Hadschi Halef Omar - Jörg Kastner - E-Book

Hadschi Halef Omar E-Book

Jörg Kastner

4,6

Beschreibung

Was Karl May seinen Lesern verschwiegen hat, hier ist es nachzulesen: das erste Zusammentreffen zwischen Kara Ben Nemsi und Hadschi Halef Omar, der Beginn einer großen Freundschaft! Kaum legt sein Schiff im Hafen von Algier an, befindet sich Kara Ben Nemsi in einem aufregenden Abenteuer, das ihn von den engen, verschlungenen Gassen der Kasbah hinaus in die Glut der Sahara führt. Auf der Suche nach einem verschollenen Franzosen und einer von Legenden umrankten Oase trifft der deutsche Weltenbummler auf wilde Beduinen, gefährliche Bestien, zu allem entschlossene Fremdenlegionäre - und auf den kleinen, redegewandten Hadschi Halef Omar.

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HADSCHI HALEF OMAR

Die Vorgeschichte zu

Karl Mays Reiseerzählung

Durch die Wüste

VON

JÖRG KASTNER

Herausgegeben von Lothar und Bernhard Schmid

© 2010 Karl-May-Verlag

Der Roman spielt Anfang der Siebzigerjahre des 19. Jahrhunderts. Die arabische Sprache wird in Lautschrift wiedergegeben, teils in vereinfachender Weise. Wie im Sprachgebrauch üblich, sind Begriffe aus dem Hocharabischen mit solchen aus dem Algerisch-Arabischen und auch aus dem Türkischen vermischt. Ortsbezeichnungen aus dem französischen Algerien erfolgen häufig in der deutschen Schreibweise, also Algier statt Alger, Bu Saada statt Bou Saada, Laguat statt Laghouat usw.

1. DasZeichendes Skorpions

El Dschesair – blinde Stadt der Verheißung, wo sich blutgetränkte, düstere Vergangenheit und die Lockungen der fremden Weiten Afrikas vermischen! Argel ruft dich der Spanier, Algieri der Italiener, Algiers der Engländer und der Holländer, Alger der Franzose, dessen Flagge über deinen Dächern weht, und Algier grüßt dich der deutsche Reisende, der von hier aus den großen Kontinent durchwandern will. El Dschesair, ‚die Inseln‘, taufte der Araber dieses Tor zum Norden Afrikas, weil die Stadt auf mehreren Eilanden erbaut ist, die heute zum größten Teil unter den Fundamenten von Hafenanlagen und Festungswerken verschwunden sind. Wir Europäer nennen das Labyrinth weißgetünchter, fensterloser Mauern, das an einem vier Fußstunden langen Berg emporwächst, mit anderem Namen. Und wir denken mit Schaudern an frühere Jahrhunderte, als El Dschesair, die Befestigte, die Wohlbehütete, die Kriegerische, zur Sklavenfalle für Tausende verschleppter Christen wurde. Erst seit vierzig Jahren ist das Schreckensregiment der Barbaresken[1] gebrochen, zertreten vom Stiefel des französischen Soldaten, dessen Herrschaft den Moslem häufig nicht minder grausam anmutet als früher das Sklavendasein den in Ketten gelegten Europäer.

Dieser Art waren meine Gedanken, als die ‚Avignon‘ mit halber Geschwindigkeit der Nordküste Afrikas entgegendampfte. Das Schiff der Reederei ‚Messageries Maritimes‘ war mit über sechstausend Bruttoregistertonnen verhältnismäßig groß und lag so ruhig im Wasser, wie die ganze Überfahrt von Marseille verlaufen war. Das Deck füllte sich zusehends mit Passagieren, von denen viele zum ersten Mal einen Blick auf den afrikanischen Kontinent warfen. Junge Kaufleute, die sich im hiesigen Kontor des französischen Mutterhauses die ersten Sporen verdienen wollten. Offiziere in stocksteifer Haltung und stramm sitzenden Uniformen, einige mit noch fast kindlichen Gesichtern, die verrieten, dass ihre Besitzer frisch von der Militärschule Saint-Cyr kamen. Paare und kleine Reisegesellschaften, die es für ein großes Abenteuer hielten, Afrikas Küste per Schiff zu bereisen.

