Frisch vom Wochenmarkt - Elisabeth Raether - E-Book

Frisch vom Wochenmarkt E-Book

Elisabeth Raether

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Beschreibung

Einfach, leicht nachzukochen, mit frischen saisonalen Zutaten, und doch immer mit dem gewissen Etwas – das sind die Rezepte der Kochkolumne »Wochenmarkt« im ZEITmagazin. Im Frühling serviert Elisabeth Raether einen frischen Salat mit Kräutern, Ei und Haselnüssen, im Sommer Parmigiana di zucchine, der Herbst bringt einen überraschend simplen Apfelkuchen aus der Pfanne, und im Winter verleiht ein Blauschimmel-Dip der Süßkartoffel den besonderen Dreh. Unprätentiös und unterhaltsam erklärt die Autorin, wieso man unbedingt einmal Eier in einem Linseneintopf pochieren sollte, warum an kalten Tagen ein Fenchelauflauf mit Sahne und Käse etwas Tröstendes hat und dass es völlig in Ordnung ist, sich auch mal einen ganzen Tag lang von Schokoladenkuchen zu ernähren. Der ideale Begleiter für alle Freunde des gehobenen Geschmacks.

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Seitenzahl: 142

Veröffentlichungsjahr: 2021

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FRISCH VOMWOCHENMARKT

Kochen und genießen mit Rezepten aus dem

Elisabeth Raether

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie. Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://dnb.de/ abrufbar.

Für Fragen und Anregungen

[email protected]

Wichtiger Hinweis

Ausschließlich zum Zweck der besseren Lesbarkeit wurde auf eine genderspezifische Schreibweise sowie eine Mehrfachbezeichnung verzichtet. Alle personenbezogenen Bezeichnungen sind somit geschlechtsneutral zu verstehen.

Originalausgabe

4. Auflage 2024

© 2021 by riva Verlag, ein Imprint der Münchner Verlagsgruppe GmbH

Türkenstraße 89

80799 München

Tel.: 089 651285-0

© Zeitverlag Gerd Bucerius GmbH & Co. KG

Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme gespeichert, verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden. Wir behalten uns die Nutzung unserer Inhalte für Text und Data Mining im Sinne von § 44b UrhG ausdrücklich vor.

Herausgeber: Zeitverlag Gerd Bucerius GmbH & Co. KG

Redaktion: Cora Wetzstein

Umschlaggestaltung: Isabella Dorsch

Umschlagabbildungen und Abbildungen im Innenteil: Silvio Knezevic

Layout und Satz: Müjde Puzziferri, MP Medien, München

eBook: ePUBoo.com

ISBN Print 978-3-7423-1871-8

ISBN E-Book (PDF) 978-3-7453-1598-1

ISBN E-Book (EPUB, Mobi) 978-3-7453-1599-8

Weitere Informationen zum Verlag finden Sie unter

www.rivaverlag.de

Beachten Sie auch unsere weiteren Verlage unter www.m-vg.de

INHALT

Vorwort

FRÜHLING

Suppe mit Lauch, Erbsen und Kräutern

Soße aus Frühlingszwiebeln und Ingwer

Grilled Cheese

Kichererbsen mit Spinat

Linseneintopf mit Ei, Spinat und Parmesan

Spargelsuppe mit Schnittlauch und geröstetem Brot

Einfache, kleine Spargeltartes

Spargelrisotto

Steak mit Spargel und Erbsen

Karotten aus dem Ofen mit Erdnuss-Soße

Rhabarbertarte mit Baiser

Rhabarber-Crumble

Ein fast jamaikanisches Huhn

Hühnchensalat

Pasta mit Blumenkohl

Schokoladenkuchen

Japanisches Curry

Indisches Eier-Curry

Parmigiana mit Fenchel

Huhn mit Fenchel und Zitrone

Erdbeerkuchen

Clafoutis mit Erdbeeren, Rhabarber und Olivenöl

Obstsalat mit Sternanis und Basilikum

Risotto mit Lauch und Gorgonzola

SOMMER

Schokoladenkuchen mit Kirschen

Ricotta-Gnocchi

Brotsalat Fattoush

Gurkensalat

Thailändische Fischplätzchen

Bohnensalat mit Sesamdressing

Aprikosenkuchen (Marillenfleck)

Tarte mit Nektarinen und Aprikosen

Wildschweinragout

Gebackene und geschmorte Paprikas (Peperonata)

