Godwin - Freund der Götter #1 - Pete Hackett - E-Book

Godwin - Freund der Götter #1 E-Book

Pete Hackett

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Beschreibung

Die Schlacht war vorbei, das Klirren der Schwerter und der letzte, grässliche Todesschrei waren verklungen, im letzten Licht des Tages lagen hunderte von Kriegern tot und sterbend im Gras. Ihr Blut versickerte im ausgetrockneten Erdreich, Myriaden von Fliegen, angezogen vom süßlichen Geruch des vergossenen Blutes, krochen auf den reglosen oder sich im Todeskampf windenden Körpern herum. Bei Godwin, dem Sohn des Fürsten Arnold, trat nach dem Blutrausch, der ihn bis vor wenigen Minuten voll und ganz im Klammergriff hatte und der ihn unerbittlich und mitleidlos töten ließ, die Ernüchterung ein und er schaute sich um wie ein Erwachender. Mit erschreckender Schärfe sprang ihm das Bild, das das Schlachtfeld bot, in die Augen. Der Tod hatte wieder einmal – unersättlich in seiner Gier - grausame Ernte gehalten. In der Gruppe von Kriegern, in der der Fürstensohn stand, herrschte Schweigen. Fast jeder der Männer hatte eine Wunde davongetragen, stellenweise war ihre Kleidung blutgetränkt, die Gesichter waren mit dem Blut der getöteten Feinde bespritzt, die Klingen der Langschwerter und die Blätter der Äxte in ihren Händen trieften vom Blut niedergemetzelter Gegner. "Ruft unsere Leute zusammen", gebot Godwin. Cover: Steve Mayer

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Pete Hackett

Godwin - Freund der Götter #1

Godwins Traum vom Bund des Friedens - Teil 1 des Cassiopeiapress Fantasy Serials

BookRix GmbH & Co. KG81371 München

Godwin – Freund der Götter

Godwins Traum vom Bund des Friedens – Teil 1

Roman von Pete Hackett

 

Ein CassiopeiaPress E-Book

© by Author

© der Digitalausgabe 2014 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen

www.AlfredBekker.de

[email protected]

 

Der Umfang dieses Ebook entspricht 52 Taschenbuchseiten.

1

Die Schlacht war vorbei, das Klirren der Schwerter und der letzte, grässliche Todesschrei waren verklungen, im letzten Licht des Tages lagen hunderte von Kriegern tot und sterbend im Gras. Ihr Blut versickerte im ausgetrockneten Erdreich, Myriaden von Fliegen, angezogen vom süßlichen Geruch des vergossenen Blutes, krochen auf den reglosen oder sich im Todeskampf windenden Körpern herum.

Bei Godwin, dem Sohn des Fürsten Arnold, trat nach dem Blutrausch, der ihn bis vor wenigen Minuten voll und ganz im Klammergriff hatte und der ihn unerbittlich und mitleidlos töten ließ, die Ernüchterung ein und er schaute sich um wie ein Erwachender. Mit erschreckender Schärfe sprang ihm das Bild, das das Schlachtfeld bot, in die Augen. Der Tod hatte wieder einmal – unersättlich in seiner Gier - grausame Ernte gehalten.

In der Gruppe von Kriegern, in der der Fürstensohn stand, herrschte Schweigen. Fast jeder der Männer hatte eine Wunde davongetragen, stellenweise war ihre Kleidung blutgetränkt, die Gesichter waren mit dem Blut der getöteten Feinde bespritzt, die Klingen der Langschwerter und die Blätter der Äxte in ihren Händen trieften vom Blut niedergemetzelter Gegner.

„Ruft unsere Leute zusammen“, gebot Godwin. „Sie sollen sich hier sammeln. Wir werden die Nacht in den Bergen weiter westlich verbringen und morgen ziehen wir nach Hause.“ Seine eigene Stimme kam dem Fürstensohn fremd vor, denn er wollte diesen Krieg nicht, hatte aber nicht die Kraft, gegen diesen Strom aus vernichtender Brutalität und irrsinniger Gewalt anzuschwimmen. Er räusperte sich, bekam aber den Hals nicht frei; ein Kloß schien in seiner Kehle zu stecken.

Das Horn erklang, der Ton war lang gezogen und durchdringend. Nachdem er verhallt war, näherten sich von allen Seiten die Krieger des Stammes der Harier, die an diesem Tag einen blutigen Sieg über die Ansibarii errungen hatten; sie kamen über die Kuppen und Kämme der Hügel ringsum, aus den Hügellücken, erhoben sich aus dem kniehohen Gras, in das sie sich nach dem Kampf einfach fallen gelassen hatten, weil sie sich vor Erschöpfung kaum noch auf den Beinen halten konnten.

Es waren Männer mit langen Haaren, die unter ihren Helmen aus Leder und Eisen hervorquollen. Wilde Bärte wucherten in den verkniffenen Gesichtern, ihre Kleidung bestand aus engen Hosen und hemdähnlichen Kitteln, einige trugen darüber Mäntel in den verschiedenen Farben. Die einen waren mit Schwertern, andere mit zweischneidigen Ästen, einige mit schweren Keulen oder kurzen Lanzen bewaffnet.

Die untergehende Sonne warf ihre Schatten über die nebeneinander und übereinander liegenden Toten. Das Wimmern, Stöhnen und röcheln der Sterbenden rührte sie nicht. Sie stiegen über die leblos daliegenden oder zuckenden Körper hinweg, nicht die Spur einer Gemütsregung in den Augen und in den wie versteinert anmutenden Gesichtern.

