedeutenden Musikalienhandlung. Artaria wurde der Verleger der Komponisten Auber, Boieldieu, Spohr und Rossini. Weitere Bedeutung erlangte er als Mitbegründer der Gesellschaft der Musikfreunde Wiens. Artaria erhielt Ehrungen als kaiserlicher Rat und Ritter des Franz-Joseph-Ordens. Seine Söhne Carl August und Dominik gaben von 1894 bis 1918 die Denkmäler der Tonkunst in Österreich, eine Publikationsreihe, die repräsentativen Werken der österreichischen Musikgeschichte galt, heraus. Bereits 1897 wurde die berühmte Sammlung des Großvaters von Original-Meisterhandschriften mit Werken von Haydn, Mozart, Schubert und mehr als 80 Autographen Beethovens nach Bonn verkauft. Seit 1901 befindet sie sich in der Königlich Preußischen Staatsbibliothek in Berlin.

Aschner Bernhard (* 27.1.1883; † 9.3.1960)

ÖsterreichischerGynäkologe, Endokrinologe und Medizinhistoriker

Biografie

Er studierte Medizin in Wien. Bereits als Student arbeitete Aschner im Anatomischen Institut, wo er von 1903 bis 1907 als Demonstrator tätig war und als Volontär in der Medizinischen Universitätsklinik in Wien. 1907/08 war Aschner „Operationszögling“ an der 1. Chirurgischen Universitätsklinik in Wien. 1908 beschrieb Aschner den okulokardialen Reflex. Von 1908 bis 1912 war er Assistent an der 1. Universitätsfrauenklinik in Wien. 1912 trat er aus dem Judentum aus. Ab 1913 war Aschner Assistent in der Universitätsfrauenklinik Halle. 1914 habilitierte er sich hier für das Fach Gynäkologie und Geburtshilfe. Wissenschaftlich befasste sich Aschner mit der neuen Frage der Hormone, unter anderem legte er Studien über die Bedeutung der interstitiellen Eierstockdrüse und die Hirnanhangsdrüse vor. Aschner vermutete 1912, dass ein vegetatives Zentrum, ein „Menstruationszentrum“ im Zwischenhirn, einigen Einfluss auf die Genitalsphäre ausübe. Von einem Sexualzentrum im Gehirn spricht Aschner erst 1918. Kriegsdienst leistete er im Ersten Weltkrieg als Regimentsarzt in Reservespitälern der k.u.k. Armee, ausgezeichnet wurde er mit dem Ritterkreuz des Franz-Josephs-Ordens. 1918 habilitierte sich Aschner an die Universität Wien um. Neben seiner dortigen Tätigkeit als Privatdozent leitete er das Frauenambulatorium am Allgemeinen Krankenhaus. Nach dem deutschen Einmarsch und der Annexion Österreichs verlor er wegen seiner jüdischen Herkunft die Lehrbefugnis und emigrierte in die Vereinigten Staaten von Amerika.

von Attems, Freiherr von Heiligenkreuz, Luziniss Potgora, Falkenstein und Tanzenberg Marius Anton Graf (* 10.2.1862; † 1.9.1947)

ÖsterreichischerStatthalter im Königreich Dalmatien

Biografie

Marius Anton Graf von Attems-Heiligenkreuz diente als Major im Landwehr-Ulanen-Regiment Nr. 12. Vom 14.11.1895 bis 14.5.1901 war er Bezirkshauptmann vom Bezirk Lienz, vom 24.4.1901 bis 9.9.1902 Bezirkshauptmann von Bezirk Pettau, vom 24.4.1901 bis 1909 Bezirkshauptmann von Bezirk Marburg und von 1910 bis 1911 Bezirkshauptmann von Pola. Von 9.10.1911 wurde er mit der Leitung der Statthalterei im Königreich Dalmatien in Zara betraut. Vom 11.1.1912 bis 4.11.1918 war er k.u.k. Statthalter im Königreich Dalmatien. Nach dem Sieg Serbiens über das Osmanische Reich bei Kumanovo 1912 kam es in den Küstenstädten Dalmatiens zu proserbischen Demonstrationen mit starken Anti-Habsburg Zügen. Es wurde somit von Anfang an keine einfache Zeit für den letzten k.u.k. Statthalter von Dalmatien.

Albert Karl (* 3.10.1878; † 10.11.1952)

ÖsterreichischerGrafiker und Sachbuchautor

Biografie

Nach Abschluss seiner Ausbildung war er über viele Jahre in verschiedenen Firmen der graphischen Branche in leitender Funktion tätig. Zudem gründete er 1912 die Graphische Kunstwerkstätte Albert & Co., in Wien. Während des Ersten Weltkrieges war er als Oberleutnant des Landsturms im Einsatz. Karl Albert trat 1922 in die Nachfolge seines Vaters an der Graphischen Lehr- und Versuchsanstalt. Er übernahm die Leitung der Abteilung für Licht- und Steindruck, Offsetdruck und verwandte Drucktechniken. In den folgenden Jahren wurden ihm die Titel Professor und Regierungsrat verliehen. Daneben war er als Dozent am dortigen Kriminalinstitut tätig und wurde Alleininhaber der Firma Albert & Sohn in Wien. Albert war Vorstandsmitglied der k.u.k. Photographischen Gesellschaft in Wien und Mitglied der Wiener Photographengenossenschaft.

von Attems-Heiligenkreuz Viktor Graf (* 27.7.1864; † 16.10.1947)

ÖsterreichischerPräsident der Seebehörde in Triest

Auer Hans Wilhelm (* 26.4.1847; † 30.8.1906)

Schweizer Architekt

Biografie

Er studierte ab 1865 am Zürcher Polytechnikum bei Gottfried Semper und an der Wiener Akademie. Nach dem Studienabschluss arbeitete Auer einige Monate im Stadtbauamt von Schaffhausen. Er zog 1869 nach Wien und schrieb sich an der Akademie der bildenden Künste ein. Kurz nachdem Auer sein Studium wieder aufgenommen hatte, erhielt Hansen von Kaiser Franz Joseph I. den Planungsauftrag für mehrere Gebäude, darunter das Parlamentsgebäude. 1877 erhielt Auer für seine Verdienste das Goldene Verdienstkreuz mit Krone und 1884 den Franz-Joseph-Orden. 1888 verlegte Auer seinen Wohnsitz nach Bern, ein halbes Jahr später begannen die Bauarbeiten am Bundeshaus Ost. Ab 1890 war er außerordentlicher Professor für Kunstgeschichte an der Universität Bern. Das mit Abstand bekannteste Bauwerk Auers ist das Bundeshaus in Bern: Von 1888 bis 1892 entstand nach seinen Plänen der Ostflügel, anschliessend von 1894 bis 1902 das Parlamentsgebäude, welches er als Schweizer Nationaldenkmal konzipierte. Daneben entwarf Auer mehrere Gebäude im Auftrag von Post und Bahn, darunter den Bahnhof Luzern.

