Silvia-Gold 192 - Dunja Wild - E-Book

Silvia-Gold 192 E-Book

Dunja Wild

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Beschreibung

Lachend ließ sich die schöne Christina von ihrer Schwester Julia auf die weitläufige Terrasse in Dallas ziehen. Dort hatten Julia und ihr Vater, die vor Jahren in die USA übergesiedelt waren, ihr zu Ehren zu einer Welcome-Party geladen. Julia begann gerade ihre Schwester den Gästen vorzustellen, als Christinas Blick auf einen großen, gut aussehenden Mann fiel, der nur zwei Meter von ihr entfernt an der Hauswand lehnte. Sofort spürte sie, wie ihr das Blut in die Wangen schoss und ihre Beine nachzugeben drohten: Da stand Thomas, ihre große Liebe, der Mann, den sie vor zwei Jahren verloren hatte!
»Und das ist mein Mann Tom«, hörte Christina da ihre Schwester sagen, die auf Thomas wies - »ihren« Thomas! Als sie ihn ansah und ihre Blicke ineinander versanken, wusste Christina, dass sie rettungslos verloren war - ja, dass sie von neuem diesem faszinierenden Mann verfallen würde, auch wenn er nun gebunden war ...


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Inhalt

Cover

Gestohlene Stunden des Glücks

Vorschau

Impressum

Gestohlene Stundendes Glücks

Dramatischer Roman um eine unvergesslich süße Liebe

Von Dunja Wild

Lachend ließ sich Christina von ihrer Schwester auf die weitläufige Terrasse in Dallas ziehen. Dort hatte Julia, die vor Jahren in die USA übergesiedelt war, ihr zu Ehren zu einer Welcome-Party geladen.

Julia begann gerade ihre Schwester den Gästen vorzustellen, als Christinas Blick auf einen Mann fiel, der etwas abseits an der Hauswand lehnte. Sofort spürte sie, wie ihr das Blut in die Wangen schoss und ihre Beine nachzugeben drohten: Da stand Thomas, ihre große Liebe, der Mann, den sie vor zwei Jahren verloren hatte!

»Und das ist Tom – mein Mann«, hörte Christina da ihre Schwester sagen, die auf Thomas wies – »ihren« Thomas! Als sie ihn ansah und ihre Blicke ineinander versanken, wusste Christina, dass sie rettungslos verloren war – ja, dass sie von Neuem diesem faszinierenden Mann verfallen würde, auch wenn er nun gebunden war ...

»Guten Abend, Tanja. Die Party ist ja schon in vollem Gange!« Christina Hausmann begrüßte die Sekretärin ihres Verlobten, die an der Tür stand, um die ankommenden Gäste mit einem Glas Champagner zu empfangen.

Gelächter, Gesprächsfetzen, klirrende Gläser und klassische Barmusik schlugen Christina entgegen.

»Ich glaube, ich bin etwas spät dran«, setzte sie in verlegenem Ton hinzu und zwinkerte der jungen Frau mit schuldbewusster Miene zu.

»Herr Rubel hat schon mehrmals nach Ihnen gefragt«, erwiderte Tanja Schulz. Sie war eine der vier Sekretärinnen, die zum Personalstamm der renommierten Werbeagentur »Rubel & Co.« gehörten. »Er ist irgendwo da hinten!« Sie wies in den hohen, hell erleuchteten Raum mit dem glänzenden Marmorboden.

»Danke. Ich werde mich auf die Suche nach ihm begeben.« Christina lächelte ihr zu und atmete tief durch. Dann bahnte sie sich mit dem Champagnerglas in der Hand den Weg durch die Partygäste. Sie standen in Gruppen zusammen oder bevölkerten die mit italienischen Stoffen bezogenen Lounge-Möbel.

Sechs Meter hohe Glasfassaden warfen am Tag Licht auf die moderne Kunst, die die weißen Wände der dreihundert Quadratmeter großen Eigentumswohnung zierte.

»Wow! Wer ist denn diese Schöne?«, hörte Christina einen Mann mit schwarzem, gegeltem Haar und dunklem Designeranzug sagen, als sie sich an ihm vorbeidrängte.

»Die ist schon vergeben«, raunte eine schlanke Blondine, deren dreieckiges Glitzertop gerade nur die Brust bedeckte und auf dem Rücken mit zwei dünnen Schnüren gehalten wurde. »Wenn ich mich nicht irre, ist sie Marcels Verlobte.«

Christinas Rücken versteifte sich. Der Weg durch die fremden Menschen, die allesamt einem Werbespot hätten entsprungen sein können, wurde für sie zum Spießrutenlauf.