Der Krieg kennt keine Gefühle – im Kampf gab es weder Gnade noch Erbarmen. Nur der Starke war anerkannt, nur der Sieger wurde respektiert. Der Krieg forderte aber auch einen hohen Tribut, denn nicht nur Ansibarii waren gestorben, sondern auch viele, viele Harier.

Verstreut herumstehende Pferde wurden eingesammelt. Die Krieger, die das Horn gerufen hatte, durchbohrten mit ihren Schwertern und Lanzen auf ihrem Weg zum Sammelpunkt verwundete Ansibarii oder erschlugen sie mit ihren Äxten oder Keulen, unerbittlich und mit unmenschlicher Brutalität. Ihr Hass auf den Feind kannte kein Entgegenkommen und kein Mitleid, sie wollten nur töten und vernichten.

Godwin war anders. Ihm drehte sich der Magen um, doch er konnte das bestialische Morden nicht stoppen. Es widerte ihn an und er wusste nicht, wen er mehr hasste und verachtete – die Feinde, die ihnen, seinem Stamm, den Krieg aufgezwungen hatten, oder seine eigenen Leute, die sich wie den niedrigsten Trieben gehorchende Bestien benahmen.

Im Westen versank die Sonne hinter den Hügeln, die Schatten lösten sich auf, der Widerschein des Gestirns färbte den Himmel blutrot und legte einen rötlichen Schein auf das Land. Von Osten her schob sich die Dämmerung näher, der Himmel dort hatte eine graue Färbung angenommen.

Die Krieger der Harier zogen zwischen die Hügel, und in einer Senke, die von sandigen und Geröll übersäten Hängen begrenzt wurde, erteilte Godwin den Befehl zum Lagern. Feuer wurden entfacht; verdorrtes Strauchwerk stand in ausreichender Zahl herum, sodass es an Feuerholz nicht mangelte. Die wenigen Pferde, die das blutige Gemetzel überlebt hatten, wurden angebunden und rupften an den Büscheln vertrockneten Grases, das den Boden der Senke bedeckte. Nachdem die Unterführer der Harier die Wachen eingeteilt hatten, setzten sie sich zu Godwin ans Feuer. Licht- und Schattenreflexe huschten über sie hinweg, die düsteren Schatten ließen die Linien und Furchen in den Gesichtern dunkel und scharf erscheinen, das Licht spiegelte sich in den Augen der Männer. Über ihren Köpfen zogen Fledermäuse mit lautlosem Flügelschlag ihre Bahnen auf der Jagd nach Mücken.

„Ein grandioser Sieg, Godwin“, sagte einer kehlig. „Dein Vater wird stolz auf dich sein, und die Ansibarii werden erzittern, wenn dein Name genannt wird.“

Einige der Unterführer nickten zustimmend. Rumpeln und Poltern ertönte, als aus einer Hügellücke drei schwere Fuhrwerke, die jeweils von vier Ochsen gezogen wurden, rollten. Peitschen knallten, die rauen Rufe der Wagenlenker erklangen.

„Der Krieg, den wir mit den Ansibarii und all den anderen Stämmen führen, ist irrsinnig“, murmelte Godwin und jedes Wort schien tonnenschwer zu wiegen in seinem Mund. Nach einer kurzen Pause, in der ihn seine Unterführer betroffen fixierten, fuhr er fort: „Wir sind alle ein Volk, die Harier, die Ansibarii, die Aduatuker, die Angriouarioi und wie sie sonst noch alle heißen. Warum schlachten wir uns gegenseitig ab? Jenseits des großen Flusses stehen die Legionen der Heboniter, sie haben begonnen, erste Brücken zu bauen, um den Fluss zu überqueren und in unser Land einzufallen. Unsere Stämme sind uneins, und jeder Stamm hat für sich allein auf sich gestellt keine Chance.“

„Es geht um fruchtbares Land, Godwin“, gab einer der Männer in dem Kreis zu bedenken, „um Wasser und um die Schätze im Boden. Wir brauchen Erz für unsere Waffen, wir müssen Getreide anbauen können, damit wir selbst und unsere Tiere nicht hungern, wir benötigen Wasser, um …“

Godwin winkte fast etwas ungeduldig ab. „Wenn die Heboniter in unser Land einfallen, brauchen wir das alles nicht mehr, denn sie machen keine Gefangenen. Und dann gehört das, wofür wir Krieg führen und Schlachten schlagen, ihnen, unsere verrottenden Körper werden den Boden düngen und sie werden reiche Ernten erhalten.“

„Ich kann mir denken, wovon du träumst, Godwin“, sagte ein anderer der Unterführer. „Aber das wird wohl ein Traum bleiben, denn niemand wird es je gelingen, die Stämme auf dieser Seite des großen Flusses zu vereinen.“

„Wahrscheinlich hast du recht, Degenar“, versetzte Godwin mit lahmer Stimme und hob den Blick, denn von den Fuhrwerken her näherten sich einige Männer mit Brot und gebratenem Fleisch und Krügen voll Wein und Met. Nach kurzer Überlegung erhob der Fürstensohn noch einmal die Stimme und sagte: „Viele Ansibarii sind in die Hügel geflohen. Sie werden sich sammeln, und wie ich sie einschätze, werden sie versuchen, aus dem Hinterhalt zuzuschlagen. Wir müssen also auf der Hut sein, wenn wir uns auf dem Marsch befinden.“

„Sie sollen nur kommen!“, stieß er einer der Krieger grimmig hervor. „Wobei ich nicht glaube, dass sie sich trauen, uns zu attackieren, denn ich denke, dass wir ihnen heute den nötigen Respekt eingeflößt haben.“