Meine Pläne waren andere und ich beteiligte mich nicht an den lauten Ausrufen, die kreuz und quer über das Deck flogen. Da hatte man die im Sonnenlicht glitzernde Zierspitze eines Minaretts erspäht und dort die französische Flagge, die oberhalb der Stadt über der alten Kasbah flatterte. Mir war der Anblick von früher gut bekannt und ich war nicht über das Mittelmeer gefahren, um die Bekanntschaft aufzufrischen. Algier war mir nur der Ausgangsort für eine lange Reise jenseits der Wege, die des Europäers Fuß für gewöhnlich betritt. Nur so würde es mir möglich sein, Land und Leute noch in der ursprünglichen Form kennenzulernen, bevor europäischer Einfluss unwandelbar den Beginn eines neuen Zeitalters einläutete.

Aus der bunten Menge, die sich für das Betreten Afrikas herausgeputzt hatte, stach eine junge Französin heraus, die mir schon während der Überfahrt aufgefallen war. Stundenlang hatte sie am Bug gestanden und mit jenem brennenden und zugleich verklärten Blick nach Süden gestarrt, wie er nur von großer, schmerzhafter Sehnsucht hervorgerufen wird. Auch jetzt stand sie wieder dicht an der Reling und sah der größer und größer werdenden Stadt unverwandt entgegen. Unter einem Strohhut ringelten sich braune Locken hervor und fielen auf den Stoff eines Reisemantels, der schon bessere Tage gesehen hatte. Im Gegensatz zur Vielzahl der jauchzenden Reisenden war das stille Mädchen sehr schlicht gekleidet, achtete aber umso mehr auf Reinlichkeit. Angesichts der offenbar sehr begrenzten Geldmittel, die der Mademoiselle zur Verfügung standen, schien eine Reise nach Afrika ein kostspieliger Spaß zu sein.

Auf der Brücke leitete Kapitän Aribert Icart, mit dem ich ein paar anregende Gespräche geführt hatte, das Anlegemanöver. Bevor die Franzosen Algier übernahmen, hätte ein Schiff von der Größe der ‚Avignon‘ weit außerhalb der Hafenanlagen ankern müssen. Das seichte Wasser erlaubte das Einlaufen in den Hafen nicht und der lehmige Boden bot dem Anker keinen sicheren Halt. Doch Frankreichs Ingenieure hatten den Hafen immer wieder erweitert und an den neuen Kais, die weit ins Meer hineinreichten, konnte der Dampfer ohne Schwierigkeiten festmachen.

Zahlreiche kleine Boote umschwärmten unseren Pott, an Bord Angehörige der Reisenden oder gewitzte Händler, die als Erste auf ihre Waren aufmerksam machen wollten. Auf dem Kai herrschte kein geringeres Gedränge. Dicht an dicht wimmelten Hunderte von Köpfen durcheinander: europäische Tropenhelme, die breitrandigen Sonnenhüte der Damen, bunte Soldatenmützen, Fese der einheimischen Mohammedaner, die weißen Baumwollkäppchen der Mozabiten[2], der glitzernde Haarschmuck der Berberinnen und Gesichtsschleier, hinter denen sich eine Mohammedanerin oder auch ein Mann vom Stamm der Tuareg verbergen konnte.

Meine herausgeputzten Mitreisenden sahen sich auf dem Kai regelrecht belagert. Korbflechter boten bunte, aus Palmwedeln gefertigte Sonnenhüte an. Limonadenverkäufer, die schweren lederumhüllten Metallkrüge an einem Schulterriemen mit sich schleppend, klapperten mit ihren metallenen Bechern um Aufmerksamkeit. Halbwüchsige Schuhputzer fielen den Neuankömmlingen zu Füßen und begannen ungefragt an ohnehin blitzblankem Schuhwerk herumzuwienern. Und wer gar nichts anzubieten hatte, schrie umso lauter nach einem Bakschisch[3]. Je feiner Nordafrikas neue Gäste sich hergerichtet hatten, desto ärger sahen sie sich nun bedrängt.

Schmunzelnd dachte ich gerade, dass ich mit meinem schon etwas abgeriebenen Reiseanzug eine gute Wahl getroffen hatte, da überlagerte hinter mir ein dröhnendes französisches Organ den allgemeinen Lärm:

„Eine Affenschande, dass diese bakschischversessenen Subjekte den armen Menschen so zusetzen, n’est-ce pas – nicht wahr? Man sollte bei Ankunft eines Schiffes eine Kompanie Kolonialinfanterie am Kai postieren, um diesem höchst schändlichen Benehmen einen Riegel vorzusperren, mille tonnerres – zum Donnerwetter!“

Kapitän Icart hatte die Brücke verlassen und starrte mit wutverkniffenem Gesicht zum Kai hinüber. Seine gedrungene Gestalt war fast so breit wie hoch und mit den überlangen Armen, die in schaufelblattgroßen Pranken endeten, wirkte er wie ein Menschenaffe in Uniform. Ich kannte seine polternde Art bereits und wusste, dass sich dahinter eine gutmütige Natur verbarg. Ein Unwissender allerdings hätte sich von dem massigen Seemann mit den winzigen Schweinsäuglein und dem buschigen grauen Backenbart leicht einschüchtern lassen. Viele Jahre auf See hatten den Kapitän einen rauen Umgangston gelehrt, gegen den er immer wieder mit besonders geschliffenen Formulierungen – oder was er dafür hielt – anzugehen versuchte.

