Heißer Telefonsex - Lisilo S. - E-Book

Heißer Telefonsex E-Book

Lisilo S.

4,6

Beschreibung

In diesem Buch berichtet Lisilo S. von ihrer Tätigkeit und ihren Erlebnissen als Telefon-Sex-Mitarbeiterin. Ein schlüpfrig-amüsantes, aber auch lüstern-abartiges Buch, das einfach zum Lesen einlädt. Kuriose, zum Teil brutale, ekelerregende, doch auch zärtliche und erheiternde Unterhaltungen mit geilen Männern, all das erlebte sie als Moderatorin einer Flirtline. Von den zum Teil lustigen aber auch düsteren Facetten des Telefonsexes erzählt sie ein wenig zynisch, sarkastisch und auf alle Fälle sehr erotisch.

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Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Nachwort

Vorwort

Die Handlung in diesem Buch entspricht voll und ganz der Wahrheit.

Alle Namen in diesem Buch sind frei erfunden und stimmen nicht mit der Realität überein. Auch die Städte und Dörfer, die in diesem Buch aufgeführt sind, haben nichts mit den wirklichen Orten zu tun.

Ich nenne mich Cindy. Auch dieser Name ist natürlich frei erfunden.

Dieses Buch soll einigen Männern klarmachen, dass die Frau auf dieser Telefonsex-Line, die sie gerade angerufen haben, nicht die ist, die sie vorgibt zu sein. Und dass, wenn er sie abfällig und höhnisch am Telefon als Hure, Nutte oder alte Drecksau betitelt, sie vielleicht im Hintergrund ihr Baby schlafen sieht. Das Baby, dem sie eine bessere Zukunft mit dieser Arbeit ermöglichen will. Ein besseres Leben, als sie es selbst jemals hatte oder haben wird.

Es soll auch verdeutlichen, dass viele Frauen in Deutschland, so wie ich, auf solche Jobs angewiesen sind und der größte Teil der Frauen es aus der Not heraus machen und nicht, weil sie Spaß daran haben.

Viele junge Frauen finanzieren sich ihr Studium damit.

Andere Frauen ermöglichen ihren Kindern durch diese Tätigkeit eine höhere Schulbildung.

Oder bei manchen Frauen ist die Rente so gering, dass sie keine andere Wahl haben, solange ihre Stimme ihr wahres Alter nicht verrät.

Oder wie in meinem Fall, damit ich mein Hartz-IV-Einkommen aufstocken kann, um mir mein Auto und meine zusätzliche Altersversorgung zu leisten. Wie so viele andere Frauen meines Alters, hatte auch ich bei meiner Heirat mir die Rente auszahlen lassen. Ohne das zusätzliche Einkommen durch den Telefonsex würde ich bei meinem Renteneintritt unter die Armutsgrenze fallen. Dem versuche ich verzweifelt zu entgehen.

Aber es gibt auch Frauen auf diesen Lines, die es aus purer Lust und Befriedigung tun, was ich selbst, nicht verstehen kann. Aber es sagt ja auch niemand, dass ich alles verstehen muss.

Die schlimmsten Auszüge von Anrufern habe ich in diesem Buch nicht aufgeführt. Sie sind wirklich so furchtbar, dass ich sie den Lesern nicht zumuten will.

Kapitel 1

Da ich mir als Hartz-IV-Empfängerin die kostenpflichtige Tageszeitung nicht leisten kann, studierte ich, wie immer donnerstags, die Stellenanzeigen der wöchentlichen kostenlosen Zeitung unserer Region. Besonders die Kleinanzeigen las ich sehr intensiv, denn ich rechnete mir mit meinen mittlerweile 58 Jahren keine Chance mehr aus, jemals wieder eine der groß ausgeschriebenen Stellen zu erhalten. Wann immer ich mich für eine dieser Stellen interessierte und mich bewarb, bekam ich zumeist noch nicht einmal eine Antwort der jeweiligen ausschreibenden Firmen.

