Fürsten-Roman 2668 - Caroline Thanneck - E-Book

Fürsten-Roman 2668 E-Book

Caroline Thanneck

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Beschreibung

Schloss Waldeck war einst berühmt für seine zauberhaften Weihnachtsdekorationen, für prunkvolle Bälle im Advent, weihnachtliche Konzerte und den Lichterglanz im tief verschneiten Schlosspark. Aus und vorbei! Seit dem Tod der Fürstin vor drei Jahren geht es bergab. Der Fürst vergräbt sich in alten Büchern und seinen Forschungen. Prinzessin Charlotte versucht, ihn aus seiner Einsamkeit zu reißen, aber all ihre Pläne scheitern. Niemand von ihnen denkt noch an Weihnachten, als ihr Bruder von derselben Krankheit befallen wird, die ihre Mutter dahingerafft hat. Henry kämpft um sein Leben. Eine Knochenmarkspende könnte ihn heilen, es findet sich jedoch kein Spender.
An einem trüben Wintertag stöbert Charlotte in alten Fotoalben und sucht nach Verwandten, die sie noch nicht ausfindig gemacht hat. Dabei fällt ihr das Bild eines jungen Mannes in die Hände, der ihrem Bruder verblüffend ähnlich sieht. Das Datum auf der Rückseite verrät ihr, dass die Aufnahme gut zwanzig Jahre alt ist. Wer ist der Mann auf dem Foto? Ein unbekannter Verwandter? Charlotte spürt: Es steckt ein Geheimnis hinter dem Bild, das sie aufdecken muss, um ihrem Bruder helfen zu können. Ihre Reise führt sie nach Schottland ...


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Inhalt

Cover

Im Glanz der tausend Lichter

Vorschau

Impressum

Im Glanz der tausend Lichter

Ein berührender Adelsroman mit weihnachtlichem Zauber

Von Caroline Thanneck

Schloss Waldeck war einst berühmt für seine zauberhaften Weihnachtsdekorationen, für prunkvolle Bälle im Advent, weihnachtliche Konzerte und den Lichterglanz im tief verschneiten Schlosspark. Aus und vorbei! Seit dem Tod der Fürstin vor drei Jahren geht es bergab. Der Fürst vergräbt sich in alten Büchern und seinen Forschungen. Prinzessin Charlotte versucht, ihn aus seiner Einsamkeit zu reißen, aber all ihre Pläne scheitern. Niemand von ihnen denkt noch an Weihnachten, als ihr Bruder von derselben Krankheit befallen wird, die ihre Mutter dahingerafft hat. Henry kämpft um sein Leben. Eine Knochenmarkspende könnte ihn heilen, es findet sich jedoch kein Spender.

An einem trüben Wintertag stöbert Charlotte in alten Fotoalben und sucht nach Verwandten, die sie noch nicht ausfindig gemacht hat. Dabei fällt ihr das Bild eines jungen Mannes in die Hände, der ihrem Bruder verblüffend ähnlich sieht. Das Datum auf der Rückseite verrät ihr, dass die Aufnahme gut zwanzig Jahre alt ist. Wer ist der Mann auf dem Foto? Ein unbekannter Verwandter? Charlotte spürt: Es steckt ein Geheimnis hinter dem Bild, das sie aufdecken muss, um ihrem Bruder helfen zu können. Ihre Reise führt sie nach Schottland ...

»Gregor! Bist du da?« Das kräftige Wummern gegen die schwere Eichenholztür ließ Gregor McGlean alarmiert hochfahren.

Sein Bruder wartete seinen Ruf nicht erst ab, sondern stürmte mit der Energie eines Mannes herein, der entschlossen ist, die Highlands gegen einfallende Sassenachs zu verteidigen. Malcolm war ein Hüne von einem Mann, mit einem buschigen schwarzen Bart und finster dreinblickenden Augen unter buschigen Brauen. Der grimmige Ausdruck auf seinem Gesicht wurde durch das Baby gemildert, das sich vertrauensvoll an sein bärtiges Kinn schmiegte und vollauf zufrieden mit sich und der Welt wirkte.

»Ist alles in Ordnung, Malcolm?« Gregor ließ von seinem Computer ab und erhob sich hinter seinem Schreibtisch.

Er war soeben dabei gewesen, neue Fotografien der Destillerie auf ihre Website einzubauen: Bilder von der Anlage und von Fässern aus robustem, altem Holz, in denen der Schatz des Familienunternehmens heranreifte: echter schottischer Highland-Whisky. Das Hochladen der Bilder war ein mühseliges Unterfangen und würde gewiss noch Zeit in Anspruch nehmen. Doch aus Erfahrung wusste Gregor, dass sein Bruder nicht lockerlassen würde, bis getan war, was getan werden musste. Also schob er seine Arbeit beiseite und trat Malcolm entgegen.

