Hemmungslos schreiben! (Kurzversion) - Horst Karbaum - E-Book

Hemmungslos schreiben! (Kurzversion) E-Book

Horst Karbaum

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Beschreibung

Liebe Leserin, lieber Leser, was Sie hier in Händen halten, ist kein Buch im üblichen Sinne, denn es erzählt weder Geschichten, noch ist es ein Ratgeber, sondern es ist meine Arbeitshilfe für das Schreiben, die ich selbst immer wieder nutze. Sie trauen sich nicht zu schreiben? Das sollten Sie sich noch einmal überlegen, denn wenn Sie gerne lesen, weil Sie dadurch in eine andere Welt gezogen werden, dann ist das nur noch durch Schreiben zu übertreffen – weg vom Konsum und hin zur Produktion. Wenn erst einmal der berühmte innere Schweinehund* überwunden ist, werden Sie relativ schnell ein wunderbares Gefühl verspüren. Sie bewegen sich in einer Welt, die anders ist, doch Sie bestimmen, wie sie ist. Welche Geschichte kann einem mehr gefallen, als die, die man sich "passend" für sich selbst zusammenfabuliert. Wenn Sie am Schluss des Prozesses immer noch meinen, dass das, was Sie geschrieben haben, niemand interessieren wird, dann legen Sie Ihr neues Werk in eine abschließbare Kassette und niemand kann es kritisieren. Aber Sie hatten diesen unheimlich schönen Prozess, den Sie nie wieder vergessen und nie mehr missen möchten. Damit komme ich zu einem Klischee: Der Weg ist das Ziel!* Aber wahrscheinlich werden Sie bald die Kassette wieder öffnen und das Buch drucken lassen, weil das eigene Buch in Händen zu halten ist unübertrefflich! * Apropos Klischees: Klischees sind ausdrücklich erlaubt. Bei der hier vorliegenden eBook-Version handelt es sich gegenüber dem Originalbuch um eine kostenreduzierte und auch inhaltlich eingeschränkte Version.

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Seitenzahl: 107

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Über das Buch

Hemmungslos schreiben!

Liebe Leserin, lieber Leser,

was Sie hier in Händen halten, ist kein Buch im üblichen Sinne, denn es erzählt weder Geschichten, noch ist es ein Ratgeber, sondern es ist meine Arbeitshilfe für das Schreiben, die ich selbst immer wieder nutze.

Sie trauen sich nicht zu schreiben? Das sollten Sie sich noch einmal überlegen, denn wenn Sie gerne lesen, weil Sie dadurch in eine andere Welt gezogen werden, dann ist das nur noch durch Schreiben zu übertreffen – weg vom Konsum und hin zur Produktion. Wenn erst einmal der berühmte innere Schweinehund* überwunden ist, werden Sie relativ schnell ein wunderbares Gefühl verspüren. Sie bewegen sich in einer Welt, die anders ist, doch Sie bestimmen, wie sie ist. Welche Geschichte kann einem mehr gefallen, als die, die man sich „passend“ für sich selbst zusammenfabuliert. Wenn Sie am Schluss des Prozesses immer noch meinen, dass das, was Sie geschrieben haben, niemand interessieren wird, dann legen Sie Ihr neues Werk in eine abschließbare Kassette und niemand kann es kritisieren.

Aber Sie hatten diesen unheimlich schönen Prozess, den Sie nie wieder vergessen und nie mehr missen möchten. Damit komme ich zu einem Klischee: Der Weg istdas Ziel! *

Aber wahrscheinlich werden Sie bald die Kassette wieder öffnen und das Buch drucken lassen, weil das eigene Buch in Händen zu halten ist unübertrefflich!

* Apropos Klischees: Klischees sind ausdrücklich erlaubt.

Besonderheiten

Sie werden beim Lesen oder Blättern im Buch viele kleine, quadratische Bildchen mit sogenannten QR-Codes sehen.

Dahinter verbergen sich Links ins Internet. Das ist besonders für die Papierversion gedacht, denn wenn Sie zum Beispiel auf Ihrem Smartphone einen QR-Code-Leser installiert haben (z. B. ScanLife, Avira QR Scanner), dann können Sie damit diese Codes abfotografieren / scannen und Sie werden im Internet zu Seiten geführt, die Ihnen erfolgreiche Beispiele in Form von weitergehenden Informationen oder Videoclips anzeigen. Probieren Sie es aus! Klicken Sie "Links" an.

