9,99 €
Um sich einem Frieden wirkungsvoll nähern zu können, bedarf es vor allem einer Feuerpause in unseren Gedanken. Die Argumente für eine militärische Kriegsunterstützung der Ukraine werden fast ausschließlich unter dem Aspekt einer 'Realpolitik' ausgetauscht. Von daher ist es ergänzend notwendig, die Geschehnisse aufgrund dieses Krieges zwischen Russland und der Ukraine mithilfe eines religiösen Betrachtungswinkels zu durchleuchten. Auf diese Weise können wir viel eher erkennen, dass jedwedes Töten von Menschen das sittlich Falsche ist. Im Hinblick auf den Gott des Jesus von Nazareth können wir eindeutig festhalten: 'Gott wirft keine Bomben.' Der Schöpfer allen Lebens möchte keinen Menschen töten, da ihm ein jeder am Herzen liegt. Die Weisheit aus den 'Heiligen Schriften' der Bibel können uns in diesem Sinne zu friedvollen Gedanken und einem herzlichen Miteinander führen. Bei einem solchen Vorhaben können die folgenden Themenbereiche aus der Bibel hilfreich sein: Das fünfte göttliche Gebot – Du sollst nicht morden; die gelebte Demut angesichts der eigenen Nichtigkeit; Gott stützt uns, wenn menschliche Brücken brechen; sich in schweren Zeiten an Gott erinnern, um auf ihn zu vertrauen; der Brudermord zwischen Kain und Abel; die Barmherzigkeit und das Mitleiden Gottes; das Schicksal des Hiob; über das Beten zu Gott und das Friedensverständnis Jesu. Zudem werden politische Positionen zu den Ereignissen dieses Krieges einbezogen und unter einem religiösen Blickwinkeln hinterfragt: die militärische Sicherheitsfamilie; vom Wahnsinn der Versöhnung – es muss zunächst noch weiter getötet werden: erst schießen – dann reden; die Einteilung in Gerechte und Ungerechte während eines Krieges; man muss gehorchen und die Klappe halten; demokratische Tötungsbeschlüsse; Kriegstote ohne Mörder und die Kriegspapageien. Zu jedem Thema gibt es ein eigens gemaltes Miniaturbild.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 109
Veröffentlichungsjahr: 2022
GOTT WIRFT KEINE BOMBEN
Aspekte des Glaubens zum Frieden
Im Vertrauen auf Gottes Barmherzigkeit
„Der Altvater Johannes sprach: ‚Ich wundere mich sehr, dass ihr die Beschwerde einer so weiten Reise auf euch genommen habt, da ihr an mir nichts sehen könnt, was eine solche Anstrengung lohnt. Denn ich bin ein niedriger und schlechter Mensch, der nichts an sich hat, was man suchen oder gar bewundern könnte. Doch wenn ihr auch meintet, an mir etwas zu finden, so wäre es nichts im Vergleich mit dem, was ihr von den Propheten und Aposteln des Herrn lest. Ihre Schriften werden daher in allen Kirchen Gottes gelesen, damit man nicht in ferne und fremde Länder zu gehen braucht, um sich Vorbilder eines frommen Lebens zu suchen, sondern damit ihr jederzeit in der Nähe und zu Hause Beispiele zur Nachahmung habt.’“
(Weisung der Väter, übers. v. Bonifaz Miller, Trier 1986, 387)
GOTT WIRFT KEINE BOMBEN
Aspekte des Glaubens zum Frieden
mit 31 Miniaturbildern
Udo Manshausen
© 2022 Udo Manshausen
Covergrafik von Udo Manshausen
ISBN Softcover:
978-3-347-71224-9
ISBN Hardcover:
978-3-347-71226-3
ISBN E-Book:
978-3-347-71233-1
ISBN Großschrift:
978-3-347-71237-9
Druck und Distribution im Auftrag des Autors: tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg, Germany
Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Für die Inhalte ist der Autor verantwortlich. Jede Verwertung ist ohne seine Zustimmung unzulässig. Die Publikation und Verbreitung erfolgen im Auftrag des Autors, zu erreichen unter: tredition GmbH, Abteilung "Impressumservice", Halenreie 40-44, 22359 Hamburg, Deutschland.