AžbeAnton (* 30.5.1862; † 6.8.1905)

Slowenischer Maler

Biografie

Anton Ažbe begann seine künstlerische Ausbildung in Ljubljana. Im Herbst 1882 wechselte er an die Kunstakademie in Wien, wo er vier Semester studierte. 1884 entschloss er sich, an der Münchner Akademie weiter zu studieren. Im Frühjahr 1891 nahm seine Schule in der Türkenstraße die Arbeit auf. Er war so bekannt und beliebt, dass er Schüler aus der ganzen Welt anzog. 1900 wurde Ažbe von Franz Joseph I. zum Ritter des Franz-Joseph-Ordens ernannt.

B

Baader Heinrich Christian (* 30.1.1847; † 29.7.1928)

Deutscher Ingenieur

Biografie

1867 kam er als junger Ingenieur von Ofen ins damalige Temesvár, wo er mit dem Aufbau der 1869 eröffneten städtischen Pferdebahn beauftragt wurde. Er fungierte anschließend bis 1918 als Direktor des Verkehrsunternehmens 1873 wurde Baader außerdem zum Stadtrat ernannt und förderte als solcher bis 1918 für die technische Entwicklung Temesvárs. Baader leitete den Bau der Oberrealschule, des Franz-Joseph-Theaters, der Hunyadi-Brücke, der innerstädtischen römischkatholischen Stadtpfarrkirche, der innerstädtischen Kommunalschule und der Fabriker Mädchenschule. Nachdem er einige Studienreisen unternommen hatte, leistete Baader einen entscheidenden Beitrag zur Einführung der Elektrifizierung der Stadt und der Straßenbahn.

von Bach Alexander Freiherr (* 4.1.1813; † 12.11.1893)

ÖsterreichischerJurist und Politiker

Biografie

Er studierte an der Universität Wien u. a. Rechtswissenschaft und Kameralwissenschaft. Er schloss dieses Studium mit einer juristischen Dissertation ab. Sofort im Anschluss daran bekam Bach eine Anstellung in der kaiserlichen Kammerprokuratur. Als sein Vater 1842 starb, übernahm er dessen Kanzlei und führte auch dessen Geschäfte weiter. Mit Wirkung zum 19.7.1848 bestätigte Kaiser Ferdinand I. das Kabinett unter Ministerpräsident Freiherr Anton von Doblhoff-Dier, in dem Bach als Justizminister fungierte. Dieses sehr liberale Kabinett war überfordert und schon nach Wochen handlungsunfähig; es trat mit Wirkung vom 8.10.1848 zurück. Im selben Jahres wurde der neue Außenminister Fürst Felix zu Schwarzenberg mit der Regierungsbildung betraut. U. a. wurde Bach erneut Justizminister. Kaiser Franz Joseph I. berief Bach 1849 zum Kurator der Kaiserlichen Akademie. Als solcher begründete Bach auch die Österreichische Bibliographie. Dieses Amt des Kurators hatte Bach zehn Jahre inne; er wurde danach als Botschafter seines Landes in den Vatikan berufen und blieb bis 1867 auf diesem Posten in Rom. Alexander von Bach wurde 1852 vom jungen Kaiser Franz Joseph I. mit der Neugestaltung Österreichs im konservativen zentralistischen Sinn beauftragt und war ab 1852 der eigentliche Leiter der Regierung („Ministerium Bach“). Die Oktroyierte Märzverfassung trat praktisch nie in Kraft und wurde am 31.12.1851 durch das Silvesterpatent auch formal außer Kraft gesetzt. Damit regierte der Kaiser wieder absolut. Anfangs sehr liberal, veränderte Bach seine Politik immer mehr hin zu einem klerikalen Absolutismus, der seinen Höhepunkt im Konkordat von 1855 fand. Am Entstehen dieses Konkordats war Bach maßgeblich beteiligt und diesbezüglich der wichtigste Vertreter der österreichischen Regierung bei den Verhandlungen mit dem Heiligen Stuhl. Er wurde in Anerkennung seiner Verdienste am 28.4.1854 zu Wien in den Freiherrnstand er-hoben. Diese Phase von 1852 bis 1859, in der Bach neben dem Kaiser der mächtigste Mann im Lande war, wird auch als österreichischer Neoabsolutismus bezeichnet. Er erhielt das Großkreuz des Franz-Josephs Ordens.

Balling Karl Josef Napoleon (* 21.4.1805; † 17.3.1868)

BöhmischerChemiker und Fachmann für Hüttenwesen

Biografie

Karl Balling studierte von 1820 bis 1823 am Polytechnikum in Prag Chemie und setzte anschließend das Studium an der Karls-Universität Prag fort mit einem Praktikum im Hüttenwerk Zbirow bei Pilsen in Böhmen unter seinem Vater. Karl Josef Napoleon Balling wurde Assistent für Chemie am Polytechnikum in Prag und 1833 am dortigen Lehrstuhl für Chemie mit Vorlesungen über die Zuckerfabrikation, Gärungschemie und Metallurgie. Am 16.7.1835 wurde er zum Professor für Allgemeine Chemie und Technische Chemie berufen. 1866 wurde er Rektor des Polytechnikums in Prag. Balling war einer der Begründer der wissenschaftlichen Gärungschemie und Förderer der Entwicklung der Zuckerindustrie in Böhmen. 1849 bis 1861 war er tätig als Geschäftsführer der Gewerbegenossenschaft in Prag. Er war Förderer gewerblicher und landwirtschaftlicher Ausstellungen und Leiter der österreich-ungarischen Abteilung bei den Weltausstellungen 1851 in London und 1855 in Paris. 1854 erhielt er das Ritterkreuz des Franz-Joseph-Ordens.

