Hanfpsychose - Christian Dorn - E-Book

Hanfpsychose E-Book

Christian Dorn

4,7

Beschreibung

Ein Herz für Mortler! Frau Mortler ist der Grund; warum ich dieses Büchlein geschrieben habe und ihr möchte ich es auch widmen, weil ich glaube, dass sie ganz dringend jegliche Information zum Thema Drogen und Sucht bitter nötig hat (…und selbstverständlich habe ich ihr ein Exemplar geschickt!), denn wer nicht nur in den Social Media dermaßen als Scharlatan entlarvt wird und dann trotzdem noch - sich selbst als Koryphäe inszenierend - auf jede Bühne hüpft, kann einem eigentlich nur noch leidtun und verdient Mitgefühl!

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www.hanfverband.de

Ich bin seit 2013 Mitglied und Privatsponsor im Deutschen Hanfverband, für eine humanere Drogenpolitik, Cannabis in der Medizin und einen funktionierenden Jugendschutz…

Drogenpolitik endlich menschlich machen!

Liebe Hanffreunde!

Verzichtet auf ein halbes Gramm pro Monat und meldet euch für die gesparten 5 € beim DHV an. Es gibt mindestens 4 Millionen Kiffer in Deutschland. 100.000 davon werden jedes Jahr vor Gericht gestellt. Und nur 2000 davon sind Mitglied im DHV - Leute, dass ist peinlich!

Hört endlich auf zu jammern und engagiert euch!

Und wenn ihr das nicht mach, tja dann habt ihr es vielleicht nicht besser verdient…

„Die Menschen, die diese Welt ruiniert haben tragen Krawatten und rauchen keine Joints…”

- Christian Dorn -

Für die beste Droge der Welt…

…der psychoaktiven Musik von Hans Söllner!

Mein herzlichster Dank gilt…

…meinem Musiktherapeuten Hans Söllner und meinen beiden Ziehsöhnen Vitus und Kilian, die mir stets Mut

Inhaltsverzeichnis

Vorwort und

Einleitung

GESTERN: Psychotischer Umgang…

Hanf NORMAL: Was Cannabis war, bevor es zum Schreckgespenst gemacht wurde…

Prohibihäää??? Eine kurze Definition des Betrachtungsgegenstandes…

Prohibitionsgeschichte: Glasharte Lügen, Betrug, Manipulation und vorsätzlich inkompetente Panikmache…

Betroffen: Wie die Prohibition Ihnen - und vor allem Ihren Kindern - Schaden zufügt…

Verfolgung: Recht und Gesetz: Von wegen!

Führerscheinentzug

Berufsverbot

Zwangstherapie: Therapie statt Strafe…

Schußwaffengebrauch

Haft

Fazit: Was ich noch loswerden will…

HEUTE: Medizinische Anwendung…

Staatliche Selektion: Welcher Schwerkranke Hilfe bekommt und welcher nicht, entscheiden CDU / CSU…

Und dann kam sie: Marlene M. aus R. - Meisterin der ländlichen Hauswirtschaft, Bezirks- und stellv. Landesbäuerin, und Teilzeit-Bundesdrogenbeauftragte…

: Was medizinisches „Marihuana" kann und wie man es anwendet…

Cannabispatienten 1: Ich selbst…

Cannabispatienten2: Meine KlientInnen…

Das Urteil!

Jugend und Cannabis!

Fazit: Was ich noch loswerden will…

MORGEN: Legaler Genuss…

Status Quo global: California Dreaming…

USA

Kanada

Uruguay

Portugal

Status Quo national: Berlin calling…

Verhinderer: Nur weil man etwas Falsches endlos wiederholt wird es nicht richtiger…

CDU / CSU

AfD

SPD

Gestalter: (Parteiliche) Initiativen und Stellungnahmen…

Grüne

Piraten

Linke

FPD

Volksbegehren in Bayern

Deutscher Hanfverband

LEAP: Law Enforcement Against Prohibition Deutschland - Polizisten, Richter und Staatsanwälte für eine fortschrittliche Drogenpolitik

Schildower Kreis: Netzwerk von Experten aus Wissenschaft und Praxis

Bremen

Fazit: Was ich noch loswerden will…

Zusammenfassung

Literatur

Internetquellen

Autor

Leseempfehlungen

Vorwort

Wie könnte ich ein rebellisches und sehr persönliches Büchlein über Hanf besser und würdiger einleiten, als mit den Gedanken des Menschen, der wie kaum ein anderer in unserem Land für Freiheit, für Menschlichkeit und für Gerechtigkeit steht, und der mich jeden Tag zu einem besseren Sozialarbeiter, Psychologen und Professor macht, der mich zwei Chemotherapien hat überstehen lassen, der mich durch die einsamsten Zeiten meines Lebens begleitet hat, der mir über den Tod meines Dad`s hinweggeholfen hat und der in meiner beinahe 80jährigen Mutter - außer mir - den wohl größten Fan hat…

…der Kiffer Hans Söllner!

(Fotos mit freundlicher Genehmigung: Privat: © Trikont Verlag – www.trikont.de)

Er - der mir jeden Tag aufs Neue Mut macht und mir Kraft gibt meine Meinung zu sagen und der mich motiviert an mir zu arbeiten um ein besserer Mensch zu werden - war und ist selbst noch immer ein Verfolgter. Verfolgt, nur weil er Politikern den Spiegel vorhält, Hanf raucht und ihnen sagt, was sie viel öfter hören müssten - die Wahrheit! Die Wahrheit über das Leben, so wie es normale Menschen tagtäglich bestehen müssen - so wie er selbst, als einer von ihnen - als einer von uns…

Wie so ein Leben aussehen kann, wenn man in Deutschland, oder noch wesentlich schlimmer, in Bayern, mit Hanf in Berührung kommt oder auch nur damit in Verbindung gebracht wird, macht die Geschichte vom „bayerischen Rebellen”, dem Wächter der Mitmenschlichkeit in unserem langsam „auskühlenden” Land mehr als deutlich… Wenn Sie mehr darüber wissen möchten, sollten Sie die brandneue Heimseite vom Hans besuchen…

http://www.soellner-hans.de

…. oder noch besser, seine nagelneue Biografie lesen…

„Freiheit muss weh tun” (Knaus 2015),

Auf seinem Album „SoSoSo” findet man den nachfolgenden Song „Ganja”, der eine Ahnung davon vermittelt, wie wohl die deutliche Mehrheit der Hanfkonsumenten die Wirkungen und Auswirkungen des Cannabiskonsums erleben…

Ganja is des beste wos i kenn. Es riacht einfach sau guad wenn is vabrenn. I bau ma jeden dog an Spliff. Mir geht's einfach guad, wenn i kiff.

