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Hingabe – das ist der erste Schritt zu einem tiefen, reichen und sieghaften geistlichen Leben. Die Autorin zeigt, dass Gott nur dann den Sieg geben kann, wenn man ihm sein Herz, seine Seele, seinen Körper, seine Ziele – einfach alles – übergibt.
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Seitenzahl: 160
Veröffentlichungsjahr: 2024
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»O Gott, dessen Wille alles beherrscht,es gibt keinen größeren Trost, als sich an Dir zu erfreuenund dir zu dienen.Du bedeutest mir alles, und nur Du kannst mir Freude geben.Ich bin bereit für den Weg, den Du mit mir gehst – egal wo er hinführt.Und würdest Du mich auch auffordern,über mein Leben selbst zu entscheiden,würde ich dennoch alles dir überlassen, weil Du unendlich weise bistund, anders als ich, nicht fehlen kannst.Ich jubele darüber, dass alle Dinge Dir unterstellt sindund ich belasse es gerne dabei.Ich kann aus mir selbst heraus Deinen heiligen Namennicht verherrlichen, aber durch Deine Gnade darf ich Dir meine Seeleund meinen Leib freudig zur Verfügung stellen.«
Ein altes puritanisches Gebet
Nancy Leigh DeMoss
Regiert von Gott
Bibelzitate nach der Revidierten Elberfelder Übersetzung, Elberfelder Bibel 2006, © 2006 by SCM R.Brockhaus in der SCM Verlagsgruppe GmbH Witten/Holzgerlingen.
Leigh DeMoss, Nancy
Hingabe
Regiert von Gott
Best.-Nr. 275525 (E-Book)
ISBN 978-3-98963-525-8 (E-Book)
This book was first published in the United States by Moody Publishers, 820 N. LaSalle Blvd., Chicago, IL 60610 with the title Surrender, copyright © 2003, 2005 by Nancy Leigh DeMoss.
Translated by permission.
1. Auflage (E-Book)
© 2025 der deutschen Ausgabe:
Christliche Verlagsgesellschaft mbH
Am Güterbahnhof 26 | 35683 Dillenburg
Übersetzung: Anne Brake, Bergisch Gladbach
Satz und Umschlaggestaltung: Christliche Verlagsgesellschaft mbH
Titelbild: © ouh_desire/Shutterstock.com
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Vorwort
Danksagung
Einleitung
1. Der Kampf um die Kontrolle
Königreiche im Kriegszustand
2. Kapitulation eines Christen
Vorbehaltlos und auf Lebenszeit
3. Ein durchstochenes Ohr
Sklave für immer
4. Unser ganzes Leben
Ein lebendiges Opfer
5. Sich den Ängsten stellen
Er ist treu
6. Ein Leben in Hingabe
Wie sieht das praktisch aus?
7. Das Vorbild
Der hingegebene Retter
8. Ja, Herr!
Ich beuge meine Knie
Gesprächsführer
Niemals werde ich diesen besonderen Tag vergessen, an dem ich zu Besuch in Lima, Peru war. Ich war auf dem Weg nach Argentinien, um dort zu predigen, machte aber für ein paar Tage Halt in Lima. Ich wollte an der Jahreskonferenz einer landesweiten Bewegung von Gemeinden teilnehmen, die zum Ziel hatte, das Evangelium in ganz Peru zu verbreiten.
Der Gottesdienst an diesem Abend wurde mir zum Segen, obwohl ich größtenteils auf den Übersetzer angewiesen war, der neben mir saß. Während des Treffens baten die Leiter ein junges Paar auf das Podium, das etwa Ende zwanzig war. Nachdem sie die beiden dem Publikum vorgestellt hatten und für sie beten wollten, begann die Versammlung ein wunderschönes spanisches Lied zur Ehre des Herrn zu singen.
Plötzlich wurde die Gegenwart des Herrn greifbar und nah. Ich wandte mich an meinen Freund und fragte, worum es ging. Er erzählte mir, dass das junge Paar geschult worden war, Gottes Wort weiterzugeben. Nach langem Gebet hatte es sich dazu entschlossen, in ein entlegenes Dschungelgebiet zu gehen, um dort eine Gemeinde aufzubauen. Später erfuhr ich, dass die beiden dort weder ein Gemeindegebäude oder eine Versammlung erwartete noch ein Haus, in dem sie wohnen konnten.
