Fürsten-Roman 2508 - Caroline Thanneck - E-Book

Fürsten-Roman 2508 E-Book

Caroline Thanneck

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Beschreibung

"Amelia!" Innig blickt Erik Prinz von Falkenstein die hübsche junge Frau an, die neben ihm auf einer Bank im Schlosspark sitzt. In ihren Augen glaubt er das gleiche tiefe Empfinden zu lesen, was auch er tief in seinem Innersten fühlt. Ja - Amelia von Dornberg ist die Frau, der es endlich gelungen ist, nach einer bitteren Enttäuschung das Eis um sein Herz zum Schmelzen zu bringen.

Der zärtliche Kuss, der jetzt folgt, soll nur der erste von vielen sein, hofft der Prinz. Und Amelia? Nur zu gerne würde sie ihren Gefühlen folgen und Prinz Erik nie wieder loslassen. Doch ein dunkles Geheimnis steht diesem Wunsch im Weg: Amelia ist nicht die, die sie zu sein vorgibt. Und der Grund für ihren Aufenthalt auf Schloss Falkenstein ist alles andere als romantisch ...

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Seitenzahl: 124

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Inhalt

Cover

Impressum

Romanze im Landschloss

Vorschau

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige E-Book-Ausgabe der beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe

Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG

© 2016 by Bastei Lübbe AG, Köln

Verlagsleiter Romanhefte: Dr. Florian Marzin

Verantwortlich für den Inhalt

Titelbild: Anne von Sarosdy / Bastei Verlag

Datenkonvertierung E-Book: Blickpunkt Werbe- und Verlagsgesellschaft mbH, Satzstudio Potsdam

ISBN 978-3-7325-3681-8

www.bastei-entertainment.de

www.lesejury.de

Romanze im Landschloss

Spannende Liebesgeschichte vor bezaubernder Kulisse

Von Caroline Thanneck

»Amelia!« Innig blickt Erik Prinz von Falkenstein die hübsche junge Frau an, die neben ihm auf einer Bank im Schlosspark sitzt. In ihren Augen glaubt er, das gleiche tiefe Empfinden zu lesen, was auch er in seinem Innersten fühlt. Ja – Amelia von Dornberg ist die Frau, der es endlich gelungen ist, nach einer bitteren Enttäuschung das Eis um sein Herz zum Schmelzen zu bringen.

Der zärtliche Kuss, der jetzt folgt, soll nur der erste von vielen sein, hofft der Prinz. Und Amelia? Nur zu gerne würde sie ihren Gefühlen folgen und Prinz Erik nie wieder loslassen. Doch ein dunkles Geheimnis steht diesem Wunsch im Weg: Amelia ist nicht die, die sie zu sein vorgibt. Und der Grund für ihren Aufenthalt auf Schloss Falkenstein ist alles andere als romantisch …

»Diese verflixten Mücken!« Energisch schlug Amelia von Dornberg nach einem der Störenfriede, der sich auf ihrem linken Oberarm niedergelassen hatte. Das Insekt war jedoch schneller als sie und floh. Amelia rieb sich die Einstichstelle, an der sich ein roter Tropfen auf ihrer sonnengebräunten Haut zeigte, und zuckte mit den Schultern. »Leben und leben lassen«, murmelte sie und drehte sich auf den Bauch.

Vor ihr schwappte der Zotzensee mit sachtem Plätschern gegen das Ufer. Auf den Wellen trieben einige Blätter, die wohl das Unwetter an diesem Nachmittag abgerissen hatte. Inzwischen waren die Wolken weitergezogen, und der lavendelfarbene Himmel wölbte sich über der Mecklenburgischen Seenplatte.

Es war angenehm warm. Nicht mehr so heiß wie in den Mittagsstunden, in denen das Quecksilber auf fünfunddreißig Grad geklettert war. Ein Dutzend Enten schwammen in der Nähe, und das Rascheln im Schilf verriet, wo sich weitere Tiere verbargen.

