Geächtet: Aus Diesen Gründen - Jo M. Sekimonyo - E-Book

Geächtet: Aus Diesen Gründen E-Book

Jo M. Sekimonyo

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Beschreibung

Brauchen wir einen Wirtschafts-Dschihad? Was ist über die langweiligen Hahnenkämpfe zwischen den kapitalistischen Gottheiten unserer Zeit zu sagen? Sie ignorieren bewusst die Essenz der Debatten zur wirtschaftlichen Ungleichheit. Ich habe es den Wirtschaftsexperten überlassen, oberflächlich zu sein und auf Zehenspitzen zu schleichen. Sie Leser werden mit mir gegen den Strom schwimmen. Im ersten bis sechsten Kapitel erläutere ich die Hinfälligkeit des Status quo - dem Kapitalismus. Ab dem siebten Kapitel halten Sie meine Hand bitte extrem fest. Nehmen Sie sich Zeit, das elfte Kapitel zu verdauen, um sich auf einen großen Schlag ins Gesicht vorzubereiten. Das zwölfte Kapitel folgt einer Empfehlung von James Tobin: ”Effektive Abfassungen zur Wirtschaft enthalten Überraschungen und regen zum Handeln an.”
Fünfundfünfzig Schattierungen der Volkswirtschaft ... Welcher Dämon hat mich besessen, dieses Buch zu schreiben? Es herrscht allgemeine Blindheit gegenüber Armut und ich hiermit leiste ich meinen Beitrag, um dies zu ändern. Ich bin es überdrüssig, dass sich die kapitalistischen Behüter über missglückte Karl-Mark-Reinkarnationen ärgern und auf einen Superhelden warten. Dieses Buch weckt das Bewusstsein der Öffentlichkeit und bietet eine Anregung zur Behebung der globalen sozioökonomische Notlage. Erzählungen über die bestehende Ungleichheit gibt es unzählige. In diesem Buch bringe ich die Debatte auf einen neuen Weg. Es richtet sich an alle, die den Status quo leid sind und von der niederträchtigen Oberschicht im Stich gelassen fühlen. Lassen Sie sich nicht davon abschrecken, dass dies ein Buch zur Volkswirtschaft ist. Es befasst sich weder mit Mathematik noch mit Grafiken. Ich überlasse es den Wirtschaftsdruiden, sich mit verrückten Theorien aufzublasen, mit denen sie die Welt hinters Licht führen, welche den Test des wirklichen Lebens jedoch nicht bestehen. Dieses Buch wendet sich gegen den sozialökonomischen Status quo. Es ist eine Achterbahnfahrt durch eine vulkanische Aschewolke für uns alle, die von der derzeit vorherrschenden Wirtschaftsform (dem Kapitalismus) zerquetscht werden. Ich führe die Hand des Lesers in das neue Paradigma des 21. Jahrhunderts, um alles zu ändern. Zum Schluss biete ich eine Lösung gegen die Plünderung. Die einzige Herausforderung des Buches sind die neuen Fachausdrücke und Konzepte, die ich Ihnen nachvollziehbar vorstellen werde.

PUBLISHER: TEKTIME

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Seitenzahl: 254

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Cambridge Boston New York

Copyright © 2014 Jo M. Sekimonyo

Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil dieser Druckschrift, einschließlich Fotokopien, Aufzeichnungen oder anderen elektronischen oder mechanischen Methoden, darf in jeglicher Form oder mit jeglichen Mitteln, ohne vorherige schriftliche Genehmigung des Herausgebers vervielfältigt, verbreitet oder reproduziert werden. Ausgenommen sind kurze Zitate, die kritisch geprüft wurden und nicht gewerblich entsprechend dem U.S. Copyright Act von 1976 verwendet werden. Für Erlaubnisanfragen schreiben Sie oder senden Sie eine E-Mail an den Herausgeber mit der Angabe „Attention: Permissions Coordinator“ unter folgender Adresse

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Redaktion und Interior Design von Tara Casimir

Alle Zitate bleiben geistiges Eigentum ihrer jeweiligen Urheber. Jegliche Nutzung von Zitaten ist nach dem Prinzip der fairen Nutzung von urheberrechtlich geschütztem Material zu behandeln.

Dies beinhaltet auch Literaturhinweise und das Inhaltsverzeichnis.

1. Ethosismus 2. Politische Ökonomie3. Grausamer Kapitalismus

4. Abstinenztheorie 5. Gesunder Menschenverstand - I. Titel

„Wenn du Menschen die Wahrheit sagen willst, bring sie zu lachen, sonst bringen sie dich um.“

– Oscar Wilde

Brief an Mama von Vincent

„Es besteht die allgemeine Neigung, die Armen zu ignorieren und eine gewisse Rechtfertigung für das Glück der Glücklichen zu entwickeln.”

– John Kenneth Galbraith

Liebe Mama von Vincent,

Sollte Dich dieser Brief überraschen, dann kannst Du Dir nicht den tiefen Eindruck vorstellen, den die Begegnung mit Dir seit jenem Tag in unseren Leben bei uns hinterlassen hat. Unsere Gesichter an die weltweite Wirtschaft zu verlieren, hat meine Frau und mich davon abgehalten, unbefleckten Gewissens auf dem Ozean des Abstrakten zu segeln. Ich bewundere eingehend, dass Du die volle Verantwortung für die Entscheidungen in Deinem Leben übernommen hast. Es wäre töricht von mir, zu glauben, dass Deine Ausrutscher alle zur Schwindelei gehören. Vielmehr waren die Chancen seit Deiner Geburt gegen Dich gestellt und ich weiß, wie dieser Erdteil gnadenlos gegenüber alleinstehenden, analphabetischen Müttern ist. Vincent hätte ich sein können, als ich in die Hände meiner Mutter gelandet bin.

