Gespräche mit dem inneren Schweinehund - Frank Natho - E-Book

Gespräche mit dem inneren Schweinehund E-Book

Frank Natho

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Beschreibung

Frank Natho präsentiert in diesem Buch eine Auswahl von Arbeitsweisen mit Tierfiguren, die sich in der beraterischen Praxis und Familientherapie bewährt haben. Beschrieben werden theoretische Hintergründe und methodische Schritte. Fallbeispiele und Abbildungen illustrieren das methodische Vorgehen. Wie sich Tierfiguren im Rahmen von Familiendiagnostik nutzen lassen, wird in Kapitel 2 erläutert. Die Versammlung der Gefühle in Tierfiguren, Kapitel 3, beschreibt eine spezielle Form der Trauerarbeit mit Kindern. Darüber hinaus werden verschiedene psychologische und therapeutische Konzepte von Multiplizität vorgestellt und diskutiert. Sie bilden die Basis für den Einsatz von Tierfiguren im Rahmen der Arbeit mit verschiedenen Persönlichkeitsanteilen (Teilearbeit). Kapitel 4 stellt eine weitere Teilearbeitsform, das Gespräch mit dem inneren Schweinehund, als eine Möglichkeit systemischer Suchtberatung vor. Dass sich auch Teammitglieder in Tierfiguren verwandeln können und wie sich diese Verwandlung methodisch in der Teamentwicklung oder Supervision nutzen lässt, ist in Kapitel 5 zu lesen. Der Psychologe und Familientherapeut Markus Hasselbach rundet die Methodenvorstellung ab und beschreibt in Kapitel 6 den Nutzen einer therapeutischen Anwendung von Tierfiguren im Bereich der neuropsychologischen Rehabilitation.

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Frank Natho

Gespräche mit dem inneren Schweinehund

Arbeit mit Tierfiguren in systemischer Beratung und Therapie

Mit einem Beitrag von Markus Hasselbach

Mit 18 Abbildungen

3. Auflage

Vandenhoeck & Ruprecht

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

ISBN 978-3-647-99522-9

Weitere Ausgaben und Online-Angebote sind erhältlich unter: www.v-r.de

© 2013, 2010, 2009, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen / Vandenhoeck & Ruprecht LLC, Bristol, CT, U.S.A. / www.v-r.de Alle Rechte vorbehalten. Das Werk und seine Teile sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung in anderen als den gesetzlich zugelassenen Fällen bedarf der vorherigen schriftlichen Einwilligung des Verlages.

Satz: Daniela Weiland, Göttingen

Für meine Kinder, Hanna, Arthur und Albrecht, von denen ich viel über das Spiel und die wirklich wichtigen Dinge des Lebens gelernt habe.

Inhalt

Vorwort

Dank

Zur Einführung

Tierfiguren – Wo und für wen sie im Einsatz sind

Zwischen Interview und Spiel – Arbeit mit Tierfiguren in der systemischen Beratung und Familientherapie

Wie ich selbst auf den Hund kam

Tierfiguren in der Familienberatung – Wenn der Vater zum Pferd und die Mutter zum Elefanten wird

Tierfigurenskulpturen als familiendiagnostisches Instrument

Entwicklung der Familiendiagnostik

Phasen der Familiendiagnostik

Familiendiagnostik – Tiere im Zeichentest

Familie in Tieren

Die verzauberte Familie

Zusammenfassung

Familie in Tierfiguren

Einsatz und Verlauf der Arbeitstechnik

Ideen und Fragen zur Erforschung der Tierfigurenskulptur

Fallbeispiel

Trauerarbeit mit Kindern und Jugendlichen – Wenn sich Gefühle in Tierfiguren verwandeln

Trauerarbeit mit Kindern und Jugendlichen in der Heimerziehung

Trauer, ein ambivalentes bis diffuses Gefühlserleben

Teilearbeitskonzepte – Grundlage für die Darstellung von Gefühlen mit Tierfiguren

Psychologische und therapeutische Konzepte von Multiplizität

Neurobiologisches Konzept von Multiplizität

Zusammenfassung

Die Versammlung der Gefühle mit Tierfiguren

Raum, Sprache und Denken

Exploration von Emotionen mit Tierfiguren

Umsetzung der Arbeitstechnik

Fallbeispiel

Beratung bei Suchtverhalten – Welchen inneren Schweinehund hätten Sie denn gern?

