Hausbooturlaub in Irland - Torsten Krone - E-Book

Hausbooturlaub in Irland E-Book

Torsten Krone

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Beschreibung

Irland ist eine Symphonie von endlosem Grün, von Himmel, der die Erde berührt, von Mythos und unbezwingbarem Charakter. Das Land strahlt in der Summe seiner Eigenschaften und Eigenheiten eine Faszination aus, der man sich nur schwer entziehen kann. Erleben Sie die Insel vom Boot aus in einer außergewöhnlichen Perspektive im größten zusammenhängenden Hausbootrevier Europas. Die großen Seen bilden ideale Kreuzfahrtreviere, die romantischen Kanäle laden zu Ruhe und Naturverbundenheit ein. Das Buch beschreibt mit zahlreichen Fotos das gesamte befahrbare Revier von Shannon, Shannon-Erne-Waterway und Lough Erne Seensystems im Überblick. Sie erhalten viele Hinweise für einen spannenden Urlaubstörn. Lassen Sie sich von der einmaligen Natur und Kultur begeistern.

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INHALT

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ÜCKBLICK

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EISE

Eine idyllische »Schwaneninsel« an der Einfahrt zu den Gewässern des Grange Lough und Kilglass Lough.

Die Magie einer Insel

Buailimis linn chuig an tSionainn - Fahren wir auf dem Shannon! Das »kehlige Keltisch«, wie es Heinrich Böll in seinem »Irischen Tagebuch« beschreibt, hören Sie in Irland selten. Häufiger lesen Sie es auf Schildern und können die Aussprache nur erahnen. Die Namen und Wörter der irischen Sprache haben etwas mystisches, erinnern an Mittelerde und das Land der Elben aus den Romanen »Der Herr der Ringe«. Diese Mystik des Unbekannten umgibt Irland mit einem Schleier, der nicht alle Geheimnisse des kulturell reichen Landes sichtbar werden lässt. Die gewaltigen Grabanlagen aus vorchristlicher Zeit, die Ruinen aus dem ersten Jahrtausend oder die kunstfertigen Zeugnisse der Klöster aus Zeiten, in denen Irland das geistige Zentrum Europas war, verleihen dem Land eine sagenumwobene Bedeutung. Der Eindruck wird vertieft, wenn man sich den Erzählungen der irischen Sagen- und Märchenwelt widmet, in denen die Helden auf der Suche nach der Feenkönigin und der Anderswelt sind. Unter der Wirkung griechischer, römischer und keltischer Kulturkreise und dem jahrhundertelangen englischen Einfluss hat sich in Irland eine eigene Magie, Spiritualität und Willensstärke entwickelt, die Natur und Menschen gleichermaßen charakterisieren. Das Land zeigt sich als grüne Insel, obwohl es frühzeitig seines Waldes beraubt wurde. Ebenso haben sich die Bewohner in ihrer Lebensweise behauptet, wenngleich sie oft einem harten Schicksal ausgesetzt waren und viele von Ihnen häufig unfreiwillig die irische Kultur in die ferne Welt getragen haben.

Der Lebensraum Wasser ist auch für die Tiere ein beliebter Treffpunkt. Ob Kühe, Schafe oder Pferde, wie hier am Shannon, mit dem Boot kommt man ihnen sehr nah.

Für den Hausbootfahrer in Irland verbindet der Fluss Shannon die großen Seen und durchfließt auf 370 km die halbe Insel, obwohl er keine 40 km vom Meer entfernt entspringt. In einer der bekanntesten irischen Sagen fischte der Krieger Diarmuid einen Lachs aus dem Shannon, als er mit Grainne, der Tochter des Hochkönigs von Tara auf der Flucht war. Der Shannon heißt im Irischen »Sionna« und ist dort weiblichen Geschlechts. Ob die lieblichen Windungen des Flusslaufs, die Üppigkeit und das einnehmende Wesen seines Wassers während der Überflutungen der Callows oder die teilweise mitreißende Kraft seiner Strömung mehr mit der Weiblichkeit oder Männlichkeit dieses Flusses in Zusammenhang stehen, sei Ihrer Fantasie überlassen. In Europa gibt es nur wenige natürliche Flüsse dieser Größe, die mit einem Hausboot befahren werden können. Der Fluss trägt wesentlich dazu bei, dass die vergleichsweise kleine Insel Irland das größte zusammenhängende Hausbootrevier des Kontinents bietet.

Eingebettet in die liebliche, von Grün dominierte Landschaft erscheinen die Flüsse und Seen in einem verlockenden Blau, das die beeindruckenden Wolkenformationen widerspiegelt und Himmel und Erde zu verbinden scheint. Spätestens beim Schleusen, wenn das Wasser tosend in die Kammer strömt, wird man häufig etwas enttäuscht feststellen, dass sich das blaue Wasser zu einer trüben, bräunlichen Flüssigkeit verwandelt. Diese Färbung stammt von den torfigen Böden in vielen Teilen des Landes. Der Torf hat Irland über die Jahrhunderte begleitet, wie die Schafe auf den Weiden und die Kartoffel auf den Äckern.

Naturverbundene Wasserwege, die sich am Horizont mit den Wolken vereinigen, sind für das irische Revier typisch, wie hier auf den Carnodoe Waters.

