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Der Buchinhalt soll Führungskräften aller Ebenen ein Grundwissen vermitteln. Die Grundlagen der Autorität werden beschrieben und erklärt. Die Mitarbeiter richtig zu führen, ihren Eignungen entsprechend einzusetzen und zu fördern verschafft jedem Unternehmen Vorteile. Die richtiuge Führung der Mitarbeiter ist ein wesentlicher Teil der Rationalisierung. Neu sind in dem Buch Hinweise zur Mitarbeiter- und Arbeitsplatzbewertung.
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Seitenzahl: 91
Veröffentlichungsjahr: 2019
Neu: Mitarbeiterbeurteilung, Mitarbeiterbewertung, Einstufung. Anlagen: Beispielformulare aus dem EDV-Programm
Copyright by Fach- und Führungsseminare
Ing.- Büro Heinrich Maue,
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1967 bis 2019
Edition 2019
Geleitwort des Seniors H. Maue
Bei der vorliegenden Broschüre handelt es sich um die sechste überarbeitete Fassung.
Die erste Fassung entstand in den Jahren 1965 bis 1967. Zu einer Zeit, als die Wirtschaft in Deutschland einen gewissen Höhepunkt erreicht hatte und die Gewerkschaften unüberlegte Forderungen durchsetzten, die sich bis heute, für Arbeiter und Angestellte, negativ auswirken. Die Unternehmen stimmten damals, teilweise aus Bequemlichkeit und, weil das Management die Folgen ihrer Entscheidungen nicht im überschauen konnten, Forderungen zu die zu unübersichtlichen Tarifverträgen führten.
Was unter der damaligen Regierung (2010), von den Gewerkschaften gefordert, und von den Arbeitgebern abgesegnet wurde, macht es heute, im Jahre 2019, beiden Parteien schwer wieder eine klare Linie zu finden. Besonders die „Mindestlöhne“, „1 Euro-Jobber“, und die unsinnige „Altersvorsorge“ haben seinerzeit das bestehende und bewährte Entlohnungs- und Vorsorgesystem zerstört.
Der Sinn, der in der vorliegenden Broschüre aufgeführten Ratschläge, Hinweise und Empfehlungen sollte es, schon damals, sein, innerbetrieblich, für alle Arbeitsplätze, und die Mitarbeiter, nachvollziehbare Zuordnungen zu finden.
Die Führungskräfte sollten ein natürliches Verhältnis zu ihrer Person und ihrem Amt zu finden. Sie können durch ihr Verhalten, die Leistung der Mitarbeiter steigern oder mindern.
Im Produktionsbereich ist es nicht in jedem Fall erforderlich aufwendige Akkord- oder Prämiensysteme einzuführen oder zu erhalten. Es ist sinnvoller, und wirtschaftlicher, die Mitarbeiter zum Mitdenken und dem Einsatz ihrer vollen Leistungsfähigkeit anzuspornen. Jedes Unternehmen ist gut beraten, wenn es seine Führungskräfte, vom Geschäftsführer, bis hin zum Gruppenleiter, sorgfältig auswählt und dabei auch die Führungsqualitäten beachtet.
Nur Fachkenntnisse bringen nichts. Eine gute Führungspersönlichkeit erkennt man auch daran, dass sie in der Lage ist, sich mit guten und einsatzbereiten Mitarbeitern zu umgeben. Wichtig ist eine Persönlichkeit die den Mut aufbringt, im Rahmen seiner Kompetenzen, Entscheidungen zu treffen.
Es genügt im Prinzip also Mitarbeiter richtig zu führen und zu fordern.
Bückeburg im September 2019
Grundlagen der Autorität
Autorität ist eine wichtige, persönliche Ausstrahlung, die bewirkt, dass die Umwelt sich respektvoll verhält und die Wünsche des Autoritätsträgers reibungslos erfüllt werden.
Damit ist Autorität eine wesentliche Voraussetzung für diejenigen, die sich in ihrer privaten und beruflichen Umwelt durchsetzen müssen.
Darüber hinaus ist Autorität eine wichtige Führungseigenschaft. Nur wer Autorität ausstrahlt, wird von seiner Umwelt als Führungspersönlichkeit anerkannt.
Dem Autoritätsschwachen werden Wünsche und Willenshandlungen von der Umwelt aufgezwungen. Er wird übergangen, ignoriert, an die Wand gedrückt und mit Respektlosigkeiten und unbequemen Zumutungen belästigt.
Autoritätsschwäche ist jedoch nicht unabänderlich.
Sie kann durch entsprechende Unterweisung und ein Verhaltenstraining oft schon nach kurzer Zeit behoben werden.
