Gefährliches Krippenspiel - Heidi Troi - E-Book

Gefährliches Krippenspiel E-Book

Heidi Troi

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Beschreibung

»Der ganze Boden war voll Blut.« Nicht schon wieder eine Tote auf meinem Hof, dachte Lovis und wappnete sich. »Natalie …?« Brixen zur Weihnachtszeit: Die Straßen sind verstopft, Touristen drängen sich auf dem Weihnachtsmarkt. Trappola, der Geschäftsführer des Brixner Kultur Komitees, wird nach Aufführung des Weihnachtsspektakels von Unbekannten überfallen und brutal niedergeschlagen. Hat die Schauspielerin Natalie, die in Lovis‘ Ferienwohnung logiert, ihre Finger im Spiel? Noch während der Privatermittler Lorenz Lovis ermittelt, wird wieder jemand bedroht – diesmal auf seinem eigenen Hof.

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Veröffentlichungsjahr: 2022

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GEFÄHRLICHES KRIPPENSPIEL

LAST MINUTE IN DEN TOD

HEIDI TROI

INHALT

Vorwort

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Nachwort

Weitere Krimis um Lorenz Lovis

Marterlmord - Ein Geheimnis. Eine Mordserie. Ein schweigendes Dorf

Panettone à la Angelika

Copyright © by Heidi Troi

c/o Theaterpädagogisches Zentrum Brixen

Köstlaner Straße 28

39042 Brixen (BZ) – Italien

Lektorat: Antje Backwinkel

Korrektorat: Stefanie Stoltenberg

Covergestaltung © Traumstoff Buchdesign traumstoff.at

Umschlagmotiv: Tourismusgenossenschaft Brixen, AlexFilz_IDM Südtirol_9051

Bildnachweis:

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne die Zustimmung der Autorin unzulässig. Das gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

Dies ist ein Kurzkrimi. Orte, Events, Markennamen und Organisationen werden in fiktivem Zusammenhang verwendet. Alle Handlungen und Personen sind frei erfunden. Alle Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig und nicht beabsichtigt.

GEFÄHRLICHES KRIPPENSPIEL

Last minute in den Tod

Brixen zur Weihnachtszeit: Die Straßen sind verstopft, Touristen drängen sich auf dem Weihnachtsmarkt.

Trappola, der Geschäftsführer des Brixner Kultur Komitees, wird nach Aufführung des Weihnachtsspektakels von Unbekannten überfallen und brutal niedergeschlagen. Hat die Schauspielerin Natalie, die in Lovis‘ Ferienwohnung logiert, ihre Finger im Spiel? Noch während der Privatermittler Lorenz Lovis ermittelt, wird wieder jemand bedroht – diesmal auf seinem eigenen Hof.

VORWORT

Die Mord(s)lustigen sind eine Gruppe von Autorinnen und Autoren, die sich der Spannungsliteratur verschrieben haben.

GEFÄHRLICHES KRIPPENSPIEL – LORENZ LOVIS ERMITTELT gehört zu der Serie LAST MINUTE IN DEN TOD. Jeder von uns Mord(s)lustigen hat eine Geschichte zu diesem Untertitel verfasst. Dabei gab es noch zusätzliche Vorgaben, wie zum Beispiel, dass das Wort MORDSLUSTIG in der Geschichte vorkommen muss oder einer der Protagonisten eine Autorin oder ein Autor unserer Mord(s)lustigen sein muss. Ich habe die Thrillerautorin Natalie Schauer gezogen und sie von Bayern nach Brixen versetzt. Ich hoffe, du bist mir nicht bös, Natalie. Außerdem spielen meine lieben Autorenfreundinnen Drea Summer und Ariana Lambert wieder eine Rolle.

Weil es bei dem Projekt ja auch darum ging, das Thema LAST MINUTE IN DEN TOD auf unsere Weise zu bearbeiten, habe ich beschlossen, wieder eine kleine Erweiterung meiner Brixenkrimis rund um Lorenz Lovis zu schreiben – als Überbrückung der Wartezeit bis zum vierten Band, der im Frühjahr 2023 im Servus Verlag erscheint. Er ist eine Fortsetzung des Kurzkrimis WEIHNACHTSPOST – LORENZ LOVIS ERMITTELT, kann aber eigenständig gelesen werden.