Und so kam es, dass mir, wie schon öfter in der Vergangenheit, eine Annonce ganz besonders auffiel:

‚Angenehme Stimme für leichte Tätigkeiten am Telefon gesucht.’

Mit jeder Anzeige wuchs meine Neugier. Was nur könnte hinter dieser Annonce stecken? Doch nicht etwa eine dieser Sex-Hotlines?

Während meiner langjährigen Tätigkeit als Sekretärin hatte man mich immer wieder auf meine Stimme angesprochen, die wohl vor allen Dingen am Telefon für Männer sehr erotisch und jugendlich klang.

Und so nahm ich eines Tages mit klopfendem Herzen und zittrigen Fingern all meinen Mut zusammen und rief die Nummer dieser Anzeige an. Ich nahm mir dabei fest vor, sollte sich niemand sofort melden oder eventuell ein Anrufbeantworter anspringen, dass ich dann mein Vorhaben aufgeben und nie wieder auf so eine Anzeige reagieren würde.

Aber schon nach dem zweiten Klingelton meldete sich eine junge Frau am anderen Ende der Leitung und hatte mich sofort in ein Gespräch verwickelt. Aufgrund meiner Stimme nahm sie an, dass ich ca. 25 Jahre alt sein müsste und extrem geeignet für den Job, den sie zu vergeben hatte, was nichts anderes war als Telefonsex.

Ich erklärte ihr, dass ich noch nie so etwas gemacht hätte, aber sie beruhigte mich.

„Das ist ganz leicht. Dafür brauchen Sie keine Einarbeitungszeit. Sie bekommen von mir Unterlagen zugeschickt, in denen verschiedene Sexpraktika aufgelistet sind. Außerdem eine Aufstellung von bestimmten Sexausdrücken. Also, machen Sie sich keine Gedanken. Das bekommen wir schon hin. In spätestens einer Woche haben Sie ihr erstes Geld verdient. Sie werden sehen, es ist leichtes und schnelles Geld, das Sie bei mir verdienen können.“

Zwei Tage später kamen die besprochenen Unterlagen per Post. Auch ein Arbeitsvertrag war dabei. In dem stand, dass ich für jede gesprochene Minute einen bestimmten Geldbetrag erhalten werde. Die gesprochene Minute wurde als Haltezeit benannt.

Am Ende eines Monats wurde der Durchschnitt der Haltezeit errechnet und vergütet. Sagte sie mir.

Die Minuten und Stunden, die man am Telefon darauf wartete, mit einem Mann verbunden zu werden, wurden natürlich nicht bezahlt. Und es wurden viele, viele unbezahlte Stunden, die ich wartend am Telefon verbrachte, um einen Mann zu unterhalten und eventuell auch glücklich zu machen.

Aber das konnte ich damals ja noch nicht wissen.

Damals.

Was ich damals nicht wusste war, dass nicht das einzelne Gespräch abgerechnet wurde, sondern am Ende des Monats die Gesamtminuten durch die Anzahl der Gesprächspartner geteilt wurde und so der Durchschnittslohn errechnet wurde.

Damals.

Was ich damals auch nicht wusste war, dass ich ab sofort 24 Stunden am Tag Bereitschaft hatte, also immer zur Verfügung stehen musste. Dass mein Telefon Tag und Nacht klingelte, zu jeder Uhrzeit, wann immer man Frauen brauchte. Aber ich wusste noch so vieles nicht.

Damals.

Was ich damals in meiner Naivität auch noch nicht wusste war, dass mir von den schwer verdienten, erstöhnten und teilweise erseufzten und erbrüllten 400,00 Euro nur 160,00 Euro blieben. Den Rest behielt das Arbeitsamt.

Damals.

