Frieden finden - Gabriele Kaspar - E-Book

Frieden finden E-Book

Gabriele Kaspar

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(Zitat:) Frieden ist Verantwortung eines jeden auf diesem Planeten.

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Seitenzahl: 238

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„Es ist nicht der Biss der Schlange, der tödlich ist, sondern das langsam schleichende Gift im Körper.“

(Chinesisches Sprichwort)

Frieden ist Verantwortung Aller auf diesem Planeten – und er beginnt in uns.

(Gabriele Kaspar)

Für alle, die Frieden mitgestalten wollen.

Inhaltsverzeichnis

Einleitung

Die 72-Stunden-Regel

Frieden ist Heilung

Worthülse Konflikt – Wortwahl und weitere Definitionen

Bearbeiten oder nicht

Übung

Konfliktverständnis

Wie kann ich Störungen frühzeitig erkennen?

Übung

Reaktionen und weshalb wir sie manchmal nicht verstehen

Werte

Verdeckte Werte

Werthierarchie und divergierende Wertvorstellungen

Rote Knöpfe finden – Werte und Bedürfnisse

Übung

Vordergründige und hintergründige Werte

Sich torpedierende Werte

Aufräumen – eine Sache des Energiehaushalts

Vergangenheit

Den eigenen Willen klären

Übung

Phänomen «Prüfung»

Denken – fühlen – handeln

Projektionen

Reflexion

Den Kreislauf durchbrechen

Übung

Erwartungshaltung

Sexualität und Tabus

Spielanalyse und Drama-Dreieck

Die Rollenbesetzung

Rollenerkennung

Aufgeben der Rollen

Ausstieg aus dem Drama-Dreieck

Emotionen und Gefühle unterscheiden

Das Thema hinter dem Thema

Den Anderen und sich im Schmerz erkennen

Antreiber

Beschreibung der Antreiber

«No way out oder wenn die Lösung keine Chance hat»

Übung

Bei mir oder bei dir SEIN – Paradigmenwechsel vom Auβen zum Innen

Übung

EGO

Übung

Vergebung

Kommunikation

Persönliche Vorbereitung

Vorbereitung des Gesprächs

Umsetzung des Gesprächs

Das Gesetz der Resonanz

Lösungen im Dialog

Akzeptanz schaffen

Vom Beteiligten zum Betroffenen

Hintergründe kommunizieren führt zu Verständnis

Orientierung geben

Empathie

Perspektivenwechsel

Konsequenzen

Lebenskonzepte

Kompensation

Körperbewusstsein

Gedicht

Einleitung

Dieses Buch widmet sich mehrheitlich dem inneren Prozess des Verarbeitens von Konflikten. Denn da, im Innen sind sie zu Hause. Und es geht um den Weg, im Innen den Frieden zu finden. Wir wenden uns diesem schleichenden «Gift» in uns zu, welches bei Konflikten oft nicht mehr aufhören will zu flieβen. Es frisst sich in unseren Körper, unseren Geist und unsere Seele.

Vielleicht werden die mit Konflikt verbundenen Gefühle nicht zwingend als Konflikt wahrgenommen, sondern mehr als Störung, unangenehme Gefühle oder sie haben sich bereits als physisches Merkmal in Form einer Krankheit bei Ihnen gemeldet. Manchmal, über Jahre hinweg, wird uns dieses «Gift» auch als Familienerbe weitergegeben. Es gibt Kulturen, in denen es wichtig ist, auch diese Form von Tradition zu vermitteln. Friede ist da wohl kaum in Sicht. Denken wir im Gegensatz an Frieden, herrscht Krieg – auch in uns. Und dennoch sehnen wir uns so sehr nach Frieden, sofern der Appetit auf Rache sich noch nicht gemeldet hat. Der Preis für «nicht in Frieden sein» ist hoch. Das tägliche Brot der Tagesschau.

Aber auch wenn Konflikte nicht gleich Krieg bedeuten oder auch nur von kurzer Dauer sind, gehören sie zum Leben wie die Luft zum Atmen. Konflikten wohnt wohl die menschlichste Komponente inne. Die Komponente der Dualität. Gut und Böse werden unterschieden – schwarz oder weiβ – richtig oder falsch. Eine Existenz ganz ohne Konflikte lässt sich auf diesem Planeten kaum denken und ist für viele unbewusst nicht einmal wünschenswert; denn für viele Menschen ist es das Salz in der Suppe des Lebens. Ja, es gibt Menschen, die sich nur lebendig fühlen, wenn sie sich herausgefordert, provoziert oder gegängelt fühlen und somit einen Anlass für Streit offeriert bekommen oder ein Angebot dafür machen. In einer Zeit, die von Konflikten geprägt ist, welche entweder drastisch eskalieren oder dramatisch negiert, verdrängt und kleingeredet werden, ist die Zeit reif, dieses Thema zur Heilung zu bringen–wenigstens im Ansatz. Und ich spreche hier nicht von der Harmonielüge. Denn je heftiger es um uns tobt, umso höher ist das nachgewiesene Bedürfnis nach Harmonie im eigenen Umfeld. So beginnen wir einfach netter miteinander zu sein, nichts zu sagen, wenn uns etwas stört, die Faust in der Hosentasche zu ballen. Dies meine ich damit jedoch nicht. Es geht darum, den Krieg in sich selbst anzuschauen, ihn zu erkennen, sich zu entscheiden, ihn gegen Frieden einzutauschen. Frieden in sich selbst. Wenn Frieden nicht in einem selbst ist, wo soll er dann beginnen?