Ich hoffe, ihr habt genauso viel Spaß beim Lesen wie ich beim Schreiben dieses Kurzkrimis, und wünsche euch eine entspannte Weihnachtszeit und viele tolle Leseprojekte, zum Beispiel mit den Büchern meiner mord(s)lustigen Kolleginnen und Kollegen.

Übrigens gibt es ganz am Ende des Buches wieder ein Rezept. Diesmal etwas für Geduldige …

Eure Heidi

1

Lorenz Lovis stützte sich auf die Mistgabel und sah kopfschüttelnd hinter der jungen Frau her, die seit drei Tagen auf seinem Hof lebte. Als Feriengast. Noch nie hatte jemand so wenig von einem Feriengast gehabt wie sie. Statt auf dem Hof zu entspannen, den Winter zu genießen und die schneebedeckte Berge zu erkunden, die den Brixner Talkessel umgaben, war sie ständig auf dem Sprung und das wirkte besonders jetzt in der Morgendämmerung, wo über dem Brixner Talbecken eine vorweihnachtliche Ruhe lag, schon beim Zusehen anstrengend. Irgendetwas war seltsam an ihr. Vielleicht sollte er die Damen des mörderischen Kleeblatts auf den Urlaubsgast ansetzen. Die Thrillerautorinnen Drea Summer, Ariane Lambert und Heidi Troi hatten sich zusammen mit Hanne Wiedenhof in der großen Ferienwohnung neben dieser Natalie verschanzt. Nachdem sie gemeinsam mit ihm vor ein paar Tagen den Fall des mysteriösen Kartenschreibers gelöst hatten, arbeiteten sie an neuen Buchprojekten und tauchten nur sporadisch auf, um sich bei Angelika mit neuen Rezepten einzudecken, oder ihn mit Fragen zu seiner Tätigkeit als Privatdetektiv zu löchern. Ein geheimisvoller Feriengast käme denen gerade recht.

Bevor sich Lovis weiter Gedanken machen konnte, landete eine Ladung dampfenden Mists vor seinen Füßen.

»Chef, mach weiter, sonst frierst noch mit beiden Beinen im Mist ein.« Vor dem Mund seines Knechtes Paul stand eine dicke weiße Atemwolke. »Außerdem ist’s scheißkalt und ich tät lieber einen Kaffee trinken, als hier der Urlauberin auf den Hintern zu starren. Abgesehen davon, dass ich nicht weiß, wie Angelika das findet, dass du der so nachschaust.«

»Als ob ich ihr auf den Hintern starren würde.« Lovis riss den Blick von genau jenem Körperteil los und lenkte seine Aufmerksamkeit wieder auf die Mammutaufgabe, die vor ihm lag. Das Förderband war wieder einmal im Eimer und der Mist musste mit der Schubkarre auf den Misthaufen befördert und dort verteilt werden. Obwohl sie nicht mehr als zwölf Kühe und vier Pferde im Stall stehen hatten, war das eine Arbeit, die endlos schien. Als hätte er nichts anderes zu tun …

»Ich mach mir nur Gedanken …«

»Über ihren Hintern?«

»Nein, über sie. Findest du sie nicht auch seltsam?«

»Seltsam?« Jetzt war es Paul, der der jungen Frau hinterher starrte. »Nein. Wieso?«

»Sie ist so …« Lovis suchte nach dem richtigen Wort. Hektisch, lag ihm auf der Zunge, aber das war es nicht. Die junge Frau wirkte seltsam nervös, als sei sie auf der Flucht. Ihre Bewegungen waren abgehackt, ihr Blick unstet, und selbst, wenn man mit ihr über belanglose Themen sprach, sah sie ständig über die Schulter nach hinten, als erwarte sie eine Gefahr. Zudem hatte Lovis beim Check-in in ihrem Ausweis gesehen, dass er in der Gemeinde Brixen ausgestellt worden war. Warum machte eine Brixnerin Urlaub auf einem Brixner Bauernhof? » Meinst, sie hat was auf dem Kerbholz?«

»Geh, Chef. Schmarrn. Die ist nur durch den Wind vom Beruf und kommt nicht so schnell runter, wie sie möchte. Kann ja nicht jeder so ein entspanntes Leben führen wie du.«

Lovis schnaubte. »Entspanntes Leben … als ob.« Wie um seinen Knecht Lügen zu strafen, stach er in den Mist und warf ihn in einem hohen Bogen in eine Ecke des Misthaufens. Dann sah er seinen Knecht an. »Was ist? Hast du nichts zu tun?«

Paul grinste. »So mag ich meinen Chef.« Er packte die Schubkarre und verschwand damit wieder im Stall.