‚Nun,’

dachte ich mir,

‚ich werde es auf alle Fälle einmal versuchen’

und unterschrieb den Vertrag. Ich war gezwungen, etwas nebenbei zu verdienen, da ich sonst weder mein Auto noch den Beitrag für meine Zusatzrente hätte bezahlen können. Mir blieb keine andere Wahl, denn ohne Auto war ich nicht mehr in der Lage, auch kleinste Einkäufe nach Hause zu tragen. Dafür bin ich zu krank. Aber das gehört nicht hierher.

Aber nicht krank genug, um in Rente zu gehen, denn dafür fehlt dem Deutschen Staat das Geld (wozu habe ich dann eigentlich mein ganzes Leben lang für meine Rente einbezahlt?).

Bevor ich meine Arbeit ausführen dufte, musste ich erst einmal bei der für mich zuständigen Verbandsgemeindeverwaltung vorsprechen, um einen Gewerbeschein zu beantragen, da die von mir angestrebte Tätigkeit als sogenannte „selbstständige Arbeit“ eingestuft wurde.

Da saß ich nun auf einem Stuhl im Flur der Verwaltung und wartete auf den zuständigen Sachbearbeiter, der sich momentan nicht in seinem Büro aufhielt. Ich zermarterte mir das Gehirn, wie ich auf seine Frage, welcher Art Tätigkeit ich denn nachgehen würde, um einen Gewerbeschein bewilligt zu bekommen, antworten sollte.

Ich entschloss mich dazu, einfach die Wahrheit zu sagen, nämlich, dass ich auf einer Telefon-Sex-Line arbeiten würde. Ich wollte mich sozusagen ‚outen’.

Nach einer, wie mir vorkam, schier endlosen Zeit erschien endlich ein relativ junger Mann (so Mitte 30) und bat mich in sein Büro. Gleichzeitig mit uns betrat auch ein Freund meines jüngsten Sohnes dieses Büro. Er arbeitet in dieser Verwaltung, und ich flehte zu Gott, dass er das Büro verlassen würde, bevor ich mein Anliegen vortragen musste.

Aber er war neugierig. Er wollte wissen, warum ich da war. Doch als der zuständige Sachbearbeiter bemerkte, dass ich nicht mit der Sprache heraus wollte, solange sein jüngerer Kollege noch im Zimmer war, bat er ihn höflich, zu gehen und uns alleine zu lassen.

Mir fielen Tausende Steine vom Herzen.

Fragend sah er mich an. Ich konnte nicht anders, aber jetzt fiel die ganze Anspannung von mir ab, und unter Tränen trug ich ihm meine Bitte vor.

Dass er nicht von seinem Stuhl fiel, ist mir bis heute ein Rätsel.

Er war so geschockt, dass er wirklich zuerst nichts sagen konnte und mich nur sprachlos anschaute. Was musste er wohl in diesem Moment von mir denken? Wir leben hier auf dem Land. Zwar nicht gerade hinter dem Mond, aber auch nicht weit weg davon.

Da saß eine alte Frau vor ihm und beantragte einen Gewerbeschein, weil sie Telefonsex machen wollte? Er konnte und wollte es wohl auch nicht glauben und gab vor, noch nie einen derartigen Gewerbeschein ausgestellt zu haben und verließ fluchtartig das Büro, um sich bei anderen Kollegen Rat zu holen.

Hoffentlich kommen die jetzt nicht alle und schauen sich mich, dieses Monster, an, durchlief es mich heiß, und am liebsten wäre ich auf der Stelle weggelaufen, aber da kam er schon zurück.

Er schien Mitleid mit mir zu haben, denn ich konnte meine Tränen einfach nicht zurückhalten, und als ich mich nach einer halben Stunde von ihm verabschiedete, wünschte er mir alles Gute.

Und so wählte ich am selben Abend mit klopfendem Herzen die angegebene Telefonnummer und begann somit meine Tätigkeit als ‚Moderatorin einer Flirtline’.