Hinter Deinem Lächeln und freudigem Lachen habe ich einen qualvollen Schmerz gesehen. Du hast Dein Leben vor Dir. Du hast es nicht verdient, eine namenlose Figur zu sein und Deine großen Träume und Bestrebungen aufzugeben. Während ich Vincent in meinen Armen hielt, unter wanderndem Blick der Strafverfolgungsbeamten, die an mir vorbei liefen, habe ich für einen Moment deine Qual und Verzweiflung geteilt.

Die Art und Weise wie Du Deinen Sohn Vincent zu als Grund betrachtest, weiterzuleben, ist ergreifend. Die meisten jungen Personen in Deinem Alter nutzen solche schmerzlichen Erkenntnisse über den Jungen oder das Mädchen, um zu glauben, dass es ihre Seelenverwandten werden. Jene Personen lassen sie eines Tages aus gleichgültigem Grund fallen, ohne dies groß zu bereuen. Es ist abstoßend, wenn man Erwachsene belauscht, die den Sinn des Lebens in kurzlebige, vorübergehende Gefühle reduzieren. Dennoch ist nicht zu ignorieren, dass Deine Realität in Kenia anders ist als die Menschen in meiner derzeitigen Welt.

Du hast uns gestanden, dass Du manchmal keine Hoffnung siehst. Während eine Geächtete durch die Straßen der lebendigen Stadt Nairobi zieht, hat die Stadt beschlossen, Armut zu kriminalisieren. Es ist nicht verwunderlich, dass Nairobi‘s Nulltoleranz gegenüber sozial Schwachen die größte Deponie der Armen in der gesamten östlichen Region Afrikas geschaffen hat - der Slum von Kibera. Es bricht mir das Herz, dass es weitere betroffene Personen des Kibera auf diesem erstickenden blauen Planeten gibt, der ihnen keinen Trost spendet. Bei meinen Reisen habe ich überall in der Demokratischen Republik Kongo und in Äthiopien an jeder Ecke von Addis Abeba unzählige junge Mütter mit ihren Kindern und Männer in ausgeblichenen Uniformen gesehen, die auf Hauptstraßen zerfallender Städte der Vereinigten Staaten von Amerika um Münzen bettelten.

Ich war auf einer Forschungsreise, um das Elend zu analysieren, das von Brasilianern der City of God ertragen wird; wie auch von den Einwohnern von Cite‘ Jalousie in Port-au-Prince (Haiti) vor und nach dem verheerenden Erdbeben; von den Rumänen in Blagoevgrad (Bulgarien); von den im Ghetto von Twer sich scharenden Russen, von in Khayelitsha (Südafrika) Verfolgten und von Armen in Kowloon Walled City (Hongkong). Ich war erstaunt über das Durchhaltevermögen der Bewohner gegenüber Verbrechen und Armut in verseuchten Städten wie Detroit (USA) und San Salvador (Hauptstadt von El Salvador). Es ist bedauerlich, dass es auf der Welt Milliarden Menschen gibt wie Du, die ihr Leben lang Armut, Hunger, Obdachlosigkeit und Missbrauch erfahren und in die Hände der Strafverfolgungsbehörden gelangen.

Tara und ich wissen, dass die wenigen Kenia-Schilling, die wir Dir gegeben haben, nur knappe Mahlzeiten und einen Unterschlupf für ein paar Tage geben. Nach dem, was Du und Vincent zum Überleben durchgemacht haben müsst, kommt auf Nairobi‘s Hauptstraßen durch die Gnade anderer mitfühlender Seelen zurück. Es tut uns leid, dass wir Dich und andere nicht retten konnten.

Während ich beim Vorbeigehen mein Kleingeld blinden Menschen und Personen gegeben habe, die vom Elend erstickt werden, habe ich mich immer wieder gefragt: „Was kann ich Weiteres tun?!“ Erzählungen über die Ungleichheit wurden unzählige berichtet. Dennoch habe ich beschlossen, dem Wortgefecht eine andere Wendung zu verleihen, die Vincent und unschuldigen Kindern wie ihm eine Chance auf ein anständiges Leben geben. Ich denke, dass Vincent nicht nur ein Dach über dem Kopf haben sollte, sondern ein Zuhause; nicht nur Wasser, sondern saubere Getränke; nicht nur Essen, sondern gesunde Mahlzeiten, nicht nur ein Klassenzimmer, sondern eine Ausbildung. All diese Faktoren sollten ihn nicht nur zu einer Arbeit bringen, sondern zumindest zu einer vernünftigen Lebensvergütung entsprechend seinen Fähigkeiten und Fertigkeiten. Alles andere sollte als menschliches Versagen und anhaltende Tragödie betrachtet werden!

Mit freundlichen Grüßen,

Jo M. Sekimonyo

Die Nachahmer von Maharishi haben den Kapitalismus, Sozialismus und Kommunismus als wirtschaftliche Mechanismen definiert. Die ausgiebigen theatralischen wirtschaftspolitischen Tête-à-têtes dieser hochtrabenden Schelme war nichts anderes als Futter für Schweine. Dieses Buch beschäftigt sich mit dem wahren Wesen von Kapitalismus, Sozialismus oder Kommunismus. Es handelt von einer sozialen, politischen und wirtschaftlichen Sichtweise.

