Zugeritten vom Zuhälter - Macy Rollings - E-Book

Zugeritten vom Zuhälter E-Book

Macy Rollings

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Beschreibung

In den Straßen der Stadt möchte sie groß ins Geschäft kommen. Einfach an die üblichen Ecken stellen, ein oder zwei Kunden am Tag bedienen und viel Geld kassieren. Vom Sumpf aus Zuhältern und Dealern hat sie natürlich gehört, aber das betrifft sie doch nicht. Die Dinge laufen ziemlich so wie geplant – bis sie unerwarteten Besuch erhält.

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Veröffentlichungsjahr: 2017

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Macy Rollings

Zugeritten vom Zuhälter

Aufgegabelt, erpresst, genommen

BookRix GmbH & Co. KG81371 München

Kapitel 1 – Neustart in der Stadt

 

In der Ferne erkannte Lisa bereits den Zug, der sie aus diesem Dreckhaufen wegbringen würde. Sogar auf dem Bahnsteig war der Asphalt aufgebrochen, und irgendwann würde sicher die Kante abbröckeln. Die Leute mussten beim Einsteigen eben aufpassen. Zum Glück funktionierte wenigstens der Automat, sonst hätte sie auch noch wegen einer Fahrkarte verhandeln müssen. Obwohl, für eine junge Frau mit ihrem Aussehen gab es womöglich noch andere Lösungen.

 

Weil ihr kalter Wind ins Gesicht wehte, zog sie sich wieder in die Nische neben dem Durchgang zurück. Noch einmal warf sie einen Blick zurück auf diesen Ort, den sie hinter sich lassen wollte. Alles, das sie noch besaß und das ihr wichtig war, passte in einen großen Rucksack. Bis auf einige Leute am anderen Ende, die sie nicht kannte, war sie allein. Der Zug fuhr ein, verlangsamte, hielt an, und sie stieg ein.

 

Sie hatte es geschafft! Bald würde sie in der Stadt ankommen, und dann würde sich alles ändern. Noch einmal ging sie im Gedanken ihren Plan durch. Ihr restliches Bargeld würde locker für eine Woche in einem Hotel reichen. Alle Leute redeten von billigen Absteigen, doch was war so schlecht an diesen Hotels gleich beim Bahnhof? Sie musste ja nicht auf diese Gestalten reagieren, die sie im Vorbeigehen fragten, ob sie etwas kaufen wollte. Geld besaß sie ohnehin keines dafür. Dafür gab es diese anderen Leute, die sie um etwas fragen würden, wenn sie sich richtig anstellte. 50 oder 60 Euro konnte sie schon dafür verlangen, soweit ihr die Preise geläufig waren. Vielleicht sogar 80 oder 100. Sogar einer am Tag würde würde somit für den Anfang reichen. Bald würde sie wieder eine richtige Wohnung haben, und dort konnte sie auch Leute empfangen, die schon einmal 200 und mehr für ein Treffen hinlegten.

 

Der nächste Ort besaß sogar schon einen richtigen Bahnhof, nicht nur ein etwas größeres Wartehäuschen neben einem Feld. Bald war sie da, und bald würde alles besser sein. Einige Fahrgäste stiegen ein, wenige aus, und die Fahrt setzte sich fort.

 

Ihr Puls steigerte sich ein wenig, als die ersten Vororte auftauchten. Die Wahrscheinlichkeit war gering, dass sie ihrem Ex-Freund begegnete – aber am besten hielt sie sich von der Gegend fern. Wohnte er jetzt dort? Oder doch noch in der alten Wohnung? Egal. Warum sollte sie sich mit ihren nicht einmal 25 Jahren und recht scharfen Kurven unnötige Gedanken über diesen Versager machen? Gut, es war seine Wohnung gewesen, und die nächstbeste, die sie sich leisten konnte, sehr weit außerhalb. Doch bald wohnte sie ohnehin wieder in ihrer eigenen, in der Stadt.