Gebackene Zucchini (Parmigiana di zucchine)

Pilzcurry

Tarte mit Pilzen

Walnusspesto

Zwetschgenröster

Zwetschgen-Crumble mit Marzipan

Zimthuhn mit Rosinen

HERBST

Dip aus gerösteten Zwiebeln

Suppe mit Lauch, Kartoffeln und Roquefort

Fatayer mit Mangold

Apfelkuchen aus der Pfanne

Kuchen mit karamellisierten Äpfeln

Karotten mit Honig und Orangenblütenwasser

Mit Trauben gebratener Fisch (Sole Véronique)

Geschmorter Fisch mit Kartoffeln und Oliven

Muscheln mit Orange und Kokos

Spaghetti mit Sardellen

Pasta mit Pilzen, Esskastanien und Speck

Gratinierter Blumenkohl

Kürbis-Crumble

Birnen-Crumble mit Schokolade

Reibekuchen aus Kürbis mit Birnenkompott

Süßsäuerliche Soße (Agrodolce)

Hühnersuppe mit Nudeln

Risotto mit Salsiccia

Risotto mit Grapefruit

WINTER

Gewürzpaste

Eingelegte Zwiebeln

Gebrannte Cashews

Salzzitrone

Käsegebäck

Gebackene Süßkartoffeln mit Blauschimmel-Dip

Lammschulter mit Harissa und weißen Bohnen

Frikadellen mit Wasabi-Mayonnaise

Hirschragout mit Zitrone und Speck

Radicchio-Salat mit Blutorangen und Haselnüssen

Türkisches Frühstück Menemen (Eier mit Tomaten und Paprika)

Gestürzter Birnenkuchen

Mandel-Orangen-Kuchen

Reiskuchen aus Bologna (Torta di Riso)

Rote-Bete-Salat mit Apfel

Wintersalat mit Salzzitrone

Thai-Suppe mit Huhn und Kokosmilch

Hühnereintopf

Pasta mit Bohnen

Pasta mit Tomaten, Anchovis und Semmelbröseln

Linsensuppe mit Kokos und Tomaten

Geschmorte Rinderbrust mit Kokosreis

Dip aus Räucherforelle

Venezianische Leber (Fegato alla veneziana)

Baskischer Käsekuchen

Risotto mit Fenchel, Orange und Wodka

Salat mit Kräutern, Ei und Haselnüssen

Fenchelgratin

Über die Autorin

Register

VORWORT

Ich werde oft gefragt, ob es eigentlich schwierig sei, jede Woche eine Rezeptkolumne zu schreiben. Ich antworte: Gar nicht! Klar, man muss recht viel kochen, was die Rollenverteilung in unserem Haushalt etwas, nun ja, retraditionalisiert hat – so sagt man wohl heute, wenn Frauen viel Zeit in der Küche verbringen und Männer nicht ganz so viel. Und manchmal denke ich, ich habe nun, nach knapp 600 Folgen, seit der »Wochenmarkt« 2011 das erste Mal im ZEIT-magazin erschien, einfach alles schon mal gekocht. Ich pflege eine Datenbank sämtlicher Kolumnen, damit ich mich nicht wiederhole, da gucke ich dann rein und denke: Was soll noch Neues kommen? Es ist nicht schön, geradezu deprimierend, wenn man meint, alles schon mal gesehen zu haben, das ist das Gegenteil von Neugier: Ach, ich muss gar nicht aus dem Haus, kenne eh schon alles … Aber dann fallen mir plötzlich wieder ganz viele Sachen ein und auf, die ich unbedingt ausprobieren will, und ich denke: Eigentlich habe ich noch gar nichts erlebt auf dieser Welt.

