Immer der Gärtner - Horst Bieber - E-Book

Immer der Gärtner E-Book

Horst Bieber

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Beschreibung

Den Sonntagsspaziergang mit seinem Hund hat sich der Hamburger Hauptkommissar Oppel anders vorgestellt: Anstelle eines Stöckchens schleppt Bobo eine Leiche an. Der Fall erweist sich als äußerst knifflig, denn die alte Dame wurde mehr als einmal ermordet ... »›Ja, die Schuhe habe ich angefertigt.‹ ›Wissen Sie, für wen?‹ ›Seit wann bemüht sich ein Hauptkommissar, einer alten Dame verlorene Schuhe zurückzubringen?‹ ›Wenn es das mal wäre‹, blubberte Oppel. ›Die Schuhe steckten zusammen mit einer weiblichen Leiche in einem Sack.‹« War der Komposthaufen schon voll oder warum wurden Amanda Ruffs sterbliche Überreste am Öjendorfer See entsorgt? Was hat ein Stück verbranntes Papier mit dem Fall zu tun? Und ist der Mörder tatsächlich Immer der Gärtner? Gemeinsam mit seinem Hund Bobo begibt sich Hauptkommissar Oppel auf die Jagd nach dem Täter. Dass die beiden Spürnasen dabei ordentlich auf den Busch klopfen müssen, liegt in der Natur der Sache – welcher Mörder lässt sich schon gerne fassen? »Immer der Gärtner« ist der sechste Band der Kurzkrimi-Reihe »hey! shorties« – Fass, Bulle!

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Seitenzahl: 62

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Immer der Gärtner

Copyright der eBook-Ausgabe © 2013 bei Hey Publishing GmbH, München

Originalausgabe ©2002 by Hamburger Abendblatt unter dem Titel Die tote Tante aus Marienthal in der Reihe Schwarze Hefte erschienen, herausgegeben von Volker Albers.

Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlags wiedergegeben werden.

Covergestaltung: ZERO Werbeagentur, München

Coverabbildung: FinePic®, München

Autorenfoto: © von privat

ISBN: 978-3-942822-72-5

Immer der Gärtner ist der sechste Band der Krimireihe hey! shorties. Jeder Folge ist in sich abgeschlossen. Eine Auflistung der bereits erschienenen Titel befindet sich am Ende dieses eBooks.

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Immer der Gärtner

Den Sonntagsspaziergang mit seinem Hund hat sich der Hamburger Hauptkommissar Oppel anders vorgestellt: Anstelle eines Stöckchens schleppt Bobo eine Leiche an. Der Fall erweist sich als äußerst knifflig, denn die alte Dame wurde mehr als einmal ermordet ...

War der Komposthaufen schon voll oder warum wurden Amanda Ruffs sterbliche Überreste am Öjendorfer See entsorgt? Was hat ein Stück verbranntes Papier mit dem Fall zu tun? Und ist der Mörder tatsächlich immer der Gärtner?

Bobo hüpfte und tanzte vor Vergnügen. Das würde endlich mal wieder ein vernünftiger Ausflug werden, mit Stockwerfen, Leinezerren, Ballfangen und ein, zwei gediegenen Raufereien mit größeren Hunden. Nicht nur dieses brave Hin und Her auf den Grünanlagen zwischen Rauhem Haus und Burgstraße. Nichts gegen Sabine, die attraktive neue Freundin seines Herrn, aber was Bobo wirklich brauchte, verstand sie einfach nicht. Bobo war ein so intelligenter wie gewitzter Hund, klug genug, um in der Regel zu wissen, was sein Herr von ihm wollte und welche Befehle er gerade noch missachten durfte, bevor Björn Oppel wirklich wütend wurde. Bobo vereinte in seinem Erbgut zahllose Rassen, er war eher klein, aber verblüffend stark, weiß mit schwarzen Flecken, die sich im Laufe eines Spazierganges durch Dreck, Staub, Öl und Pfützenwasser vergrößerten. Als echter Kavalier ließ Bobo kleine Rüden unbeachtet, legte sich nur mit größeren Rüden an, die im wahrsten Sinne des Wortes auf ihn herabsahen, und war gegenüber Hündinnen von ausgesuchter Höflichkeit. Jetzt also auf nach Öjendorf, prächtig, nur eines verstand Bobo nicht, warum Herrchen wieder dieses alberne dritte Bein aus Metall mitschleppte.

»Wirst du es schaffen?«, fragte Sabine besorgt.

»Keine Ahnung, wir müssen es versuchen, Bine.«

»Okay, ich hab für alle Fälle das Handy dabei.«

Vor vier Wochen hatte ein durchgeknallter Geiselnehmer auf den Kriminalhauptkommissar Björn Oppel geschossen und ihm das Schienbein zerschmettert. Der Bruch heilte ganz ordentlich, aber für den ungeduldigen Oppel viel zu langsam. Einmal rund um den See zu laufen war schon ein Risiko, aber die Sonne strahlte aus einem makellos blauen Himmel, das Thermometer zeigte über zwanzig Grad an, er hielt es in seiner Wohnung einfach nicht mehr aus.

Bobo war enttäuscht. Da schleppte er die schönste Auswahl von Stöcken an, doch sein Herr und Meister stöhnte nur und ließ sie alle liegen. Was war los mit ihm, war er etwa krank?

