Interessante Details über Shona (Schona) – eine Bantu-Sprache in Zimbabwe (Simbabwe) - Klaus Jans - E-Book

Interessante Details über Shona (Schona) – eine Bantu-Sprache in Zimbabwe (Simbabwe) E-Book

Klaus Jans

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Beschreibung

Aus Beobachtungen, Quellen, diversen Medien, Büchern, Archivbesuchen, Interviews, Gesprächen und einer generellen Aufgeschlossenheit entstand wie in einer Art von dynamischem Puzzle ein Blick auf das Ganze. Von vielen Seiten nähert der Autor sich der Sprache Shona (englische Schreibweise) beziehungsweise Schona (deutsche Schreibweise) an. Der Verfasser hat selber zwei Jahre in Simbabwe gelebt und gearbeitet. In dieser Zeit sollte (und wollte) er sich mit der Sprache und der Kultur des Landes intensiv befassen. Teile seiner Erfahrungen und Erkenntnisse finden sich hier in diesem Shona-Schona-Buch. Ein lehrreicher Blick auf Sprachgeschichte, Kolonialismus, Sprachpolitik, Verschriftlichung, Kultur und Sprache, Missionare, Ungewöhnliches, Sprachbesonderheiten, Grammatik, Wortschatz, Aussprache, Kuriosa und vieles mehr. Es sind »interessante Details«, wie der Titel schon sagt. Der vollberuflichen Wissenschaft wird es eines Tages vorbehalten sein, in alle Einzelthematiken noch intensiver (als bis heute geschehen) einzudringen. Das vorliegende Werk, private Erstfassung war 1995, ist für die Publikation neu durchgesehen worden. Zugleich ist der Überblick immer noch zeitgemäß und zudem sehr hilfreich für alle, die sich mit der Sprache S(c)ho­na und dem Drumherum übersichtlich, vielfältig und eher kurz befassen wollen.

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INFO | TITEL

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Klaus Jans

 

Interessante Details über Shona (Schona) – eine Bantu-Sprache in Zimbabwe (Simbabwe)

 

Ein lehrreicher Blick auf Sprachgeschichte, Kolonialismus, Sprachpolitik, Verschriftlichung, Kultur und Sprache, Missionare, Ungewöhnliches, Sprachbesonderheiten, Grammatik, Wortschatz, Aussprache, Kuriosa und vieles mehr

 

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K|U|U|U|K

Verlag mit 3 U

INHALT

Aus Beobachtungen, Quellen, diversen Medien, Büchern, Archivbesuchen, Interviews, Gesprächen und einer generellen Aufgeschlossenheit entstand wie in einer Art von dynamischem Puzzle ein Blick auf das Ganze.

Von vielen Seiten nähert der Autor sich der Sprache Shona (englische Schreibweise) beziehungsweise Schona (deutsche Schreibweise) an. Der Verfasser hat selber zwei Jahre in Simbabwe gelebt und gearbeitet. In dieser Zeit sollte (und wollte) er sich mit der Sprache und der Kultur des Landes intensiv befassen.

Teile seiner Erfahrungen und Erkenntnisse finden sich hier in diesem Shona-Schona-Buch. Ein lehrreicher Blick auf Sprachgeschichte, Kolonialismus, Sprachpolitik, Verschriftlichung, Kultur und Sprache, Missionare, Ungewöhnliches, Sprachbesonderheiten, Grammatik, Wortschatz, Aussprache, Kuriosa und vieles mehr.

Es sind »interessante Details«, wie der Titel schon sagt. Der vollberuflichen Wissenschaft wird es eines Tages vorbehalten sein, in alle Einzelthematiken noch intensiver (als bis heute geschehen) einzudringen. Das vorliegende Werk, private Erstfassung war 1995, ist für die Publikation neu durchgesehen worden. Zugleich ist der Überblick immer noch zeitgemäß und zudem sehr hilfreich für alle, die sich mit der Sprache S(c)ho­na und dem Drumherum übersichtlich, vielfältig und eher kurz befassen wollen.

DER AUTOR

 

Klaus Jans wurde 1958 in Uerdingen am Rhein geboren. Er arbeitet heute nach diversen Lebenstationen (auch im Ausland, auch in Simbabwe) als Autor, Künstler, Verleger und Weltbeobachter in Königswinter.