Die Erkundung Irlands mit dem Hausboot ist für jeden möglich. Besondere Voraussetzungen oder spezielle Führerscheine benötigen Sie nicht, um als Skipper unterwegs zu sein. Im einfachsten Fall heißt es chartern, packen, losfahren. Es gibt viele deutsche und europäische Anbieter von Hausbooten, bei denen Sie von verschiedenen Häfen starten können. Sie buchen einen passenden Flug, meist bis Dublin. Von hier holt Sie der Shuttle-Service des Hausbootvermieters ab und bringt Sie zum Boot. Dort erhalten Sie eine Einweisung in die Nutzung des Schiffes und bekommen Hinweise sowie Kartenmaterial zum Revier. Sie verstauen Ihre Sachen, gehen bei Bedarf noch einmal einkaufen und stechen in See. Natürlich ist es hilfreich und entspannter für die Reise, wenn Sie sich bereits vor Reiseantritt ein wenig mit dem Revier, dessen Besonderheiten und einer möglichen Fahrtroute auseinandergesetzt haben. Einen Überblick über die irischen Gewässer, die Sie mit Hausbooten der überregionalen Anbieter befahren können, finden Sie in diesem Buch. Alles Wissen zum Hausbootfahren, die geeigneten Boote, deren Ausstattung und die Navigation erhalten Sie zum Beispiel im Grundlagenbuch »Hausboot Smalltalk« oder ergänzend auf der gleichnamigen Webseite. Neben den Informationen soll natürlich auch ein wenig Abenteuer und Eigeninitiative bestehen bleiben und gefordert werden. Das vorliegende Buch beschreibt das gesamte Revier im Überblick, gibt Erfahrungen aus den eigenen Reisen wieder und will vor allem Lust auf das Abenteuer Bootfahren und Interesse für Irland wecken.

Ebenfalls typisch sind die Rundbogenbrücken wie hier am Shannon-Erne-Waterway.

Betrachtet man das gesamte Revier im Überblick, befindet sich das südliche Ende der befahrbaren Strecke in Killaloe im Süden des Lough Derg. Die Seen werden in Irland als „Lough“ bezeichnet. Das nördliche Ende markiert Belleek, unweit des Atlantischen Ozeans. Absolut sind das etwa 450 km, wenn Sie jedes Fahrwasser nur einmal befahren, und jeden See auf dem kürzesten Weg überqueren. Das ist natürlich technisch nicht möglich und Sie würden das Meiste verpassen, deshalb spricht man von einem zusammenhängenden Revier von etwa 800 km. Aus dieser Strecke kann deutlich mehr werden, falls Sie alle Buchten und Anleger entdecken möchten. Lough Derg im Süden hat beispielsweise eine Länge von 40 km. Wollen Sie alle Häfen anlaufen, müssen Sie bereits 80 km zurücklegen, die Ihnen mindestens für zwei bis drei Tage Abwechslung bieten. Zur Befahrung und Erkundung des gesamte Reviers, sollten Sie zwei Monate einplanen oder entsprechend mehrere Törns unternehmen.

Die befahrbaren Gewässer werden in den Navigationskarten meist in drei Teilgebiete unterteilt. Der Shannon einschließlich seiner Nebengewässer, der Shannon-Erne-Waterway und das Erne-Seensystem mit dem Upper und Lower Lough Erne. Für die ebenfalls im Buch beschriebene Strecke auf dem Grand Canal bis Tullamore gibt es nur ein begrenztes Angebot an Hausbootanbietern, da der Kanal nur mit kleineren Booten befahren werden kann. Dieses spezielle Revier ermöglicht eine Fahrt in ein ursprüngliches und ländliches Irland.

Das typische Bild der Hausbootreviere prägen blaues Wasser, grüne Landschaften, tiefhängende Wolken und immer wieder Häuser und Schlösser aus vergangenen Zeiten.

Erlebnisse auf der Anreise

Wir flogen mit dem Zubringerbus vom Flughafen zum Bootshafen über die irischen Straßen. Vielleicht hätten wir es leichter genommen, wenn es tatsächlich ein Flugzeug gewesen wäre. Auf hohe Geschwindigkeit und große Beschleunigungen ist man dann vorbereitet. Einmal abgehoben betrachtet man die Landschaft von oben, schwebend durch die Luft gleitend. Ein Schnellzug lässt ebenso die Umgebung vorbeirasen mit einem dezenten Ruckeln, verlässlich an den Schienenstrang gebunden. Aber es war ein Kleinbus, der scheinbar mit der Schnelligkeit des Flugzeugs, ohne die Sicherheit der vorgegebenen Schiene mit dem unmittelbaren Kontakt zu jeder Bodenwelle und jedem Schlagloch durch die Ortschaften raste. Aufgrund der Enge bohrten sich mit den Erschütterungen meine Kniescheiben zusehends in den Vordersitz, während die Hände diesen umklammerten, als wäre er das wertvollste Teil im Fahrzeug. Ich hatte mich für die Sitzreihe auf der linken Seite entschieden, wodurch in den Orten die niedrigen Häuser fast die Scheibe zu berühren schienen. Gegenüber war der Abstand etwas größer aber kaum vorstellbar, dass ein Gefährt breiter als ein Fahrrad zwischen Bus und Gebäude passen sollte. Der dramatische Eindruck verstärkte sich beim Blick nach vorn durch die ungewohnte Perspektive des Linksverkehrs.