Die Autorität jedes Einzelnen baut sich auf zwei Grundlagen auf:
1. Die Positionsüberlegenheit
(sie wirkt auf das äußere Verhalten
der Mitarbeiter)
2. Die menschliche Überlegenheit
(sie wirkt auf die innere Einstellung der
Mitarbeiter bzw. der Umwelt.)
Dabei ist es nicht von Bedeutung, ob sich jemand autoritär verhält, sondern wie konsequent er in seinen Entscheidungen und wie objektiv er in seinem Verhalten der Umwelt gegenüber ist.
Ein autoritärer Führungsstil wird überall da zu finden sein, wo eine im Grunde schwache Persönlichkeit das Sagen hat.
Innerlich gefestigte Menschen, die sich ihres Wertes bewusst sind, haben es nicht nötig, sich extrem autoritär zu verhalten. Personen und Führungskräfte mit einer starken persönlichen Ausstrahlung erreichen von vornherein ein größeres Maß an Disziplin und Ordnung in der, von ihnen beeinflussten, Umgebung.
Sie brauchen sich niemals auf ihre Stellung zu berufen, sondern wirken nur durch ihre Persönlichkeit.
Jeder ist im täglichen Leben gezwungen, sich gegenüber einer Person oder Gruppe durchzusetzen. Das gilt sowohl innerhalb der Familiengemeinschaft, als auch im öffentlichen Leben und in ganz verstärktem Masse in den Betrieben im Umgang mit der Gruppe, Kollegen und Vorgesetzten. Wer innerhalb einer bestimmten Gruppe vorwärts kommen will, muss sich durchsetzen. Er muss sich in schwierigen Situationen Respekt verschaffen können, um in einer Gemeinschaft als der Führer anerkannt zu werden.
Vor allem die betrieblichen Führungskräfte müssen sich immer wieder ihren Mitarbeitern gegenüber durchsetzen.
Sie sind gezwungen Entscheidungen der Geschäftsleitung weiterzugeben. Auch für eigene Entscheidungen, die nicht von einer übergeordneten Instanz abgesichert sind, ist unter Umständen, ein hohes Maß an Durchsetzungsvermögen aufzubringen.
Noch vor einigen Jahren wurde in der Familie und in den Schulen die antiautoritäre Erziehung lauthals propagiert. Die Erfahrungen haben jedoch gezeigt, dass diese Erziehungs- bzw. Führungsmethode nicht das richtige Mittel ist, um Einzelpersonen und Menschengruppen vernünftig zusammenzuhalten.
Grundlage einer guten Demokratie sollte auch ein wohldosiertes Maß an Diktatur sein. Jeder Mensch hat das Bestreben, seinen Einflussbereich zu erweitern. Jeder wartet unbewusst auch darauf, dass er zur richtigen Zeit in die entsprechenden Grenzen zurückgesetzt wird. Geschieht das nicht, wird der Vorgesetzte sehr schnell seine Positionsüberlegenheit verlieren.
Es waren immer autoritätsschwache Führungspersonen, die in der Vergangenheit die antiautoritäre Erziehung propagiert haben. Mit der Heilslehre soll wollten sie eigene Schwächen überdecken.
Autoritätsschwache Personen können sich in keiner Gesellschaftsform durchsetzen.
Sie können, selbst im Umfeld nachgiebiger Personen, nach einer gewissen Zeit, keine Führer mehr sein. Sie werden, wie bereits anfangs gesagt, von ihrer Umwelt in die Defensive und damit auf das Abstellgleis geschoben.
Wer die politischen Ereignisse der letzten Jahre aufmerksam verfolgt hat wird festgestellt haben, dass zwar die Parteiquerelen grösser geworden sind, die Konsequenz, destruktiver Gruppen gegenüber jedoch erheblich zugenommen hat.
Der Grund liegt einfach darin, dass die Regierung erkannt hat, dass die absolute Nachgiebigkeit und die Tolerierung Andersdenkender, radikaler Gruppen, keinen Sinn macht.
Diese Gruppen bringen Unruhe in ein Gefüge und damit über friedliche Strukturen. Eine Unruhe, die jede, positive Kreativität verhindert.
Ebenso sieht es im täglichen Betriebsleben aus. In jeder Gruppe gibt es eine oder mehrere Personen, die sich gegen die gegebene Ordnung stellen. Die Gründe dafür sind sehr unterschiedlicher Art.
Ein übergroßes Geltungsbedürfnis, die Ausnutzung einer zu großen Nachgiebigkeit der Vorgesetzten, durch Widersprüche in der Organisation oder im Betriebsablauf, Weisungsunsicherheit der Vorgesetzten oder im Extremfall sogar der Versuch, den derzeitigen Vorgesetzten an die Wand zu spielen, um selber seinen Posten zu bekommen.