IMPRESSUM

 

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek erfasst diesen Buchtitel in der Deutschen Nationalbibliografie. Die bibliografischen Daten können im Internet unter http://dnb.dnb.de abgerufen werden.

 

Alle Rechte vorbehalten. Insbesondere das der Übersetzung, des öffentlichen Vortrags sowie der Übertragung durch Rundfunk, Fernsehen und Medien – auch einzelner Teile. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotografie, Mikrofilm oder andere neuartige Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

 

HINWEIS: Deutsch ist überaus vielschichtig und komplex. Der Verlag versucht, nach bestem Wissen und Gewissen alle Bücher zu lektorieren und zu korrigieren. Oft gibt es allerdings mehrere erlaubte Schreibweisen parallel. Da will entschieden werden. Zudem ergeben sich immer wieder Zweifelsfälle, wozu es oft auch keine eindeutigen Antworten gibt. Schlussendlich haben auch die Autorinnen und Autoren ureigene Sprachpräferenzen, die sich dann bis in die Kommasetzung, Wortwahl und manche Schreibung wiederfinden lassen können. Bitte behalten Sie das beim Lesen in Erinnerung.

 

Cover (Collage) von Klaus Jans

 

E-BOOK-ISBN 978-3-96290-019-9

Erste Auflage E-BOOK Juni 2020

 

HINWEIS: Es gibt dieses Buch auch als Papierbuch.

 

KUUUK Verlag und Medien Klaus Jans

Königswinter bei Bonn

K|U|U|U|K – Der Verlag mit 3 U

 

www.kuuuk.com

 

Alle Rechte [Copyright] © KUUUK Verlag | [email protected]

...

 

 

DER FREIHEIT und JEDWEDER GERECHTIGKEIT und EINER WELT OHNE RASSISMUS und DER HUMANITÄT

______________

 

Und für diejenigen politischen Systeme, die möglichst viel davon zulassen

 

Hinweis

INSGESAMT

5

SCHWARZ-WEISSE

KARTEN FINDEN SICH IM BUCH

 

2 KARTEN FINDEN SICH DIREKT HIER

UND 3 WEITERE KARTEN IN DEM

KAPITEL 3

 

NUN 2 KARTEN: 1) Zimbabwe auf dem Globus, Lage auf dem afrikanischen Kontinent ... und 2) die Aufteilung von Zimbabwe administrativ samt der Provinzhauptstädte sowie den bedeutsamsten Städten Harare als H und Bulawayo als B

 

 

 

Inhaltsverzeichnis

Sie können jeweils auf die dezent dunkelblau markierte Abkürzung bzw. Zahl jeweils rechts am Zeilenende klicken und so auch von hier direkt zu einem Kapitel gelangen.

 

