Gute Laune für Körper und Geist - Gisa Seeliger - E-Book

Gute Laune für Körper und Geist E-Book

Gisa Seeliger

0,0

Beschreibung

Wir haben keine Warnleuchten! Unser Warnsystem sind Krankheiten und Übergewicht! Sind Krankheiten, Altersgebrechen und Übergewicht wirklich unabwendbare Schicksalsschläge? Den biologischen Altersprozess verlangsamen - geht das? Sie sind verwirrt von dem ganzen Ernährungswahnsinn mit all den Widersprüchen und Diäten? Ist Cholesterin schädlich? Sind Statine sinnvoll? Brauchen wir Fischölkapseln? Die Milch macht's - nur was? Können wir der Industriewerbung trauen? Hat die Schulmedizin immer Recht? Wohin mit dem Müll im Kopf? Dieses Buch klärt auf und gibt Antwort auf viele Fragen. Es lädt Sie zu Ihrem ganz persönlichem Weg in die ganzheitliche Gesundheit der Naturheilkunde ein, den Sie alltagstauglich und mit wenig Zeitaufwand gehen können. Ohne starre Vorgaben, aber mit funktionierenden Anregungen erfahren Sie, wie Körper, Geist und Seele als ein Ganzes miteinander fungieren. Anregende Tipps und praktische Übungen zeigen, wie einfach Sie die Säulen Bewegung, Achtsamkeit, Entspannung und Glück, sowie Ernährung in Ihren Alltag integrieren können.

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern
Kindle™-E-Readern
(für ausgewählte Pakete)

Seitenzahl: 222

Veröffentlichungsjahr: 2021

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Wichtiger Hinweis:

Die Ratschläge in diesem Buch basieren auf der ganzheitlichen Gesundheit der Naturheilkunde, die den menschlichen Organismus als funktionelle Einheit betrachtet, möglichst ohne Arzneimittel auskommt und natürliche Mittel einsetzt. Sie bieten jedoch keinen Ersatz für kompetenten medizinischen Rat oder notwendige medizinische Behandlung.

„Der größte Fehler bei der Behandlung von Krankheiten ist, dass es Ärzte für den Körper und Ärzte für die Seele gibt, wo doch beides nicht voneinander getrennt werden kann.“

Platon (griechischer Philosoph um 428 bis 347 v. Chr.)

Inhalt

Ihre Reise in eine gesunde Lebensweise

Darf man Ärzten glauben?

Das Alpha und das Omega

Die Venenpumpe

Stress verstehen

Lebensmittel kontra Nahrungsmittel

Vom Nutzen eines Häckslers

Schweigen ist Gold – erst recht beim Essen

Essen Sie trocken!

Das Feuer in der Speiseröhre löschen

Kacken und Glücksgefühle

Artenschutz im Darmschutzgebiet

Die Grauzone vor dem Stress

Achtsame Atmung – Teil 1

Energie durch Kohlenhydrate

Ballast – unnütze Last?

Das Bauchhirn

Multitalente

Multitalent – Die Mandel

Kraftwerke

Unser Körper ist keine Finanzeinlage

Wie alles begann (meine Geschichte)

Schreckhafte Muskeln

Das Ding mit dem Calcium

Magnesium - nur gegen Krämpfe?

Die Invasion aus dem Kuheuter

Milchmädchenrechnungen

Achtsame Atmung – Teil 2

Multitalent Kurkuma

Immunbombe mit Kurkuma

Kleine Geister – große Meister

Freie Radikale, oxidativer Stress und Antioxidantien

Lebende Bio-Katalysatoren

Sekundäre Pflanzenstoffe – Gift oder Schutz?

Gehirntraining schadet der Dummheit!

Energie durch Eiweiß

Energie durch Fett

Cholesterin v/s. Light-(Leid-)Produkte

Und was ist mit Statine?

Ran an den Speck mit Fett

Fischölkapseln fressen keine Algen

Transfette

Multitalent Kokosöl

Antibiotika und Arachidonsäure

Essen ohne zunehmen

Wir haben keine Warnleuchten

DIE Multitalente – Sprossen

Sulforaphan

Für Bewegungsallergiker

Zwischen Erdanziehung und Schwerelosigkeit

Noch ein Wachstumshormon

Weshalb Zucker sauer ist

Bitte bitter!

Entspannungsmethoden

Faszination Feldenkrais

Multitalent Bertramwurzel

Lust auf Asien?

Tai Chi

QiGong

Shinrin Yoku

Die süße Droge

Süßungsmittel

Hören Sie Ihrem Körper zu

Somatische Intelligenz

Erste Hilfe bei Heißhungerattacken

Zuckersucht

Das Salz auf dem Ei

Kochsalz

Meersalz

Steinsalz

Multitalent – die Sole-Lösung

Unser innerer Arzt

Gedankenleere

Die Kraft der Gedanken

Autogenes Training

Wie Sie Gedankenkraft trainieren

Und nun?