»Die Frauen sind noch nicht zurück.« Die Worte seines Bruders glichen einem Knurren.

Gregor verbiss einen Fluch und richtete den Blick aus dem Fenster. Die tief verschneite hügelige Landschaft wurde von den Deargs dominiert, einer Berggruppe gut fünfundfünfzig Kilometer von Inverness entfernt. Ihre höchste Erhebung war der Beinn Dearg, dessen breite Kuppe die übrigen Gipfel deutlich überragte. Selbst aus der Ferne waren die steilen Felsabbrüche an den Flanken des Berges zu erkennen.

Der Wind trieb Schwaden von Schnee über die hügelige Landschaft. Hier und da ragten einzelne Kiefern auf, neigten sich unter der Last des Schnees, brachen jedoch nicht. Einsame Wächter in einer kargen Wildnis voller Schnee und Eis.

Einer Wildnis, in der man allzu schnell verloren gehen konnte, wenn man sich nicht vorsah!

Die Sorgen griffen wie kalte Klauen nach seinem Herzen.

Sein Arbeitszimmer war im Turm von Glean Castle untergebracht. Ein deckenhohes Bücherregal war in die Steinwände eingepasst. Teppiche in warmen Farben lagen über den Boden gebreitet. Neben einem großen Globus nahm der Schreibtisch einen großen Teil des Raumes ein. Er war aus Nussholz gefertigt und mit kostbaren Intarsien verziert. Ölbilder in kräftigen Farben zierten die Wände.

Das knisternde Feuer im Kamin verbreitete eine behagliche Wärme. Im Hintergrund war gedämpfte Musik zu vernehmen, gespielt von einem Plattenspieler. Gregor hatte eine Schwäche für Vinyl. Er mochte es, Platten liebevoll auszuwählen, zu entstauben und aufzulegen. An diesem Tag hatte er sich für eine Platte mit mystischer, keltischer Musik entschieden. Die Klänge passten zu der rauen einsamen Landschaft, die sich vor ihm ausbreitete.

Er war auf Glean Castle aufgewachsen. Die Burganlage stammte aus dem Fünfzehnten Jahrhundert und war im Lauf der Zeit immer wieder renoviert und umgebaut worden. Mehrfach abgebrannt, hatte die Familie sie immer wieder aufgebaut. Er entsann sich nicht, dass es je eine Zeit gegeben hatte, in der nicht renoviert und gewerkelt worden war. Es gab immer etwas zu tun. Das störte ihn jedoch nicht. Das Castle wuchs und veränderte sich mit seiner Familie, ja, und war ein Teil davon.

Sein Bruder schaukelte das Baby auf seinem Arm.

»Kannst du eine Weile auf Liam aufpassen? Ich muss nach Lindsay und Fiona suchen. Sie wollten Einkäufe für ihre weihnachtliche Bäckerei erledigen und sollten längst zurück sein.«

»Aye, das sollten sie.« Gregor verschränkte die Hände auf seinem Rücken. Draußen wurde es bereits dunkel, dabei war es erst früher Nachmittag. Bleigraue Wolken verdüsterten den Himmel, und der Sturm wurde hörbar stärker. Trotz seiner warmen Kleidung – Jeans und ein blauer, aus weicher Wolle gestrickter Rollkragenpullover – rieselte ihm plötzlich ein Schauer über den Rücken. Womöglich blieb ihnen nicht mehr viel Zeit. »Ich werde mitkommen und dir bei der Suche helfen.«

»Mir wäre es lieber, du würdest hier bleiben und auf Liam aufpassen. Ich nehme die Skier, da kann ich ihn nicht mitnehmen. Hier bei dir ist er sicher.«

»Vier Augen sehen mehr als zwei. Wir können den Kleinen bei Hamish lassen.«

»Allein bin ich schneller. Nimm es mir nicht übel ...« Sein Bruder sah ihn zerknirscht an. »... aber dein Bein ...«

Mehr musste er nicht sagen. Sein Bein. Seit dem Unfall war es nicht wieder vollständig geheilt. Das würde es wohl auch nicht mehr. Gregor knirschte mit den Zähnen. Dann nahm er seinem Bruder wortlos das Baby ab.

»Danke.« Malcolm strebte zur Tür. »Ruf mich an, wenn die Frauen heimkehren, während ich fort bin, ja?«

»Das mache ich. Was ist mit Ailis und Maisie?«

»Sie haben vorhin angerufen und gefragt, ob sie bei ihrer Schulfreundin Mary übernachten dürfen. Ich hatte nichts dagegen. Es ist besser, wenn sie bei diesem Wetter nicht vom Dorf herauflaufen.« Malcolm zog die Tür auf.