Danksagung

„Wenn du die Welt verändern willst, nimm deinen Stift und schreib.“

– Martin Luther King

Tara und ich trafen uns in Tampa Florida. Sie war auf dem besten Weg zu einer Karriere, die lange Stunden auf ihren Füßen erforderte, aber finanzielle Sicherheit bot, von der ihre Eltern (haitianische Einwanderer) geträumt haben. Im Gegensatz dazu war ich ein verrückter Hippie-Idealist, den die ältere Generation seltsam fand. Ich überzeugte sie, aus ihrem stabilen und glänzenden Alltagsleben wie mit dem Fallschirm abzuspringen, um mich auf der dunklen Seite zu begleiten. Was ist ihr durch den Kopf gegangen, um auf mich und die Aussichten einer Graduiertenschule zu setzen? Als die teuflischen Erwartungen an Fahrt aufnahmen, zogen wir in den Nordosten der Vereinigten Staaten - was für eine Erleichterung!

Unser erster Schneetag war abenteuerlich. Tara setzte mir den „Serienkiller-Blick“ auf, hielt ein scharfes Messer in der Hand und gab eine Minute lang kein Wort von sich. Es sei bemerkt, dass ich im Schlaf einen Wutanfall bekommen kann, der die zunehmende Kluft zwischen dem „Viel-Besitzern“ und dem „Mietern mit Hausbesetzung“ auf der ganzen Welt verurteilt. Ich hatte nicht wahrgenommen, dass meine reizende Frau von meinen Predigten und Klagen über die globale soziale, politische und wirtschaftliche Misere genervt war, wie von meinen Vorhaben, der Welt darzulegen, was ich für das Gegenmittel halte. Ich notierte auf Milliarden von Papieren Aufzeichnungen, die wie verwelktes Laub auf dem Boden von unserem Büro lagen, brachte aber nicht die Energie und Disziplin auf, um ein Schriftstück zu vollenden. Ein Freund der Familie schlug mir vor, meine Gedanken in einem Buch festzuhalten, um Anhänger zu finden. Zum Kult werden? Damals eine absurde Idee. Es schmerzte mich, dies zuzugeben, aber Tara hatte Recht. Ich hatte jahrelang geredet und es war an der Zeit, dass ich etwas umsetzte, beziehungsweise in diesem Fall das Schriftstück schrieb.

Warum lautet der Titel von dem Buch nicht „Wirtschaftskodex Gigas“? Nassau William Senior kam mir zuvor und hat die Bibel des Wirtschaftsteufels geschrieben. Geächtet? Wirtschafts-Jihad? Ihr träger Verstand könnte zu einer unvermeidlichen Schlussfolgerung kommen. Dieses Buch bringt langjährige Diskrepanzen zum Vorschein, die Generationen von trägen Volkswirtschaftern und ihre Anhänger seit zwei Jahrhunderten unterdrückt oder in die falsche Richtung gewiesen haben. Es ist weder eine heimliche Nachahmung noch eine abgestumpfte Darlegung des Könnens, sondern eine wahre, provokative Zerlegung unserer Welt und der wirtschaftspolitischen Disziplin.

Abgesehen von meinem Ärger und Angst, danke ich den Menschen, die in Langstreckenbussen neben mir sitzen und mit denen ich einige der denkwürdigsten Gespräche geführt habe. Unter anderem ein Universitätsleiter, der harsch über den Nobelpreisträger Milton Friedman sprach, weil er aus einer bescheidenen jüdischen Familie kam, die in New York City einen Neustart lebte und „sich in ein Arschloch entwickelte“ (seine Worte). Meine Ideen durch eine spezielle Suppe aus Zutaten, Freunden und Feinden zu beweisen, die durch unersättlichen Appetit getrieben wurden, war verrückt. Sie haben mir geholfen, meine Argumente und Überzeugungen zu stärken. Ich liebe Sie, meine Damen und Herren.

Vor allem bin ich mehr als dankbar für meine Frau (meine Komplizin) für ihre exzessive, aber effektive Taktik, die mir dabei hilft, die schwierige Aufgabe anzugehen, dieses Buch zu schreiben.

Die Nachahmer von Maharishi haben den Kapitalismus, Sozialismus und Kommunismus als wirtschaftliche Einrichtungen definiert. Die ausgiebigen theatralischen wirtschaftspolitischen Tête-à-têtes dieser hochtrabenden Schelme war nichts anderes als Futter für Schweine. Dieses Buch ergründet das wahre Wesen von Kapitalismus, Sozialismus oder Kommunismus. Es handelt von einer sozialen, politischen und wirtschaftlichen Sichtweise.

Soziales

Intermezzo I

„Unsere tiefste Angst ist nicht, dass wir nicht gut genug sind. Unsere tiefste Angst ist, dass wir unermesslich machtvoll sind. Es ist unser Licht, das wir fürchten, nicht unsere Dunkelheit. Wir fragen uns: „Wer bin ich, dass ich hervorragend, wunderschön und fantastisch sein darf?“ Wer bist du, um dies nicht zu sein? Du bist ein Kind Gottes. Deine kleinen Spielchen dienen nicht der Welt. Es ist keine Erleuchtung, wenn du dich duckst, damit sich andere um dich herum nicht verunsichert fühlen. Wir sind dazu bestimmt, um wie Kinder zu strahlen. Wir wurden geboren, um die Herrlichkeit Gottes, die in uns steckt, zu verwirklichen. Sie steckt nicht nur in manchen von uns, sondern in jedem Einzelnen von uns. Während wir unser eigenes Licht ausstrahlen, geben wir anderen Menschen unbewusst die Erlaubnis, dasselbe zu tun. Wenn wir uns von unserer Angst befreit haben, wird unsere Gegenwart automatisch andere befreien.“