Und in der dritten Medienversion APPBOOK finden Sie ebenfalls durch Scannen oder Klicken alle Hintergrundinformationen. Im APPBOOK können Sie sich außerdem Notizen speichern, den Autor, also mich kontaktieren und von einem Abonnement profitieren, wenn das Buch korrigiert, angepasst oder sonst wie verändert oder fortgeschrieben wird. So ein APPBOOK lebt!

IMPRESSUM

© 2022 Horst Karbaum - http://buecherbau.de

Gasenbergstraße 55

D-44269 Dortmund

Umschlag: Horst Karbaum unter Nutzung eines Fotos

von Dariusz Sankowski / bei pixabay.com

Verlag: BoD.de

3. Auflage vom 21.11.2023

ISBN: 978-3-7583-1476-6

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig.

Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

Alle Namen, alle Personen und die Handlung sind frei erfunden. Sollten Menschen ähnlich heißen oder Ähnliches erlebt haben, so ist das rein zufällig und unbeabsichtigt.

In diesem Ratgeber sind kurze Videoclips zur Verdeutlichung der Ausführungen des Autors vorhanden. Teilweise sind sie per Verweis auf öffentlich zugängliche Clips bei Youtube, Vimeo o. ä. integriert worden.

Insbesondere aber ein Film des SWR liefert genau die Aspekte, die für eine leicht zu verstehende Erklärung ideal ist. Der Autor bedankt sich ausdrücklich beim SWR

und den Machern des Films "Bis zum letzten Tropfen"©, der am 16.03.2022 in Das Erste ausgestrahlt wurde, für dieses Schulbeispiel einer Heldenreise. Schauen Sie bitte in die ARD-Mediathek.

Hemmungslos schreiben!

- Schreiben Sie Ihr erstes Buch! -

von Horst Karbaum

KAPITEL 1

Schluss mit den Ausreden!

Schreiben Sie!

Wie schon im Klappentext gesagt, ist dies kein Buch im üblichen Sinne, denn es erzählt weder Geschichten, noch ist es ein Ratgeber, sondern es ist (m)eine Arbeitshilfe für das Schreiben, die ich selbst immer wieder nutze.

Aber lassen Sie mich noch ein paar Anmerkungen machen:

• Wir sind nun unter Kolleginnen und Kollegen. Da ist es einfacher für uns, wenn wir statt der dritten Person die zweite verwenden, also „Du“ und „Ihr“.

• Ich bin nicht dein Lehrer, sondern ich gebe nur ein paar Tipps unter Kolleginnen und Kollegen.

• Ich werde nicht „gendern“, wie es so schön heißt. Das hat nichts damit zu tun, dass ich andere ausgrenzen will, sondern hat rein praktische und ästhetische Gründe. Gendersternchen und das Zusammenziehen von zwei Geschlechtern in ein Wort, gefällt mir nicht, weil es unserer schönen Sprache schadet. Der praktische Grund ist, dass ich nicht soviel schreiben und du nicht soviel lesen müssen solltest. Also wenn ich später vom „Held“ schreibe, musst du dir das „und Heldin“ im Kopf ergänzen, genau wie bei „Protagonist“ und „Antagonist“

Du traust dich nicht zu schreiben? Das solltest du dir noch einmal überlegen, denn wenn du gerne liest, weil du dadurch in eine andere Welt gezogen wirst, dann ist das nur noch durch Schreiben zu übertreffen – weg vom Konsum und hin zur Produktion. Wenn erst einmal der berühmte innere Schweinehund* überwunden ist, wirst du relativ schnell ein wunderbares Gefühl verspüren. Du bewegst dich in einer Welt, die anders ist, doch du bestimmst, wie sie ist. Welche Geschichte kann einem mehr gefallen, als die, die man sich „passend“ für sich selbst zusammenfabuliert. Wenn du am Schluss des Prozesses immer noch meinst, dass das, was du geschrieben hast, keinen interessieren würde, dann leg dein neues Werk in eine abschließbare Kassette und niemand kann es kritisieren. Aber dann hattest du diesen unheimlich schönen Prozess, den du nie wieder vergessen und nie mehr missen möchtest. Damit komme ich zu einem Klischee: Der Weg ist das Ziel! *

Nach einer Weile wirst du die Kassette öffnen und dein Manuskript zum Drucken geben (dabei kann ich auch helfen - "buecherbau.de"). Das ist heutzutage total einfach und kostet fast nichts.

Schau auf die Website in den Blog oder frage mich per Mail [email protected].

