Islamisches Grundwissen - Andrea Mohamed Hamroune - E-Book
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Islamisches Grundwissen E-Book

Andrea Mohamed Hamroune

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Beschreibung

Neu: In der vierten Auflage ist genau geschildert, wie man Wu`du macht und das Gebet geführt wird. 

Zusätzlich sind noch einige QR-Codes eingebettet, die zu Dokumentationen verlinken, wodurch das Buch interaktiv wird.

 

Dieses Buch ist sehr ausführlich gesetzt und dient daher sehr gut als Nachschlagewerk für Konvertiten, Nichtmuslime und gleichermaßen Muslime.

 

Themen:

 

Die Sira

Das Kalifat

Der Quran

Die Sunna

Islamische Rechtswissenschaft

Die Grundlagen des Glaubens

Der Götzendienst

Der Gottesdienst im Islam

Islamische Feiertage

Die Moschee

Der Mondkalender

Rezepte

 

Ich wünsche den Lesern eine spannende Zeit und eine gute Erfahrung mit dem Wissenserwerb.

 

Wenn Allah jemandem etwas Gutes will, schenkt er ihm ein vielfaches Verständnis in der Religion und lässt ihn zu den Wissenden gehören. (Buchary)

 

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Andrea Mohamed Hamroune

Islamisches Grundwissen

BookRix GmbH & Co. KG81371 München

Vorwort

Salam alaikum

 

Ich muss zugeben, das hat eine Weile gedauert, bis ich das Buch so fertig hatte- ungefähr 8 Jahre.

Nie hätte ich gedacht, dass man solange dabei sein kann,

Euch erwartet eine Menge Wissen und ich bin mir sicher, dass ihr das Buch so einige Male noch vorholen werdet, um etwas mal kurz nachzuschlagen.

Ich mache das nämlich auch immer.

Das Buch ist jetzt mal mein Studium im Islam, was ich aber, wenn Gott (Allah) will, noch weiter verbessern werde.

 

Ich möchte euch aber etwas mitgeben, um euch und mir Mut zu machen, die Religion zu lernen und zu verstehen. Mir standen bei meiner Arbeit ein Tafsir bei, der Quran und weitere sehr wichtige Bücher, die ich im Quellennachweis notiert habe.

 

Ibn Masʿūd, Allah habe Wohlgefallen an ihm, berichtete: Allahs Gesandter - Allah segne ihn und gebe ihm Heil - sagte: „Es gibt nur zwei Dinge, um derentwillen man beneidet werden soll: jemand, dem Allah Besitz und dann die Macht gegeben hat, ihn für eine gerechte Sache auszugeben; und jemand, dem Allah Weisheit gegeben hat, nach der er richtet und die er lehrt.“ (Überliefert bei al-Buẖārī und Muslim)

[Riyāḍu ṣ-Ṣāliḥīn, Buch 13, Kapitel 241, Ḥadīṯ-Nr. 1376]

 

 

Andrea Mohamed Hamroune

Die Sira

Muhammad- Die Stimme Gottes

Eine Dokumentation

 

 

 

 

Innerhalb der Biografie des Propheten Muhammad, Friede und Segen aufihn, gibt es zwei Zeiteinteilungen.

Man beginnt zuerst mit der mekkanischen Zeit oder der Zeit vor derAuswanderung (arab. Hidschra)

Die zweite Zeiteinteilung nennt man die medinensische Zeit oder dieZeit nach der Auswanderung (arab. Hidschra).

 

Das Jahr 622 n. Chr. ist das Jahr eins im islamischen Kalender. UnterUmar Ibn Al Chattab wurde es so festgelegt. Im Islam berechnet mandie Monate nach dem Mondkalender.

 

In der mekkanischen Zeit war es zunächst wichtig, den Glauben anden einzigen Gott an die Menschen zu verbreiten. In dieser Zeitwurden die Muslime unterdrückt und konnten ihre Religion nureingeschränkt ausleben.

In der medinensischen Zeit gewannen die Muslime an politischenEinfluss, bis es schließlich im Jahr 630 n. Chr. zu derfriedlichen Eroberung Mekkas kam.