Zwielichte Gestalten begegneten mir in diesem Irrgarten, aus dem es scheinbar kein Entkommen gab. Grinsend wiesen sie mir den falschen Weg und führten mich immer tiefer in das Labyrinth. Sie erzählten mir Geschichten, die mich in ein geistiges Schlachtfeld ohne Schützengraben schickten. Ich war umgeben von Quacksalbern und Klugscheißern, irritiert und verwirrt von dem ganzen Ernährungswahnsinn, von verlogenem Gelaber, wirkungslosen Methoden, haltlosen Versprechen und Waggonladungen an Widersprüchen. Ich fand den Ausgang aus dem Labyrinth und bin an einen Ort voller Wahrheit und Klarheit gereist. Dorthin möchte ich Sie mitnehmen.

Ihre Reise in eine gesunde Lebensweise

Dieses Buch schreibe ich für Sie – von Mensch zu Mensch ohne wissenschaftlichen Schnickschnack und alltagstauglich. Ich bin weder Ärztin, Psychologin, Heilpraktikerin oder ähnliches. Ich habe nur die ganzheitliche Gesundheit der Naturheilkunde studiert und lebe seitdem danach. Die wunderbaren Wirkungen möchte ich mit Ihnen teilen.

Sie lernen Zusammenhänge zwischen Lebens- und Ernährungsweise sowie physischem und psychischem Wohlbefinden kennen. Und Sie erfahren, dass Krankheiten und Altern keine unabwendbaren Schicksalsschläge sind. Insgesamt geht es um die ganzheitliche Gesundheit, die Körper, Seele und Geist als funktionelle Einheit betrachtet und aus Sicht der Naturheilkunde möglichst ohne Arzneimittel auskommt.

Gesunde Lebensweise ist keine neue Entdeckung. Wir wissen, dass frisches Gemüse gesünder ist als frittierte Pommes. Wir wissen, dass wir uns bewegen und weniger Stress haben sollen.

Aber vielen gelingt es nicht, das Wissen dauerhaft umzusetzen und erst recht nicht, alles unter eine Mütze zu kriegen. Dabei ist es gar nicht schwer – nur gewusst wie. Etwas Hintergrundwissen erspare ich Ihnen nicht. Sie werden keinen Büffel erlegen, wenn Sie nicht wissen, weshalb Sie dies tun sollten. Wer einen Ratgeber nach dem Motto «Gummibärchen – weniger Fett» wünscht, hält das verkehrte Buch in Händen.

Gemeinsam backen wir gesunde Lebensweise wie Papageienrührei – schön bunt! Alles rein, vermengen und fertig ist das Chaos. Eine Gliederung nach Kapiteln werden Sie vergeblich suchen, denn die Zutaten sollten gleichmäßig dosiert werden.

Die Zutaten sind Bewegung, Entspannung und Glück, sowie Ernährung.

Bewegung ist die wertvollste Zutat, weil sie bedeutender als Ernährung ist! Bewegung ist so wichtig, dass damit Ernährungsfehler zumindest etwas ausgeglichen werden können. Niemand wird gesünder (und schon gar nicht agiler), wenn auf Bewegung verzichtet wird.

So lange unser Seelenleben nicht stimmt, verfehlt gesunde Ernährung ihren Zweck. Leiden wir unter chronischem Stress oder sind dauernd unglücklich, ebnen wir allen möglichen Krankheiten den Weg, von uns Besitz zu ergreifen. Von allen Menschen, die aufgrund körperlicher Beschwerden einen Arzt aufsuchen, ist bei 75% Stress oder Kummer die Ursache des Übels. Bewegung hilft, denn sie sorgt für gute Laune und schützt vor Stress und Depressionen. Durch Bewegung treffen wir immer auf Entspannung und Glück.

Ernährung ist das Salz auf dem Ei. Die Zeiten haben sich geändert: Früher waren Lebensmittel zum Überleben nötig, heute sollten wir darüber nachdenken, wie wir trotz Nahrungsüberfluss überleben. Ohne Kalorien zählen, ohne Diäten mit den Namen low, high oder no kann Essen zum Genuss werden und uns Kraft, gute Laune und Gesundheit geben.

Zwischendurch begegnen Ihnen Multitalente mit ungeahnten Fähigkeiten.