Aktuelle Vorbemerkung AV

Vorwort  V

1. Die Bantu-Sprachen 1

2. Die Ausbreitung von Shona 2

3. Die Shona-Dialekte 3

4. Die Anfangsgeschichte des geschriebenen Shona 4

5. Das erfolglose Ringen um die Einheitssprache Shona 5

6. Ein neues Interesse der Regierung 6

7. Der Doke-Report und der Durchbruch 7

8. Das Language Committee und die endgültige Schreibweise 8

9. Das Wörterbuch von Hannan und die Zeit danach 9

10. Shona in der Schule 10

11. Das National High School Quiz 11

12. Shona an der Universität 12

13. Der Status der Minderheitensprachen 13

14. Die Rolle von Shona in Zimbabwe heute 14

15. Exkurs: Politik und Sprache im Südlichen Afrika 15

Malawi

Südafrika

Namibia

16. Shona in den Medien 16

17. Shona-Literatur 17

18. Shona als Fremdsprache 18

19. Zimbabwe oder Simbabwe? 19

20. Die lieben Vokale 20

21. Buchstaben, die wir kennen 21

22. Die Pfeif-Laute 22

23. Die Schnalz- und Klick-Laute 23

24. Das amtlich-offizielle Alphabet 24

25. Buchstaben, die es nicht gibt 25

26. Die Grundstruktur der Sprache 26

27. Keine Geschlechter, aber Wortklassen 27

28. Worte und Silben werden zusammengeklebt 28

29. Das Infix, die Extension und das Präfix (Sprach-LEGO) 29

30. Die Tonhöhe macht Sinn 30

31. Die Zeiten 31

32. Nur 30 Adjektive 32

33. Wortverdoppelungen 33

34. Herrliche Ideophone als bedeutendes Sprachmerkmal 34

35. Englische Worte in der Sprache 35

36. Worte aus dem Afrikaans 36

37. Andere Sprachen im Shona 37

38. Chilapalapa / Kitchen Kafir – eine kolonialistische Mischsprache 38

39. Redewendungen, idiomatische Ausdrücke und Sprachrätsel 39

40. Der (traditionelle) Gruß 40

41. Wundersame Namen 41

42. Die Großfamilie oder auch »extended family« 42

43. Die Shona-Kultur 43

44. Zusammenfassung und Schluss 44

45. Quellen 45

--Interviews

--unveröffentlicht

--veröffentlicht

Adressen

Bildquellen

Aktuelle Vorbemerkung

 

Die nun vorliegende Darstellung wurde im Kern bereits 1995 geschrieben, in Harare, und wird nun rund ein Vierteljahrhundert später endlich richtig als Buch veröffentlicht. Das Material lag bislang nur ohne ISBN-Nummer eher als private Ausarbeitung vor und wurde einst als eine Art Handout im schlichten Kopierverfahren erstellt und dann einige Male vervielfältigt.

Interessante Details über Shona – eine Bantu-Sprache in Zimbabwe, Harare, 1995 – so hieß es damals. Es gab eine 1. kopierte Klein-Auflage und (noch interner) eine 2. erweiterte Auflage, wobei ich nicht weiß, wie viele Stückzahlen von welcher Ausgabe überhaupt kopiert wurden. Die 2. Auflage hatte Ergänzungen, die kaum an eine Art von Öffentlichkeit gelangt sind, weil wegen der Schließung des Goethe-Instituts in Harare 1995 (zum 31. Juli 1995) das zügige und überraschende Verlassen des Landes bis September anstand, samt dem Con­tainer-und-Hausstand-Auflösungsdrama, was auch schon beim Hinzug viel Aufwand bedeutete. (Auswandernde kennen das.)

Da war an diese Sprach-Betrachtung nicht weiter zu denken, der Laptop wurde bald eingeklappt. Weitere kleine Änderungen, die auch schon erfasst waren ... und auch eingetippt waren, wurden nicht publiziert. (In den National Archives in Harare könnte ganz eventuell noch ein schlichtes Kopier-Exemplar des Erstausgabe-Hand-Outs vorhanden sein.)

Nun aber wurde alles erneut durchgesehen, es sind Schreibfehler korrigiert, es wurde die neuere Rechtschreibung angewandt (ein Stichwort: ß zu ss in Wörtern wie Fluss), ein kleiner Check von allem fand statt, bisweilen sind Wortdopplungen durch vorsichtiges Umformulieren vermieden worden.

Diese Publikation erscheint zudem endlich mit einer ISBN-Nummer, sie wird jetzt auch in der DNB, der Deutschen Nationalbibliothek Frankfurt / Leipzig, erfasst. Das ist vielleicht der beste Weg, damit Interessierte von der Existenz so einer Arbeit erfahren, zumindest in Deutschland.

In den rund 25 Jahren seit 1995 hat sich natürlich so vieles verändert, in der Welt, aber auch in Simbabwe / Zimbabwe.

Die Schreibweise mit Z wäre übrigens die englische, die mit S wäre die deutsche. (Siehe dazu auch ein kleines Kapitel in diesem Buch selbst.)

Da die Broschüre in Zimbabwe erschien, und auch viele Texte (Zitate) auf Englisch waren, im Innenteil dann nicht extra übersetzt wurden, war damals alles mit Z (für Zimbabwe) geschrieben worden, genauso Shona mit Sh, obwohl man es in Deutschland und auf Deutsch mit Sch schreiben würde. (Zudem: Auch ein Zimbabwe Netzwerk e.V. schreibt sich immer noch Zimbabwe, man nahm also auch das englische Z.)

Das sollte man vorab wissen, es ändert nichts am Inhalt. Dieser entspricht (mit wenigen Ausnahmen) dem Kenntnisstand des Autors von 1995. Es bleibt aktuell nicht die Zeit, alles nun unter dem Licht neuerer Publikationen (Wie viele sind es überhaupt? Gibt es da genug ernstzunehmende?) wieder aufzurollen.