Bánkowski von Frugnoni Wilhelm Friedrich Otto (* 27.5.1867; † 24.3.1932)

ÖsterreichischerFeldmarschallleutnant

Biografie

1884 Abschluss an der Militär-Oberrealschule Mährisch-Weißkirchen; 1894 nach Absolvierung der Kriegsschule Hauptmann im Generalstabskorps, 1910 zum Oberst in den Generalstabskorps befördert und zum Kommandanten des k.u.k. Landwehrinformationskurses für Hauptleute und Rittmeister des Truppendienstes bestellt. Im Ersten Weltkrieges diente er zuerst als Generalmajor und Kommandant der 56. Gebirgsbrigade sowie Abschnittskommandant in der Landesverteidigung Tirols. Aufgrund seiner Fähigkeiten wurde er zum Feldmarschalleutnant befördert. Er beendete den Krieg als Vertreter des k.u.k. Landesverteidigungsministeriums im Kriegsmaterial-Verwertungsamt. Mit 1.1.1919 erfolgte seine Pensionierung.

von Banhans Karl Freiherr (* 12.6.1861; † 15.6.1942)

ÖsterreichischerEisenbahnfachmann, Jurist und Politiker

Biografie

Banhans promovierte an der Universität Wien. 1884 trat er als Volontär ins Handelsministerium ein und machte dort Karriere. Anfangs einfacher Beamter am Rangierbahnhof Penzing, wechselte er 1886 als Conzipist ins Ministerium. Im Jahr 1898 wurde Banhans Sektionsrat im mittlerweile eigenständigen k.u.k. Eisenbahnministerium, 1906 war er Sektionschef. Ab 1. Jänner 1907 war er Leiter der Kaiser Ferdinands-Nordbahn k.u.k. Nordbahndirektion, 1914 bis Juni 1917 Direktor der Nordbahn und vom 23.6.1917 bis 11.11.1918 Eisenbahnminister. In der Republik Österreich war er ab 22.9.1923 Vizepräsident der Verwaltungskommission der Österreichischen Bundesbahnen, die die im neuen Staat liegenden Strecken der Staatsbahnen betrieb. Er wurde im März 1930 zum Präsidenten der Verwaltungskommission der Österreichischen Bundesbahnen bestellt.

Batliner Josef (* 21.3.1872; † 3.12.1956)

ÖsterreichischerPolitiker und Mediziner

Biografie

1892 studierte er zwei Semester Medizin an der Universität Innsbruck. Er setzte sein Studium an den Universitäten Wien und Graz fort und promovierte am 19.12.1898 zum Doktor der gesamten Heilkunde. Seine Spitalsausbildung absolvierte er in der Folge an einer Klinik für Frauen und Interne Medizin in Wien, dann wechselte er an das Krankenhaus in Oberhollabrunn. Er gründete 1902 in Feldkirch seine eigene Arztpraxis und wirkte in der Folge von 1906 bis 1938 als Stadtarzt in Feldkirch. Von 1910 bis 1938 war er außerdem Bahnarzt; während des Ersten Weltkrieges wurde er als Truppenarzt sowie in der Folge auch als Chefarzt am Militärspital in Feldkirch eingesetzt. Batliner war zudem Präsident des Liechtensteinischen Staatsgerichtshofes und Rettungsarzt des Roten Kreuzes. Er gehörte vor dem Ersten Weltkrieg der Stadtvertretung von Feldkirch an und wurde 1934 als Standesvertreter des Berufsstandes der Freien Berufe vom Vorarlberger Landeshauptmann zum Mitglied des Ständischen Landtags berufen. Batliner gehörte in der Folge vom 14.11.1934 bis zum Anschluss Österreichs am 12.3.1938 dem Landtag an.

von Baranoff Peter Paul Alexander (* 9.5.1843; † 22.12.1924)

General der Kavallerie in der Kaiserlich-Russischen Armee

Biografie

Peter Paul begann 1860 im kaiserlich-russischen Pagenkorps in Sankt Petersburg seine militärische Laufbahn. 1863 nahm er am Feldzug gegen den Aufstand der Polen teil von 1877 bis 1878 nahm er am Russisch-Osmanischen Krieg teil, dem sich dann auch die Beförderung zum Oberstleutnant anschloss. 1880 wurde er zum Oberst befördert. 1898 schied er aus dem aktiven Militärdienst aus. Er versah danach hauptamtlich seinen Dienst am Hofe des Zaren, wurde 1900 zum Generalleutnant befördert und wurde 1902 Hofmeister des Großfürsten Michail Nikolajewitsch. Von 1906 bis 1907 war er Mitglied des kaiserlich-russischen Staatsrats. 1909 wurde er zum Generaladjutanten Seiner Majestät Zar Nikolaus II. berufen und 1911 zum General der Kavallerie ernannt. Aus dem Hofdienst erhielt er 1914 seinen Abschied und kehrte 1917 nach Tallinn zurück.

Bartsch Rudolf Hans (* 11.2.1873; † 7.2.1952)

ÖsterreichischerOffizier und Schriftsteller

Bartsch schrieb seit 1908 Romane und Novellen, die nach Aussagen heutiger Kritiker das alte Österreich oft sentimental verklären. Bereits für seine ersten Werke wurde er sehr positiv rezensiert. Sein Schubert-Roman Schwammerl, eines der erfolgreichsten Bücher vor dem Zweiten Weltkrieg, diente 1916 als Vorlage zu dem Singspiel Das Dreimäderlhaus des Komponisten Heinrich Berté, das auch verfilmt wurde. Von 1895 bis 1911 war er als Oberleutnant dem k.u.k. Kriegsarchiv zugeteilt. 1916 erhielt Bartsch als Hauptmann der Reserve beim Kriegsarchiv das Ritterkreuz mit Kriegsdekoration des Franz-Joseph-Ordens. 1915 brachte der Militärdienst den Schriftsteller nach Baden bei Wien, ab 1916 Sitz des Armeeoberkommandos Österreich-Ungarns.

