Geschichte der O (Unzensierte Neuauflage 2023) - Pauline Réage - E-Book

Geschichte der O (Unzensierte Neuauflage 2023) E-Book

Pauline Réage

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  • Herausgeber: Cressida
  • Kategorie: Erotik
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2024
Beschreibung

Geschichte der O & Rückkehr nach Roissy | Unzensierte Neuauflage 2023 | Eine junge Frau und erfolgreiche Pariser Modefotografin, nur O, genannt, lässt sich von ihrem Geliebten René auf das abgeschiedene Schloss Roissy, nördlich von Paris bringen. Es ist ein exklusives Privatanwesen, in dem sich Frauen dem Willen der Männer unterwerfen. Im Rahmen ihrer »Erziehung« muss O jedem Mann auf jede Art zur Verfügung stehen, darf jederzeit gepeitscht werden, muss immer so sitzen oder stehen, dass Mund und Schoß für die anwesenden Männer geöffnet scheinen. Je heftiger sie gequält wird, umso offener, gehorsamer und opferbereiter wird O; gleichzeitig erlebt sie Gefühle der Macht, der Lust und der Selbstbestimmtheit denn schließlich ist sie es, die den Männern ihre Lust erst ermöglicht. Körperteile, die bisher verborgen waren, scheinen durch das ständig auf sie gerichtete Begehren auch für O selber immer schöner und begehrenswerter zu werden. Das Buch erregte ungeheures Aufsehen, wurde als pornographischer Exzess geschmäht und gewann gleichzeitig Literaturpreise. Es wurde ein Bestseller in Frankreich, zeitweise der meist verkaufte französische Roman weltweit. Geschichte der O wurde in über 60 Sprachen übersetzt.

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Seitenzahl: 381

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— INHALT —

Innentitel

Über dieses Buch

GESCHICHTE DER O

I. Die Liebenden von Roissy

II. Sir Stephen

III. Annemarie und die Ringe

IV. Das Käuzchen

RÜCKKEHR NACH ROISSY

Vorwort: Ein verliebtes Mädchen

Rückkehr nach Roissy

IMPRESSUM

Fußnoten

Über dieses Buch

EINERSEITShochgerühmtes literarisches Meisterwerk, andererseits als pornographischer Exzess geschmäht, gehört die ›Geschichte der O‹ zu den umstrittensten und rätselhaftesten Büchern des 20. Jahrhunderts. Es ist ein Werk, das polarisiert und aufwühlt.

Eine junge Frau und erfolgreiche Pariser Modefotografin, nur ›O‹, genannt, lässt sich von ihrem Geliebten René auf das abgeschiedene Schloss Roissy, nördlich von Paris bringen. Es ist ein exklusives Privatanwesen, in dem sich Frauen dem Willen der Männer unterwerfen. Im Rahmen ihrer »Erziehung« muss O jedem Mann auf jede Art zur Verfügung stehen, darf jederzeit gepeitscht werden, muss kleinere Dienste erledigen, immer so sitzen oder stehen, dass Mund und Schoß für die Männer offen und verfügbar scheinen. – Im Laufe der Erzählung ist O einer Reihe zunehmend extremer und erniedrigender sexueller Begegnungen ausgesetzt, alles auf Geheiß ihres Liebhabers und dessen noch exzessiveren väterlichen Freundes Sir Stephen.

Je heftiger sie gequält wird, umso offener, gehorsamer und opferbereiter wird O, bis zur völligen Selbstaufgabe. Gleichzeitig jedoch erlebt sie Gefühle der Macht, der Lust und der Selbstbestimmtheit – denn schließlich ist sie es, ist ihr Körper es, der den Männern ihre Lust erst ermöglicht. Der Roman betont, dass O’s Fesseln sie von sich selbst befreit hätten, dass sie durch Misshandlung und Prostituierung an Würde und durch die Spuren der körperlichen Züchtigung an Schönheit gewonnen hätte. Körperteile, die bisher verborgen wurden – insbesondere Anus und Vagina – scheinen durch das ständig auf sie gerichtete Begehren auch für O selber immer schöner und begehrenswerter zu werden.

Der Roman ›Histoire d’O‹ erschien im Jahr 1954 in einem kleineren Verlag in Paris; zuvor war das Buch von zwei anderen Verlagen (Les Deux Rives und Gallimard) aus Furcht vor einem öffentlichen Eklat abgelehnt worden. Als Autorin wurde ›Pauline Réage‹ genannt – ein Pseudonym, über das lange Zeit gerätselt wurde. Das Buch erregte ungeheures Aufsehen, wurde ein Bestseller in Frankreich und zeitweise der meistverkaufte französische Roman weltweit. 1955 gewann es den französischen Literaturpreis »Deux Magots«, der für neue und unkonventionelle Bücher vergeben wird. Dass es tatsächlich das Werk einer Frau sein könnte, wurde, insbesondere von Feministinnen, heftig bestritten. Im Lauf der Jahre wurde ›Geschichte der O‹ in über 60 Sprachen übersetzt. Die erste deutsche Ausgabe erschien 1967 im Melzer Verlag, kurz nach dem Erscheinen erfolgte die Indizierung durch die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften (heute: Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz, BzKJ). Im April 2006 wurde bei Christie’s in Paris das Originalmanuskript versteigert. Es ging für 85.000 Euro an einen unbekannten Sammler.

Erst Mitte der 90er Jahre bekannte sich die in Frankreich gut etablierte Lektorin und Übersetzerin Dominique Aury (auch dies ein Pseudonym – mit bürgerlichem Namen heißt die 1907 als französische Professorentochter geborene Schriftstellerin Anne Desclos) im Alter von mittlerweile 88 Jahren in einem Interview mit dem ›New Yorker‹ zur Autorschaft dieses Werkes.1 Die intellektuelle, manchen prüde erscheinende Aury arbeitete um 1940 für das renommierte Verlagshaus Gallimard. Ein Kollege und Vorgesetzter, Jean Paulhan, in den sie sich heftig verliebt hatte, provozierte sie mit der chauvinistischen Bemerkung, eine Frau könne keinen erotischen Roman schreiben. Mit dem Buch, das zunächst aus einer Folge von Briefen an ihren Geliebten entstand, bewies Aury, wie Unrecht Paulhan hatte. – Jener verfasste später das Vorwort zur Erstausgabe. Anne Cécile Desclos, besser bekannt als Dominique Aury, die Verfasserin eines der größten Skandalbücher aller Zeiten, starb 1998 in Corbeil-Essonnes, Frankreich.2

© Joachim Andersen, Redaktion Cressida, 2023

GESCHICHTE DER O

I. Die Liebenden von Roissy

IHR GELIEBTER FÜHRT O eines Tages in einem Stadtviertel spazieren, das sie sonst nie betreten hatte, im Parc Monsouris im Parc Monceau. An der Ecke des Parks, einer Straßenkreuzung, wo niemals Taxis stehen, sehen sie, nachdem sie im Park flanierten und Seite an Seite am Rand einer Rasenfläche gesessen hatten, einen Wagen mit Zähluhr, der einem Taxi gleicht. »Steig ein«, sagt er. Sie steigt ein. Der Abend ist nicht mehr fern, und es ist Herbst. Sie ist gekleidet wie immer. Schuhe mit hohen Absätzen, ein Kostüm mit Plisseerock, Seidenbluse, keinen Hut; aber lange Handschuhe, die über die Ärmel des Kostüms gezogen sind. In ihrer ledernen Handtasche trägt sie ihre Papiere, Puder und Lippenstift. Das Taxi fährt geräuschlos an, ohne dass der Mann etwas zum Chauffeur gesagt hätte. Er schließt die Schiebevorhänge rechts und links an den Scheiben und hinten am Rückfenster.