Da Konflikte immer etwas mit der eigenen Person selbst zu tun haben, liegt auch die Lösung nur in sich selbst. Aber gerade im Streit ist der Blick auf den Anderen gerichtet und der Fokus weg von sich. Eifriges Sammeln von Indizien lässt uns höchst kreativ werden, um zu rechtfertigen, dass wir im Recht sind. Denn darum geht es!

Ganze Völkergruppen werden ermordet, um alte Rechnungen zu begleichen; im Namen der Religion werden Gräueltaten verübt; Gangs erschieβen sich gegenseitig; wir sehen uns Nachrichten mit den neuesten Terroranschlägen der IS an, und unsere Reaktion? Wir entrüsten uns, erlauben uns entsetzt über all dessen zu sein – ohne uns damit auseinandersetzen zu wollen, wo wir, in unserer eigenen kleinen Welt uns selbst und Anderen Gewalt antun. Fernsehsendungen wie «Der Feind wohnt nebenan – wie sich Nachbarn das Leben zur Hölle machen» oder «Nachbarschaftsstreit», Familiendramen und Mobbing tun ihr Übriges dazu.

Denn den Spiegel hingehalten zu bekommen, uns selbst mit Gewalt in Verbindung zu bringen, ist für viele Mitmenschen weit weg und/oder unangenehm. Oder empfinden Sie es sogar als Brüskierung meinerseits, Sie mit einem solchen Gedanken zu konfrontieren? Im Namen der Verantwortung für das Unternehmen werden Menschen auf unwürdigste Weise entlassen, und das besonders kurz vor Weihnachten, die eigenen Kinder auch bei Kleinigkeiten angeschrien und herabgewürdigt oder auf eine Bewerbung eines Stellensuchenden wird keine Antwort gegeben. Diese sind ebenfalls Formen von Verletzungen, gleich dem Biss einer Schlange. Sie hinterlassen Spuren, ganz tief in uns.

Und gerade erhalten wir nochmals eine Möglichkeit, uns über die Herabwürdigung von Frauen, Rassenhass und andere Themen zu ereifern. Der neu gewählte, amerikanische Präsident Trump lädt uns in höchstem Grade dazu ein, erst recht mit dem Entscheid für Steve Bannon als Chefstrategen.

Der Vergleich mag Ihnen überspitzt erscheinen, jedoch auf einer übergeordneten Ebene gibt uns all das, worüber wir uns aufregen und entrüsten, eine wunderbare Gelegenheit, den eigenen Garten auf Unkraut hin zu überprüfen. Wo wir Frauen verachtend, fremdenfeindlich und Hass getrieben sind, würden wir am liebsten die «rifle» in die Hand nehmen, um es dem Nachbarn zu zeigen. Wünschten wir nicht schon lange eine eiserne Hand, die für Ordnung sorgt usw.? Es ist mir ein groβes Anliegen, nicht mit dem Finger auf Andere zu zeigen und trotzdem dem Aufruf unseres Zeitgeistes zu folgen und in Eindeutigkeit und Klarheit zu sprechen. Denn genau das ist es, was fehlt. Dinge zu verwässern und schönzureden, dies haben wir lange genug getan. In der Politik wie auch im täglichen

Miteinander. Dabei wird sich Ihr Mut zur Umsetzung erst zeigen, wenn Sie Ihre Ängste kennen.

Und Wut überdeckt ganz oft die Angst. Frieden in sich selbst zu finden bedeutet, mit Folgendem in Berührung zu kommen: Mit eigenen inneren Widerständen, Freude, Hass, Vergebung, mit Denkspiralen, mit vielen unterschiedlichen Gefühlen, Entdeckungen, neugierig zu werden, wo man es lange nicht mehr war, mit Liebe, mit Abschied und mit Heilung.

