Ganz große Kunst - Otto Waalkes - E-Book

Ganz große Kunst E-Book

Otto Waalkes

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Beschreibung

Otto kennt jeder! Deutschlands beliebtester Komiker hat Generationen von Fans auf seine ganz eigene Art zum Lachen gebracht. Aber nicht nur auf der Bühne inszeniert das Multitalent seine Szenen perfekt, auch auf der Leinwand ist er ein Meister der pointierten Parodie. Dass er den Umgang mit Pinsel und Farbe in acht Semestern Kunststudium regelrecht gelernt hat, dürfte manchen seiner Anhänger neu sein. Egal ob in altmeisterlicher Technik, impressionistisch oder abstrakt, ob in Öl, Aquarell oder Acryl – Otto Waalkes bleibt dem Wahlspruch seines Vaters, des Malermeisters Karl Waalkes, treu: »Saubere Arbeit ist mein Prinzip.«
Anhand von 75 Meisterwärken – von der Höhlenmalerei über Renaissance und Romantik bis zu den Ikonen der Moderne – zeigt Otto die wahre Geschichte der bildenden Kunst. Und die ist ohne den einen oder anderen Ottifanten undenkbar! Begleitet werden die liebevollen Kabinettstücke von 75 sehr unterschiedlichen Begleittexten – da steht eine dramatische Szene aus der Sixtinischen Kapelle neben einem Rubens-Song oder der Rekonstruktion der Ur-Höhle von Transwaal…
Ein kleiner Parforceritt quer durch die Kunstgeschichte und ein großes Vergnügen – aber hallo!

  • Die Entdeckung des Jahres: Die wahre Geschichte der bildenden Kunst
  • Von der Höhlenmalerei über van Gogh bis zu Banksy – ein herrlich parodistischer Gang durch die Kunstgeschichte
  • Hochwertige Ausstattung, Großformat, durchgehend vierfarbig

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Seitenzahl: 98

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Otto als Gesamtkunstwerk

Anhand von 75 Meisterwärken – von der Höhlenmalerei über Renaissance und Romantik bis zu den Ikonen der Moderne – zeigt Otto Waalkes die wahre Geschichte der bildenden Kunst. Und die ist ohne den einen oder anderen Ottifanten natürlich undenkbar! Begleitet werden die parodistischen Kabinettstücke von 75 Begleittäxten – da steht eine dramatische Szene aus der Sixtinischen Kapelle neben der Rekonstruktion der Ur-Höhle von Transvaal, ein Rubens-Song neben einem Lichtenstein-Comic …Ein kühner Parforceritt quer durch die Kunstgeschichte und ein großes Vergnügen!

Otto Waalkes, geb. 1948 in Emden, Ostfriesland, lebt in Hamburg und ist einer der beliebtesten Komiker Deutschlands. Bereits während seines Studiums an der Hochschule für Bildende Künste (Malerei und Kunstpädagogik) trat er in kleinen Clubs auf. 1972 produzierte er seine erste LP, es folgten unzählige Tourneen, Tonträger, TV-Shows, Bücher und Kinofilme. Die Erfolge auf all diesen Gebieten waren rekordverdächtig. Nun hat sich Otto wieder seiner alten Liebe, der Malerei, zugewandt. Zur Abrundung fehlte nämlich nur noch eine Kunstgeschichte.

OTTO

WAALKES

Ganz große Kunst

75 Meisterwärke

Mit einem Vorwort von Denis Scheck

Impressum

Der Inhalt dieses E-Books ist urheberrechtlich geschützt und enthält technische Sicherungsmaßnahmen gegen unbefugte Nutzung. Die Entfernung dieser Sicherung sowie die Nutzung durch unbefugte Verarbeitung, Vervielfältigung, Verbreitung oder öffentliche Zugänglichmachung, insbesondere in elektronischer Form, ist untersagt und kann straf- und zivilrechtliche Sanktionen nach sich ziehen.Der Verlag behält sich die Verwertung der urheberrechtlich geschützten Inhalte dieses Werkes für Zwecke des Text- und Data-Minings nach § 44 b UrhG ausdrücklich vor. Jegliche unbefugte Nutzung ist hiermit ausgeschlossen.Die vorliegende Zusammenstellung von anlehnenden Gemälden und erläuternden Zitaten stellt neben einem Ausdruck der Wertschätzung für die Originale auch und vor allem eine Hommage an die Vielfältigkeit der Kunst dar. Die hierfür verwendete nachahmende oder zitierende Kulturtechnik des Pastiches ist ein prägendes Element des zeitgemäßen kulturellen Schaffens und nach § 51 a UrhG ausdrücklich erwünscht und gestattet.