Barth Felix (* 21.0. 1851; † 22.9.1931)

Sächsischer General der Infanterie

Biografie

Barth trat in die Sächsische Armee ein und kämpfte im Deutsch-Französischen Krieg von 1870 bis 1871. Er wurde befördert zum Leutnant (1872), Oberleutnant (1878), Hauptmann (1886), Major (1891), Oberstleutnant (1896) und Oberst (1899). Barth wurde 1903 Generalmajor und 1907 Generalleutnant. Er wurde 1899 Chef des Generalstabes des Armee-Korps. Während des Ersten Weltkriegs baute er ab 1917 die Polnische Wehrmacht in Warschau auf und wirkte positiv auf Ausbildung und Ausrüstung.

von Battenberg Louis Mountbatten, 1. Marquess of Milford Haven, GCB, GCMG, GCVO, PC, geboren als Prinz Ludwig Alexander (* 24.5.1854; † 11.9.1921)

Britischer Admiral hessischer Herkunft

Biografie

Prinz Ludwig von Battenberg war das zweitälteste von fünf Kindern des Prinzen Alexander von Hessen-Darmstadt (1823–1888) und der Gräfin Julia Hauke (1825–1895). Da ihre Ehe als morganatisch galt, wurde Julia Hauke durch ihre Heirat nicht Mitglied des Hauses Hessen, sondern erhielt von ihrem Schwager, Großherzog Ludwig III. von Hessen, den seit 1310 verwaisten Titel einer Gräfin von Battenberg. Da dies auch für ihre Kinder galt, entstand damit das zweite Haus Battenberg. Prinz Ludwig Alexander ging nach Großbritannien, wurde als britischer Untertan eingebürgert (er schrieb sich seither oft „Prince Louis of Battenberg“) und trat am 1868 in die Royal Navy ein, wo er zunächst Nelsons ehemaligem Flaggschiff HMS Victory zugeteilt wurde. Nach weiteren Verwendungen, die ihn unter anderem nach Nordamerika, Indien, Südafrika und Westindien führten, wurde er 1883 auf die königliche Yacht HMY Victoria and Albert II versetzt. Zwischen 1885 und 1902 versah Prinz Ludwig seinen Dienst auf zahlreichen weiteren Kriegsschiffen, unter anderem im Mittelmeer, ehe er 1902 zum Leiter des Marinegeheimdienstes ernannt wurde. 1904 erhielt er die Beförderung zum Konteradmiral. 1908 wurde Battenberg zum Vizeadmiral befördert und übernahm das Kommando über die britische Atlantikflotte. 1911 wurde Battenberg selbst in die Admiralität berufen und als Zweiter Seelord verantwortlich für die Personalangelegenheiten der Royal Navy. 1912 wurde Battenberg schließlich Erster Seelord. Er bekleidete damit die ranghöchste Dienststellung der Marine, während ihm als Erster Lord der Admiralität auf politischer Seite Winston Churchill gegenüberstand. Als Oberbefehlshaber der Royal Navy befasste sich Battenberg in den folgenden Jahren vor allem damit, die Schlagkraft der Flotte zu stärken und sie für einen Kriegseinsatz vorzubereiten. Mit Ausbruch des Ersten Weltkrieges geriet er jedoch zunehmend unter Kritik. Die britische Presse schürte eine antideutsche Stimmung im Land, und Churchill drängte den Ersten Seelord schließlich am 27.10.1914 zum Rücktritt. Als König Georg V. im Juli 1917 für sich und seine Familie auf alle deutschen Titel verzichtete und seine Verwandten dazu aufrief, dasselbe zu tun, legte auch Admiral Prinz Ludwig Alexander von Battenberg am 14.7.1917 alle seine hessischen Titel und Würden ab. Er nahm den Familiennamen Mountbatten an und erhielt am selben Tag die erblichen Adelstitel Marquess of Milford Haven, Earl of Medina und Viscount Alderney. Mit diesen Titeln war ein Sitz im House of Lords verbunden. Er erhielt das Großkreuz des Franz-Joseph Ordens.

von Baudissin Friedrich „Fritz“ Aimé Clothar Hugo Graf (* 3.4.1852; † 5.2.1921)

Deutscher Admiral sowie Flügeladjutant von Kaiser Wilhelm II.

Biografie

Baudissin trat 1867 in die Preußische Marine ein. Als Kapitänleutnant (seit 1880) kam Baudissin für drei Jahre in den Stab der Marinestation der Nordsee. Er nahm an Gefechten im Bismarck-Archipel teil, um die Interessen der dort tätigen Neuguinea-Kompagnie zu unterstützen. Nach 1891 folgten zunehmend Verwendungen im Reichsmarineamt. Als Kommandant des Kanonenbootes Iltis versah er 1894 im pazifischen Raum, insbesondere in den deutschen Inselkolonien. 1898 wurde er Kapitän zur See und 1901 zum Konteradmiral befördert. Es folgte 1904 erfolgte seine Ernennung zum Befehlshaber der Hochseeflotte. 1908 wurde er zum Admiral befördert. Er erhielt das Komturkreuz des Franz-Joseph Ordens.

Baudot Émile (* 11.9.1845; † 28.3.1903)

Französischer Ingenieur und Erfinder

Er erhielt das Ritterkreuz des Franz-Joseph Ordens.

Bauer Alois (* 6.7.1845; † 3.1.1928)

ÖsterreichischerGutsbesitzer und Politiker

Biografie

Bauer besuchte das Gymnasium in Prag, welches er im Frühjahr 1865 mit der Matura abschloss. Danach immatrikulierte er sich an der Karls-Universität Prag für Rechtswissenschaft. Er wechselte 1868 studienhalber an die Universität Graz und legte dort sein Staatsexamen ab. 1870 war er Gerichtsreferendar am Kreisgericht in Leitmeritz und danach Doktorand in Graz, wo er 1872 zum Dr. iur. promoviert wurde. Danach kehrte er nach Podseditz zurück und übernahm 1879 die Leitung des dortigen Familienguts. Im März 1891 wurde er als Abgeordneter in das Abgeordnetenhaus gewählt, wo er der liberalen Partei angehörte. Bauer war außerdem Mitglied des österreichischen Landwirtschafts- und Staatseisenbahnrats. 1908 wurde er zum Vizepräsidenten der deutschen Sektion des Landeskulturrats für Böhmen gewählt und zuletzt 1915 wiedergewählt.