„Die meisten Menschen hier am Hafen leben vom Bakschisch, mon Capitaine“, antwortete ich in der Muttersprache des Franzosen. „Sie haben keine andere Möglichkeit, Geld zu verdienen. Ihre Vorfahren waren stolze Nomaden oder gefürchtete Seeräuber. Dann kam der Europäer, der sich zivilisiert nennt, und nahm ihnen Land und Brot. Das unwürdige Gewimmel da vorn geht nicht zuletzt auf unsere eigene Rechnung.“

Der Kapitän rieb über sein vorspringendes Kinn und brummte:

„Vielleicht haben Sie Recht, mon ami. Aber um das neunmal verfluchte Lausepack der Seeräuberbrut ist’s mir nicht schade. Jedem unserer braven Soldaten, der damals geholfen hat, Algier von der Bande zu säubern, würde ich gern die Hand schütteln!“

Stattdessen schüttelte er meine Hand und ich verließ das Schiff. Den großen Reisesack geschultert und die fast noch schwerere Segeltuchtasche mit meinen Waffen in der Hand, drängte ich mich durch das Gewühl. Die Sonne stand hoch über dem halbmondförmigen Golf, an dessen Westseite die Stadt lag, und ich spürte, wie ihre warmen Finger mir über Kopf und Gesicht strichen. Bei einem graubärtigen Korbflechter blieb ich stehen, um einen Sonnenhut zu kaufen.

Während ich in der Jackentasche nach den bronzenen Centime-Münzen suchte, erregte ein spitzer Schrei meine Aufmerksamkeit:

„Non, au secours – nein, zu Hilfe! Geh weg, lass los!“

Der Hilferuf kam von der jungen Französin, die während der Überfahrt so sehnsüchtig nach Afrika Ausschau gehalten hatte. Keine zwanzig Schritt entfernt war sie in ein Handgemenge mit einem Einheimischen verstrickt, der die Kleidung der berberischen Berglandbewohner trug: weite Hosen, eine bestickte Jacke, eine breite Schärpe und auf dem Kopf den turbanartigen Schesch. Er wollte ihr die lederne Geldbörse entreißen, die sie krampfhaft mit beiden Händen festhielt.

„Fünf Francs, wenn du auf mein Gepäck achtest!“, rief ich dem Korbflechter auf Arabisch zu und stellte geschwind die Waffentasche und den Reisesack bei ihm ab, um mich zu der bedrängten Frau durchzuzwängen. Als ich sie erreichte, hatte der Mann in der Berbertracht schon die Flucht ergriffen. Meine Mitreisende lag neben ihrer umgestürzten Reisetasche am Boden und ergriff dankbar meine ausgestreckte Rechte.

„Ist Ihnen etwas zugestoßen, Mademoiselle?“

„Ich glaube nicht“, sagte sie, während sie sich mit meiner Hilfe erhob. Bestürzung trat auf ihr Gesicht. „Aber er hat meine Börse!“

Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, eilte ich dem Räuber nach. Er bemerkte mich, als er einen Blick über die Schulter warf. Erst jetzt konnte ich sein hageres Gesicht mit der gebogenen Nase richtig sehen. Hätte der Berber seine niedere Gesinnung nicht gerade bewiesen, hätte mir ein Blick in sein Antlitz genügt, um vor ihm auf der Hut zu sein.

Der Schulterblick kostete ihn einen Gutteil seines Vorsprungs: Er stolperte über eine Bodenerhebung und schlug hin. Hastig rappelte er sich wieder auf. Aber ehe er seine Flucht fortsetzen konnte, warf ich mich auf ihn und riss ihn abermals zu Boden. Die Menschen rund um uns wichen zurück und starrten uns erschrocken an.

In der Schärpe des Hakennasigen steckte die gestohlene Börse. Ich wollte sie an mich nehmen, aber ein Faustschlag ins Gesicht warf mich zurück. Ich erhob mich zur gleichen Zeit wie der Berber und sah eine Klinge in seiner rechten Hand aufblitzen.