Zudem bin ich in der komfortablen Situation, dass ich machen kann, was ich will. Nie sagt jemand aus der Redaktion zu mir: Du, wir bräuchten jetzt mal was mit Käse Überbackenes, der Stern hatte dazu neulich was. Auch als ich mich – aus reinem Trotz – eine ganze Spargelsaison lang weigerte, Spargelrezepte vorzustellen, griff niemand ein, und als sich während meiner Schwangerschaft die Kuchenrezepte auffällig häuften, wurde das akzeptiert. Ich habe über die eigensinnige, lustige Elke Heidenreich gelesen, dass man ihr immer vorwarf, sie halte ihren eigenen Geschmack für so wichtig, dass sie ihn damals zum einzigen Kriterium ihrer Büchersendung gemacht habe, und das sei keine richtige Literaturkritik. Da dachte ich: Aha, sie macht das, was Männer tun, nur die nennen es »Kanon«. In meine Kolumne kommt nur, was mir schmeckt, und ich glaube, mein Charakter tritt deutlich zutage, das werden Sie, liebe Leserin, lieber Leser, da Sie sich nun dieses Buch gekauft haben, schnell feststellen: Ich habe eine gewisse Vorliebe für Angekokeltes, auch Ofengemüse genannt; überhaupt esse ich für mein Leben gern Gemüse, und zwar Unmengen; meine Schwäche für Kuchen und Süßes war vielleicht doch nicht hormonell bedingt; ich liebe Risotto und Pasta, und wenn es Fleisch gibt, dann will ich es meistens schmoren, da man dabei nicht besonders präzise sein muss.

Was mir aber am meisten hilft beim Schreiben meiner Kolumne: Ich esse gern, sehr gern. Ich esse beim Kochen, ich esse, was ich gekocht habe, ich denke beim Essen darüber nach, was ich am nächsten Tag kochen beziehungsweise essen könnte. Man sollte nie vergessen: Kochen ist schön und gut, aber Essen ist das Wichtigste. In diesem Buch geht es nur um Freude und Genuss, nicht um Stress, Leistung, Können. Alle Rezepte sind leicht nachzukochen, man braucht nicht zwei Töpfe und drei Pfannen, die Zutatenlisten sind kurz, und die Zutaten nicht rar, sondern fast überall gut zu bekommen; es geht also um nichts anderes als einfaches, gutes Essen.

FRÜHLING

SUPPE MIT LAUCH, ERBSENUND KRÄUTERN

Für 4 bis 6 Portionenungefähr 500 g Lauch, je 1 kleines Bund Petersilie, Basilikum und Minze,1 mittelgroße Zwiebel, 1 ½ TL Salz, 30 g Butter, 200 g TK-Erbsen,Crème fraîche zum Garnieren

Es wird hier niemanden überraschen, dass ich Tiefkühlerbsen mag. Ich denke durchaus darüber nach, mir eines dieser Landhäuser im Brandenburgischen zuzulegen, die meines Wissens dazu da sind, dass man auf der Terrasse stundenlang frische Erbsen palt, während der Blick ab und zu in die idyllische Ferne schweift und irgendwo ein Golden Retriever döst. Bis dahin aber: Tiefkühlerbsen. Und schmecken sie nicht auch viel besser? Weniger, wie soll ich sagen, mehlig, stattdessen zart und süß. In diese Suppe kommen ansonsten nur frische Zutaten. Sie schmeckt herrlich leicht, grün und frühlingshaft, eine perfekte Mahlzeit für Ostertage, wenn man viele Schokohasen gegessen hat.

Das Dunkelgrün der Lauchstangen in größere Stücke schneiden, waschen, in einen großen Topf geben. Das Hellgrün und Weiß in Ringe schneiden und beiseite stellen. In den Topf auch die Stängel der Kräuter geben, die geviertelte Zwiebel, außerdem 1 ½ l Wasser und 1 ½ TL Salz. Flüssigkeit zum Kochen bringen, das Ganze ungefähr 30 Minuten lang köcheln lassen. Dann das Gemüse aus der Brühe sieben, die Brühe beiseite stellen, das zerkochte Gemüse braucht man nicht mehr. In demselben Topf, den man kurz ausgewischt hat, Butter zergehen lassen. Dann das Hellgrün und Weiß des Lauchs in den Topf geben, salzen und den Lauch ungefähr 10 Minuten lang dünsten, bis er weich ist und glasig. Die Erbsen dazugeben, dann die warme Brühe hinzugießen. Die Herdplatte ausschalten, die Suppe abkühlen lassen.

Die Blättchen der Petersilie, der Minze und des Basilikums dazugeben. Mit einem Pürierstab das Ganze mixen. Mit Salz abschmecken. Die Suppe vor dem Servieren wieder erwärmen, mit etwas Crème fraîche garnieren.