Ganja is des beste wos i hab. Und i hoff irgendwann wochst wos auf meim grob. Do gfrei i mi fast a bissl aufs sterm. I rauchs einfach gern.

Hey Doktor sog ma, wos is los mit mir.I kann de ganze nacht ned schlaffa. I drah mi bloß hin und her. I glaub i bin depressiv, i kannt den ganzn dog rean. I konn nix mehr seng und i mog nix mehr hern. Da Doktor sogt des hamma glei und er verschreibt mir ein rezept.

An ganzn sog voi bunte pillen, dann foht er mit seim porsche weg. Wirklich i woids nehma, aber i hab ma ned draut. Es kann doch ned guad sei, wos so gfährlich ausschaud.

I muas heid zur MPU. I rauch no schnell an dübel auf da straß. In rosenheim beim tüv. Des wird a spaß. Ein psychologe stellt mir fragen und er frogt scheinheilig wias ma geht. I lachn oh und sog zu erm Hey wos, sigst du des ned. I sitz mein kopfhörer auf. Three little Birds. I fang zum danzn oh frogn obs na stört. Es dauert koane 20 minutn dann kommt de polizei. I hab mein führerschein ned griagt. Aber dafia bin i frei.

Hey, mei frau sogt neilich. Sie hod an unsam sex überhaupt koan spaß. Oiwei des saibe, eine ause, 20 minuten und des wars. Sie mächt gern gliebt wern sogts. Und ned gnoglt oder gfi***. Wos recht hod hods recht. I hab goaned lang überlegt. I geh ause in de küch. I bau ma an gloana joint. I dad heid no in da küch sitzen aber mei frau hod mi irgenwann ghoid. Dann sama langsam ins bett Und ham uns ganz langsam gliebt. I hab goaned gwusst, dass des so langsam geht.

Da doud klopf bei mir oh. I mach auf und losn rei. Er sogt grüß gott gibt ma d hand und sogt Oida Langsam wird's zeit. I reis mi los und sog zu erm I brauch no oa moi kurz zwoa hend. Mit oana hand baud ma se einfach koan joint. Und wiara riacht wos do vabrennt. Griagt er ganz grouse augen. Er frogt ob er a moi ziang derf I kanns bis heid ned glaum. Er raucht mir mein ganzen joint weg. I habs nia bereut. Er sitzt oiwei no auf meiner couch Und überlegt wos er woid.

(Text mit freundlicher Genehmigung von Hans Söllner und © Trikont Verlag – www.trikont.de - „Ganja”: Musik und Worte von Hans Söllner, Album: SoSoSo)

Auf seine erdige und eingängige Art beschreibt der Hans, was „Ganja”, also Hanf, Cannabis oder „Marihuana” alles sein oder machen kann. Er singt davon, dass es ihm einfach gut tut, er singt davon wie anders er die Welt wahrnimmt, er singt von Verfolgung und er singt von Heilung. All das „ist” die Jahrtausende alte Kulturpflanze Hanf!

Nur eines ist Hanf ganz sicher nicht, auch wenn es zur Irreführung und bewusst abwertend vom amerikanischen Prohibitionspsychotiker Harry Jacob Anslinger zu „Marihuana” gemacht wurde: Hanf ist keinesfalls das Schreckgespenst, dass eine wissenschaftlich nachweisbar verlogene und Panik verbreitende 60jährige Prohibitionsrhetorik aus ihm gemacht hat. Fakt ist, dass beim Cannabiskonsum die Verfolgung deutlich mehr Schaden anrichtet, als der Konsum der Substanz selbst. Natürlich soll an dieser Stelle nicht verschwiegen werden, dass man auch mit Hanf seine Probleme bekommen kann, wenn man ihn ohne Verstand sinnlos und übermäßig konsumiert, so wie Jugendliche das hin und wieder tun (können), weil es absolut keinen Jugendschutz gibt. Das ist nicht anders als bei Schokolade, Pommes und Burger, durch die man adipös wird und vielleicht sogar Diabetes bekommt oder bei Tabak oder bei Alkohol, mit der Ausnahme, dass durch Cannibskonsum noch nicht ein Mensch gestorben ist, durch falsche Ernährung, Tabak- und Alkoholgenuss jährlich aber hunderttausende frühzeitig zu Tode kommen. Wozu also das hunderttausendfache Abhören, der Milliarden teure Verfolgungsapparat, das Zerstören von Leben aus purer Willkür?

Die Treibende Kraft hinter diesem, für einen ernsthaften Wissenschaftler, der sich seit 20 Jahren mit der Thematik befasst und immer noch jeden Tag etwas dazu lernt, überhaupt nicht mehr nachvollziehbaren Wahnsinn ist - zumindest hier in Deutschland - die skandalbewährte und über Jahrzehnte „verfilzte” CSU mit ihrer drogenpolitischen Galionsfigur, der völlig inkompetenten und ebenso völlig überforderten Marlene Mortler, unserer Teilzeit Bundesdrogenbeauftragten1 und der wohl mit Abstand größten Fehlbesetzung der jüngeren deutschen Politikgeschichte. Ihr fehlt es - als gelernter Landwirtin - einfach schon an rudimentärem Wissen, dass jeder Studierende der Sozialen Arbeit nach dem ersten Semester hat - diesen Nachweis werde ich nicht schuldig blieben. Aber dazu später noch wesentlich mehr.

