Hauptkirche St. Katharinen Hamburg - Wiederaufbau nach der Zerstörung 1943 - Heiner Steinfath - E-Book

Hauptkirche St. Katharinen Hamburg - Wiederaufbau nach der Zerstörung 1943 E-Book

Heiner Steinfath

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Beschreibung

Im Zweiten Weltkrieg wurde die Hansestadt Hamburg durch schwere Luftangriffe heimgesucht. In dem grauenvollen Inferno der Julitage 1943 verwandelte sich das Bild unserer Stadt. Etwa 42.000 Menschen büßten ihr Leben ein, zusammen mit den Opfern der übrigen Luftangriffe rund 55.000 Zivilpersonen, weitere 50.000 wurden verwundet. Über 900.000 hatten ihre gesamte Habe verloren. Nach jedem Luftangriff begannen Geschädigte und Anwohner immer von Neuem mit Aufräumungs-, Bergungs- und Instandsetzungsarbeiten. Der gesamte Umfang der Zerstörungen an den Haupt- und weiteren Kirchen konnte erst nach Ende des Krieges genauer festgestellt werden. Der Gesamtverlust der Evangelisch-lutherischen Kirche im Hamburgischen Staate an gottesdienstlichen Stätten betrug allein 22 total vernichtete oder über 80 v. H. zerstörte und 6 schwer beschädigte. Dieser Bericht nach Aufzeichnungen des damaligen Bauleiters Heinrich Steinfath schildert den Wiederaufbau von St. Katharinen.

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Zum Inhalt:

Im Zweiten Weltkrieg wurde die Hansestadt Hamburg durch schwere Luftangriffe heimgesucht. In dem grauenvollen Inferno der Julitage 1943 verwandelte sich das Bild unserer Stadt. Etwa 42.000 Menschen büßten ihr Leben ein, zusammen mit den Opfern der übrigen Luftangriffe rund 55.000 Zivilpersonen, weitere 50.000 wurden verwundet. Über 900.000 hatten ihre gesamte Habe verloren.

Im September 1943 wurde das größte zusammenhängende Trümmergebiet – insgesamt sechseinhalb Quadratkilometer südlich der Hammer Landstraße – gesperrt und mit einer Mauer aus Trümmersteinen eingemauert. Auch die Hafen-und Industrieanlagen wurden schwer getroffen. Von den über 550.000 Wohnungen der Vorkriegszeit verblieben noch 260.000, aber zu 30 v.H. beschädigt, wenn auch bewohnbar. Von den Industrie- und Gewerbebauten wurden 25 v.H. zerstört. Nach jedem Luftangriff begannen Geschädigte und Anwohner immer von Neuem mit Aufräumungs-, Bergungs- und Instandsetzungsarbeiten. Das „Aufräumungsamt“, zuständig für Räumungsarbeiten auf öffentlichem Grund, setzte fast ausschließlich Regiearbeiter, Gefangene und politisch Verfolgte ein.

Der gesamte Umfang der Zerstörungen an den Haupt- und weiteren Kirchen konnte erst nach Ende des Krieges genauer festgestellt werden.

Der Gesamtverlust der Evangelisch-lutherischen Kirche im Hamburgischen Staate an gottesdienstlichen Stätten betrug allein 22 total vernichtete oder über 80 v.H. zerstörte und 6 schwer beschädigte. Auch die katholische Kirche, die Freikirchen und verschiedene Sekten blieben nicht verschont.

Dieser Bericht, nach Aufzeichnungen des damaligen Bauleiters Heinrich Steinfath, schildert den Wiederaufbau der St. Katharinenkirche.