Ich spreche aus Erfahrung, wenn ich sage, es ist das zweitschönsteGefühl beim Schreiben, das eigene Buch gedruckt und gebunden inder Hand zu haben.

* Apropos Klischees sind ausdrücklich erlaubt. Wenn ein Klischee wirklich an die jeweilige Stelle passt, dann hilft es dir etwas mit wenig Aufwand zu vermitteln.

Wenn du die Klischees später zur Kontrolle liest und meinst, das eine oder andere passt nicht, kannst du es immer noch löschen oder durch andere Worte ersetzen.

Schreibe hemmungslos!

Nimm dir eine Erinnerung und schreibe sie hin, beginne mit den Worten

„Ich erinnere mich …“

und wenn es zum Beispiel deine Erinnerungen an Freibadbesuche in deiner Jugend sind, dann müsstest du eigentlich Bilder im Kopf haben, von einem türkisfarbenen Schwimmbecken, dem Dreimeterbrett, der Dusche, der Umkleide, der Wiese, auf der dein Badetuch lag, der Geruch nach Chlor und Sonnencreme und der Korb mit den leckeren hartgekochten Eiern, dem Kartoffelsalat und der Zitronenlimonade in dieser braunen, geriffelten Glasflasche.

Dann BEschreibe, was du im Kopf siehst, riechst, schmeckst, fühlst und hörst, wie deine Umgebung ausgesehen hat, wie es gerochen hat, wie feucht die Wiese war, wie eng die Umkleidekabine war und hörst diesen typischen Dauerlärmpegel in Freibädern.

Du nimmst dir einen unvergleichlichen Spaß, wenn du dich nicht traust und dir die folgende Argumente oder weitere vorhältst:

• ‚Aber ich habe gar keine Idee, was ich schreiben soll‘!

• ‚Meine Erinnerungen sind so läppisch‘!

• ‚Ich mache womöglich Fehler‘!

• ‚Wer wird sowas schon lesen wollen?‘!

• ‚Da kommt nur dummes Zeug bei raus‘* und so weiter.

*Apropos "Dummes Zeug"

Es gibt ein Buch von Marco Toccato mit dem Titel "Dummes Zeug

& Besinnliches". Darin hat er Ideenschnipsel zusammengefasst, die er für "zu schade zum Wegschmeissen" hält. Darin findest du auch Übungen, die er gemacht hat, um zum Beispiel die "Morgenseiten" abwechslungsreich zu gestalten mit Assoziationsketten, Kurzgeschichten aus Zufallsbegriffen zu gestalten, von der Personenbeschreibung, mit Foto, Gegenstand und Bild zur Geschichte und so weiter.

Alle Bücher auf der Welt sind Geschmacksache! Du wirst was schreiben, das du gerne liest beziehungsweise gerne lesen würdest, wenn es von einem anderen Autor geschrieben worden wäre. Und nun kommt das große Glücksspiel: Du veröffentlichst und findest einen oder mehrere, denen das gefällt, weil sie den gleichen Geschmack wie du haben. Wenn du das auch nur von einem Einzigen erfährst, wird es dich glücklich machen. Wenn es dann sogar noch ein Verleger ist … Jackpot!

Weißt du, wie du über deine Hemmungen hinwegkommst?

Sage dir einfach:

„Na und? Wenn schon!“

Schreibe ohne Regeln. Schreibe, was dir einfällt. Schreibe und achte nicht auf Rechtschreibfehler, unlogische Abläufe. Korrigiere nichts, während du schreibst, das kannst du später machen. Recherchiere nicht, während du schreibst. Und vor allem, denke dabei nicht nach! Lass die Ehrfurcht vor dem hehren „Kreativen Schreiben“ fahren. Und wenn „Dummes Zeug“ dabei herauskommt, wie (nur) du meinst, lass es von jemanden anderen lesen oder lies daraus vor und beobachte dabei was passiert. Die Person, die zuhört oder selbst liest, wird dabei selbst Bilder im Kopf haben und sich daran erinnern, als sie selbst im Freibad war. Die sind anders als deine, aber dieser Prozess, der durch dein Niedergeschriebenes ausgelöst wird, wird der Testperson gefallen und der wurde durch dein Werk ausgelöst.

Du hast jemandem einen Moment lang Vergnügen, tief empfundene Trauer, Mit-leid oder Verständnis, also große Gefühle verschafft. Was will man mehr?