Dieses inspirierende Zitat von Marianne Williamson stammt aus ihrem Buch „Rückkehr zur Liebe“: Harmonie, Lebenssinn und Glück durch „Ein Kurs in Wundern“, Harper Collins, 1992; aus Kapitel 7, Absatz 3 (S. 190-191). Obwohl Nelson Mandela dieses Zitat in seiner Antrittsrede von 1994 nie ausgesprochen hat, ist es für meine Generation für immer an den Mann gebunden. Wenn etwas sachlich über seine Amtszeit als Präsident Südafrikas zu sagen ist, hat ihn sein feiger Regenbogenansatz zur Auflösung der Apartheid zum weißen südafrikanischen kleinbürgerlichen Sieger hervorgebracht. Betrachten wir ihn im Kontext eines Mannes, der 27 Jahre im Gefängnis verbracht hat, ohne seine Herren um Gnade zu bitten oder einem anderen Häftling den Schädel einzuschlagen, verdient er es, als eine der mythischen Figuren der Überzeugungskraft betrachtet zu werden. Er dient als Beispiel für die erforderliche Charakterstärke im Kampf gegen soziale, politische und wirtschaftliche Ungleichheit. Gibt es einen besseren Weg, um in die nächste Phase dieser Entdeckungsreise zu hinken?

ERSTES KAPIEL

Einleitung

„Die Kunst ist ein Versuch, das Böse zu integrieren.“

– Simone de Beauvoir

Ich höre mir keine CDs an. Ich spiele alte Stücke auf Schallplatten ab. Das Durchsuchen von Secondhandläden nach einem Sam Cooke, Wendo Kolosoy, Thelonious Monk, Eduardo Sanchez de Fuentes, Jimmie Rodgers, Notorious B.I.G, Mikhail Glinka, Mariam Makeba, Nana Mouskouri, Fela Kuti, Claude Debussy oder Sergei Sergej Sergejewitsch Prokofjew ist genauso beruhigend wie Yoga. Ich schätze authentische peruanische Folklore-Musik und mongolische Musikinstrumente mehr als Popkünstler-Funkmusik oder glanzlose Ausstellungen anomal verdrehter Löffel. Jede Äußerungsform, die aufhört, eine Erfahrung zu sein, und zur Kunstform wird, verliert ihre leuchtende Göttlichkeit. Im gleichen Sinne ist dieses Buch eine Erkenntnis und keine künstlerische Akrobatikübung, die dazu gedacht ist, Sie daran zu erinnern, dass es sie gibt.

Ich wurde von einer langen Liste an Kaffees und Bars mit dem falschen Vorwurf ausgeschlossen, dass ich Ferdinand Lassalle sei oder verkörpere. Die Gesellschaft verbindet fälschlicherweise eine wirtschaftliche Prüfung des Ist-Zustands mit einer antikapitalistischen Bravour, die auf einer akuten Paranoia des Karl-Marx-Buches „Das Kapital“ basiert. Wenn Sie mir nicht glauben, versuchen Sie, das Licht auf die hässlichsten Facetten des Kapitalismus zu richten, und schon werden Sie von der Gesellschaft als Kommunist geächtet. Ein Gespräch über eine neue, stabile Alternative zum freien Markt zu führen, wird Ihnen verängstigte Blicke von selbsternannten Marx-Reinkarnationen bescheren. Was ist über die langweiligen Hahnenkämpfe zwischen den kapitalistischen Göttern unserer Zeit sagen? Sie sollten von diesen Hampelmännern genauso angewidert sein wie ich, welche die Substanz der Gespräche über wirtschaftliche Missverhältnisse abschlagen. Meine Rufe sind fähig, sich in einen Tsunami verwandeln, aber es gibt Ereignisse in unserem Leben, die sich, obwohl sie klein sind, als bedeutsam erweisen.

Als ich am Kenyatta International Airport in Nairobi (Kenia) auf meinen Rückflug in die Vereinigten Staaten wartete, wurde ich einst gefragt, was ich werden will, wenn ich groß bin. Der Mann saß meinem Tisch genau gegenüber. Er war Ende Sechzig. An seinen Charakterzügen und seinem Akzent erkannte ich, dass er aus Ruanda stammte, einer Nation, von der durch Überwachungsorganisationen berichtet wurde, dass sie als Kopf politischen und sozialen Schreckens in meinem Heimatland gilt. Sie können meine Wut verstehen, nachdem ich erfahren hatte, wie Ruanda sadistische Banditengruppen finanziell und militärisch unterstützt. Im Gegenzug plünderte Ruanda die Naturressourcen des Kongo und wurde direkt und indirekt zu einem Drehkreuz für den Mineralienhandel.

An diesem Tag wurde ich von einer Frage verfolgt: Wie viele Schläge und Leben verliert die demokratische Republik Kongo, bevor die Welt redet? Mit einem wütenden Ton war meine Antwort auf seine Frage kühn und direkt: „Ich will Führer der Demokratischen Republik Kongo werden.“ Während er darum kämpfte, seine Erheiterung zu unterdrücken, fragte er mich, wie meine Lösungen für die Demokratische Republik Kongo aussehen. Mein Heimatland hat mehr als ein halbes Jahrhundert des wirtschaftlichen und sozialen Chaos hinter sich. Zuerst legte ich leichtherzig meine Vorstellungen nieder. Er zog seine Brille zurück und bat mich, mehr über meinen Plan zu erzählen. Ich klang immer naiver und idiotischer, je mehr ich sprach. Letztendlich konnte ich meine Vision nicht artikulieren, weil ich nie ernsthaft darüber nachgedacht habe. Mein ganzes Vorhaben hielt keiner Prüfung stand. Das zwanglose Gespräch wurde zu einer demütigenden und erniedrigenden Erfahrung.

