Im Sog der Macht - Vivien Länquis - E-Book

Im Sog der Macht E-Book

Vivien Länquis

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Beschreibung

Robert Gälert, der Ehemann der zukünftigen Bürgermeisterin, liebt seine Frau und unterstützt sie in ihrer Karriere, wie es ihm möglich ist. Unbewusst kommt er mit der Machtposition seiner Frau nicht zurecht und sucht sich ein Ventil dafür. Er scheint es gefunden zu haben und fühlt sich in Sicherheit.

Immer tiefer gerät er dabei in den Sog der Macht. Robert ist süchtig nach dem einzigartigen, berauschenden Gefühl. Mit einer Leichtigkeit und wie selbstverständlich holt Robert sich, was er braucht, ohne wirklich bewusst zu sein, was er damit anrichtet. Er ist der Macht verfallen, die er über die Frauen zu haben scheint. Bis er an die Falsche gerät.

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Veröffentlichungsjahr: 2017

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Vivien Länquis

Im Sog der Macht

BookRix GmbH & Co. KG81371 München

Vorwort

 

In dieser Geschichte geht es um Macht vor allem sexueller Art. Eventuell kommen einige Szenen daher brutal vor, was sich bis zum Ende der Story aufgelöst haben sollte. Es ist ein weiterer Vorgeschmack auf das zweite Buch von mir mit erotischen Kurzgeschichten, was wohl 2017/2018 erscheinen wird. 

Im Sog der Macht

 

Im Leben von Simone Gälerd konnte es gar nicht besser laufen. Sie war sehr glücklich verheiratet, mit dem Mann, den sie liebte und dem sie zwei Kinder geschenkt hatte. Gerade diese Familienidylle verhalf ihr wohl auch zu dem großen Erfolg im Job, den sie anstrebte. Bald hätte sie ihr Ziel erreicht.

Ihre Parteigenossen sahen das nämlich genauso. Vor kurzem wählten sie Simone mit überragender Mehrheit zur Spitzenkandidatin der Partei, der sie seit Jahrzehnten angehörte, für die nächste Bürgerschaftswahl. Obwohl Simone mit 42 Jahren einigen zu jung für das Amt des Bürgermeisters der hiesigen Stadt schien, überzeugte sie die Skeptiker mit ihrem charmanten Auftreten, ihren mitreißenden Reden und eben ihrer heilen privaten Welt – etwas, das heutzutage nicht mehr allzu häufig vorkam bei Politikern. In drei Monaten sollte es so weit sein. Simone war deswegen schon aufgeregt und im absoluten Wahlstress. Die Prognosen und Umfragen sprachen für sich und sahen Simone Gälerd eindeutig mit großer Mehrheit vorne.

Robert Gälerd war ihre Stütze. Ihr Ehemann. Die beiden hatten sich recht früh auf der Universität kennengelernt. Sie studierte damals Politik, er Wirtschaftswesen. Schon damals hatte sie gerne Reden geschwungen und sich bei ihren Mitstudenten damit Gehör verschafft. So erreichte sie einmal eine enorme Summe bei einer Spendenaktion für den Weißen Ring. Zuerst waren die Leute kaum bereit, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Zwar taten ihnen die Kinder schon leid, aber Studenten haben auch nicht so viel Geld über. Erst als Simone den Menschen die Aktion nahebrachte, flossen die D-Mark-Scheine.

Auch Robert gehörte zu den Studenten, die Simone mit Leichtigkeit überzeugen konnte. Das beeindruckte ihn. Von diesem Moment an wollte er das junge Mädchen näher kennenlernen. Drei Jahre später schon gaben sie sich das Ja-Wort. Vor zwölf Jahren dann kam Sahra zu ihrem Glück dazu und vor zehn Jahren noch Johanna, beides süße wohlerzogene Kinder. Simone war eine Powerfrau.

Simone wusste aber auch, wem sie den Karrieresprung zu verdanken hatte. Überwiegend ihrem Mann. Er unterstützte sie bei vielen ihrer Auftritte und Aktionen. Robert kümmerte sich zusehends mehr um die Kinder, um Simone den Rücken frei zu halten. Bei wichtigen Anlässen machte er stets eine gute Figur. Mit seinem unglaublichen Charisma waren die beiden ein unwiderstehliches Paar. Wo sie auftauchten, standen sie im Mittelpunkt.

Dabei war Simone keineswegs naiv. Natürlich fiel ihr die Wirkung von Robert auf die Frauenwelt auf. Sie war sich seiner Treue sehr sicher und somit über jeden Zweifel erhaben. Da konnte sich Nina Längest, die Assistentin von Robert, noch so aufreizend anziehen. Sicherlich gefiel Robert der Anblick schöner Frauen und Nina hätte sehr gut auch als Model arbeiten können, statt sich hinter einem Schreibtisch zu verstecken. Doch wie lautet so schön treffend ein Sprichwort: Naschen darf man, gegessen wird zu Hause! Für Simone bedeutete das: Nur gucken, nicht anfassen!