 

Als der Prophet im Jahr 632 n.Chr. starb, war der Islam bereits aufder arabischen Halbinsel bekannt, in Byzanz (Türkei), Ägyptenund Abessinien (Äthiopien).

 

Die Entstehung des Zamzam-Brunnen und der Bau der Kaaba

Vor langer Zeit, noch vor dem Leben des Propheten Moses (arab. Musa)und Jesus (arab. Isa), lebte der Prophet Abraham (arab. Ibrahim).

Abraham war ein Prophet, der sich dem Götzendienst verweigerteund sich durch Gehorsam und Standhaftigkeit gegenüber denGeboten und Verboten einem einzigen Gott unterwarf. DieseUnterwerfung nennt man Islam. Dieser Begriff wurde später durchden Propheten Muhammad, Friede und Segen auf ihn, zum Namen einerReligion. Menschen, die sich Gott unterwerfen, nennt man Muslime

Abrahams Vater Azar war ein Götzendiener. Stets erklärteAbraham die Wahrhaftigkeit des einzigen Gottes und wurde deswegenverhöhnt. So trug es sich zu, dass er in einem Haus vollerGötzen alle zerstörte, außer den Größten.Als er darauf beharrte, der Größte von ihnen hättealle kleineren zerstört, wurden die Götzendiener wütendund wollten Abraham ins Feuer werfen. Gott rettete ihn jedoch, in demer das Feuer für ihn kalt machte, so dass er überlebte.

Sein Vater starb später bei einem Brand, als er die Götzenaus dem Feuer retten wollte.

Abrahams erste Frau hieß Sara. Da Sara aber keine Kinder bekam,so nahm Abraham sich eine Zweitfrau. Sie hieß Hagar und wareine Sklavin. Hagar gebar Ismael.

Als Sara anfing, eifersüchtig zu werden, brachte Abraham Hagarund Ismael in die Wüste, in das Tal von Mekka, und auf BefehlGottes ließ er beide dort zurück. Er versprach ihnen dortVersorgung durch Gott.

Nach einiger Zeit gingen Vorräte und Wasser zur Neige, sodassHagar nervös zwischen den Hügeln Safa und Marwa umherlief.Als sie nach dem siebten Mal zurück zu Ismael kam, sah sie ihneine Quelle freigeschürft haben. Sie rief: „Zummi,zummi!“, was so viel wie „zusammenferchen“ heißtund schöpfte das Wasser in einen Krug.

Da es nun durch den Zamzam-Brunnen Wasser gab, kamen auch Vögelund der Stamm Gurhum wurden dadurch aufmerksam. Nach einiger Zeitließen sie sich um Hagers Lager nieder. Karawanen kamen, umihre Tiere zu tränken und Handel zu treiben, sodass Hagar inguter Versorgung lebte.

Obwohl Sara schon zu alt war, gebar sie Abraham den Sohn Isaak. Indiesem Stamm folgten Moses und Jesus.

Nachdem Hagar gestorben war und Ismael bereits ein Mann war, bekamAbraham von Gott den Befehl, mit seinem Sohn die Kaaba zu bauen. DieKaaba ist würfelförmiger Bau, der allen gottergebenenMenschen (Muslimen) als Gotteshaus und Gebetsrichtung (arab. Qibla)dienen sollte.

Ismael und Abraham stehen in der gleichen Ahnenreihe wie Muhammad,Friede und Segen auf ihn.

Leider wurde die Kaaba nach Ismaels Tod als Lagerstätte fürGötzen benutzt, sodass auch der Zamzam-Brunnen langsamversiegte. Als Mudad Ibn Amr, der letzte Herrscher der Gurhumerkannte, dass er durch die Khuzaa abgelöst wurde, verließer Mekka und schüttete den Zamzam-Brunnen samt der gestiftetenGeschenke für die Kaaba, zu.

Die Kaaba war fortan eine Lagerstätte vieler Götzen.

Vor der Hidschra

(Die mekkanische Zeit)

Es war im Jahr 570 n.Chr., als der Statthalter Abraha des Königsvon Abessinien im Jemen in der Stadt Sanaa beschloss, eine Kathedralezu bauen. Zu dieser Zeit unterlag Jemen dem HerrschaftsgebietAbessiniens, dem heutigen Äthiopien, und war ein christlichesLand. Er nannte seine Kathe-drale Qulays.