Diesen Augenblick nutzten Daisy und Dudley, um ins Zimmer zu schlüpfen. Die beiden Dänischen Doggen waren von imposanter Größe, die auf den ersten Blick einschüchternd wirkte, bis man sah, wie liebevoll und vorsichtig sie das Baby bewachten. Ihrer Familie waren sie liebevoll ergeben. Allerdings brauchten sie täglich lange Spaziergänge und Beschäftigung, sonst neigten sie dazu, allerlei Schabernack im Castle zu treiben. Sie scharten sich um Malcolm und wedelten erwartungsvoll.

»Nein, heute dürft ihr nicht mitkommen.« Malcolm sah von einem Hund zum anderen. »Bleibt!«

Gregor stieß den Atem aus. Offenbar umfasste seine Aufgabe als Babysitter auch die Aufsicht über die beiden Hunde. Zum Arbeiten würde er in den nächsten Stunden wohl eher nicht kommen. Allerdings würde ihm die Sorge um seine Schwägerin und seine Stiefmutter ohnehin nicht viel Konzentration lassen, nun, wo er wusste, dass sie vermisst wurden. Die beiden hätten tatsächlich längst zurück sein müssen ...

Sein Bruder hielt sich nicht länger auf, sondern strebte davon. Kurz darauf fiel die Tür hinter ihm zu ... und nur einen Atemzug später begann Liam zu weinen. Gregor wiegte ihn auf dem Arm, aber das half nicht. Sein kleiner Neffe schrie nur noch lauter. Dicke Tränen kullerten über seine Wangen.

»Was ist denn los, kleiner Mann?« Gregor beugte sich über ihn und schnupperte. Der Windel entstieg ein markanter Duft. »Aye, da sollten wir etwas unternehmen.«

Er drückte seinen Neffen sacht an sich und wollte sich gerade auf den Weg zum Kinderzimmer machen, als das Telefon auf seinem Schreibtisch klingelte.

Im ersten Impuls wollte er es einfach klingeln lassen, aber dann fiel ihm ein, dass sich einer seiner Lieferanten noch wegen einer Ladung Brennholz melden wollte.

»Gleich, mein Großer, gleich«, murmelte er beruhigend und nahm das Telefon aus der Ladeschale. »McGlean.«

Im Hörer war eine sanfte, weibliche Stimme zu vernehmen. Sie gefiel ihm, erinnerte ihn an warme Milch mit einem Schuss Whisky. Da sich die beiden Doggen diesen Augenblick aussuchten, um ihren Unmut über das Babyweinen zu verkünden, mischte sich in Liams Schluchzen lautes Gebell und Gregor verstand von der Anrufern nicht allzu viel.

»Charlotte ...eck ... suche ... Familie McGlean.«

Gregor zerbiss einen Fluch auf den Lippen. Anrufe wie diesen kannte er zur Genüge. Reporter! Vermutlich wollte sie eine Story über seine Familie ausgraben. Das wechselhafte Schicksal der Bewohner von Glean Castle führte immer wieder Presseleute vor ihre Tür. Journalisten und Paparazzi auf der Jagd nach einem Familiengeheimnis, das sie ausschlachten konnten.

Eine von ihnen hatte ihm ein krankes Bein und endlose Schmerzen beschert.

»Wir sind nicht interessiert«, bellte er und beendete das Gespräch.

Ohne noch einen Gedanken an die Anruferin zu verschwenden, drückte er seinen Neffen an sich und verließ sein Arbeitszimmer. Dabei ahnte er nicht, wie sehr er sich täuschte – und dass ein Leben durch seine Weigerung, zuzuhören, nun am seidenen Faden hing ...

Vier Wochen zuvor

»Wo ist es denn nur ...« Charlotte Prinzessin von Waldeck beugte sich tiefer über die alte, mit Eisen beschlagene Truhe und wühlte darin herum. Dabei murmelte sie vor sich hin. »Ich war mir so sicher, dass es hier sein muss ... Ah, da haben wir es ja!«

Mit einem triumphierenden Laut hob sie das aus Kirschholz gefertigte Kästchen ans Licht. Es war mit Blumenmotiven bemalt, die im Lauf der Zeit verblasst waren, aber das tat ihrer Schönheit keinen Abbruch. Als Charlotte den Deckel aufklappte, lagen auf tiefblauem Samt ein Tintenfass mit silbernem Deckel, eine Schreibfeder und Löschpapier, das auf ein Oval aus Marmor gespannt war. Das Schreibset hatte einst ihrem Urgroßvater gehört. Nun würde sie es spenden.

Die Versteigerung war ein fester Bestandteil des Weihnachtsmarktes in ihrer Heimatstadt. Der Erlös kam jedes Jahr einem guten Zweck zu: in diesem Jahr dem örtlichen Tierheim, das kranke und verletzte Tiere aufnahm, Tiere, die kein Zuhause hatten oder ungewollt abgeladen worden waren.

