In mein Chili kommt kein Mais - LiLo Seidl - E-Book

In mein Chili kommt kein Mais E-Book

LiLo Seidl

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Beschreibung

Sie lesen richtig, es heißt Mais nicht Maus, wie man bei einer Katze als Chef de Cuisine annehmen könnte. Auch Fisch kommt nicht ins Chili, den bereite ich auf andere leckere Arten zu, wie Hühnchen - für Menschen, nicht für Samtpfoten. Mögen Sie es lieber vegetarisch oder vegan? Neben vielen Rezepten finden Sie Anekdoten über Prepper und Hamsterer (w, m, d), übers Kochen und Backen während Lockdowns, bei überforderten Lieferdiensten, verunfallten Pizzen und anderen Notfällen. Ich zeige Ihnen, wie Sie aus einfachen Lebensmittelvorräten leckere Gerichte zaubern, Mehl- und Nudelberge sinnvoll abbauen und Verächter von Dosenfraß eines Besseren belehren können.

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Es regnete nicht, als Noah die Arche baute

Howard Huff

Bevor es losgeht, eine Anmerkung zum Gendern: Ich mag weder die Schreibweise mit dem großen „I“ noch den Bindestrich und das Sternchen. Daher verwende ich im Buch die altmodische Schreibweise, spreche aber alle Menschen (w, m, d) an.

Inhaltsverzeichnis

Es war einmal …

Rezeptübersicht

Hinweise & Tipps

Abkürzungen

Veggie-Hack

Mett-Igel

Veggie-Burger

Veggie-Burger mit Römersalat, Ingwer-Mayo und Pfirsichsalsa

Veggie-Burger mit gebackenen Auberginen

Fabulöse Bolognese

Dalli-Dalli-Dal

Süßkartoffel-Curry

Black Soulfood

Blauschimmelkäsesoße

Red Kitchenrunner

Rotkohl-Crumble

Rote Beete-Crumble

Shakshuka mit Feta

Toppled Fishbowl

Fisch-Curry

Quick Tuna-Gratin

Green Chicken Tikka

LiLo’s Chili con Carne

Cherry Terry

Polka Dot Cheesecake

Cookies für Rookies

Versunkener Apfelkuchen

Orange-Mango-Tango

Feine Dinkelplätzchen

Apple-Crumble

Brioche Burger Buns

Naan-Brot

Vorratsempfehlungen

Über mich

Es war einmal …

… eine Autorin, die leidenschaftlich gern kochte und backte. Inspiriert vom Angebot auf dem Wochenmarkt und im Bioladen, dachte sie sich neue Rezepte aus, vegan, vegetarisch, mit Fleisch oder Fisch. Sie hütete auch die ihrer Mama (1925-2001), der es gelang, aus einfachen Zutaten etwas Leckers zu zaubern und eine vierköpfige Familie sattbekam. Goldwert ihre Erfahrungen aus der Nachkriegszeit, mit Schmalhans als täglichem Begleiter der Deutschen.

Wir lebten in einer Kleinstadt. Mein Opa, von Beruf Schuhmachermeister, betrieb früher eine kleine Landwirtschaft im Nebenerwerb. Als ich 1960 das Licht der Welt erblickte, waren Wiesen, Getreide- und Kartoffeläcker verpachtet. Meine Eltern bewirtschafteten noch einen großen Obst- und Gemüsegarten. Sie hielten Kaninchen und Hühner, samt stolzem, preisgekröntem Hahn. Bei einem Kräh-Wettbewerb des Kleintierzuchtvereins überholte er seine Konkurrenten mit 147 Kikerikis an einem Sonntag um ein Vielfaches und erhielt eine Siegerurkunde – genau gesagt mein Papa, als Besitzer. Neben seinem Namen stand: Hahn, Rasse „Altsteirer“. Nutztieren gab man bei uns damals keine Namen. Es lief ähnlich wie im Film „Ein Schweinchen namens Babe“, dessen Besitzer Farmer Hoggett, ließ auch nur „Schwein“ ins Teilnahmeformular der Schafhüte-Challenge eintragen.

Als Kind genoss ich das Landleben. Unser Garten war der schönste Abenteuerspielplatz für meinen kleinen Bruder und mich. Wir kletterten auf Kirsch-, Pflaumen- und Apfelbäume und halfen auch bei der Ernte. Am liebsten pflückten wir Erd- und Himbeeren, Johannisbeeren weniger. Ich hasste es, wenn mir beim Abzwicken der Minireben der klebrige Saft über Hände und Arme rann. Augenblicklich rauschten Mücken und andere stachelbewehrte Insekten an, allein mit dem Ziel, mich zu piesacken und den beliebten Spruch „Sauer macht lustig“ lügen zu strafen. Zu allem Übel trocknete die Sonne den Saft so fest, dass man ihn später mit Kernseife und Bürste abschrubben musste. Süßes Johannisbeergelee hingegen mochte ich, auf frischen Brötchen und als Füllung für Weihnachtsplätzchen.