Dieser Mann und seine Frau gingen mit den wenigen Dollars, die sie auf der Konferenz mitbekommen hatten, im Glauben hinaus. Sie gaben sich völlig Gottes Willen hin, den er mit ihrem Leben verfolgte. Tausend Dinge, die uns Sorgen bereiten würden, schienen für sie wie nichts zu sein. Ich habe noch ihre strahlenden Gesichter und ihre Freudentränen vor Augen. Ich werde nie vergessen, wie Gott durch ihre Hingabe an Jesus mein Herz auftat und zu mir sprach.
Wir können Gott am besten dienen und anbeten, wenn wir der Aufforderung des Apostels Paulus in Römer 12,1 folgen: »Ich ermahne euch nun, Brüder, durch die Erbarmungen Gottes, eure Leiber darzustellen als ein lebendiges, heiliges, Gott wohlgefälliges Opfer, was euer vernünftiger Gottesdienst ist.«
Das Leben eines Christen ohne diesen Herzensgrundsatz, sich dem lebendigen Herrn hinzugeben, steht im Widerspruch zur Nachfolge Jesu. Ein geistlich ruiniertes Leben und lust- und kraftlose Gemeinden sind die Folge. Wir benötigen Gnade, um »Halleluja« singen zu können, aber wir brauchen viel mehr Gnade, um ehrlich singen zu können: »Nimm mein Leben ganz.«
Vor über 100 Jahren rang ein methodistischer Pastor mit seiner Berufung und hatte sehr hart mit Mutlosigkeit zu kämpfen. Er hoffte, Gott würde ihm einen anderen Auftrag geben, aber seine Vorgesetzten bestellten ihn erneut, denselben schweren Dienst zu übernehmen. Die geistliche Krise in ihm wuchs weiter und führte ihn schließlich an den Punkt, sich Gottes Willen ganz auszuliefern – wie der auch immer aussehen solle. An diesem Tag schrieb er ein Lied. Es ist eines der ersten Lieder, die ich als Kind in der Gemeinde gehört habe:
Möchtest du, dass er dich frei macht,und möchtest du seinem Ruf folgen?Möchtest du den Frieden erleben,der dich erfüllt, wenn du alles gibst?Möchtest du dich von ihm retten lassen,damit du nie mehr fällst?Lass ihn den Weg mit dir gehen,den er für dich bereitet hat.Seine Kraft kann dich zu dem Menschen machen,wie er dich haben möchte.Sein Blut kann dein Herz reinigen und dich frei machen.Seine Liebe kann deine Seele erfüllen.Und dann wirst du erkennen:Es war das Beste für Ihn, seinen Weg mit dir zu gehen.
»His Way With Thee«, C. S. Nusbaum
Ich bin sehr glücklich, dass Nancy Leigh DeMoss dieses mitreißende Buch geschrieben hat. Sie führt uns deutlich vor Augen, welche Auswirkungen die Hingabe an Gott auf das Leben jedes Einzelnen von uns und auf das Königreich Gottes hat. Möge der Herr es auf der ganzen Welt zu seiner Ehre gebrauchen!
Jim Cymbala, Pastor
Brooklyn Tabernacle
Wie jedes Kind im Bauch seiner Mutter heranwächst, muss auch ein Buch reifen. Es muss daran gearbeitet, und es muss vollendet werden. Auf dem Weg dorthin unterstützen und helfen einem die verschiedensten Menschen. Dieses Buch ist keine Ausnahme. Besonderen Dank bin ich schuldig:
•meinen Freunden bei Moody Publishers – ihr seid Gleichgesinnte und echte geistliche Partner.
•Lela Gilbert für ihren Input während der Entwicklungsphase und besonders für ihren Beitrag zu einem Teil von Kapitel 5.
•Carolyn McCulley für ihre wertvolle Hilfe bei der Ausarbeitung des Gesprächführers.
•Holly Elliff, Andrea Griffith, Tim Grissom und Dr. Bill Thrasher für das Lesen verschiedener Entwürfe und für hilfreiche Vorschläge.