„Sirr f-esch scheitan, kelb rumi – geh zum Teufel, du Christenhund!“, zischte er und sprang mit erhobenem Messer auf mich zu.

In solchen Augenblicken höchster Gefahr handelt der Mensch rein instinktiv. Überlegungen und Abwägungen, deren Schilderung viel länger dauert, durcheilen das Gehirn in wenigen Sekundenbruchteilen. Ich wusste sofort, dass mir auf dem begrenzten Raum wenig Möglichkeiten blieben, dem Angriff zu entgehen, zumal meine sämtlichen Waffen in der Segeltuchtasche steckten. Eine dicht gedrängte Menschenmenge schloss uns ein und in meinem Rücken erhob sich fast schulterhoch die Kaimauer. Blitzschnell duckte ich mich, um den Angriff zu unterlaufen. Ich packte den rechten Arm und das rechte Bein des Gegners und stemmte ihn hoch, drehte mich, um den nötigen Schwung zu gewinnen, einmal um mich selbst und schleuderte den Mann von mir fort.

Ein lautes Platschen drang an meine Ohren. Da erst erkannte ich, dass ich den Berber über die Kaimauer geworfen hatte. Als ich hinunter ins Wasser blickte, sah ich ihn mit ungelenken Bewegungen zwischen den Booten hindurchschwimmen. Der ersten Erleichterung über die abgewehrte Gefahr folgte ein jäher Schreck: Der Berber war noch immer im Besitz der entwendeten Börse!

Ich konnte nichts tun, um diesen Zustand zu ändern. Ein schmales Boot, in dem drei Einheimische hockten, nahm den Räuber auf und verschwand im Gewimmel der kleinen Wasserfahrzeuge. Diese Rettung erfolgte derart schnell, dass mir der Verdacht kam, bei den Bootsinsassen könnte es sich um Komplizen des Berbers handeln.

Enttäuscht drehte ich mich um, da sah ich neben meinen Füßen etwas im hellen Licht der Mittagssonne funkeln. Es war das Messer des Räubers. Ich bückte mich und hob die Waffe auf, die ich sofort als ein Bussaadi erkannte.

Bussaadis sind besonders fein gearbeitete Messer mit langer, gerader Klinge, die in der am südlichen Fuß des Sahara-Atlas gelegenen Oase Bu Saada hergestellt werden. Wie alle Bussaadis zeichnete sich auch das Messer des Räubers durch eine ebenso reichhaltig wie feingliedrig verzierte Klinge aus. Die Klingenzier war auf beiden Seiten identisch und zeigte unterhalb des Stichblatts zwei gleichschenklige schwarze Dreiecke, jedes mit einem roten Punkt in der Mitte, ein aus alten Zeiten stammender Schutzzauber gegen den bösen Blick. Die Dreiecksspitzen, wo sich die beiden gleichlangen Seiten trafen, wiesen zur Messerspitze und an die unterste Dreiecksspitze schloss sich eine Zickzacklinie an: das Symbol für Wasser, das dem Träger des Messers lebensspendende Kraft verleihen soll. Insoweit entsprach das Bussaadi ähnlichen Waffen, die ich früher einmal in die Hand bekommen hatte. Das Zeichen zwischen dem Ende der Zickzackline und der Messerspitze aber war mir bei einem Bussaadi noch nicht untergekommen. Es war ein schwarzer Skorpion mit aufgerichtetem Hinterleib. Deutlich sichtbar war der Stachel, der bei dem schwarzen Skorpion Nordafrikas besonders giftig ist.

Mit dem Messer in der Hand ging ich zurück zu dem Korbflechter, der mein Gepäck vor dem Zugriff diebischer Hände bewahrt hatte. Ich drückte ein silbernes Fünffranc-Stück in seine Hand, ein kleines Vermögen für den Mann, aber er achtete nicht darauf. Seine schreckgeweiteten Augen hingen an dem Bussaadi und erregt krächzte er:

„El Agreb el Aswad, El Agreb el Aswad, allah inhal – der schwarze Skorpion, der schwarze Skorpion, Gott verderbe ihn!“

Ich wollte ihn fragen, was an dem Messer ihn so erschreckte. Als ich die Waffe vor sein Gesicht hielt, fiel er auf die Knie, hob abwehrend die Hände und rief:

„Wakkif, sihdi, hallisni min el mot – halt ein, Herr, bewahre mich vor dem Tod!“

Schnell nahm ich das Messer, das ihn in Furcht versetzte, beiseite.

„Allah jisallim aklak – Gott bewahre dir deinen Verstand! Du brauchst dich nicht zu fürchten. Steh auf und sag mir, wovor du solche Angst hast!“

Er blieb auf den Knien und zeigte mit zitternder Hand auf das Bussaadi.

