Fürsten-Roman 2549 - Dunja Wild - E-Book

Fürsten-Roman 2549 E-Book

Dunja Wild

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Beschreibung

Als sich Julian Prinz von Hohenwald und die Tierärztin Lisa Munch auf dem Fest eines gemeinsamen Freundes begegnen, ist es die sprichwörtliche Liebe auf den ersten Blick. Vom ersten Moment an ist eine fast magische Anziehungskraft zwischen ihnen, der sich beide nie mehr entziehen wollen. Beide sind sich sicher, ihren Seelenmenschen gefunden zu haben. Und so gelten in dieser lauen Sommernacht nur die starken Gefühle, die beide füreinander haben.

Doch am nächsten Morgen werden ihnen die Welten, die sie trennen, nur allzu grausam bewusst. Denn Julians Vater, Fürst von Hohenwald, wird niemals zulassen, dass sein Sohn eine Bürgerliche ehelicht - denn er hat schon eine passende Ehefrau für ihn ausgesucht ...

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Seitenzahl: 113

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Inhalt

Cover

Impressum

Versuchung einer Sommernacht

Vorschau

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige eBook-Ausgabe der beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe

Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG

© 2018 by Bastei Lübbe AG, Köln

Programmleiterin Romanhefte: Ute Müller

Verantwortlich für den Inhalt

Titelbild: fotostorm / iStockphoto

Datenkonvertierung eBook: Blickpunkt Werbe- und Verlagsgesellschaft mbH, Satzstudio Potsdam

ISBN 978-3-7325-6400-2

www.bastei-entertainment.de

www.lesejury.de

Versuchung einer Sommernacht

Als sich Prinz Julian an eine schöne Fremde verlor

Von Dunja Wild

Als sich Julian Prinz von Hohenwald und die Tierärztin Lisa Munch auf dem Fest eines gemeinsamen Freundes begegnen, ist es die sprichwörtliche Liebe auf den ersten Blick. Vom ersten Moment an ist eine fast magische Anziehungskraft zwischen ihnen, der sich beide nie mehr entziehen wollen. Beide sind sich sicher, ihren Seelenmenschen gefunden zu haben. Und so gelten in dieser lauen Sommernacht nur die starken Gefühle, die beide füreinander haben.

Doch am nächsten Morgen werden ihnen die Welten, die sie trennen, nur allzu grausam bewusst. Denn Julians Vater, Fürst von Hohenwald, wird niemals zulassen, dass sein Sohn eine Bürgerliche ehelicht – denn er hat schon eine passende Ehefrau für ihn ausgesucht …

»Du willst mich sprechen, Vater?« Prinz Julian deutete eine Verbeugung an.

»Ja, mein Sohn«, sagte Roderich Fürst von Hohenwald mit dieser festen und klaren Stimme, die keinen Widerspruch duldete. »Tee oder Kaffee?«

Ein Cognac wäre mir jetzt lieber, dachte Prinz Julian angesichts der ernsten Miene seines Vaters, antworten tat er jedoch: »Kaffee bitte.«

Heinrich, der Butler, betrat auf ein Klingelzeichen die Bibliothek und Fürst Roderich gab Order, Kaffee zu servieren.

»Er wird mit mir nicht über die Geschäfte reden wollen«, dachte Julian bei sich.

Mit einem unterdrückten Seufzer ließ er sich in den tiefen Ledersessel fallen. Er ahnte das Thema dieser nachmittäglichen Unterhaltung schon: Sein Vater wollte wieder einmal über die private Zukunft seines einzigen Erben sprechen.

Roderich Fürst von Hohenwald, der mit der grauen Mähne und dem mächtigen Kopf dem Löwen in dem fürstlichen Wappen mit den Jahren immer ähnlicher sah, trommelte nervös mit den Fingern auf die Armlehne seines Sessels, während ein tiefes Schweigen den hohen Raum erfüllte.

»Du musst nächste Woche nach Kanada fliegen.« Fürst Roderich formulierte kurze Sätze, die wie unverrückbare Wahrheiten klangen. Schon als Kind hatte der Prinz diese Art zu sprechen gefürchtet.

»Nächste Woche schon? Ich dachte …«

»Es gibt Unstimmigkeiten im Verwalterbericht, die unbedingt geklärt werden müssen.«

Der Fürst war ein erfolgreicher Unternehmer und Geschäftsmann. Die fürstliche Familie lebte auf Schloss Hohenfels unweit von Passau und war seit Generationen in der Land- und Forstwirtschaft tätig. Sie besaß Ländereien in Kanada, Beteiligungen an einer Hotelkette und eine eigene Bank.

Prinz Julian nickte. »Gut, Vater.« Er sah den Fürsten an. »Sonst noch etwas?«

Fürst Roderich rückte auf die Sesselkante vor und zog sein Jackett gerade.