„Die Welt” hat mit dem Hans ein gewohnt tolles Interview gemacht, das sehr deutlich zeigt, worum es in diesem Büchlein gehen soll…2

Die Welt:

Die Polizei hat Sie Ihr halbes Leben lang gejagt.

Söllner:

Mittlerweile haben wir ein gutes Verhältnis, weil die begriffen haben, dass es mir nie darum gegangen ist, die Polizei niederzumachen oder irgendwelche Richter. Es ist mir um mein Recht gegangen, dass ich auch mit Dreadlocks von Reichenhall nach München fahren kann, ohne dass sie mich viermal aufhalten und mir die Hose runterziehen. Aber es ist halt immer wieder einer dabei, der meint, jetzt krieg' ich dich, du Drecksau. Und es ist faszinierend, wie sie es seit 40 Jahren immer wieder mit den gleichen Tricks probieren: "Ja, hier riecht's doch nach Marihuana?" Darauf ich: "Es muss hier nach Marihuana riechen! Sonst wäre nämlich keine Gefahr im Verzug. Und Sie dürften mich nicht kontrollieren.”

Die Welt:

Sie sind bekennender Kiffer, für die Legalisierung der Droge.

Söllner:

Ich kiffe, weil es mich inspiriert. Beim Musikmachen. Beim Schreiben. Weil ich dadurch meine Gedanken auf die Reihe bekomme. Weil ich da bleibe und nicht abdrifte. Und ich hab' immer gesagt: Ich bin nicht für die Legalisierung, sondern für die Entkriminalisierung des Marihuana-Konsums.

Ich hab' kein Problem damit, für etwas bestraft zu werden, wenn es strafbar ist – also so, wie wenn sie dich mit 0,8 oder 1,2 Promille am Steuer erwischen. Aber Kiffer sind bei uns Freiwild. Du kannst heute Flüsse verseuchen, einfache Leute betrügen oder gegen Minderheiten hetzen und es passiert dir nicht großartig was. Aber als Kiffer kannst du sehr viel verlieren: Lehre, Führerschein, Job. Alles geht drauf, wenn sie dich mit drei Gramm erwischen. Das geht so nicht mehr. In der heutigen Zeit.

Die Welt:

Unter den Leuten, mit denen Sie Ihre Sachen zu erledigen hatten, sind viele CSU-Politiker. Für Ihre verbalen Attacken haben Sie im Lauf der Zeit 300.000 Euro Strafe gezahlt. Welcher Teufel hat Sie da geritten?

Söllner:

Mein Teufel heißt Freiheit. Und die hat was mit Erkennen zu tun. Als ich in den 80-ern auf den Gauweiler losgegangen bin und gesagt hab', der hat ein Gesicht, als ob wir die Reichskristallnacht noch vor uns hätten, hatte er grad diesen Katalog verfasst, in dem sinngemäß stand: Alles, was eine dunkle Hautfarbe hat und vier Leberflecke auf vier Quadratzentimetern, hat möglicherweise Aids. Das kann man doch nicht durchgehen lassen.

Die Welt:

Ist es wahr, dass Ihnen ein Polizist bei einer Kontrolle mit seinem Urin aus der Patsche geholfen hat?

Söllner:

An diesem Tag hat dieser Polizist tatsächlich die Reset-Taste gedrückt. Es ging dabei nicht darum, dass ich bekifft Auto gefahren wäre. Aber ich wäre beim Urintest positiv gewesen, weil ich am Abend davor, wie immer vor meinen Konzerten, einen Joint geraucht habe. Da sagt dieser Polizist: "Herr Söllner, wenn Sie einverstanden sind, gebe ich Ihnen meinen Urin." Seitdem bin ich mir sicher, dass das geltende Sanktionensystem ein Auslaufmodell ist – wenn schon die Polizei es in Frage stellt.

Es geht um Verfolgung, um Schusswaffengebrauch gegen Konsumenten, es geht um Schwerkranke die ihre Medizin nicht bekommen, es geht um einen insbesondere von der CSU verhinderten Jugendschutz, es geht um durch Repression zerstörte Leben, es geht um Bevormundung durch völlig verfehlte Zwangstherapien (Mortler: „Manche Menschen muss man halt zu ihrem Glück zwingen…”) und es geht um Berufsverbote und damit um die Vernichtung von Existenzen wegen lächerlicher Nicht-mal-Gramm-Mengen, vor allem aber geht es um Freiheit! Die Freiheit und das Gott gegebene Recht das zu tun was man möchte, solange man mit seinem Verhalten niemanden schädigt!

Freiheit tut eben weh…!

Loss Ruhig Eina In Dei Haus, Es Gibt Nix Zum Vabergen

Du Bleibst Oiwei Da Kloane, Vor Dene Ganz Großen Herren

Lass Die Bestrafen Für Wos Von Dems Sowieso Nix Mehr Vastehen

Freiheit Muass Weh Doa, Sonst Konns Mas Ned Leben…

(Text mit freundlicher Genehmigung von Hans Söllner und © Trikont Verlag – www.trikont.de - „Freiheit”: Musik und Worte von Hans Söllner, Album: Oiwei I)

(Fotos mit freundlicher Genehmigung: Live: © Michael Schönherr – www.jahpix.de)

(Am 20.6.2013 hat Christian Dorn, Professor für Psychologie und Sozialwissenschaften und DHV-Privatsponsor, seine Petition in Lindau eingereicht. Er schreibt uns zur Petition folgendes Statement: "Bitte engagiert euch Leute und habt keine Angst - es gibt Menschen, die auf die Chancen angewiesen sind, die eine menschlichere Drogenpolitik bietet…"3)

Jimmy Carter, der 39. Präsident der USA brachte es dann in einem Leitartikel in der New York Times auf den Punkt…

"Die Strafen gegen den Besitz einer Droge sollten beim Einzelnen nicht mehr Schaden anrichten als der Konsum der Droge selbst."