Inhaltsverzeichnis
KRIEGSSCHLAGZEILEN 2022
AUSGANGSPUNKT DER BETRACHTUNGEN ÜBER DEN KRIEG
MEIN PERSÖNLICHER STANDPUNKT
DER RELIGIÖSE BETRACHTUNGSWINKEL
PERSÖNLICHE BERÜHRUNG MIT JESUS
GOTT WIRFT KEINE BOMBEN
DIE HOFFNUNG AUF EIN LEBENDIGES WIEDERSEHEN
MENSCHEN ZU TÖTEN – DAS SITTLICH FALSCHE
EINLEITUNG
1 GOTTES ERMAHNUNG
2 ÜBER DAS NICHTS
3 BRÜCKEN BRECHEN
4 MEMORIAL AN GOTT
5 KAIN
6 VERONIKA
7 ZERSTÖRUNG
8 HIOB – AUFHÖREN, AUFHÖREN,
9 GEBET AN DEN ‚UNBEKANNTEN GOTT’
10 WINDHAUCH
11 JESUS UND SEIN GÖTTLICHES REICH DES FRIEDENS
12 DIE ANDERE WANGE HINHALTEN
13 FINSTERNIS
14 DAS FRIEDENSVERSTÄNDNIS JESU
15 DIE ARCHE NOAH – SICHERHEITSGARANTIEN
16 URTEILT NICHT: IM NAMEN GOTTES – IM NAMEN DES VOLKES
17 VOM HIMMELREICH DER MENSCHEN
18 SANFTMUT
19 VOM GERECHTEN BÖSEN
20 AUFEINANDER ACHT HABEN
21 DIE SICHERHEITSFAMILIE
22 VOM WAHNSINN DER VERSÖHNUNG
23 GERECHTE UND UNGERECHTE
24 ERST SCHIEßEN, DANN REDEN?
25 HEILEN
26 GEHORCHEN
27 DEMOKRATISCHE TÖTUNGSBESCHLÜSSE
28 IN DIE WÜSTE SCHICKEN
29 SAG JETZT NUR NICHTS FALSCHES!
30 KRIEGSTOTE OHNE MÖRDER
31 DIE KRIEGSPAGAGEIEN
LITERATURVERZEICHNIS
DER HELFENDE GOTT
Kriegsschlagzeilen 20221
Am 24.2.2022 beginnt die Invasion der russischen Truppen in die Ukraine. Das kriegerische Morden in Europa setzt sich fort.
+++
Am 28.4.2022 stimmt der Deutsche Bundestag mit großer Mehrheit – 586 stimmen mit Ja, 100 mit Nein, 7 Enthaltungen – der Unterstützung der Ukraine zu, die auch die Lieferung von schweren Waffen in das Kriegsgebiet der Ukraine einschließt. Damit hat sich die deutsche Demokratie bewusst dazu entschieden, am Töten von Menschen mitzuwirken.
+++
Zahlreiche Abgeordnete des Deutschen Bundestages betonen angesichts ihres Beschlusses zum Töten von Menschen durch die Lieferung und Finanzierung schwerer Waffen zur Unterstützung der Ukraine ihre persönliche Verantwortung. An die Stelle von Gott ist ihr Gewissen getreten.
+++
Die katholische Kirche hat aufgrund des flächendeckenden Missbrauchsproblems ihrer Seelsorger ihre Glaubwürdigkeit verloren, einen wahrhaftig moralischen Beitrag in der Gesellschaft leisten zu können. Massive und anhaltende Appelle für einen friedvollen Waffenstillstand im Sinne des christlichen Glaubens und der Friedensbotschaft Jesu bleiben aus.
+++
Im August 2022 kritisieren zahlreiche katholische Seelsorger in einem ‚Offenen Brief’ die Amtsführung des Kölner Erzbischofs. Das tägliche Töten von Menschen in der Ukraine – auch mithilfe von ‚deutschen Waffen’ – ruft keinen offenen Briefe an die Regierung durch diese Seelsorger hervor.