Es ist grundsätzlich nichts dagegen einzuwenden, wenn gute und fähige Mitarbeiter einen, ihren Fähigkeiten angemessenen Posten, anstreben. In den vielen Fällen ist es jedoch so, dass sich fachlich und menschlich unqualifizierte Personen einen Posten mit unlauteren Mitteln erstreiten wollen. Sie wissen, dass sie auf normalen Weg diesen Posten nie bekommen würden. Diese Personen können jedoch nur da Erfolg haben, wo Vorgesetzte innerhalb einer Gruppe oder eines Betriebes keinerlei Autorität besitzen.
Was ist Autorität?
Zu dem Wort "Autorität" gibt es viele Übersetzungen, wie z. B.:
Würde -Vorbild - Wille - Macht - Gewalt - Ansehen.
Oder auch:
Vertrauenswürdigkeit - Berechtigung -Überzeugungskraft
Einfacher ist der Begriff "Autorität" aber so zu erklären:
Autorität ist die Fähigkeit, andere zum Folgen zu veranlassen. Sie bewirkt, dass andere das tun, was von Ihnen verlangt wird, und dass sie das unterlassen, was unerwünscht ist.
Viele Karrieren enden vorzeitig, weil trotz fachlicher Qualitäten die Autorität fehlt.
Oft sind nicht einmal Firmeninhaber oder Geschäftsleitungsmitglieder in der Lage, das zu definieren, was dem Vorgesetzten fehlt, der versagt hat. Sie stellen nur ganz einfach fest, dass der Betrieb unter seiner Führung nicht "läuft".
Dass z.B. die Qualität der Erzeugnisse nicht in Ordnung ist, das Leistungsniveau deutlich abfällt und die Mitarbeiter zum Bummeln neigen.
In der Regel kann eine verlorengegangene Autorität nicht wieder erlangt werden. Für die betroffenen bleibt nur die Möglichkeit der Kündigung.
Wie erlange ich Autorität?
Jeder neue Inhaber einer leitenden Stellung, gleich welcher Größenordnung, bekommt bei Amtsantritt ein gewisses Maß an Vorschussautorität. Der Grund ist in der Tatsache begründet, dass sich seine Mitarbeiter von ihm kein klares Bild machen können.
Angeborene Instinkte veranlassen jedes Lebewesen die Grenzen seiner eigenen Macht und den Freiraum innerhalb einer Gruppe zu testen.
Nur die Erziehung verbietet es den Menschen, schon beim Nahen einer fremden Person, Positionskämpfe auszutragen.
Die Vorschussautorität beruht im Wesentlichen auf Furcht vor dem Posten und viel weniger vor der Person. Allerdings muss man hier die Einschränkung machen, dass alles Unbekannte und Neue in den Beteiligten eine gewisse Vorsicht aktiviert und aus dieser Vorsicht heraus werden in der ersten Zeit alle Anweisungen widerspruchslos befolgt.
Gelingt es nun dem Stelleninhaber, innerhalb kurzer jedoch angemessener Zeit das Bild einer Persönlichkeit zu zeigen, die Respekt verdient und dessen Person auch nach Abzug des Positionswertes noch ein gewisses Maß an persönlicher Autorität besitzt, werden sich die Mitarbeiter willig seinen Vorstellungen unterordnen.
Das schließt nicht aus, dass die Mitarbeiter eine eigene Meinung besitzen und diese Meinung zu gegebener Zeit auch vertreten sollen.
Dem Vorgesetzten zeigen sie ihren Respekt dadurch, dass sie seine Anweisungen widerspruchslos und willig ausführen. Auch unangenehme Anweisungen führen zu keiner Beeinträchtigung des Ansehens.
Nur wird es leider immer so sein, dass eine reine Persönlichkeitsautorität, die nur auf Vertrauen aufgebaut ist, nicht zu verwirklichen sein wird.
Die Autoritätswirkung ist immer eine Mischung aus Persönlichkeitsautorität und Furcht vor der Dienstgewalt.
Respektlosigkeiten beruhen immer auf Führungsschwächen.
Wo Führungskarrieren scheitern, waren die Wirkungsintensität und damit das Verhältnis zwischen Vertrauen und Furcht nicht ausgeglichen.
Das heißt: Wenn das Vertrauen der Geführten zu groß wird, verlieren sie die Scheu. Wird die Furcht zu groß entsteht Unsicherheit, die ebenfalls nicht wünschenswert ist.
Unsicherheit unterdrückt die Kreativität der Mitarbeiter. Deshalb wäre der Idealzustand 40 % Furcht und 60 % Vertrauen.