SOSSE AUS FRÜHLINGSZWIEBELN UND INGWER

Für 2 Portionen50 g Frühlingszwiebeln, 20 g Ingwer,120 ml Erdnussöl (kaltgepresst, gibt es im Biomarkt),½ TL Salz, etwas Sojasoße zum Abschmecken

Mir ist zu Ohren gekommen, dass viele Leute vom Kochen genervt sind. Das viele Selbstkochen in Zeiten von Corona und Lockdown sorgt nicht dafür, dass die Leute Freude am eigenen Herd finden, sondern dass sie beginnen, ihn zu hassen. Ebenso ihre Teller und Töpfe und die Spülmaschine, sie können den ganzen Krempel nicht mehr sehen. Für mich sind das keine guten Nachrichten. Aber ich versuche, mich anzupassen. Diese Soße hier ist eigentlich kein richtiges Kochen, nur ein bisschen Schneiden und Rühren, fertig. Ich gebe zu, dass man noch etwas braucht, worauf man die Soße dann gibt, also ein geröstetes Gemüse, gebratenes Fleisch, Tofu, ein einfaches Spiegelei mit Reis. Aber das ist nicht viel Arbeit, wirklich nicht! Okay, bevor ich anfange zu betteln, komme ich hier lieber zum Schluss.

Die äußere, trockene Schicht um die Frühlingszwiebeln entfernen. Frühlingszwiebeln erst in sehr schmale Ringe schneiden, dann noch feiner hacken. Dabei auch einen Teil des dunklen Grüns verwenden. Ingwer schälen und sehr fein hacken. Frühlingszwiebeln, Ingwer, Erdnussöl und Salz in einer Schüssel vermengen. Mit Sojasoße abschmecken.

GRILLED CHEESE

Für 2 Portionen4 Scheiben Sauerteigbrot, Butter, ungefähr 120 g würziger Schnittkäse(z. B. Gruyère, alter Cheddar, Bergkäse), schwarzer Pfeffer

Gut, ich gebe es freiheraus zu, ein gebratenes Käsebrot ist kein Rezept, sondern die totale Regression. Armer Wolfram Siebeck, wenn er wüsste. Tut mir leid, Meister! Aber es schmeckt einfach köstlich, knuspriges Brot, geschmolzener Käse, ein bisschen Butter. Man kann dieses klassische amerikanische Rezept auch ein bisschen siebeckifizieren und sehr teuren Käse verwenden und frischen schwarzen Trüffel auf den Käse geben. Man kann auch etwas fein geriebenen Knoblauch und gehackte Petersilie unter die Butter rühren, bevor man sie auf das Brot streicht. Man kann eine dünne Scheibe gekochten Schinken auf den Käse legen. Man kann einen grünen Salat, angemacht mit einer kräftigen Vinaigrette, dazu essen und einen sehr guten Wein dazu trinken. Man kann sowieso einfach machen, was man will, da man mehr oder weniger allein zu Hause sitzt. Zwei Scheiben Brot mit Butter bestreichen. Eine (gusseiserne) Pfanne bei mittlerer Hitze heiß werden lassen, die Brotscheiben mit der Butter nach unten in die Pfanne legen. Den Käse in Scheiben schneiden und auf den beiden Broten verteilen. Schwarzen Pfeffer darübergeben. Die anderen beiden Brotscheiben darauflegen, mit der Butterseite nach oben. Das Brot ungefähr 4 Minuten lang braten. Die Hitze im mittleren Bereich lassen, das Brot soll langsam Farbe annehmen und nicht schwarz werden. Dann die Brotscheiben wenden und weitere 4 Minuten braten lassen, bis der Käse geschmolzen ist.

KICHERERBSEN MIT SPINAT

Zutaten für 2 Personen600 g frischer Spinat, 2 Tomaten, 1 Zwiebel, Olivenöl, Salz,1 Glas Kichererbsen (600 g Abtropfgewicht), 50 g getrocknete Sauerkirschen,50 g Schafskäse, schwarzer Pfeffer, Chiliflocken

Manche Leute haben im Semi-Lockdown der vergangenen Wochen ihre Kochkünste verbessern können und machen inzwischen ihre japanischen Nudeln selbst. Ich esse Kichererbsen aus dem Glas. So unterschiedlich sind die Menschen. In diesem Gericht, das auf Speisekartendeutsch »Kretischer Eintopf« heißt, springen die Kichererbsen für die hübsch gemusterten griechischen Bohnen ein. Und statt des wilden Blattgemüses, das in reicher Sortenvielfalt auf Kreta wächst, gibt es bei uns Spinat, der immerhin derzeit frisch und in üppigen Bunden auf dem Markt zu bekommen ist. Ein minimaler Trost dafür, dass Kreta gerade noch viel weiter weg scheint, als es ja sowieso ist.