Wichtiger als höchste Aktualität ist: Es soll diese Zusammenstellung a) der Forschung und b) dem Allgemeinwissen zur Verfügung gestellt werden, da einige Dinge vom Autor selbst erschlossen wurden (folglich auch nicht in anderen Büchern stehen) ... und zudem noch nicht so aufgeschrieben oder erfasst waren. (Nach meinem damaligen und heutigen Kenntnisstand zumindest.)

Damals aktuelle Quellen wie Zeitungen / Zeitschriften (darunter als Beispiele »Teacher in Zimbabwe« oder die Tageszeitung »Herald«) gingen nämlich ein, in das alles, auch Band-Namen (Musik), diverse Beobachtungen, eigene Notizen ... dazu auch vier Interviews, die der Autor extra für dieses Werk machte. Und er nahm Einsicht in Originalakten bei den National Archives von Zimbabwe. Zum Beispiel in Akten vom Shona Language Committee. Oder der Autor betrieb eigene Namenszählungen im Telefonbuch. Oder es wurden eigene Notizen des Verfassers von der Harare International Bookfair, genauer: vom Writers Workshop berücksichtigt. Verschiedenartige Quellen also sind beachtet worden.

Das Buch bringt ein paar (wohl) neue Details, ein paar ungekannte Gedanken und Beobachtungen, Zitate aus Printmedien-Quellen ... und soll der Öffentlichkeit nun über den Buchhandel / Online-Handel zugeführt werden. Die Arbeit entstand damals in der Freizeit, zusätzlich zu einem normalen Arbeitsalltag als Entsandter des Goethe-Instituts – auch Urlaubstage wurden genutzt, um die damals 82 DIN-A4-Seiten zu erstellen. Zugleich sind solche Recherchen über die Sprache (hier vor allem eine Sprache, und zwar die zahlenmäßig mehr gesprochene – von den zwei Haupt-Indigenen-Sprachen des Gastlandes Zimbabwe) unbedingt notwendig, um überhaupt eine dialogische Arbeit im Sprach- und Kulturaustausch durchführen zu können.

Es bleibt aber dennoch der Stand aus der Sicht von 1995. Das ist wichtig, dass man es noch einmal betont. Auch die Fußnoten sind (wenn nicht anders ausgewiesen!) die von 1995, ebenso die Literaturliste. Genauso übrigens auch die Adressen.

Wenn ich mir dann im Mai 2020 die Bibliografie zum englischsprachigen Shona-Beitrag auf Wikipedia angucke, erfahre ich, dass es vielleicht gar nicht allzu viel Neues gibt, an Literatur zur Thematik, zumindest, wenn ich es mit der Literatur vergleiche, die ich 1995 zur Hand nahm. (Siehe die Quellen-Liste hinten in diesem E-Book.)

Die en.wikipedia.org-Autoren (insgesamt sind es immer diverse Autorinnen und Autoren, wobei bestimmte Personen prozentual größere Anteile haben) für den Eintrag zu SHONA LANGUAGE halten es eher recht knapp. (Zum Vergleich: Der deutsche de.wikipedia.org-Eintrag zu Shona [ja, ohne c!] ist sogar superkurz.) Anbei also die Wikipedia-Buch-Angaben der englischsprachigen Version.

 

Bibliography

Biehler, E. (1950) A Shona dictionary with an outline Shona grammar (revised edition). The Jesuit Fathers.

Brauner, Sigmund (1995) A grammatical sketch of Shona : including historical notes. Köln: Rüdiger Koppe.

Carter, Hazel (1986) Kuverenga Chishóna: an introductory Shona reader with grammatical sketch (2nd edition). London: SOAS.

Doke, Clement M. (1931) Report on the unification of the Shona dialects. Stephen Austin Sons.

Fortune, George (1985) Shona Grammatical Constructions Vol 1. Mercury Press.

Mutasa, David (1996) The problems of standardizing spoken dialects: the Shona experience, Language Matters, 27, 79

Lafon, Michel (1995) Le shona et les shonas du Zimbabwe, Harmattan éd., Paris (in French)

D. Dale: Basic English – Shona dictionary, Afro Asiatic Languages Edition, Sept 5, 2000, ISBN 978-0869220146

D. Dale: Duramazwi: A Shona - English Dictionary, Afro Asiatic Languages Edition, Sept 5, 2000, ISBN 978-0869220146

 

Gesagt werden muss auch, dass das Internet eigentlich gar keine Rolle spielte, da im Jahr 1995, zumindest in Simbabwe, zumindest in Harare, zumindest für mich, meine Familie, das Goethe-Institut vor Ort. – Auch wenn man woanders vielleicht liest: 1991 habe das WWW (World Wide Web) seinen Siegeszug antreten können, mehr als 100 Länder waren ans Internet angeschlossen, es gab über 600.000 Hosts und fast 5.000 einzelne Netze.