Schon aufgrund seiner persönlichen Eigenschaften, unabhängig von seiner Stellung, kann jemand Folgsamkeit innerhalb seiner Umwelt erlangen, weil diese Umwelt eine gewisse Scheu vor seinem persönlichen Auftreten und Verhalten hat.
Diese Scheu beruht nicht immer auf positiv empfundenem Charakter- und Wesensmerkmalen des Autoritätsträgers. Oft ist es gerade eine angemessene, aber unangenehme Strenge und energische Unnachgiebigkeit, die auf die Umwelt so einwirkt, dass die Anweisungen reibungsloser erfüllt werden. Der soziale Rang spielt hierbei nur eine untergeordnete Rolle.
So zum Beispiel kann ein resolut auftretender Maschinenarbeiter durchaus einen zaghaften Diplomingenieur dazu veranlassen, sich seinen Wünschen zu fügen.
Wäre dieser besagte Akademiker eine Führungspersönlichkeit, würde der Maschinenarbeiter auch nicht im Entferntesten daran denken, ihm seinen Willen aufzuzwingen.
An dem Verhalten des Maschinenarbeiters ändert auch die Tatsache nichts, dass der besagte Diplomingenieur vom Fachwissen und von der Stellung her höher steht, als er. Das Verhalten resultiert daher, dass der besagte Akademiker keine Autorität ausstrahlt.
Nun wird sich im Betriebsleben immer wieder die Frage ergeben, ob die persönliche Autorität auch dann zur Geltung kommen kann, wenn ihr nicht gleichzeitig eine gewisse Weisungsbefugnis und Befehlsgewalt zur Seite steht.
Die Praxis zeigt immer wieder, dass diese beiden Faktoren von ausschlaggebender Bedeutung sind. Denn, wer im Betrieb keine eindeutig bezeichneten Vollmachten und Rechte hat, wird auch dann, wenn er eine außergewöhnlich starke Persönlichkeit ist, auf Dauer nichts erreichen. Es besteht sogar die Gefahr, dass er sich vor seinen Kollegen lächerlich macht.
Jede Führungsperson, ob Gruppenführer, Vorarbeiter, Meister oder Geschäftsführer, muss den Mitarbeitern vorgestellt und seine Aufgaben und seine Position innerhalb des Unternehmens beschrieben werden.
Eine Führungskraft darf nicht ohne Vollmachten bleiben, nur so wird sie sich eine entsprechende Position erarbeiten können.
In Stellenanzeigen werden immer wieder Führungskräfte gesucht, die kontaktfreudig und hartnäckig und durchsetzungsstark sein sollen.
Da sich die Charaktereigenschaften grundsätzlich ausschließen, muss man sich fragen, was sich die Geschäftsleitungen denken, die solche Anzeigen aufgeben.
Denn, entweder ist jemand kontaktfreudig und anpassungsfähig, oder er ist hartnäckig und durchsetzungsstark.
In der Praxis erlebt man es immer wieder, dass Personen der oberen Führungsebenen vom Firmeninhaber oder Geschäftsführer dafür gelobt werden, dass sie sich ihren Untergebenen gegenüber konsequent und hartnäckig zeigen.
Sind diese gelobten Vorgesetzten aber in Gesprächen mit der Geschäftsleitung hartnäckig und konsequent, werden sie wegen ihres konsequenten Verhaltens getadelt.
In so einer Situation fragt sich der Getadelte natürlich, wie die gleiche Charaktereigenschaft einmal zu Lob und einmal zu Tadel Anlass geben kann. Die Ursache liegt in der Angst jedes Vorgesetzten vor dem Verlust seiner Stellung.
Kein Vorgesetzter liebt es, wenn ihm unangenehme Dinge vorgesetzt werden. Der Vorgesetzte zwar immer die Möglichkeit sich zu wehren und sachlich zu argumentieren, die Emotionen überwiegen jedoch in kritischen Situationen. Die erforderliche Charakterstärke fehlt leider sehr häufig.
Der einfache Arbeiter hat kaum die Möglichkeit seine Meinung zu äußern oder sich gegen ungerechtfertigte Vorwürfe zu wehren. Von ihm wird in jeder Situation erwartet, dass er einen Tadel ohne Kommentar positiv für seine tägliche Arbeit verwertet. Nach all dem vorher Gesagten, müsste jetzt die autoritätsstarke Persönlichkeit wiederum in der Lage sein, seine Mitarbeiter und auch die Vorgesetzten von seinen Fähigkeiten zu überzeugen und auch auf diese Autorität auszustrahlen.
Leider ist es nun aber so, dass viele Firmeninhaber nur eine vage Vorstellung darüber haben, wie sie sich ihren Mitarbeitern gegenüber verhalten sollen.