„El Agreb el Aswad – der schwarze Skorpion! Er bringt den Tod!“

Ich nickte.

„Der Stich des schwarzen Skorpions ist sehr gefährlich, oft sogar tödlich, das stimmt. Aber dies ist nur ein Messer mit dem Abbild des Skorpions, das du nicht zu fürchten brauchst.“

„Das Abbild des schwarzen Skorpions ist genauso tödlich wie er selbst. Allah bjarif – Gott weiß es!“

Ich begann zu begreifen und starrte entsetzt auf das Bussaadi, das ich bislang so sorglos gehandhabt hatte.

„Du meinst, die Klinge ist vergiftet?“

„Na’am, sihdi, jakessa – ja, Herr, so ist es. Die Klinge ist mit dem Gift des Skorpions getränkt. Ein Schnitt oder Stich mit dem Bussaadi ist genauso verderblich, als hätte El Agreb selbst dich gestochen!“

„Woher willst du das wissen?“

„Das Zeichen, Sihdi, El Agreb el Aswad!“

„Hochinteressant, darüber musst du mir mehr erzählen!“

„Ya mussihbe, ya za’al – o Unglück, o Verdruss!“

Mit diesem Ruf sprang er auf, als sei er wahrhaftig von einem Skorpion gestochen worden. Mit fliegenden Händen raffte er seine Palmstrohhüte zusammen und stolperte davon.

Verwirrt starrte ich ihm nach. Meine Bitte um Auskunft über das Zeichen des Skorpions schien ihn noch mehr geängstigt zu haben als das tödliche Messer selbst. Ich umwickelte die Klinge sorgfältig mit einem Taschentuch und verstaute das Bussaadi in der Segeltuchtasche. Dann nahm ich mein Gepäck auf und ging, von hundert neugierigen Augenpaaren begleitet, zu der Französin.

„Excusez-moi, Mademoiselle – verzeihen Sie mir, Fräulein. Durch meine Schuld sind Sie um Ihr Geld gekommen.“

„Durch Sie, Monsieur? Aber wie kommen Sie darauf? Sie haben versucht, mein geraubtes Geld zurückzuerlangen, und dabei Ihr Leben gewagt. Gestatten Sie?“

Mit einem weißen Taschentuch betupfte sie meine rechte Wange und den Mundwinkel, wo mich der Fausthieb des Berbers getroffen hatte. Als sie die Hand zurücknahm, war das Taschentuch mit Blut befleckt.

„Merci, Mademoiselle. Aber ohne mich wären Sie wohl besser dran. Hätte ich den Kerl nicht ins Wasser geworfen, hätten Sie immerhin eine Chance gehabt, Ihr Geld zurückzubekommen. Jetzt aber ist er längst mit seinen Komplizen über alle Berge – oder sagen wir besser übers Hafenbecken.“

„Seine Komplizen?“

Ich klärte sie über meinen Verdacht bezüglich der drei Bootsinsassen auf.

„Natürlich können wir den Vorfall der hiesigen Polizei melden. Aber wie ich die Angelegenheit einschätze, kostet uns das nur einige Stunden auf der Polizeipräfektur. Ich fürchte, Ihr Geld werden Sie nicht wiedersehen.“

„Da werde ich mir wohl als Erstes eine Anstellung suchen müssen“, seufzte sie. „Ich habe nämlich keinen einzigen Centime mehr.“

„Selbstverständlich werde ich für Ihre Unterkunft sorgen, Mademoiselle. Immerhin trage ich zumindest eine Mitschuld daran, dass Sie völlig mittellos sind.“

„Sehr freundlich, aber das kann ich nicht annehmen, Monsieur. Sie haben für mich schon mehr getan, als mancher andere an Ihrer Stelle gewagt hätte.“

„Im Gegensatz zu Ihnen bin ich noch im Besitz meiner Reisekasse, Mademoiselle. Außerdem habe ich in Algier gutgestellte Freunde. Deshalb sehe ich es als meine Pflicht an, für Ihr Wohlergehen zu sorgen.“ Lächelnd fügte ich hinzu: „Il n’y a pas de mais qui tienne – keine Widerrede!“

Meine Mitreisende beeindruckte mich. Vollkommen mittellos stand sie in einem fremden Land, ja, auf einem fremden Kontinent. Und offenbar hatte sie in Algier weder Freunde noch Angehörige, sonst hätte sie das bereits erwähnt. Trotzdem jammerte sie nicht über ihr Schicksal, sondern sah tapfer nach vorn. Was auch immer sie in Afrika suchte, nur mit dieser Einstellung würde sie es erreichen.