Aber ich möchte Sie auch warnen: Ich gehe nicht immer sanftmütig vor und serviere Ihnen nichts hübsch verpackt auf einem goldenen Tablett. Ich nenne das Kind beim Namen. Ich habe nichts davon, Ihnen Märchen zu erzählen und Sie haben nichts von Schneeweißchen und Rosenrot. Dies soll aber niemals bezwecken, dass Sie Panikattacken bekommen und sich zum Probeliegen beim Bestatter einfinden. Sie erfahren nur die Wirkungen von gut und die Folgen von böse. Dabei verniedliche ich nicht, dass Veränderungen oft nicht einfach sind und Disziplin brauchen. Aber keine Angst: Vor Ihnen liegt kein großer, unbestellter Acker.

Auch predige ich keine Religion und sage Ihnen nicht, was Sie tun oder lassen sollten. Jeder darf selbst entscheiden, ob er sich Gesundheit anziehen möchte. Sie beurteilen selbst, was Sie wollen, dürfen und können. Die Wahl haben Sie.

Ein wichtiger Hinweis an dieser Stelle: Wenn Sie etwas ändern, machen Sie es langsam. Ihr Organismus hat sich an Ihren Ernährungsstil gewöhnt und verträgt nicht sofort einen ganzen Pandabären auf Bambussalat.

Ihr persönliches Ziel kenne ich nicht. Wir Menschen sind verschieden und jeder hat andere Bedürfnisse oder Probleme. Es dürfen sich alle angesprochen fühlen, die wissen möchten, wie eine gesunde Lebensweise wirklich funktioniert und die (wie ich einst) von den ganzen Widersprüchen und Diätempfehlungen irritiert sind - gleich welchen Alters oder Geschlechts, ob gesund, krank oder übergewichtig.

Betrachten Sie dieses Buch nicht als Einzelberatung, denn es gibt nicht nur den einen Königsweg. Was für den einen gut ist, kann für den anderen schlecht und unverträglich sein. Jeder ist individuell und möge die Anregungen dieses Buches auf seine natürlichen Bedürfnisse abstimmen.

Es bringt nichts, wenn Sie das Buch lesen und mit dem Kopf nicken. Viele Sachbuchautoren weisen darauf hin, dass man ihr Buch nicht überfliegen sollte, Kapitel mehrfach liest und sobald man am Ende angekommen ist, wieder von vorne anfängt. Das Gelesene soll sich schließlich in das Langzeitgedächtnis einprägen, denn die Anregungen möchte man ja anwenden. Da hilft es kaum, wenn am Ende des Buches die Inhalte vom Anfang bereits wieder vergessen wurden. Dem stimme ich aus Eigenerfahrung voll und ganz zu – ohne von mir auf andere schließen zu wollen. Ich zähle jedenfalls nicht zur Gattung der Superhirne.

Sie brauchen das Buch nicht zweimal lesen (Sie dürfen natürlich). Arbeiten Sie mit Lesezeichen, Textmarkern, Notizbüchern oder Karteikarten – was Ihnen am liebsten ist. Ich plädiere für Karteikarten, denn was man einmal selbst geschrieben hat, behält man besser. Nutzen Sie die Verbindung zwischen Gehirn und Hand. Sie können sich die Karteikarten auf den Tisch legen und gleich morgens zur Erinnerung ansehen. Mit vagen Vorstellungen nur im Kopf scheitern Sie. Wählen Sie selbst, was für Sie und Ihre Gesundheit gut ist und wägen dabei sorgfältig ab, was und wieviel Sie in Ihren Alltag integrieren können. Es ist kein Problem, mit wenig zu beginnen. Sie sollten sicher sein, Ihre Auswahl konsequent bewältigen zu können.

Die Empfehlung des Schreibens von Karteikarten hat einen tieferen Sinn, den Sie jedoch erst am Ende erfahren.

Springen Sie nicht hin und her (jedenfalls nicht im Text), denn ich führe Sie mit augenscheinlichem Chaos zum Ziel. Offene Fragen klären sich im Verlauf des Buches. Hoffe ich. So jedenfalls mein Ansinnen.

Wie ich überhaupt dazu komme, dieses Buch zu schreiben, werden Sie auch erfahren. Sie beurteilen dann selbst, ob Sie ausgerechnet mir glauben wollen oder auch nicht. Glauben ist zwar gut, doch ausprobieren ist besser, denn nur so merken Sie, ob meine Ratschläge auch bei Ihnen wirken.

Aber das mache ich so zwischendrin mal – jetzt beginne ich erstmal mit wichtigeren Dingen.

„Man muss wissen, dass es für den Menschen nicht leicht ist, sich einen Grundsatz eigen zu machen, wenn er nicht Tag für Tag dasselbe spricht und hört und zugleich dementsprechend handelt.“ Epiktet (griechischer Philosoph um 50 bis 138 n. Chr.)

Darf man Ärzten glauben?