Dieses Buch stammt aus den wirtschaftlichen Disziplinen, die seit über zwei Jahrhunderten von Fluchtkünstlern und Mathematikern entwendet wurden. Aus all den falschen Gründen haben Wirtschaftsexperten die Heiligen Grale der klassischen Arbeitswerttheorie in Millionen kleine Stücke gesprengt und den Humanismus sowie die Wirklichkeit von den theoretischen Grundlagen befreit. Dann bemühten sie sich, einige der Stücke wieder zu vernähen, indem sie als Pflaster erbärmliche Hypothesen verwendeten. Es ist etwas Wahres an der unter Quarantäne gestellten Forderung des Marxisten Fred Moseley, dass das System der Wirtschaftsakademien errichtet wurde, um Leute zu belohnen, die am Hauptstrom festhalten. Dieser Mann ist der Shoichi Yokoi der Wirtschaft, von Ruhm und Besitz beraubt, versteckt im Dschungel von South Hadley in Massachusetts. Er glaubte fest daran, dass seine ehemaligen Kameraden eines Tages zu ihm zurückkehren und gemeinsam einen letzten Angriff auf den Kapitalismus unternehmen. Leider stellt die bloße Begründung der Orthodoxie ihrer unpassenden Theorie weder die klassische Vision eines effizienten Marktes wieder her noch uns ins gepriesene Land bringen.

Dieses Buch wird mit einem persönlichen Brief an Mama Vincent eingeleitet. Sie ist eine alleinerziehende Mutter und Bettlerin, die meine Frau und ich in der Innenstadt von Nairobi (Kenia) kennengelernt haben. Ich hielt Vincent zeitweise in den Armen, um Gesetzeshüter fernzuhalten. Mein Ansehen als Tourist in Kenia schützte ihn und seine Mutter vor Einschüchterungen der Polizei. Anstatt einen Krieg gegen Ungleichheit zu führen, hat die Stadt Nairobi eine Verordnung zur Kriminalisierung der Armut erlassen. Da die Unterdrückten und Unterdrücker die gleiche Hautfarbe haben, erregt diese moderne Ära der Apartheid keine Aufmerksamkeit. Viele andere Städte verfolgen den gleichen wahnsinnigen Ansatz und sind damit durchgekommen, solange die gezogene Linie nicht das Begräbnis von Rassen- oder ethnischen Konflikten entweiht.

In meiner Kindheit hegte ich die Vorstellung, dass soziale, politische und wirtschaftliche Ungleichheit vom Naturgesetz auferlegt wurde. Jemand hatte arm zu sein, um Diener der Reichen zu sein! Mitte der 90er Jahre suchten wohlhabende Kongolesen im Westen Zuflucht vor dem Bürgerkrieg. Ich war Zeuge, wie die meisten dieser Familien im Nu ihren gewohnten luxuriösen Lebensstil verloren haben. Nachdem sie fast zwei Jahrzehnte lang im Exil gelebt haben, erlagen selbst die mächtigsten Generäle und der innere Kreis des ehemaligen Präsidenten allmählich dem lähmenden Elend. Es überrascht nicht, dass einige der Barone und Kreuzfahrer des Regimes nach Hause gekrochen sind und im neuen Parasitensystem tätig sind. Einer meiner weisen südafrikanischen Freunde verwies auf ein Naturgesetz, um diesen Kreislauf zu erklären: „Einmal eine Schlange, immer eine Schlange!“

Das persönliche Zeugnis soll die verflixte, universelle Wahrheit zeigen, dass sich sowohl Menschen als auch Nationen mehr um sich selbst kümmern, bis sich ihr Glück ändert. Das gilt für die „Occupy Wall Street“ nachdem die Amerikaner aus ihrem Traum von einem Haus mit Lattenzaun herausgerissen worden sind und die gewöhnlichen fleißigen Amerikaner ihre Renten von ein paar gierigen Strolchen völlig ausgelöscht sahen. Ein weiteres ätzendes Beispiel ist die kleine Gruppe der russischen Oligarchen, die seither aus der Gunst von Wladimir Putin gefallen sind und aus ihrem goldenen Exil in London nichts anderes als Gerechtigkeit und Gleichheit predigen. Was ist zu den europäischen Ländern zu sagen, die mit einer Schuldenlast jonglieren, die höher ist als ihr Wert (Bruttoinlandsprodukt)? Hinzu kommen Brasilien, Russland, Indien und China, die BRIC-Staaten, deren Wirtschaftswachstum auf Kosten von Mutter Natur basiert. Hinzu kommt, dass die arabische Facebook-Generation mit dem winzigen Teil ihres Staatsvermögens nicht mehr zufrieden ist, während eine Minderheit sich mit dem Rest protzt und versucht, die Karten zu verschieben.

Diese jüngsten sprudelnden Vulkane wecken das Gefühl, dass Präventivmaßnahmen zu ergriffen sind, um den derzeitigen Stand zu durchbrechen. Im 21. Jahrhundert hat die schwerfällige Rede der Wirtschaftsexperten „Wir werden es schaffen, solange wir auf dem aktuellen Kurs bleiben und das alte kapitalistische Rad noch ein wenig weiter optimieren“, längst seine Kraft und Bedeutsamkeit verloren. Es ist mehr denn je notwendig, eine kulturelle Revolution einzuleiten und eine echte Alternative zum bestehenden brutalen und primitiven sozialen, politischen und wirtschaftlichen System - dem Kapitalismus - zu erarbeiten.