»Machen wir uns nichts vor – du wirst in ein paar Monaten dreiunddreißig. Du solltest dich endlich darum kümmern, eine Familie zu gründen. Ich will nicht, dass das Erbe meiner Väter nach dir in fremde Hände fällt.«

Prinz Julian spürte, wie ihm, wie immer bei solchen Gesprächen, der Schweiß aus allen Poren trat. Bevor er antworten konnte, klopfte es an der Tür. Butler Heinrich, in dunkler Hose und gestreifter Weste, schob den Servierwagen herein. Während der weißhaarige Mann den Tisch deckte und Kaffee einschenkte, starrten Vater und Sohn stumm durch die hohen Fenstertüren hinaus auf die Steinterrasse. In diesem Jahr hatte der Sommer früh begonnen und war besonders heiß und trocken. Die Kastanien, die den Weg hinauf nach Schloss Hohenfels säumten, zeigten bereits Mitte Juli die ersten gelben Blätter.

Die Atmosphäre in der Bibliothek war bedrückend, und Julian wurde von Minute zu Minute nervöser. Nachdem der Butler gegangen war, schlug der Fürst die Beine übereinander und erklärte: »Ich habe Carolina von Lichtenberg und ihren Vater zum heutigen Klavierabend eingeladen. Die beiden werden übers Wochenende bleiben.«

Prinz Julian nahm seine Tasse von dem silbernen Tablett und trank einen Schluck. Der Kaffee schmeckte bitter.

»Ich stelle dir fürs Wochenende ein Sonderbudget zur Verfügung.« Fürst Roderich lächelte zum ersten Mal und fügte mit einem Augenzwinkern hinzu: »Ich möchte, dass du Carolina standesgemäß ausführst. Schöne Frauen sollte man verwöhnen.«

Julian räusperte sich. Betont langsam setzte er die Tasse zurück aufs Tablett.

»Vater, ich muss es noch einmal klarstellen. Carolina ist eine schöne junge Frau, aber ich werde sie nicht heiraten. Ich liebe sie nicht.«

Prinz Julian war ein Mann, der in der Menge auffiel. Mit dem dunklen lockigen Haar, den stahlblauen Augen und dem markanten Kinn zog er die Frauenblicke auf sich. Es gab viele junge Frauen im Hochadel, die in ihn verliebt waren.

»Blödsinn«, entgegnete der Fürst Roderich. »Wer spricht von Liebe? Früher sind Ehen aus rein wirtschaftlichen Gründen geschlossen worden, und sie hielten länger als die heutigen Liebesheiraten. Denk an deine Mutter und mich. Kurz vor ihrem Tod haben wir unseren dreißigsten Hochzeitstag gefeiert.«

Prinz Julian schluckte schwer. Am liebsten hätte er seinen Vater daran erinnert, wie unglücklich die zarte Fürstin an der Seite ihres Mannes gewesen war. Doch seine gute Erziehung verbot es ihm. Außerdem musste er seinem Vater in einem Punkt recht geben: In seinem Freundeskreis lag die Scheidungsrate tatsächlich erschreckend hoch.

»Ich kann nicht verstehen, warum du ausgerechnet eine so flippige Person wie Carolina zur Schwiegertochter auserkoren hast«, sagte er stattdessen. »Du weißt, dass sie dafür bekannt ist, mit vielen zu flirten.«

»Carolina ist jung. Das scheint heute selbst in unseren Kreisen normal zu sein.« Sein Vater straffte sich. »Carolina von Lichtenberg hat eine hervorragende Erziehung genossen, unsere Familie ist mit der ihrigen seit Generationen befreundet, und in ein paar Jahren wird auch Carolina die nötige Reife besitzen, die Rolle der Fürstin würdevoll auszufüllen.«

»Gut, Vater, ich werde mir das Wochenende freihalten«, gab Prinz Julian seufzend nach. »Aber mach dir keine Hoffnung. Ich werde Caro nicht heiraten. Ich werde nur eine Frau heiraten, die ich liebe«, setzte er mit Nachdruck hinzu. Er schob den Ärmel seines Cordjacketts zurück und warf einen Blick auf seine Uhr. »Es wird Zeit für mich«, murmelte er und trank seinen Kaffee in einem Zug aus. »Ist sonst noch etwas, über das du mit mir reden willst?« Er sah seinen alten Herrn, dessen Wutausbruch zu seiner Überraschung ausblieb, fragend an.

Fürst von Hohenwald wirkte plötzlich viel älter als achtundfünfzig Jahre. Er starrte auf die Tasse, die er in den Händen hielt, als hätte er die Frage seines Sohnes gar nicht gehört.

»Ich muss wieder ins Büro, Vater.« Julian zögerte, aufzustehen.

Erst jetzt schreckte der Fürst aus seinen Gedanken auf.