+++
Seit Beginn des Krieges in der Ukraine verlässt Deutschland teilweise seine ‚hochgelobte’ demokratische Dialogkultur. In sehr vielen Diskussionsrunden werden Menschen, die sich für den sofortigen Frieden und das Stoppen der Waffenlieferungen einsetzen, meistens angegriffen und teilweise zu Unmenschen erklärt. Man lässt sie oftmals nicht ausreden. Personen, die sich in offenen Briefen für den sofortigen Waffenstillstand in der Ukraine einsetzen, werden als realitätsfremd abgekanzelt. Ein solche einseitiger Journalismus legt nahe, dass es womöglich darum geht, in der Öffentlichkeit das Töten von Menschen im Krieg ‚gesellschaftsfähig’ machen zu wollen.
+++
Im Deutschen Bundestag wird nicht mit der gewohnten demokratischen Handlungstransparenz darüber berichtet, wie viele Menschen durch deutsche oder mitfinanzierte Waffen bereits in der Ukraine getötet und wie viele verstümmelt worden sind.
+++
Die wirklichen Schrecken des Krieges werden in der deutschen Presselandschaft mit fortschreitender Zeit weitgehend außen vorgelassen – es sei denn, es handelt sich bei den Toten um Menschen aus der Zivilbevölkerung. Dass in diesem Krieg jeden Tag Menschen umgebracht werden, wird meist nur durch ‚anonyme Zahlen’ in der Presse übermittelt.
+++
Seit einigen Wochen prägen die steigenden Energiepreise maßgeblich das Bild der deutschen Informationskultur. Die Sorge um den Gaspreis lässt das Töten von Menschen mit deutschen Waffen stark in den Hintergrund treten.
+++
Ein kleines Team von Ukrainern sucht nach Leichen in der Nähe der Front und ermöglicht es dadurch, dass Angehörige von ihren Liebsten ‚leibhaftig’ Abschied nehmen können. Auch getötete russische Soldaten werden von ihnen geborgen, um sie später gegen ukrainische Leichname auszutauschen.
+++
Gott lässt durch Jesus von Nazareth übermitteln, dass er – was auch immer geschehen mag – keine Bomben auf Menschen abwerfen wird.
+++
Es wird von Zurückeroberungen ukrainischer Gebiete berichtet. Die Anzahl der gefallenen Soldaten, die pro Quadratkilometer dafür sterben mussten, wird nicht übermittelt.
+++
Junge russische Menschen sollen im Rahmen einer Teilmobilisierung in Russland zum Militärdienst eingezogen werden, um die gefallenen russischen Soldaten an der Front zu ersetzen. Hunderttausende junger Russen verlassen ihr Land, weil sie für einen solchen Krieg nicht ihr Leben lassen wollen.
+++
Nach langer Zeit gab es im Hinblick auf einen Kriegsfrieden in der öffentlichen Berichterstattung einen Beitrag von 20 Sekunden, in dem eine Demonstrantin äußerte, dass sie keine Waffenlieferungen in die Ukraine befürworte.
+++
Anfang Oktober fordert Papst Franziskus Russland und die Ukraine gleichermaßen zum Frieden auf.
+++
Einige Politiker fordern: Es müsse mehr Diplomatie eingesetzt werden, um den Krieg zu beenden. Im Klartext: Wir sollten weniger Menschen mit deutschen Waffen umbringen lassen.
1 Die von mir ausgewählten Inhalte gründen in der Intention dieses Buches und sind zudem von mir entsprechend pointiert worden. Sie erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Ausgangspunkt der Betrachtungen über den Krieg
Als am 24. Februar 2022 die Ukraine von Russland militärisch angegriffen wurde, nahm das Ermorden Tausender Menschen in dieser Region der Erde seinen unrühmlichen Anfang. Davor ereigneten sich andere Kriege und Auseinandersetzungen mit Waffengewalt: im ehemaligen Vielvölkerstaat Jugoslawien, in Tschetschenien, Afghanistan, im Irak, in Syrien, Georgien und in der Ukraine.