Das laute Durcheinander in meinen Gedanken sprudelte aus der gewöhnlichen Herausforderung heraus, mit der jede Nation auf diesem sterbenden Planeten konfrontiert ist: soziale, politische und wirtschaftliche Ungerechtigkeit (Ungleichheit für alle vernachlässigten Personen). Einen pragmatischen Weg aufzuzeigen, ist das Ergebnis aus einem schmerzhaften Kreuzzug, um die Lücke zu verringern. Ziehen Sie Ihre Perücke nicht ab. Ich bin nicht völlig verrückt, wenn ich befürworte, auf den Sattel eines der beiden toten Pferde zu springen. Sozialismus und Kommunismus sind gescheitert, aber jetzt versagt uns der Kapitalismus.

Es gibt viele dunkle Labyrinthe, die Sie durch dieses Buch führen werden. Ich bin fest davon überzeugt, dass Wirtschaftsexperten das primäre Ziel der Religion und der Medizin überlassen sollten, die Geheimnisse des Unnatürlichen und Natürlichen aufzudecken, während sie uns trösten oder unterwegs missbrauchen. Die Aufgabe der Wirtschaft besteht darin, zur intellektuelles Vagabundieren Abhilfemaßnahmen zu finden oder auszugleichen. Stattdessen wurde sie auf die Verherrlichung der sozioökonomischen Einseitigkeit reduziert.

Ich habe die Skepsis wahrgenommen, ob eine andere soziale, kommerzielle und handelspolitische Form jemals als der Kapitalismus funktionieren kann. Die Menschen wissen heutzutage nicht, dass der Kapitalismus Teil von Paradigmen war, die auf barbarischen sozialen Normen und Praktiken basierten. Wenn ein soziales Gefüge wie der Kapitalismus für so lange in einem Bereich vorherrscht, ist es leichter zu vergessen, dass andere Modelle, die andere Zielpunkte und Fragen ansprechen, existieren oder konstruiert werden können. Wenn wir alle anfangen zu glauben, dass es nur einen Weg gibt, etwas zu tun, ist dies die gefährlichste Verlockung von allen.

Wo ist das Zauberbuch, um herauszufinden, wie man den Zauber bricht? Wie ein wütender Stier brach ich bei der Fassungslosigkeit von Freunden und Kollegen abrupt meine vielversprechende intellektuelle Prostitutionskarriere ab und sprang auf eine scheinbar akademische Herumtreiberei auf. Mein ursprüngliches Ziel war es, das gesamte Handelssystem von der Buchhaltung über die Finanzen, das Management bis hin zur Wirtschaft zu verstehen. Als ich mich mit der geplanten letzten Etappe meiner Reise befasste, wurde ich von „Wirtschaftsgurus“ angewidert, die mehr Zeit damit verbrachten, zufällige Korrelationen zu behaupten, um die Öffentlichkeit zu beeindrucken, anstatt die sozialen, politischen und wirtschaftlichen Mechanismen und Abhilfemaßnahmen für Weltwirtschaftsprobleme klar und prägnant zu erklären. Bedauerlicherweise hat die Trägheit dieser Redner den Standpunkt des Publikums ausgebremst. Was ich aus meiner Erfahrung mit jedem von Ihnen teile, der darüber nachdenkt, die heutige vorherrschende Form des Handels und Gewerbes - den Kapitalismus - in Frage zu stellen, hat keinen überschwänglichen Empfang zu erwarten. Sie sollten bereit sein, sich dem Protest der wahnhaften McCarthyisten zu stellen, wie ich gewöhnlich.

Ich habe es dem Kreis an schludrigen intellektuellen Faultieren und Politikern überlassen, um dringendste Themen herumzureden. Stattdessen werden Sie (Leser) und ich gegen den aktuellen Strom schwimmen. Kapitel 1 bis 6 zeigen den Fall gegen den derzeitigen sozialen, politischen und wirtschaftlichen Zustand - den Kapitalismus. Von Kapitel 8 bis 10 lassen Sie meine Hand bitte nicht los, in denen ich die unterschwelligen Grundlagen des Kapitalismus zerstöre. Nehmen Sie sich Zeit, Kapitel 11 zu verdauen und bereiten Sie sich auf einen großen Schlag ins Gesicht vor. Abschließend folgt Kapitel 12 der Empfehlung von James Tobin: „Gute Beiträge in der Wirtschaft enthalten Überraschungen und regen zur Arbeit an.“

Das Buch ist leichter zu lesen als sich Fett entzündet. Jedes Kapitel wird mit Zitaten eingeleitet, die Ihnen einen Hinweis darauf geben, was Sie erwartet. Zwischen den Themen sind „Intermezzi“ eingefügt, um junge Leser mit einer kurzen Aufmerksamkeitsspanne zu wecken und literarischen Enthusiasten etwas Neues zu bieten. Ich gestehe Personen, die bunte Diagramme und Zahlen erwarten, und Wirtschaftswissenschaftlern, die vom Ketamin (mathematische Modelle) abhängig sind, dass ich ausgesprochen bedaure, sie zu enttäuschen. An keiner Stelle besänftige ich etwas. Außerdem habe ich meine Energie nicht auf die Reden der Wirtschaftsexperten des 20. Jahrhunderts verschwendet. Es ist nicht notwendig, Mist zu bemustern, um zu bestätigen, dass es sich um Mist handelt. Der Gestank der Unwahrheiten reicht aus, um sie als solche zu erkennen.