Sie hat ihre Handschuhe ausgezogen, weil sie glaubt, er wolle sie küssen oder sie solle ihn streicheln. Aber er sagt: »Du darfst dich nicht rühren. Gib deine Tasche her.« Sie gibt die Tasche, er legt sie außerhalb ihrer Reichweite und fährt fort: »Und du hast zu viel an. Mach die Strumpfhalter auf, rolle deine Strümpfe bis zum Knie; hier hast du Strumpfbänder.« Es geht nicht ganz leicht, das Taxi fährt schneller, und sie fürchtet, der Chauffeur könne sich umdrehen. Schließlich sind die Strümpfe gerollt, und es stört sie, die Beine nackt und frei unter der Seide ihres Hemds zu spüren. Außerdem rutschen die ausgehakten Strumpfhalter hoch. »Nimm die Strapse ab«, sagt er, »und zieh den Slip aus.« Das geht einfach, man braucht nur mit den Händen hinter die Hüften zu fassen und sich ein bisschen hochzubeugen. Er nimmt ihr Strapse und Slip aus der Hand, legt sie in die Tasche und sagt dann: »Du darfst dich nicht auf dein Hemd und auf den Rock setzen, du musst beides hochziehen und dich mit bloßem Hintern auf die Bank setzen.« Die Bank ist mit Kunstleder bezogen, es ist glitschig und kalt, man schaudert, wenn man es an den Schenkeln spürt. Dann befiehlt er ihr: »Zieh jetzt deine Handschuhe wieder an!«

Das Taxi fährt noch immer, und sie wagt nicht zu fragen, warum René sich nicht mehr rührt und nichts mehr sagt, noch was es für ihn für einen Zweck hat, dass sie reglos und stumm, so entblößt und so ausgesetzt, so wohl behandschuht in einem schwarzen Wagen sitzt und nicht weiß, wohin sie fährt. Er befielt und verbietet ihr nichts mehr, doch sie wagt weder die Beine überzuschlagen noch die Knie zu schließen. Sie hat die beiden behandschuhten Hände rechts und links auf den Sitz gestützt. »Voila«, sagt er plötzlich. Voila: Das Taxi hält in einer schönen Allee unter einem Baum, es sind Platanen vor einem kleinen Palais, ähnlich dem kleinen Palais am Faubourg Saint-Germain3, das man zwischen Hof und Garten mehr ahnt als sieht. Die Straßenlaternen sind ein Stück entfernt, es ist dunkel im Wagen, und draußen regnet es.

»Halt still«, sagt René. »Halt ganz still.« Er streckt die Hand nach dem Kragen ihrer Bluse aus, öffnet die Schleife, dann die Knöpfe. Sie beugt den Oberkörper ein wenig vor, sie glaubt, er wolle ihre Brüste streicheln. Doch nein. Er tastet nur, fasst und durchschneidet mit einem Taschenmesser die Träger des Büstenhalters und zieht ihn ihr aus. Unter der Bluse, die er wieder geschlossen hat, sind jetzt ihre Brüste frei und nackt, wie ihr Leib nackt und frei ist von der Taille bis zu den Knien. – »Hör zu«, sagt er. »Es ist soweit. Ich lasse dich jetzt allein. Du steigst aus und klingelst an der Tür. Du folgst der Person, die dir öffnet, du tust alles, was man von dir verlangt. Wenn du nicht sofort hineingehst, wird man dich holen, wenn du nicht sofort gehorchst, wird man dich zwingen zu gehorchen. – Deine Tasche? Nein, du brauchst deine Tasche jetzt nicht. Du bist weiter nichts als das Mädchen, das ich anliefere. Ja, ja, ich wäre da. Geh jetzt!«

Eine andere Version des gleichen Anfangs war brutaler und simpler: die junge Frau war, ebenso gekleidet, von ihrem Geliebten und einem seiner Freunde, den sie nicht kannte, im Wagen mitgenommen worden. Der Unbekannte saß am Steuer, der Geliebte neben der jungen Frau, und diesmal sprach der Freund, der Unbekannte, und erklärte der jungen Frau, dass ihr Geliebter den Auftrag habe, sie vorzubereiten, dass er ihr die Hände auf den Rücken binden werde, oberhalb der Handschuhe, ihre Strümpfe aushaken und herunterrollen, ihr den Strumpfgürtel ausziehen, den Slip und den Büstenhalter, und ihr die Augen verbinden werde. Dass sie dann im Schloss abgeliefert werde. Wo man sie jeweils anweisen werde, was sie zu tun habe. Nachdem sie wie besprochen entkleidet und gefesselt worden war, half man ihr nach einer halbstündigen Fahrt aus dem Wagen, führte sie einige Stufen hinauf, dann mit verbundenen Augen durch ein paar Türen, und als die Binde abgenommen wurde, fand sie sich allein in einem dunklen Zimmer, wo man sie eine halbe Stunde warten ließ oder eine Stunde oder zwei, ich weiß nicht, wie lange, aber es war eine Ewigkeit. Als dann endlich die Tür geöffnet wurde und das Licht anging, sah sie, dass sie in einem ganz gewöhnlichen und behaglichen Raum gewartet hatte, der dennoch eigenartig war: mit einem dicken Teppich auf dem Boden, aber ohne ein Möbelstück, rundum Wandschränke. Zwei Frauen hatten die Tür geöffnet, zwei junge und hübsche Frauen, gekleidet wie hübsche Zofen des achtzehnten Jahrhunderts: mit langen, leichten und gebauschten Röcken, die die Füße bedeckten, mit engen Miedern, die den Busen hochschoben und vorne geschnürt oder gehakt waren, und mit Spitzen am Ausschnitt und an den halblangen Ärmeln. Augen und Mund geschminkt. Jede trug ein enges Halsband und enge Armbänder um die Handgelenke.

Ich weiß nun, dass sie O die Hände losbanden, die noch immer hinter ihrem Rücken gefesselt waren, und ihr sagten, dass sie sich ausziehen müsse und dass man sie baden und schminken werde. Sie wurde also entkleidet und ihre Kleider wurden in einem der Wandschränke verwahrt. Sie durfte sich nicht allein baden, sie wurde frisiert wie beim Friseur, indem man sie in einem dieser großen Sessel Platz nehmen ließ, die beim Kopfwaschen nach hinten gekippt und wieder gerade gestellt werden, wenn man, nach dem Einlegen, unter der Trockenhaube sitzt. Das dauert immer mindestens eine Stunde. Es hat tatsächlich über eine Stunde gedauert, sie war nackt auf diesem Stuhl gesessen, und man verbot ihr, die Beine überzuschlagen oder die Knie zu schließen. Und da sie vor einem großen Spiegel saß, der die Wandfläche von oben bis unten bedeckte und von keiner Konsole unterbrochen wurde, sah sie sich, weit klaffend, so oft ihr Blick den Spiegel traf.