Abraha erhoffte sich durch einen Prachtbau, die Pilger, die nachMekka zogen, um die Kaaba zu besuchen, abzuwerben.

Als die Pilgerzeit begann und er sah, dass die Pilger trotz allerSchönheit seines Baus den Einzug nach Mekka bevorzugten, wurdeer sehr wütend. Er machte sich mit einem sechzigtausend Mannstarken Heer und zweiundzwanzig Elefanten auf, in der Absicht dieKaaba zu zerstören.

Nufal Ibn Habib, ein Gefangener Abrahas, den er als Heeresführereinsetzte, ging zu Mahmud, dem Elefanten und flüsterte ihm zu:„Knie nieder, o Mahmud, oder gehe dorthin zurück, wo Duhergekommen bist, denn Du bist in Allahs heiligem Land.“

Unterwegs zerstörte Abraha rücksichtslos alles, was ihm inden Weg kam und stahl viele Tiere. Unter anderem auch zweihundertKamele von Abdul Muttalib.

Als Abdul Muttalib dies merkte, ging er mit einem seiner Söhnezu Abraha, um die Herausgabe seiner Tiere einzufordern.

Abraha wunderte sich sehr, da er dachte, er würde ihn auch vondem Angriff auf die Kaaba abhalten wollen.

Abdul Muttalib erklärte nur: „Die Kaaba hat ihren eigenenBe-schützer!“

Abraha gab ihm die Kamele heraus.

Als es nun losgehen sollte und das Heer sich zum Angriffvorbereitete, verweigerte der Elefant Mahmud den Gehorsam. Er knietein Richtung Jemen und war auch durch heftige Schläge nicht dazuzu bringen, aufzustehen.

Er lief immer wieder in die entgegengesetzte Richtung, weg von Mekka.

Genau in diesem Moment kam ein riesiger Vogelschwarm auf die Männerzu und bewarf sie heftig mit Lehmklumpen. Einige Männer starbensofort, andere bei dem Versuch, Jemen wieder zu erreichen. Nur wenigeMänner überlebten dieses Ereignis, um davon erzählenzu können.

Abraha starb unter entsetzlichen Schmerzen in seiner Burg in Jemen.

Zu diesem Ereignis sandte Gott die Sure “ Der Elefant “herab.

„Siehst Du nicht, wie Allah mit den Leuten des Elefantenverfuhr, ließ er ihre List nicht verloren gehen und sandtegegen sie Vögel in auf einander folgenden Schwärmen,die siemit Steinen aus gebrannten Lehm bewerfen und sie so wie abgefresseneHalme macht.“

(Quran 105: 1-5)

Da man zu dieser Zeit bestimmte Ereignisse nicht mit einer Jahreszahlverknüpfte, ging dieses Geschehnis zusammen mit der Geburt desPropheten als das „Jahr des Elefanten“ in die Geschichteein.

Zur gleichen Zeit trug es sich in Mekka zu, dass Amina ihren Sohngebar. Es war eine leichte Geburt unter erträglichen Schmerzen.

Abdullah, der Ehemann Amina, starb bereits vor diesem Ereignis aufdem Rückweg von einer Handelsreise in Yathrib an einerKrankheit.

Abdul Muttalib freute sich sehr, seinen Enkel in die Arme zuschließen, und gab ihm den Namen Muhammad, der Gepriesene.

In Yathrib rief ein Jude die Geburt des neuen Propheten aus. Ererkannte dies am Erscheinen eines Sterns, der durch die Tora zudiesem Ereignis vorausgesagt wurde.

Mekka wurde damals durch die hohe Anzahl von Besuchern der Stadt,teils zum Handel, teils zum Besuch der Kaaba, sehr oft vonansteckenden, tödlichen Krank-heiten heimgesucht. Um Muhammad,Friede und Segen auf ihn, davor zu schützen, wollte Amina ihn zueiner Amme in Biduinenstämme in die Wüste schicken. Nichtzuletzt auch, damit er die arabische Hochsprache lernte und naturnahaufwuchs. Natürlich war es auch wichtig, um den Wohlstand derFamilie sichtbar zu machen. Denn Eltern, die in ihrem Vermögenbenachteiligt waren, mussten die Kinder in der Stadt lassen.