So möchte ich mit Ihnen eine Reise in Ehrlichkeit und Mitgefühl in ein hochaktuelles Thema wagen. Ich möchte Ihnen über Erfahrungen berichten und Sie anregen, mit mir gemeinsam und in Verantwortung daran zu arbeiten, Wertschätzung auch dort zur Anwendung zu bringen, wo wir in entgegengesetzter Wahrnehmung und Meinung zu anderen Mitmenschen sind. Um nicht nur Frieden in uns selbst zu finden, sondern diesen Planeten ein wenig wärmer und friedlicher mitzugestalten – gemeinsam. Damit Wissen in «Bewusst-Sein» und bewusstes Handeln wird.

Die 72-Stunden-Regel

Was Sie wissen sollten

Gleich zu Beginn lade ich Sie ein, einige Dinge zu beachten, die den Transfer des Buchinhaltes in die Praxis erleichtern können. Wann immer Sie etwas Neues lernen, geht es darum, wann Sie mit der Umsetzung, dem Praxis-Transfer in den Alltag beginnen.

Die 72-Stunden-Regel erleichtert es Ihnen, Ihre Ziele rascher zu erreichen. Die Regel besagt, dass wir Ziele, die wir erreichen wollen oder Neues, was wir gelernt haben, innerhalb von maximal 72 Stunden umsetzen sollten. Je länger wir mit der Umsetzung warten, umso geringer ist die Aussicht auf Erfolg. Also beginnen Sie spätestens 72 Stunden nach dem Erlernten, Ihr Wissen in die Praxis zu transferieren. Dies gilt auch für das, was Sie hier lesen. Sie müssen nicht das ganze Buch am Stück lesen, um damit zu beginnen. Legen Sie das Buch auch einmal zur Seite und reflektieren Sie die eigene Situation. Auch das ist Umsetzung.

Kompetenzebenen

Was passiert, wenn Sie lernen? Zuerst erarbeiten Sie sich Bewusstsein, über das, was Sie schon können und/oder darüber, was Sie noch nicht beherrschen. Es entsteht eine Standortbestimmung. Vieles werden Sie bereits kennen und können. Einiges haben Sie vielleicht schon einmal gehört, aber wenden Sie es auch täglich an? Dabei decken wir oft Defizite auf. Schön – sonst wüssten wir nicht, in welche Richtung wir uns bewegen wollen. Die Erkenntnis, sich noch nicht alle Fähigkeiten angeeignet zu haben, kann Sie motivieren, Neues zu erlernen – muss es jedoch nicht. Sie können sich sagen «Ich muss nicht alles wissen und können» oder «Ich kann es jetzt noch nicht, ich werde aber daran arbeiten.»

Diese Haltung wird Ihnen eher helfen, aktiv, bewusst und mit Neugier das neu Erlernte auszuprobieren. Die nächste Phase wird darum gehen, das erworbene Wissen bewusst mit Konzentration, Achtsamkeit und Aufmerksamkeit anzuwenden. Es wird somit noch nicht von alleine passieren. Das Ziel wird sein, die nächste Stufe zu erreichen. Und genau hier werden Sie gefordert sein. Üben und wiederholen Sie Gelerntes so lange, bis Sie mit weniger Aufwand Ihre persönliche Kompetenz erreicht haben. Sie werden automatisch richtig handeln. Denn mit Ihrem Wissen und Können verfügen Sie nun über die Werkzeuge, um mit Leichtigkeit Ihre Ziele zu erreichen. Und – haben Sie Geduld mit sich selbst!

Frieden ist Heilung

«Es gibt keinen Weg zum Frieden, denn Friede ist der Weg.»

(Mahatma Gandhi)

Wenn Sie dies lesen, was geht Ihnen dann durch den Kopf? Überlegen Sie, als Sie selbst einen Zustand völligen Friedens in sich verspürt haben. Was geschah? Welche Gedanken hatten Sie? Worauf konzentrierten Sie sich? Wie fühlten Sie sich? Wo befanden Sie sich? Mit wem waren Sie zusammen? Waren Sie alleine? Wie fühlte sich Ihr Körper an? Wie oft befinden Sie sich in einem solchen Zustand? Wie oft nicht?

Ich bin mir ganz sicher, dass wir in der Lage sind, friedvolle Empfindungen viel häufiger erleben zu können, wenn wir dies wollen und uns dabei bestimmt besser fühlen, als wenn wir uns mit Anderen und mit uns selbst im «Krieg» befinden.

Friedenist allgemein definiert als ein heilsamer Zustand der Stille oder Ruhe, als die Abwesenheit von Störung oder Beunruhigung und besonders von Krieg.