Bauer Bruno (* 30.11.1880; † 21.12.1938)

ÖsterreichischerArchitekt und Bautechniker

Biografie

Bruno Bauer studierte an der Technischen Hochschule. Vorerst blieb er als Assistent an der Hochschule, ging aber anschließend als Bauleiter zur Vinschgaubahn. 1907 promovierte er zum Doktor techn. Im Jahr 1910 erhielt er auch die Baumeisterkonzession. In der Folge widmete er sich vor allem Projekten von Industrieanlagen und erreichte international einen guten Ruf. Auch im Ersten Weltkrieg projektierte er als Landsturm-Ingenieur die beiden Fabriken zur Sprengmittelherstellung in Blumau und Sollenau im südlichen Niederösterreich. In den Jahren von 1908 bis 1933 meldete Bauer als Bautechniker allein 120 Patente in einer neuen Stahlbetontechnologie an, wie für die Bauer-Stahlskelettbauweise oder die Bauer-Schiene. Wegen seiner jüdischen Herkunft wurde sein Büro in der Wiener Mariahilfer Straße nach dem Anschluss Österreichs geschlossen und er musste nach London emigrieren.

Bauer Franz Sales OCist (* 28.4.1849; † 31. 51912)

ÖsterreichischerPriestermönch und Abt des Zisterzienserstiftes Rein

Biografie

Alexander Bauer legte am 6.11.1873 die ewige Profess im Stift Rein ab und nahm den Ordensnamen Franz Sales an. Am 12.2.1874 empfing er die Priesterweihe. Ab 1875 war er Chorleiter des Stiftes, bis er ab 1889 als Klerikerpräfekt in Graz fungierte. 1890 legte er diese Funktion mit der Ernennung zum Stiftshofmeister nieder, bevor er am 26.6.1900 zum Abt gewählt wurde. Seine Benediktion fand am 19.7.1900 statt. Er fungierte außerdem als Konsistorialrat und war 1908 Komtur des Franz-Joseph-Ordens. Zu seinen umfangreichen Tätigkeiten gehörte auch seine Funktion als Obmann des Kuratoriums des Verbandes zur Bekämpfung der Tuberkulose in der Steiermark. Nach Beschwerden des Reiner Konvents 1909 gegen Abt Franz Sales Bauer aufgrund von Unzufriedenheit mit dessen finanzieller Gebarung folgte noch am 5.12. die Resignation des Abtes.

von Bauer Viktor Arnold Jakob (* 16.4.1847; † 30.9.1911)

ÖsterreichischerGroßgrundbesitzer, Zuckerindustrieller, Finanzier

Biografie

Viktor Arnold Jakob Bauer studierte an der Technischen Hochschule von Brünn sowie an der Universität Leipzig. Ab 1870 begann er nach und nach in den väterlichen Unternehmen und Zuckerfabriken zu arbeiten und übernahm Finanzgeschäfte. Er beteiligte sich auch an der Geschäftsführung der Brünner Eisenbahngesellschaft, deren Präsident er war. Nach dem Erwerb der Güter Sponau und Kunewald wurde er 1896 von der Kurie der Großgrundbesitzer in den Mährischen Landtag gewählt. Er war Träger des Komturkreuzes des Franz-Joseph-Ordens. Nach 1906 investierte er in die Aktiengesellschaft der Zuckerfabrik von Rohrbach bei Brünn, wo er Präsident wurde. Er war auch Vorstand der Mährischen Eskompte Bank und des Brünner Lokalbahnvereins sowie Aufsichtsrat der ersten mährischen Sparkasse mit Sitz in Brünn. Im Jahr 1884 kaufte er vom Grafen Philipp Kinsky das Gut Sponau in der Region Neutitschein mit einer Fläche von 800 ha. und baute es zu einem modernen landwirtschaftlichen Betrieb um. Im Jahr 1895 kaufte er den Gutsbesitz Kunewald bei Neutitschein, der eine Fläche von 884 ha. hatte von Josef Friedrich Fürstenberg.

Baumann Ludwig (* 11.5.1853; † 6.2.1936)

ÖsterreichischerArchitekt

Biografie

Nach Absolvierung des Architekturstudiums (1870–1874) war er ab 1876 Mitarbeiter der Wienerberger Ziegelfabriks- und Bau-Gesellschaft, ab 1879 bis 1882 Mitarbeiter bei Viktor Rumpelmayer. Ab 1888 wurde er zu einem von Großbürgertum und Aristokratie der Donaumonarchie hoch geschätzten Architekten. Im Besonderen genoss er Gunst und Vertrauen von Erzherzog Franz Ferdinand. Baumann, zunächst durch sein Studium in Zürich von der internationalen Neurenaissance beeinflusst, wandelte sich ab ca. 1900 zu einem konservativen Hauptvertreter des Neubarocks als österreichischem „Reichsstil“. 1907 wurde er als Bauleiter der Neuen Hofburg bestellt. Zwischen 1909 und 1913 wurde unter seiner Leitung das k.u.k. Kriegsministerium als letzter Monumentalbau der Ringstraße errichtet.

Baumgartner Cölestin (* 9.2.1844; † 30.4.1934)

ÖsterreichischerBenediktiner und Abt des Stiftes Lambach

Biografie

Baumgartner trat 1861 in das Stift Lambach ein, studierte Theologie in Innsbruck und wurde 1867 zum Priester geweiht. Er war in der Seelsorge und in verschiedenen Wirtschaftsämtern tätig, wurde 1889 Prior und Administrator und 1890 zum Abt gewählt. Wegen der schlechten Wirtschaftslage des Stiftes wurde er 1929 abgesetzt. Mehrfach war er auch Landtagsabgeordneter für den Großgrundbesitz und von 1897 bis 1911 Reichsratsabgeordneter. Kaiser Franz Joseph I. zeichnete ihn 1902 mit dem Komturkreuz des Franz-Joseph-Ordens aus.