Amelia war am Wasser aufgewachsen. Sie liebte die zahlreichen Seen ihrer Heimat, die durch Flüsse und Kanäle miteinander verbunden waren wie Perlen auf einer Schnur. Mit dem Boot konnte man tagelang fahren und die Gewässer erkunden. Es gab wilde Strände und einsame Landstriche, in die kaum ein Mensch einen Fuß setzte. Zahllose Tiere hatten hier eine Heimat gefunden. Biber, Fischotter und Siebenschläfer gehörten ebenso dazu wie das Muffelwild und seltene Fledermausarten. Die Ränder des Zotzensees waren fast durchgängig bewaldet und die Ufer schilfbestanden. Ringsum gab es nur Grün und Einsamkeit.

Im Süden des Sees befand sich der Bootssteg, an dem das Hausboot von Amelia und ihrem Begleiter festgemacht war. Die Abendsonne schien warm auf das Holz herab.

Amelia streckte die Beine aus und schloss wohlig die Augen, während Sonne und Wind ihre Haut zu streicheln schienen. Die vergangenen Wochen waren anstrengend gewesen. Eine Klausur hatte die nächste gejagt. Amelia hatte auf etliche Stunden Schlaf verzichtet, um zu lernen. Nun war es geschafft. Sie hatte noch zwei Monate Ferien, ehe im Herbst das nächste Semester begann.

Auf Amelias Badeanzug waren weiße Anker auf blauem Grund gedruckt. Die Farben bildeten einen reizvollen Kontrast zu ihren hellblonden Haaren und der sonnengebräunten Haut. Entspannt genoss sie die Sonnenstrahlen – bis ein kalter Wasserschwall sie traf. Sie schnappte nach Luft und riss die Augen auf.

»Huch!«

»Hey, Schlafmütze!« Sebastian beugte sich über sie und grinste sie an. Wasser tropfte von seiner Hand, mit der er das Seewasser geschöpft und sie nass gespritzt hatte. »Hast du etwa vor, den schönen Abend zu verschlafen?«

»Ich habe mich nur entspannt.«

»Entspannen können wir uns, wenn wir alt sind. Lass uns was unternehmen.«

»Was schwebt dir denn vor?«

»Keine Ahnung. Sag du es mir.« Seine Augen funkelten und verrieten, dass er durchaus einen Plan für diesen Abend hatte und ihn nur noch nicht verriet.

Sebastian studierte ebenso wie sie Zahnmedizin an einer Berliner Universität. Sie hatten sich in der Bibliothek kennengelernt, wo sie beide zufällig auf der Suche nach ein und demselben Buch gewesen waren. Darüber waren sie ins Gespräch gekommen. Seitdem trafen sie sich hin und wieder.

»Ich bin froh, dass die Klausuren endlich geschafft sind«, seufzte Amelia. »Besonders in Anatomie. Davor konnte ich tagelang nicht schlafen.«

»Das ist es, woran du jetzt denkst? Die Prüfungen?« Sebastian zog sein T-Shirt aus, sodass er nur noch eine Badehose trug. Dann zog er fragend eine Braue hoch. »Wie kannst du dich bloß mit der Uni beschäftigen? Wir sind hier am Wasser und haben Sommerferien. Also vergiss die Uni endlich mal.«

»Das ist leichter gesagt als getan. Es ist nur noch ein Jahr bis zu unserem Abschluss.«

»Was heißt hier ›nur‹? Das ist Zeit genug. Außerdem ist es egal, wenn wir noch ein paar Semester dranhängen. Also entspann dich.«

»Ich möchte mich mit einer eigenen Praxis niederlassen, aber bis dahin ist es noch ein weiter Weg.«

»Ein Grund mehr, dir heute Abend nicht den Kopf darüber zu zerbrechen. Lass uns lieber an etwas Angenehmeres denken.« Mit einem Mal klang Sebastians Stimme heiser. »Lass uns etwas zusammen machen.«

»Worauf hast du denn Lust?«

»Wenn du mich schon so fragst …« Er schlang die Arme um sie und zog sie so nah an sich heran, dass kein Windhauch mehr zwischen ihnen durchpasste. Dann strichen seine Lippen sanft über ihre Wange.

Amelia versteifte sich. »Sebastian …«

»Hm-m?«, murmelte er und knabberte zärtlich an ihrem Ohrläppchen.

