Grexit 2.0 - Roger Reyab - E-Book

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Roger Reyab

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Beschreibung

Die Milliarden fließen weiter. Entgegen der Ansicht einer überwiegenden Mehrheit der Bundesbürger gibt es eine breite Zustimmung im Bundestag über die erneuten Hilfen für Griechenland. Auch wenn diese Mittel nicht ausschließlich von den Deutschen bereitgestellt werden, stammt der Löwenanteil der Hilfen doch direkt aus dem bundesdeutschen Staatssäckel.

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Veröffentlichungsjahr: 2018

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Roger Reyab

Grexit 2.0

Milliardengrab reloaded

BookRix GmbH & Co. KG81371 München

Grexit

Die Milliarden fließen weiter. Entgegen der Ansicht einer überwiegenden Mehrheit der Bundesbürger, gibt es eine breite Zustimmung im Bundestag, über die erneuten Hilfen für Griechenland. Auch wenn diese Mittel nicht ausschließlich von den Deutschen bereitgestellt werden, stammt der Löwenanteil der Hilfen direkt aus dem bundesdeutschen Staatssäckel.

 

Die EU zeigte sich zwar irritiert, dass in Griechenland keine konservative Partei, sondern eine linksgerichtete Regierung im Amt ist, macht aber auf der anderen Seite keinen Hehl daraus, dass ein Grexit, also ein Ausscheiden Griechenlands aus dem Euro, absolut unmöglich ist.

In den Medien übertrumpfen sich die Empörungsbekundungen des Herrn Schäuble, der so tut, als hätte er noch nie etwas von kontroversen Meinungen in der Finanzpolitik vernommen. Herr Schäuble glaubt, dass er es am besten weiß. Er fühlt sich beleidigt, dann empört, dann verunsichert und dann gar verunglimpft.

Die Bundesregierung ist irritiert, weil die Griechen zwar weiter am Euro teilhaben wollen, im Gegenzug aber Sparen für sinnlos halten. Das ist eine gute Zahlungsmoral, die besonders dem Normalbürger bei jedem Kleinkredit sofort den Hahn zudrehen würde.

In der großen Dimension ist es aber offensichtlich möglich, alles zu bekommen und wenig zu geben. Das Konstrukt ist deshalb so fragil, weil bei einem Ausscheiden von Otto Normal aus dem Zahlungsverkehr und möglicherweise dem Leben, das System dennoch weiter existiert. Beim Ausscheiden der Griechen aus der Eurozone scheint es um Leben und Tod von ganz Europa zu gehen.

Hätte man vor vierzig Jahren irgendeinem Bundesbürger erzählt, dass seine Steuern in nicht allzu ferner Zukunft dazu dienen werden, ganz Europa durchzufüttern, hätte der Bürger sicher schallend gelacht. Hätte man bei Einführung des Euros den Bürgerinnen und Bürgern erzählt, dass die EU eine Solidargemeinschaft ist, die Steuergelder von Nationen nach Gutdünken umverteilt, wäre die Ablehnung des Euros sicher noch massiver gewesen, als sie es ohnehin schon war.

Nun ist das Problem aber das, dass beide Seiten in dem Poker um die Steuermilliarden nicht ganz ehrlich sind.

 

Die Deutschen sind es deshalb nicht, weil sie seit Jahren wissen mussten, dass die bewilligten Hilfen für Griechenland nicht dem Volk zugutekamen, sondern in unsichtbaren und geheimen Kanälen der Großfinanz versickert sind.

Die Griechen sind deshalb nicht ehrlich, weil sie bei seriöser Betrachtung einen Einstieg in die Eurozone von Anfang an hätten ablehnen müssen.

Die Deutschen, oder sagen wir eher die Vertretung der Deutschen im Bundestag, sind aber auch deshalb nicht ehrlich, weil sie von Sparen reden und dies anderen Nationen zu verordnen meinen müssen, und auf der anderen Seite es gerade die bundesdeutschen Regierungen sind und waren, die ungeheure Schuldenberge auftürmen und ihr Geld mit offenen Händen zum Fenster herauswerfen.

Die Griechen haben sich an einen Zug gehangen, der für sie zunächst Wachstum und Gewinn bedeutete. Sie haben den Einstieg in den Euro erst dann bereut, als sich massenhafter Protest gegen die Sparauflagen der griechischen Regierung formierte. Es war bisher in Griechenland nicht üblich, dass der Staat zu sehr in das Leben der Gemeinschaft eingegriffen hat.