Baur Georg (* 5.2.1859; † 31.7.1935)

Deutscher Bauingenieur und Industriemanager

Biografie

Er studierte an der Technischen Hochschule Stuttgart Bauingenieurwesen. Nach der zweiten Staatsprüfung 1886 wurde er Regierungsbaumeister des Königreichs Württemberg. 1889 wechselte er zum Unternehmen Krupp. Während dieser Zeit studierte er orientalische Sprachen und war anschließend bis 1893 für die Firma Krupp in China tätig. In dieser Zeit wurde er vom chinesischen Vizekönig zum obersten Inspektor der chinesischen Eisenbahnen ernannt. Zwischen 1893 und 1895 war er wieder in Essen tätig. Anschließend bis zum 30.6.1906 erneut in China. Von 1896 bis 1906 war er Teilhaber der Fa. H. Mandl & Co. von Hermann Mandl. Am 1. Juli wurde er Direktor der 1896 von Krupp übernommenen Germaniawerft in Kiel. am 18. Mai 1915 stellvertretendes Vorstandsmitglied und am 14.12.1915 vollwertiges Vorstandsmitglied der Friedrich Krupp AG. Zeitgleich war er bis 1913 technischer Berater der Republik China.

de Beaulieu Martin Franz Chales (* 11.11.1857; † 27.4.1945)

Preußischer General der Infanterie

Biografie

Chales de Beaulieu trat 1877 in die Preußische Armee ein. Er galt als äußerst fähiger Offizier und war Abteilungschef im Großen Generalstab, als er 1904 als Oberstleutnant von der Oberleitung des Feldzuges gegen den Aufstand der Herero zum Chef des Generalstabes beim Oberkommando der deutschen Schutztruppe in Deutsch-Südwestafrika gemacht wurde. 1913 wurde Generalmajor de Beaulieu Kommandeur der schlesischen 12. Division in Neisse. Zu Beginn des Ersten Weltkriegs 1914 führte er seine Division an der Westfront. Vom 12.8.1916 bis 5.9. des Folgejahres führte er als Generalleutnant das XIV. Armee-Korps. Unter Verleihung des Ordens Pour le Mérite ging Chales de Beaulieu am 5.9.1917 als General in Pension.

Bazik Risto

Oberleutnant im Infanterieregiment Nr. 4, Hoch- und Deutschmeister. Er erhielt das Ritterkreuz des Franz-Joseph-Ordens mit der Kriegsdekoration am 22.8.1917

Beck Gebhard Fidel (* 14.1.1825; † 7.2.1905)

ÖsterreichischerMediziner und Politiker

Biografie

Er studierte Medizin in Wien. 1848 gehörte er dem Mediziner-Korps der Wiener akademischen Legion an. 1851 wurde er zum Dr. med. promoviert. Beck arbeite von 1851 bis 1858 als Gemeindearzt in Au und ab 1859 in Feldkirch, wo er ab 1873 auch als Stadtarzt, Bahnarzt und Gerichtswundarzt tätig war. Er wurde Sanitätsrat und 1874 Magistratsrat. Bis 1887 gehörte er dem Ortsschulrat an; er war auch Armenfondsverwalter. Der Feldkircher Stadtvertretung gehörte er über 40 Jahre lang als Mitglied der freiheitlichen Partei. In den Jahren 1884 bis 1896 war er für die Stadt Feldkirch Abgeordneter des Landtags, in dem er zahlreichen Ausschüssen angehörte. In den Jahren 1890 bis 1896 war er als Landeshauptmannstellvertreter Teil der Landesregierung. Er war Mitglied im Verein Vorarlbergischer Ärzte, dessen Vorstand er in den Jahren 1862 bis 1864 und 1866 bis 1867 angehörte.

Becker Julius Theodor (* 25.4.1853; † 25.10.1917)

Badischer Jurist

Biografie

Becker studierte von 1873 bis 1876 Jura in Heidelberg und Leipzig. Von 1881 bis 1882 absolvierte er sein Referendariat in den Bezirksämtern Konstanz und Offenburg sowie im Innenministerium Karlsruhe. Ab 1882 war er Amtmann im Bezirksamt Baden-Baden. 1888 wurde er Oberamtmann und 1893 Amtsvorstand. Er wurde 1899 zum Geheimen Regierungsrat ernannt. 1908 wurde er Landeskommissär und Geheimer Oberregierungsrat im Innenministerium. Am Ende seiner beruflichen Laufbahn ging Becker 1913 als Landeskommissär nach Freiburg.

Beckmann Wilhelm (* 3.10.1852; † 17.3.1942)

Deutscher Maler der Düsseldorfer Schule

Biografie

Beckmann war zu Lebzeiten ein bekannter Künstler, der auch Festzüge und lebende Bilder gestaltete und von vielen hochgestellten Persönlichkeiten als Porträtmaler angefragt wurde. 1905 wurden ihm das Ritterkreuz des Franz-Joseph-Ordens verliehen. Wilhelm Beckmann studierte ab Herbst 1868 an der Kunstakademie Düsseldorf. 1877 führte ihn eine Studienreise nach Holland. Die auf der Kunstausstellung 1880 in Düsseldorf ausgestellte „Übergabe der Feste Rosenberg im Hussitenkrieg“ wurde von einer Stockholmer Galerie angekauft. Für den Umzug zur Fertigstellung des Kölner Doms am 16.10.1880 wurde Beckmann als einer der künstlerischen Leiter berufen. Im Mai 1881 führte ihn eine Studienreise nach Paris zur jährlichen Pariser Kunstausstellung. 1885 reiste er erneut nach München, das immer noch den Mittelpunkt der deutschen Malerei bildete. Als Kaiser Friedrich III. am 15.6.1888 starb, fuhr Beckmann nach Berlin, wo er auch die Erlaub-nis zum Zeichnen erhielt. Sein Bild des aufgebahrten Kaisers wurde ein großer Erfolg. Im Herbst des Jahres wurde er Lehrer der Porträt- und Malklasse des Vereins Berliner Künstlerinnen. Nach Ernst Klee lud ihn Adolf Hitler persönlich als Ehrengast auf die NSDAP-Reichsparteitage 1936 und 1937, kaufte ihm sein Gemälde Vorbeimarsch der Leibstandarte in Nürnberg anläßlich des Parteitags ab und verlieh ihm 1937 die Goethe-Medaille für Kunst und Wissenschaft.

von Behr Karl Heinrich Max (* 10.1.1879; † 27.12.1951)

Deutscher Offizier

Biografie

Er trat 1898 in die preußische Armee ein und 1911 wurde er zum Generalstab kommandiert und im März 1913 zum Hauptmann befördert. Als solcher war er nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs Generalstabsoffizier. Im Rang eines Majors schied er auf eigenen Wunsch im März 1919 aus dem aktiven Dienst aus. In der Weimarer Republik war Behr von 1920 bis 1927 Kaufmann und danach bis 1929 als Geschäftsführer der Ostpreußischen Außenhandels-Gesellschaft tätig. Ende Januar 1936 im Rang eines SS-Obersturmbannführers in die Schutzstaffel übernommen, gehörte von Behr zunächst dem Stab des SS-Hauptamtes und ab 1937 dem Stab Reichsführer SS an. Während des Zweiten Weltkrieges wurde Behr im Juli 1941 in die Waffen-SS übernommen. Er war SS-Standortkommandant der SS-Standortkommandantur in Wien und von Anfang 3. 1943 bis zum Kriegsende in gleicher Funktion in Berlin.