 

Die Türen öffneten sich, und zum ersten Mal nach langer Zeit stand sie wieder mitten auf dem Hauptbahnhof. Einige Dinge hatten sie renoviert, den Müll und die Schlaglöcher draußen auf der Straße gab es wahrscheinlich immer noch. Vielleicht besser so, denn sonst würde eines Tages niemand mehr dort herumstehen, den sie für ihren Plan brauchte. Bein Anblick der Imbiss-Lokale dachte sie an ein richtiges Frühstück. Oder sollte sie sich lieber sofort nach einem Zimmer umsehen? Sonst waren die besten am Ende weg, oder nur noch die zu teuren übrig.

 

„Entschuldigung“, redete sie jemand an und rammte sie gleichzeitig leicht von der Seite, „wissen Sie, wo hier … die Jugendherberge ist? Auf dem Wegweiser beim Ausgang steht 100 Meter nach links, aber da ist nur eine Absperrung.“

„Ich weiß gar nicht, ob die noch offen hat“, entgegnete sie, „aber wahrscheinlich schon wieder eine Baustelle. Alles absperren und alle sollen sich auflösen.“

 

Sie konnte sie erinnern, einige Male dort vorbeigegangen zu sein. Auch für Erwachsene stand sie offen, und war angesichts der Preise und der Lage entsprechend beliebt. Aber ob sich jemand im etwas reiferen Alter wirklich in eines dieser Massenzimmer legen wollte, um ein bisschen Geld zu sparen?

 

„Ja richtig“, lachte er und wurde sofort wieder ernster. „Oder wissen Sie vielleicht ein Hotel in der Gegend? Ich … würde mich auch erkenntlich zeigen.“

 

Bei seinen letzten Worten und der Art seines Blickes tauchte sofort die Erinnerung an eine ihrer letzten Kundschaften auf. Der hatte sich sogar einen Gummi angezogen und trotzdem einen Zwanziger draufgelegt. Von allen Seiten über fast eine Stunde hatte er sie dennoch durchgenommen, aber auf eine andere Weise. Fast so ähnlich wie ihr Freund an so manchem besseren Tag. Und wie sollte sie nun reagieren?

 

„Ja, also …“, sprach Lisa halblaut, „… ich wüsste da vielleicht eines. Und … ich wollte noch was essen, wir könnten ja zusammen … also ich meine …“

 

„Gut“, meinte er und setzte sich in Richtung des Standes mit den Croissants in Bewegung. Es reichte sogar noch für einen Kaffee. Als er seinen gerade austrank und den 50-Euro-Schein in die Mitte des Stehtisches legte, überlegte sie für eine Weile. Ihr Blick schwankte einige Male zwischen dem Tisch und seinem Gesicht, bis er ihr in die Augen blickte.

 

„Was ist?“, klang seine Stimme nun ein wenig anders. „Nicht genug?“

„Doch, also … es ist nur, wir müssten erst einmal …“

„Ja oder nein?“

 

Er nahm den Schein zwischen zwei Finger und hob ihn an. Sein Blick änderte sich in eine Richtung, die ihr gut vertraut war. Ob er die ganze Sache auch angefangen hätte, wenn sie ein bisschen anders angezogen wäre? Sie hatte sich extra Mühe gegeben, für diesen Tag nicht ganz so nuttige Sachen auszusuchen – aber vielleicht war ihre Garderobe mittlerweile zu klein. Ein Problem, das sie nach ein paar Wochen wohl auch lösen konnte.

 

„Ja“, entgegnete sie und sah ihn direkt an. Sie nahm den Schein ebenfalls zwischen ihre Finger, und er ließ los. Rasch steckte sie ihn ein, und er begann in Richtung Ausgang zu spazieren.