•den wunderbaren Männern und Frauen, die bei Revive Our Hearts mitarbeiten. Besonders dankbar bin ich Dawn Wilson für ihre wissenschaftliche Hilfe und Mike Neises für seine gottesfürchtige, weise Leitung bei den Bemühungen zur Veröffentlichung.
•Dr. Bruce Ware für seine sorgsame, theologische Rezension
•Bob Lepine für seine Hilfe beim Entwickeln, Bearbeiten und Ausfeilen dieser Botschaft. Du hast einen bedeutenden Beitrag von unschätzbarem Wert geleistet.
•meinen »Freunden im Gebet« – ihr könnt euch nicht vorstellen, wie sehr ich eure Gebete und Ermutigung brauche und darauf zähle. Ihr habt mir geholfen, bis zum Ende durchzuhalten und zu einem Diener zu werden, der sehr viel mehr Frucht bringt. Ohne euch hätte ich das niemals geschafft.
»Auf unserer Reise als Christ wird es einen Zeitpunkt geben,an dem wir die ganze Nacht lang wie Jakob mit Gott ringen werden,aber schließlich wird der Morgen anbrechen; und wir werden erkennen,dass Gott Sieger ist. Dann werden wir sagen können:»Nicht mein Wille geschehe, sondern dein Wille.«
Gary Thomas1
Am 10. März 1974, fast dreißig Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs, übergab Leutnant Hiroo Onoda schließlich sein rostiges Schwert. Er war der letzte japanische Soldat, der kapitulierte.
Onada war 1944 auf die tropische Philippinen-Insel Lubang gesandt worden, um einen Guerillakrieg zu führen und die Insel vor feindlichen Angriffen zu schützen. Als der Krieg zu Ende war, weigerte Onoda sich, den Meldungen von der Kapitulation Japans zu glauben.
29 Jahre lang – alle seine Kameraden hatten sich bereits ergeben oder waren getötet worden – verteidigte Onoda weiter das Inselgebiet für die bereits besiegte japanische Armee. Er versteckte sich im Dschungel, ernährte sich aus der Natur, stahl Essen und Vorräte der dortigen Einwohner, entkam einer Suchmannschaft nach der anderen und tötete dabei 30 Inselbewohner. Man gab Hunderttausende von Dollars aus, um den einsamen Widerständler ausfindig zu machen und zu überzeugen, dass der Krieg beendet war.
Flugblätter, Zeitungen, Fotos und Briefe von Freunden wurden über dem Dschungel abgeworfen; über Lautsprecher wurde Onoda zur Kapitulation aufgefordert. Er weigerte sich weiterhin, den Kampf aufzugeben. An die 13.000 Mann waren eingesetzt worden, bis Onoda schließlich einen persönlichen Befehl seines ehemaligen Kommandanten erhielt. Er ließ sich endlich überzeugen, den sinnlosen, einsamen Kampf aufzugeben, den er über so viele Jahre hinweg geführt hatte.2
In seiner Autobiographie No Surrender: My Thirty-Year War beschreibt Onoda den Moment, in dem er zu realisieren begann, was passiert war:
»Ich fühlte mich wie ein Narr. Was hatte ich in all den Jahren getan? … Zum ersten Mal begann ich wirklich zu verstehen… Das Ende war gekommen. Ich zog den Bolzen meines Gewehrs zurück und entlud es… Ich zog den Rucksack aus, den ich immer bei mir hatte, und legte das Gewehr darauf.«3
Der Krieg war endlich zu Ende.
Aus heutiger Sicht unterlag Hiroo Onoda bestenfalls einem bedauerlichen Missverständnis, schlimmstenfalls könnte man sein Verhalten als absurd und närrisch bezeichnen. Er hatte die besten Jahre seines Lebens vergeudet und einen Kampf gekämpft, dessen Ausgang bereits besiegelt war.
In gewisser Hinsicht ist seine Geschichte aber kein Einzelfall. Es ist auch unsere Geschichte. Wir alle beginnen unser Leben als Mitglieder einer rebellischen Rasse und kämpfen unseren persönlichen Kampf gegen den souveränen König des Universums. Meistens mündet dieser Widerstand in eine lebenslange Geschichte, die den Titel Keine Kapitulation tragen könnte.