Es dauerte einige Zeit bis Amina die Amme Halima fand.

Halima „Saʽdiya“ (die Sanftmütige undGlückliche) hatte bereits einen kleinen Jungen, der sichAbdullah nannte.

Durch den Einzug des kleinen Muhammads, Friede und Segen auf ihn,veränderte sich das Leben sehr. Halima hatte wieder genug Milch,so dass sie auch Abdullah satt bekam. Die Kamelstuten ließensich gut melken und ihre kranke, schwache Eselin erholte sich aufwundersame Weise und konnte wieder schwere Lasten tragen. Selbst dieZiegen waren wieder wohlgenährt und trugen volle Euter.

Abdullah spielte gerne mit Muhammad, Friede und Segen auf ihn. Beidehatten viel zu tun gemeinsam.

Halima stillte Muhammad, Friede und Segen auf ihn, mit zwei Jahren abund wollte ihn zurück nach Mekka bringen. Amina wollte Muhammad,Friede und Segen auf ihn, jedoch noch länger bei Halima lassen,da es in Mekka zu viele Krankheiten gab und sie sah, dass die Wüsteihm gut tat.

Als zwei weiß gekleidete Männer kamen, und Muhammad,Friede und Segen auf ihn, auf den Boden legten, um ihm die Brust zudurchsuchen, bekam Abdullah große Angst. Sie nahmen ihm seinHerz heraus und teilten es in zwei Teile, dann entnahmen sie ihmeinen Blutklumpen. Daraufhin wuschen sie sein Herz und seinen Körpermit Schnee, bis sie es gereinigt hatten.

Schnell lief Abdullah zu seiner Mutter Halima, um ihr davon zuerzählen.

So brachte Halima Muhammad, Friede und Segen auf ihn, im Alter vonfünf Jahren zurück zu seiner Mutter.

Amina freute sich sehr ihren Jungen wieder zu haben.

„Groß ist er geworden“, sagte sie.

Ein Jahr verging, in dem er eine schöne Zeit in der Familieverbrachte. Als Muhammad, Friede und Segen auf ihn, sechs Jahre altwar, beschloss Amina, mit ihrer Sklavin Baraka nach Yathrib zureisen, um ihre Familie und das Grab ihres verstorbenen MannesAbdullah zu besuchen.

Sie blieb einen Monat da, bis sie sich auf die Rückreise machte.In der Mitte des Weges erkrankte sie jedoch und starb in Abwaʼ.

Baraka brachte Muhammad, Friede und Segen auf ihn, alleine zurück.

Die ganze Familie war sehr traurig.

Muhammad, Friede und Segen auf ihn, wurde nun von seinem GroßvaterAbdul Muttalib aufgezogen. Er war damals schon weit über achtzigJahre alt und gehörte zum ältesten Rat der Stadt.

Lange bevor Muhammad, Friede und Segen auf ihn, geboren wurde, fandAbdul Muttalib den Zamzam-Brunnen wieder, mit dem die Pilgerverköstigt wurden. Er wurde damals zugeschüttet, als derGötzendienst Oberhand in Mekka nahm.

Einer der Söhne Abdul Muttalibs, Al Harith, musste das Wasservon außerhalb Mekka holen. Abdul Muttalib tat dies leid und erwünschte sich den alten Brunnen für seine Söhnezurück.

In den darauffolgenden Nächten erschien ihm jeweils ein Engelund forderte ihn auf, nach Taiba (Süße Reinheit) zugraben. Er kam wieder und forderte ihn auf, nach Barra (ReicherÜberfluss) zu graben, beim letzten Mal sollte er nach Madnuna(Verborgener Schatz) graben. Als er dann nach Zamzam graben sollte,da beschrieb ihm der Engel auch den Ort, an dem er graben sollte.