Schluckspechte in sozialen Arbeitsfeldern – Alkoholabhängiges Verhalten und Burnout

Burnout und Suchtverhalten

Sieben Grundhaltungen des inneren Antreibers

Systemisch-lösungsorientierte Perspektive auf Suchtverhalten

Der Mythos vom Rückfall

Der Rückfall, eine sich selbst erfüllende Prophezeiung?

Gespräche mit dem inneren Schweinehund – Teilearbeit in der systemischen Suchtberatung

Schwerpunkte und Umsetzung der Arbeit mit dem inneren Schweinehund

Fallbeispiel

Tierfiguren in der Teamberatung – Wenn der Chef zum Schwein wird

Tiermetaphern im Team – Wie Kollegen zu Tieren werden

Teamentwicklung – Wie böse ist der Wolf wirklich?

Tierfiguren zur Rekonstruktion von Wirklichkeiten im Team

Rollen und Persönlichkeitsanteile

Interaktionen zwischen Einzelnen im Team

Das Klima im Team

Team in Tierfiguren

Grundlagen und Einführung in die Arbeitstechnik

Sechs Arbeitsschritte

Arbeit mit Tierfiguren im Kontext neuropsychologischer Rehabilitation

(Markus Hasselbach)

Zum klinischen Kontext der Anwendung

Situation des Patienten

Die Arbeit mit Tierfiguren in der Therapie

Nachbetrachtung

Literatur

Kleine Auswahl von Tiermetaphern

Vorwort

Die besondere Anziehungskraft, die von Tierfiguren ausgeht, kennt jeder, der jüngere Kinder hat oder hatte. Kinder lieben sie: Sie laden zum Spielen, zum Verwandeln ein und beflügeln die Phantasie. Kommen Kinder in Kontakt mit Tierfiguren, werden diese Tiere zu lebendigen Wesen, die wirklich kämpfen und lieben, die eine Familie bilden oder sich in anderen sozialen Interaktionen begegnen. Das Spiel mit Tierfiguren ist ein soziales Training für Kinder. Sie schlüpfen hinein in die Welt und den Lebensraum ihrer Tierfiguren, übernehmen ihre Stärke, ihre Schnelligkeit oder die Fähigkeit, sich mit ihnen zu verwandeln. In den Händen von Kindern beginnen Tierfiguren zu leben und die Tiere leben in ihnen. Diese Hingabe und Phantasie beim Spiel mit Tierfiguren konnte ich immer wieder bei meinen eigenen Kindern und auch bei Kindern und Jugendlichen, die mir in meiner Beratung begegneten, erleben.

Die Erfahrungen aus der beraterischen Praxis zeigen aber auch, dass viele erwachsene Menschen sich dem Reiz, der von Tierfiguren ausgeht, nur schwer entziehen können. Sie werden, wenn man ihnen in verschiedenen Arbeitskontexten wie Einzel-, Paar-, Familienberatung oder Teamsupervision Tierfiguren präsentiert, auf unterschiedlichste Art und Weise von ihnen angesprochen und können der Versuchung kaum widerstehen, sie zu berühren oder sogar mit ihnen zu spielen.

Das Buch präsentiert eine kleine Auswahl von Arbeitsweisen mit Tierfiguren, die sich in der beraterischen Praxis und Familientherapie bewährt haben. Beschrieben werden theoretische Hintergründe und die methodischen Schritte. Fallbeispiele illustrieren das methodische Vorgehen. Beschrieben wird zunächst, wie sich Tierfiguren im Rahmen von Familiendiagnostik nutzen lassen. Die Versammlung der Gefühle in Tierfiguren beschreibt eine spezielle Form der Trauerarbeit mit Kindern und Jugendlichen. Darüber hinaus werden verschiedene psychologische und therapeutische Konzepte von Multiplizität diskutiert. Sie bilden eine Basis für den Einsatz von Tierfiguren im Rahmen der Arbeit mit verschiedenen Persönlichkeitsanteilen (Teilearbeit). Danach wird eine weitere Teilearbeitsform vorgestellt, das Gespräch mit dem inneren Schweinehund als eine Möglichkeit systemischer Suchtberatung. Dass sich auch Mitglieder eines Teams in Tierfiguren verwandeln können und wie sich diese Verwandlung methodisch in der Teamentwicklung oder Supervision nutzen lässt, kann man im darauf folgenden Kapitel lesen. Der Psychologe und Familientherapeut Markus Hasselbach beschreibt abschließend den Nutzen einer therapeutischen Anwendung von Tierfiguren aus dem Bereich der neuropsychologischen Rehabilitation. Im Anhang befindet sich noch eine kleine Auswahl von Tiermetaphern.