Ein Buch zu schreiben, ist damit gleichzusetzen, dass man sich vor einem großen Publikum nackt zeigt. Ich hatte nie ein Problem damit. Aufgrund dieser Erfahrung kämpfte ich ständig innerlich, mein Herz und meinem Verstand aufeinander abzustimmen. Ich habe die Versuchung überwunden, mich allein von Leidenschaft oder Vision leiten zu lassen. Sowohl Intensität als auch Genauigkeit sind in dieser Unternehmung unerlässlich, um ein neues Konzept zu entwickeln. Denken Sie daran, dass im Leben Leidenschaft ohne Vision eine Energieverschwendung ist und eine Vision ohne Leidenschaft eine Sackgasse ist.

Die geniale Seele Swami Vivekananda hat oft derart zungenfertig wiederholt: „Nimm eine Idee auf. Mach diese Idee zu deinem Leben - denk an sie, träum von ihr und lebe von dieser Idee. Lass das Gehirn, die Muskeln, die Nerven und jeden Teil des Körpers voll von dieser Idee sein und lass jede andere Idee einfach sein. Dies ist der Weg zum Erfolg.“

Eventuell erfährt die Welt eines Tages, wie viele Opfer ich gebracht habe, um dieses Konzept auszubauen, die mir am Herzen liegt: eine Lösung für die schwere globale soziale, politische und wirtschaftliche Ungerechtigkeit. Dieses Buch wäre vergeblich, ohne eine vollwertige Alternative zum Kapitalismus zu bieten, ein Mittel, das die sozialbewussten Wirtschaftsexperten verbessert. Es ist an der Zeit, dass wir die spitzfindige Analyse zurückbringen, ohne alte Wirtschaftsdämonen zu kanalisieren. Vor allem hoffe ich, dass das Buch eine Reihe von Menschen dazu anregt, die in diesem Buch vorgeschlagene Lösung zu diskutieren und weiterzuentwickeln oder einfallsreich einen anderen Weg zu beschreiten, der vom Kapitalismus wegführt. Möge William Godwin endlich in Frieden ruhen.

ZWEITES KAPIEL

Kamikaze

„Ich bin der weiseste Mann auf Erden, weil ich mir einer Sache sicher bin, und das ist, dass ich nichts weiß.“

– Socrates

Vor ein paar Jahren, als ich auf einer überfüllten und bedrückenden Straße von Addis Abeba in Äthiopien entlang lief, brachte mich der Anblick einer gebrechlichen Teenager-Mutter mit einem schlafenden, schmutzigen Kind, das in einem kleinen Stück Stoff auf ihrem Rücken eingewickelt war, zurück zu meiner intellektuellen „Waterloo“-Niederlage auf den Kenyatta International Airport in Nairobi. In diesem Augenblick traf es mich - Eureka! Dennoch war ich an diesem Tag weit davon entfernt, jahrelang eine recherchierende Achterbahnfahrt zu unternehmen, um ein Heilmittel für die Spaltung der sozialen Klassen zu finden, die jede Gesellschaft plagt.

Danach habe ich Zeit, Geld und Energie investiert, um die Probleme der Menschen rund um den Globus zu verstehen. Zu diesem Zweck sind Tara und ich so viel gereist, wie wir uns leisten konnten, haben viel gelesen und stundenlang vor dem Fernseher geklebt, um Dokumentarfilme anzusehen. Einer meiner Missionskreuzzüge führte uns durch die südliche Sahara und den Osten Afrikas (SSEA). Wir waren erstaunt über die vielen Herausforderungen der Region, die über geografische Grenzen hinausgehen. Das übergeordnete Merkmal der SSEA ist eine exotische Mamba mit zwei Köpfen: Korruption und Unterdrückung. Wir können den fehlerhaften Regierungen der Region die Schuld geben, die im Wesentlichen als Apparat eingesetzt werden, um Macht und Reichtum in einigen wenigen herrschenden Familien zu verfestigen. Kurzum, die öffentlichen Dienste in dieser Region sind katastrophal.

Viele Finger zeigen auf das organisierte Chaos des SSEA. Diese abgründigen Verwaltungspraktiken sind entweder vom Modell der SSEA-Nationen oder von außen auferlegt, so vermute ich, um sowohl die interne als auch die regionale Entwicklung zu behindern. Während ich durch verschiedene Städte der westlichen Hemisphäre reiste, bemerkte ich die gleiche Gangrän wie in afrikanischen oder lateinamerikanischen Ländern. Im Ernst, man könnte meinen, dass der Staat Illinois in Nigeria lag, als der ehemalige Präsident Rod Blagojevich hinter Gitter geschickt wurde, weil er versucht hatte, dem 44. Präsidenten der Vereinigten Staaten, Barack Obama, seinen ehemaligen Senatssitz zu verkaufen. Die BRIC-Skandale sind von epischem Ausmaß. Ich bin kein großer Fan von Fußball, aber ich erwartete von den brasilianischen beauftragten Unternehmern, dass sie die Fußballweltmeisterschaft 2014 mit überteuerten Stadien und Brücken, die vor und während der unantastbaren Feierlichkeit zusammenbrachen, zum Gespött machen. Was soll man über den Skandal in Chinas südlicher Stadt Hengyang sagen, der den Rücktritt fast aller Leiter des Volkskongresses der Stadt auslöste? Die weite Verbreitung einer Misswirtschaft der Ressourcen und die Selbstgefälligkeit von Führungskräften haben zu einer weltweit beispiellosen Verschwendung von Finanzmitteln geführt.