Originalausgabe 2023

Copyright © 2023 by Wilhelm Heyne Verlag, München, in der Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH, Neumarkter Straße 28, 81673 München

Redaktion: Johann Lankes, München

Mitarbeit: Bernd Eilert, Frankfurt

Umschlaggestaltung: wilhelm typo grafisch, Zürich

unter Verwendung eines Gemäldes von Otto Waalkes

Layoutkonzept und Satz: Martina Eisele, Eisele Grafik·Design, München

Fotos 1, 2, 3 und hintere Klappe: © MIKEKRAUS.works

Alle anderen Fotografien, Grafiken und Gemälde im Innenteil: © Otto Waalkes

ISBN: 978-3-641-30923-7V001

www.heyne.de

»Alle Künste sind gut, ausgenommendie langweilige Kunst.«

Voltaire

Der Maler Otto Waalkes, 2023

Grußwort

Kunst, sagte einst ein weiser Mann,ist immer das, was man nicht kann. Denn wenn man’s könne, fährt er fort,sei’s keine Kunst. Das ist ein Wort.

Das unbeliebteste Formatin der Kunst ist das Quadrat. Rechtecke, mal hoch, mal breit,füllten Maler jeder Zeit.

Doch wie alles hier auf Erdenmuss auch das mal anders werden. Dafür sorgt hier als GarantEiner nur: der Ottifant.

Künstler, wie sie sich auch plagen,kennen Angst vor dem Versagen. Dass alles, was an Kunst gemacht wird,Von ihrem Publikum verlacht wird.

Nur ich kenn solche Ängste kaum –im Gegenteil: es ist mein Traum,dass Menschen über meine Sachenlächeln oder sogar lachen.

Dem ist nichts hinzuzufügen –ich wünsche allen: Viel Vergnügen.

Der Kunststudent Otto Waalkes, 1970/71

Vorwort Der Elefant im Raum

Wenzel: »Kunst ist schön.«Esmeralda: »Macht aber viel Arbeit.«

Curt Alexander & Max Ophüls, Drehbuch zu »Die verkaufte Braut«

Ein majestätisches Dreimaster-Segelschiff wird von einem qualmenden Schlepper auf der Themse zum Abwracken gezogen – ist das eine aufgehende Sonne, die optimistisch vom Beginn einer neuen Epoche kündet? Oder ganz im Gegenteil eine untergehende Sonne, die das melancholische Ende einer Ära bezeugt? Und ist dieses Dampfschiff in Wahrheit nicht ein gigantischer Ottifant? Eine Farbexplosion zeigt eine Brücke über einem Seerosenteich, auf den zweiten Blick bleibt das Auge am erhobenen Rüssel eines Ottifanten hängen, dessen Masse wie die des berühmten Eisbergs zu sieben Achteln unter Wasser verborgen bleibt. Zwei Ottifanten umtollen einen Reiter hoch zu Ross auf einer trabenden Fuchsstute am Strand, während schaumgekrönte Wellen ans Ufer schlagen – Ausdruck von Lebensfreude pur.

Otto Waalkes ist der größte Kunsträuber aller Zeiten. Seine Beute: die gesamte Kunstgeschichte der Menschheit. Sein Trick: aus einer Mücke einen Elefanten machen, nein – einen Ottifanten. Dieser erblickte als Signet von »Rüssl Räckords« offiziell 1973 auf der ersten »Otto«-Schallplatte die Welt; gezeichnet hat Otto Waalkes sein Emblemtier aber schon in Schülerzeiten. Otto Waalkes’ Fischzug ist in der Geschichte des Kunstdiebstahls tatsächlich beispiellos und lässt selbst die in Napoleons Auftrag von Vivant Denon aus allen Ecken der damals bekannten Welt zusammengeräuberte Sammlung des Louvre verblassen. Skrupellos sackt Waalkes alles ein, was gut, schön und wahr und vor allem teuer ist: von prähistorischen Höhlenmalereien, altägyptischen Götterreliefs und griechischen Mischgefäßen, sogenannten Krateren, über die großen Meisterwerke da Vincis, Dürers und Michelangelos, den Ikonen des Impressionismus, Expressionismus und der Moderne bis hin zu dem, was viele heute für Kunst halten, also Damien Hirst, Banksy und Alec Monopoly. Nichts, absolut nichts ist vor diesem Mann und seinen Ottifanten sicher. Warum zum Teufel darf der das?