 

Auf der einen Seite spielte jemand mit einer Ziehharmonika vor einem Pappbecher auf den Boden, auf der anderen saß eine Gestalt einfach so auf einem lumpigen Tuch. In der Nähe jener Straßenstelle, wo nur das Ein- und Aussteigen erlaubt war, standen zwei, drei Damen mit eindeutigen Absichten herum. Sonst stellten sie sich um diese Zeit eher noch nicht auf. Gleich um die Ecke gab es doch dieses Hotel, das mit riesiger Leuchtreklame immer für Zimmer für ein bisschen weniger als nichts warb. Sanft zog Lisa ihren Begleiter, der von der Stadtszene beeindruckt war, nach einer Weile am Handgelenk. Als ob nichts gewesen wäre, folgte er ihr. Ihr fiel auf, dass er weniger Gepäck als sie herumtrug – und bei ihr hatte alles in einen Rucksack und eine mittelgroße Tasche gepasst, das sie mitnehmen wollte.

 

Die Reklame sah immer noch wie die von einem Ramschladen aus, während der Rest zumindest oberflächlich erneuert und ziemlich sauber wirkte. Einige Meter nach dem Eingang stand der Empfangstisch, und sie überlegte sich, wie sie das mit ihrem Gast erklären sollte.

 

„Wir hätten gern ein Doppelzimmer!“, machte er sich gleichzeitig mit einem Klopfen auf dem Tisch bei der Rezeptionistin bemerkbar, die gerade bei etwas herumkramte.

„Oh, ja, Moment“, begrüßte sie ihn und widmete sich dem Computer.

 

Ihr Begleiter vollführte einen Schritt seitwärts und stand nun sehr nah neben Lisa. So hatte sie das nicht geplant. Andererseits, ein Doppelzimmer war meistens nicht viel teurer als ein Einzelzimmer, und so würde niemand Fragen stellen. Was machte es da schon, wenn sie es vielleicht für einige Tage weiterzahlen musste? Oder hätte sie ihm lieber erklären sollen, selbst auf der Suche nach einem Zimmer zu sein? Wortlos legte sie ihm ein Formular hin, was zumindest auf ein freies Zimmer für diese Nacht hindeutete. Irgendeinen Ausweis wollte niemand sehen. Konnten dann nicht alle hinschreiben, was sie wollten? Welches Zimmer es wohl für 45 Euro gab, die sie einforderte und er bezahlte?

 

„Außer Betrieb“ stand auf dem Aufzug, so dass sie sich mit ihm in das Treppenhaus aufmachte. In Notfällen sollten das ohnehin alle machen. Der Nummer nach musste das Zimmer im dritten Stock sein. Er schritt durch den Gang, der trotz der Beleuchtung düster wirkte, betrachtete aufmerksam die Zimmernummern an den Türen, und sperrte die richtige auf.

 

„Also dann …“, sagte er, machte eine deutliche Kopfbewegung in Richtung Bett, und betrat das Badezimmer. Er schloss die Tür, und sie überlegte. Sollte sie einfach auf ihn warten und dann ebenfalls duschen, oder erwartete er, dass sie nackt auf ihn wartete? Bisher war die Sache klar gewesen – die Männer, die sie besucht hatten, wollten so oder so meistens sofort loslegen. Sie stellte ihre Sachen ab, zog ihre Jacke aus und beschloss, sich einfach so auf das Bett zu setzen. Sehr groß war das Zimmer nicht, dafür schienen die Vorhänge etwas herzumachen. Die Aussicht auf die Leuchtschriften der Stadt war von hier aus recht gut. Schräg gegenüber hatte ein neuer Supermarkt aufgemacht – immerhin etwas. Sie zog die Vorhänge wieder vor das Fenster, ließ sich nieder, und wartete.