Das Telefon zählte in Harare, sofern man überhaupt einen Hausanschluss hatte. Telefon war schon ein Luxus. Und: Es wurden von uns Ausländern nach Deutschland noch über eine klassische Draht-Kabel-Telefonleitung gerne mal Faxe versandt ... oder man schickte eventuell Briefe innerhalb Simbabwe per Post. (Wobei man immer dachte: Wer sie wohl mitliest?) Briefe in andere Länder und nach Deutschland gingen per Botschaft.

Zu den Quellen, die nun (jetzt, bei Buchveröffentlichung)verfügbar sind: Wenn der bekannte DOKE-Report (Report on The Unification of The Shona Dialects, 1931) heute via Internet als 256-seitige PDF einzusehen ist, weil dieser Bericht 2005 in Oslo nachgedruckt wurde, dann macht es den Sprach-Nach-Forschern natürlich vieles leichter. (Hinweis: »Published by the ALLEX Project, by the African Languages Research Institute, University of Zimbabwe, by the Department of Scandinavian Studies and General Literature, University of Oslo.«)

Darüberhinaus gibt es z. B. eine neuere Publikation von 2009, erschienen im Verlag Peter Lang (Oxford, Bern, Berlin, Bruxelles, Frankfurt am Main, New York, Wien, 2009. XVI, 227 pp., 1 ill., 15 tables) The Politics of Nation and Language Building in Zimbabwe, in der Reihe AFRICA IN DEVELOPMENT, von Finex Ndhlovu [derzeit Faculty of Humanities, Arts, Social Sciences and Education; School of Humanities, Arts, and Social Sciences University of New England, Armidale, Australien], die man nun natürlich noch genau lesen müsste, auch bezogen auf die Frage, welche Fakten, Quellen, Papiere, unveröffentlichte Archivdokumente (Protokolle?) und weitere Veröffentlichungen dort (neu?) berücksichtigt werden. Er hat Interviews und Feld-Forschung für das Buch gemacht.

 

Der Ndhlovu-Buchinhalt in Kurzfassung:

History of language politics in Zimbabwe – Language politics in colonial Zimbabwe – Language and politics in the postcolonial context – Language use in education, media, law and administration – Critique of mainstream discourses on language and Zimbabwean politics – Language and ethnicity in PF ZAPU and ZANU PF politics – Language and ethnicity in ZANU PF internal politics – Language and ethnicity in MDC internal politics – Language policy as a site of political contests – Everyday forms of language-based marginalization – Language and nation building or language and empire building? – National identity and discourses of exclusion – Language hierarchies and internal colonization – The future of marginalized identities – Strategies for the maintenance of minority identities – The Zimbabwe case study in global perspective.

 

Zu welchen Thesen der offenbar aus Simbabwe stammende Autor kommt, würde man natürlich gerne noch ausleuchten wollen. Sprache und Ethnizität müssen immer zusammen betrachtet werden, und immer aus dem historischem Kontext heraus. Zugleich stets abhängend von der Interessenlage der jeweils Handelnden. Das will dann sauber aufgegliedert werden.

Auch sollte man das Buch von (der Weißen und Nicht-Simbabwerin) Diana Jeater (Universität Liverpool, Department of History) durcharbeiten: Law, language, and science, The invention of the »Native Mind« in Southern Rhodesia, 1890-1930, welches 2006 bei der Greenwood Publishing Group erschienen ist. Jeater befasst sich seit der Unabhängigkeit Simbabwes mit dem Land, sie schreibt auf der ABOUT-Site der Liverpooler Universität über sich selbst zudem:

 

»I’ve been developing an expertise in Zimbabwean history. My interests are eclectic but have always focused on challenging the narratives of the Global North and trying to represent the past in terms that are true to Zimbabwean perspectives. I’ve published on sex and sexuality, religion & belief, language and translation, law and jurisprudence, health and healing, citizenship and rights, witchcraft and politics. It’s impossible to work on these issues without coming up against big social and political issues. So I’m engaged with asylum seekers and sanctuary campaigns, as well as using every possible opportunity to ask ‚Why is the curriculum so white?‘«

 

Denn so groß kann schon qua Thema und qua finanzieller Ausstattung der Universtäten Simabwes die Gruppe der Zur-Sprache-Schona-Forschenden gar nicht sein. Und die Zahl derjenigen, die an ausländischen Universitäten sitzen und sich mit Sprache, Linguistik, Sprachpolitik für Afrika, zudem gerade mit Schona befassen, wird kaum in die Tausende gehen.