Angelika hatte gemeinsam mit den Damen des mörderischen Kleeblatts einen Panettone nach einem alten Familienrezept gebacken, der jetzt im Backrohr stand und bereits zu duften begann. Die Wartezeit vertrieben sich die Damen mit einem Kaffeekränzchen, der Verkostung der letzten Kekse, die Angelika gebacken hatte, und damit, ihren »Lieblings-Privatdetektiv«, wie Drea Summer Lovis nannte, mit Fragen zu löchern.

»Da ist sie wieder.« Angelika wies mit dem Kinn Richtung Fenster. Lovis folgte ihrem Blick und sah Natalies braunen Haarschopf vorbeihuschen, bevor er aus seinem Sichtfeld verschwand. »Sie ist etwas … wunderlich?«

»O ja!« Hanne beugte sich vor und senkte die Stimme. »Sie kommt immer erst gegen elf Uhr nach Hause und wenn sie in ihrer Wohnung ist, dreht sie den Schlüssel immer zweimal im Schloss.«

»Und dann lässt sie alle Rolläden herunter«, ergänzte Ariane. »Und dann …«

»… spricht sie laut. Mindestens eine halbe Stunde.« Drea sah die anderen mit sensationslüsterner Miene an. »Um elf Uhr nachts!«

»Und manchmal singt sie auch«, ergänzte Heidi. »Das erste Mal dachte ich, es wären Geister in der Wohnung nebenan. Es klingt ziemlich … schaurig. Wie … Melodien aus irgendwelchen Disneyfilmen, aber gleichzeitig so … hohl. Sie ist beinahe gruselig.«

Aha. Also war er nicht der Einzige, dem diese »Urlauberin« nicht geheuer war. Lovis nickte. »Paul denkt, dass ich Gespenster sehe, aber … Mir ist sie irgendwie unheimlich. Nicht, dass sie was Erschreckendes getan hätte oder so, aber …«

Lovis verstummte, dafür meinte Angelika: »… es ist, als würde irgendwas Schreckliches passieren.«

»Oh, das ist genial!« Drea sprang von ihrem Sessel und rannte beinahe Richtung Tür. »Ich habe eine mordslustige Idee. Die muss ich sofort aufschreiben, sonst ist sie weg. Bin gleich wieder da!«

Lovis starrte ihr fasziniert hinterher. »Passiert sowas öfter?«

Heidi winkte ab. »Ständig. Aber zurück zu unserer Nachbarin: Werden Sie die Dame jetzt beschatten, Herr Privatdetektiv?«

»Nein.« Lovis stand auf. »Das werde ich nicht. Sie hat sich nichts zuschulden kommen lassen und nur, weil ich sie merkwürdig finde, muss sie ja nicht wirklich etwas angestellt haben.«

»Auch wenn die Möglichkeit naheliegt«, warf Hanne ein.

»Nein, Hanne. Diesmal nicht. Das ist einfach eine ganz einsame Frau, die bei uns auf dem Hof Urlaub macht. Wahrscheinlich führt sie ein stressiges Leben und braucht ein Weilchen, um herunterzukommen. Mehr steckt da sicher nicht dahinter.« Lovis trank seinen Kaffee leer und erhob sich. »Und ich muss jetzt mal weitermachen. Paul kriegt einen Anfall, wenn er allein die Bäume schlägern muss.«

Sein Knecht hatte ihm eine Viertelstunde gegeben, bevor sie Richtung Alm starten wollten, wo sie in einer kleinen Schonung Weihnachtsbäume gezogen hatten.

---ENDE DER LESEPROBE---