Frieden ist im heutigen Sprachgebrauch der allgemeine Zustand zwischen Menschen, sozialen Gruppen oder Staaten, in denen bestehende Konflikte in rechtlich festgelegten Normen ohne Gewalt ausgetragen werden. Der Begriff bezeichnet einen Zustand in der Beziehung zwischen Völkern und Staaten, aber auch den Zustand in Beziehungen zu Anderen und in uns selbst. Mit sich selbst und den Mitmenschen in Frieden sein. Nur gibt es einen groβen Unterschied. Nämlich Konflikte friedlich zu lösen, in Anstand, Respekt und Würde im Auβen.

Aber wie sieht der innere Zustand danach aus? Woran erkenne ich diesen? Will ich überhaupt diesen inneren Frieden finden?

Frieden, was bedeutet das? Für mich ist Konfliktfreiheit und innerer Frieden:

Leichtigkeit

Unbefangenheit

Loslassen

Freude

Inspiration

Weite

Offen sein für Neues

Achtsamer Umgang mit mir selbst

Ich fühle mich von den Fesseln meines inneren Dialoges befreit: «du solltest doch, du müsstest doch…»

Stille ist in mich eingekehrt

Innere Ruhe

Ein schöner Zustand, denn die Dinge sind geklärt. In meinem Kopf ist es still. Alles hat Auswirkungen, nicht nur auf unsere Seele und unseren Geist, sondern genauso auf unseren Körper. Das Gegenteil eines friedlichen Zustandes wie Stress, Angst und Wut bedeutet, dass sich der Körper chemisch zu verändern beginnt. Das wiederum hat mit unseren Gedanken zu tun. Schlechte Gedanken senken unser Immunsystem und beinhalten Suchtpotenzial. Denn Stresshormone produzieren eine Form von Energie, welche uns emotional süchtig machen kann. Über Stress können wir uns selbst besser spüren. Bewusstsein voranzutreiben ist deshalb so wichtig, um zu erkennen, welche Gedanken uns gerade steuern. Nicht einfach, denn wir verlieren 5 bis 6 Mal pro Minute die Aufmerksamkeit. Also, was denke ich denn gerade?

Viele unserer Gedanken beschäftigen sich damit, was passiert ist. Man kann auch sagen, dass das Gehirn eine Aufzeichnung dessen ist, was in der Vergangenheit geschehen ist. Und der Körper folgt dem Geist. Das heiβt, wir beschäftigen uns laufend mit unseren Erinnerungen und somit mit der Vergangenheit. Und diese entsprechen nach wissenschaftlichen Untersuchungen nicht einmal zu 50% der Wahrheit.

So sind wir gedanklich mehrheitlich in einem Überlebensmodus: Wir leben in Stress. Dieser hat Einfluss auf unsere Hormone. Nervenzellen, Drüsen, Proteine usw. Diese wiederum steuern unsere Emotionen. Frieden bedeutet für unseren Körper aber auch Lebendigkeit und Freude – Krieg und Hass sind Enge und Starre. Frieden ist innere Weite und bietet Raum für Nähe, Liebe und Zuneigung. So können wir, wenn auch nicht für alle Leute gewohnt, den weiteren Schritt beginnen, unseren Körper in diesen Prozess einzubeziehen. Denn Weite fühlt sich auch körperlich besser an als Enge und Starre. Der Körper ist das Haus der Liebe und Ruhe und besitzt intrinsische Intelligenz.

Aus dem Tantrischen gibt es die folgende Aussage: Nicht ausgedrückte Gefühle erzeugen länger anhaltende Emotionen und diese können bis zu heftigen Schmerzen im Körper gereichen. Ein Gefühl nicht auszudrücken heiβt, dass etwas im Körper zurückgehalten wird, was sich als länger wirkende Emotionen verfestigen kann. Es ist an der Zeit zu beginnen, unseren Körper in unser Denken und vor allem in unser Fühlen zu integrieren und miteinander zu verbinden.

Seit Jahrtausenden spricht man von Körper, Geist und Seele. Wir beschäftigen uns heute jedoch höchstens mit dem Körper, wenn es darum geht, Sport oder Fitness zu betreiben, die Figur zu erhalten oder auf Vordermann zu bringen. Auch hat Yoga häufig den Ansatz, dadurch körperlich fitter zu werden. Das meine ich aber nicht, sondern den Körper auf eine andere Art in unsere Präsenz einzubeziehen.

Wenn wir unseren Körper besser spüren könnten – denn er ist das wunderbarste Instrument, welches wir besitzen – hätten wir das intelligenteste Frühwarnsystem, wenn es darum ginge, innere Konflikte rascher zu erkennen. Da Sie wahrscheinlich, wie auch ich selbst, häufig einen einfacheren Zugang zur Verstandesebene besitzen, werde ich auch diese gerne bedienen. So werden wir uns zu Beginn mit Hilfe etlicher Instrumente und Modelle mehr mit dem Entstehen von Konflikten auseinandersetzen und diese Prozesse analysieren. Damit möchte ich Sie jedoch keinesfalls alleine lassen. Sie erhalten viele Ansätze zur Reflexion, einige Übungen und Anleitungen, wie Sie mit Konflikten im Auβen anders, vor allem aber, wie Sie mit dem «Gift» im eigenen Körper besser umgehen lernen.