Bei einer Vorsorgeuntersuchung riet mir die Frauenärztin: „Trinken Sie viel Milch und essen Sie viel Käse. Da ist Calcium drin, das Sie vor Osteoporose (Knochenschwund) schützt. Dann brechen Ihre Knochen nicht so schnell, wenn Sie fallen.“ Ich wusste gar nicht, was die Ärztin zu dieser Aussage veranlasste - Osteoporose war überhaupt nicht das Thema. Heute ist mir bekannt, dass Frauen in den Wechseljahren einem größeren Osteoporoserisiko ausgesetzt sind. Aber egal, ich fand den Ratschlag gut gemeint und hielt mich daran. Eine Ärztin muss es ja wissen. Sie hatte auch recht: Milchprodukte enthalten viel Calcium und Knochen brauchen den Mineralstoff. Das ist aber auch das Einzige. Man kann der Frauenärztin noch nicht einmal ihre Unwissenheit verdenken, denn selbst die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) und die Verbraucherzentrale propagieren bis heute noch für Milch als Schutz vor Osteoporose. Was daran falsch ist, werden Sie noch erfahren.

Schulmedizin und Naturheilkunde können eine perfekte Ehe führen, sich aber ebenso vor dem Scheidungsrichter treffen. Nicht jeder Arzt kennt unseren Organismus mit seinen vielen Zahnrädern, die wie ein Uhrwerk ineinandergreifen, damit alles funktioniert. Ein Chirurg erkundigt sich ganz sicher nicht nach unserer Zahngesundheit und der Zahnarzt fragt wohl kaum nach der Prostata.

Ärzte haben sich auf ihre Gebiete spezialisiert. Das ist gut so, aber die funktionelle Einheit unseres Körpers wird oft künstlich zerstückelt. Es gibt auch ganzheitliche Mediziner, die über den Tellerrand hinaus schauen, doch die sind rar gesät.

Ich verurteile keine Ärzte oder Fachmediziner, auch wenn es sich vielleicht so lesen mag. Mediziner müssen sein, sind auf ihrem Gebiet Koryphäen und es geht nicht ohne sie. Dennoch gehe ich darauf ein, dass Medizinern die ganzheitliche Sichtweise häufig fehlt. Ich nenne sie gerne «Schulmediziner mit Scheuklappen» – sie schauen nicht nach oben oder unten und nicht nach rechts oder links. Das ist auch gar nicht zu beanstanden, denn es liegt an der Art der Ausbildung. Mediziner haben grundsätzlich (bis auf wenige Ausnahmen) nur Medizin studiert, aber nicht die ganzheitliche Gesundheit und erst recht nicht die Naturheilkunde. Außerdem sind sie an Leitlinien gebunden und tun gut daran, sich an diese zu halten. Würden Sie davon abweichen und dem Patienten geht es daraufhin schlechter, könnten sie arge Probleme bekommen. Ich glaube nicht, dass es in den Leitlinien der Frauenärztin stand, Milchprodukte als Schutz gegen Osteoporose zu empfehlen.

Das Alpha und das Omega

Das Alpha, umgangssprachlich das Größte oder Beste, ist Bewegung. In Kuschellaune auf der Couch gesund zu essen, können wir vergessen und alles beim Alten lassen. Unser Körper braucht Bewegung, genauso wie er Sauerstoff, Lebensmittel und Flüssigkeit braucht. Bewegung ermöglicht erst die ordnungsgemäße Funktion des menschlichen Organismus. Bewegung und Sport stärken Herz, Lunge, Knochen, Gelenke, Muskeln und das Immunsystem. Bewegung ist eine Glücksdroge, weil Glückshormone automatisch ausgeschüttet werden.

Gemeinsam mit nur ein paar Veränderungen in unserer Ernährung können wir erreichen, dass wir gesund und im Alter lange selbstständig bleiben und nicht auf fremde Hilfe angewiesen sind. Unser Körper wird vitaler, beweglicher und frei von Erschöpfungszuständen.

Wichtig ist, dass Sie eine Bewegungs- oder Sportart finden, die Ihnen Spaß macht. Mit Widerwillen oder Überwindung entwickeln Sie kein Durchhaltungsvermögen.

Werfen Sie das Buch nicht gleich in den Müll, wenn Sie ein Bewegungsmuffel sind. Ich zeige Ihnen Wege, die jeder gehen kann - egal ob Sie lustlos, Stubenhocker, krank oder alt sind. Die Ausrede «Zeitmangel» zählt ebenfalls nicht. Zu behaupten, keine Zeit zu haben, heißt nicht wollen! Und wenn Sie jetzt nicht wollen, werden Sie nicht mehr können, wenn Sie wollen! Dann kann es sein, dass Sie früher als gewollt durch den symbolischen Torbogen des Omega ins jenseitige Reich treten.