Wenn auch das Sexleben der beiden für Robert nicht mehr so erfüllend war, beschwerte er sich doch nie mit einem einzigen Wort oder einer Geste darüber. Dafür war sie ihm sehr dankbar.

Es begleitete sie dennoch immer ein schlechtes Gewissen, vor allem ihren Kindern gegenüber. Da konnten Sahra und Johanna noch so oft beteuern, dass sie Mama verstanden und dass es ihnen nicht so viel ausmachte, wie Mama vielleicht dachte. Bei jedem Ausflug politischer Art waren ihre Gedanken sehr oft bei den Kindern. Nach der wohl hoffentlich gewonnenen Wahl erhoffte sie sich mehr Freizeit für sich und ihre Familie.

Für Simone und all die anderen Menschen um Robert herum war es eindeutig: Robert war mehr als ein Ehemann, er war ein richtiger Schatz.

 

Nur Elke Hinze dachte da ganz anders. Sie kannte eine andere Seite von Robert Gälerd. Sie hatte inzwischen nicht nur Angst vor ihm. Regelrechter Ekel überkam sie in seiner Gegenwart und bei dem Gedanken an ihn. Dabei hatte alles so wunderbar angefangen für Elke.

Früher war sie eine fröhliche, positive, stets nette Frau voller Energie und Leidenschaft gewesen. Ihre große Liebe, Thomas, hatte sie schon sehr früh kennengelernt. Schon mit 16 wurde sie von ihm schwanger. Obwohl Thomas auch erst 18 Jahre alt war, stand er zu Elke und heiratete sie, noch bevor Melanie das Licht der Welt erblickte.

Dank ihrer Eltern, die oft und gerne aushalfen, Melanie zu betreuen, konnte Elke ihre Schulbildung vollenden. Thomas fand schnell einen gut bezahlten Job etwas außerhalb der Stadt. Da lag es nahe, sich dort auch ein Haus zu suchen, um sesshaft zu werden. Nach einigen Besichtigungen fanden sie die passende Bleibe und wurden heimisch.

Die Zeit verging. Thomas und Elke wünschten sich ein zweites Kind. Sie übten fleißig. Mit viel Spaß, nicht nur im Bett. Das ganze Haus wurde zur Spielwiese.

Trotz intensiver Bemühungen wurde Elke nicht schwanger. Dadurch ließ sie sich aber nicht beirren. Immer noch empfand sie sich als jung genug, um nochmal einem Kind das Leben zu schenken und ihm ihre Liebe zu geben.

Melanie würde bald das Abitur in der Tasche haben, damit sie in die Schweiz gehen konnte, um dort zu studieren. Dann würde das große Haus leerer sein. Elke malte sich immer wieder aus, wie herzhaftes Kinderlachen durch das Haus schallte und mit Leben erfüllte.

Ihr Glück und ihre Träume wurden von einem angetrunkenen Autofahrer zunichte gemacht. Er nahm Thomas die Vorfahrt und schob seinen Wagen gegen einen heranfahrenden LKW. Laut dem Notarzt war Thomas auf der Stelle tot. Der Unfallverursacher überlebte leicht verletzt und konnte sich an nichts mehr erinnern.

Elkes kleine, heile Welt war zerstört. Alles lag in Scherben vor ihr. Viel Zeit zum Trauern oder um in Selbstmitleid zu versinken blieb ihr nicht. Die Geldnot holte sie schnell ein und wollte nicht warten. Da Thomas seine Lebensversicherung vorzeitig gekündigt hatte, um das Geld ins Haus zu investieren und um die Beiträge zu sparen, stand Elke recht bald ohne Ersparnisse da.

Um auch Melanie bei ihrem Studium mit unterstützen zu können – ein Stipendium hatte sie nur knapp verfehlt – verkaufte sie das Haus. Der Erlös tilgte zumindest die Schulden, die noch ausstanden. Elke nahm sich eine kleine Wohnung in der Stadt. Die Witwenrente half ihr ein wenig, nicht ganz den Boden unter den Füßen zu verlieren.

Da Thomas sehr gut verdient hatte und Elke sich mehr um das Haus und um Melanie gekümmert hatte, hatte ihr bis dahin eine Teilzeitstelle gereicht. Der Verdienst dort war nun viel zu wenig für das tägliche Leben. Eine Vollzeitkraft wollte ihre Firma nicht einstellen. So machte sich Elke auf die Suche nach einer neuen Anstellung.

Sie bewarb sich bei diversen Firmen, auch für Jobs weit unter ihrer Ausbildung und ihrem Können. Hauptsache Arbeit mit regelmäßigem Einkommen.

Ihre Freunde hingegen, die einen weitaus höheren Lebensstil pflegten, meldeten sich irgendwann gar nicht mehr. Alle hatten sie versprochen, Elke zu helfen und ihr beizustehen. Nach und nach bemerkte Elke, dass die großen Reden, die sie schwangen, nur heiße Luft waren. Keiner von ihnen hatte Zeit, beim Umzug zu helfen. Niemand besuchte die beiden Frauen in ihrer neuen Wohnung. Auch keinerlei Arbeitsangebote, wie zuvor versprochen, kamen von ihren Freundinnen.