Cannabiskonsumenten schädigen niemanden!

Und dennoch wird ihnen permanent und unter jedem noch so fadenscheinigen Vorwand geschadet. Alkohol und Tabakkonsumenten - und ich spreche ausdrücklich niemanden das Recht auf sein abendliches Bierchen oder seine morgendliche „Kippe” ab - schädigen dagegen uns alle. Schon alleine der volkswirtschaftliche Schaden den Alkohol und Tabak nur aufgrund der damit zusammenhängenden Krankentage verursachen, lassen zumindest die von den Prohibitionisten noch immer gewollte Werbung für diese Produkte (und neuerdings auch E-Zigaretten…) bei gleichzeitig willkürlicher Verfolgung von Hanfkonsumenten mehr als fraglich erscheinen.

Und so gibt es wahrscheinlich auch nichts, was über Hanf noch nicht geschrieben worden ist und dabei hätte ich es auch bewenden lassen. Warum also noch ein weiteres Buch? Der Grund dafür ist schlicht und einfach – weil ich es satt habe und weil ich mir darüber Sorgen mache, dass ich langsam absolut verstehen kann, warum unser Ex-Vizekanzler Joschka Fischer einmal Steine geworfen hat! Ich bin gezwungen in der Praxis tagtäglich Pflaster auf Symptome zu kleben obwohl schon lange eine Operation des Systems notwendig wäre. Und außerdem macht sich meiner Meinung nach jeder, der das alltägliche Elend mitbekommt, das die aktuelle prohibitionistische Drogenpolitik hervorruft und nicht handelt, mitschuldig! Und wenn das so weiter geht, werden wir zumindest bei uns im Kreis Lindau, zum Beispiel bald keinen praktizierenden Suchtmediziner mehr haben - „…weil sie Angst vor rechtlichen Sanktionen haben…” und nach Aussage eines Lindauer Kollegen „…immer mit einem Fuß im Knast stehen!” Das kann doch nicht wahr sein?!?

"Wer den freien Genuss von Cannabis befürwortet, nimmt in verantwortungsloser Weise den Tod von Tausenden junger Menschen in Kauf.”

(Edmund Stoiber, ehemaliger Ministerpräsident von Bayern, 1997: Anm. d. Verf.: Wenn da mal jemand keinen blassen Schimmer hat, oder anders ausgedrückt: einfach öfter mal die Klappe halten…)

Aussagen wie diese – und davon gibt es bis heute unzählige - zeugen von - hoffentlich - vorsätzlicher Inkompetenz, sind fahrlässig und verwerflich, weil sie entgegen aller wissenschaftlichen Erkenntnisse und wieder besseren Wissens so, nur aus einem Grund getätigt werden, nämlich um Angst und Panik zu schüren. Um die eigene Ideologie besser durchsetzen oder am Leben halten zu können - eine Ideologie wohlgemerkt, und zu keinem anderen Schluss komme ich hier, die gegen alle Menschen gerichtet ist, die die Welt anders wahrnehmen als die Agitatoren der Bierzeltpartei CSU.

Diese Ideologie wird, trotz ebenfalls wissenschaftlich erwiesener gesundheitlicher und sozialer Nachteile Dritter um jeden Preis weiter verfolgt. Und um den Dritten ein Gesicht zu geben – es handelt sich dabei um unsere Kinder und und um unsere Jugendlichen die von den Schulen verwiesen werden und ihre Lehrstellen verlieren und es handelt sich oft um die Schwächsten, wie Menschen mit Behinderung oder chronisch oder unheilbar Erkrankte in unserer Mitte und - es handelt sich um mich, und deshalb ist es persönlich! Aber auch dazu später mehr…

Hier geht es nicht darum mit dem Finger auf bestimmte Gruppen zu zeigen - mit der ausdrücklichen Ausnahme CSU! -, die mit Sicherheit mehrheitlich auch nur gesundheitliche Fragestellungen umtreiben und die wissen wollen, ob ihre Kinder auch nach einer Legalisierung noch - es muss eigentlich heißen „wieder” - sicher sind. Es geht darum den Graben der Ignoranz, Beschränktheit und Manipulation zu überbrücken und es geht darum sich klar bewiesenen Tatsachen nicht zu verschließen, so wie es die FDP gerade vorgemacht hat!

Denn eines ist ganz klar: folgt man der Argumentation der Prohibitionisten, dann stellt man sich irgendwann unweigerlich die Frage: Warum sind Alkohol und Nikotion noch immer nahezu unbeschränkt im Verkehr und warum ist Hanf nicht einmal in einem besteuerten und klar reglementierten Kontext erlaubt?

Denn eines muss klar sein, bei den Todeszahlen heißt es:4

Alkohol / Tabak jährl. ca. 200.000 Tote - Cannabis 0Frau Mortler ist der Grund warum ich dieses Buch geschrieben habe und ihr möchte ich es auch widmen, weil ich glaube, dass sie ganz dringend jegliche Information zum Thema Drogen und Sucht bitter nötig hat (…und selbstverständlich habe ich ihr ein Exemplar geschickt!), denn wer nicht nur in den Social Media dermaßen als Scharlatan5 entlarvt wird und dann trotzdem noch - sich selbst als Koryphäe6 inszenierend7 - auf jede Bühne hüpft, kann einem eigentlich nur noch leid tun und verdient Mitgefühl!