„Ein gelegentlicher Spaziergang durch eine Irrenanstalt zeigt, dass Glaube nicht das Geringste beweist.“

– Wilhelm Nietzsche

Auf meiner „Tour du poor monde“ lernte ich engagierte westliche Studenten kennen, die sich auf Missionsreisen begaben oder sich auf eine vorbereiteten, um ihren Lebenslauf aufzuwerten oder ihre Chancen auf eine Aufnahme an einer renommierten Hochschule zu erhöhen. Ich habe mich dabei erwischt, wie ich Bilder von Prominenten der A-Liste oder einem Sprecher einer Hilfsorganisation betrachtete, der zutiefst „die Menschen retten“ wollte (manchmal mehr die Tiere als die Menschen). Der Irrsinn ist nichts im Vergleich zu Absolventenklassen für öffentliches Engagement oder wirtschaftliche Entwicklung auf der besseren Seite des Globus, wo ich naive Charaktere fand, die sich als Wunderhelfer und Wohltäter der Länder der Dritten Welt sehen. So talentiert diese Personen sind, die Mängel ihres konzeptionellen Ansatzes liegen in der engstirnigen Auffassung über die Herausforderungen und Bedürfnisse der weniger entwickelten Länder. Sie stützen ihre Entwicklungsmodelle auf die tief verwurzelte Leidenschaft für den Kapitalismus und den Sinn für kulturelle Überlegenheit. Diese Denkweise erinnerte mich an den Aphorismus von Mark Twain: „Wenn das einzige Werkzeug ein Hammer ist, dann ist man geneigt jedes Problem als Nagel zu sehen.“

Was ist für arme Nationen gefährlicher als Besserwisser aus dem Westen? Einwanderer aus von Gott vergessenen Ländern; selbstversklavte und begeisterte Konformisten mit geringem Zugang zu modernem Komfort und westlichem Geschmack, den sie sich angeeignet haben und zum Leben mit einem Dollar pro Tag in ihren Heimatländern zu sagen wagen: „Das ist halt so“. Eine hohe Dichte dieser Personen habe ich in England angetroffen, wo mir Engels Bericht über die Lebensbedingungen von vor einem Jahrhundert Schauer über meinen Rücken schickte. In den Vereinigten Staaten, die vor nicht allzu langer Zeit ein Scheißloch mit einem fauligen Gestank von Rassismus, Sexismus und Fanatismus waren (liegt noch immer in der Luft). Wenn Sie zu den Affen eines unterdrückenden autoritären Regimes gehören, der im Westen beleuchtete Straßen entlang läuft, sich am süchtig machenden Gefühl von Schutz und Freiheit erfreut und dennoch fest überzeugt ist, dass die Entwicklungsländer einen „starken Mann“ für Frieden und Entwicklung brauchen. Bevor Sie das Buch weiter lesen, sollten Sie Reue empfinden!

Es ist hinzuweisen, dass sich eine herrschende Gesellschaft im Laufe der Zeit immer wieder mit dem prestigeträchtigen Status der „Exklusivität“ geadelt hat. Ich begrüße diese Tapferkeit, wenn ihre Wirtschaftsexperten die Führungsverantwortung übernehmen, die umliegende Welt genau zu analysieren und dementsprechend wirksame Maßnahmen vorzuschreiben, die uns alle weiter bringen. Was haben wir jetzt? Ein globales Durcheinander, in dem die Kosteneffizienz und das Bruttoinlandsprodukt (eine verrückte Methode zur Verbesserung der Lebensqualität der Bürger) im Mittelpunkt führender Initiativen stehen. Ich betone die überstrapazierte Ausrede „Globalisierung“, da sie Faktoren von Umfang und Geschwindigkeit zum Durcheinander hinzugefügt hat. Was ist über die Menschheit zu sagen, wenn führende Nationen immer wieder die Augen vor dem Auferlegen unmenschlicher Praktiken verschließen, die in den vergangenen Jahrhunderten Sklaverei waren und nun der Last der Selbsterniedrigung hinzugefügt wird, solange sie davon profitieren?

Ich bin wütend, wenn Menschen aus dem Westen überrascht sind, dass Entwicklungsprogramme, die problematischen Ländern in die Kehle geschoben werden, nicht zu prophezeiten Ergebnissen führen. Besonders wütend werde ich, wenn Lösungen für die Bedürfnisse der Bevölkerung auf integrierte Weise angegangen werden können. Stattdessen bereinigen Wirtschaftsdruiden von ihren Schreibtischen in Washington DC aus die Daten und entwickeln vereinfachte Modelle, die von der Komplexität der beobachtbaren Wirklichkeit abstrahieren.

Immer wieder haben kritische Studien, die von Zugehörigen des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank erhoben wurden, Beweise für die Wirksamkeit der Programme der führenden internationalen Finanzinstitute erbracht. Dieses schuldbewusste Gewissen verurteilt, wie ein wirtschaftlich schwaches Land wie ein Koma behandelt wird: Es wird in eine Notunterkunft einer internationalen Organisation gedrängt, in abgesteckte finanzielle Inkubatoren gesperrt und durch eine süchtig machende Überdosis an Hilfsgütern aus dem Verkehr gezogen. Dann wird es von brutalen Leichenschändern belästigt und ausgenutzt als Testgelände für sinnlose experimentelle Reformprogramme misshandelt. Gott bewahre, eine dahinvegetierte Nation zeigt nach diesen unnötigen Operationen am offenen Herzen keinerlei Lebenszeichen, wie es Argentinien gezeigt hat. Sie wird grausamen Geiern ausgeliefert, die versuchen werden, ihre Augäpfel und Eingeweide herauszuziehen.