Höhepunkte auf Rezept - Natalie Rabengut - E-Book

Höhepunkte auf Rezept E-Book

Natalie Rabengut

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Beschreibung

Nachdem eine Freundin mich an Frau Doktor Neff verwiesen hat, weil ich mich … ähm … nicht fallen lassen kann, nehme ich meinen ganzen Mut zusammen und vereinbare einen Termin. Ich habe es einfach satt, ständig die Zimmerdecke zu betrachten und mich dabei zu fragen, was mit mir nicht stimmt, weil ich es nie über die Zielgerade schaffe. Ich setze meine Hoffnung auf Frau Doktor Neff und ignoriere die winzig kleine, absolut unbedeutende Tatsache, dass ich wahrscheinlich auch den richtigen Mann für mein Unterfangen brauche. Aber wo soll ich den bitte finden? Liebesgeschichte. In sich abgeschlossen. Gefühlvolle Handlung. Ein Schuss Humor. Explizite Szenen.

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HÖHEPUNKTE AUF REZEPT

NATALIE RABENGUT

ROMANTISCHE LIEBESKOMÖDIE

INHALT

Höhepunkte auf Rezept

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Epilog

Über Natalie Rabengut

Copyright: Natalie Rabengut, 2022, Deutschland.

Korrektorat: http://www.korrekturservice-bingel.de

Covergestaltung: Natalie Rabengut

ISBN: 978-3-910412-10-1

Alle Rechte vorbehalten. Ein Nachdruck oder eine andere Verwertung ist nachdrücklich nur mit schriftlicher Genehmigung der Autorin gestattet.

Sämtliche Personen in diesem Text sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind zufällig.

www.blackumbrellapublishing.com

HÖHEPUNKTE AUF REZEPT

Nachdem eine Freundin mich an Frau Doktor Neff verwiesen hat, weil ich mich … ähm … nicht fallen lassen kann, nehme ich meinen ganzen Mut zusammen und vereinbare einen Termin. Ich habe es einfach satt, ständig die Zimmerdecke zu betrachten und mich dabei zu fragen, was mit mir nicht stimmt, weil ich es nie über die Zielgerade schaffe.

Ich setze meine Hoffnung auf Frau Doktor Neff und ignoriere die winzig kleine, absolut unbedeutende Tatsache, dass ich wahrscheinlich auch den richtigen Mann für mein Unterfangen brauche. Aber wo soll ich den bitte finden?

Liebesgeschichte. In sich abgeschlossen. Gefühlvolle Handlung. Ein Schuss Humor. Explizite Szenen.

KAPITEL1

LEO

Ich hatte die Tür zum Lager angelehnt, statt sie sperrangelweit aufstehen zu lassen, weshalb Anke und Charlotte mich offenbar nicht zur Kenntnis nahmen und gleich dazu übergingen, den neuesten Bürotratsch auszutauschen.

»Jedenfalls muss sie wohl fremdgegangen sein – mit seiner Zahnärztin«, sagte Anke und öffnete den Kühlschrank. Sie schnüffelte übertrieben laut. »Riech mal. Ist die Milch noch gut?«

»Würde ich schon sagen.« Charlotte schaltete die Kaffeemaschine an. »Hast du das von Martha und Mark gehört?«

Mein Kopf fuhr so schnell herum, dass ich beinahe ein lautes Knacken seitens meiner Halswirbel erwartete. Möglichst leise stellte ich den Karton mit dem Kopierpapier wieder ab und lehnte mich weiter in Richtung Tür.

»Ja, ist das nicht schade?«

Ich beugte mich noch weiter vor. Was genau war denn schade?

»Total. Sie waren so ein süßes Paar«, bestätigte Charlotte.

Sie waren so ein süßes Paar? Waren? Vergangenheit? Mein Herz klopfte schneller, weil ich schon, solange ich denken konnte, an Martha interessiert war, nur leider hatte es sie bloß im Set mit dem Vollidioten Mark gegeben. Auf einem unserer Firmenfeste hatte ich das zweifelhafte Vergnügen gehabt, ihn kennenlernen zu dürfen.

»Warum hat er denn Schluss gemacht?«, wollte Anke wissen.

Ich hätte am liebsten mit den Zähnen geknirscht, weil Charlottes Antwort in dem Klappern von Geschirr unterging. Klar, nie räumte jemand die blöde Spülmaschine aus – aber natürlich dann, wenn ich ausnahmsweise mal an den Gerüchten interessiert war, die hier täglich die Runde machten.

»Ach was«, gab Anke glücklicherweise zurück. »Sie hat Schluss gemacht? Dabei ist Mark doch ein solcher Fang. Melanie hatte vor Jahren mal was mit ihm und hat behauptet, dass sein Schwanz riesig ist.«

»Hm«, machte Charlotte und klang irgendwie anerkennend. »Ich find ihn auch wahnsinnig attraktiv. Mich würde brennend interessieren, warum Martha ihn abserviert hat. Aber keiner weiß was und Martha hat so eine Bullshit-Antwort gegeben.«

»Was hat sie denn gesagt?«

Leider war das der Moment, in dem der Kaffeevollautomat zu mahlen begann, und ich bekam bestenfalls Bruchstücke mit, die keinen Sinn ergaben.