»Sebastian, was machst du da?«

»Wonach fühlt es sich denn an?«

»Nach etwas, auf das ich gar nicht gefasst war.«

»Na und? Lass uns einfach schauen, wo es hinführt.« Er streichelte ihre Schulter, ehe er sich einen Weg unter ihren Badeanzug bahnte …

»Nicht!« Amelia schob ihn zur Seite und setzte sich auf. Sie erkannte ihn kaum wieder! Sebastian und sie waren Freunde. Sie gingen manchmal ins Kino, kochten füreinander und unterhielten sich oft bis in die Nacht hinein, aber noch nie hatte sie mehr als einen Kommilitonen in ihm gesehen. Zugegeben, er war ein attraktiver Mann mit seinen dunklen, leicht gewellten Haaren und der sportlichen Statur, nur leider klopfte ihr Herz in seiner Nähe keinen Deut schneller.

Sebastian fuhr damit fort, sie zu streicheln. Da ergriff sie seine Hand und schüttelte den Kopf.

»Tu das nicht, bitte.«

»Warum stellst du dich denn so an?« Er hielt inne.

»Weil ich nicht auf diese Weise für dich empfinde. Ich habe dich gern, aber eben nur als Freund.«

»Na und? Was spricht denn dagegen, unsere Freundschaft um ein paar Extras zu erweitern?« Er zwinkerte ihr zu. »Wir verstehen uns doch super, oder etwa nicht?«

»Das reicht aber nicht.« Amelia rückte ein Stück von ihm ab und spürte, wie es anfing, in ihm zu brodeln.

»Wieso bist du überhaupt mitgekommen, wenn du jetzt herumzickst?«, zischte er.

»Weil ich dachte, wir machen einen gemütlichen Bootsauflug, sonnen uns und essen später irgendwo zusammen eine Pizza. Wie Freunde das eben so machen.«

»Freunde«, schnaubte er, und aus seinem Mund hörte es sich nicht an wie etwas Gutes. Sein Blick verdüsterte sich, als würde er in einen Abgrund blicken.

»Lass das nicht zwischen uns kommen, Sebastian, bitte. Ich habe dich gern, aber eben nicht auf diese Art. Verstehst du das?«

Schweigend verschränkte er die Arme vor der Brust. Offenbar fühlte er sich zurückgewiesen und nahm ihr das übel.

Amelia stand auf und deutete zum Wasser.

»Wie wäre es, wenn wir erst einmal eine Runde schwimmen? Vielleicht hilft das?«

»Mach ruhig«, murmelte er und starrte an ihr vorbei. Jegliche Zuneigung war aus seinem Gesicht verschwunden. Beklommen sah sie ihn an. So harsch und abweisend kannte sie ihn nicht. Sie wollte ihn nicht verletzen, aber sie mochte ihm auch nichts vorspielen, das sie nicht empfand. Am liebsten wäre sie auf der Stelle nach Hause gefahren und hätte die vergangenen Minuten aus ihrem Gedächtnis gestrichen, aber das war unmöglich.

Sie konnte nur hoffen, dass Sebastian sich wieder fangen würde, wenn sie ihm etwas Zeit gab. So trat sie an den Rand des Bootsstegs und ließ sich in das Wasser gleiten. Unwillkürlich schnappte sie nach Luft. Grundgütiger! War das kalt! Eine Gänsehaut bedeckte ihren ganzen Körper. Sie schwamm mit kräftigen Stößen auf den See hinaus und drehte sich um. Sebastian saß noch auf dem Steg und blickte demonstrativ in eine andere Richtung.

Bedeutete dies das Ende ihrer Freundschaft?

Hoffentlich nicht! Hatte es Anzeichen gegeben, dass er mehr für sie empfand? Warum waren sie ihr nicht aufgefallen?