Einige von uns bringen ihren Widerstand offen zum Ausdruck, vielleicht durch einen Lebensstil ungezügelt ausgelebter Lust und Perversion. Andere von uns gehen auf subtilere Weise vor – sie sind rechtschaffene Bürger und bekleiden leitende Positionen in der Gesellschaft; vielleicht arbeiten sie sogar aktiv in einer Gemeinde mit. Unter der Oberfläche ist aber jeder Mensch von Geburt an entschlossen, sein eigenes Leben zu leben, und er ist nicht gewillt, Christus über sich herrschen zu lassen, den König der Könige.
Die Entscheidung, den Kampf aufzugeben, ist keine leichte Angelegenheit, besonders nach vielen Jahren des Widerstands. Onoda hatte sich an ein Leben als einsamer Guerilla-Kämpfer gewöhnt, der von einem zum anderen Versteck im Dschungel zog und alle Versuche, ihn zu überwältigen, fehlschlagen ließ. Er war inzwischen 52 Jahre alt und kannte kaum eine andere Art des Lebens. Widerstand leisten, davonlaufen und sich verstecken waren für ihn normal geworden – es war der Lebensstil, mit dem er vertraut war und der ihm mittlerweile am angenehmsten erschien. Für Onoda hätte die Kapitulation eine radikale Veränderung seines Lebens bedeutet.
Sein Leben Christus als Retter und Herrn zu übergeben, heißt, seine Lebensausrichtung zu verändern. Ob wir die Friedensflagge im Alter von acht oder 88 Jahren hissen, spielt dabei keine Rolle. Wenn wir vor Christus kapitulieren, sind wir ab sofort ihm gegenüber verpflichtet, und wir nehmen eine grundlegend neue Haltung zu unserem Leben ein – in jeder Hinsicht und jedem Bereich. Das schließt jeden Teil unseres Lebens mit ein.
Ich nehme an, dass die meisten Leser von Ihnen diesen Startpunkt der Kapitulation, den die Bibel als Wiedergeburt bezeichnet, bereits hinter sich haben: Sie haben Jesu Opfer für Ihre Sünden im Glauben angenommen, ihm die Herrschaft über Ihr Leben anvertraut und sind in das Reich Gottes eingetreten. Ich hoffe, dass Sie während der Lektüre dieses Buches immer mehr verstehen werden, welche Bedeutung diese Hingabe im alltäglichen Leben hat.
Ich habe aber auch keinen Zweifel daran, dass manche von Ihnen, die diese Zeilen lesen, noch nie an diesem Punkt angekommen sind: Vielleicht haben Sie ein Glaubensbekenntnis abgelegt; vielleicht erachten Sie sich seit langem als Christ und andere nehmen an, Sie seien Christ, obwohl Sie noch nie wirklich in die Familie Gottes hineingeboren wurden. Sie haben noch nie die weiße Flagge der Kapitulation Jesus gegenüber gehisst; Sie haben noch nie das Recht abgetreten, Ihr eigenes Leben zu leben.
Gestehen Sie sich bitte ein, dass es töricht und sinnlos ist, weiteren Widerstand zu leisten. Glauben Sie der Guten Nachricht, dass Jesus der Herr ist, und gehorchen Sie ihr. Der Krieg ist vorbei … es ist an der Zeit, Ihr Schwert dem König der Könige zu übergeben.
Vielleicht denken Sie: Ich habe mein Leben vor Jahren Jesus übergeben; reden wir von etwas anderem.
Für viele ist die Tatsache neu, dass die anfängliche Übergabe ihres Lebens an Christus (die wir auch als den Zeitpunkt der Errettung bezeichnen) nicht das Ende, sondern der Anfang der Geschichte ist. Sie beginnt in Wirklichkeit erst an diesem Punkt.
Dieser Moment der Übergabe ist der Grundstein für ein Leben in Hingabe. Wenn wir unser Leben Christus als Retter und Herrn übergeben haben, müssen wir dieses Leben in Hingabe einüben – das heißt, immer wieder ein Nein zu uns selbst und ein Ja zu Gott zu finden.