Als sie fertig geschminkt war, die Lider leicht umschattet, den Mund sehr rot, Spitze und Hof der Brüste rosig, den Rand der Schamlippen rötlich, den Flaum der Achselhöhlen und des Schoßes, die Furche zwischen den Schenkeln und die Furche unter den Brüsten und die Handflächen lange mit Parfüm bestäubt, wurde sie in einen Raum geführt, wo ein dreiteiliger Spiegel und ein vierter Spiegel an der Wand dafür sorgten, dass sie sich genau sehen konnte. Sie wurde angewiesen, sich auf den Puff4 in der Mitte zwischen den Spiegeln zu setzen und zu warten. Der Puff war mit schwarzem Pelz bezogen, der sie ein bisschen stach, und der Teppich war schwarz, die Wände rot. Sie hatte rote Pantöffelchen an den Füßen. An einer Wand des kleinen Boudoirs war ein großes Fenster, das auf einen schönen dunklen Park hinausging. Es hatte zu regnen aufgehört, die Bäume bewegten sich im Wind, der Mond lief hoch oben zwischen den Wolken hin. Ich weiß nicht, wie lange sie in dem roten Boudoir gewartet hat, auch nicht, ob sie wirklich allein war, wie sie annahm, oder ob jemand sie durch eine verborgene Öffnung in der Wand beobachtete.

Dagegen weiß ich, dass eine der beiden Frauen, als sie wiederkamen, ein Maßband trug, die andere ein Körbchen. Ein Mann begleitete sie; er trug ein langes violettes Gewand mit Ärmeln, die oben weit und am Handgelenk eng waren, das Gewand öffnete sich beim Gehen von der Taille an. Man sah, dass er darunter eine Art anliegender Strumpfhosen trug, die Beine und Schenkel bedeckten, das Geschlecht jedoch freiließen. Dieses Geschlecht sah O als erstes beim ersten Schritt des Mannes, dann die Peitsche aus Lederschnüren, die im Gürtel steckte, dann, dass der Mann eine schwarze Kapuze übers Gesicht gezogen hatte – ein Netz aus schwarzem Tüll verbarg sogar die Augen –, und schließlich, dass er auch Handschuhe trug, ebenfalls schwarz und aus feinem Ziegenleder. Er sagte ihr, sie solle sitzenbleiben, duzte sie dabei, und befahl den Frauen, sich zu beeilen.

Die mit dem Zentimeterband nahm nun von Os Hals und Gelenken die Maße, die zwar klein, aber doch gängig waren. Es war leicht, in dem Korb, den die andere Frau trug, ein passendes Halsband und Armreifen zu finden. Sie waren folgendermaßen gearbeitet: aus mehreren Lederschichten (jede Schicht sehr dünn, das Ganze nicht mehr als einen Finger dick), mit einem Schnappverschluss, der automatisch einklickte wie ein Vorhängeschloss, wenn man ihn zumachte, und nur mit einem kleinen Schlüssel wieder zu öffnen war. An der dem Verschluss genau gegenüberliegenden Stelle, in der Mitte der Lederschichten und beinah ohne Spiel, war ein Metallring angebracht, der es erlaubte, das Armband irgendwo zu befestigen, wenn man das wollte, denn es schloss, wenn es auch gerade so viel Spielraum gab, um keine Verletzung zu bewirken, zu eng am Gelenk an, und das Halsband zu eng um den Hals, als dass man einen noch so dünnen Riemen hätte durchziehen können.

Man befestigte nun Halsband und Armreifen an Hals und Gelenken, dann befahl der Mann ihr, aufzustehen. Er setzte sich auf ihren Platz auf den Pelzpuff und zog sie zwischen seine Knie, ließ die behandschuhte Hand zwischen ihre Schenkel und über ihre Brüste gleiten und erklärte ihr, dass sie noch an diesem Abend vorgeführt werden solle, nach dem Essen, das sie allein einnehmen werde. Sie nahm es wirklich allein ein, noch immer nackt, in einer Art Kabine, in die eine unsichtbare Hand ihr die Speisen durch einen Schalter zuschob. Nach dem Essen kamen die beiden Frauen und holten sie ab. Im Boudoir schlossen sie gemeinsam die beiden Ringe ihrer Armreifen hinter ihrem Rücken zusammen, legten ihr einen langen Umhang um die Schultern, der an ihrem Halsband befestigt wurde und der sie ganz bedeckte, sich jedoch beim Gehen öffnete; sie konnte ihn ja nicht zusammenhalten, weil ihre Hände auf dem Rücken gefesselt waren. Sie durchschritten ein Vorzimmer, zwei Salons, und kamen in die Bibliothek, wo vier Männer beim Kaffee saßen. Sie trugen die gleichen wallenden Gewänder, wie der erste, aber keine Masken. Doch O hatte nicht Zeit, ihre Gesichter zu sehen und festzustellen, ob ihr Geliebter unter ihnen sei (er war unter ihnen), denn einer der Vier richtete den Strahl einer Lampe auf sie, die sie blendete.

Alle Anwesenden verhielten sich regungslos, die beiden Frauen rechts und links von ihr und die Männer vor ihr, die sie musterten. Dann erlosch die Lampe; die Frauen entfernten sich. Man hatte O aufs neue die Augen verbunden. Nun musste sie näherkommen, sie schwankte ein bisschen und spürte, dass sie vor dem Kaminfeuer stand, an dem die vier Männer saßen: sie fühlte die Hitze, sie hörte die Scheite leise in der Stille knistern. Sie stand mit dem Gesicht zum Feuer. Zwei Hände hoben ihren Umhang hoch, zwei weitere glitten an ihren Hüften entlang, nachdem sie sich überzeugt hatten, dass die Armreifen festgemacht waren: sie trugen keine Handschuhe und eine von ihnen drang von beiden Seiten zugleich in sie ein, so abrupt, dass sie aufschrie. Ein Mann lachte. Ein anderer sagte: »Drehen Sie sich um, damit man die Brüste und den Leib sieht.«

Sie musste sich umdrehen, und die Hitze des Feuers schlug jetzt an ihre Lenden. Eine Hand ergriff eine ihrer Brüste, ein Mund packte die Spitze der anderen. Plötzlich verlor sie das Gleichgewicht und taumelte nach rückwärts; sie wurde aufgefangen, von welchem Arm? Während jemand ihre Beine öffnete und sanft die Lippen auseinanderzog; Haare strichen über die Innenseite ihrer Schenkel. Sie hörte jemanden sagen, man müsse sie niederknien lassen. Was auch geschah. Das Knien tat ihr sehr weh, zumal man ihr verbot, die Knie zu schließen und ihre Hände so auf den Rücken gebunden waren, dass sie sich vorbeugen musste. Nun erlaubte man ihr, sich zurücksinken zu lassen, bis sie fast auf den Fersen saß, wie es die Nonnen tun. »Sie haben sie nie angebunden?« – »Nein, nie.« – »Auch nicht gepeitscht?« – »Auch das nie. Sie wissen ja ...« Diese Antworten kamen von ihrem Geliebten. »Ich weiß«, sagte die andere Stimme. »Wenn man sie nur gelegentlich anbindet, wenn man sie nur ein bisschen peitscht, könnte sie Geschmack daran finden, und das wäre falsch. Man muss über den Punkt hinausgehen, wo es ihr Spaß macht, man muss sie zum Weinen bringen.«