»Natürlich. Bis heute Abend. Ich erwarte dich um halb sieben zum Essen.«

***

Prinz Julian trat durch die schwere Holztür des barocken Schlosses auf das Kopfsteinpflaster des Innenhofes hinaus. Ein warmer Sommerwind wehte ihm entgegen.

Der Schlosskomplex lag lang gestreckt hoch über der Donau auf einer Anhöhe, die einen traumhaften Blick über das Donautal sowie auf Passau bot. Von der im Halbkreis geschwungenen Balustrade winkten weiß gemauerte Engel ins Tal. Ein österreichischer Bildhauer hatte sie vor zwanzig Jahren nach den Entwürfen der Fürstin von Lichtenberg angefertigt.

»Wie oft sind diese Engel schon Opfer von Carolinas respektloser Kritik geworden«, dachte Prinz Julian bitter. Er seufzte und verschränkte die Arme vor der Brust. Nur mit gemischten Gefühlen konnte er an die dreiundzwanzigjährige Kunststudentin denken.

Vor einem halben Jahr war der Prinz ihren Reizen nach einem rauschenden Fest erlegen. Und da die rassige Kindfrau sich in den Kopf gesetzt hatte, Fürstin zu werden, hatte sie ihre »Beute« seither nicht mehr losgelassen. Bislang war es Prinz Julian jedoch gelungen, ihr lockeres Verhältnis vor der Presse zu verheimlichen. Einerseits fand er Carolina sehr verführerisch, aber andererseits auch sehr anstrengend und unreif.

»Aber wie lange noch?«, fragte sich Prinz Julian jetzt, während er sich den Wind um die Nase wehen ließ. Er musste damit rechnen, dass Carolina selbst in naher Zukunft irgendeinem Reporter von ihrer Liaison erzählen würde. Zu oft hatte sie sich in der letzten Zeit darüber beschwert, dass er sich mit ihr in der Öffentlichkeit nicht als Paar zeigte. Insgeheim bezweifelte er, ob die übertriebenen Liebesbekundungen ihm gegenüber Carolina tatsächlich aus dem Herzen kamen. Denn auch sie musste wissen, wie wenig sie charakterlich zueinanderpassten.

Sie liebte die oberflächliche Welt des Jetset und er die Ruhe und die Natur. Julian ließ alle jungen Frauen, die er auf seiner Brautschau kennengelernt hatte, im Schnelldurchgang vor seinem inneren Auge vorbeiziehen. Jede von ihnen hätte sich nur für eine Zweckehe geeignet – wie er sie auch mit Carolina eingehen sollte.

Doch noch sträubte sich alles in ihm, eine solche Ehe zu schließen. Er sehnte sich nach der großen Liebe, hatte er doch oft genug bei seinen Eltern gespürt, wie unglücklich zwei Menschen in einer Vernunftehe werden konnten. Prinz Julian ging unter den mächtigen Kastanien zu seinem Büro, das im linken Trakt des Schlosses lag, in dem er auch wohnte. Seine Sekretärin warf ihm einen forschenden Blick zu.

Wahrscheinlich steht mir das Gespräch mit Vater im Gesicht geschrieben, dachte er.

»Stellen Sie bitte in der nächsten halben Stunde keine Gespräche durch«, bat er die ältere Frau, die schon seit Jahren für ihn arbeitete. Er musste sich erst einmal beruhigen, denn es hatte ihn wieder einmal mit Zorn erfüllt, dass sein Vater, ohne sich vorher mit ihm zu besprechen, Carolina von Lichtenberg und deren Vater fürs Wochenende eingeladen hatte und selbstverständlich davon ausging, dass er die Tage mit der jungen Frau verbringen würde.

Als das Telefon dennoch klingelte, erkannte er die Nummer auf der Digitalanzeige und nahm ab.

»Hallo, Hubertus«, begrüßte er seinen besten Freund erfreut. Sein Internatsfreund rief gerade im richtigen Moment an.

»Deine Sekretärin wollte mich nicht durchstellen. Hast du wieder Ärger mit der Fürstlichen Hoheit?«, erkundigte sich Dr. Hubertus von Solm.

Julian musste wider Willen lachen. Er mochte es, wenn sein Freund seine respektlosen Späße über seinen Stand machte.

Prinz Julian liebte die Normalität. Von Kindheit an hatte er sich schwergetan mit der Prominenz, die er geerbt und nicht gewollt hatte. Wenn die Menschen in seiner Gegenwart aus Ehrfurcht plötzlich ganz gerade standen, war ihm das unangenehm.

Nur zu gerne ging er jetzt auf den lockeren Plauderton seines Freundes ein.

»Du weißt ja, das alte Thema.«

»Wann soll denn die Hochzeit sein?«, ulkte Hubertus weiter.