„Cet homme de rien – dieser hergelaufene Kerl!“, ertönte ein dröhnender Bass und Kapitän Icart bahnte sich mit schwimmartigen Armbewegungen einen Weg durch die Menge. Vor uns blieb er schnaufend stehen und ballte seine gewaltigen Hände. „Ich habe alles mit angesehen, konnte aber leider nicht eingreifen. Habe ich nicht gesagt, dass eine Kompanie Infanterie den Kai abriegeln sollte?“

„Sie hatten ganz Recht, Monsieur le Capitaine“, sagte ich bemüht ernsthaft. „Am besten sollte beim Anlegen eines Überseedampfers gleich ein ganzes Regiment aufmarschieren!“

„Oui, oder eine Brigade“, nickte Aribert Icart und nahm meinen Spaß für Ernst. Er sah die junge Frau an und fragte, ob er ihr in ihrem Unglück behilflich sein könne: „Wenn Sie es wünschen, Mademoiselle, können Sie mit der ‚Avignon‘ nach Frankreich zurückkehren, kostenlos.“

Sie lehnte das Angebot höflich ab und wir verabschiedeten uns von dem Kapitän. Ich schlug vor, ein Gasthaus aufzusuchen, um nach dem Schreck eine Stärkung zu uns zu nehmen. Beladen mit ihrem und meinem Gepäck, ging ich mit ihr über den Kai auf das Häusermeer von El Dschesair zu. Wir durchpflügten die vielfältigen, aber allesamt strengen Gerüche des Fischmarkts und kehrten in einem französischen Lokal ein, das den hübschen Namen ‚Le poisson dans l’eaux‘ führte – ‚Der Fisch im Wasser‘. Auf der Speisekarte gab es kaum etwas anderes als Fischgerichte. Da wir nicht hungrig waren, schob ich die Karte zur Seite und bestellte zweimal Milchkaffee und Kognak.

Dann endlich kam ich dazu mich vorzustellen und meine Begleiterin nannte ihren Namen:

„Nadine Dufour aus Tours. Bis vor Kurzem alles andere als reich, jetzt vollkommen mittellos.“

Ich lachte:

„Sie mögen nicht mit Reichtum gesegnet sein und auch nicht mit Glück, was Ihre Ankunft in Algier betrifft, Mademoiselle Dufour, aber dafür mit Humor, besonders angesichts Ihrer Lage. Wie ist es überhaupt zu dem Raub gekommen?“

„Dieser Mann hat sich mir als Gepäckträger angeboten. Er verlangte nur zwei Centimes, die wollte er aber im Voraus haben. Als ich nach meiner Geldbörse griff, packte er schneller zu als ich. Vor allem war er stärker, leider!“

Wir tranken den Kognak und sie verzog ein wenig das Gesicht. Dann fragte ich sie, was sie nach Afrika führte.

„Mein Verlobter“, antwortete sie. „Ich will ihn hier treffen. – Aber was haben Sie, Monsieur? Sie sehen so überrascht aus.“

„Ich bin auch überrascht, allerdings freudig. Ich glaubte Sie hier ganz allein. Wenn Ihr Verlobter in Algier ist, sind Sie ja aller Sorgen enthoben.“

„Ich fürchte, er ist nicht mehr in Algier. Er und seine Gefährten wollten von hier aus zu einer Expedition in die Sahara aufbrechen. Gilbert Arnaud, das ist mein Verlobter, studiert an der Sorbonne Archäologie. Einer seiner Professoren, ein gewisser Jules Pioche, hat ihn eingeladen, an der Expedition teilzunehmen.“

„Nach was sucht die Expedition?“

„Nach einer Oase.“

„Oh, davon gibt es viele in der Sahara.“

„Es ist eine bestimmte Oase.“

„Das macht die Sache für die Expedition Ihres Verlobten schon einfacher.“

„Aber keiner weiß, wo die Oase liegt.“

„Das macht die Sache dann wieder schwierig. Hat die Oase wenigstens einen Namen?“

„Gilbert hat mir geschrieben, dass der Ort in alten Berichten als ‚Oase des Scheitans‘ bezeichnet wird.“

„Die Oase des Teufels?“

„Oui, Monsieur. Haben Sie davon gehört?“

Ich schüttelte den Kopf:

„Ich war bereits in Nordafrika, aber ein Ort dieses Namens ist mir nicht bekannt. Was ist so besonders an der Oase des Scheitans?“