Einer der Männer befahl O jetzt, aufzustehen, er wollte gerade ihre Hände losbinden, zweifellos, damit man sie an einen Pfosten oder eine Mauer fesseln könnte, als ein anderer protestierte, er wolle sie zuerst nehmen und zwar sofort – so dass man sie wieder niederknien ließ, aber diesmal musste sie, noch immer mit den Händen auf dem Rücken, den Oberkörper auf den Puff legen und die Hüften hochrecken. Der Mann packte mit beiden Händen ihre Hüften und drang in ihren Leib ein. Er überließ seinen Platz einem zweiten. Der dritte wollte sich an der engsten Stelle einen Weg bahnen und ging so brutal vor, dass sie aufschrie. Als er von ihr abließ, glitt sie, stöhnend und tränennass unter ihrer Augenbinde, zu Boden: nur um zu spüren, dass Knie sich gegen ihr Gesicht pressten und auch ihr Mund nicht verschont würde. Schließlich blieb sie, hilflos auf dem Rücken, in ihrem Purpurmantel vor dem Feuer liegen. Sie hörte, wie Gläser gefüllt und ausgetrunken, wie Sessel gerückt wurden.

Im Kamin wurde Holz nachgelegt. Plötzlich nahm man ihr die Augenbinde ab. Der große Raum mit den Büchern an den Wänden war schwach erleuchtet durch eine Lampe auf einer Konsole und durch den Schein des Feuers, das wieder aufflammte. Zwei Männer standen und rauchten. Ein dritter saß, eine Peitsche auf den Knien, und der vierte, der sich über sie beugte und ihre Brust streichelte, war ihr Geliebter. Aber alle vier hatten sie genommen, und sie hatte ihn nicht von den anderen unterscheiden können. Man erklärte ihr, dass es immer so sein werde, so lange sie sich im Schloss aufhalte, dass sie die Gesichter der Männer nicht sehen werde, die sie vergewaltigen oder foltern würden, niemals jedoch bei Nacht, und dass sie niemals wissen werde, wer ihr das Schlimmste angetan hatte. Desgleichen wenn sie gepeitscht würde, nur wolle man dann, dass sie sehen könne, wie sie gepeitscht wurde, dass sie also zum ersten Mal keine Augenbinde tragen werde, dass die Männer dagegen ihre Masken anlegen würden und sie sie nicht unterscheiden könne.

Ihr Geliebter hatte sie aufgehoben und in ihrem roten Umhang auf die Armlehne eines Sessels an der Kaminecke gesetzt, damit sie hören sollte, was man ihr zu sagen hatte und sehen sollte, was man ihr zeigen wollte. Sie hatte noch immer die Hände auf dem Rücken. Man zeigte ihr den Reitstock, der schwarz war, lang und dünn, aus feinem Bambus, mit Leder bezogen, wie man sie in den Auslagen der großen Ledergeschäfte sieht; die Lederpeitsche, die der erste der Männer, den sie gesehen hatte, im Gürtel trug, sie war lang, bestand aus sechs Riemen mit je einem Knoten am Ende; dann eine dritte Peitsche aus sehr dünnen Schnüren, die an den Enden mehrere Knoten trugen und ganz steif waren, als hätte man sie in Wasser eingeweicht, was auch der Fall war, wie sie feststellen konnte, denn man berührte damit ihren Schoß und spreizte ihre Schenkel, damit sie besser fühlen könne, wie feucht und kalt die Schnüre sich auf der zarten Haut der Innenseite anfühlten. Blieben noch auf der Konsole stählerne Ketten und Schlüssel. An einer Wand der Bibliothek lief in halber Höhe eine Galerie, die von zwei Säulen getragen wurde. In eine Säule war ein Haken eingelassen, in einer Höhe, die ein Mann auf Zehenspitzen mit gestrecktem Arm erreichen konnte.

Man sagte O, die ihr Geliebter in die Arme genommen hatte, eine Hand unter ihren Schultern und die andere, die sie verbrannte, zwischen ihren Schenkeln, um sie zum Nachgeben zu zwingen, man sagte ihr, dass man ihre gefesselten Hände nur löse, um sie sogleich, mittels der Armreifen und einer der Stahlketten, an diesen Pfeiler zu binden. Dass aber nur die Hände über ihrem Kopf festgehalten würden, sie sich aber sonst frei bewegen könne und die Schläge kommen sähe. Dass man im allgemeinen nur Hüften und Schenkel peitsche, also von der Taille bis zu den Knien, genauso, wie sie im Wagen, der sie hierhergebracht hatte, vorbereitet worden sei, als sie sich nackt hatte auf die Bank setzen müssen. Dass jedoch einer der vier anwesenden Männer vielleicht Lust haben werde, ihre Schenkel mit dem Reitstock zu zeichnen, was schöne, lange und tiefe Striemen gebe, die man lange sehen werde. Es werde ihr nicht alles zugleich angetan werden, sie werde schreien können, soviel sie wolle, sich winden und weinen. Man werde sie Atem schöpfen lassen, aber weitermachen, sobald sie wieder Kräfte gesammelt habe, wobei die Wirkung nicht nach ihren Schreien oder Tränen beurteilt werde, sondern nach den mehr oder minder lebhaften und anhaltenden Spuren, die die Peitschen auf ihrer Haut zurücklassen würden.

Man wies sie darauf hin, dass diese Methode, die Wirkung der Schläge zu beurteilen, nicht nur gerecht sei und alle Versuche der Opfer, durch übertriebenes Stöhnen Mitleid zu wecken, nichtig mache, sondern darüber hinaus auch erlaube, die Peitsche außerhalb des Schlosses anzuwenden, im Park, was häufig geschehe, oder in irgendeiner Wohnung oder einem beliebigen Hotelzimmer, vorausgesetzt natürlich, dass man einen Knebel verwende (den man ihr sogleich zeigte), der nur den Tränen freien Lauf lässt, aber alle Schreie erstickt und kaum ein Stöhnen erlaubt. An diesem Abend jedoch sollte der Knebel nicht verwendet werden, im Gegenteil. Sie wollten O brüllen hören, und so schnell wie möglich. Der Stolz, den sie darein setzte, sich zu beherrschen und zu schweigen, hielt nicht lange an: sie hörten sie sogar betteln, man möge sie losbinden, einen Augenblick einhalten, nur einen einzigen. Sie wand sich so konvulsivisch, um dem Biss der Lederriemen zu entgehen, dass sie sich vor dem Pfosten beinah um die eigene Achse drehte, denn die Kette, die sie fesselte, war lang und daher nicht ganz straff. Die Folge war, dass ihr Bauch und die Vorderseite der Schenkel und die Seiten beinah ebenso ihr Teil abbekamen, wie die Lenden.