Nicht ein einziges bekanntes Gesicht! Ich hasse diese Partys, schoss es ihr durch den Kopf, während sie ungeduldig Ausschau nach Marcel hielt. Sie hätte sich ohrfeigen können, dass sie seinem Drängen überhaupt nachgegeben hatte und keine Entschuldigung gefunden hatte.

»Jetzt, da wir verlobt sind, kannst du dich nicht ständig drücken«, hatte er gesagt und zärtlich durch ihr blondes Haar gestrichen. »Ich bin Geschäftsmann. Solche Einladungen gehören halt zum Business. Als meine zukünftige Frau möchte ich dich an meiner Seite haben.«

Er hatte ja recht! Wenn sie ihn heiraten wollte, musste sie sich irgendwann an diese Seiten seines Lebens gewöhnen.

Wahrscheinlich wird er sauer sein, dass ich zu spät komme, dachte sie, während sie einen Blick durch die geöffnete Flügeltür ins Esszimmer warf.

Auch hier standen einige Gäste munter plaudernd herum und taten sich an dem Dessert-Büfett, das auf dem drei Meter langen Tisch angerichtet war, gütlich.

Drei Frauen, die sich mit ihren Tellern auf den Art-déco-Stühlen niedergelassen hatten, unterbrachen bei Christinas Anblick ihr Gespräch und musterten sie mit neugierigen und abschätzenden Blicken.

Jede halbwegs gut aussehende Frau, die auf dieser Party ohne Begleitung erschien, musste als potenzielle Rivalin um die attraktive und gut verdienende Männerwelt gesehen werden, die hier vertreten war!

Christina nickte ihnen freundlich zu und machte kehrt. Dann kann Marcel nur oben sein, dachte sie und stieg auf ihren hohen Pumps, die ihre langen Beine unter dem kniekurzen schwarzen Etuikleid vorteilhaft zur Geltung brachten, vorsichtig die Wendeltreppe hinauf.

Das absolute Highlight der zweistöckigen Loftwohnung Marcel Rubels war eine riesige Terrasse über den Dächern von München, auf der ein Glashaus thronte, in dem nur ein breites Bett und eine antike Kommode standen.

»Unser zukünftiges Liebesnest«, hatte Marcel geflüstert, als er sie zum ersten Mal in sein Reich eingeladen hatte.

Doch entgegen ihrer Begeisterung, die sie angesichts dieser architektonischen Glanzleistung verbal zum Ausdruck gebracht hatte, hatte Christina sich im gleichen Moment gefragt, wie viele Frauen vor ihr wohl von dieser Liegewiese aus nicht nur den grandiosen Ausblick auf die am Horizont liegende Bergkette genossen hatten.

»Endlich! Ich hatte schon gedacht, du kommst überhaupt nicht mehr!« Eine helle Frauenstimme erklang plötzlich neben Christina, als sie die oberste Stufe der Wendeltreppe erreicht hatte.

»Irina! Wie schön, dass du da bist! Wenigstens ein Mensch, den ich kenne.« Christina nahm die junge Frau mit den dunkelroten, wilden Locken, die direkt neben dem Treppenabsatz lässig am Geländer lehnte, in den Arm. »Marcel hat heute Morgen gesagt, dass es noch unklar sei, ob du kommen würdest.«

»Stimmt. Aber ich habe einen Kollegen gebeten, mich heute Abend in der Redaktion zu vertreten. Für den übernehme ich dann den Sonntagsdienst.«

Irina Paul war eine Klassenkameradin von Christina aus Wiesbaden und arbeitete seit drei Jahren als Journalistin bei einer großen Zeitung in München.

Nachdem Christina vor zwei Jahren ihre Stelle gewechselt hatte und zu einer bekannten Versicherung nach München gegangen war, hatte sich die Jugendfreundschaft zwischen den beiden Frauen intensiviert, und Irina war schnell in der fremden Stadt für Christina eine wichtige Bezugsperson geworden.

Die Journalistin trat einen Schritt zurück und begutachtete ihre Freundin.

»Toll siehst du aus!«, sagte sie in anerkennendem Ton. Ihr Blick glitt über Christinas schön geschnittenes Gesicht, ihre hellblonden langen Haare und ihre zart gebräunte Haut. »Ich verstehe gar nicht, warum du dich immer so versteckst.«

»Ich verstecke mich gar nicht. Ich habe nur nichts für solche Partys wie diese hier übrig – die vielen arroganten Typen, die oberflächlichen Gespräche ...«

Christina zuckte mit den Schultern und ließ das Ende des Satzes in der Luft hängen. Sie wusste, dass Irina, die immer auf der Suche nach einer neuen Story war, anders darüber dachte. Je größer die Menschenmengen waren, desto besser fühlte diese sich.