 

Ein Geräusch riss sie aus ihren Gedanken – die Badezimmertür öffnete sich. Ihr Begleiter trat hinaus – und trug nichts außer einer langen Unterhose. Seinen Bauch hätte sie sich schlimmer vorgestellt, und er hatte sogar zarte sportliche Ansätze. Er sah ihr in die Augen und lächelte sie mehrere Sekunden lang böse an. Im nächsten Moment stand er direkt vor dem Bett, auf dem sie leicht zurückgelehnt saß – und streifte die Hose nach unten. Was zuvor schon zu erahnen gewesen war, sprang ihr nun in etwas mehr als halb aufgerichtetem Zustand entgegen. Erneut schien seine angedeutete Kopfbewegung alles zu sagen.

 

Er trat so nah an die Bettkante wie es ging, und sie richtete sich auf. Vorsichtig legte sie eine Hand seitlich an ihn, und näherte sich mit der anderem seinem Luststab. Noch bevor sie ihn berührte, fuhr ein Zucken durch ihn. Bei der vorsichtigen Umklammerung ihrer Finger baute sich die Festigkeit erst recht auf. Die Größe konnte sich sehen lassen, war aber auch nicht so, dass sie ihr Angst machte. Die Frage war, was er sich für 50 Euro erwartete. Andererseits, mit dem Zimmer waren es für ihn bereits an die 100. Egal, er sah nicht nach Ärger aus.

 

Sie blickte nach oben in seine Augen, und ließ ihre Zungenspitze eine Weile um ihre Lippen kreisen. Als sie ihre Hand wegnahm, stöhnte er zart auf und blickte nach oben – und sie wollte ihn nicht enttäuschen. Ihre Zunge berührte seine pralle Eichel, sie öffnete ihren Mund weiter, und nahm ihn ein Stück in sich auf. Der Geschmack war ebenfalls etwas anders als erwartet. Nicht unangenehm bitter oder etwas in der Richtung, wie sie es lange Zeit gewohnt war. Er stöhnte lauter auf, als sein Ding beinahe ihren Rachen erreichte. Das Spiel ihrer Zunge rief dazwischen eher zartere Laute hervor. Ihre Finger klammerten sich etwas fester an ihn, als sie sich in Bewegung setzte. Nur kurz spürte sie seine Hände in ihren Haaren. Vielleicht als Lob für ihr Können, und nicht nur als Erniedrigung?

 

Noch bemerkte sie keine Änderung des Geschmacks, seinen Lauten nach bereitete sie sich jedoch darauf vor. An sich hatte sie sich vorgenommen, sich nicht mehr in den Mund spritzen zu lassen. Höchstens, wenn ihr jemand sympathisch war, und ordentlich etwas drauflegte. Warum hatte sie nicht alles vorher genau abgesprochen? Wie schaffte es der Typ überhaupt, so ruhig vor ihr zu stehen? Es zuckte zwar immer wieder ordentlich durch ihn, aber …

 

„Ausziehen!“, forderte er plötzlich, und zog sich mit einem Ruck aus ihrer Mundhöhle zurück. Seine Andeutung auf ihren Oberkörper konnte nicht deutlicher sein.

„Ausziehen, schnell, sonst …!“, wiederholte er fünf Sekunden später, ohne es wirklich zu brüllen. Während er sich selbst einen wichste, streifte sie schnell alles ab und öffnete auch hastig ihren BH. Ihre Hände umfassten ihren Gast wieder seitlich, und sie erwartete seine Hände auf ihren Brüsten. Stattdessen vernahm sie ein „Achtung!“ und sah die weiße Fontäne in ihre Richtung spritzen. Noch eine traf sie, während er sich mit einer Hand auf ihr abstützte. Eine letzte Sperma-Ladung schaffte es doch noch zwischen ihre Brüste, und wurde von seinen Händen hektisch verteilt. „Traumhaft!“, entkam es ihm halblaut, und er zog sich seine Unterhose wieder an.