Man entschloss sich nun, einen Augenblick aufzuhören und erst wieder anzufangen, nachdem ein Strick um ihre Taille und zugleich um den Pfosten geschlungen worden war. Da man den Strick fest anzog, damit der Körper in der Mitte gut am Pfosten anlag, war der Oberkörper notwendig ein wenig zur Seite gebeugt, so dass auf der anderen Seite das Hinterteil stärker hervortrat. Von nun an verirrten die Hiebe sich nicht mehr, es sei denn mit Absicht. Nach der Art und Weise zu urteilen, wie ihr Geliebter sie ausgeliefert hatte, hätte O sich denken können, dass ein Appell an sein Mitleid die beste Methode sein würde, seine Grausamkeit zu verdoppeln, dass er größtes Vergnügen daran finden würde, ihr diese unzweifelhaften Beweise seiner Macht zu entreißen oder entreißen zu lassen. Tatsächlich war er derjenige, der als erster bemerkte, dass die Lederpeitsche, unter der sie zuerst gestöhnt hatte, sie weit weniger zeichnete, als die eingeweichte Schnur der neunschwänzigen Katze und der Reitstock, und daher erlaube, die Qual zu verlängern und mehrmals von neuem anzufangen, fast unverzüglich, wenn man Lust dazu hatte.

Er bestand darauf, dass man nur noch diese Peitsche verwendete. Verführt von diesem hingereckten Hinterteil, das sich unter den Schlägen wand und sich in dem Bemühen, ihnen auszuweichen, nur umso mehr aussetzte, verlangte nun derjenige der Vier, der an den Frauen nur das liebte, was sie mit den Männern gemeinsam haben, dass man ihm zuliebe eine Pause einlegen solle, und er teilte die beiden Hälften, die unter seinen Händen brannten, und drang nicht ohne Mühe ein, wobei er die Überlegung anstellte, dass man diese Pforte leichter zugänglich machen müsse. Man kam überein, dass das zu machen sei und dass man entsprechende Maßnahmen ergreifen werde.

Als man die junge Frau, die unter ihrem roten Mantel taumelte und beinah ohnmächtig war, schließlich losband, sollte sie, eh sie in die ihr zugewiesene Zelle geführt würde, im einzelnen die Regeln hören, die sie während ihres Aufenthaltes im Schloss und auch noch nach ihrer Rückkehr ins alltägliche Leben (was übrigens nicht die Rückkehr in die Freiheit bedeutete) befolgen müsste; man setzte sie in einen großen Sessel am Feuer und klingelte. Die beiden jungen Frauen, die sie empfangen hatten, brachten die Kleidung für ihren Aufenthalt und die Dinge, die sie allen kenntlich machen würden, die schon vor ihrer Ankunft Gäste des Schlosses gewesen waren oder es nach ihrem Weggang sein würden. Das Kostüm war dem der beiden Frauen ähnlich: über einem fischbeinverstärkten und in der Taille rigoros geschnürten Mieder und über einem gestärkten Batistunterrock ein langes Gewand mit weitem Rock und einem Oberteil, das die Brüste, die das Korsett hochschob, fast freiließ, kaum mit Spitzen verhüllte. Der Unterrock war weiß, Mieder und Kleid aus meergrüner Seide, die Spitzen wieder weiß.

Als O angekleidet war und wieder im Sessel am Feuer saß, noch blasser durch das blasse Grün, gingen die beiden Frauen, die kein Wort gesprochen hatten. Einer der vier Männer packte die eine im Vorbeigehen, bedeutete der anderen, zu warten, führte die erste zu O hin, ließ sie sich umdrehen, umfasste mit einer Hand ihre Taille und hob ihr mit der anderen die Röcke hoch, um O zu zeigen, so sagte er, warum sie dieses Kostüm trugen und wie gut es durchdacht sei; er fügte hinzu, man könne diesen Rock mittels eines einfachen Gürtels so hoch schürzen, wie man wolle, wodurch mühelos zugänglich wurde, was man auf diese Weise entblößte. Außerdem lasse man die Frauen häufig im Schloss oder im Park so hochgeschürzt herumgehen oder mit vorn, ebenfalls bis zur Taille, hochgerafften Röcken. Man ließ O von der jungen Frau zeigen, wie sie ihren Rock befestigen müsse: mehrmals aufgerollt (wie eine Haarsträhne auf einem Lockenwickler), in einen engen Gürtel gesteckt, genau vorn in der Mitte, wenn der Leib entblößt werden sollte, oder genau in der Mitte des Rückens, um die Lenden zu entblößen. Im einen wie im anderen Fall fielen Unterrock und Rock in Kaskaden reicher Schrägfalten von der Mitte zu Boden. Wie O hatte die junge Frau frische Striemen quer über die Lenden. Sie ging hinaus.

Danach bekam O folgende Ansprache zu hören: »Sie stehen hier ganz im Dienst Ihrer Gebieter. Tagsüber verrichten Sie die Pflichten, die Ihnen aufgetragen werden, Hausarbeiten wie Bücher abstauben oder ordnen oder Blumen arrangieren oder bei Tisch aufwarten. Keine schwereren Arbeiten. Aber Sie werden stets aufs erste Wort, auf das erste Zeichen hin jede Tätigkeit unterbrechen, um Ihren einzigen wirklichen Zweck zu erfüllen, nämlich, uns zu Willen zu sein. Ihre Hände gehören Ihnen nicht, auch nicht Ihre Brüste, vor allem nicht irgendein Zugang Ihres Körpers, wir können sie nach Belieben visitieren und in sie eindringen. Als ein Zeichen, das Ihnen ständig gegenwärtig machen soll, oder doch so gegenwärtig wie möglich, dass Sie kein Recht mehr haben, sich zu entziehen, werden Sie in unserer Gegenwart niemals völlig die Lippen schließen, noch die Beine kreuzen oder die Knie zusammenpressen (Sie haben ja gesehen, dass Ihnen dies sogleich nach Ihrer Ankunft verboten wurde). Was für uns wie für Sie bedeutet, dass Ihr Mund, Ihr Schoß und Ihre Lenden uns offen stehen. Sie werden vor uns niemals Ihre Brüste berühren: sie sind durch das Korsett herausgedrängt, damit sie uns gehören. Tagsüber werden Sie bekleidet sein, doch Sie werden den Rock heben, wenn man es Ihnen befiehlt und jeder kann – unmaskiert – mit Ihnen tun, was er will, nur nicht Sie peitschen. Gepeitscht werden Sie nur zwischen Sonnenuntergang und Sonnenaufgang. Aber außer den Schlägen, die jeder Ihnen erteilen wird, der dazu Lust hat, werden Sie am Abend ausgepeitscht zur Strafe für Verstöße gegen die Hausregel, die Sie sich tagsüber zuschulden kommen ließen: also, wenn Sie nicht willig genug waren, oder die Augen zu demjenigen erhoben haben, der zu Ihnen gesprochen oder Sie genommen hat: Sie dürfen niemals einem von uns ins Gesicht schauen. Wenn das Kostüm, das wir bei Nacht tragen, das ich jetzt hier trage, unser Geschlecht freilässt, so nicht der Bequemlichkeit halber, das ließe sich auch auf andere Weise machen, sondern um Sie zu erniedrigen, um Ihre Augen zu zwingen, sich darauf zu heften und auf nichts anderes, um Sie zu lehren, darin Ihren Gebieter zu sehen, dem Ihre Lippen, vor allem anderen, dienen sollen.