Der Aufschrei des Entsetzens angesichts des russischen Überfalls auf die Ukraine ist weitreichend. In politischen Statements wird vom ‚Krieg in Europa’ gesprochen, der für die meisten nicht mehr vorstellbar zu sein schien. In einer düsteren Prophezeiung wird von einigen gemutmaßt, dass die offenen Grenzen der ‚freien Welt’ in der Gefahr stehen, von den russischen Militärkräften ebenfalls überrollt zu werden. Von daher finden sich in zahlreichen politischen Äußerungen die folgenden Gedanken: ‚Die Ukrainer verteidigen in diesem Krieg grundlegend die demokratischen Werte aller und somit ist deren Kampf auch ein Kampf für Europa und die damit verbundene ‚freie Welt’.’ Es wird von deutscher Seite aus zudem erklärt, dass dieser Krieg deswegen eine andere Bedeutung habe als die bisherigen Kriege, da er nur zwei Flugstunden entfernt stattfindet.
Ja, es ist eindeutig: Die Russen begehen Völkermord, da auch die ukrainische Zivilbevölkerung bewusst und absichtlich getötet wird. Das Völkerrecht wird in vielen Punkten durch Russland verletzt. Dieses haben andere Nationen in anderen Kriegen bereits zuvorgetan. Das Ermorden von Menschen scheint somit auf der Welt grundlegend kein Ende zu nehmen.
Was auf keinen Fall wegdiskutiert werden kann: In jedwedem Krieg werden Menschen getötet und somit ihres Lebens beraubt.
Durch die anfänglich intensive tägliche Berichterstattung vom Krieg Russlands gegen die Ukraine wird seelisch hautnah deutlich, wie schnell menschliches Leben und die Infrastruktur eines Landes ‚einfach’ ausgelöscht werden können. Menschliche Betroffenheit breitet sich in den einzelnen Seelen zusehends und anhaltend aus. Gefühle von Wut, Ohnmacht, Traurigkeit, Rache, Hass und Zukunftsangst prägen die Herzen der Menschen, die fernab vom Bombenhagel durch ihr Mitgefühl seelisch berührt werden.
Die freie westliche Welt organisiert als Antwort auf diesen Angriff mit zahlreichen Sanktionen einen ‚Wirtschaftskrieg’ gegen Russland und schließt führende russische Personen von ihrem bisherigen Leben in der freien westlichen Welt aus. Es wird in den demokratischen Parlamenten über unterstützende Waffenlieferungen für die Ukraine diskutiert und das entsprechende Kriegsgerät wird geliefert.
Millionen von Menschen fliehen aus der Ukraine, um ihr Leben zu retten. Die Hilfsbereitschaft, diese aufzunehmen, ist in vielen Ländern außerordentlich groß.
Es wird im Sinne politischen, wirtschaftlichen und sittlichen ‚Zensur’ verlangt und möglichst durchgesetzt, sich in allen Bereichen des Lebens klar und eindeutig von Russland abzugrenzen. Diejenigen, die das nicht tun, werden auf moralische Weise gesellschaftlich kategorisch ausgegrenzt. Wer öffentlich und medienwirksam die Möglichkeit eines einseitigen Waffenstillstands durch die Ukraine zur Sprache bringt, um damit einen Friedensprozess beginnen zu können, der viele Menschenleben retten kann, wird hart attackiert, mit Satire belegt und als weltfremd abgekanzelt. Es kommen meist nur diejenigen mit ausführlichen Worten in der Öffentlichkeit zur Sprache, die ausschließlich einen bewaffneten Widerstand der Ukraine befürworten. Gegenteilige Ansichten werden somit in einem gemeinsamen Austausch weitgehend ausgeschlossen. In Kriegszeiten kommt ganz offensichtlich eine Meinungsfreiheit, bei der auch gleichermaßen friedvollere Ansichten Beachtung finden, nicht mehr zur ihrer vollen Entfaltung. Kriegsgegner werden nahezu in vielen Diskussionen in Deutschland öffentlich wie ‚mundtot’ gemacht.
Angesichts einer solchen Wirklichkeit ist aus meiner Sicht für eine umfassendere Bewusstseinsbildung die Beantwortung der folgenden Frage außerordentlich wichtig: Wie viele Menschen wären nicht ermordet worden, wenn die Ukraine keinen Widerstand gegen die Besetzung Russlands geleistet hätte und nicht mit ‚demokratischen’ Waffenlieferungen unterstützt worden wäre? Der Beantwortung dieser Frage sollte aus meiner Sicht auf jeden Fall eine tiefgreifende Überlegung vorausgehen, da es um das Leben von Menschen geht.