Zusätzliche Hinweise: Wenn allgemein von Erziehern, Sozialarbeitern, Psychologen, Klienten oder anderen speziellen Berufsgruppen die Rede ist, so geschieht dies der Einfachheit halber in der männlichen Form. Gemeint sind damit natürlich auch Erzieherinnen, Sozialarbeiterinnen, Psychologinnen und sämtliche Frauen anderer Berufsgruppen.

Alle Fallbeispiele des Buches werden hier mit Zustimmung der Klienten dargestellt, denen ich danken möchte. Ihre Namen oder spezifische Daten wurden verändert, um ihre Identität zu schützen.

Dank

Mein erster Dank gilt meiner Partnerin, die mir auch bei diesem Buchprojekt wieder mit Ideen und Erfahrungen aus ihrer eigenen psychologischen Praxis zur Seite stand. Auch danke ich meinen Kindern, Arthur und Albrecht, von denen ich viel über das Spiel mit Tierfiguren gelernt habe.

Mein Dank gilt außerdem der Schleich GmbH, die mir freundlicherweise die Darstellung ihrer Tierfiguren in diesem Buch gestattete und mir für das Experimentieren in meiner beraterischen Praxis einige Tierfiguren zur Verfügung stellte.

Zur Einführung

Tierfiguren – Wo und für wen sie im Einsatz sind

Die Arbeit mit unterschiedlichsten Formen von Tierfiguren (Plüschtiere, Holztierfiguren, Handpuppen usw.) ist vor allem in der Spieltherapie sehr verbreitet. Es waren insbesondere Anna Freud, die Tochter von Sigmund Freud, und Melanie Klein, die diesen kinderpsychotherapeutischen Ansatz prägten. Anna Freud entwickelte auf der Grundlage der Psychoanalyse, dem damals gängigen Therapieverfahren, ein Konzept zur Therapie von Kindern. Bestimmte Basistechniken der Psychoanalyse, wie die Arbeit mit Übertragungen oder das freie Assoziieren, waren für die Arbeit mit Kindern, so ihre Feststellung, nicht geeignet. Ihre Kinderpsychoanalyse öffnete den Weg zu einer psychotherapeutischen Arbeit mit Kindern (Peters, 1984, S. 131 ff.). Die Grundidee war, das natürliche Bedürfnis des Kindes, sich selbst und seine Umwelt durch Spiel zu erleben und zu erforschen, im Falle einer psychischen Störung für den Heilungsprozess zu nutzen. Gespielt wird in der Spieltherapie inzwischen mit allen Materialien und Spielzeugen, die geeignet erscheinen, den Spieltrieb von Kindern anzuregen und damit günstige Entwicklungsprozesse zu initiieren. Im Laufe der Jahre wurde die Spieltherapie immer wieder durch unterschiedliche therapeutische Trends und Schulen beeinflusst. Sie entwickelte sich so stetig weiter und differenzierte sich immer mehr. Die methodischen Vorgehensweisen variierten und die Wirksamkeitserklärungen änderten sich, die Spielmaterialien aber blieben im Wesentlichen gleich. Grundsätzlich war und ist die klassische Spieltherapie ein therapeutisches Setting für Kinder. Das heißt, es wurde vorrangig mit den Kindern, den so genannten Symptomträgern, gearbeitet. Die Eltern der Kinder spielten zunächst eine untergeordnete Rolle. Ihnen wurde die Fähigkeit zu spielen überwiegend abgesprochen. So spielte man mit den Kindern und unterrichtete die Eltern über Erfolg oder Misserfolg der Spieltherapie.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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