Beichl Karl (* 14.9.1874; † 18.2.1937)

ÖsterreichischerWünschelrutengänger

Biografie

Karl Beichl besuchte die Pionierkadettenschule und wurde danach Militärbauingenieur und schließlich Oberst. Er galt als hervorragender Wünschelrutengänger, so dass er während des Ersten Weltkrieges mit seinen hydrotechnischen Untersuchungen die Trinkwasserversorgung der Truppen im Karst sichern konnte. Dieser Erfolg veranlasste die Regierung des verbündeten Osmanischen Reiches, ihn auch in der Türkei nach Wasser suchen zu lassen. Als Privatmann nach dem Ersten Weltkrieg war er weiter als Rutengänger aktiv. In Österreich, Italien, Ungarn, der Tschechoslowakei, Jugoslawien und der Schweiz suchte er nach Wasser. Dazu kamen Einladungen aus Spanien und Kleinasien: Einer seiner größten Erfolge zu Friedenszeiten war die Auffindung einer Wasserader, die die Trinkwasserversorgung von Triest sicherte.

Benedikt Edmund (* 10.6.1851; † 1.2.1929)

ÖsterreichischerJurist und Politiker

Biografie

Als Sohn eines jüdischen Fabrikanten geboren, studierte Benedikt in Wien ab dem Wintersemester 1868/69 Geschichte und Rechtswissenschaften in Wien. 1874 wurde er zum Dr. iur. promoviert. 1880 wurde er Rechtsanwalt in Wien. 1890 bis 1908 war er im Ausschuss der Advokatenkammer. In dieser Zeit veröffentlichte er zahlreiche juristische Schriften, so arbeitete er am Österreichischen Strafgesetz-Entwurf, insbesondere an der Reform des Strafprozesses mit. 1890 bis 1904 war er Herausgeber der Juristischen Blätter. 1896 bis 1902 war er Gemeinderat der Stadt Wien und liberaler Abgeordneter des Niederösterreichischen Landtags. Ab 1919 war er Präsident der Staatsschulden-Kontrollkommission.

Benk Johannes (* 27.7.1844; † 12.3.1914)

ÖsterreichischerBildhauer

Biografie

Johannes Benk erlernte unter Franz Bauer in Wien und in Dresden bei Ernst Hähnel die Kunst. Er bewies seine künstlerische Begabung bei mehreren Konkurrenzen in der Monumentalplastik, z. B. in seinen Entwürfen zum Denkmal des Flottenkommandanten Tegetthoff, des Tondichters Beethoven und der Kaiserin Maria Theresia, worin er ein richtiges Verständnis für malerische Wirkung und architektonische Verhältnisse zeigte. Mit einem Stipendium ging er 1870-1871 nach Rom und Florenz. Nach seiner Rückkehr 1872 eröffnete er sein eigenes Atelier. Für das Stiegenhaus des k.u.k.-Hofwaffenmuseums schuf er eine herrliche kolossale Gruppe der Austria zwischen der geistigen und materiellen Kultur. Sein spätes Hauptwerk ist das Deutschmeister-Denkmal an der Wiener Ringstraße. Ab 1872 war Benk Mitglied der Gesellschaft der bildenden Künstler Wiens,1899-1903 Präsident des Clubs bildender Künstler Alte Welt. 1887 wurde er Ritter des Franz Joseph-Ordens, 1888 erhielt er den Orden der Eisernen Krone III. Klasse.

von Berchem Maximilian Sigismund Rudolf Graf (* 3.9.1841; † 13.4.1910)

Deutscher Diplomat und Ministerialbeamter

Biografie

Graf Berchem studierte an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg Rechtswissenschaft. Nach den Examen trat er 1867 in den diplomatischen Dienst des Königreichs Bayern. Während des Deutsch-Französischen Krieges war er Vertreter Bayerns im Großen Hauptquartier. 1871 trat er in den Reichsdienst über. Er wurde Erster Botschaftssekretär in Sankt Petersburg (1875) und in Wien (1878). Otto von Bismarck setzte ihn dann als Generalkonsul in Budapest ein. 1885 wurde Berchem nach Berlin in das Auswärtige Amt als Direktor der handelspolitischen Abteilung zurück berufen. 1886 wurde er Unterstaatssekretär im Auswärtigen Amt des Deutschen Kaiserreichs.

von Berchem-Haimhausen Hans Ernst Graf, auch Jan Arnošt

(* 20.9.1823; † 13.6.1896)

Biografie

Nach einem Studium der Rechtswissenschaften trat von Berchem-Haimhausen 1863, nach dem Tod seines Vaters, das Erbe des 2.791 Hektar umfassenden Großgrundbesitz der Herrschaft Kuttenplan an. 1867 wurde er von den Großgrundbesitzern im Reichsteil Cisleithanien als Landtagsabgeordneter in den böhmischen Landtag und von diesem 1867 in den österreichischen Reichsrat gewählt; dort war er im Ausschuss für volkswirtschaftliche Angelegenheiten. Aufgrund seiner sparsamen Weise zu wirtschaften, stand ihm im Laufe der Zeit ein hoher Ertrag zur Verfügung, den er für verschiedene gemeinnützige Stiftungen und Zuschüssen verwandte. Ihm war auch sehr an der Volksbildung gelegen, die er als die Grundlage zur Sicherung der Existenz und der Zukunft des Volkes sah und hatte daher ein lebhaftes Interesse am Gemeindewesen, am Schulwesen und an der Volksbildung in den Ortschaften seines Besitzes. Er nutzte hierzu die 1860 von seinem Vater testamentarisch verfügte Stiftung von 20.000 Gulden, deren Zinsen unter die Lehrer der Domänenschulen verteilt wurden. So erhielten unter anderem Hinterkotten, Heiligenkreuz und Neudorf bei Plan Schulbibliotheken und in Kuttenplan wurde auf seine Kosten eine Volksbibliothek und ein physikalisches Kabinett errichtet, an dem ein von ihm bezahlter Lehrer physikalische Vorträge hielt.