Denn dass es Zeit ist, für den überfälligen Wandel in der weltweiten Drogenpolitik, haben mittlerweile auch die Vereinten Nationen verstanden, die ja alles andere als unbeteiligt an der Etablierung der Prohibition waren…8

„Experten der Vereinten Nationen (UN) haben offenbar einen grundlegenden Wandel in der Drogenpolitik in Erwägung gezogen. Das UN-Büro für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC) verhinderte in letzter Minute die Veröffentlichung eines Dokuments, das die Regierungen weltweit dazu auffordert, den Konsum und Besitz aller Drogen zu entkriminalisieren, berichtet die BBC.”

„In dem Dokument begründet das UN-Büro seinen Vorstoß unter anderem damit, dass eine Entkriminalisierung die überlasteten Justizvollzugssysteme vieler Staaten entlasten und eine bessere Gesundheitsprävention für Drogennutzer ermöglichen würde. Als Maßnahmen schlägt das UNODC vor, den Konsum von Drogen und den Besitz kleinerer Mengen zum persönlichen Gebrauch zu erlauben.”

„Das UNODC wurde 1997 als Einrichtung zur Kriminalitätsbekämpfung gegründet. Es berät Staaten bei der Entwicklung von nationalen Drogengesetzen und führt Forschungsprojekte zum Thema durch. Bisher galt das Büro als Befürworter einer restriktiven Drogenpolitik. Sollte sich die UN-Behörde tatsächlich öffentlich hinter den Aufruf zur Entkriminalisierung stellen, käme dies einem grundsätzlichen Politikwechsel gleich.”

Nur die CSU, die hat - vorsätzlich - noch immer so gar nichts verstanden! Und was ich ihr zum Vorwurf mache ist dann auch nicht, dass sie einfach eine schlechte Arbeit macht, ich werfe ihr vor, dass sie uns alle vorsätzlich gefährdet und billigend in Kauf nimmt dass Menschen zu Tode kommen, nur zur Durchsetzung ihrer eigen, beschränkten und so gar nicht bunten Weltsicht!

Hanfige Grüsse, die allerbesten Wünsche und gute Besserung für alle die es nötig haben,

Euer / Ihr

Prof. (FH) Dr. Dipl. Soz.-Päd. Christian R. Dorn

Lindau, im April 2016

1vgl. http://www.topagrar.com/news/Home-top-News-Agrarpolitik-bleibt-Schwerpunkt-fuer-Mortler-1362359.html; 12.02.2016, 23.04 Uhr: Agrarpolitik bleibt Schwerpunkt für Mortler… Die CSU-Bundestagsabgeordnete Marlene Mortler plant keinen Themenwechsel. „Agrarpolitik bleibt ein Schwerpunkt meiner Tätigkeit als Abgeordnete“, sagte die Vorsitzende des unter anderem für Ernährung und Landwirtschaft zuständigen Arbeitskreises der CSU-Landesgruppe. Mortler trat damit Befürchtungen entgegen, sie werde sich künftig vornehmlich ihrer neuen Funktion als Drogenbeauftragte der Bundesregierung widmen. Eigener Einschätzung zufolge wird die CSU-Politikerin nunmehr rund die Hälfte ihrer Arbeitszeit für die Themen Ernährung, Landwirtschaft und ländlicher Raum aufwenden. Allerdings werde sie angesichts der zusätzlichen Aufgaben gezwungen sein, Abstriche bei Terminen im Wahlkreis zu machen, „so schwer mir das auch fällt“.

2Quelle: http://www.welt.de/regionales/bayern/article150287957/Wenn-es-okay-ist-gebe-ich-Ihnen-meinen-Urin.html; 12.02.2016, 18.53 Uhr

3 vgl. https://hanfverband.de/nachrichten/news/petition-in-lindau-am-bodensee-in-bayern-eingereicht; 17.02.2016, 03.44 Uhr

4vgl. http://www.spiegel.de/gesundheit/psychologie/jahrbuch-sucht-2014-die-verheerenden-folgen-von-alkohol-und-tabak-a-965585.html; 24.02.2016, 23.33 Uhr

5 vgl. http://www.duden.de/rechtschreibung/Scharlatan; 13.02.2016, 20.00 Uhr: Scharlatan: jemand, der bestimmte Fähigkeiten vortäuscht und andere damit hinters Licht führt…

6vgl. http://www.duden.de/rechtschreibung/Koryphaee_Experte_Taenzerin; 13.02.2016, 20.01 Uhr; Koryphäe: (bildungssprachlich) jemand, der auf einem bestimmten Gebiet außergewöhnliche Fähigkeiten besitzt

7 vgl. http://www.drogenbeauftragte.de

8vgl. http://www.welt.de/politik/ausland/article147798493/UN-Dokument-fordert-legalen-Konsum-aller-Drogen.html; 20.02.2016, 04.35 Uhr

Einleitung

Hanfpsychose:Eine Psychose bezeichnet eine Gruppe schwerer psychischer Störungen, bei denen die Erkrankten die Realität verändert wahrnehmen oder verarbeiten. Das Krankheitsbild ist sehr vielfältig: Betroffene haben typischerweise Halluzinationen und/oder Wahnvorstellungen und/oder schwerwiegende Denkstörungen.9

Man unterscheidet formale und inhaltliche Denkstörungen. Formale Denkstörungen beziehen sich auf den Ablauf der Gedanken wie z. B. eine Verlangsamung des Denkens oder eine gedankliche Zerfahrenheit. Auch Veränderungen der Wahrnehmung von sich selbst, von anderen oder der Umwelt können auftreten.10

Formale Denkstörungen

Liegen formale Denkstörungen vor, ist der Ablauf der Gedanken gestört. Es hängt von der Häufigkeit und dem Ausmaß der Störung ab, ob diese von pathologischer Relevanz ist. Die betroffenen Patienten…

…denken langsam und schleppend (Denkhemmung und Denkverlangsamung)

…sind fixiert auf wenige Themen, u. U. ist auch der verwendete Wortschatz eingeschränkt (Gedankenarmut)