 

Vielleicht zwei Minuten später kehrte er angezogen aus dem Bad zurück, und klatschte ihr einen 10-Euro-Schein hin. „Das ist noch für den guten Service!“, kommentierte er, zwinkerte ihr zu, tätschelte auf ihre Schulter, und machte sich davon. Die Zimmertür fiel ins Schloss, und sie ließ sich zurückfallen.

 

Zum Glück hatte er den Schlüssel auf der Ablage gelassen. Somit konnte sie das Zimmer wohl bis zum nächsten Vormittag haben, und musste dann an der Rezeption klären, dass sie noch etwas länger hier wohnen wollte. Ob sie sich dann gleich die Immobilien-Angebote durchsehen sollte? Das Problem war, dass die bei Mietwohnungen oft einen Einkommensnachweis verlangten. Ein Hotelzimmer hingegen bekamen wohl alle, wenn sie es im Voraus bezahlten. Egal, wie es aussah, ging ihr Plan auf. Sie sollte einmal ins Bad, und dann die Umgebung erkunden. Was wäre gewesen, wenn er sie so richtig durchgefickt hätte? 120 konnte sie dafür locker nehmen, wie es aussah. Die ganze Zeit hatte sie es verdrängt, doch ihre Brustwarzen waren hart. Und nicht nur die.

 

Lisa trat in das warme Wasser, wusch sich das Sperma ab – und setzte ihre Finger in Bewegung. Das Brennen in ihr verstärkte sich, und sie musste sich in diesem Moment einfach selbst dieses Geschenk machen. Ja, nur noch Männer mit Stil, die ordentlich etwas liegen ließen. Keine komischen Typen, die ihr ein schmieriger Zuhälter verschaffte. Niemand, dem sie fast alles abgeben musste. Vielleicht sogar einer, bei dem sie kommen würde, und das richtig gut. Oh – zu spät.

 

Sie konnte sich nicht mehr auf den Beinen halten und sackte zusammen, als sie der Orgasmus traf. Nur langsam lief die gigantische Welle aus, und sie überlegte, ob sie noch etwas drauflegen konnte. Lieber nicht – erst einmal die Gegend erkunden. Vielleicht sogar Ecken, wo gute Kundschaft zu erwarten war. Noch besser wäre, sie würde inserieren, aber bis sich da jemand meldete?

 

Kapitel 2 – Abendliche Kundschaft

 

Das, mit dem sie die Bahnfahrt angetreten hatte, erschien ihr genau richtig. Die Kälte war damit erträglich, und gleichzeitig schien es jene Männer anzulocken, die es anlocken sollte. Mit der hereinbrechenden Abenddämmerung hatte die Anzahl der Damen, die offensichtlich eine Dienstleistung anboten, deutlich zugenommen. Lisa fiel auf, dass sie sich in annähernd regelmäßigen Abständen entlang des breiten Gehsteiges platziert hatten. Weiter hinten, wo der Vorplatz des Bahnhofs in eine eher ruhige Seitengasse mit Wohnhäusern überging, stand keine mehr herum. Auch dort gab es aber immerhin ein Lokal, wo die Gäste nach einigen Bieren womöglich noch Lust auf andere Dinge verspürten. Sie konnte ja einmal ganz gemütlich dort vorbeispazieren, zufällig etwas auf ihrem Handy nachsehen, und das noch einige Minuten länger machen.

 

Die Tür auf der anderen Straßenseite öffnete sich, und dumpf dröhnende Musik lag für einen Moment in der Luft. Hatte der Typ gerade in ihre Richtung geblickt? Bingo! Fast schon wollte sie ihn vor dem herannahenden Auto warnen, doch so gut konnte er sich noch auf den Beinen halten. Langsam schlenderte er an ihr vorbei, drehte offenbar um, und stand auf einmal vor ihr.

 

„Ha … hallo schöne Frau!“, erklang seine Stimme nicht ganz so benebelt wie befürchtet. „Was … ist denn heute so im Angebot?“

„Was immer du willst!“, entgegnete sie dem höchstens dreißigjährigen Typen mit dem dezenten Bart.

