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Auf der Suche nach einem neuen Arbeitgeber landet die zwanzigjährige Bernadette im Nobelbezirk bei einem Herren mittleren Alters. Sie macht sich Gedanken, ob ihre Kleidung angemessen ist, doch bisher war das nie ein Problem. Beim Vorstellungsgespräch erhält sie jedoch ein Angebot, mit dem sie nicht gerechnet hat.
Eine erotische Geschichte für alle, die es etwas härter mögen.
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Veröffentlichungsjahr: 2017
Vielleicht hätte sie gleich eines dieser altmodischen Röckchen anziehen sollen. Wahrscheinlich war das in der Gegend noch üblich, wo sie sich an diesem Tag zu einem Vorstellungstermin hinhetzte. Immerhin, weil sie den Bus gerade noch erwischt hatte, sollte es sich einigermaßen schön ausgehen. Mit ihrem jetzigen Minirock fühlte sie sich auf der Straße wohl, und für eine Frau knapp über 20 schien es ihr angemessen. Wäre er noch knapper, würde sich öfters jemand nach ihr umdrehen. Den betagten Damen in ihren Wohnungen war es bisher ziemlich egal gewesen, doch ob es diesem Herren gefiel, der sie am Vormittag bezüglich ihres Inserats angerufen hatte?
Bernadette hätte einen langen Mantel über allem tragen können, aber an einem sonnigen Tag Ende April? Als sie am Rand des Villenviertels ausstieg, wurde sie doch ein wenig nervös. Sie dachte an die Erzählung einer Freundin, von deren Erfahrung mit ganz anderen Inseraten, als den Haushalt in Ordnung zu halten. Ein bisschen auf einem Bett herumräkeln, nicht wirklich viel Arbeit und auch noch so einiger Spaß, und schnell nebenbei 200 Euro kassieren. Einmal musste sie überhaupt nicht viel mehr machen, als ihren BH zu öffnen und jemand zuschauen. Aber sie doch nicht – und einiges an Trinkgeldern bekam sie bei ihrer Arbeit genauso.
Die Seitengasse wurde zu einer kleinen Bergstraße, die sich zwischen immer dichterem Grünzeug verlor. Toll, doch der Adresse nach musste es dort sein. Nach der ersten Kurve tauchte eine stattliche Villa zwischen den Bäumen auf. Eine Privatstraße führte vom großen, schmiedeeisernen Tor zum Eingang. Wer dort wohl wohnte? Die Hausnummer stimmte ohnehin nicht, es musste noch ein Stück weiter oben sein.
Ob es einer von diesen Geschäftsmännern war, die in ihrer Abwesenheit nur den Staub gewischt, den Teppich gesaugt, und die Zimmerpflanzen gegossen haben wollten? Alle wollten das, und gleichzeitig würde die Antwort „Putzfrau“ beim üblichen Gefrage, was sie machte, nur zu betroffenen Blicken führen. Wenn sie auch noch Essen zubereitete, und solche Sachen, ließ sich das wohl besser verkaufen. Doch was wäre, wenn er sie ständig angrapschte, und sich womöglich in ihrer Anweisenheit gewisse Filme ansah? Nein konnte sie immer noch sagen. Obwohl … sogar wenn, hing es vielleicht davon ab, wie er es machte. Was war der Unterschied zu den Disco-Boys, die ihr alles bezahlten, nur um sie kurz einmal durchnehmen zu dürfen?
Sie stand vor einem großen Gebäude aus Glasflächen und dekorativen Ziegelwänden. Vielleicht war er Architekt und hatte es selber geplant und dann bei einer Baufirma in Auftrag gegeben? Es thronte offenbar am höchsten Punkt der Anhöhe, und die Adresse stimmte. Beim Betätigen der am Zaun montierten Sprechanlage kehrte die Unruhe doch zurück.
„Ja?“, vernahm sie nach beinahe einer Minute eine tiefe Stimme.
„Äh, ich bin hier wegen … wir haben vorhin telefoniert.“