Bei Tage, wenn wir normal gekleidet sind wie jetzt, werden Sie sich an die gleichen Vorschriften halten, nur müssen Sie dann, wenn man es von Ihnen verlangt, bemüht sein, unsere Kleider zu öffnen und auch ohne weitere Aufforderung wieder zu schließen, wenn wir mit Ihnen fertig sind. Bei Nacht dagegen werden nur Ihre Lippen und Ihre geöffneten Schenkel uns dienen können, denn Ihre Hände werden auf dem Rücken gefesselt sein und Sie werden so nackt sein, wie man Sie uns zugeführt hat; die Augen werden Ihnen nur verbunden, wenn Sie misshandelt werden sollen, und – nachdem Sie jetzt Ihrer eigenen Auspeitschung zugesehen haben, – wenn Sie ausgepeitscht werden. A propos, wenn Sie während der Dauer Ihres Aufenthalts die Peitsche regelmäßig alle Tage bekommen, so geschieht das nicht so sehr zu unserem Vergnügen, als vielmehr zu Ihrer Belehrung.

In Nächten, in denen niemand nach Ihnen verlangt, wird daher ein Diener mit dieser Aufgabe betraut und Ihnen in der Einsamkeit Ihrer Zelle verabreichen, was Sie bekommen sollten und was wir selbst Ihnen nicht geben wollten. Wie bei der Kette, die am Ring Ihres Halsbandes angebracht wird und Sie täglich mehrere Stunden lang mehr oder weniger unbeweglich auf Ihrem Bett festhalten soll, ist die Absicht weit weniger, Ihnen Schmerz zuzufügen, Sie zum Schreien oder Weinen zu bringen, als vielmehr, Sie durch diese Schmerzen fühlen zu lassen, dass Sie unter Zwang stehen, dass Sie ganz und gar fremdem Willen unterworfen sind. Wenn Sie von hier weggehen, werden Sie einen Eisenring am Goldfinger tragen, der Sie kenntlich macht: Sie werden dann gelernt haben, denen zu gehorchen, die das gleiche Zeichen tragen – und die bei seinem Anblick wissen werden, dass Sie unter Ihrem Rock nackt sind, wie korrekt und unauffällig Ihre Kleidung auch sein mag, und dass Sie es um ihretwillen sind. Wer Sie ungefügig finden wird, wird Sie hierher zurückbringen. Sie werden jetzt in Ihre Zelle geführt.«

Während diese Worte an O gerichtet wurden, standen die beiden Frauen, die sie angekleidet hatten, rechts und links des Pfostens, an dem sie gepeitscht worden war, jedoch ohne ihn zu berühren, als hätten sie Angst davor oder als hätte man es ihnen verboten (und das stimmte wohl); als der Mann geendet hatte, näherten sie sich O, die begriff, dass sie aufstehen und ihnen folgen sollte. Sie stand also auf, raffte ihre Röcke, um nicht zu stolpern, denn sie war an lange Kleider nicht gewöhnt und fühlte sich nicht sicher auf den Pantöffelchen mit den überhöhten Sohlen und den sehr hohen Absätzen, die nur von einem dicken Seidenband vom gleichen Grün wie ihr Kleid am Fuß gehalten wurden. Als sie sich bückte, wandte sie den Kopf. Die Frauen warteten, die Männer beachteten sie nicht mehr.

Ihr Geliebter saß auf den Boden, an den Puff gelehnt, über den man sie zu Beginn des Abends geworfen hatte, mit hochgezogenen Knien und auf die Knie gelegten Ellbogen, und spielte mit der Lederpeitsche. Beim ersten Schritt, den sie auf die Frauen zutat, streifte ihn ihr Rock. Er hob den Kopf und lächelte ihr zu, rief ihren Namen und stand ebenfalls auf. Er strich ihr sanft übers Haar, glättete ihr mit den Fingerspitzen die Brauen, küsste zart ihre Lippen. Ganz laut sagte er ihr, dass er sie liebe. O zitterte heftig und hörte mit Schrecken, dass sie erwiderte: »Ich liebe dich« und spürte mit Schrecken, dass es wahr war. Er zog sie an sich, sagte mon chéri, mon coeur chéri, küsste ihren Hals und den Ansatz der Wange; sie hatte ihren Kopf auf die Schulter sinken lassen, die das violette Gewand bedeckte. Er wiederholte, diesmal ganz leise, dass er sie liebe und sagte, ebenfalls ganz leise: »Knie nieder, streichle mich und küsse mich.« Er schob sie weg, winkte den beiden Frauen, beiseite zu treten, damit er sich an die Konsole lehnen könne. Er war groß, und die Konsole war nicht sehr hoch, so dass seine langen Beine, in Strumpfhosen vom gleichen Violett wie sein Hausmantel, leicht gebeugt waren. Der offene Mantel spannte sich darunter wie ein Vorhang und das Geschlecht mit seinem hellen Vlies wurde vom Sims der Konsole hochgestützt. Die drei Männer traten näher.

O kniete auf dem Teppich, ihr grüner Rock umgab sie wie eine Blütenkrone. Das Korsett schnürte sie ein, die Brüste, deren Spitzen man sah, waren mit den Knien ihres Geliebten auf gleicher Höhe. »Mehr Licht«, sagte einer der Männer. Als man den Strahl der Lampe so gerichtet hatte, dass er grell auf Renés Geschlecht fiel und auf das Gesicht seiner Geliebten, das dicht davor war, und auf ihre Hände, die ihn von unten streichelten, befahl René plötzlich: »Sage immer wieder ›Ich liebe Sie‹.« O sagte: »Ich liebe Sie«, in solcher Verzückung, dass ihre Lippen kaum wagten, die Spitze des Glieds zu berühren, die noch von ihrer zarten fleischigen Hülle bedeckt war. Die drei rauchenden Männer kommentierten Os Gesten, die Bewegung ihres Mundes, der sich um Renés Geschlecht geschlossen hatte und es festhielt, an ihm auf und abglitt, ihr aufgelöstes Gesicht, das Tränen überströmten, sooft das mächtige Glied auf den Grund ihrer Kehle stieß und dabei die Zunge zurückdrängte, sie würgte. Schon fast geknebelt durch das harte Fleisch, das ihren Mund füllte, murmelte sie noch immer: »Ich liebe Sie.« Die eine der beiden Frauen hatte sich rechts, die andere links von René gestellt, der sich mit den Armen auf ihre Schultern stützte. O hörte die Kommentare der Zuschauer, aber sie wollte nur die Seufzer ihres Geliebten hören, konzentrierte sich ganz darauf, ihn zu liebkosen, mit unendlichem Respekt, mit unendlicher Behutsamkeit. O fühlte, dass ihr Mund schön war, weil es ihrem Geliebten gefiel, in ihn einzudringen, weil er die Liebkosungen dieses Mundes zur Schau stellte, weil es ihm endlich gefiel, sich in ihn zu ergießen. Sie empfing ihn, wie man einen Gott empfängt, hörte ihn schreien, hörte die anderen lachen, und als sie ihn empfangen hatte, sank sie zusammen, das Gesicht auf dem Boden. Die beiden Frauen hoben sie auf, und dieses Mal brachte man sie weg.

