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David ist ein Wolfswandler – stark, loyal, getrieben von dem inneren Ruf, seinen wahren Gefährten zu finden. Als er diesem Ruf folgt, führt ihn sein Instinkt an einen Ort, den er am wenigsten erwartet hätte: ein abgelegenes Kloster mitten im Wald. Dort begegnet er Jonathan, einem scheuen, in sich gekehrten Mann, dessen Tiergestalt nicht weniger ungewöhnlich ist – ein Ameisenbär. Und mehr noch: Jonathan ist Davids Gefährte.
Doch statt Nähe schlägt ihm Ablehnung entgegen. Jonathan hat sich entschieden, der Liebe zu entsagen – nach einer Vergangenheit, die ihn bis ins Innerste zerstörte, will er Priester werden. Rein. Unberührt. Sicher.
Aber das Band zwischen Gefährten lässt sich nicht einfach auslöschen. Es ist instinktiv, roh, heilig – und voller Verlangen.
Während David gegen seine Sehnsucht kämpft und Jonathan zwischen Glaube und Begehren taumelt, geraten ihre Welten in einen Strudel aus Versuchung, Schmerz und Hoffnung.
Wie viel darf man wagen, um einander zu retten – und sich selbst?
Ein sinnlich-dunkler Gay Fantasy Roman über zwei Seelen, die sich nicht suchen, aber einander brauchen. Mit expliziten Szenen, intensiven Gefühlen und einem Schimmer Licht zwischen den Schatten
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Veröffentlichungsjahr: 2025
Kapitel 1 – Der Duft im Morgengrauen
Kapitel 2 – Zwischen Pelz und Gewand
Kapitel 3 – Fluch des Fleisches
Kapitel 4 – Der Schwur und das Sehnen
Kapitel 5 – Der erste Kuss
Kapitel 6 – Beichte unter dem Mond
Kapitel 7 – Wenn Körper nicht lügen
Kapitel 8 – Blut und Verbundenheit
Kapitel 9 – Der letzte Widerstand
Kapitel 10 – Ankommen im Anderssein
Epilog
Es war dieser eine Moment zwischen Nacht und Tag, wenn die Dunkelheit sich noch weigert, gänzlich zu gehen, aber die ersten zarten Lichtfinger bereits über den Horizont schleichen – ein Moment, in dem die Welt den Atem anhielt und selbst die Tiere des Waldes für einen winzigen Augenblick still blieben, als würden sie lauschen, als könnten sie etwas spüren, das größer war als sie alle.
David stand am Rand der Lichtung, die nackten Füße fest im taunassen Gras, die Lungen weit geöffnet, während er den Kopf leicht zur Seite neigte und einatmete – tief, lang, als wollte er den gesamten Morgen in sich aufnehmen. Doch es war nicht der Duft von Moos oder frischer Erde, nicht der metallische Geschmack des bevorstehenden Tages oder die Wärme der aufgehenden Sonne, die ihn fesselte.
Es war etwas anderes.
Etwas, das wie warmer Honig auf seiner Zunge lag, begleitet von einer feinen Bitterkeit, die seine Sinne wachrüttelte und die Instinkte in ihm aufschreien ließ.
Ein Duft, der nicht zu überhören war.
Ein Ruf.
Sein Herz schlug schneller, während sich die feinen Härchen in seinem Nacken aufrichteten, als hätte jemand mit unsichtbaren Fingern über seine Haut gestrichen. Es war kein Zufall, da war er sich sicher. Es war ein Zeichen.
Der Ruf seines Gefährten.
Mit einem Laut, der mehr Knurren als Seufzen war, setzte er sich in Bewegung, ließ den Rest seiner Kleidung achtlos hinter sich fallen, während sich seine Knochen unter der Haut verschoben, Muskeln sich dehnten, Fell wuchs und seine Gestalt sich wandelte. Sekunden später stand da nicht mehr der junge Mann mit den dunklen Haaren und den wilden Augen, sondern ein schlanker, geschmeidiger Wolf mit silbrig-grauem Fell und einem Blick, der zwischen Jagdtrieb und Sehnsucht brannte.
Er folgte der Spur, lief lautlos durch das Unterholz, sprang über Wurzeln, duckte sich unter tiefhängenden Ästen hindurch, presste seine Pfoten in die feuchte Erde und ließ sich von nichts aufhalten – nicht von Dornen, nicht von Geröll, nicht einmal von der leisen Stimme in seinem Kopf, die ihm sagte, dass diese Richtung ihn an einen Ort führen würde, an den er vielleicht besser nicht gehen sollte.
Doch David war nie gut darin gewesen, sich von Angst bremsen zu lassen.
Und so stand er nur kurze Zeit später vor einer alten Mauer, überwachsen von Efeu, verborgen hinter dichtem Farn und vom Nebel umspielt, als wolle die Natur selbst das Geheimnis dieses Ortes bewahren.