Mit zehn bekam ich Dr. Oetkers Kinderkochbuch zum Geburtstag geschenkt, mit einfachen, leckeren Rezepten, die auch ohne Zutun der Großen gelangen. Später lernte ich von Mama und Oma richtig zu kochen und zu backen, außerdem durfte ich meinem Onkel, Konditormeister von Beruf, über die Schulter sehen. In unserer Küche wurde Salz sparsam verwendet, umso mehr andere Gewürze und Kräuter. Bei Fleisch kam alles auf den Tisch, von der Schnauze bis zum Schwanz. „Nose to Tail“ heißt es heute. Die Nutzung des gesamten geschlachteten Tieres ist wieder in. Es besteht nun mal nicht nur aus Steaks, Schnitzel und Braten. Man muss nur wissen, wie man die anderen Teile zubereitet. Sogar TV-Kochsendungen beschäftigen sich damit. Ich gestehe, bei Kutteln, Nieren und Lunge streike ich, sonst esse ich alles. Jedenfalls gibt es bei mir zu einem Braten echte Soßen, keine aus dem Päckchen. Die waren meiner Mama schon verpönt, ebenso die flüssige Würzsoße mit dem großen „M“ in der eckigen braunen Flasche mit gelb-rotem Etikett.

Bis Mitte der 1970er Jahre waren wir zu 50 Prozent Selbstversorger. Obst und Gemüse kamen aus dem Garten, die Eier von unseren Hühnern. Die Milch holten wir in einer Kanne aus der Milchhalle oder vom Nachbarn, Kartoffeln lieferten die Pächter. Fleisch gab es meist nur am Sonntag, als Braten. Kaninchen schlachtete mein Papa selbst, Rind- und Schweinefleisch und Wurst kauften wir in der Metzgerei meiner Tante. Alles, was Feld und Garten nicht hergaben, im Konsumladen. Damals war noch kein Mindesthaltbarkeitsdatum aufgedruckt, meine Mama behielt dank ihres Lagersystems den Überblick: Altes nach vorn, neues nach hinten. Unsere Speisekammer beherbergte stets Lebensmittelvorräte für mindestens zwei Wochen. Im Felsenkeller lagerten eingemachtes Obst, Marmeladen, Äpfel (Boskop, Cox und Goldparmäne), Kartoffeln und ein Fass Sauerkraut. Nie wurden Lebensmittel vorschnell weggeworfen. Zuerst kam der Geruchstest, dann wurde probiert und entschieden „essen oder in die Tonne“.

Zu dieser Zeit machten sich in den USA die ersten Mikrowellenherde unter 1.000 $ auf den Weg in die Küchen. In Deutschland sollte ihr Siegeszug noch einige Jährchen dauern. Hier benutzte man lange Zeit Schnellkochtöpfe. Meine Mama besaß einen großen und einen kleineren, wie ich heute. Sie heißen Darth Vader I und II, weil sie ebenso schwarz sind und keuchen. Darin lassen sich Speisen zeit- und energiesparend zubereiten. Ich benutze sie regelmäßig, für Pellkartoffeln, Rouladen, Osso Bucco, Gulasch und zum schnellen, schonenden Dämpfen von Gemüse. Vielen ist der Gebrauch eines Schnellkochtopfs suspekt. Sie befürchten, er könne bei Überdruck explodieren – nicht, sofern man sich an die Gebrauchsanweisung hält. Während der letzten Jahre avancierte der Thermomix zum Liebling der Hausfrau. Mir sind die Anschaffungskosten zu hoch, daher kann ich Ihnen keine Rezepte liefern.

In Sachen sinnvoller Lebensmittelvorratshaltung bin ich durch meine Mama geschult. Während der letzten 30 Jahre hielt ich stets eine ausreichende Menge für zwei Erwachsene für 14 Tage vor. Im Januar 2020 beschloss ich, Prepperin zu werden, bestärkt durch eine TV-Reportage. Der Begriff Prepper ist Ihnen nicht geläufig? Wir sind Menschen, die sich mit der Einlagerung von Lebensmittelvorräten, Trinkwasser, Hygieneartikeln, Schutzkleidung, Werkzeug und anderen überlebenswichtigen Dingen auf Katastrophen jeglicher Art vorbereiten. Der Name leitet sich vom Englischen „to be prepared“ ab, auf Deutsch „sei vorbereitet“. Die Prepper-Szene entstand in den 1970er Jahren in den USA. Klimawandel, kriegerische Auseinandersetzungen und die jüngsten Wirtschaftskrisen führten zu einem Wachstum der Mitglieder, mit zunehmender Verbreitung auch in Europa.