Die Pantöffelchen klapperten auf den roten Fliesen der Korridore, an denen sich die Türen reihten, glatt und diskret, mit winzigen Schlüssellöchern wie die Zimmertüren in den großen Hotels. O wagte nicht zu fragen, ob jedes dieser Zimmer bewohnt sei und von wem. Die eine ihrer Begleiterinnen, deren Stimme sie noch nicht gehört hatte, sagte zu ihr: »Sie sind im roten Flügel und Ihr Diener heißt Pierre.« – »Welcher Diener?« sagte O, gerührt von der Sanftheit dieser Stimme, und wie heißen Sie? – »Ich heiße Andrée.« – »Und ich Jeanne«, sagte die zweite. Die erste fuhr fort: »Der Diener, der die Schlüssel hat und Sie fesseln und losbinden wird, der Sie peitschen wird, wenn Sie bestraft werden sollen und wenn niemand für Sie Zeit hat.« – »Ich war im vergangenen Jahr im roten Flügel«, sagte Jeanne, »Pierre war damals schon da. Er kam oft nachts; die Diener haben die Schlüssel und in den Zimmern, die zu ihrem Bereich gehören, haben sie das Recht, über uns zu verfügen.«

O wollte fragen, wie dieser Pierre sei. Sie kam nicht dazu. An der Biegung des Korridors hieß man sie vor einer Tür stehenbleiben, die sich in nichts von den anderen Türen unterschied; auf einer Bank zwischen dieser Tür und der nächsten sah sie einen Menschen mit rotem Gesicht sitzen, der ihr wie ein Bauer vorkam, gedrungen, mit fast kahl rasiertem Kopf, kleinen, tiefliegenden Augen und Fleischwülsten im Nacken. Er war gekleidet wie ein Operettenlakai: ein Hemd mit Spitzenjabot5 schaute aus der schwarzen Weste hervor, die ein roter Spenzer6 bedeckte. Er trug schwarze Kniehosen, weiße Strümpfe und Lackpumps. Auch in seinem Gürtel steckte eine Peitsche mit Lederschnüren. Seine Hände waren mit roten Haaren bedeckt. Er zog einen Hauptschlüssel aus der Westentasche, schloss die Tür auf und ließ die drei Frauen eintreten mit den Worten: »Ich schließe wieder ab, ihr läutet, wenn ihr fertig seid.«

Die Zelle war winzig und bestand genau gesagt aus zwei Räumen. Nachdem die Tür zum Korridor wieder geschlossen war, stand man in einem Vorraum, der zur eigentlichen Zelle führte; an der gleichen Wand ging vom Schlafraum eine zweite Tür ins Badezimmer. Den Türen gegenüber war ein Fenster. Ganz an der linken Wand, zwischen den Türen und dem Fenster, stand das Kopfende eines großen, quadratischen, sehr niedrigen Bettes, das mit Pelzwerk bedeckt war. Kein weiteres Möbelstück, kein Spiegel. Die Wände waren blutrot, der Teppich schwarz. Andrée wies O darauf hin, dass das Bett weniger ein Bett war, als vielmehr eine gepolsterte Plattform, und der schwarze, langhaarige Bezugsstoff eine Pelzimitation. Das Kopfkissen, flach und hart wie die Matratze, war aus dem gleichen Gewebe, ebenso die zweiseitig bezogene Decke. Als einziger Gegenstand hing an der Wand, etwa ebenso hoch über dem Bett wie der Haken in dem Pfosten über dem Boden der Bibliothek war, ein dicker Ring aus glänzendem Stahl. Eine lange Stahlkette war hindurchgeführt, die gerade aufs Bett herunterhing; ihre aufeinanderliegenden Glieder bildeten ein kleines Häufchen, das andere Ende war in Reichweite an einem Haken mit Vorhängeschloss befestigt, als hätte man eine Gardine gezogen und in einen Halter geklemmt.

»Wir sollen Ihnen beim Baden helfen, sagte Jeanne. Ich werde Ihnen das Kleid ausziehen.«

Das einzige Ungewöhnliche im Badezimmer war eine Toilette à la turque7 in der Ecke neben der Tür und die Tatsache, dass die Wände vollständig mit Spiegeln verkleidet waren. Andrée und Jeanne ließen O erst hineingehen, als sie nackt war, hängten ihr Kleid in den Wandschrank neben dem Waschbecken, wo bereits ihre Pantöffelchen und der rote Umhang verwahrt waren, und blieben, sogar als sie sich auf den Porzellansockel kauern musste, so dass O sich dabei inmitten einer Vielzahl von Spiegelbildern genauso zur Schau gestellt fand, wie in der Bibliothek, als unbekannte Hände ihr Gewalt antaten. »Warten Sie nur, bis Pierre dabei ist, sagte Jeanne, dann werden Sie sehen.« – »Wieso Pierre?« – »Wenn er kommt, um sie anzuketten, lässt er sie vielleicht niederkauern.« O fühlte, wie sie blass wurde. »Aber warum?« sagte sie. – »Es wird Ihnen nichts anderes übrig bleiben«, erwiderte Jeanne, »aber Sie haben Glück«. – »Wieso Glück?« – »Ihr Geliebter hat Sie doch hierhergebracht?« – »Ja«, sagte O. – »Sie werden viel strenger behandelt werden.« – »Ich verstehe nicht ...« – »Sie werden sehr bald verstehen. Ich läute Pierre. Wir holen Sie morgen früh wieder ab.«

Andrée lächelte beim Hinausgehen und Jeanne folgte ihr erst, nachdem sie die Spitzen von Os Brüsten liebkost hatte, die sprachlos am Ende des Bettes stand. Mit Ausnahme des Halsbandes und der ledernen Armreifen, die das Wasser gehärtet hatte, als sie badete, und die daher noch mehr drückten, war sie nackt. »So, meine Schöne«, sagte der Diener und trat ein. Und er packte ihre beiden Hände. Er ließ die Ringe ihrer Armreifen ineinandergleiten, so dass ihre Handgelenke eng beisammen lagen, und fügte dann diese beiden Ringe in den Ring des Halsbandes. Sie stand also da, die gefalteten Hände in Höhe des Halses, wie beim Gebet. Nun musste sie nur noch mit der Kette, die auf dem Bett lag und durch den oberen Ring lief, an die Wand gekettet werden.