Ich werde noch auf dieses Thema zurückkommen. Nun aber können Sie Ihren ersten Bewegungsablauf in Ihren Tag integrieren, ganz ohne zusätzlichen Zeitaufwand – und zwar beim nächsten Zähneputzen:

Die Venenpumpe

Sie putzen doch jeden Tag Zähne, oder etwa nicht? Okay, Gebissträger ausgenommen. Was machen Sie dabei, außer Zähneputzen? Wahrscheinlich nichts!

Nutzen Sie die Zeit und kippeln Sie während dessen mit den Füßen: von den Zehen auf die Ferse und wieder zurück.

Sie aktivieren damit den Rückfluss des sauerstoffarmen Blutes zum Herzen. Morgens regt das schön den Kreislauf an. Die Muskelarbeit verbessert den Pump-Saug-Mechanismus, welches Krampfadern vorbeugt. Die Venenpumpe hilft bei dicken Füßen und beugt Ödemen (Wassereinlagerungen) sowie Thrombosen (Blutgerinnsel) vor.

Aber Achtung: Menschen mit einer Thrombose dürfen die Venenpumpe keinesfalls ausführen! Das Blutgerinnsel kann sich lösen, abwandern, an Engstellen im Venensystem hängen bleiben und die Vene verstopfen. Es käme zur Embolie (akuter Gefäßverschluss).

Befestigen Sie einen Klebezettel mit dem Hinweis «Venenpumpe» am Ort des Zähneputzens, damit Sie das Kippeln nicht vergessen. Nach einer gewissen Zeit wird das Kippeln genauso selbstverständlich wie das Zähneputzen selbst. Sie können natürlich überall immer mal kippeln, zum Beispiel vor einem Schaufenster oder vor einer roten Fußgängerampel. Wer viel sitzt, kann mal aufstehen und kippelnd aus dem Fenster schauen. Die Augen freuen sich über einen kurzen Weitblick und unserem Gemüt bekommt es auch gut.

Womit wir direkt zur nächsten wichtigen Zutat übergehen:

Stress verstehen

Um entspannt und glücklich leben zu können, sollten wir Stress verstehen. Wir alle kennen die Geschichten vom Säbelzahntiger, dem unsere Vorfahren auf der Jagd begegneten. Das Stresshormon Adrenalin wurde ausgeschüttet, um sofort kampf- und fluchtbereit zu sein. Auch wenn wir heute gar nicht mehr vor dem Säbelzahntiger flüchten müssen, bewirken plötzliche Gemütsbewegungen dasselbe. Blutdruck, Herzfrequenz und Blutzuckerspiegel steigen, die Bronchen weiten sich für bessere Sauerstoffzufuhr, Fettreserven werden für schnelle Energie abgebaut und die Pupillen können sich weiten, um besser sehen zu können. Ist die Aufregung vorüber, wird das Adrenalin durch Cortisol wieder abgebaut. Cortisol ist körpereigenes Cortison und schützt uns vor Entzündungen, die Belastungen auslösen können. Zusätzlich werden auch noch Glückshormone ausgeschüttet, damit es uns wieder richtig gut geht, sobald der Säbelzahntiger weg oder erlegt ist.

Das ist Stress, der gut und nicht schädlich ist. Jede Belastung, ob körperlicher oder seelischer Natur, soll uns auf diese Weise lehren, mit Stress aller Art umzugehen, indem wir auf negative Zustände reagieren und sie ändern können. Leider funktioniert dieser ausgeklügelte Mechanismus bei vielen Menschen nicht mehr. Wir geraten von einer Stressfalle in die Nächste, Adrenalin wird nicht mehr ausreichend abgebaut und kann unsere Gesundheit schädigen. Glückshormone verkrümeln sich. Dann haben wir den Salat: Stress wird chronisch, schädlich und wir unglücklich.

Dass wir zu viel unter Strom stehen, ist zweifellos dem Wandel in ein Turboleben geschuldet. Überforderung im Beruf durch immer mehr Personaleinsparungen, Mobbing, Doppelbelastung, Beziehungsprobleme, finanzielle Sorgen und natürlich auch Krankheiten - um nur einige zu nennen.

Wir können nicht mehr damit umgehen – nicht nur, weil alles zu viel wird, sondern weil wir uns den Wamps mit leeren Kalorien ohne Nähr- und Vitalstoffe, dafür mit gesundheitsschädigenden Zusatzstoffen vollfressen. Unser Organismus verhungert mit vollgeschlagenem Bauch und unser Körper wird zu einem Chemielabor. Das schwächt ihn und macht krank. Stressfaktoren haben leichtes Spiel und verschlimmern die Situation. Sie greifen uns an und zerstören unser gesundes Gleichgewicht.