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Baugeschichtliche Daten

St. Katharinen vor der Zerstörung 1943

Zerstörung im Juli 1943

Trümmerbeseitigung und erste Wiederaufbaumaßnahmen

Daten des Wiederaufbaus

Der Wiederaufbau

Wiederaufbau der Gewölbe

Ausbauarbeiten

Ausstattung

Die Anbauten an der Südseite der Kirche

Der Turm

12.1 Richtspruch zur Feier am Turm (11.7.1956)

12.2 Turmbauphasen 25.08.1956-22.12.1957

Wiederaufbaukosten

13.1 Kirchenschiff mit Einschluss des Notdaches

13.2 Wiederaufbaukosten des Turmes

Erläuterungen zu Begriffen

14.1 Allgemeine Stilkunde und Fachwörter

14.2 Zu Gewölben

14.3 Zur Ausstattung allgemein (alphabetisch)

Anhang

15.1 Bauzeichnungen Hopp & Jäger

15.2 Handschriftliche Aufzeichnungen Heinrich Steinfath (Auszug)

15.3 Festlichkeiten

Abkürzungen, Archivalien und Indices zu Personen, Orten und Themen

16.1 Abkürzungen

16.2 Archivalien

16.3 Kurztitel und weitereführende Literatur

16.4 Personen-Index

16.5 Orts- und Straßennamen

16.6 Themen-Index

Beiträge zum Hopp-und-Jäger-Projekt

17.1 Zu den Autoren

1 Vorwort

Mein Vater, der Architekt Heinrich Steinfath und Bauleiter beim Wiederaufbau der Kirche St. Katharinen in Hamburg wollte eigentlich selbst ein solches Buch ähnlich dem vorliegenden zum Druck bringen. Nachdem er 1986 sein Hummelsbüttel-Buch publiziert hatte,1 wurde von ihm in den folgenden Jahren eine handschriftliche Textvorlage dafür begonnen. Auch die Bildmaterialien hatte er bereits zusammengetragen und die Erlaubnis zu deren Reproduktionen schon eingeholt, war dann jedoch zu Beginn der 1990-er Jahre (als inzwischen 80-Jähriger) wohl nicht mehr dazu gekommen, dieses Vorhaben ganz zum Abschluss zu bringen.

So hat es nach seinem Tod 1997 unvollendet in seinem Nachlass bis 2017 gelegen. Im Rahmen der Recherchen zum Hopp-und-Jäger-Projekt (H&J-Projekt) sind Uwe Gleßmer und Emmerich Jäger mit mir zusammengekommen, nachdem meine ehemalige Kollegin in der Bauabteilung des Kirchenkreises Hamburg-Ost, Architektin Sibylle Rehder, ihnen einen entsprechenden Hinweis gegeben hatte. In den Gesprächen stellte sich heraus, dass mein Vater mit seiner ausgeprägten Sammlerleidenschaft zahlreiche Dokumente u.a. über das Architekturbüro aufbewahrt hatte, die für das H&J-Projekt eine Bereicherung darstellen und die ich dafür auch schon digitalisiert zur Verfügung stellen konnte.2

Da die Sichtung des Nachlasses zeigte, dass die Ausarbeitung zu St. Katharinen bereits sehr weit gediehen war,3 so wie sie Heinrich Steinfath hinterlassen hatte, entstand der Wunsch, diesen Quellentext als Beitrag zum H&J-Projekt zugänglich zu machen. Denn Heinrich Steinfath war als erster und langjähriger H&J-Mitarbeiter (1937-1959) tätig sowie dann ab 1959 als wichtiger Ansprechpartner in den kirchlichen Dienst ins damalige Landeskirchenamt gewechselt. Als Leiter des Bautrupps hatte er ganz besondere Kenntnis zahlreicher sonst nicht zugänglicher Details. Gerade für die Hamburger Hauptkirchen und ihre aufwändige Restaurierung der Gewölbe wird sehr anschaulich, welches Maß an ‚Know How‘ über Bautechniken vergangener Jahrhunderte die am Wiederaufbau Beteiligten sich neu aneignen mussten, – und was alles vom Bauleiter gewissenhaft koordiniert werden musste.

Eine originale Wiedergabe des Textes, wie er bei seinem Tod 1997 hinterlassen war, bietet einige Probleme: so wäre es unangemessen, die alte Rechtschreibung zu reproduzieren sowie manche kleinere Unstimmigkeiten im Satzbau. Auch eine ganz transparente Dokumentation seiner jeweiligen Quellen ist der Vorlage nicht zu entnehmen. Als Kompromiss habe ich nach der neuen Rechtschreibung vereinheitlicht und Unstimmigkeiten ggf. versucht auszugleichen. Neu hinzugekommen ist ein Register mit Namen und einige wenige verweisende Fußnoten sowie der Anhang mit Zeichnung aus dem H&J-Architekturbüro, Beispielkopien der handschriftlichen Version und verschiedenen Dokumente zu den Feierlichkeiten im Zusammenhang der Wiederherstellung von St. Katharinen.

Die seinerzeit von meinem Vater verwendeten Quellen habe ich aus seinen Aufzeichnungen sowie einigen offensichtlich verwendeten Materialien ergänzt sowie auch die in seiner Zusammenstellung verfügbaren Bilder digitalisiert, bearbeitet und an angemessenen Stellen eingefügt. So ist aus Herausgabe und vorsichtiger Überarbeitung geradezu eine posthume Zusammenarbeit entstanden.