…wiederholen immer wieder die gleichen Gedanken, Worte oder Sätze (Perseveration)

…können nebensächliche Einzelheiten nicht von wichtigen Details unterscheiden (Umständliches Denken)

…beantworten Fragen nicht, obwohl sie sie verstehen (Vorbeireden)

…beschäftigen sich ununterbrochen mit unangenehmen Themen, ohne zu einem Ergebnis zu kommen (Grübeln)

Inhaltliche Denkstörungen

Inhaltliche Denkstörungen sind dadurch gekennzeichnet, dass die Betroffenen reale Wahrnehmungen falsch interpretieren oder Vorstellungen haben, die sie entweder selbst als unangenehm empfinden oder die von anderen nicht verstanden werden. Von pathologischer Bedeutung sind sie, wenn sie das tägliche Leben der Betroffenen belasten. Zu den inhaltlichen Denkstörungen zählen…

…Zwangsgedanken

Gedanken, die von den Betroffenen als unangenehm und störend empfunden werden bzw. als nicht zu ihnen gehörend. Diese z. T. obszönen oder aggressiven Gedanken machen den Patienten Angst und ziehen u. U. Zwangshandlungen nach sich (z. B. Waschzwang).

…überwertige Ideen

Lebensziele von Betroffenen werden auch gegen Widerstände und unter Vernachlässigung der eigenen Person verfolgt. Im Gegensatz zu Zwangsgedanken handelt es sich hierbei um Überzeugungen, die von den Betroffenen nicht als störend, fremd oder normverletzend empfunden werden. Vom sozialen Umfeld werden sie u. U. jedoch nicht geteilt oder nicht in dieser Konsequenz verfolgt, so dass sich die Betroffenen isolieren.

…Wahnvorstellungen

Vorgänge in der Gedankenwelt der Betroffenen können von solchen im Umfeld nicht unterschieden werden. Reale Ereignisse werden u. U. mit Wahnvorstellungen in Zusammenhang gebracht. Obwohl diese Gedanken von anderen nicht geteilt werden, können die Patienten von ihren Fehlinterpretationen durch logische Argumentation nicht überzeugt werden und geraten in Isolation (z. B. Größenwahn, Verfolgungswahn, Schuldwahn).

Legt man diese Kriterien an - so wie jeder Verkehrspsychologe das machen muss - , kommt man zu dem Schluss, dass Frau Mortler, Herr Müller sowie scheinbar die gesamte CSU, an einer Hanf?!-Psychose leiden…

Selbstverständlich unterstelle ich keiner dieser Personen einen Hanfkonsum (obwohl ich schon den Eindruck habe, dass es die Diskussion erleichtern würde…), denn dann wären sie ja Mischkonsumenten und wären ihren Führerschein los (ja, man muss dazu nicht unbedingt mit dem Auto erwischt werden…). Sehr wohl unterstelle ich aber psychotisches Verhalten, wie ich ja oben nachgewiesen habe (vielleicht ist es ja der überall wabernde Passivrauch…?)!

Weltweit sind sich die Experten einig und selbst im prohibitionistischten und repressivsten Teil der Welt, den USA, hat man begriffen, dass der „War on Drugs” - den Frau Mortler ja so wahnhaft leugnet - krachend gescheitert ist. In vielen Teilen der Welt hat das bereits erste Konsequenzen…

Das, was wir heute als einen weltweiten Wandel in der Drogenpolitik wahrnehmen, hat im Prinzip im Jahr 2001 in Portugal begonnen. Offenbar völlig unbemerkt von Frau Mortler, die in einem Interview darauf angesprochen, nur verwundert nachgefragt hat: Meinen sie Fussball oder was…? Wer sich derart als Drogen- und Suchtexpertin inszeniert wie Frau Mortler das tut, muss sich die Frage gefallen lassen, wie sie ihren Job machen will, wenn sie derart herausragende Leistungen, und das überfällige Experiment der Portugiesen war eine herausragende drogenpolitische Leistung die weltweit für massives Aufsehen gesorgt hat (und auf Grund ihres großen Erfolges noch immer sorgt…), nicht kennt? Um dieser Frage nachzugehen, habe ich Frau Mortler ein eigenes Kapitel gewidmet - nur ein Unterkapitel zwar, aber mehr gibt der drogenpolitische Hintergrund von Frau Mortler auch nicht her…

Beginnen möchte ich im GESTERN, so zu sagen - an der Quelle - des psychotischen Umgangs. Es soll in diesem Kapitel ausdrücklich nicht um eine wissenschaftliche Aufbereitung der Prohibitionsgeschichte gehen, sondern es soll anhand von ausgewählten Ereignissen deutlich gemacht werden, dass die repressive Prohibition wie wir sie seit Jahrzehnten zu spüren bekommen, nicht der Normalzustand ist. Sie ist vielmehr ein völlig willkürliches, auf vorsätzlichen, glasharten Lügen, bewusstem Betrug und hinterhältigster Manipulation gegründeter Zustand, für den es keinerlei wissenschaftliche Begründung gibt….

Im HEUTE möchte ich dieses kleine Büchlein erden und insbesondere die sich langsam etablierende medizinische Anwendung anhand meiner eigenen Geschichte und anhand ausgewählter Geschichten meiner KlientInnen illustrieren. Ich möchte zeigen, was es bedeutet, im HEUTE in Deutschland Cannabispatient zu sein. Dazu zähle ich ausdrücklich alle Menschen denen Hanf hilft ihr tägliches Leben zu meistern, nicht nur jene 600, die gnadenhalber, weil es gar nicht mehr zu verhindern war, eine Ausnahmegenehmigung erhalten haben. Eine besondere Rolle in diesem Zusammenhang spielt unsere Teilzeit-Bundesdrogenbeauftragte Marlene Mortler, die sich ja angeblich dafür einsetzt, dass „…mehr Menschen als heute…” medizinisches Cannabis bekommen. Genauer gesagt „…allen Menschen denen es hilft…”! Sie tut das äußerst zögerlich und auf Kosten der Schwächsten unserer Gesellschaft, den Schwerstkranken. Das alleine wäre schon ein Grund ihr „die Hölle heiß zu machen”, aber das alleine ist es nicht, wie sie sehen werden…