„Große Schätze aus alter Zeit sollen dort verborgen sein.“

„Sind Ihr Verlobter und sein Professor Archäologen oder Schatzsucher?“

„Beides. Das Auffinden der Schätze würde Aufschluss über wichtige Ereignisse der Vergangenheit geben. Professor Pioche vermutet, dass es Schätze aus römischer Zeit sind, von den Römern versteckt, als die Vandalen das Land eroberten. Alten Berichten zufolge, die nur bruchstückhaft erhalten sind, brachten die Römer ihre Reichtümer an einen geheimen Ort, zu eben jener Oase des Scheitans.“

„Und woher stammt der teuflische Name?“

„Der Ort soll verflucht sein. Jüngere Überlieferungen besagen, der Teufel selbst wohne an dem Ort und ziehe jeden in die Hölle hinab, der sich an dem Schatz zu vergreifen sucht.“

„Das hört sich nicht sehr ermutigend an“, meinte ich. „Sind Sie Ihrem Verlobten nachgereist, um ihn von dem Unternehmen zurückzuhalten?“

Erstaunt sah sie mich an.

„Monsieur, können Sie hellsehen?“

„Leider nicht, sonst hätte ich den Berber ins Meer geworfen, bevor er Ihre Börse raubte. Aber jemand mit, verzeihen Sie, Ihren geringen Mitteln fährt nicht nur so zum Spaß nach Afrika.“ Ich nahm einen Schluck von meinem Kaffee. „Mich wundert allerdings, dass die Universität von Paris ein so gewagtes Unternehmen finanziert. Die ganze Geschichte hört sich eher abenteuerlich an als wissenschaftlich fundiert.“

„Das hat der Dekan der Archäologischen Fakultät auch gesagt, als er Professor Pioches Antrag auf Finanzierung einer Expedition ablehnte. Aber Monsieur Pioche fand einen privaten Investor, Monsieur Vincent Jacasse, der die Expedition auch begleitet.“

„Ein Förderer der Wissenschaft oder ein Glücksritter?“, fragte ich.

„Er gibt sich als Ersteres aus, aber ich kenne seine wahren Beweggründe nicht. Das ist auch ein Grund, weshalb ich mich um Gilbert sorge. Schade nur, dass er wohl nicht mehr in Algier ist. Die Expedition wollte die Stadt schon vor zwei Wochen verlassen.“

„Konnten Sie Ihren Verlobten nicht von dem Unternehmen zurückhalten?“

„Gilbert ließ nicht mit sich reden. Er sprach davon, dass so eine Chance für ihn nicht wiederkäme. Wenn er und Professor Pioche die Oase des Scheitans finden, werden sie dafür einen unermesslichen wissenschaftlichen Ruhm ernten.“

„Nicht nur den“, sagte ich bitter und dachte an den versteckten Schatz. „Warum sind Sie nicht früher nach Afrika gefahren, Mademoiselle?“

„Mein Vater war strikt dagegen und ich wollte ihn nicht aufregen. Er war sehr krank und bedurfte meiner Pflege. Doch er starb und ich war plötzlich allein. Seine Uhrmacherwerkstatt war hoch verschuldet. Alles, was mir blieb, reichte für eine Fahrkarte nach Algier und eine schmale Reisekasse. Und selbst die bin ich jetzt los.“

Die Erinnerung an den Schicksalsschlag warf einen Schatten auf ihre ebenmäßigen Züge. Ein oberflächlicher Betrachter hätte Mademoiselle Dufour vielleicht nicht für hübsch gehalten. Ihrem Gesicht fehlte jene Sinnlichkeit, die auf den ersten Blick entflammt. Doch wer die Französin länger ansah, entdeckte in ihrem Antlitz eine tiefe, ernste Anmut, die stärker und ausdauernder zu fesseln vermochte als jener grelle Reiz, der ebenso viel verspricht, wie er schnell verfliegt. Der betrübte Ausdruck schadete Nadine Dufours Liebreiz nicht, aber er dauerte mich.

Ich trank meinen Milchkaffee aus und erhob mich.