„Gibt es auch einen … Einführungspreis?“, redete er ihr halblaut fast direkt ins Gesicht, und lachte kurz.

 

Irgendwie spürte sie für einen Moment Angstschweiß, aber auch diese Erregung brachte sich wieder in Erinnerung. Nur ein bisschen, oder vielleicht lag es an den Gedanken daran, was sie an diesem Tag insgesamt verdient haben würde. Egal.

 

„Ja“, entgegnete sie und versuchte, ein Lächeln vorzutäuschen. „Für dich heute 80, auf meinem Zimmer. Aber nur mit Gummi.“

„Ooh … okay!“, meinte er, und stützte sich auf ihrer Schulter ab.

 

Bestens! Obwohl, hoffentlich schlief er ihr auf dem Zimmer nicht ein. Und hoffentlich kramte die Empfangsdame wieder herum, anstatt sie zu beachten. Oder war es mittlerweile ein Rezeptionist? Lisa machte einen Schritt nach vorne, drehte sich um – und sah, dass er ihr folgte. Jemand redete mit einer der käuflichen Damen, die näher beim Bahnhof standen. Wie Kundschaft sah das eher nicht aus. Es war die Polizei!

 

„Scheiße!“, rief der Mann und hetzte in Richtung jener Ecke, in der sich Sperrmüll auftürmte. Lisa erstarrte, drehte sich in alle Richtungen, versuchte einen Plan aufzustellen. Ihr Puls beruhigte sich deutlich, als sie den Polizisten ruhig in Richtung seines falsch geparkten Fahrzeuges gehen sah. Die durften das wahrscheinlich. Sie drehte sich um, und glaubte den Typen immer noch dort im Halbdunkel stehen zu sehen. Wenigstens rannte er nicht davon, als sie sie auf ihn zuging.

 

„Gibt es ein Problem?“, fragte sie in einem möglichst neutralen Tonfall.

„Nein“, schien er ziemlich außer Atem zu sein, „ich habe nur geglaubt, die wollen was von mir.“

„Na dann ist es ja gut. Also dann …?“

 

Sie zeigte vorsichtig in Richtung der bunten Lichter, und einige Sekunden später folgte er ihr.

 

*

 

Sofort als die Zimmertür zu war, drückte er sie etwas fester dagegen, als es noch sanft gewesen wäre. Seine Hände graptschten sie fast überall an und gingen wenig später dazu über, sie zum Ausziehen ihrer Sachen zu bewegen. Sie machte es von sich aus, und er trat zwei Schritte zurück.

 

„Ach ja“, bemerkte Lisa, „es wäre dann …. das Geld …“

„Klar!“, schien er auf einmal munterer, und tastete im Inneren seiner Jacke herum. Sie sah nicht genau hin, als er die Geldscheine auf die Ablage klatschte. Würde schon stimmen, und sie wollte ihn nicht nervös machen, indem sie sie zählte. Sie bewegte sich in den Raum hinein und stellte sich so hin, wie sie das einmal in einem dieser Nachtclubs mitbekommen hatte. Nachtclub, toll. Die sollten gleich Puff und nicht Bar draufschreiben.

 