Das MORGEN könnte im Jahr 2016 beginnen. Zum legalen Genuss wird es bei uns zwar noch nicht reichen, jedoch stehen die Zeichen weltweit auf Wandel. Was in Portugal 2001 begann, werden die USA - wo sich „… zahlreiche Staaten…” für die Legalisierung rüsten - und Kanada - das komplett legalisiert -, 2016 nochmals richtig befeuern. Den weltweiten drogenpolitischen Wandel, der auch vor Bayern nicht haltmachen wird. Wir sind das Volk! Das sagen mittlerweile auch 42% der Deutschen die für eine Cannabislegalisierung sind - das sind 12% mehr als noch vor einem Jahr. Zu verdanken ist das mit Sicherheit auch der ausgezeichneten und höchst professionellen Arbeit des Deutschen Hanf Verbands, der 2014 mit seinen Bundesweiten Legalisierungs-Kino-Spots für massiven Unmut bei Frau Mortler und ihren Marionettenspielern gesorgt und - nach dem Gewinn der „Millionärswahl” - den Mediencoup des Jahres gelandet hat. Da das Büchlein ja irgendwie auch eine „Abrechnung” mit der „herrschenden” Politik ist, sollen auch die kreativen, gestaltenden, ganz ausgezeichneten Engagements Erwähnung finden. Grüne, Linke, Piraten und FDP machen - unter den gegebenen Bedingungen - drogenpolitisch einen ganz exzellenten Job und sorgen auch lokalpolitisch mancherorts für tolle Erfolge! Welches Legalisierungsmodell man favorisiert, ist letztendlich Geschmacksache. Stark vereinfacht setzten die Grünen auf einen staatlich regulierten und besteuerten Markt mit funktionierendem Jugendschutz, wohingegen sich die Linke eher zu Non-Profit Cannabis-Social-Clubs bekennt, wie man sie bereits aus Spanien kennt - die Piraten nehmen sich das amerikanische Modell zum Vorbild und die FDP möchte „…einen geregelten Verkauf in Fachgeschäften für Volljährige…”! Das ist begeisternde politische Arbeit die mich voll abholt und mitnimmt - schade das ich 2017 nur eine dieser 4 kreativen Gestaltungsparteien wählen kann - eine Stimme hätte, schon alleine dafür, jede verdient!

Frau Mortler vergisst scheinbar immer, dass die Drogenpolitik in Deutschland eigentlich auf 4 Säulen steht…11

Erste Säule

Prävention: Handeln, bevor Sucht entsteht

Wenn sie ein realistisches Bild vom Zustand der Suchtprävention gewinnen möchten, kommen sie an der hervorragenden Publikation des emeritierten Professors Quensel nicht vorbei. Das mit „Das Elend der Suchtprävention” überschriebene Buch legt den Finger in die Wunde. Jedes Jahr wenden Unternehmen in Deutschland rund eine Milliarde Euro für Werbung für Tabak und Alkohol auf. Die Ausgaben für die Prävention von - allen!!! - Suchtkrankheiten hingegen liegen jährlich bei gerade einmal 30 Millionen Euro.12 Man sieht also ganz deutlich - um Prävention geht es der CSU ganz offenbar nicht wirklich. Wie sonst kann man sich zum Beispiel ihr Verhalten erklären, als es um die Höherbesteuerung von Alkopops ging, gegen die sie sich - zum Schutz ihrer Dealer (den Brauereien…) - auffällig lange gewehrt hat.

(Präventionsprojekt „Memorys Voices” basierend auf meiner Methode des „Digital Storytelling”13 an der Fachhochschule Vorarlberg. Massgeblich und großzügig unterstützt durch die Vorarlberger Landesregierung.)

Zweite Säule

Beratung, Behandlung, Rehabilitation: Hilfe ist möglich

Wenn sie in Vorarlberg zum Beispiel in Dornbirn wohnen und Beratung, Behandlung oder Rehabilitation benötigen, haben sie im Radius von 20 km eine Vielzahl niedrigschwelliger und höherschwelliger Beratungseinrichtungen, ambulante Behandlungsangebote ebenso wie Stationäre und wenn sie „Therapie statt Strafe” an der Backe haben, ist das auch problemlos möglich. Haben sie den gleichen Bedarf in Lindau, zum Beispiel „Therapie statt Strafe”, dann finden sie sich schneller im 160 km entfernten Augsburg wieder, als sie einen Joint drehen können.

Dritte Säule

Überlebenshilfe und Schadensreduzierung: DasÜberleben sichern

Wo bleibt das Drug-Checking, dass die Menschen, die sich ohnehin schon selbst schaden, noch mehr sich selbst und der Schlechtigkeit des Dealers überlässt? Wo die sicheren Konsumräume, die den Drogentod nachweislich am wirksamsten bekämpfen? Wenden sie ihren Blick nach München, wo die Staatsregierung jegliche progressive Drogenpolitik der Stadt im Keim erstickt, das Ergebnis: Keine Konsumräume mit der CSU und die Zahl der Drogentoten nähert sich - wieder einmal - einem traurigen Hoch. Überall wo es Konsumräume gibt, ist dieser beklemmende Trend stark rückläufig! Hier hat die CSU - und das sei in aller Schärfe und Deutlichkeit gesagt - DIREKT schuld am Tod von Menschen!