Leider haben die Wenigsten von uns in einem von Liebe, Respekt und wertschätzenden Umgang geprägten Umfeld aufwachsen dürfen. Durch Erniedrigung, Abwertung, Schläge, Nichtbeachtung, Vernachlässigung und Missbrauch sind Muster entstanden, die einen besseren Umgang mit uns selbst und Anderen behindern. Aber es gibt Hoffnung!

«Wir müssen der Wandel werden, den wir sehen wollen.»

(Mahatma Gandhi)

Meine Interpretation davon ist Folgende: Es gibt bekanntlich den Unterschied zwischen Sein und Haben. Frieden haben mit den Mitmenschen oder mit mir selbst zu haben, ist etwas Anderes, als im Frieden sein.

Beim Haben besitze ich etwas, in «Frieden sein» bedeutet im Zustand dessen zu sein. Als Kinder haben Sie vielleicht auch öfter gehört: «Habt ihr Frieden geschlossen?» (Frieden haben). Diese Qualität von Frieden im Gegensatz zu in «Frieden sein», sollte hinterfragt werden.

Frieden wäre dann wohl mehr ein Waffenstillstand, wie dies auch häufig im Konfliktmanagement oder in politischen Auseinandersetzungen organisiert wird. Mein Verständnis und das, welches ich in diesem Buch anstrebe zu vermitteln, ist jenes des Zustandes, inneren Frieden zu finden. Natürlich ist die Voraussetzung dafür oft, dass zuerst Frieden geschaffen werden muss. Aber auch hier, behaupte ich, dass dieser Schritt oft übersprungen werden könnte. Dies kann jedoch nur unter dem Umstand geschehen, dass man sich bewusst und willentlich dafür entscheidet. Ohne Rache, ohne eine Entschuldigung zu erwarten, ohne sich oder andere Personen zu be- und zu verurteilen. Würde dies bedeuten, sich selbst zu vergeben und anderen Menschen auch?

Worthülse Konflikt–Wortwahl und weitere Definitionen

Weshalb schleichen sich Konflikte immer wieder zur Hintertür herein, weshalb hören Sie immer wieder den Satz: «Jetzt kommst Du schon wieder damit!» Ganz einfach erklärt: Immer wieder das Gleiche erörtern bedeutet, dass das Thema noch nicht erledigt ist – zumindest für eine Partei. Und wenn es für eine Partei noch nicht erledigt ist, wird es für das Gegenüber schwierig, sich da «rauszunehmen». Ob es sich nun um einen zwischenmenschlichen Konflikt oder um einen in sich selbst noch nicht abgeschlossenen oder ungeklärten Konflikt handelt.

Sie merken schon, dieses Thema ist so vielschichtig und komplex, dass wir uns mit vielen Facetten des Themas befassen müssen und werden. Ein Konflikt ist nur ein Symptom dafür, dass irgendetwas nicht stimmt. Und ein Aufruf, diesem irgendetwas nachzugehen, um herauszufinden, was da nicht stimmt. Aber wer mag das schon? In einer Zeit, wo Gefühle übertüncht werden («cool sein»), Emotionslosigkeit gezeigt wird, Pseudoharmonie betrieben wird, Gemütsbewegungen als Störfaktoren empfunden werden, scheuen sich viele Leute, solche im Zusammenhang mit einem Ereignis anzusprechen.

Früher mit Entsetzen, später mit Lethargie, heute mit Distanz, aber mit ausgeprägtem Engagement, beobachtete ich den Umgang in unserer Gesellschaft mit diesem Thema, welches uns ein Leben lang begleitet. Aber genau dieses lebenslange Begleiten müsste heiβen, sich als Individuum bewusst in Erziehung, Schule und als Eltern oder Führungspersonen zu schulen. Und damit beginnt das Thema nicht erst zu Hause, sondern sollte unter anderem als Schulfach definiert sein. Wie viel einfacher wäre später der Umgang damit.

Trotz des Wissens der Wichtigkeit bleiben viele Situationen ungeklärt, werden verdrängt, geleugnet, und selten genug nachhaltig angegangen. Mit ungutem Gefühl nehme ich wahr, wie in Unternehmen, welche Workshops zu dieser Thematik anbieten, diese nur selten freiwillig besucht werden und wenn, entweder aus persönlichem Interesse, manchmal auch in der Hoffnung zu lernen oder Andere dazu bringen zu können, endlich ihre Fehler und ihr Unrecht einzugestehen, um selbst anschlieβend als strahlender Sieger das Feld zu verlassen (dies ist nicht immer bewusst).