Der Körper reagiert mit Stresssymptomen wie Rückenschmerzen, Übergewicht, Allergien, Entzündungen, Verdauungsproblemen, Magenschmerzen, geschwächtes Immunsystem, Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Nervosität und vieles mehr. Gesundheitliche Defizite stehlen sich klammheimlich in den Körper hinein, die wir so schnell gar nicht bemerken und wenn wir sie endlich bemerkt haben, bringen wir sie nicht mit schlechter Ernährung in Verbindung. Ein Teufelskreislauf? Nein! Ein Kreislauf hat keinen Anfang und kein Ende. Sie aber haben aber die Möglichkeit, das Problem an der Wurzel zu packen: Essen Sie sich stressresistent! Geben Sie Ihrem Körper, Ihrem Geist und Ihrer Seele die Chance, mit Stress umzugehen, so wie es unsere Vorfahren taten. Denn die Gene des Neandertalers tragen wir auch heute noch in uns.

Betrachten Sie Körper und Seele immer als Verbündete, die sich gegenseitig krank machen, sich aber auch gegenseitig heilen können.

Lebensmittel kontra Nahrungsmittel

Ratschläge wie «Essen Sie frisch» sind nichts Neues. Ich gehe trotzdem darauf ein und lasse mich zum Unterschied zwischen Nahrungsmitteln und Lebensmitteln aus.

Die Regel für eine gesunde Ernährung war mal, dass man isst, was es in der Heimat zu essen gibt. Man aß, was angebaut und an Vieh gehalten wurde oder man jagte, fischte und bediente sich aus der Natur. Heute bedienen wir uns aus dem Angebot der Supermärkte.

Wenige Regionen auf der Erde sind noch frei von industriell verarbeiteten Nahrungsmitteln. Man nennt sie blaue Zonen, in denen die Einwohner gesund sehr alt werden. Die Inseln Okinawa in Japan und Sardinien in Italien zum Beispiel sind berühmt für ihre hohe Zahl an gesunden 100-jährigen. Menschen in den blauen Zonen bewegen sich regelmäßig und leben einen entspannten Lebensstil.

Ess- und Lebensgewohnheiten sind stärker als Erbanlagen! Sich mit Genen rausreden zu wollen, ist nicht nur bequem, sondern auch eine Selbstlüge. Mal gerade 25% der Gesundheit kann den Erbanlagen zugeschrieben werden.

Uns werden Nahrungsmittel in Hülle und Fülle angeboten. Produkte, die unseren Organismus mit künstlichen und damit artfremden Substanzen belasten und keine Vitalstoffe enthalten. Trotzdem greifen wir freudig zu, denn diese Produkte sehen gut aus, riechen gut, sind lange haltbar, schnell zubereitet und günstig. Doch wie mögen diese Waren wohl ohne die vielen Zusatzstoffe aussehen, riechen und schmecken?

Sorgfalt ist bei der Herstellung von Fertignahrung ein Fremdwort. Denken Sie nicht, die Zutatenliste auf der Packung ist vollständig. Es muss nicht alles aufgeführt werden. Deshalb ahnen wir noch nicht mal ansatzweise, was alles drin sein kann - wie zum Beispiel Mittel, die auch in Seifen, Waschmittel, Parfüms, Klebstoff und Nagellackentferner zu finden sind oder Butyraldehyd, das aus Butangas gewonnen wird. Guten Appetit!

Bei dem Verzehr von Fleisch, Eiern und Milch aus Massentierhaltungen bekommen wir Antibiotika, Medikamente und gentechnisch veränderte Ware gratis dazu. Millionen Tiere werden nicht nur zusammen gepfercht, sie werden mit Hilfe von Medikamenten und artfremden Importfutter aus Gen-Technik schnellstmöglich zur Schlachtreife gebracht und zu Höchstleistungen in Bezug auf die Eier- und Milchproduktion gezwungen. Dem ist aber die Tiergesundheit nicht gewachsen. Also werden Medikamente, auch Antibiotika und synthetische Nahrungsergänzungsmittel verabreicht. Medikamente und artfremde Ernährung verändern die Qualität des Fleisches, der Eier und der Milch. Das Gleichgewicht der Nährstoffe gerät aus den Fugen und hat für uns nur gesundheitliche Nachteile.

Nur ein Tier, das artgerecht gehalten und gefüttert wird oder weiden darf, ist gesund und liefert gesundes Fleisch.

Die heutige moderne Landwirtschaft liefert uns Obst und Gemüse mit Pestiziden und Herbiziden. Saaten werden mit Beizmitteln vergiftet und sind trotz Verbot für einige Saaten und in Gewächshäusern immer noch erlaubt. Kunstdünger sorgt für nährstoffarme Böden und damit für Gewächse, die weniger Vitalstoffe aufnehmen. Umweltverschmutzung, saurer Regen, lange Transportwege und Lagerung, aber auch die Zubereitung zu Hause unter Verwendung von Hitze erledigen den Rest.