Den Spinat waschen und putzen, trocknen und in feine Streifen schneiden. Die Tomaten waschen, halbieren, von den Stielansätzen befreien und würfeln. Die Zwiebel schälen und in feine Ringe schneiden und in einer Pfanne in nicht zu wenig Olivenöl ungefähr 3 Minuten unter Rühren andünsten. Salzen. Die abgetropften Kichererbsen und die Tomaten dazugeben. Das Ganze etwa 5 Minuten weiterdünsten. Dann die getrockneten Kirschen unterheben. Spinat in die Pfanne geben. Etwa 100 ml Wasser dazugießen und alles 15 Minuten bei geschlossenem Deckel dünsten. Ist die Soße am Schluss zu dünnflüssig, das Ganze noch einen Augenblick ohne Deckel köcheln lassen. Zum Servieren etwas Schafskäse zerkrümeln und darübergeben, ebenso noch etwas Olivenöl, schwarzen Pfeffer und vielleicht ein paar (milde) Chiliflocken.

LINSENEINTOPF MIT EI,SPINAT UND PARMESAN

Zutaten für 4 Personen1 Zwiebel, 3 Karotten, 1 Knolle Fenchel, 60 ml Olivenöl, Salz,1 EL Tomatenmark, 260 g Linsen (Le Puy oder Beluga), ca. 200 g Spinat, 4 Eier,1 Schuss Essig, etwas Parmesan, 4 Scheiben Brot

Was ist ein Shakshuka? Ein israelisches Frühstück und eine Methode. Das Frühstück ist vielen schon bekannt: geschmorte Tomaten und Zwiebeln, darin pochierte Eier. Dass es eine Methode Shakshuka gibt, habe ich erst jetzt verstanden. Sie lautet: Fast egal, woraus der Eintopf besteht, du kannst darin Eier pochieren, und es schmeckt großartig. Nehmen wir zum Beispiel Linsen. Man gart sie mit ein bisschen Röstgemüse, gibt dann Spinat dazu, weil angeblich der Frühling bald beginnt. Bis hierhin ist es ein recht normaler, wenn auch schon köstlicher Linseneintopf. Dann folgen die Eier, und plötzlich ist das Ganze etwas Besonderes.

Zwiebel und Karotten schälen, grob hacken. Fenchel waschen, die äußere Schicht entfernen, Fenchel auch grob hacken. Olivenöl in einem großen Topf erhitzen, das Gemüse darin ungefähr 10 Minuten unter Rühren andünsten. Salzen und Tomatenmark dazugeben, noch mal ein paar Minuten lang weiterdünsten. Linsen sowie ungefähr 700 ml Wasser hinzufügen. Flüssigkeit aufkochen, Hitze reduzieren und alles 35 bis 45 Minuten simmern lassen, bis die Linsen gar sind. Noch mal salzen.

Spinat waschen und trocknen. Stiele entfernen. Blätter in die Suppe geben. Wenn der Spinat zusammengefallen ist, mit dem Löffel vier Kuhlen in den Eintopf formen. Die Eier vorsichtig aufschlagen und jeweils hineinsetzen. Den Eintopf jetzt noch mal 10 bis 12 Minuten weiterköcheln lassen, bis die Eier gar sind.

Zum Servieren je ein Ei mit etwas Linseneintopf in einen Teller setzen. einen kleinen Schuss Essig hinzufügen, geriebenen Parmesan darüber geben. Dazu passt eine in Olivenöl knusprig gebratene Scheibe Brot, die man zum Schluss eventuell mit einer Knoblauchzehe einreibt.

SPARGELSUPPE MIT SCHNITTLAUCHUND GERÖSTETEM BROT

Zutaten für 2 Personen1,5 kg Spargel (600 g Abschnitte und Schalen von etwa 1,5 kg grünem und weißem Spargel),3 kleinere Kartoffeln, 1 Schalotte, 1 TL Butter, Salz, 30 g Sahne, 1 Prise Zucker,1 Brötchen, etwas Olivenöl, Schnittlauch (zum Servieren)

Restaurants fehlen mir. Was mir nicht fehlt, sind kreative Spargelgerichte. Spargel-Burger, Spargel-Eis, Spargel-Wrap, wir sehen uns dann nächstes Jahr wieder. Ich mag am liebsten geistlose Spargelgerichte wie zum Beispiel eine Spargelsuppe mit Croûtons. Sie ist sehr gut, denn sie schmeckt einfach nach Spargel. Der Trick ist: Wenn man nicht jeden Tag Spargel isst, obwohl Spargelzeit ist, braucht man gar nicht so viel Abwechslung. Man isst zum Beispiel einmal die Woche eine Spargelsuppe und einmal die Woche einen Salat mit dem Spargel, dessen Schalen und Abschnitte man für diese Suppe braucht. Und dann ist schon wieder der 24. Juni, und das Leben geht weiter.