Alle Kunst ist kulturelle Aneignung. Nichts wird jemals ganz aus sich selbst geschöpft – weder einzeln von Individuen noch kollektiv von Kulturen. Diese Erkenntnis brachte schon der große, 2006 viel zu früh verstorbene deutsche Dichter Robert Gernhardt in seinem Gedicht »Selbstbefragung« auf den Punkt: »Ich horche in mich rein. / In mir muß doch was sein. / Ich hör nur›Gacks‹ und ›Gicks‹. / In mir da ist wohl nix.« Kunst entsteht nicht aus Reinheit, sondern aus Kontamination – aus einem Akt produktiver Verunreinigung. Otto Waalkes’ Kunst ist, paradox gesprochen, kulturelle Aneignung in Reinform. Hier mustert einer die Geschichte der Kunst, sieht sehr genau hin und fragt sich: Wie ist das gemacht? Funktioniert es auch dann noch, wenn man etwas wegnimmt? Und erst recht, wenn man etwas hinzufügt? Zum Beispiel einen Ottifanten?

Damit stehen drei entscheidende, aber bislang unadressierte Fragen als Elefant im Raum: Wer ist Otto Waalkes? Was ist Kunst? Und: Was soll das?

Beginnen wir mit der schwierigsten. Otto – täuscht mich meine Erinnerung, oder kam der Nachname nicht erst später ins Spiel? – Otto ist der Kobold der schieren schönen Unvernunft. Ein Anarch, der den grauen durchrationalisierten Alltag der Bundesrepublik der 70er-Jahre aufmischt. Ein Verwandter im Geiste von Karlsson vom Dach und Pippi Langstrumpf. Jemand, der die Decke des permanenten dumpfdeutschen Funktionieren-Müssens ein klein wenig anhebt und das darunter lauernde Chaos freisetzt. Ein Mensch gewordener Aufschrei gegen alle Zurichtungs- und Dressurversuche in Kartoffelland. Ein Fenster ins lodernde Feuer der Kreativität. Ein Lichtblick.

Die Mittel von Ottos Kunst sind Persiflage und Parodie – und eine unnachahmliche Körpersprache. Dieses Hibbelige, Quirlige, Quecksilbrige, buchstäblich veitstanzmäßig Unkontrollierbare ist reine Energie – so wie der Hüftschwung Elvis Presleys, die Mimik Fernandels, die sich konvulsivisch durch den ganzen Körper fortsetzenden Grimassen Jerry Lewis’, der urbane Schlurch Woody Allens oder die Verrenkungsekstasen in Monty Pythons Glanznummern wie etwa John Cleese und Michael Palin im »Ministry of Silly Walks«. Ein ansteckender Strom, dessen elektrisierende Wirkung sich bis heute beim bloßen Nacherzählen legendärer Otto-Nummern verlässlich freisetzt. Die immer aggressiver werdenden Verkaufsmethoden im deutschen Buchhandel (»Du kaufst jetzt Günter Grass – sonst setzt es was …!«). Das Wort zum Montag über »Theo wir fahren nach Lodz« (»Aber um welchen Theo handelt es sich? Ist es nicht auch jener Theo in uns allen? Jener Theo, der in so wunderbaren Worten vorkommt wie Theologie, Theodorant, Thee oder Kaffee?«). Die inneren Vorgänge im Körper eines gewissen Herrn Soost, der in der Kneipe angemacht wird (»Ohr an Großhirn! Ohr an Großhirn! Habe soeben das Wort ›Saufkopf‹ entgegennehmen müssen … Großhirn an alle: Fertig machen zum Ärgern!«). Oder neue Trends auf dem internationalen Seifenmarkt (»Keili – eine Seife, die bis in die Achselhöhlen dringt!«).

Längst ist denn auch zum realen Handlungspersonal der Bundesrepublik Deutschland der 70er-Jahre das fiktive von Ottos Figurenrepertoire getreten. Willy Brandt und der ahnungslose Reporter Harry Hirsch, der in vielem Hape Kerkelings Horst Schlämmer vorwegnahm. Alice Schwarzer und Susi Sorglos, die zu Hause sitzt und ihr goldenes Haar mit einem Föhn föhnt, bis dieser plötzlich zu ihr spricht. Die RAF und Oberförster Pudlich, der Schrecken der Wälder, »eine aufregende Persönlichkeit, aber im Grunde doch ein Arsch«. Sie alle sind Zeitgenossen.