Ein kleiner Hinweis: Es gibt noch weitere von mir recherchierte Literaturhinweise für Nach-1995-Publikationen auf Deutsch oder Englisch zur Sprach-Thematik in Simbabwe, die man alle einsehen möchte. Hinzu kämen dann sämtliche Veröffentlichungen in anderen Sprachen (Italienisch? Französisch? et al.) – natürlich besonders gern derjenigen auf Schona (oder auch Ndebele et al.), wozu man der Sprache(n) aber genügend mächtig sein müsste ... oder die man sich dann extra noch übersetzen lassen würde, wenn man dazu die finanziellen. Mittel hätte.

Dazu stößt man auch auf Artikel, wie den im Herald von Simbabwe, der online zu lesen ist: Time to stop the ‘Standard Shona’ phenomenon, wo beklagt wird, dass als Folge der Schona-Vereinheitlichungs-Sprachpolitik in Simbabwe nun ein Einzeldialekt des Schona (Ndau) zu verschwinden droht. Zugleich wird darin über eine Gründungsaktivität zum Bewahren des Ndau-Schona-Dialekts berichtet: The formation of Ndau Legacy Association in 2011, [...], confirms the lasting love the Ndau speakers have for their cultural heritage.

Auch wird man beachten müssen, dass 2013 die Verfassung geändert wurde: Simbabwe hat seit Änderung der Verfassung nun insgesamt 16 gleichberechtigte Amtssprachen. Hier folgt jetzt im Original ein Auszug aus der Verfassung.

 

CHAPTER 1: FOUNDING PROVISIONS, 6. LANGUAGES

1. The following languages, namely Chewa, Chibarwe, English, Kalanga, Koisan, Nambya, Ndau, Ndebele, Shangani, Shona, sign language, Sotho, Tonga, Tswana, Venda and Xhosa, are the officially recognised languages of Zimbabwe.

2. An Act of Parliament may prescribe other languages as officially recognised languages and may prescribe languages of record.

3. The State and all institutions and agencies of government at every level must--

a. ensure that all officially recognised languages are treated equitably; and

b. take into account the language preferences of people affected by governmental measures or communications.

4. The State must promote and advance the use of all languages used in Zimbabwe, including sign language, and must create conditions for the development of those languages.

QUELLE: https://constituteproject.org hier: ZIMBABWE 2013, rev. 2017, abgerufen 11.5.2020

 

Die aktuelle (heutige) Lage in Simbabwe erfordert genaue und auch breite Kenntnis vom Land (und allen neuesten Entwicklungen), über die der Autor jedoch nicht verfügt, da er sich ab Herbst/Winter 1995 ff. (da selber nicht mehr in Simbabwe lebend) nach und nach ganz anderen Themen zuwandte.

»Kennen», das hat natürlich auch mit der Politik zu tun, den herrschenden Kreisen und Personen, den Akteurinnen und Akteuren, aber das zugleich im weiteren und engeren Sinne, denn es geht konkret immer (und zudem noch) um die Sprachpolitik einer aktiven Staatsführung, auch wenn der als Diktator gefürchtete Robert Mugabe seit 2017 (endlich!) nicht mehr herrschender Präsident Simbabwes und auch nicht mehr Chef der ZANU-PF war und ist. Sein Regime hat Jahrzehnte geprägt. Mugabe starb nach seiner Entmachtung 95-jährig am 6.9.2019 in Singapur, wo er sich zur medizinischen Behandlung aufhielt.

Im Official Twitter Account von Emmerson Dambudzo Mnangagwa, President of the Republic of Zimbabwe, lese ich am 6.9.2019 gegen 10:23 Uhr MESZ in Königswinter zwei Tweets zum Tod von Mugabe, die zusammengehören:

 

Kopfzeile: President of Zimbabwe‏ Verifizierter Account

@edmnangagwa vor 3 Stunden

 

»It is with the utmost sadness that I announce the passing on of Zimbabwe‘s founding father and former President, Cde Robert Mugabe (1/2)«

 

»Cde Mugabe was an icon of liberation, a pan-Africanist who dedicated his life to the emancipation and empowerment of his people. His contribution to the history of our nation and continent will never be forgotten. May his soul rest in eternal peace (2/2)«

 

Was in diesem zweiten Tweet nicht zur Person von Mugabe gesagt wird, ist ebenfalls aufschlussreich.