Spargelabschnitte und -schalen in ungefähr 1,2 l Wasser bei geschlossenem Deckel 45 Minuten lang auskochen (etwas mehr oder weniger Wasser wird nicht schaden). Den Fond durch ein feines Sieb absieben, die Flüssigkeit aus den Spargelstücken drücken. Kartoffeln waschen, schälen und in kleine Würfel schneiden. Schalotte schälen, fein hacken, in Butter kurz dünsten, bis sie glasig ist. Kartoffelwürfelchen zur Schalotte in den Topf geben, dann nach und nach langsam den Spargelfond dazugießen. Salzen. Die Kartoffeln im Fond gar kochen, das dauert ungefähr 15 Minuten. Sahne hinzufügen. Die Suppe pürieren und eine Prise Zucker dazugeben, mit Salz abschmecken.

Während die Suppe kocht, ein Brötchen (es kann vom Vortag sein) in Stücke reißen, in einer Pfanne in Olivenöl rösten, bis die Croûtons etwas Farbe annehmen. Dann abkühlen lassen, eventuell zwischen den Fingern zerkrümeln, sodass die Croûtons etwas kleiner werden. Die Suppe mit gehacktem Schnittlauch und den Croûtons servieren.

EINFACHE, KLEINE SPARGELTARTES

Zutaten für 6 Tartes15 Stangen grüner Spargel, 1 Ei, 250 g Blätterteig (tiefgekühlt oder aus dem Kühlregal),150 g Ziegenkäse (z. B. Ziegencamembert oder Ziegenfrischkäse),150 g Frischkäse

Da nun alle zu Hause bleiben müssen, verlagert man die Selbstoptimierungsstrategien nach drinnen. Wer hat schon seine ewige Kruschtel-Schublade aufgeräumt? Wer macht Online-Meditationskurse? Wer führt jetzt endlich mal richtig tolle Gespräche mit dem Partner? Nicht die Leute, die Kinder haben, jedenfalls, denn sie sind mit Bastelnsingenholzeisenbahn beschäftigt beziehungsweise mit Schulstoff, der ihnen selbst zu hoch ist und von dem sie aus eigener Erfahrung wissen, dass er im Leben eigentlich zu nichts nutze ist.

Hier also nicht noch ein Happy-Quarantäne-Rezept wie: Endlich mal Sauerkraut selbst stampfen! Sondern so bescheidenschlichte Spargeltartes, dass ich mich ein bisschen schäme. Und das Rezept stammt nicht mal von mir selbst, sondern von dem britischen Küchengott Nigel Slater, der sich niemals für seinen Appetit auf einfache, schöne Dinge entschuldigen würde.

Backofen auf 200 °C Ober- und Unterhitze vorheizen. In einem mittelgroßen Topf Wasser zum Kochen bringen. Die Enden des Spargels abschneiden, Stangen in drei etwa gleich große Stücke zerteilen. Spargel in den Topf geben, 2 Minuten lang kochen lassen, dann herausnehmen.

Das Ei verquirlen. Blätterteig in 6 gleich große Quadrate schneiden, die man auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech gibt. Mit einem Messer ringsum einritzen, und zwar 1 cm vom Rand entfernt. Die Randstreifen mit verquirltem Ei bestreichen.

Spargel auf einem Geschirrtuch abtropfen lassen. Ziegenkäse mit einer Gabel zerkrümeln oder zerdrücken (je nach Konsistenz), Frischkäse unterziehen. Masse auf den Teigquadraten verteilen, je ein paar Spargelstücke darauflegen. Dann die Tartes im heißen Ofen in etwa 25 Minuten goldbraun backen (eventuell früher rausnehmen, wenn sich die Ränder zu dunkel färben).

Frühling im Topf

SPARGELRISOTTO

Zutaten für 2 Personen