Raffiniertes und industriell verarbeitetes Essen, Tiererzeugnisse aus Massentierhaltungen sowie Obst und Gemüse aus konventionellem Anbau sind Nahrungsmittel. Bei regelmäßigem und dauerhaftem Verzehr werden diese zu Sterbemitteln.

Damit hat unsere Industrie das Unglaubliche vollbracht, dass wir unsere Gesundheit gegen Krankheit tauschen!

Die gute Nachricht: Unser Organismus hat einen gigantischen Lebenserhaltungs- und Regenerierungstrieb. Schon einige wenige Änderungen schützen uns vor Krankheiten und können unsere Lebenserwartung deutlich erhöhen. Ganz zu schweigen vom Erreichen oder Halten unseres Normalgewichts.

Alles in unserem Körper möchte leben und reagiert daher auf alles für ihn Gute positiv und schnell. Regeneration und Reparaturarbeiten haben bei unserem inneren Volk, den Zellen, höchste Priorität. Kommt aber dauerhaft nichts Gutes an, altern wir, werden leistungsunfähig und krank.

Lebensmittel übertragen ihre Lebensenergie auf den Menschen: lebendige Kost! Es sind Produkte, die nahezu unverarbeitet in den Handel gelangen. Fleisch- und Milchprodukte stammen von Tieren aus Weidehaltung.

Vom Nutzen eines Häckslers

Keine Sorge – ich drehe Ihnen kein Gartengerät an. Wir alle sind mit einem Häcksler ausgestattet: Mund und Zähne. Den Mund benutzen wir – wie sonst sollten wir unserem Körper Nahrung zuführen? Mit Zähnen wurden wir ausgestattet, damit auch Zahnärzte überleben, oder?

Meine Mutter pflegte zu sagen: „Kau durch, Kind!“ Da ich (meistens) einigermaßen folgsam war, kaute und kaute ich, bis ich mich auf einem Stück Fleisch festgekaut hatte und diesen faserigen Kometen schließlich ausspuckte. So war das sicher nicht gedacht.

Kauen ist für uns die einzige willkürliche Beteiligung an der Verdauungsarbeit. Sie kennen den Spruch «gut gekaut ist halb verdaut». Unser Mund und die Zähne fungieren als Häcksler. Wenn wir nicht schmatzen, sogar als Leisehäcksler. Nach dem Schlucken können wir weitere Aktivitäten erst wieder beeinflussen, wenn der Darm sein fertiges Produkt präsentieren möchte.

Vielleicht kennen einige noch die Ermahnung der Oma: Kaue 32mal! Warum gerade 32mal? Wir haben schließlich 32 Zähne. Das wusste nicht nur Oma, sondern auch William Gladstone (1809 – 1898). Der Herr hat durch das 32malige Kauen jeden Bissens ja ein schönes Alter erreicht. Ich habe nicht recherchiert, ob er seine Gesundheit noch auf andere Weise unterstützt hat. Gladstone war nur Politiker.

Bereits in früheren Zeiten beschäftigten sich einige mit ausgiebigen Kauvorgängen, so zum Beispiel auch Horace Fletcher (1849 – 1919). Fletcher gab keine Zahl des Kauvorganges vor. Er riet ganz übertrieben, dass man Essen erst schlucken soll, wenn es sich durch den Kauvorgang verflüssigt hat. Was sich durch Kauen nicht verflüssigte, sollte ausgespuckt werden (war wohl doch richtig mit meinem festgekautem Stück Fleisch). Fletcher entwickelte diese Methode, um seiner Fettleibigkeit und seinen Gesundheitsproblemen entgegen zu wirken. Mit Erfolg: In nur vier Monaten nahm er 25 kg ab. Er gewann an Kraft, wurde leistungsfähig und schmerzfrei. Er verbreitete sein Wissen und hatte viele Anhänger, darunter auch Persönlichkeiten wie Mark Twain. Die Methode Fletchers wurde fast zur Religion und man sprach vom «Fletcherismus». Es war sogar im Gespräch, übergründliches Kauen als Pflichtfach in den Schulen einzuführen. In der heutigen Zeit würde das sicher nicht schaden. Fletcher hätte vielleicht ein biblisches Alter erreicht, wäre er nicht im Alter von 69 Jahren an der spanischen Grippe verstorben.