Es gibt natürlich viele unterschiedliche Wege, sich mit Konflikten auseinanderzusetzen und deshalb möchte ich hier zwei Dinge unterscheiden. Das eine ist, Konflikte zu lösen, das andere, Konflikte in sich zu erkennen und intrapersonell zu bearbeiten, um die innere Harmonie und in den inneren Frieden zu gelangen. Zum ersten Thema des Lösens werde ich später gelangen. In diesem Buch möchte ich unterschiedliche Formen und Zugänge aufzeigen, wie dieser Stoff bearbeitet werden kann.

So ist es an dieser Stelle wichtig, die Worthülse «Konflikt» zu erweitern. Denn selbst das Wort an sich ist bereits negativ konnotiert. Aus dem lateinischen «confliggere», zusammenschlagen, zusammenstoβen, kämpfen, streiten, ist das das nur verständlich. Es ist wichtig, die richtigen Worte für eine äuβerst fragile Angelegenheit zu finden, welche Ausmaβe wie Krieg und gegenseitigen Hass nach sich zieht, aber auch Selbstbeschuldigung und Scham, welche oft über lange Zeit andauern können und im Ursprung nicht mehr nachvollziehbar sind. Auch bei Fehden in Familie, Geschäft und mit Partnern gelten die gleichen Mechanismen.

Aber Konflikte haben jeweils eine ganz unterschiedliche Dauer und Intensität und somit ist es sinnvoll, dafür noch andere Worte zu finden. Denn Worte steuern unsere Gefühlswelt und so sollten wir uns gut überlegen, welche wir wählen. Entschlieβen wir uns dann doch, eine solche Situation zu klären, ist es wichtig, die richtigen Worte zu verwenden. So lassen Sie uns andere Begriffe dafür finden, die in unterschiedlichen Qualitäten und Intensitäten diesem Begriff nahekommen und dennoch Nuancen berücksichtigen. So werden wir sowohl der Sache als auch uns selbst und Anderen gegenüber gerechter. Auβerdem hilft es Ihnen und Ihrem Konfliktpartner bestimmt, die Sache des späteren Ansprechens zu erleichtern.

Ob Sie sagen «Wir müssen diesen Konflikt lösen!» oder ob Sie eine andere, für Sie angemessene Art finden sich auszudrücken, lenkt auch die Bereitschaft und den Willen auf der anderen Seite, sich Ihnen anzuschlieβen. Dies kann schon dazu beitragen, die «Lust zu fördern», eine unangenehme Geschichte anzugehen oder sich eben lieber zurückzuziehen oder eine solche Situation zu negieren. Sehr oft höre ich von Teilnehmern, dass Andere kein Bedürfnis verspüren, eine solche Sache klären zu wollen. Das hat meist viel mehr mit sich selbst und der eigenen Ausdrucksweise zu tun, als mit dem Konfliktpartner! Denn ein solches Gespräch sollte eine Einladung sein und die Bereitschaft fördern, sich gemeinsam an einen Tisch zu setzen.

Wie hören sich die folgenden Vorschläge an:

Aneinandergeraten

Sich an etwas stören

Eine Meinungsverschiedenheit haben

Differenzen haben

Unterschiedliche Standpunkte vertreten

Irritiert sein

Sich mit einer Sache unwohl fühlen

Etwas aufräumen wollen

Etwas nochmals aufrollen, sich anschauen

Eine Situation thematisieren

usw.

Ich bin überzeugt, dass Sie mit der richtigen Wortwahl und der entsprechenden Einstellung in der Lage sind, eine authentische Einladung auszusprechen.

Beispiel:

Bei der letzten Sitzung ist Ihnen Ihr Kollege öfters über den Mund gefahren. Sie sind darüber sehr verärgert und fühlten sich dabei beschämt. Nach dem Meeting haben Sie die Wahl, wie Sie Ihren Kollegen darauf ansprechen, auch wenn Sie «im Recht» sind. Denn auch hier stellt sich die Frage, wollen Sie Rache und Recht geltend machen oder wollen Sie letztlich eine gute Lösung, damit sich eine solche Situation in Zukunft nicht wiederholt?

«Über dein Verhalten müssen wir noch sprechen. Ich erwarte Dich in 5 Minuten in meinem Büro.»

oder

«Im Meeting hast Du mir des Öfteren das Wort abgeschnitten. Ich darüber sehr sauer und fühlte mich beschämt. Es ist mir wichtig, dass dies künftig » «vermieden werden kann und wir einander mit Respekt behandeln. Gerne möchte ich mich darüber mit dir unterhalten.»

Worte zum eigenen Befinden lösen beim Gesprächspartner eine andere Reaktion oder Empfindung aus als eine Bewertung oder ein Urteil (mehr dazu im Kapitel «Wie ansprechen»).