»Weißt du, wo Marcel ist?«, wechselte Christina das Thema.

»Ich habe ihn eben mit zwei Männern auf der Dachterrasse stehen sehen. Es sah so aus, als hätten sie etwas Wichtiges zu besprechen – trotz der Kälte. Sie sahen so ernst aus.« Irina warf ihrer ehemaligen Klassenkameradin einen forschenden Blick zu. »Geht es ihm geschäftlich schlechter?« Die Journalistin hatte einen untrüglichen Instinkt für Menschen und Situationen, was ihr in ihrem Beruf zugute kam.

Christina hob die Schultern. »Ich weiß nicht. Ich kümmere mich nicht um Marcels Geschäfte.«

»Ach ja. Du lebst diese Beziehung nach dem Motto: Paragraf eins – jeder macht seins!« Irina gab das für sie typische kehlige Lachen von sich.

Christina musste grinsen und schüttelte den Kopf. Unverbesserlich, diese Irina! Immer bereit, einen ihrer verbalen Pfeile abzuschießen.

Bevor Christina etwas antworten konnte, bahnte sich Marcel den Weg durch die herumstehenden Paare. Einsneunzig groß, athletische Figur, braun gebrannt, das schwarze, halblange Haar mit Gel aus der Stirn gestrichen – ein Mann wie aus dem Bilderbuch.

Er strahlte seine Verlobte an, breitete die Arme aus und zog sie an sich.

»Hallo, meine Kleine«, flüsterte er mit dunkler, rauchiger Stimme nah an ihrem Ohr, »ich hatte schon Angst, du hättest mich heute Abend sitzen lassen.« Er küsste sie zärtlich auf den Hals.

Kein böses Wort!, dachte Christina und spürte plötzlich ein warmes Gefühl für ihn in sich hochsteigen. Wie unkompliziert er doch ist, und wie problemlos er mit mir und meiner schwierigen Art umzugehen versteht!

Sie gab ihm einen Kuss auf die Wange.

»Es hat etwas länger gedauert. Ich konnte mich nicht entscheiden, was ich anziehen sollte.«

Sein Blick glitt an ihr herunter.

»Du hättest keine bessere Wahl treffen können«, sagte er. Dann nahm er ihre Hand, an deren Ringfinger ein blitzender Einkaräter saß – sein Verlobungsgeschenk. »Komm, ich führe dich herum und stelle dich einigen wichtigen Leuten vor.« Er zwinkerte Irina zu. »Sei so lieb und gib meinem Goldstück heute Abend die nötige Schützenhilfe, wenn ich mich um die anderen Gäste kümmere.«

»Dafür hast du mich ja eingeladen«, konterte die Journalistin in ihrer offenen Art.

Sie war eine der ersten Freunde Christinas gewesen, die Marcel kennengelernt hatten. Von Anfang an hatte sie sich mit ihm gut verstanden und war dem Werbemann schon öfter geschäftlich von Nutzen gewesen.

»Wenn du Augen und Ohren offen hältst, findest du vielleicht im Laufe des Abends eine interessante Story für den Gesellschaftsteil deiner Zeitung«, scherzte der Geschäftsmann. »Dann sind wir quitt.«

»Oder den Mann fürs Leben«, warf ihr Christina lachend über die Schulter zu.

Irina, immer zu einem Flirt bereit, war jedoch ein eingefleischter Single von achtundzwanzig Jahren, für die »Bindung« ein Fremdwort war.

Nachdem die drei eine Zeit lang von Grüppchen zu Grüppchen gegangen waren und sich dem plätschernden Smalltalk hingegeben hatten, stöhnte Christina schließlich auf und meinte: »Ich muss unbedingt etwas essen. Ich sterbe vor Hunger!«

»Das kann ich nicht verantworten«, beeilte sich Marcel in gespielt theatralischem Ton zu erwidern und legte den Arm um sie. »Geht ihr beiden schon mal zum Büfett – in der Küche und im Esszimmer sind die feinsten Delikatessen aufgebaut. Ich komme gleich nach.«

♥♥♥

Marcel Rubel hatte nicht übertrieben. Obwohl das Büfett schon halb geplündert war, waren die Häppchen eine reine Sinnesfreude.

Mit vollen Tellern zogen sich Christina und Irina auf die beiden Hocker zurück, die etwas abseits des Partytrubels in einer Fensternische der Küche standen.