Kapitel 2

Martin aus der Nähe von Hamburg

Mein aller erster Telefonsex-Kunde heißt angeblich Martin und kommt aus der Nähe von Hamburg. Sagt er. Ich soll für ihn 30 Jahre alt sein und einen großen Busen und einem kleinen Popo haben. Außerdem ist er heiß darauf, meine Muschi zu lecken.

Also erzähle ich ihm, dass meine Oberweite 90C sei, ich selbst 1,70cm groß wäre mit tiefblauen Augen und schulterlangen, blonden Haaren.

Aufgrund meiner Stimme versetzen ihn schon diese wenigen Worte in einem wahren Taumel der Gefühle, und als ich ihm dann noch erzähle, dass ich gerade mit meinen steifen Brustwarzen am Spielen bin, wird er total heiß.

Sein Atem geht immer schwerer, und er stöhnt in das Telefon.

„Bitte, bitte,“

fleht er,

„spreize deine Beine und lass mich mit meinem Kopf dazwischen. Ich will dich auslecken, ich will deinen Saft trinken.“

Also hauche ich in den Hörer:

„Ja Martin, ich habe meine Beine jetzt ganz weit gespreizt. Das linke Bein liegt über der Rückenlehne meiner Couch und das rechte Bein auf meinem Wohnzimmertisch. Weiter spreizen kann ich sie nicht.“

Bevor ich meinen Phantasien weiter Lauf lassen kann, stöhnt er ganz laut auf, und ich weiß in dem Moment, dass er abgespritzt hat.

Sofort legt er den Hörer auf.

Ich war leicht benommen. Hautnah, quasi so, als ob er direkt neben mir gewesen wäre, hatte ich mitbekommen, wie ein wildfremder Mann durch mich und allein durch meine Stimme einen Orgasmus bekommen hatte.

Einerseits war ich geschockt, andererseits aber auch überwältigt. Aber mir wurde nach diesem Gespräch auch klar, ich benötige einen Kopfhörer für mein Telefon, damit das Stöhnen der Männer nicht durch die Freisprechanlage in meiner Wohnung zu hören ist. Ich wohne in einer Kellerwohnung und will nicht, dass meine Vermieter etwas von meiner Tätigkeit mitbekommen.

Außerdem brauche ich eine Stoppuhr, um die gesprochene Zeit zu messen und somit einen Überblick über meinen Verdienst zu erhalten.

Die geschätzte Zeit für dieses Gespräch lag bei etwa drei Minuten.

Also habe ich circa 36 Cent mit Martin verdient.

Martin jedoch hat mindestens 5,97 Euro dafür bezahlt, mindestens.

Mir reicht es fürs Erste, und ich gehe zu Bett.

Stefan aus Thurgau

Die Moderatorin (kurz MD genannt), die mich mit ihm verbindet, teilt mir mit, dass ich 20 Jahre alt sein soll mit dunklen Haaren und braunen Augen und aus Thurgau, wo immer das auch ist, komme.

„Also, los geht’s!“ (Aufforderung der Moderatorin).

„Hallo, na, wer bist du denn?“ hauche ich ins Telefon.

„Stefan,“

kommt es schüchtern zurück.

„Und wie geht es dir, Stefan?“ meine Frage.

„Oh, danke gut“ seine Antwort.

„Und was suchst du hier, Stefan?“

hauche ich weiter.

„Na, Telefonsex natürlich,“

kommt es leise zurück.

(Minuten schinden, Minuten schinden, denke ich derweil.)

„Wie siehst du denn aus, Stefan?“

frage ich, bemüht, meiner Stimme einen Hauch von Verruchtheit zu geben. (Außerdem kann ich anhand seiner Angaben meine Größe dementsprechend anpassen, sollte er auch wissen wollen, wie ich aussehe.)

„1,72cm, blonde Haare und schlank,“

antwortet Stefan.