So! Da du jetzt also keine Ausrede mehr hast, versuche einfach ohne abzusetzen, deine Erinnerungen von zum Beispiel deiner letzten Fahrt in der U-Bahn zu beschreiben oder von einem Tag, wo dir alles misslungen ist.

Warum ausgerechnet einen Misserfolg beschreiben? Ganz einfach, weil schöne Erlebnisse langweilig sind, aber wenn du schreibst, wie du dich zum Beispiel mit fünfzehn Jahren in der Tanzschule tödlich blamiert hast, so wie ich es habe, dann ist das sehr interessant für andere.

Stell dir vor, jemand schreibt ein Buch, in dem er jeden Tag des Lebens seines Helden beschreibt, wie er morgens aufsteht, duscht, die Zähne putzt, frühstückt und so weiter. Dann ist das normal, genau genommen sogar stinknormal, was abläuft.

Erst wenn dem Helden etwas Unerwartetes passiert, was vom normalen Tag abweicht, beginnt die Geschichte. Zum Beispiel wenn er in der Dusche ausrutscht, dabei mit dem Kopf gegen die Wand schlägt und ihm das in Folge Kopfschmerzen und Schwindelgefühle beschert. Er zum Arzt gehen muss und im Wartezimmer die Frau für’s Leben trifft.

Aber ich halte dich nur auf. Du brennst schon darauf zu schreiben. Fang an! Hier folgen einige leere Seiten, auf denen du alles, was dir spontan einfällt, hinschreiben kannst.

• Schreibe ohne nachzudenken!

Weil mit dem Nachdenken, die eigene Kritik einsetzt.

• Schreibe ohne Fehler zu suchen und zu korrigieren!

Weil du dann den Schreibfluss verlierst.

• Schreibe ohne zu recherchieren!

Weil du dich dann im Internet verzettelst.

Das kann man alles später machen.

Aufgabe: Wir starten mit den Morgenseiten. Damit trainierst du deine Fähigkeiten zu schreiben. Schreibe 10 Minuten (Eieruhr stellen!), was dir gerade einfällt. Es kann dein Schreib-projekt betreffen, aber besser ist es, wenn du dir „den Kopf

frei schreibst“. Die Idee ist von Julia Cameron, die Künstlern hilft, ihre Kreativität zielgerichtet einzusetzen.

Julia Cameron meint, dass wir immer, wenn wir etwas schaffen wollen, noch zu sehr von unseren lapidaren, quälenden, störenden Alltagsgedanken blockiert sind. Stell dir vor, du bist gerade in einem wunderbaren Schreibfluss für dein neues Buch und dir fällt mittendrin ein: „Ich muss meine Mutter noch anrufen, damit sie am Sonntag nicht zu früh zu Besuch kommt.“ Da sagt es „Plobb!“ in deinem Kopf und dein Schreibfluss ist weg.

Wenn du aber stattdessen vor deinem Schreibprozess einfach hinschreibst, dass du heute noch deine Mutter anrufen willst, Fleisch und Gemüse für das Wochenende einkaufen musst, die Gardinen waschen möchtest oder dein Motorrad putzen willst, bist du diese „Muss-ich-noch-machen“-Gedanken los. Du musst das nicht am Morgen machen, aber es ist gut, es immer dann zu tun, bevor du dich kreativ betätigen willst. Schaffe dir in deinem Kopf einen aufgeräumten Schreibtisch, auf dem du frei bist zu schreiben, was du für dein Projekt schreiben willst.

Das ist wie das Warmmachen vor dem Sport. Das hat auch zwei Zwecke, nämlich deine Säfte zum Fließen zu bringen und zum anderen mit den fließenden Säften den Müll, der diesen Fluss beeinträchtigen würde, aus deinen „Gefäßen und Muskeln“ zu befördern.

Wenn du nichts Derartiges hast, also kein störender Müll zu finden ist, dann schreibe trotzdem irgendwelchen Kram, denn das eine ist das Freimachen des Kopfes und das andere ist das Warmmachen und den Schreibfluss zu bewirken. Fehlt dir eine Idee oder wenn du nach einem Satz steckenbleibst, beginne die nächste Zeile mit „ Ich erinnere mich ... “!

Beispiel: Ich erinnere mich an das Freibad in XYZ-Stadt. Da gab es ein Zehnmeterbrett. In der Umkleidekabine war es eng und miefig. Man musste ...

und so weiter.

Es folgen zwei leere Seiten für dein Schreiben von 10 Minuten Morgenseiten.