Die Abendsonne ließ das Wasser des Sees glitzern. Amelia schwamm weiter und versuchte, ihre wild herumwirbelnden Gedanken zu ordnen. Da hörte sie hinter sich ein lautes Plätschern. Zu geräuschvoll für einen einzelnen Schwimmer. Es hörte sich eher an wie Wasser, das gegen einen Bootsrumpf schlägt …

Oh nein! Wie ein elektrischer Schlag durchfuhr sie die Erkenntnis. Sie drehte sich um und stieß einen erschrockenen Ruf aus, als sie das Hausboot sah, das sich allmählich entfernte. Der Elektromotor war nicht zu hören. Wohl aber sah sie den Mann, der hinter dem Steuer stand und sie keines Blickes würdigte.

»Sebastian! Warte!« Amelia schwamm dem Boot nach, musste aber einsehen, dass sie ihn nicht einholen konnte. Bestürzt wandte sie sich wieder dem verlassenen Steg zu. Sie zog sich auf die Planken und bemerkte fassungslos, dass Sebastian nicht nur ohne sie auf und davon gefahren war. Nein. Er hatte obendrein all ihre Sachen mitgenommen! Ihr Kleid, ihre Tasche und ihr Handy. Nur das Badelaken lag noch zerknüllt auf dem Steg. Und weit und breit gab es keine menschliche Behausung. Nur Wald und den See!

Amelias Herz pochte wild. Sie war tropfnass und hatte nichts als einen Badeanzug am Leib. Wie sollte sie denn jetzt nach Hause kommen?

Mit dem Boot war das eine Fahrt von einer Stunde. Zu Fuß würde sie länger brauchen. Wesentlich länger sogar.

War das vor Einbruch der Nacht überhaupt noch zu schaffen?

***

Die Sonne sank dem Horizont entgegen, und die Luft kühlte spürbar ab. Amelia zitterte am ganzen Körper. Der feuchte Badeanzug kühlte sie noch zusätzlich aus. Was hätte sie jetzt nicht dafür gegeben, sich in den flauschigen Bademantel hüllen zu können, der daheim wartete. Doch dafür musste sie erst einmal dorthin gelangen!

Bis zum Haus ihrer Familie war es ein weiter Weg. Vielleicht konnte sie unterwegs ein Auto anhalten, das sie mitnahm. Aber war das in ihrem Aufzug überhaupt eine gute Idee? Ein flaues Gefühl krampfte ihr das Herz zusammen, aber sie versuchte, die Empfindung zu verdrängen und konzentrierte sich stattdessen auf ihre Empörung. Sie hatte Sebastian für ihren Freund gehalten, aber ein echter Freund hätte sie nicht mittellos in der Einsamkeit sitzen gelassen. Seine gekränkte Eitelkeit könnte sie teuer zu stehen kommen.

Ob er zurückkam? Sobald er sich beruhigt hatte? Amelia reckte den Hals, aber das Hausboot war in einem der Kanäle verschwunden und nicht mehr zu sehen. Nein, an diese Hoffnung klammerte sie sich wohl besser nicht.

Sie wickelte das Badetuch fester um ihren Körper. Sie war allein, deshalb blieb ihr wohl nichts anderes übrig, als sich zu Fuß auf den Weg zu machen. Der unebene Waldboden piekte in ihre Fußsohlen. Kiefernnadeln und Steine schmerzten bei jedem Schritt. Amelia biss die Zähne zusammen und lief weiter.

Niemals wieder mache ich mich so verletzlich, grübelte sie. In Zukunft behalte ich immer eine Versicherung für den Notfall bei mir – ein Handy oder wenigstens etwas Geld. Und Sebastian … Er war nur auf eine Affäre aus. Wie konnte ich auf so einen Blender hereinfallen? Ich dachte wirklich, wir wären Freunde.

Sie bedachte ihren Kommilitonen mit Schimpfnamen. Dabei ging sie alphabetisch vor und kam vom Abschreiber bis zum Zahnpastavorwärmer. Das Ausdenken lenkte sie von ihren schmerzenden Füßen ab, aber bald darauf versank die Sonne hinter den Bäumen, und Dunkelheit breitete sich aus. Das beklommene Gefühl in ihrem Inneren nahm zu.

Amelia beschleunigte ihre Schritte und atmete auf, als vor ihr die Landstraße auftauchte. Auf dem Asphalt kam sie schneller voran, und der Untergrund stach nicht in ihre nackten Sohlen. Trotzdem war der Weg noch weit.