Ich konnte »Freunde bleiben«, »verschiedene Interessen« und irgendetwas mit »Frettchen« ausmachen, wobei ich mir beim letzten Teil zugegebenermaßen nicht sicher war. Vielleicht hatte Mark ein ganzes Rudel Frettchen, um die er sich besser gekümmert hatte als um Martha. Lag meiner Meinung nach durchaus im Bereich des Möglichen.

Der Vollautomat war fertig und Anke warf die Kühlschranktür zu. »Oh, hey, hast du nicht diesen Bekannten – den Malermeister?«

»Sören?« Charlotte stellte die neue Tasse unter den Auslauf. »Was ist mit ihm?«

»Ist er single? Wir könnten Martha verkuppeln. Sie steht doch auf –«

Ich fluchte innerlich, weil das der Moment war, in dem der blöde Vollautomat die zweite Tasse Kaffee ausspuckte.

In meiner Verzweiflung beschloss ich, das Risiko einzugehen und mich so weit wie möglich in Richtung Tür zu beugen, denn mich interessierte brennend, worauf Martha stand. Blöderweise vergaß ich das Hindernis, das ich mir selbst in den Weg gestellt hatte, und stolperte über den Karton mit dem Kopierpapier.

Mit rudernden Armen und dem Gesicht zuerst fiel ich durch die offene Tür. Ich schaffte es bloß, nicht mit der Stirn auf den Boden zu klatschen, weil ich in der letzten Sekunde die Türklinke und den Türrahmen zu fassen bekam.

Anke und Charlotte drehten sich um, die Kaffeetassen in der Hand, und musterten mich.

Charlotte gewann die Fassung als Erste zurück. »Na, hallo, Leo. Was machst du denn da? Eine kleine Sporteinheit?«

Anke kicherte und beäugte mich schamlos, während Charlotte zu mir spazierte und meinen Bizeps drückte. »Lohnt sich«, sagte sie.

Irritiert hob ich eine Augenbraue und fand endlich die Kraft, mich wieder aufzurichten. Warum sollte ich im Lagerraum Sport machen?

Ich wartete darauf, dass Charlotte meinen Arm losließ, was sie dann auch tat – allerdings bloß, um mit ihrer Hand über meine Brust und nach unten zu streichen. »Uh«, machte sie. »Ist das ein Sixpack?«

Ich packte ihr Handgelenk mit spitzen Fingern und trat einen Schritt zurück, brachte mich quasi im Lagerraum in Sicherheit.

»Ja sag mal, Leo – ist das ein Sixpack?« Anke klimperte mit den Wimpern. »Du bist single, oder?«

Da ich mir ziemlich sicher war, es nicht mit beiden gleichzeitig aufnehmen zu können, hob ich den Papierkarton auf die Arme. Einen besseren Schutzschild hatte ich gerade nicht zur Verfügung.

»Vielleicht kannst du mir mal ein paar Weinkartons nach Hause tragen«, schlug Charlotte vor.

»Bist du nicht verheiratet?«

Charlotte winkte ab. »Mein Mann hat immer Nachtschicht.«

»Okay«, erwiderte ich langsam. »Wenn ihr mich entschuldigt – der Kopierer wartet auf neues Papier.«

Ich spürte ihre Augen im Rücken, während ich die Küche verließ. Es ärgerte mich, dass ich nicht mitbekommen hatte, worauf Martha stand, aber wenigstens wusste ich jetzt, dass sie wieder single war.

Ich würde einfach ein paar Tage warten, bis der gröbste Herzschmerz vorbei war, und dann konnte ich sie vielleicht um ein Date bitten.

Um ehrlich zu sein, musste ich mich zusammenreißen, sie nicht direkt jetzt zu fragen. Aber heute hatte ich keine Zeit. In meiner Mittagspause stand das wöchentliche Essen mit meiner Mutter und meinen Schwestern an und heute Abend musste ich zum Training.

Ich erinnerte mich an Charlottes Inspektion und strich mit der Hand über meinen Bauch. Ob mein Shirt zu eng war? Bisher war mir nicht klar gewesen, dass die Damen im Büro meinen Körper zur Kenntnis genommen hatten. Ich bewegte mich gern und viel, allerdings nicht mit dem Ziel, von einer verheirateten Frau in der Küche begrapscht zu werden. Ich war bereit, eine Ausnahme zu machen, sollte die betreffende Frau mit mir verheiratet sein, aber bis es so weit war, würde ich darauf achten, nicht zu lang mit Charlotte allein zu sein. Die bloße Vorstellung reichte, um mir einen unangenehmen Schauer über den Rücken laufen zu lassen.