Niederkassel, November 2022
Udo Manshausen
Mein persönlicher Standpunkt
In meinem Leben habe ich erfahren, dass ein persönlicher Standpunkt im Sinne einer Haltung eine wichtige Grundlage für das eigene Handeln darstellt. Möglicher Widerstand durch die anderen, initiierte Häme oder die Ausgrenzung meiner Person angesichts meines festen Standpunktes gilt es im Hinblick auf die eigene Integrität auszuhalten.
Meine Eltern und Großeltern haben den Bombenhagel und die Leichen in den Straßen während des Zweiten Weltkrieges hautnah miterlebt. Der Schrecken dieser Ereignisse ist zeitlebens nicht von ihnen gewichen. Sie haben mir allesamt unmissverständlich in zahlreichen Diskussionen die folgende Lebensweisheit mit auf den Weg gegeben, die für mich seither eine fundamentale Ernsthaftigkeit ausstrahlt: ‚Junge, das musst du mir versprechen! Beteilige dich niemals an einem Krieg, was man dir auch erzählen mag. Ich habe die Verführung zum Krieg selbst miterlebt und den Aufruf dazu, andere Menschen zu vernichten. Folge einem solchen nicht nach. Es ist immer dein Leben, das auf dem Spiel steht, was auch immer die anderen dir für heroische Kriegsziele einreden werden. Die Gefahr, dass du nicht mehr zurückkehrst, ist sehr groß. Und – dass du andere dann hast töten müssen, wirst du dein gesamtes Leben nicht mehr los. Diese Geschehnisse werden dich bis in die glücklichen Momente deines Lebens hinein verfolgen. Folge auf keinen Fall einem Kriegsaufruf, auch wenn du innerlich mit eigener Wut gegen die ‚Feinde’ verwoben oder der Meinung bist, mit Waffengewalt die Gerechtigkeit durchsetzen zu können. Wenn dir ein tödliches Handeln durch Ideologien nahegelegt wird, folge diesen nicht, da die Alternative dann oftmals der eigene Tod oder der Tod der anderen sein wird. Denke immer daran! Junge, versprich mir das!’
Wenn ich eine derartige Haltung in ein Gespräch einbringe, löst das bei manchen eine sofortige Gegenwehr aus: ‚Aber man muss sich doch verteidigen dürfen, wenn man angegriffen wird. Die Russen haben kein Recht dazu, ein fremdes Land zu besetzen. Und wie soll nach einer widerstandslosen Besetzung dann deren Leben in der Ukraine aussehen?!’
Solche Äußerungen beziehen den Tod vieler Menschen wie selbstverständlich mit ein. Die getöteten Menschen im Krieg zwischen Russland und der Ukraine gehen nach wenigen Monaten des Krieges bereits in die Zehntausende hinein, und es werden immer mehr Tote verzeichnet.
Der religiöse Betrachtungswinkel
Wenn wir uns die vielen Diskussionen zum Krieg von Russland gegen die Ukraine vor Augen führen, können wir feststellen, dass diese fast ausschließlich unter politischen und militärischen Aspekten geführt werden. Es geht vorrangig um die politische Position eines Landes und deren Vertreter sowie um das daraus resultierende Handeln. Philosophische sowie religiöse Blickwinkel finden dabei so gut wie keine Berücksichtigung und werden eher als ‚lebensfremd’ eingestuft.
Verschiedene Denkkategorien – aufbauend auf politischen, philosophischen, religiösen oder wissenschaftlichen Grundideen – bringen unterschiedliche Ansätze oder Blickwinkel in die Betrachtung der Welt und des Weltgeschehens ein. Sie können jedoch in der Absicht eines kompatiblen gegenseitigen Verständnisses manchmal nur ‚mühevoll’ – wenn überhaupt – miteinander verbunden oder in Einklang gebracht werden. Damit eine bessere gegenseitige Verständigung dennoch möglich werden kann, bedarf es vor allem der Bereitschaft, sich anzuhören, was ‚Andersdenkende’ einzubringen haben. Vielleicht kann durch die Aufnahme ‚andersartiger’ Inhalte – jenseits der rein politischen und militärischen Aspekte – im Hinblick auf das Zustandekommen eines Friedens eine weitreichendere und intensivere Dynamik entfaltet werden.