»Ganz so schlecht kann es Marcels Geschäften nicht gehen«, murmelte Irina zufrieden kauend vor sich hin.

Christina gab keine Antwort und widmete sich mit betonter Aufmerksamkeit dem Kaviar-Kanapee.

Sie hatte sich, als sie Marcel vor zwei Jahren in einem Nobelclub in München kennengelernt hatte, nicht für seine Werbeagentur interessiert. Bei Lichte betrachtet, hatte sie sich eigentlich überhaupt nicht für ihn interessiert. Sie hatte nie etwas für diese Schickimicki-Typen in den schwarzen Designeranzügen und dem Erfolgslächeln übrig gehabt.

Doch Marcel hatte keine Ruhe gegeben. Zielstrebig hatte er sie verfolgt – ihre Arbeitsstelle ausfindig gemacht, obwohl sie ihm nichts davon erzählt hatte, ihre Telefonnummer herausgefunden, ihr Blumensträuße nach Hause geschickt. Und irgendwann hatte sie seinem Drängen nachgegeben und eine Einladung zum Essen angenommen.

An diesem Abend hatte er sich als unterhaltsamer Plauderer herausgestellt, der mit beiden Beinen im Leben stand, mit seinen neunundzwanzig Jahren eine klare, pragmatische Weltsicht hatte und das persönliche Ziel, möglichst bald zur Abrundung seiner beruflichen Karriere zu heiraten und eine Familie zu gründen.

Christina lächelte vor sich hin. Irgendwann – lange nach der ersten Wohnungsbesichtigung – hatte sie dann zum ersten Mal aus dem Glashaus auf seiner Dachterrasse die Sonne hinter dem Bergmassiv am Horizont aufgehen sehen.

Die großen Gefühle hatten sich jedoch in dem Jahr, seit sie sich kannten, nicht eingestellt. Die hatte sie irgendwann einmal vor langer, langer Zeit einem anderen geschenkt ...

»Woran denkst du?«, fragte Irina und tunkte eine Riesengarnele in die Knoblauchsoße.

»An nichts. Ich esse.«

Ihrer Klassenkameradin, die sie seit der zehnten Klasse auf dem Goethe-Gymnasium in Wiesbaden kannte und mit der sie seit dieser Zeit eine tiefe Freundschaft verband, konnte Christina jedoch so leicht nichts vormachen.

»Diesen Augenausdruck kenne ich seit Jahren bei dir. Genauer gesagt, seit fünf Jahren.«

Mit gespielt arglosem Blick schaute Christina sie an. »Ja?«

»Ja.« Irinas Stimme nahm einen bestimmten Ton an. Sie sah ihrer Freundin direkt in die Augen. »Hast du Thomas immer noch nicht vergessen?« Schon länger hatten sie dieses Thema nicht mehr berührt – das Thema ihrer unglücklichen Liebe.

Thomas Müller, gebürtiger Münchener, hatte in Frankfurt Medizin studiert, als Christina ihn an einem Sommertag vor fünf Jahren in einem Weingarten in Wiesbaden kennengelernt hatte. Es war bei beiden Liebe auf den ersten Blick gewesen. Sie hatten drei wunderschöne Jahre miteinander verlebt.

Als Thomas nach dem medizinischen Examen eine lukrative Assistenzarztstelle in den USA angeboten bekam, hatte sich Christina geweigert, mit ihm überzusiedeln. Sie hatte ihre allein lebende Mutter vorgeschoben, die sie nicht im Stich lassen wollte. Doch in Wirklichkeit hatte sie zu große Angst vor einer Veränderung in ihrem Leben gehabt – sei es auch an der Seite des geliebten Mannes.

In einer Trotzreaktion hatte sie spontan die Beziehung zu Thomas beendet, um ihn nicht vor die Entscheidung »Beruf oder Liebe« zu stellen. Aus Selbstschutz hatte sie von einem Tag auf den anderen jeglichen Kontakt zu ihm abgelehnt. Der junge Arzt hatte sich von ihr verraten gefühlt und den Job angenommen. Seitdem hatte sie nie wieder etwas von ihm gehört.

»Hast du ihn immer noch nicht vergessen?«, wiederholte Irina ihre Frage. Ohne eine ehrliche Antwort ihrer Freundin abzuwarten, fuhr sie eindringlich fort: »Also, Tina, ich bitte dich. Die Geschichte liegt jetzt zwei Jahre zurück. Thomas hat sich nie wieder gemeldet. Du hast eine neue Bindung mit einem tollen Mann! Verspiel das nicht. Du bist – anders als ich – der Typ von Frau, der einen Mann und eine Familie mit Kindern braucht.«