Otto Waalkes’ Kunst nimmt uns mit auf einen Gang durch die Kunstgeschichte. Sie ist eine lustvolle Durchmusterung der Tradition, die uns daran erinnert, dass wir Zwerge auf den Schultern von Riesen sind – oder im Fall von Otto Mücken auf dem Rücken von Elefanten. Hier hat jemand ein sehr gutes Auge und tritt in einen ironischen Dialog mit dem Menschheitsarchiv unserer Bilder und Artefakte. Otto Waalkes’ Bilder lehren uns in ihren Travestien von Claude Monet oder William Turner, Max Liebermann oder Frida Kahlo, selber genauer hinzugucken, aufmerksamer zu sein, im Idealfall: neu zu sehen. Sind Waalkes’ Bilder Kopien? Unser Verständnis einer Kopie ist anders als das, was die Antike unter einer Kopie verstand, die eine perfekte Kopie einem Original gleichstellte, war es doch schwerer zu machen. Waalkes schöpft nach – und schöpft zugleich doch aus sich selbst.

Gleichzeitig fragen seine Bilder: Was macht die Kunst eigentlich mit uns?

Kunst macht mich glücklich. Wacher, reicher und achtsamer. Auch durchlässiger, sensibler, empfänglicher. Kunst beschwichtigt meine Ängste und entfacht meine Neugier. Kunst kalibriert meine Wahrnehmungsfähigkeit. Ich sehe in der Auseinandersetzung mit Kunst im Idealfall die Welt mit neuen Augen. Aber wo Kunst ist, ist auch Misstrauen. Ist Kunst nicht allzu oft nur ein Vorwand, die Sau rauszulassen – oder den Ottifanten? Neunzig Prozent aller Berichte über Kunst sind in Wahrheit Berichte über Geld. Alec Monopoly mit seinen Darstellungen von Geldsäcken und dem Monopoly-Mann trifft den Nagel auf den Kopf. Oder wie der unvergleichliche Oscar Wilde es schon vor über 150 Jahren auf den Punkt brachte: »Wenn sich Bankiers zum Abendessen treffen, reden sie über Kunst. Wenn sich Künstler zum Abendessen treffen, reden sie über Geld.«

Kunst schließt aus. Kunst ist elitär. Kunst lässt uns verstummen. Deshalb halten viele Menschen Kunst, insbesondere moderne Kunst, für einen einzigen großen Bluff. Die Aufführung von Andersens Märchen von des Kaisers neuen Kleidern in immer neuem Gewand. Schwingt ein Echo davon nicht mit in Pablo Picassos berühmter Aussage: »Wir alle wissen, dass Kunst nicht die Wahrheit ist. Kunst ist eine Lüge, die uns die Wahrheit erkennen lässt – wenigstens jene Wahrheit, die zu verstehen uns gegeben ist. Der Künstler muss es verstehen, die anderen von der Wahrhaftigkeit seiner Lüge zu überzeugen.«

Je länger ich mir Otto Waalkes’ Roy Lichtenstein ansehe, seinen Watteau und seinen El Greco, desto unsicherer werde ich mir über das Verhältnis von Original und Nachschöpfung. Otto Waalkes eignet sich fremde Kunst an, aber er unterwirft sich dieser Kunst auch. Ottos Bilder geben uns die Möglichkeit, die Geschichte der menschlichen Kunst noch einmal Revue passieren zu lassen. Indem er eintaucht in das visuelle Gedächtnis der Menschheit von den Höhlenmalereien von Lascaux bis zu Andy Warhol, Basquiat und Damien Hirst, ermöglicht er uns eine Neubegegnung mit diesen Werken.

»To multiply the harbors does not reduce the sea«, weiß Emily Dickinson: der Bau neuer Häfen nimmt dem Meer nichts von seiner Größe. Otto Waalkes’ Kunst lädt ein zum Lachen. Und feiert gleichzeitig die Größe der Kunst. Bravo!

Denis ScheckKöln, 2023

Inhalt

Grußwort

Vorwort: Der Elefant im Raum

Halalithikum

Statt Blumen

Tanz den Herkules

Cave Ottifantem

Namaste

Standing Stones

Tuminix

Ein Küsschen in Ehren

Breviarium Waalkensis

Ein Ottifant im Porzellanladen

»La nascita di Ottifantina«

Die Quadratur des Ottifanten

Langohriger Ottifant

»Creazione di Otttifanto«

»All You Need Is Love«

Bacchus Little Helper

Das lange Elend

Raue Sitten

Helmpflicht für Ottifanten

Die Ottinfantin

Das Mädchen mit dem Ottifantenohrring

Pierrotto

Das Ottifantenmädchen

Der Ottifantenzeichner

Paarlauf

Coming Home

Gruppenbild mit Dame

Zwei Wanderer über dem Nebelmeer

Die Freizeit führt das Volk

Die perfekte Welle

The Last Farewell

The Artist in Residence

Die Kehrseite der Medaille

Whistler’s Mother

Der Nach-Denker

Valse Schmusette

The Sunny Side

An der Südseeküste