von Bergmann Walter Friedrich Adolf (* 16.4.1864; † 7.3.1950)

Deutscher General der Infanterie

Biografie

Bergmann trat 1882 in die Preußischen Armee ein. Von 1891 bis 1894 erfolgte seine Kommandierung an die Kriegsakademie nach Berlin. Zur weiteren Ausbildung kam Bergmann dann 1895 in den Großen Generalstab, wurde 1896 Hauptmann und verblieb dort bis 1899. 1902 erhielt Bergmann die Ernennung zum Ersten Generalstabsoffizier der 30. Division sowie die Beförderung zum Major. 1906 folgte seine Kommandierung in das Preußische Kriegsministerium und wurde am 1912 zum Oberst befördert. Mit Ausbruch des Ersten Weltkriegs wurde Bergmann Oberquartiermeister der 1. Armee und wurde an Heiligabend 1914 zum Generalmajor befördert. 1916 berief man Bergmann dann zum Chef des Generalstabes der Militärverwaltung Rumänien. Dort war er bis zum 24.2.1917 tätig. 1918 folgte seine Beförderung zum Generalleutnant. Nach Kriegsende folgte 1920 die Beförderung zum General der Infanterie

von Berenhorst Adolf Leopold Heinrich (* 6.8.1820; † 18.4.1903)

Preußischer Generalmajor

Biografie

Berenhorst trat 1838 in die Preußische Armee ein. 1848 wurde er Hauptmann und Kompaniechef. 1849 kämpfte er im ersten schleswigschen Krieg. 1860 stieg er zum Major auf und wurde Flügeladjutant des Herzogs. 1865 wurde er Oberstleutnant und nach der Militärkonvention mit Preußen am 30.11.1867 unter Belassung in seiner Stellung in die Preußische Armee übernommen. Berenhorst avancierte am 22.3.1868 zum Oberst. Nach dem Tod des Herzogs diente Berenhorst dessen Nachfolger Friedrich I. weiterhin als Flügeladjutant, bis er unter Verleihung des Charakters als Generalmajor und des Roten Adlerordens II. Klasse mit Eichenlaub am 1.3.1877 zur Disposition gestellt wurde.

Berger Franz (* 7.4.1860; † 11.3.1929)

ÖsterreichischerBankier, Politiker und Bürgermeister der Stadt Salzburg

Biografie

Der frühere Viehhändler Franz Berger erhielt 1885 in Salzburg eine "Concession für Wechselgeschäfte und Commissionswaren" aus der später das Bankhaus Berger & Comp. hervorging. Als anerkannter Bankier wurde er 1894 in den Salzburger Gemeinderat und 1899 zum Bürgermeister-Stellvertreter gewählt. Ab 1900 bekleidete er zwölf Jahre lang die Position des Bürgermeisters der Stadt Salzburg. Seine besonderen Verdienste lagen in der Konsolidierung der Finanzlage und Verwirklichung wichtiger Bauvorhaben zur modernen Entwicklung der Stadt. Weiters genehmigte er den Bau der Ludwig-Viktor-Brücke als Verbindung der Stadtteile Lehen und Froschheim sowie des Makart- und des Mozartstegs von der Neustadt nach Mülln bzw. zur Altstadt. In seine Amtszeit als Bürgermeister fielen zudem der Aus- und Neubau der St. Andrä-Schule und der Nonntaler Schule sowie die Anlage der Rennbahn am Ignaz-Rieder-Kai und der Erwerb und Ausbau des Gaswerkes (beides 1904), die Kanalisierung des Stadtteils Riedenburg (1905), die Ausarbeitung eines Regulierungsplanes für die Altstadt, der Bau der elektrischen Stadtbahn (Eröffnung 1909) und die Erweiterung des Salzburger Museums.

Bermann Richard Arnold, bekannt unter seinem Pseudonym Arnold Höllriegel

(* 27.4.1883; † 9.9.1939)

ÖsterreichischerJournalist

Biografie

Er studierte an der Universität Wien Romanistik. Nach seiner Promotion 1906 arbeitete er eine Zeit lang als Hauslehrer in Italien. 1908 ging er nach Berlin, wo er als Angestellter des Scherl-Verlags tätig war. Bei der Konkurrenz Berliner Tageblatt begann er, unter dem Pseudonym Arnold Höllriegel zu schreiben. Geprägt durch die Tradition des Wiener Feuilletons führte er in Berlin das Kurzfeuilleton ein. Mit Ausbruch des Ersten Weltkrieges musste Bermann nach Wien zurückkehren. Er konnte im k.u.k. Kriegspressequartier unterkommen und schrieb als „pazifistischer Kriegsberichterstatter“ für das Berliner Tageblatt, das Prager Tagblatt, die Wiener Die Zeit sowie für Der Neue Tag. Er erhielt den Franz-Joseph-Orden und den portugiesischen „Erlöserorden“. Ab 1923 war er hauptsächlich als Reiseschriftsteller tätig. Seine Reisen, die ihn nach Ägypten, in den Sudan und nach Palästina (1923), an den Amazonas (1924), in die Südsee (1925/26), nach Neuseeland, in die USA und nach Hollywood (1926) führten, verarbeitete er in Feuilletons für das Berliner Tageblatt und in erfolgreichen Büchern.1933 führte ihn eine Expedition gemeinsam mit Ladislaus Almásy (bekannt als der „englische Patient“) in die libysche Wüste, wo sie die sagenumwobene Oase Zarzura entdeckten. Bermans sämtliche Schriften wurden 1938 im Großdeutschen Reich verboten. Nach dem Anschluss Österreichs und konnte er 1938 in die USA emigrieren, wo er im Herbst 1939 einem Herzinfarkt erlag.

von Bernhardi Friedrich Adam (* 22.11.1849; † 11.7.1930)

Preußischer General der Kavallerie

Biografie