Viele Christen erleben ständig Entmutigung und Niederlagen, weil sie nie die Bedeutung ihrer anfänglichen Hingabe an Christus verstanden haben (und aus diesem Grund nicht hingegeben leben). Nachdem sie die Kontrolle über ihr Leben Christus gegeben haben, sind sie rückfällig geworden und versuchen wieder, ihr Leben selbst in den Griff zu bekommen. Folglich leben sie nicht in Übereinstimmung mit dem Willen des Herrn, der sie geschaffen und erlöst hat und dem sie gehören.
Es kann sogar sein, dass Ihr Leben zum jetzigen Zeitpunkt unter der Überschrift »Ohne Hingabe« zusammengefasst werden kann. Damit muss nicht notwendigerweise Ihr gesamtes Leben gemeint sein – wahrscheinlich können Sie auf bestimmte Lebensbereiche verweisen, wo Sie Gott gehorchen. Kann es aber sein, dass Sie sich in einigen Bereichen Ihres Lebens das Recht vorbehalten, es selbst zu kontrollieren?
An gewissen Stationen ihrer Lebensreise entziehen sich manche Christen in bestimmten Bereichen der Kontrolle Gottes. Die Gründe hierfür sind vielfältig.
Manche haben sich möglicherweise noch nie bestimmte Konsequenzen bewusst gemacht, die wahre Hingabe nach sich zieht, obwohl sie ein ehrliches Leben mit Gott führen – mein Geld soll Gott gehören? Meine Kinder? Mein Körper? Meine Zeit? Darüber habe ich noch nie nachgedacht! Ich bete, dass Gott Ihnen beim weiteren Lesen dieses Buches die Augen dafür öffnet, wie Hingabe ganz praktisch aussieht in Bereichen, die Sie nie zuvor berücksichtigt haben.
In einigen Fällen wissen Gläubige zwar, was es heißt, unter Gottes Kontrolle oder Herrschaft zu leben. Sie haben aber Angst, jeden Bereich ihres Lebens Gott uneingeschränkt zu übergeben – Was wird aus meiner Familie, wenn ich sie dem Herrn anvertraue? Werden meine Bedürfnisse befriedigt, wenn ich dem Herrn meine Finanzen anvertraue? Wenn Sie mit Ängsten hinsichtlich Gottes Willen zu kämpfen haben, möchte ich Sie ermutigen, seine Verheißungen für sich in Anspruch zu nehmen. Ich möchte, dass Sie verstehen, dass er Ihr ganzes Vertrauen verdient.
Andere wiederum behaupten, ihr Leben Gott übergeben zu haben und glauben vielleicht sogar, errettet zu sein. Sie rechtfertigen (vielleicht unbewusst) und begründen verstandesgemäß gewisse Angewohnheiten, Wertvorstellungen, Überzeugungen oder Verhaltensweisen, die im Gegensatz zu Gottes Wort stehen. Was für Filme ich im Fernsehen sehe? Ich glaube, so schlimm ist das auch wieder nicht. Okay, ich gebe zu, ständig Probleme damit zu haben, vernünftig zu essen und nicht jähzornig zu werden. Aber ich bin auch nur ein Mensch. Jeder von uns wird erst im Himmel perfekt sein.
Bis zu einem gewissen Grad betrügen wir uns alle manchmal selbst. Wir werden so leicht nachlässig gegenüber Gottes Maßstäben oder meinen, im Vergleich zu weltlichen Maßstäben ein rechtschaffenes Leben zu führen.
Während ich dieses Buch schrieb, musste ich auch in meinem Leben einiges neu überdenken und Gott ausliefern, was ich bisher übersehen, toleriert oder entschuldigt hatte.
Vielleicht behaupten Sie, ein Nachfolger Christi zu sein, und sind davon überzeugt, in allen Bereichen Ihres Lebens ihm zur Ehre zu leben? Ich möchte Ihnen helfen, der Wahrheit ins Auge zu sehen – Sie leben kein Leben völliger Hingabe, auch wenn die Menschen um sie herum sie als »guten Christen« bezeichnen. (Ein Wort der Ermahnung: Wenn Sie sich über einen gewissen Zeitraum hinweg etwas vormachen und nicht bereit sind, vor sich und Gott ehrlich zu sein, dann sollten Sie prüfen, ob Ihr Glaubensbekenntnis mit dem wahren Glauben zu vereinen ist.)