Dipl.-Ing. Heiner Steinfath, August 2017

Quellen und Literatur

Bernhard Hopp, Berichte und chronologische Aufstellungen Kirchengemeinde St.Katharinen, baugeschichtliche Angaben Kirchenkalender Julius Faulwasser, Die Katharinen-Kirche

Renata Klée Gobert/Peter Wiek, Die Hauptkirchen Hamburg 1968 Siegfried Schmeißer, Die Wiederherstellung der Kreuzgewölbe

Architekten Bernhard Hopp, Dipl. Ing. Rudolf Jäger, sowie Aufzeichnungen des Verfassers Heinrich Steinfath.

Archiv und Fotosammlung Steinfath

1 Steinfath (1986)

2 Siehe z.B. Gleßmer/Jäger (2017) S. 15 Anm.21.

3 Siehe unten im Anhang einige Kopien mit beispielhaften Seiten aus seiner handschriftlichen Publikationsvorbereitung.

2 Baugeschichtliche Daten

In Einzelfällen weichen die baugeschichtlichen Jahreszahlen in den genannten Quellen voneinander ab, wie sich durch Baubefunde an der Ruine nach 1945 herausstellte. Weitere Korrekturen durch spätere Befunde oder Erkenntnisse sind nicht auszuschließen.

Die Gründung der Katharinenkirche erfolgte nach übereinstimmenden Forschungsergebnissen im mittleren 13. Jahrhundert.

Danach sind Nachrichten über die Kirche nur spärlich.

1350 wird erstmalig der Turm der Kirche erwähnt. Über Lage, Gestehung und Gestaltung dieser Kirche gibt es bisher unterschiedliche Angaben.

Das gilt auch für den Baubeginn des heutigen Kirchenschiffes. Schriftlich bezeugt ist die Bautätigkeit seit dem späten 14. Jahrhundert und in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Am 15. November 1426 wurde die Kirche eingeweiht.

Die bisherige Annahme, dass am 22. Februar 1433 der Grundstein für die Kirche gelegt wurde, kann nach dem Baubefund an der Kirchenruine wahrscheinlich nicht aufrechterhalten werden.

Nach 1433 erfolgte die Aufmauerung des Turmes, der zunächst nur bis zur Firsthöhe ausgeführt wurde.

1450 kann als das Jahr der Vollendung dieser Kirche angenommen werden. Die Kirche war bereits im Mittelalter von verschiedenen Anbauten umgeben. Die Seitenschiffe hatten eigene Satteldächer, wodurch sich das Äußere der Kirche wesentlich vom heutigen Bauzustand unterschied.

Über dem Mittelschiff befand sich ein Dachreiter. Bis in die Mitte des 16. Jhs. sind keine wesentlichen Baunachrichten überliefert.

1566-1568 wurde der Turmgiebel nach einer Pestzeit durch die Bildhauer Wenzel und Marcus Spranger mit einem „Steinwerk“ verziert, das in vier Geschossgliederungen aufgeteilt und mit reichlich figürlichem Schmuck versehen war. Der Maler Daniel Frese hatte diese Fassade in lebhaften Tönen bemalt und mit reicher Vergoldung versehen.

1596-97 wurde der Turm um zwei Geschosse erhöht und

1603 über einem achteckigen Glockengeschoss ein kupfergedeckter spitzer Turmhelm errichtet, um den eine vergoldete Krone gelegt wurde.

1625 entstanden schwere Schäden an der Kirche durch eine Sturmflut. Der Fußboden wurde danach höhergelegt.

Am 15. Februar 1648 wurde der Turmhelm durch Blitzschlag und Sturm zerstört. (Jänisch, Sante Katryn S. 50)

Durch den Einsturz des Turmhelmes entstanden Beschädigungen an Dächern und Gewölben. Das achtkantige Uhrgeschoss des Turmes wurde von Joachim und Caspar Brandenburg wiedererrichtet, die Zimmererarbeiten von Johann Behn und Peter Moller. In Zusammenhang mit den Instandsetzungsarbeiten erfolgten der Abbruch der Seitenschiffgiebel an der Südseite und die Herabziehung des Mittelschiffdaches über das südliche Seitenschiff. Damit erhielt die Kirche ein mächtiges, alle drei Schiffe überspannendes Dach. Die bisherigen Obergadenfenster des Mittelschiffes wurden geschlossen, so dass der Eindruck einer Halle entstand.