Charlotte richtete sich wieder auf und schlug den Deckel der Truhe zu.

Die Dachbodenfenster gewährten bei schönem Wetter einen Blick auf den weitläufigen Schlosspark, die Springbrunnen und Sandsteinfiguren, die seit dem Achtzehnten Jahrhundert den Park bewachten. An diesem Abend jedoch schmerzten die Augen bei dem Versuch, draußen etwas zu erkennen. Dichte Nebelschwaden hüllten die Wälder und den Schlossgrund ein und ... »Oh!« Charlotte zuckte zusammen, als das Deckenlicht mit einem Mal erlosch und schlagartig Dunkelheit herrschte.

Ein Stromausfall!

Der war nicht ungewöhnlich auf Schloss Waldeck. Die elektrischen Leitungen und Sicherungen im Schloss waren neu und hochmodern, aber der Strom wurde über uralte überirdische Drähte zu ihnen geführt – und die waren überaus störanfällig. Es brauchte nur ein morscher Baum auf eine der Leitungen zu stürzen und sie saßen tagelang ohne Strom da ...

Charlotte tastete um sich, suchte die Sturmlaterne und das Feuerzeug, das für solche Fälle hier oben aufbewahrt wurde.

Gefunden!

Sie entzündete die Laterne, und ein sanfter, flackernder Lichtschein breitete sich rings um sie aus und warf eine goldene Lichtinsel auf den staubigen Bretterboden.

Spinnweben waberten in den Ecken und bewegten sich in einem leichten Luftzug, als wären sie lebendig. Das war so unheimlich, dass der Prinzessin ein Schauer über den Rücken rieselte. Schon als Kind hatte sie den Dachboden gemieden. Zu viele Verstecke und Schatten gab es hier oben, abgestellte, sorgsam mit Tüchern verhängte Möbel, riesige Wandspiegel, die jede Bewegung einfingen, und Kisten und Truhen voller Erinnerungen und Vergangenheit.

»Ach, verflixt noch mal.« Sie war in eine Spinnwebe geraten und wischte sich über die Stirn, um die Fäden loszuwerden. Dabei fiel ihr Blick auf eine Reihe von Leinwänden, die so gegen die Wand gelehnt waren, dass nur ihre Rückseite zu erkennen war. Gemälde, die ihre Mutter angefertigt hatte. Auf den Dachboden verbannt wie so viele andere Erinnerungen ...

Ein Stich fuhr ihr geradewegs ins Herz hinein.

Ihre Mutter hatte immer gern gemalt. Früher hatte ihr Vater die Bilder stolz im Schloss aufgehängt, aber nach ihrem Tod hatte er den Anblick nicht ertragen und die Bilder auf den Dachboden bringen lassen. Als könnte er sich damit den Schmerz aus dem Herzen reißen ...

Stille war in das Schloss eingekehrt. Düsternis hatte sich über die altehrwürdigen Mauern gelegt.

Einst waren die Räume voller Leben gewesen. Konzerte, Feste, rauschende Bälle ... Schloss Waldeck war berühmt für seine Gastfreundschaft gewesen. Kaum ein Monat war vergangen, ohne dass sie Gäste beherbergt hätten. Die Fürstin hatte ein großes Interesse an Kunst und Musik gehabt und zahlreiche aufstrebende Künstler eingeladen und gefördert.

Seit ihrem Tod war es still geworden. Fast schien das Schloss in einen tiefen Schlaf gefallen zu sein ...

Es fehlt nur noch die Dornenhecke, dachte Charlotte mit einem leisen Seufzen bei sich, und der Prinz, der mich wach küsst ...

Eine leise Sehnsucht erfasste sie, die sie jedoch weit von sich schob und in den hintersten Winkel ihres Verstandes verbannte. Ihre Erfahrungen mit dem anderen Geschlecht waren weit weniger erfreulich gewesen, als die romantischen Filme versprachen, die sie so gern ansah. Die meisten Männer, mit denen sie ausging, waren mehr an ihrem Titel und ihrem Leben als Prinzessin interessiert als an ihren Gedanken und Sehnsüchten. Die Frau hinter dem Titel schien sie nicht zu fesseln. Ein Mann hatte gar die Presse informiert und sich für Fotos mit ihr bezahlen lassen. Seitdem war sie vorsichtig, ja, argwöhnisch. Manchmal gab sie sich einfach als Charly Waldeck aus, eine Tierärztin, die am glücklichsten war, wenn sie in Latzhosen und Gummistiefeln im Stall knien und ein Fohlen auf die Welt holen konnte.

Der größte Teil ihres Verdienstes floss in den Unterhalt des Schlosses. Allein die Heizkosten verschlangen Summen, von denen es einem schwindelig werden konnte. Dank vorsichtigen Wirtschaftens standen ihre Finanzen auf sicherem Boden.