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Endlich findet sie die Zeit, mit ihrem Freund eine Woche Urlaub am Meer zu verbringen. Egal ob in ihrer Ferienwohnung oder so manchem Hinterzimmer, ihr Liebesleben scheint wieder in Gang zu kommen. Auch entdeckt sie eine neue Seite an sich. Wollte sie nicht schon immer einen Zuschauer haben, während sie von ihm beglückt wird? Ein Einheimischer hat genau das richtige Angebot für einen Ausflug …
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Veröffentlichungsjahr: 2017
Claudia streckte sich ein weiteres Mal, bevor sie ihre Hand wieder um ihn schloss. „Guten Morgen“, hauchte sie, während sie dicht an den nackten Rücken von Hannes gekuschelt war. Grelle Lichtstrahlen fielen durch das Fenster in den Raum, aber nicht direkt auf das Bett. Eine Woche sollte ihr Aufenthalt mit ihm hier dauern, und sie kannte gerade erst die Rezeption der Ferienanlage. Die Leute redeten alle Sprachen durcheinander und waren freundlich. Sie strich erst einmal zart über seine Haut, bevor sie ohne jede Hektik aufstand. Bei hellem Tageslicht wirkte das kleine Haus noch einmal anders. Es verfügte nur über dünnes Glas in den Fensteröffnungen.
„Glaubst du, die wissen etwas, was wir nicht wissen? Oder warum sind die so freundlich?“, fragte Hannes, der sich auf den Rücken gedreht und das dünne Leintuch etwas zurückgezogen hatte, das die Decke darstellte.
„Keine Ahnung, wir sollten uns heute ein bisschen umsehen“, antwortete Claudia und lachte fast ein bisschen.
Sie strich das Tuch beiseite, so dass Hannes auch fast ganz nackt da lag, und trat in das helle Sonnenlicht. Mehr als nur einige Augenblicke lang ließ sie ihren Freund ihren Körper von oben bis unten betrachten. Vielleicht bekam er doch Lust auf nur ein bisschen mehr als Streicheln und Kuscheln. Es war lange immerhin lange her, seit sie das in Ruhe genießen hatte können.
Hannes wartete schon etwas zappelnd vor dem Vorhang zum kleinen Nebenraum, um dann auch seinen Druck loszuwerden. In der Nacht war er Claudia versehentlich auf der Toilette begegnet, doch sie hatte nach einem kleinen Schreck nur gelächelt und ihn mit ihrem Blick fixiert. Na und? War doch nichts dabei.
Sie sah sich nach Zutaten für das Frühstück um und freute sich schon auf den Duft von Kaffee, den sie mit ihm auf der Terrasse trinken würden. Natürlich hätte es auch Pauschalangebote mit Frühstück gegeben, doch sie und er wollten es lieber … abenteuerlicher. Die Straßen draußen bestanden aus Sand und Erde, und die Tavernen und Gemüsestände wirkten tatsächlich uralt und nicht wie eine touristische Attraktion. Manche Leute trugen seltsame Umhänge statt moderner Kleidung.
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Nach dem Frühstück machte sich Claudia mit Hannes hinaus in den kleinen Ort auf. Irgendwie ging die Ferienanlage in einen Bereich über, wo auch viele Einheimische wohnten. Oder waren das alles Angestellte, die ein authentisches Bild vermitteln sollten? Zumindest traf sie diese Leute in den seltsamen Umhängen wieder. Sie hielt kurz den Atem an, als sie das Meer nun deutlich bei Tageslicht erkannte, an dem sich der Ort erstreckte. Auch einige Männer waren anwesend und machten sie kaum Mühe, ihre Blicke zu verstecken. Wenigstens schien Hannes nicht nervös zu werden, als sie es erwiderte.
„Und was machen wir jetzt?“, fragte Hannes.
„Gehen wir in das Dampfbad.“
„Da gibt es ein Dampfbad?“
„Ich glaube, das ist eines … und der Tag ist fast etwas kühl heute. Passt doch.“
Er ging voraus und bog in eine schmale, bergab führende Gasse ein, die wieder in Richtung Ortszentrum führte. Er blieb kurz stehen, erwartete wohl einen Kuss – und bekam ihn. Ein Stück weiter war bereits der Eingang des Bades, das halb in den Berghang hineingebaut war. Ohne die aufgemalten hellen, grellen Farben wäre es etwas unscheinbar gewesen. Doch es verschwand ohnehin bald alles im Halbdunkel des Garderoben-Bereiches, in dem niemand viel redete und niemand Fragen stellte. Alle legten einfach nur bei einer der Nischen an den Zwischenwänden ihre Sachen ab. War dieser Bereich nun gemischt oder nicht? Offenbar war das hier völlig egal, aber besonders viele Leute waren ohnehin gerade nicht hier.
Sie kannte Hannes bereits seit einigen Monaten und hatte ihn ständig komplett nackt gesehen. Trotzdem war es für Claudia immer noch faszinierend, als er sich noch einmal langsam umdrehte. Sie strich über seinen Körper und schritt weiter in den Gang voraus, in dem auf einer Seite über mehrere Meter ein ständiger, warmer Regen herunterkam. Viel größer als ein paar Meter war die Sichtweite nicht, weil der Gang in den großen, mit Wasserdampf gefüllten Raum überging. Sie ging durch den Wasserfall und spürte, wie es ständig wärmer wurde. Sie ging einfach neben Hannes weiter, in das immer gedämpftere Licht, das sich durch den dichten Nebel kämpfte.
Der Boden war mit großen Fliesen mit grober Oberfläche bedeckt, deren verschiedene Farben noch zu erahnen waren. Die Wände bestanden hingegen aus groben Natursteinen, oder überhaupt aus nacktem Fels. Die Sitz- und Liegeflächen am Rand waren spärlich besetzt, und aus einer bestimmten Ecke heftiges Atmen zu vernehmen. Claudia setzte sich an eine Stelle, wo niemand zu sehen war, streckte die Beine breit von sich weg und lehnte sich zurück. Hannes nahm knapp neben ihr Platz und legte seine Hand auf den Oberschenkel neben sich. Die Schwaden aus Wasserdampf waren fast schon unangenehm heiß, aber es gab auch immer wieder kühlere Stellen. Sie hätte sich auch an den Strand in die Sonne legen können. Aber sie genoss es einfach, die Wärme auf sich wirken und tief in ihren Körper eindringen zu lassen.