1657- 59 errichtete der Baumeister Peter Marquardt aus Plauen/Vogtland den Turmhelm, der bis 1943 gestanden hat. Der Turm war mit Kupfer gedeckt. Am 26. April 1658 wurde die von Hermann Rentzel vergoldete Krone um die Turmspitze gelegt.

Die durch den letzten Krieg (1939-1945) gerettete barocke Stützfassade wurde 1732-37 von Joh. Nikolaus Kuhn gegen den gotischen Turm und unter den Renaissancehelm gesetzt, um einer Senkung des Turmes nach Westen zu begegnen. Dabei musste das Wenzel-Sprangersche Steinwerk abgetragen werden.

Bereits zu Beginn des 18. Jhs. hatte sich das Turmmauerwerk gesenkt und erhebliche Schäden an der Sandsteinfassade verursacht. Der Neubau der Fassade erfolgte in Backstein unter reicher Verwendung von Sandstein für Portal, Fenster und Gesimse.

Seit Mitte des 18. Jhs. wurde eine zunehmende Neigung des Turmhelmes nach SW festgestellt.

1769f Gutachten, Reparaturen und Geraderichten des Turmes durch Architekt E.G. Sonnin und Zimmermeister J.C. Piltz.

1773 wurde der abgängige Ostgiebel des Mittelschiffes neu aufgemauert, der dann mit der kupfernen, vergoldeten Wetterfahne in Gestalt der hl. Katharina versehen wurde.

Ein Jahr später wurden die Giebel des nördlichen Seitenschiffes und die Querdächer beseitigt. Seitdem sind alle drei Schiffe unter einem einheitlichen Satteldach.

Von Dezember 1813 bis Mai 1814 wurde die Kirche auf Befehl der damaligen französischen Regierung als Pferdestall genutzt, wobei vor allem die Ausstattung erheblichen Schaden erlitt.

1852-1857 größere Renovierungen, neue Fenster im Chor mit neugotischem Sandsteinmaßwerk, desgleichen an der Nordseite 1865.

1928-30 gaben Gewölberisse Anlass zu einer umfassenden statischen Untersuchung des gesamten Kirchengebäudes. Prof. G. Rüth stellte 1931 erhebliche Ausweichungen der Außenmauern nach O, S und W, der Pfeiler nach innen und der Hochschiffwände nach außen fest.

1932/33 unter der örtlichen Bauleitung von J. Faulwasser wurden Strebepfeiler am Obergaden und Druckaussteifungen über den Gurtbogen des Mittelschiffes angebracht.

3 St.Katharinen vor der Zerstörung 1943

Fotos: v.Seggern

Fotos: v.Seggern ob.rechts und unten

Orgel: Breuer

Fotos: Hamann

Museum für Hamburgische Geschichte, Foto Fleck 1939

4 Zerstörung im Juli 1943

Im Zweiten Weltkrieg wurde die Hansestadt Hamburg durch schwere Luftangriffe heimgesucht. In dem grauenvollen Inferno der Julitage 1943 verwandelte sich das Bild unserer Stadt. Etwa 42.000 Menschen büßten ihr Leben ein, zusammen mit den Opfern der übrigen Luftangriffe rund 55.000 Zivilpersonen, weitere 50.000 wurden verwundet. Über 900.000 hatten ihre gesamte Habe verloren.

Im September 1943 wurde das größte zusammenhängende Trümmergebiet – insgesamt sechseinhalb Quadratkilometer südlich der Hammer Landstraße – gesperrt und mit einer Mauer aus Trümmersteinen eingemauert. Auch die Hafen-und Industrieanlagen wurden schwer getroffen. Von den über 550.000 Wohnungen der Vorkriegszeit verblieben noch 260.000, aber zu 30 v.H. beschädigt, wenn auch bewohnbar. Von den Industrie- und Gewerbebauten wurden 25 v.H. zerstört. Nach jedem Luftangriff begannen Geschädigte und Anwohner immer von neuem mit Aufräumungs-, Bergungs- und Instandsetzungsarbeiten. Das „Aufräumungsamt“, zuständig für Räumungsarbeiten auf öffentlichem Grund, setzte fast ausschließlich Regiearbeiter, Gefangene und politisch Verfolgte ein.

Der gesamte Umfang der Zerstörungen an den Haupt- und weiteren Kirchen konnte erst nach Ende des Krieges genauer festgestellt werden.