Beim Ausziehen seiner Sachen konnte er sich ebenfalls besser auf den Beinen halten, als sie geglaubt hätte. Seine Bauchmuskeln beeindruckten sie, aber ob er in dem Zustand etwas konnte? Nicht ihr Problem. Er zog ein verpacktes Kondom aus seiner Jacke, bevor seine Hose zu Boden fiel. Seine Unterhose erwies sich als prall gefüllt, und sie beeilte sich, ihren BH abzulegen. Ihr geripptes Unterhöschen wollte sie ihm überlassen. Sie warf sich auf das Bett, räkelte sich und täuschte ein langgezogenes Stöhnen vor. Mit Schwung warf er seine Unterhose zu seinen anderen Sachen, und sein steifer Schwanz schnellte in die Höhe. Er kniete sich zwischen ihre gespreizten Beine auf die Bettkante – und küsste ihr Höschen. Kaute er darauf herum, oder stand er besonders auf ihre Unterwäsche? Vielleicht sprang noch etwas extra heraus, wenn sie ihm erlaubte, sie mitzunehmen. Zumindest eine Idee für später. Mit den Zähnen zerrte er das Höschen über ihre Beine, und für einige Momente spürte sie seine Zunge an ihrer Klitoris. Ein Kribbeln fuhr durch sie, doch sie unterdrückte ihr Stöhnen. Sie reichte ihm das am Bettrand liegende Kondom, er sah sie kurz an – und riss die Verpackung ein. Wenigstens wusste er, wie es unfallfrei anzulegen war. Nicht etwa mit der falschen Seite zuerst, oder zu viel Luft in der Spitze.

 

Es war klar, dass er sich nicht lange aufhalten wollte, als er mit seinem geschützten und immer noch steifen Kampfgerät direkt vor ihr kniete. Ein Finger näherte sich ihrer Lustgrotte und tauchte ein Stück ein, ein zweiter folgte. Wieder musste sie sich bemühen, das Stöhnen zu unterdrücken. Immerhin schien sie feucht genug zu sein und musste sich nicht womöglich erst um Gleitgel kümmern. Die Finger seiner linken Hand auf ihrem Oberschenkel schmerzten ein wenig. Er packte auch ihren andern und hob sie ein wenig an. Sie rückte sich zurecht, so gut es ging, er führte seinen Schwanz zum Eingang ihrer Lustgrotte – und drang mit einem Ruck ein.

 

Dieses Mal konnte sie das Stöhnen nicht unterdrücken, und er lachte kurz. Ruckartig rammte er sich immer wieder in sie, während sich seine Finger fest um sie krallten. Er schien dieser Welt entrückt zu sein und starrte nach oben, während er sie durchnahm. Es war ein monotones, dumpfes Rein und Raus, doch er wusste, wie es ging. Jedes Mal trieb sich sein Ding tief in sie, um beim Herausziehen ein wenig zu pulsieren und scheinbar noch fetter zu werden. Die Drehungen seines Kopfes passten irgendwie nicht dazu. Sie waren fast so, als wollte er sich bald auf einen Kopfpolster fallen lassen. Vielleicht wohnte er nicht weit von hier. Ein lauteres Stöhnen als zuvor entkam ihm, und seine Stöße wurden noch intensiver.

 

Die Finger mit den langen Fingernägeln krallten sich tief in sie, sein Stöhnen zog sich in die Länge, und seine Bewegung erstarrte. Er atmete schwer, drehte den Kopf in ihre Richtung, lächelte sie für zwei Sekunden an, und zog sich aus ihrer Muschi zurück. Das Kondom zerrte er von sich und ließ es neben dem Bett auf den Boden fallen. Nach einigen weiteren Sekunden schien ihm eingefallen zu sein, wo er seine ganzen Sachen ausgezogen hatte. Aus dem Halbdunkel deutete er einen Kuss an, eine Minute später hörte sie die Tür zufallen.

 

Nicht übel für den ersten Tag, dachte sie. Noch etwas wollte sie an diesem Abend nicht mehr unternehmen. Obwohl, wenn er so weitergemacht hätte, wäre sie beinahe gekommen. Sie blieb liegen und begann damit, das nachzuholen. Sie wollte das Kreisen ihrer Finger nicht unterbrechen, auch wenn sie schon einen Krampf verspürte. Endlich näherte sich ein Lichtschein am Horizont – und mit der folgenden Entspannung auch plötzliche, große Müdigkeit.