Als ich den Papierkarton abstellte und mein Taschenmesser hervorholte, um diese blöden Plastikschnüre durchzuschneiden, hörte ich Schritte hinter mir.

»Endlich jemand, der das Papier nachfüllt. Leo, du bist mein Held!«

Mein Herz klopfte schneller, als ich mich langsam in meiner hockenden Position zu Martha umdrehte. Sie stand da, ein paar Blätter in der Hand, und lächelte mich an.

»Martha«, brachte ich mit belegter Stimme hervor.

Ich wusste nicht, was es an ihr war, aber sobald ich sie sah, konnte mein Gehirn die einfachsten Befehle nicht länger ausführen.

»Das ist mein Name«, sagte sie mit dem üblichen Hauch Sarkasmus in der Stimme und strich das Haar auf ihrer linken Seite hinters Ohr. Das machte sie ständig und immer nur links. Ihre Haare erinnerten mich aufgrund der Farbe an dunkle Schokolade, für die ich ohnehin eine ausgewachsene Schwäche hatte. Ihre Augen waren ebenso tiefbraun und für einen Moment verlor ich mich in ihnen.

Martha war wieder single.

Als sie die Augenbrauen zusammenzog, wurde mir klar, dass ich vor ihr auf dem Boden hockte und sie stumm anstarrte.

Ich wollte etwas sagen, aber alles, woran ich denken konnte, war die Tatsache, dass ihr Ex einen großen Schwanz gehabt hatte und dass Charlotte und Anke nicht verstanden, warum Martha mit ihm Schluss gemacht hatte. Mir gingen tausend aufmunternde Phrasen durch den Kopf, doch wahrscheinlich wollte Martha sie weder hören noch über ihren Ex reden. Ich wollte ganz sicher nicht über ihren Ex reden.

Mein Blick fiel auf ihren hübschen Mund, sie hatte diese wunderschönen, vollen, geschwungenen Lippen, die ich unbedingt küssen wollte. Und dann war da noch dieser niedliche silberne Ring in ihrem rechten Nasenflügel, den ich irgendwie sexy fand.

»Ist alles okay, Leo?«, fragte sie.

Ich stand auf und hielt ihr den Karton hin. »Papier?«

»Äh …« Sie schaute nach unten. »Muss ich die ganze Kiste nehmen oder können wir das Papier vielleicht in den Kopierer legen?«

»Natürlich.« Offensichtlich hatte die Information, dass mein Weg zu Marthas Herz jetzt frei war, mein gesamtes Gehirn lahmgelegt, denn ich ließ den Karton einfach los und streckte die Hand nach der Papierschublade aus.

Der Karton landete – wenig überraschend – auf meinem Fuß und der Schmerz schoss durch mein Bein. Ich presste die Zähne aufeinander, gab nicht einen Laut von mir.

»Bist du sicher, dass alles in Ordnung ist, Leo?«

»Alles bestens.«

»Hm.« Ich rüttelte und riss an der Schublade. Warum ging das verdammte Ding denn nicht auf? Endlich schaffte ich es, mich von Marthas Anblick zu lösen, und musterte den Kopierer, dessen obere Abdeckung ich gerade versuchte abzureißen. »Shit«, murmelte ich leise.

»Mit dem falschen Fuß aufgestanden?«

»Eigentlich nicht. Es liegt einfach an dir.« Ich zog endlich die Schublade auf und hatte schon den ersten Stapel Papier in der Hand, als mir klar wurde, wie meine Worte wahrscheinlich geklungen hatten.

Als ich herumfuhr, musterte Martha mich kalt. »Dann werde ich wohl besser darauf achten, mich von dir fernzuhalten.«

»So war das nicht gemeint. Wirklich nicht. Ich … Du … Ich habe gehört, du hast mit Mark Schluss gemacht?«

»Und?« Ihrer Miene war abzulesen, dass ihre Laune den Gefrierpunkt erreicht hatte.

»Deshalb war ich abgelenkt. Ich wusste nicht, ob ich danach fragen soll oder nicht. Sorry.«

»Warum solltest du danach fragen?« Sie fing an, mit der Schuhspitze auf den Boden zu klopfen.

Mir war klar, dass ich weder den Bürotratsch noch Marks vermeintlich großen Schwanz erwähnen sollte. Warum wurde ich in Marthas Gegenwart bloß immer so nervös? Sonst konnte ich doch auch mit Frauen reden – ich hatte zwei ältere Schwestern, mit denen ich gut klarkam, verdammt noch mal.

»Also, ich hatte mich gefragt, ob –«

Weiter kam ich nicht, weil Frank aus der Buchhaltung den Gang entlanggejoggt kam. »Martha!«, rief er atemlos, als er noch gute vier bis fünf Meter weg war.

Sie drehte sich zu ihm, eine Augenbraue gehoben. »Was gibt’s?«

»Petra hat gesagt, dass Monika von Charlotte gehört hat, dass Anke erzählt hat, dass du nicht mehr mit Mark zusammen bist.«