„Und deine Augen?“

(Zeit schinden, Zeit schinden)

„Na, die sind grau-blau, so ungefähr, glaube ich.“

„Stefan, möchtest du auch wissen, wie ich aussehe?“

„Ja, gerne.“

„Also Stefan, ich bin 1,68cm (habe gerade meine Größe an seine angepasst), habe dunkle, schulterlange Haare und braune Augen. Gefällt dir das, Stefan?“

„Ja, das gefällt mir gut.“

„Stefan, möchtest du sonst noch was von mir wissen?“

frage ich weiter. (Ich habe bewusst nicht mehr von mir gesagt, um ihn anzuregen, weitere Fragen zu stellen, um auf diese Weise Zeit herauszuschinden.)

„Ja, wie groß ist denn dein Busen?“

„75C antworte ich.

„Gefällt dir das, oder stehst du lieber auf größere Brüste?“

„Nein, nein, 75C ist toll, find ich gut.“

„Ich bin gerade mit meinen Brustwarzen am Spielen. Au, jetzt habe ich sie ein bisschen zu fest angepackt.“

Er stöhnt auf.

„Stefan, was machst du denn gerade?“

will ich weiter wissen.

„Ich spiele mit meinem Schwanz.“

„Oh Stefan,“

jauchze ich auf,

„wie gerne wäre ich jetzt bei dir. Steht er schon oder schläft er noch?“

„Er steht schon ein bisschen.“

„Oh Stefan, bitte, bitte sage mir, auf was dein Schwanz steht.“

„Er mag es, wenn du ihn bläst.“

„Ja Stefan, das mache ich gerne. Weißt du, auf was ich ganz besonders stehe?“

„Was denn?“

fragt er und atmet schwer.

„Stefan, ich stehe total auf Sperma. Und wenn du mir deine erste Ladung, Stefan, es muss unbedingt die erste sein, in den Mund spritzt und ich sie schlucken darf, dann mache ich dir anschließend alles, was du willst, alles! Stefan.“ (Ich gebe meiner Stimme dabei einen ganz besonders erotischen Touch.)

„Ist das wirklich wahr?“

Stefans Atem geht schneller.

„Ja, Stefan, wirklich, und wenn du dann noch mit meinen Brustwarzen spielst und meine Brüste massierst, dann…“

Stefan stöhnt laut auf, und ich bin mir sicher, dass er gerade abspritzt. Dann legt er auf.

Ich schaue auf meine neu erworbene Stoppuhr und stelle erfreut fest, dass ich über vier Minuten mit Stefan gesprochen habe.

Ich habe circa 48 Cent mit Stefan verdient.

Stefan jedoch hat mindestens 7,96 Euro für sein Vergnügen bezahlen müssen.

Hat er sein Handy benutzt, ist es mindestens das Doppelte. Mir bleiben aber nur die 48 Cent.

Kapitel 3

Nach mehreren kürzeren Gesprächen in der letzten Nacht, in der ich morgens um vier Uhr 30 ins Bett ging, werde ich schon wieder um fünf Uhr durch das Telefon geweckt.

Es ist diese Telefonsexfirma und man fordert mich auf, wieder zu arbeiten, da nicht genug Frauen auf der „Line“ wären. Todmüde erkläre ich, dass ich doch gerade erst aufgehört habe zu arbeiten und auch etwas Schlaf benötige, worauf man sich damit zufrieden gibt und ich wieder in mein Bett zurück darf. Jedoch eine Stunde später klingelt das Telefon erneut und wieder fordern sie mich auf, den Dienst aufzunehmen.

Nachdem sich dieses Spiel fast stündlich wiederholt, verbanne ich mein Telefon in die Küche, damit ich wenigstens ein paar Stunden Schlaf bekomme. Aber kaum bin ich aufgestanden, klingelt das Telefon schon wieder und so geht das nun, seitdem ich diesen Job angenommen habe. Mittlerweile bin ich in der Lage, das Klingeln zu ignorieren.