»Sie wird nicht stattfinden«, versicherte Julian ihm. »Ich könnte mich heute noch ohrfeigen, dass ich vor einem halben Jahr schwach geworden bin.«

»Tja, tja, die holde Weiblichkeit.«

»Wie geht’s dir und Anna?«, wechselte Julian das Thema.

»Es könnte nicht besser sein«, entgegnete Hubertus mit dröhnendem Bass. »Wir sind gesund, meine Praxis boomt. Inzwischen kommen immer mehr Leute aus der Landeshauptstadt mit ihren Kleintieren zu uns hinaus in die Provinz.« Der Tierarzt lachte. »Mein guter Name scheint sich herumgesprochen zu haben. Was wollen wir mehr?«

»Wie sehr ich dich beneide«, sagte Julian leise.

»Warum ich anrufe«, begann Hubertus von Solm nun ernst, »Anna und ich möchten dich zu unserem Hoffest einladen. Es kommt zwar niemand aus dem Hochadel, aber dafür einige interessante und lustige Menschen.«

Prinz Julian kannte den Freundes- und Bekanntenkreis des Tierarztehepaares und fühlte sich sehr wohl in ihm.

»Wann soll euer Hoffest stattfinden?«

»Am Samstag in zwei Wochen. Du kannst gerne Carolina von Lichtenberg mitbringen.«

Julian seufzte. »Ich weiß nicht …«

»Befürchtest du, dass sie sich auf einem Fest bei Normalsterblichen unwohl fühlen wird?« Hubertus lachte sein herzhaftes Lachen. »Wir werden schon mit ihr klarkommen. Du weißt doch – Anna und ich sind tolerante Menschen.«

»Ich befürchte vielmehr, sie wird mir die Freude an diesem Abend nehmen«, meinte Julian seufzend.

»Das sind ja die besten Voraussetzungen für eine glückliche Ehe«, frotzelte der Tierarzt. Als der Prinz daraufhin schwieg, fragte er wieder ernst: »Wie geht es deiner Familie?«

»Vater ist wie immer in Bestform, und Sonja arbeitet zu viel.«

Prinzessin Sonja, die vier Jahre jünger war als Julian, lebte im Ostflügel von Hohenfels. Die unscheinbar wirkende junge Frau leitete die Bank ihres Vaters.

»Sie kennt nur ihre Arbeit und widmet sich in ihrer knapp bemessenen Freizeit der Jagd.«

»Hat sie immer noch keine neue Beziehung?«, fragte Hubertus.

Die Prinzessin war mit einem bekannten Wissenschaftler liiert gewesen, dessen Tod drei Jahre zuvor sie immer noch nicht verkraftet hatte.

»Nein.«

»Also, zurück zu Carolina. Bringst du sie in vierzehn Tagen mit?«

»Vielleicht werde ich sie fragen. Heute Abend sehen wir uns.«

»Sie ist herzlich willkommen. Anna ist gespannt darauf, sie kennenzulernen.«

Die beiden unterhielten sich noch eine Weile über Aktuelles aus Politik und Wirtschaft und verabschiedeten sich dann.

Prinz Julian lehnte sich zurück.

Vielleicht sollte ich Carolina tatsächlich fragen, ob sie mich begleiten möchte?, überlegte er. Dann erlebe ich sie auch einmal in anderen Kreisen!

***

»Und? Wie sehe ich aus?« Komtesse Carolina von Lichtenberg drehte sich um die eigene Achse. »Gefällt dir das neue Kostüm?«

Das weiße, eng geschnittene Seidenensemble, dessen kniekurzer Rock auf ihre perfekt geformten Beine aufmerksam machte, und das hochgesteckte Haar ließen sie älter und sehr vornehm wirken.

»Du siehst sehr schön aus«, erwiderte Prinz Julian mit anerkennendem Blick.

»Nach dem Essen ziehe ich mich für den Klavierabend noch um.« Carolina lachte ihn schelmisch an. »Du siehst auch nicht schlecht aus.« Sie schlängelte sich so nah an ihn heran, dass er den schweren Duft ihres Parfüms beinahe schon zu intensiv riechen konnte. »Kann ich heute Nacht bei dir bleiben?«, bat sie.

»Lieber nicht. Ich stehe morgen um fünf Uhr auf, weil ich zum Morgenansitz verabredet bin.«

»Das macht nichts. Ich habe einen festen Schlaf.« Carolina drehte ihm den Rücken zu und betrachtete die Flaschen auf dem Barwagen. »Wie wär’s mit einem Aperitif?«, fragte sie über die Schulter hinweg.

»Wir müssen jetzt gehen«, antwortete Julian schnell.

Sie drehte sich zu ihm herum, und für den Bruchteil einer Sekunde sah er ihre grünen Augen aufblitzen. Doch dann verzog sie ihr Gesicht zu einer süßen Schnute.