Bearbeiten oder nicht?

«Kein Problem wird gelöst, wenn wir träge darauf warten, dass Gott sich darum kümmert.»

(Martin Luther King)

In Unternehmen wie in Familien oder Partnerschaften wird der Konflikt als etwas betrachtet, was es zu vermeiden gilt; als eine unangenehme Sache, die eigentlich nicht passieren dürfte und unerwünscht ist. Fast wie ein Unfall. Welch törichte Haltung! Verschwindet denn ein Konflikt von selbst oder löst er sich in Luft auf? Oder wie meine Mutter zu sagen pflegt: «Ach weiβt du, vergiss es doch einfach, so wie ich das tue. Kannst du dich an XY erinnern, als …» (… dann erhalte ich eine Geschichte präsentiert, die vor 35 Jahren passierte) – das zum Thema vergessen.

Statistiken besagen, dass über 70% der Konflikte nicht ausgetragen werden (lieber die Faust in der Hosentasche ballen). Dazu ein paar Aussagen:

«Der Stress am Arbeitsplatz nimmt deutlich zu. Schlafstörungen, Selbstzweifel und Vergesslichkeit sind die Folgen. Zu den häufigsten Ursachen von Stress gehören ungelöste Spannungen und Konflikte am Arbeitsplatz und fehlendes Feedback.

» (20 Minuten)

«Die wirtschaftlichen Kosten in der Schweiz durch Stress werden auf CHF 4.2 Mrd. berechnet. Ein groβer Teil des Stresses entsteht aus unbearbeiteten Konflikten.

» (SECO-Studie)

«Arbeitsbedingte Gesundheitsstörungen, welche durch Stress entstehen (Berufsunfälle, Berufskrankheiten) belaufen sich auf mindestens CHF 8 Mrd. oder 2,3% des BIP.

» (SECO-Studie)

«Ehepaare mit konstruktivem Konfliktverhalten haben eine Scheidungsrate von 5% – solche ohne Fähigkeiten in diesem Bereich von 75%.

» (Quelle unbekannt)

Was geschieht mit uns, dass wir uns mit dem Bearbeiten von Konflikten so schwertun, sei dies im Auβen oder im Innen? Ich behaupte, dass es auβer an unseren Fantasien und Annahmen über den Ausgang eines solchen Gesprächs an mangelndem Werkzeug (welches wir eben nie erlernt haben), ebenso am Bewusstsein liegt. In meinen Workshops beginne ich immer mit der Frage nach den gröβten Befürchtungen im Zusammenhang mit Konflikten. Und immer wieder tauchen die gleichen Themen auf:

Angst, dass der Konflikt noch mehr eskaliert

Bedenken, den Konflikt nicht bereinigen zu können

Angst vor Seelenstriptease

Selbst konfliktscheu zu sein oder auf konfliktscheue Personen zu treffen

Nicht mehr aus der Situation herauszufinden

Sich in der Situation nicht mehr an die Regeln zu halten

Stress

Keine Lust

Eskalation

Gesichtsverlust

Verlierer zu sein

Hemmungen

Alibilösungen

usw.

Diese Bedenken aufzunehmen sind für mich von immenser Bedeutung, denn sie zeigen die Treiber auf, welche sich hinter dem Thema verstecken.

Vieles hat mit Unvermögen, Angst, Ratlosigkeit, Wut und Hilflosigkeit zu tun, jedoch auch mit Scham; ein vielseitig negiertes und tabuisiertes Gefühl. Wie wollen wir uns mit so vielen negativ besetzten Emotionen dazu bewegen, die «Sache» doch zu klären? Nebst dem Wissen, dem Können und dem Wollen sollten wir Chancen zuerst zur Chefsache erklären. Nicht nur professionelles Vorgehen, sondern das Erkennen einer positiven persönlichen Weiterentwicklung, eine unangenehme Situation geklärt zu haben, hilft uns, mutiger zu werden. Frage ich also nach entstandenen Chancen, wenn Konflikte angepackt wurden, erhalte ich folgende Antworten:

Chancen

Persönliche Entwicklung

Befreiung

Erkenntnisse sammeln

Jemanden besser kennen lernen

Sich auseinandersetzen lernen

Mechanismen und eigene Verhaltensmuster besser erkennen können

Nähe

Verständnis generieren

Partnerschaften fördern

Bessere Zusammenarbeit

Leistungssteigerung

Verbindlichkeiten

Lösungen kreativ erarbeiten

Nachhaltige Resultate – Themen endgültig ad acta legen können

Gerade in Unternehmen erstaunt mich immer wieder das Wegschauen bei unangemessenem Verhalten, rauem Ton, Angriffslust, Zynismus, Demotivation usw. Denn wenn Vorgesetzte mehr darüber wüssten, können sie sich mit den entsprechenden Instrumenten besser durchsetzen, sodass Regelverstöβe, Grenzüberschreitungen und andere Vorkommnisse thematisiert werden können. Weshalb ist das so wichtig? Ein Unwohlfühlen am Arbeitsplatz hinterlässt gravierende Leistungsmängel. Diese Bewusstheit sollte bereits genügen, die Angelegenheit proaktiv zu klären, denn Sie werden Ende Jahr immer noch an Leistung gemessen! So geht es nicht nur um den Frieden in Ihrer Abteilung, sondern auch um Ihren Geldbeutel und Ihr Image. Die Dinge anzusprechen und die entsprechenden Chancen aufzuzeigen, würde andere Resultate hervorbringen.

Konfliktverhalten und die entsprechenden «angelernten» negativen Muster sind im Kontext übergreifend. So finden Sie gleiches Verhalten auch in Familien, wenn die einzelnen Familienmitglieder sich zum Beispiel nicht mehr untereinander helfen und die gegenseitige Unterstützung versagt wird. Wenn keine Fragen beantwortet, böse Blicke ausgetauscht und Türen zugeschlagen werden, man sich gegenseitig lächerlich macht u.v.m.

Machen Sie sich bewusst, wie sehr Sie im Aufzeigen von Chancen das Verhalten der Gegenseite steuern. Benutzen Sie dazu jedoch zuerst «unsaubere Worte», wird man Ihnen bei einem solchen Verhalten kaum Glauben für Chancen schenken und dies senkt die Wahrscheinlichkeit für eine Lösung rapide.

Auch wenn Ihnen die richtigen Worte im Moment fehlen, Sie Ihrem Gesprächspartner aber aufzeigen können, was nach einer Klärung erreicht werden kann, was möglich ist und wovon beide Parteien profitieren können, erhöht dies die Wahrscheinlichkeit zur Kooperation und die Bereitschaft zu einem Gespräch. Es geht jedoch nicht nur darum, die richtigen Worte für Ihren Konfliktpartner zu finden, sondern zu erkennen, dass Sie damit vor allem sich selbst steuern. Sie beeinflussen damit Ihren eigenen inneren Zustand, wie Sie eine Situation und die Beteiligten wahrnehmen.

Übung

Probieren Sie es einmal aus. Stellen Sie sich eine aktuelle «schwierige» Situation vor.

Benutzen Sie nun unterschiedliche Worte, diesen Zustand zu benennen.

Tun Sie dies langsam und warten Sie jedes Mal.

Achten Sie auf die Wirkung.

Mit welcher Beschreibung fühlen Sie sich am wohlsten, sodass Sie in der Lage sind, die Situation anzusprechen?

Sie können alternativ, die unterschiedlichen Sätze auch vorsprechen oder vorlesen und sich danach ein Feedback geben lassen.

Konfliktverständnis

Jeder Konflikt, der eskaliert, beinhaltet ein gewisses Maβ an Gewalt. Alle Schlagzeilen, welche Sie in diesem Zusammenhang lesen, haben immer mit höchster Eskalation zu tun, sonst wären sie niemals eine Headline wert. Sei dies politisch, religiös, normativ, familiär oder kulturell motiviert. So geht es mir weniger darum, über die groβen Lösungsansätze noch ein Buch zu schreiben, sondern vielmehr darum, Gewalt und Eskalation zu vermeiden. Nicht im Sinne von unter den Teppich kehren, sondern als Prävention.

Je rascher Sie die Mechanismen erkennen, die bei einer Störung beginnen, umso eher können Sie eine Konflikt-Eskalation vermeiden!

Eine Störung zu thematisieren bedeutet, sich über ein «niederschwelliges» Konfliktverständnis zu einigen. Sie fragen sich vielleicht, weshalb ich dies hier anbringe? Nach all den Jahren und mit so vielen Menschen, mit denen ich gearbeitet habe, konnte ich beobachten, wie unterschiedlich Konflikte, deren Entstehen und Form beurteilt wurden. Dies wiederum ist vom persönlichen, historischen wie auch vom kulturellen Hintergrund abhängig. Denn es gibt Kulturen, in denen erst von Konflikten gesprochen wird, wenn es «blutet». Es ist mir wichtig, mit einem «niederschwelligen» Verständnis von Konflikten zu arbeiten, da es beinhaltet, dass wir uns viel früher mit den entsprechenden Gefühlen und Reaktionen auseinandersetzen und Achtsamkeit dafür entwickeln sollten.

Zudem erachte ich es als äuβerst sinnvoll, sich mit dem Thema in einer Form zu beschäftigen, in der es darum geht, ein «Frühwarnsystem» zu etablieren.