Plötzlich näherte sich hinter ihr Motorbrummen. Amelia blieb stehen und wandte sich um. Ein Cabrio mit zwei jungen Männern kam auf sie zu. Die beiden pfiffen und johlten, als sie an ihr vorbeifuhren, dachten jedoch nicht daran, anzuhalten. Amelia lief weiter, musste aber einsehen, dass sie es zu Fuß niemals nach Hause schaffen würde – zumindest nicht mehr an diesem Abend.

Wieder kam ein Fahrzeug heran. Diesmal war es eine dunkelblaue Limousine. Amelia überwand ihre Scheu und winkte dem Fahrer zu. Die Hoffnung auf Hilfe hatte sie schon beinahe aufgegeben, deshalb überraschte es sie, als er am Straßenrand stoppte und die Seitenscheibe herunterließ. Der Fahrer war ein Mann mit dunkelblonden Haaren und einem ernsten Gesichtsausdruck. Seine Augen hatten die Farbe von Waldhonig. Er trug ein weißes Business-Hemd, das an den Ärmeln aufgekrempelt war.

»Brauchen Sie Hilfe?« Seine Stimme war ein angenehmer Bass, der ihr unerwartet einen wohligen Schauer über den Rücken sandte.

Amelia hob die Schultern und ließ sie wieder fallen.

Er musterte sie. »Es ist ziemlich spät für einen Spaziergang. Noch dazu in Badebekleidung. Soll ich Sie mitnehmen? Oder warten Sie auf jemanden?«

Amelia zögerte noch immer. Es war verlockend, ihn zu bitten, sie nach Hause zu fahren, aber sie wusste nicht, ob sie ihm trauen konnte. Sie hatte sich an diesem Tag schon einmal in einem Mann getäuscht und wollte kein zweites Mal riskieren.

Der Unbekannte zog eine Braue hoch. »Verstehen Sie, was ich sage?«

»Ja. Ja, ich verstehe Sie. Es ist nur …« Sie stockte und schlang das Tuch fester um sich. »Ich kenne Sie nicht und bin nicht sicher, ob ich Ihnen vertrauen kann.«

»Das lässt sich ändern. Mein Name ist Erik. Ich bin weder vorbestraft noch auf Ärger aus. Ich habe den Eindruck, dass Sie eine Mitfahrgelegenheit brauchen. Also, warum kürzen wir die Sache nicht ab und Sie sagen mir, wo Sie hinwollen?«

»Ich möchte nach Dornberg. Können Sie mich dorthin mitnehmen?«

»Natürlich.« Er öffnete ihr die Beifahrertür. »Dann steigen Sie ein.«

»Vielen Dank.« Aufatmend ließ sich Amelia in das Sitzpolster sinken und schnallte sich an. Er tippte auf das Bedienfeld der Klimaanlage, und wenig später erwärmte sich das Innere des Fahrzeugs auf eine angenehme Temperatur.

»Verraten Sie mir Ihren Namen?«

»Ich heiße Amelia.«

»Amelia also. Wie die amerikanische Pilotin, die Ende der Dreißigerjahre bei einem Flug über den Pazifischen Ozean verschwand? Amelia Earhart?«

»Ganz recht. Meine Eltern interessieren sich sehr für Geschichte und für das Fliegen, deshalb haben sie mich nach ihr benannt.«

»Ein schöner Name für eine starke Frau.« Erik steuerte sein Auto so ruhig und sicher über die einsame Waldstraße, dass sich Amelia entspannte. Er verströmte etwas Bodenständiges, das ihr Vertrauen einflößte.

Wenig später tauchte Dornberg vor ihnen auf. Amelia lotste ihn zu der Villa, die sie mit ihren Eltern bewohnte. Vor dem vergitterten Tor stoppte er.

»Weiter kann ich Sie nicht bringen.«

»Das genügt schon. Haben Sie vielen Dank.«

»Keine Ursache. Versprechen Sie mir nur, in Zukunft vorsichtiger zu sein«, gab er ihr mit auf den Weg.