Eine etwas andere Tonlage fand ich bei der Niederländischen Botschaft in Simbabwe. (Und eine Botschaft ist per se schon vorsichtig und zurückhaltend.) Sie twittert am 6.9.2019 als Dutch Embassy Harare @NLinZimbabwe:

 

»Mixed reactions as #Zimbabwe reflects on the legacy of former president Mugabe. A liberator, pan-African leader but also responsible for human rights violations. We express our condolences to those who mourn his death. And continue to push for a democratic & prosperous #Zimbabwe.«

 

In unserem Zusammenhang (zur Sprachthematik) ist interessant, dass Mugabe natürlich auch (wie viele andere) bei Missionaren die Schule besuchte, und zwar bei Jesuiten. All das in seiner Heimatstadt Kuzama ... als ein Schona-Sprecher der Zezuru-Sprachgruppe übrigens. Zudem hat er später noch als ausgebildeter Grundschullehrer an anderen Missionsschulen selber unterrichtet. In Lusaka (damals noch zu Nordrhodesien gehörend) und im Land Ghana arbeite er sogar an Teacher Training Colleges und war damit an der Ausbildung von Lehrern beteiligt. Die Thematik von Sprache, Lernen, Ausbildung, Rolle der Sprache dürfte für ihn also ein bekanntes Thema gewesen sein, ihn ebenfalls geprägt haben.

Man könnte sich also auch mal ganz gesondert mit Mugabe, den Ideen und Programmatiken der ZANU / ZANU-PF und der (Mutter-)Sprachen-Politik in Simbabwe befassen. (Und zudem mit allen anderen führenden Personen in der Partei und im Staat Simbabwe.)

Das, was hier in diesem Buch aufgeschrieben steht, hat zur Sprachthematik einen eigenen, aber natürlich kleinen Wert. Der Text berichtet und befragt die Sprache(n), die Sprachentwicklung, die Sprachpolitik ... auch die von Kolonialisten, das Sprache-(Be-)Nutzen und Sprache-Erschließen durch Missionare. Und Entwicklungen danach. Aber immer aus einer etwas fernen, beobachtenden (auch europäischen) Position, zudem ohne den Gesamt-Quellenzugang, ohne richtig ausreichende Schona-Sprachkenntnisse ... und ohne die Recherche-Zeit von fest angestellten Universitäts-Wissenschaftlern.

Diskutieren muss man gesondert immer auch A) die Sprachpolitik von »Befreiungsbewegungen« ... und B) (nach einer solchen Befreiung, die bekanntlich auch wieder eine andere Art von Unfreiheit herbeiführen kann, je nach Land) ... die von den neuen, dann formal souveränen Staaten umgesetzte Sprachpolitik. Das alles ist auch zu bewerten im Rahmen jener erstrittenen (auch mehr oder minder blutig erkämpften) Unabhängigkeit, die dann wiederum in andere Abhängigkeiten geführt haben kann.

Schließlich bleibt dann das genaue, sauber recherchierte Resultat von alledem über, nach rund 40 Jahren ff. an Unabhängigkeit, seit 1980. Auch diesen Zeitraum müsste man intensiv betrachten, bewerten, diskutieren, alles bezogen auf die Rolle von Schona (und Ndebele) als Hauptsprache(n) – das ist mir aber zeitlich nicht möglich.

Es gibt (das kommt hinzu) kein klares Bild bei geschichtlichen Entwicklungen, die sich so oft über ganze Jahrhunderte zurückverfolgen lassen. Es gibt nie als Bilanz »das einzig Gute« und »das immer Ideale«, sondern stets nur unterschiedliche Wahrheiten, voller »Pros«, voller »Cons«, voller Widersprüche, die sich wieder und wieder wandeln, je nachdem, wie, je nachdem, wie genau, je nachdem, mit welchen Quellen und Dokumenten, und: je nachdem, aus welcher Sichtweise und Interessenlage heraus ... man so etwas betrachtet.