Meinen Freunden und Verwandten habe ich gesagt, dass mich ein Stalker verfolgt (was wirklich stimmt) und dass ich daher das Telefon nur noch abnehme, wenn ich vorher höre, wer mir auf den Anrufbeantworter spricht und ich somit weiß, wer mich sprechen will.

Außerdem muss ich für mindestens eine Stunde am Tag zu einer festgelegten Uhrzeit für meine sogenannten Stammkunden, genannt ‚Stammis’, erreichbar sein. Stammis sind zumeist Männer, die aufgrund eines vorhergegangenen Gespräches mit mir, mich auf alle Fälle kennen lernen wollen oder nur mit mir am Telefon Sex haben wollen. Ich habe keine Wahl. Ich muss diese Gespräche annehmen, oder es ist ein Grund zu Abmahnung.

Ich weiß nicht, wie lange ich dieses ständige Telefonklingeln auf Dauer ertragen kann.

Außerdem habe ich Angst, dass, wenn meine Freunde mich besuchen, sie mir den Stalker nicht abnehmen oder aber, um ihn abzuschrecken, selbst das Telefon beantworten wollen, um ihm einmal gründlich die Meinung zu sagen.

Hans aus Bozen

Die Moderatorin teilt mir kurz mit, dass Hans aus Bozen eine feminine, weibliche, zärtliche Gespielin für schöne Sexspiele zu zweit sucht.

„Mach dich an ihn ran!“

(Die Moderatorin versucht, lustig zu sein.)

„Hallo, wer bist denn du?“

Da ich heute etwas müde bin, kommt mein bewährter Spruch eher träge rüber zu meinem Gesprächspartner.

„Ich bin der Hans, der Hans aus Bozen. Weißt du wo Bozen ist?“

„Selbstverständlich weiß ich wo Bozen ist, ich komme doch aus der Nähe.“

Natürlich komme ich nicht aus der Nähe von Bozen, aber wir sollen die Männer, die uns anrufen, in dem Glauben lassen, dass wir ganz in ihrer Nachbarschaft wohnen.

„Und woher kommst du genau?“

Immer diese Fragen der Männer. Schlecht für mich ist, dass ich keine Ahnung habe, welcher Ort sich in der Nähe von Bozen befindet.

„Na gut, ich komme direkt aus Bozen.“

„Und warum hast du das nicht gleich gesagt?“ Der Stimme nach zu urteilen, ist Hans ein Mann mittleren Alters.

„Weil ich immer am Anfang etwas skeptisch bin, verstehst du das?“

„Nein, nicht wirklich. Aber egal. Wann hast du Zeit für ein Treffen?“

Immer wieder diese Fragen nach einem Treffen.

Weiß er denn nicht, dass wir das auf keinen Fall machen? Anscheinend nicht.

„Was für ein Treffen suchst du genau?“

(Zeit schinden)

„Warum glaubst du wohl, rufe ich auf einer Sex-Hotline an, vielleicht um mit dir spazieren zu gehen?“

„Ja, das wäre schön. Die Wettervorhersage ist doch gut.“

Ja, für unsere Region schon, aber die von Bozen? Mir wird ein wenig warm, aber es scheint, als ob der Wettergott ein Einsehen mit mir hat.

„Nein, auf den Punkt gebracht, ich will Sex mit dir haben. Richtigen guten Sex. Eine ganze Nacht lang, und wenn du mich zufrieden stellst, dann vielleicht auch für länger.“

„Auf welchen Sex stehst du denn?“

„In der Anzeige steht, dass du alles mit dir machen lässt. Warum fragst du denn jetzt, auf was ich stehe? Ich dachte, mit dir kann ich machen, was ich will?“

‚Diese Männer’

schießt es mir durch den Kopf.

‚Glauben die denn wirklich, dass eine Frau einfach so alles mit sich machen lässt?‘

„Nun, ich muss mich doch auf deine Wünsche vorbereiten. Sicher gehen, dass ich alles da habe, um deine Wünsche zu erfüllen.“