Vierte Säule

Repression und Angebotsreduzierung: Den Nachschub stoppen

Diese vierte Säule wird mit nicht mehr nachvollziehbarem Nachdruck betrieben. Über 100.000 Strafverfahren wegen Cannabiskonsum pro Jahr machen deutlich, dass es - im Prinzip - nur noch um Konsumentenverfolgung geht. Dennoch werden in Deutschland pro Tag zwischen 1 und 4 Tonnen Drogen konsumiert. Im Jahr 2012 wurden ca. 1 Tonne Kokain im Wert von knapp 70 Millionen Euro sichergestellt, darüber hinaus ca. 1,5 Tonnen Marihuana im Wert von 14,6 Millionen Euro und 2,5 Tonnen Khat im Wert von 1,2 Millionen. Beim Haschisch waren es nur 800 kg (5,8 Millionen) und beim Heroin 401 kg (17 Millionen).14 Das sind insgesamt etwas über 6 Tonnen, womit ganz Deutschland, theoretisch von 365 Tagen im Jahr 2012, ganze 1,5 Tage „trocken” war. Und dafür werden Milliarden verschleudert und Leben zerstört. In diesem Zusammenhang von einer „Angebotsreduzierung” zu sprechen ist völlig irre! Wenn schon vor 20 Jahren - wie sie bei den KlientInnen-Beispielen in Kapitel 2 sehen werden… - ein 16jähriger, grüner Junge mühelos an 1 kg Cannabis gekommen ist, wie glauben sie, ist es heute? Sie sind nicht in der Lage die Menschen zu schützen - und das ist eine Tatsache - und die, die straucheln, jagen sie dann. Oder anders ausgedrückt: Jeder verhaftete Cannabiskonsument ist ein weiterer Beweis für ihr Versagen und letztlich auch ein weiterer Nagel in den Sarg der bereits verblichenen Prohibition….

Dieses Büchlein soll ausdrücklich nicht mit der „grossen (deutschen) Cannabislegalisierungsliteratur” in Konkurrenz treten (es ist vielmehr eine verzweifelte Psychohygienemaßnahme…) , dazu reicht mein bescheidenes Wissen bei weitem nicht aus und deshalb habe ich auch, wann immer es nötig war, Zitate, Meldungen oder ganze Artikel in dieses Büchlein eingebaut… - von Top-Spezialisten wie Böllinger, Müller, Bröckers, Stöver, Gerlach, Quensel15, Plenert und wie sie alle heißen. Eines aber weiss ich ganz sicher, aus 20 Jahren Erfahrung als Sozialarbeiter und Psychologe, aus 15 ehrenamtlichen Jahren im Rettungsdienst und aus meinen äusserst lehrreichen 6 Jahre als wissenschaftlicher Beirat der Mobilen Sekundärprävention des Landes Vorarlberg:

Das es so nicht weitergehen kann!

Neben dem ausführlichen Studium der verfügbaren Literatur lehrt mich das die Praxis und das kann ich auch belegen!

So, nachdem ich dieses Büchlein verfasst habe geht es mir wieder deutlich besser und ich bin froh, dass ich mich getraut hab (und sie dürfen mir glauben, da wo ich wohne wird man paranoid gemacht und traut sich kaum noch vor die Tür…). Damit dürfte dann wohl auch die Anstellung an einer bayerischen Hochschule in eine astronomisch weite Ferne rücken. Macht aber nix, denn ich darf an einer der besten Hochschule des 4-Länderecks lehren und forschen, wo die Freiheit der Lehre und kritische Wissenschaftlichkeit - auch wenn sie manchmal so persönlich daher kommt wie in meinem Fall - geschätzt wird.

Und ausserdem Frau Mortler: Wenn sie schon ihren drogenpolitischen Habitus hegen, dann sollten sie es auch richtig machen. Bei „uns” in Österreich verändert sich die Lage, das Suchgiftgesetz ist in Überarbeitung und seit dem 1.1.2016 ist der Joint quasi straffrei, ganz ohne Aufregung, einfach so. Auch Samen und noch nicht blühende Pflanzen sind erlaubt. Grundsätzlich ist man dort zwar auch - noch - eher prohibitionistisch eingestellt, aber im Gegensatz zu uns, zum Beispiel hier zum Kreis Lindau, kümmert sich das Land Vorarlberg vorbildlich um Menschen mit Suchtproblemen und auch die Präventionsarbeit ist ganz ausgezeichnet!

Auch die Vorarlberger Polizei verdient ein Lob, denn sie geht mit Augenmaß vor und lässt einen nicht - wie die hier in Lindau - 2x pro Woche mit heraushängendem Geschlechtsteil zum Urintest am Straßenrand stehen. Oder auch gerne genommen: mit einem Finger im Po!

Dann geht auch eine gewisse Repression in Ordnung - auch wenn sie aus wissenschaftlicher Sicht falsch und anerkannter Maßen gescheitert ist. Eine Prohibition mit Anstand sozusagen, auch das ist möglich…

9vgl. http://www.neurologen-und-psychiater-im-netz.org/glossar/?tx_mksglossary_pi1%5BshowUid%5D=88&cHash=12f2e1e4f5cf053c387dc9a85c0cf936; 16.02.2016, 17.14 Uhr

10vgl. http://www.neurologen-und-psychiater-im-netz.org/psychiatrie-psychosomatik-psychotherapie/ratgeber-archiv/meldungen/article/cannabis-missbrauch-bei-moeglichen-psychose-anzeichen-helfen-frueherkennungszentren/; 16.02.2016, 17.15 Uhr

11vgl. http://www.akzept.org/pdf/aktuel_pdf/nr14/bmgsa600.pdf; 16.02.2016, 21.01 Uhr

12vgl. http://www.deutsch-tuerkische-nachrichten.de/2012/11/463955/deutschland-braucht-mehr-geld-fuer-suchtpraevention/; 16.02.2016, 22.00 Uhr

13 vgl. Dorn 2015 a) b) c)

14 vgl. Die Zeit, 28.11.2013, S. 26, Zollkriminalamt 2012

15 Deren Literatur ist das Fundament dieses Buches. Sämtliche Titel der Top-Leute finden sie am Ende…