Sabine Altmann sah das Unheil kommen: »Er schwimmt über den See.«

»Der Teufel soll ihn holen.«

Der dachte nicht daran, als Bobo etwas plump, aber entschlossen ins Wasser hechtete und auf die erste Insel zuschwamm. Ohne Blick für die Enten links und rechts. Oppel pfiff und rief, aber Bobo ließ sich das kleine Sonntagvormittagsvergnügen nicht verderben. Wie ein Verrückter brauste er auf der Insel durch das Gras und das niedrige Buschwerk, stoppte jäh, schnaufte, schnupperte und begann schließlich zu bellen, dass ihm bald die Luft ausblieb. Aber niemand kam. Selbst sein Herr nicht, der doch hören musste, dass Bobo Alarm schlug, weil er Hilfe brauchte. Der Sack roch eindeutig nach Blut und Mensch. Bobo schnappte sich den Knoten des Sacks und begann, ihn rückwärts Richtung Wasser zu zerren. Als Erstes tauchte ruckweise der lebhaft wedelnde Stummelschwanz zwischen dem Gestrüpp auf. Sabine hatte schon das Fernglas vor den Augen, mit dem sie sonst Wasservögel beobachtete.

»Björn, um Himmels willen, das sieht aus wie ein Mensch in einem Sack.«

In letzter Sekunde entdeckte Oppel einen passenden Stein, der Bobo hart und präzise unter dem steil aufgerichteten Schwanz traf. Bei dieser Beleidigung ließ Bobo die Jute los und schwamm tief gekränkt zu dem Verräter zurück, der bereits über Handy die Kollegen alarmierte.

Die Kollegen waren alles andere als begeistert. Ausgerechnet am Sonntagmorgen musste Oppel eine Leiche finden. Der Frau warwie auf den ersten Blick sichtbar der Schädel eingeschlagen worden.

»Entweder du arbeitest, oder du bleibst zu Hause.«

Bobo deutete die finsteren Seitenblicke richtig und hielt sich vorsichtig in gebührender Entfernung.

»Ich komme morgen ins Büro«, versprach Oppel. »Der Arzt meint, ich solle mich mehr bewegen.«

Sabine versuchte vergebens, ihm das auszureden.

»Dann musst du wenigstens zu mir ziehen«, verlangte sie. Dagegen hatte Oppel nichts einzuwenden. Vor Jahren hatte er sich eine Wohnung in der Klaus-Groth-Straße besorgt; nicht übermäßig schön, aber groß, billig und zum alten Polizeipräsidium am Berliner Tor ausgesprochen günstig gelegen. Doch dann war das alte Präsidium wegen Asbest aufgegeben worden, und der neue Bau an der Hindenburgstraße lag für ihn äußerst ungünstig. Erst recht, wenn er ein steifes Bein behalten sollte, was er manchmal befürchtete, und nicht mehr Auto fahren konnte. Wie der Zufall wollte, freundete er sich mit seiner Krankengymnastin an, die im Blaukissenstieg ein Haus geerbt hatte, das nach ihrem Urteil für eine Person viel zu groß sei. Bis jetzt hatte Oppel viel Wert auf seine Freiheit und Selbstständigkeit gelegt und es immer abgelehnt, zu einer Freundin zu ziehen. Bei Sabine konnte er sich mittlerweile ein Abweichen von dieser Regel vorstellen, und auch Bobo war nicht prinzipiell dagegen, hatte er in dem Haus doch ein eigenes Zimmer, knurrte allerdings, weil Sabines Drang, ihn regelmäßig unter die Dusche zu stellen, das an sich gute Verhältnis trübte. Denn dabei benutzte sie eine parfümierte Seife, die Bobos Geruchssinn auf Stunden blockierte.

Die Kollegen staunten nicht schlecht, als Oppel tatsächlich am Montag seinen neuen Schreibtisch einweihte und Bobos Korb zwischen zwei Schränke klemmte. Bobo mochte Sabines Patienten nicht leiden, seine Methode, den Behinderten das Laufen wieder beizubringen, war wohl wirkungsvoll, fand aber Sabines Beifall nicht.

Stunden später rief die Kriminaltechnik bei Björn Oppel an. »Kannst du dich bewegen, oder sollen wir dir alles schriftlich übermitteln?«

»Bin schon unterwegs.«

In dem Jutesack hatten sie neben Kartoffelschalen und Lehmresten ein Paar Frauenschuhe gefunden, und Moller zeigte stolz auf den eingeprägten Namenszug: »Orthopädische Schuhe.«

»Danke, Moller.«

Der Schuhmacher hatte sein Geschäft in der Nähe des Wandsbeker Quarrees und erwies sich als energischer Fachmann: »Ja, die Schuhe habe ich angefertigt.«

»Wissen Sie, für wen?«

»Seit wann bemüht sich ein Hauptkommissar, einer alten Dame verlorene Schuhe zurückzubringen?«

»Wenn es das mal wäre«, blubberte Oppel. »Die Schuhe steckten zusammen mit einer weiblichen Leiche in einem Sack.«

»Nein, das ist nicht wahr. Doch nicht Tante Amanda!«

»Wie war der Name?«

Der Mann lief zartrot an. »Amanda Ruff, etwas über achtzig Jahre. Sie sah aus wie die nette Tante aus dem Bilderbuch, und deshalb habe ich sie Tante Amanda genannt, aber nur hinter ihrem Rücken. Sie war zwar nett, aber auch sehr energisch – sozusagen eine Tante mit Haaren auf den Zähnen.«

»Jetzt brauche ich nur noch die Anschrift.«