 

 

Kapitel 3 – Alles muss seine Ordnung haben

 

Lisa erwachte zu irgendwelchem Lärm. Musste von draußen kommen. Eine Sirene? Egal, es war ohnehin nicht einmal mehr ein Halbschlaf, und sie schwang sich aus dem Bett. Dabei trat sie auf das gebrauchte Kondom, und räumte es rasch weg. Wie lange konnte sie das Zimmer überhaupt haben, bevor sie ausziehen oder über eine Verlängerung verhandeln musste?

 

Ein greller Lichtstrahl schaffte es durch die ansonsten geschlossene Wolkendecke, bis zur Ablage beim Eingang. Das Bündel Geldscheine war also kein Traum gewesen, doch was lag darunter? Ein Stück Plastikfolie, ein weißes Pulver … war das vielleicht …? Moment, die Polizei am letzten Abend, sein plötzliches Davonlaufen – alles klar. Jetzt war auch noch ihr Fingerabdruck darauf, und sie ließ es rasch fallen. Andererseits, angeblich befanden sich auf fast jedem Geldschein Spuren von Kokain. Aber wenn es plötzlich an ihrer Tür klopfte? Sollte sie es zur Polizei bringen? Vielleicht gab es sogar eine Belohnung. Lieber nicht. Sie schob es mit den Fingerspitzen in eine Ecke und legte ein Papiertuch darüber. Konnten ja alle hier liegenlassen haben, und es ging sie nichts an.

 

*

 

„Guten Morgen!“, redete sie den Empfangsherren an, der an diesem Tag unten stand.

„Ja, bitte?“

„Ich wohne auf Zimmer 309, und … wäre es möglich, dass ich das noch 3 oder 4 Tage oder so länger haben kann?“

„Ja …“, meinte er und tippte für zehn Sekunden herum, „… bei Vorauszahlung an sich schon.“

„Ja, das … sollte möglich sein. Sagen wir dann für die nächsten … zwei Tage.“

„Gut. Es wäre da nur eine Sache. Wir haben natürlich die offiziellen Preise, die stehen draußen und so. Aber wenn Sie öfters … Gäste haben, müssten wir einen Aufpreis einheben. Für die Reinigung und so. Es geht uns natürlich nichts an, was Sie da auf dem Zimmer machen, aber …“

 

Bei den Worten „Gäste“ und „Reinigung“ hatte er mit jeweils zwei Fingern Anführungszeichen angedeutet. Klar, alles klar, auch Männer, die nur so wegen eines Hotels fragten. Wie konnte sie nur so naiv sein?

 

„Und der wäre?“

„Alles zusammen 95 Euro pro Tag. Und wenn Sie weiterhin das Frühstück dabeihaben wollen, wären das noch …“

„Nein, nein, das geht schon. Also sagen wir … noch zwei Tage.“

„Sehr gut!“

 

Irgendwie erinnerte sie sein kurzes Lächeln an jemand, aber ein guter Schauspieler war er nicht. Wortlos klatschte sie eine 100-Euro-Banknote auf den Tisch und kramte einige kleinere hervor, die er alle dezent mit zwei Fingern an sich nahm.

 

Toll, sie hätte sofort ausziehen sollen. Was war das bitte, ein Reinigungs-Zuschlag? Bei manchen Ferien-Wohnungen wurde das ernsthaft verlangt, aber nicht so viel und nur einmal am Ende. Dort war der Durchgang zwischen dem Bett und der Wand auch breiter als 30 Zentimeter. Gab es da nicht noch ein echtes Stundenhotel in der Gegend? Obwohl, wahrscheinlich gab es in ihrem auch einen Stundentarif, wenn sie fragte. Nur, wo sollte sie dann wohnen? Vielleicht einmal wie eine richtige Nutte stylen, wie eine von den besseren, und dann jemand anquatschen. In einer dieser Bars, wo die Leute einen Martini nach dem anderen bestellten, und nicht alle hinein durften.