„Meine Freunde hier in Algier fragen nicht nach Geld. Sie können so lange dort bleiben, wie es nötig ist, um nach Ihrem Verlobten zu forschen.“

„Wenn ich nur etwas Geld hätte, würde ich mir ein günstiges Hotelzimmer suchen.“

„Ich könnte Ihnen das Geld auslegen, Mademoiselle, aber wenn wir unter einem Dach wohnen, kann ich Ihnen besser helfen. Und zöge ich in ein Hotel, würden meine Freunde mir furchtbar zürnen.“

„Sie wollen mir helfen, Monsieur? Wobei?“

„Bei der Suche nach Ihrem Verlobten natürlich.“

„Das wird Sie von Ihren Geschäften abhalten.“

„Mein Geschäft ist es, Land und Leute kennenzulernen, möglichst auf fremden Pfaden, die noch kaum eines Europäers Fuß betreten hat. Und welcher Pfad könnte fremder sein als der zur Oase des Scheitans?“

Das sagte ich nicht nur, um sie zu beruhigen. Die seltsame Oase hatte mein Interesse erweckt. Und da ich keinem Zeitplan zu folgen hatte, stand mein Entschluss fest: Ich wollte das Geheimnis der Oase ergründen!

2. Beim Vater der tausend Gewänder

Vor dem Lokal mietete ich einen kräftigen Berber als Gepäckträger für Mademoiselle Dufours Tasche und meinen Reisesack. Die Segeltuchtasche trug ich selbst. Es widerstrebte mir, die kostbaren Waffen unnötig aus der Hand zu geben, und sie wären wohl auch zu schwer für unseren Träger gewesen. Die große Doppelbüchse allein ließ manchen Mannes Arm zu Boden sinken.

Wir gingen durch die dicht bevölkerten engen Gassen zur Straße Bab-Azoun, die von mehreren großen Anwesen gesäumt wurde. Bevor die Franzosen kamen, wohnten hier muselmanische Kaufherren, erfolgreiche Piraten, türkische Agas[4] und Berberfürsten. Nach außen spricht wenig für die Pracht der großen Dars, der orientalischen Paläste. Außer gelegentlichen Torbögen mit mehr oder minder kunstreichen Verzierungen sieht man kaum etwas anderes als blinde Mauern, deren abweisende Haltung von den wenigen winzigen, vergitterten Fenstern eher unterstrichen als abgemildert wird. Inzwischen haben viele Europäer von den Dars Besitz ergriffen, so auch Monsieur André Latréaumont.

Der Leiter eines großen nordafrikanischen Handelshauses war ein Onkel mütterlicherseits meines alten Reise- und Jagdgefährten Sir Emery Bothwell. Emery und ich hatten bei meiner ersten Reise nach Afrika Latréaumonts von einer Gum[5] verschleppten Sohn Renaud befreit und heil nach Algier zurückgebracht.[6] Seitdem war ich bei der Familie Latréaumont ebenso angesehen wie Emery und ich wunderte mich nicht, dass der Hausherr persönlich zur Außenpforte kam, nachdem ich meine Karte abgegeben hatte.

Mit flinken Schritten eilte er uns entgegen und umschlang mich wie einen lange vermissten Bruder. Oder wie ein Sohn seinen Vater, dachte ich, da der kleine Franzose mir kaum bis zur Schulter reichte. Ich entlohnte den Träger und zwei Hausdiener brachten unser Gepäck ins Innere des Dars, das auf mich noch genauso seltsam wirkte wie bei meinem ersten Besuch in Algier. Auf Schritt und Tritt vermischte sich arabische Baukunst mit europäischer Innenausstattung, erblickte man lederne Klubsessel und seidenbespannte Ständerlampen neben hufeisenförmigen Türen und arabesken Stuckaturen.

Madame und Mademoiselle Latréaumont empfingen uns in einem von Bogengängen gesäumten und mit üppigem Grün bewachsenen Innenhof. Ein plätschernder Springbrunnen und zwei Teiche, in denen weißköpfige Enten kreuzten, sorgten für angenehme Kühle. Ein maurischer Pavillon, üppig mit geometrischen Ornamenten verziert, schützte die Damen vor dem Sonnenlicht. Auch sie begrüßten mich mit überschwänglicher Herzlichkeit und zeigten sich noch erfreuter, als ich ihnen den Lederumschlag überreichte, den Renaud Latréaumont mir anvertraut hatte. Denn neben wichtigen Geschäftspapieren, die nur für Monsieur Latréaumont von Interesse waren, enthielt der Umschlag auch einen langen Brief mit den neuesten privaten Nachrichten des Sohns und Bruders. Renaud Latréaumont leitete inzwischen das Marseiller Verbindungsbüro des Handelshauses, was ich zum Anlass genommen hatte, ihn vor meiner Einschiffung nach Afrika zu besuchen.

„Renaud hat recht getan, die Post Ihnen anzuvertrauen, mein Freund“, sagte André Latréaumont. „Es sind unruhige Zeiten und sogar hier in Algier verschwinden wichtige Dokumente und selbst Menschen wie in jenen Tagen, als das Wort eines Barbaresken alles, das Leben eines Europäers aber nichts galt.“

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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