Der Diener öffnete den Haken, der das andere Ende festhielt und zog, um die Kette kürzer zu machen. O musste ans Kopfende des Bettes treten und sich niederlegen. Die Kette klirrte durch den Ring und spannte sich so straff, dass die junge Frau sich auf dem Bett nur von der Wand zum Bettrand bewegen oder rechts und links direkt neben ihrem Lager aufrecht stehen konnte. Da die Kette das Halsband nach hinten zog und ihre Hände einen Zug nach vom bewirkten, entstand ein Gleichgewicht, die gefesselten Hände legten sich an die linke Schulter, der auch der Kopf sich zuneigte. Der Diener zog die schwarze Decke über O, aber erst, nachdem er ihre Beine bis zur Brust hochgebogen hatte, um den Raum zwischen ihren Schenkeln zu examinieren. Er berührte sie nicht weiter, sagte kein Wort, löschte das Licht – eine Wandlampe zwischen den Türen – und ging hinaus.

O lag auf der linken Seite, allein im Dunkeln und in der Stille, warm zwischen den beiden Lagen aus Pelzstoff, und zwangsweise regungslos, und sie fragte sich, warum soviel Leichtigkeit sich in ihr mit dem Grauen mischte oder warum das Grauen ihr so leicht war. Das Schlimmste war, so fand sie, dass man ihr die Hände weggenommen hatte; nicht, dass ihre Hände sie hätten verteidigen können (wollte sie sich überhaupt verteidigen?), aber wären sie frei gewesen, sie hätten wenigstens die Gesten andeuten, hätten versuchen können, die Hände wegzustoßen, die sich ihrer bemächtigten, das Fleisch, das sie durchbohrte, versuchen können, sich zwischen ihre Lenden und die Peitsche zu schieben. Man hatte sie von ihren Händen befreit; ihr Körper unter der Pelzdecke war ihr selbst unerreichbar; wie seltsam war es, nicht die eigenen Knie berühren zu können, nicht die Mulde ihres Schoßes. Die brennenden Lippen zwischen ihren Beinen waren ihr verwehrt und sie brannten vielleicht nur, weil sie wusste, dass sie jedem offen waren: dem Diener Pierre, wenn es ihm belieben würde, hereinzukommen.

Es erstaunte sie, dass die Erinnerung an die Peitsche, die sie bekommen hatte, sie so kühl ließ, während der Gedanke, dass sie zweifellos niemals wissen würde, welcher der vier Männer sich zweimal mit Gewalt in ihre Lenden Eingang verschafft hatte, und ob es beide Male der gleiche Mann war, und ob es ihr Geliebter gewesen war, sie erregte. Sie drehte sich mehr auf den Bauch, dachte, dass ihr Geliebter die Furche zwischen ihren Lenden liebte, in die er vorher (falls er es an diesem Abend getan hatte) niemals eingedrungen war. Sie wünschte sich, dass er es gewesen wäre; würde sie ihn fragen? Ah! Niemals.

Sie sah die Hand wieder, die ihr im Wagen Strumpfgürtel und Slip abgenommen und die Strumpfbänder gereicht hatte, damit sie die Strümpfe bis zum Knie rollen konnte. So lebhaft war dieses Bild, dass sie nicht mehr an ihre gefesselten Hände dachte und die Kette knirschte. Und wie kam es, dass die Erinnerung an die Marter sie nicht beschwerte, der bloße Gedanke, die bloße Erwähnung, der bloße Anblick einer Peitsche dagegen bewirkte, dass ihr Herz heftig klopfte und ihre Augen sich vor Entsetzen schlossen? Sie hielt sich nicht bei der Überlegung auf, ob das nur Entsetzen sei; Panik ergriff sie; man würde ihre Kette ganz kurz anziehen, bis sie auf dem Bett stand, und man würde sie peitschen, ihr Bauch würde an die Wand gepresst sein und man würde sie peitschen, peitschen, das Wort kreiste unablässig in ihrem Kopf. Pierre würde sie auspeitschen, Jeanne hatte es gesagt. Sie haben Glück, hatte Jeanne wiederholt, man wird Sie viel strenger behandeln. Was hatte sie damit sagen wollen? O spürte nichts mehr, nur das Halsband, die Armreifen und die Kette, ihr Körper trieb dem Nichts entgegen, sie war dem Verstehen nahe. Sie schlief ein.

In den letzten Stunden der Nacht, wenn sie am dunkelsten und kältesten ist, kurz vor Sonnenaufgang, erschien Pierre wieder. Er knipste das Licht im Badezimmer an und ließ die Tür offen, so dass ein helles Viereck auf die Mitte des Bettes fiel, dort, wo Os schlanker und zusammengerollter Körper ein wenig die Decke bauschte, die er leise zurückschlug. Da O auf der linken Seite lag, mit dem Gesicht zum Fenster und leicht angezogenen Knien, bot sich seinem Blick ihre sehr weiße Kruppe auf dem schwarzen Pelz. Er zog das Kissen unter ihrem Kopf weg und sagte höflich: »Würden Sie bitte aufstehen« und als sie sich an der Kette auf die Knie hochgezogen hatte, half er ihr, indem er sie an den Ellbogen stützte, bis sie aufrecht und mit dem Rücken zu ihm an der Wand stand. Im Lichtschein, den das schwarze Bett nur schwach reflektierte, war ihr Körper sichtbar, nicht zu sehen jedoch waren die Gesten des Mannes.

Sie erriet, sie sah nicht, dass er die Kette aushakte, um sie an einem anderen Kettenglied einzuhängen, bis sie wieder straff war und O spürte, wie sie sich spannte. Ihre nackten Füße standen mit ganzer Sohle auf dem Bett. O sah auch nicht, dass Pierre in seinem Gürtel nicht nur die Lederpeitsche trug, sondern den schwarzen Reitstock, mit dem man sie nur zweimal und ziemlich leicht geschlagen hatte, als sie am Pfosten gestanden war. Pierres linke Hand presste sich gegen ihre Taille, die Matratze gab ein wenig nach, weil er den rechten Fuß daraufgesetzt hatte, um festen Stand zu fassen. Im gleichen Augenblick, als sie etwas durch die Dunkelheit pfeifen hörte, fühlte O ein furchtbares Brennen quer über die Lenden und brüllte auf. Pierre prügelte sie mit aller Kraft. Er wartete nicht, bis sie zu schreien aufgehört hatte und schlug noch viermal zu, wobei er darauf achtete, jeden neuen Hieb ein wenig über oder unter dem vorhergehenden zu platzieren, damit die Striemen ordentlich würden. Als er aufgehört hatte, schrie sie noch immer und die Tränen liefen ihr in den aufgerissenen Mund. »Würden Sie sich bitte umdrehen«, sagte er, und da sie in ihrer Verzweiflung nicht sogleich gehorchte, packte er sie um die Hüften, ohne den Reitstock loszulassen, der ihre Taille streifte. Als sie mit dem Gesicht zu ihm stand, trat er einen Schritt zurück, ließ dann mit aller Kraft den Reitstock auf die Vorderseite ihrer Schenkel sausen.

Das Ganze hatte fünf Minuten gedauert. Als er hinausging, nachdem er das Licht wieder gelöscht und die Tür zum Badezimmer geschlossen hatte, schwankte O stöhnend an ihrer Kette im Dunkeln an der Wand hin und her. Bis sie still wurde und regungslos an der Wand lehnte, deren Perkalintapete8