Der Gesamtverlust der Evangelisch-lutherischen Kirche im Hamburgischen Staate an gottesdienstlichen Stätten betrug allein 22 total vernichtete oder über 80 v.H. zerstörte und sechs schwer beschädigte. Auch die katholische Kirche, die Freikirchen und verschiedene Sekten blieben nicht verschont.

Aufzeichnungen von Architekt Bernhard Hopp nach dem Stande von 1946, ergänzt durch Anmerkungen des Verfassers, geben einen Überblick:

„Die Michaeliskirche, kirchlicher Mittelpunkt der Neustadt, in der heutigen Form ein Wiederaufbau aus dem Jahre 1906, an Stelle der durch einen Brand zerstörten Kirche von Sonnin und Prey aus den Jahren 1750 – 1786. Durch die Sprengbombenvolltreffer und einer großen Zahl rings um die Kirche gefallener Sprengbomben wurde die Kirche schwer beschädigt. Von der Gewölbedecke über dem Hauptschiff fehlt fast die Hälfte, die übrigen Deckenteile sind stark in Mitleidenschaft gezogen. Durch Splitterwirkung sind die Außenmauern verunstaltet. Der Turm ist in seiner Gesamterscheinung erhalten geblieben, doch sind durch Luftdruck größere Flächen der Kupferverkleidung losgerissen. Rekonstruktion und Renovierung durch Architekt Gerhard Langmaack.“

„Auch der Turm von St. Nikolai macht einen völlig erhaltenen Eindruck, doch der hölzerne Innenausbau mit Treppen und Böden ist ausgebrannt. Der übrige Bau ist durch Brand und zahlreiche Bombenangriffe sehr stark in Mitleidenschaft gezogen.

Der neugotische Bau von Gilbert Scott, 1846-1867 erbaut, gilt in seiner englischen Gotik als ein in Hamburg fremder Bau. Der Brand hat den Sandstein stark beeinträchtigt, durch Sprengwirkung ist das reiche Profilwerk stark beschädigt.

In enger Nachbarschaft zur Nikolaikirche stand St. Katharinen, jene Kirche, die den Geist des Mittelalters am reinsten bewahrt hatte. Der schöne Turm von Peter Marquardt aus dem Jahre 1656 ist zerstört. Die Turmfassade von Johann Nicolaus Kuhn (1734-1737) ist jedoch erhalten. Der Turm und das Schiff brannten völlig aus.“

Hierzu einige Ergänzungen.

Mit Ausnahme von 2 Epitaphien, die während des Krieges mit einer Steinmauer geschützt und wieder restauriert werden konnten, fielen fast alle Kunstschätze dem Brand zum Opfer. Die eingemauerte Kanzel wurde erst nach dem Kriege nach ihrer Freilegung von einem Einbrecher mit Brachialgewalt zerstört.

Die Gewölbe waren bis auf drei eingestürzt, diese mussten aber wegen starker Schäden durch Witterungseinflüsse zum Einsturz gebracht werden.

Von den Südanbauten konnte nur der Barockanbau wiederhergestellt werden.

„Die St. Jacobikirche, ein gotischer Hallenbau wie St.Katharinen, ist nicht so rasch in wenigen Stunden zerstört worden wie St.Katharinen, sondern erst nach mehreren Angriffen und in größeren Abständen (Die Zerstörung der Kirche erfolgte zunächst durch einen Brand, der den Turmhelm und das Dach erfasste).

In späteren Angriffen erhielt die Kirche schwere Bombentreffer, wodurch die Nordostseite des Baues die Umfassungsmauern in Jochbreite aufgerissen wurden, im Übrigen haben die Umfassungsmauern standgehalten. Die Wände im Inneren der Kirche erlitten zum Teil erhebliche Beschädigungen. Die Gewölbe sind eingestürzt, die Fensterwerke an der Nordseite zerstört.“

Hierzu einige Ergänzungen:

Die Kirche wurde am 18. Juni 1944 von zwei Luftminen getroffen. Der 1827 von Fersenfeld geschaffene Turm, der „Bleistift“, wie der Turm spöttisch genannt wurde, geriet in Brand, in der Holzkonstruktion fand das Feuer reiche Nahrung. Schließlich stürzte er vom Turmsockel.

Über die Bauschäden an der St. Petri Kirche (ein Bau von Chateauneuf), schrieb Bernhard Hopp, dass die Voraussetzung für eine Wiederherstellung vorläge.

Ergänzung: am 10. Mai 1941 wurde der Chor der Kirche durch Sprengbomben getroffen, die Gewölbe stürzten ein. Der Dachstuhl und die