Ich will hier nicht alle aufzählen, die sich schon früher mit dem Kauen beschäftigt haben - das war jetzt nur mal wegen Oma. Es gab Zeiten der dürftig gefüllten Teller und man genoss das Wenige, was darauf kam. Also hielt sich die ältere Generation an ausgiebiges Kauen, wohl wissend, dass dann auch wenig sättigt. In der heutigen Zeit ist dies verloren gegangen. Nur Eines der Verluste einer gesunden Esskultur!

Im jetzigen meist stressigem Leben wird Essen schnell mal zwischendurch verschlungen. Dabei wird gelesen, gearbeitet, Auto gefahren oder gelaufen. Die Schnelllebigkeit unserer Zeit wird uns sogar in Filmen vorgeführt: Mann oder Frau springt vom Frühstückstisch auf (sofern sich überhaupt hingesetzt wurde), noch schnell ein hastiger Schluck Kaffee im Stehen und weg! Ein Abschiedsküsschen wird meist ganz vergessen, weil man in Gedanken schon am Schreibtisch oder sonst wo sitzt. Der Teenager greift zu einer Laugenstange und eilt ebenfalls von dannen. Was Oma wohl dazu gesagt hätte?

Auf einen guten Kauvorgang achtet kaum jemand. Abbeißen, dreimal zermalmen und ab damit in die Tiefen und Schlingen des Verdauungsapparates. Durch die Speiseröhre im Magen angekommen, nimmt dieser hurtig seine Arbeit auf als ginge es um eine olympische Meisterschaft. Er knetet und rührt, schaukelt die Brocken hin und her, von einer Magenwand an die andere und wieder zurück. Er mixt die Masse mit einem Cocktail aus Salzsäure, Schleim und Verdauungsenzymen. Denn der Magen muss jetzt die Arbeit erledigen, die der Mund nicht getan hat. Die Brocken müssen so zerkleinert werden, dass der Magenpförtner sie durch seine Tür in den Dünndarm entlässt. Und der lässt längst nicht alles in den Darmtrakt eintreten. Er entscheidet nach Größe und Beschaffenheit.

Im Magen verbleibt die Nahrung durch unzureichendes Kauen unnötig lange. Je nach Art des Essens wälzt und schaukelt der Magen damit durchaus bis zu zwei Stunden oder mehr herum. Fleisch kann bis zu zehn Stunden geschaukelt werden, wenn es schlecht gekaut wurde. Inzwischen werden wir schon wieder hungrig und liefern Schaukelnahrung nach. Der Magen schaukelt weiter und dehnt sich dabei für die Brocken, die durch die Speiseröhre angerutscht kommen. Das Hungergefühl kommt schneller und nötigt uns zum Verspeisen immer größerer Portionen. Kein besonders guter Deal, wenn wir abnehmen möchten.

Das Geschuppse und Geschaukele ist anstrengend und kostet dem Organismus Energie. Deswegen sind wir nach dem Essen oft müde. Die Magenwände schaukeln normalerweise nicht gemächlich. Wenn Sie Ihr Essen bisher herunter geschlungen und zu oft zu viel gegessen haben, schaukelt der Magen nur noch wie im Trance. Sie haben ihn müde gegessen und er ist zu faul, auch noch sein Sättigungssignal an das Gehirn zu senden.

Der Dünndarm ist auch nicht der Dümmste und weiß bereits, dass bald Nahrung angeflogen kommt, sobald der Magen anfängt zu schaukeln. Also muss der auch schon mal handeln und Platz schaffen. Noch mehr Energie, die für unser Wohlbefinden fehlt.

Aber ich habe vorgegriffen, denn – wie gesagt - die Verdauung beginnt bereits im Mund. Durch Kauen werden Speichelenzyme freigesetzt, die vorrangig der Verdauung von Kohlenhydraten dienen. Die Formel ist einfach: je öfter kauen, desto mehr Enzyme.

Sie kennen alle die süßen kleinen, und doch gruselig ausschauenden Kinder, die an Halloween an Ihrer Tür klingeln: „Wir sind die kleinen Geister und essen gerne Kleister und wenn Sie uns nichts geben, dann bleiben wir hier kleben.“ Kleben bleiben Süßigkeiten, Nudeln, Pommes, Chips usw. Aus allen stärkehaltigen Nahrungsmitteln entsteht im Magen tatsächlich Kleister, wenn nicht schon mit der Verdauung im Mund begonnen wurde. Und Kleister klebt nun mal und kann sich nicht lösen. Erst recht nicht im Magen.

Haben Sie Lust auf ein Experiment? Kauen Sie eine Mandel oder eine andere Nuss ganz normal nach Ihrer Kaugewohnheit. Dabei zählen Sie bitte die Kaubewegung. Ich schätze, bis zum Schlucken haben Sie durchschnittlich 15 – 20mal gekaut. Danach kauen Sie noch eine Mandel - jetzt 50mal. Allergiker nehmen ein Stück Möhre.