Schließlich gibt es bekennende Christen, die sich in gewissen Bereichen ihres Lebens eigenwillig Gottes Kontrolle entziehen – ich weiß, was Gott von mir will, aber ich werde ihm nicht gehorchen. Zwei mögliche Gefahren verbergen sich hinter einer solchen Einstellung:
1. Sie sind nicht wirklich ein Christ, nicht errettet – Sie täuschen sich selbst und andere, was den wahren Zustand Ihrer Seele angeht. Sie leben unter dem Zorn Gottes und werden das ewige Gericht empfangen, ungeachtet dessen, welches Glaubensbekenntnis Sie einmal abgelegt haben (Mt 7,21- 23) oder
2. Sie sind ein rebellierendes Kind Gottes. Sie dürfen mit der liebenden Korrektur und Zurechtweisung Gottes rechnen, bis Sie Buße tun oder Gott Ihr Leben beendet (1Kor 11, 27-32; Hebr 12,6).
Die Konsequenzen einer beharrlichen, eigenwilligen Rebellion sind weitreichend. Wenn jemand bewusst Widerstand gegen Gott leistet, ist das eine sehr ernstzunehmende Sache. Ist Ihr Lebenswandel von dieser Rebellion gekennzeichnet, sind Sie wahrscheinlich nicht wirklich wiedergeboren. Sie können dann weder behaupten, ein Kind Gottes zu sein, noch haben sie die Gewissheit der Errettung.
Echter, rettender Glaube wird immer von Buße begleitet und muss von einem zunehmenden Gehorsam Gott gegenüber zeugen (2Petr 1,4-8). Christen sind keine perfekten Menschen, sie haben aber den Wunsch, von der Rebellion hin zu einer größeren Hingabe und Erfüllung in Gott zu gelangen.
Was auch immer die Gründe für Ihre mangelnde Hingabe sind (ob in bestimmten Bereichen Ihres Lebens oder in Ihrem gesamten Leben), Sie sind vielleicht schon so lange an diesen Lebensstil gewöhnt, dass Sie sich gar nicht vorstellen können, anders zu leben. Möglicherweise empfinden Sie Ihren Lebensstil auch als normal – er wird sich wahrscheinlich nicht wesentlich von dem anderer Menschen unterscheiden. Es kann sogar sein, dass Sie sich im Vergleich zu anderen bekennenden Christen wie ein geistlicher Riese vorkommen.
Dennoch sollte – und kann – ein Leben in völliger Hingabe die Norm für jedes Gotteskind sein, ungeachtet dessen, was in unseren Tagen typisch für Gotteskinder zu sein scheint.
Haben Sie Angst, dass ein Leben in völliger Hingabe Sie etwas kosten könnte? Dann bedenken Sie, wie viel Sie es kostet, sich Gott nicht hinzugeben. Ich denke an bekennende Gläubige, die auf tragische Art und Weise Jahre ihres Lebens verschwendet haben, die sehr produktiv und fruchtbar hätten werden können, so wie Hiroo Onoda. Sie gaben sich damit zufrieden, für sich selbst zu sorgen und das Land nach Essen zu durchsuchen, obwohl sie an seinem Tisch ein Festmahl hätten haben können. Sie haben Kriegsbedingungen akzeptiert, obwohl sie sich an den Segnungen seines Friedens hätten erfreuen können.
Wie im Fall von Onoda hat auch unser Widerstand unweigerlich Auswirkungen auf das Leben anderer Menschen. Ich habe Männer und Frauen erlebt, die Spuren von zerbrochenen Beziehungen hinter sich gelassen haben, weil sie sich weigerten, hingegeben zu leben: Beziehungen zu Eltern, Arbeitskollegen, Kindern, Freunden, Geschwistern aus der Gemeinde und anderen Menschen gingen in die Brüche.
Onoda hatte verständlicherweise Angst vor den Konsequenzen, die er im Falle einer Kapitulation hätte tragen müssen. Würde er als Kriegsverbrecher vor Gericht gestellt werden? Würde er zum Tode verurteilt werden? Stellen Sie sich Onodas Erleichterung vor, als er schließlich sein Schwert übergab und sich dem philippinischen Präsidenten Marcos stellte, der ihn auf der Stelle begnadigte.