So ging er nun ans Werk und fand zuerst die Opfergaben aus Gold. DieQuraisch bedrohten ihn. Unbeirrt grub Abdul Muttalib weiter. Erschwor bei Gott, einen zehnten Sohn zu opfern, als denn dieser dieVollreife erreichen würde, sodass er auch in Zeiten derBedrängnis durch seine Söhne geschützt sein konnte.Aus den gefundenen Gegenständen schmolz er den Schmuck fürdie Kaaba-Tür.

Abdul Muttalib bekam einen zehnten Sohn und nannte ihn Abdullah. Ererinnerte sich daran, das Versprechen gegenüber Gott erfüllenzu müssen. Er loste zuerst den Sohn aus, den er opfern sollteund loste ihn dann weiter unter Kamelen aus. Erst als er dreimalprobierte, war er sich sicher, die Kamele opfern zu können.Einhundert Kamele gab er damals für Abdullah her.

Als Abdul Muttalib merkte, dass bald seine Zeit zum Sterben gekommenwar, übertrug er die Obhut Muhammads, Friede und Segen auf ihn,auf seinen Sohn Abu Talib.

Muhammad, Friede und Segen auf ihn, war damals acht Jahre alt.

In früher Kindheit verdiente Muhammad, Friede und Segen auf ihn,sein Geld erstmals mit Ziegen- und Schafehüten rund um die BergeMekka. Abu Talib unterstützte ihn und unterwies ihm im Handel.So kam es dann, dass Abu Talib Muhammad, Friede und Segen auf ihn,mit zwölf Jahren auf eine Handelsreise nach Syrien mitnahm.

In Busra hielten sie an einer Mönchsklausel, um dort zu rasten.Der christliche Mönch Bahira lud sie dort zum Essen ein.Muhammad, Friede und Segen auf ihn, pausierte derweil unter einemBaum.

Seit langer Zeit wartete der Mönch auf das Eintreffen einesneuen Propheten. So fragte er Abu Talib über verschiedeneAngelegenheit in seinem Leben aus. Er erkannte Übereinstimmungenmit Überlie-ferungen.

Wenig später stellte man fest, dass Muhammad, Friede und Segenauf ihn, fehlte und bat ihn, mit in die Gruppe zu kommen. Der MönchBahira bat Muhammad, Friede und Segen auf ihn, ihm seinen Rückenzu zeigen und erkannte so, durch ein ovales, leicht behaartesMuttermal Muhammad, Friede und Segen auf ihn, als Propheten.

Das Muttermal wurde als das “Siegel des Propheten“bezeichnet.

Der Mönch Bahira bat Abu Talib, gut auf den Jungen aufzupassenund ihn vor den Juden zu schützen, denn eine große Aufgabesollte noch auf ihn warten.

Als Muhammad, Friede und Segen auf ihn, fünfundzwanzig Jahre altwar, war er bereits ein erfahrener Karawanenführer und Kaufmann.Viele Menschen vertrauten ihm ihre Sachen an. Muhammad, Friede undSegen auf ihn, war immer ehrlich und freundlich.

Deswegen wurde er “Der Vertrauenswürdige“ (arab. AlAmin) genannt.

Zu dieser Zeit bot Chadidscha Muhammad, Friede und Segen auf ihn, an,für sie Waren mit einer Karawane nach As-Sham (Syrien) zubringen. Sie bot ihm mehr Geld als die anderen und versprach ihmzusätzlich als Hilfe noch den Sklaven Maisara mitzugeben.Muhammad, Friede und Segen auf ihn, willigte ein.

Als sie in Busra Rast machten, ruhte Muhammad, Friede und Segen aufihn, sich unter einem Baum nahe eines Klosters aus. Der MönchNestor erklärte Maisara, dass an diesem Baum bisher nurPropheten rasteten. Er sah zwei Engel, die ihm Schatten spendeten.

Nachdem Muhammad, Friede und Segen auf ihn, alle Waren verkauft hatteund neue Waren zum Verkauf in Mekka einkaufte, reiste er zurücknach Mekka. Maisara berichtete Chadidscha von dem Gespräch mitdem Mönch Nestor und erzählte von der freundlichen undfürsorglichen Behandlung Muhammads, Friede und Segen auf ihn,ihm gegenüber. „Muhammad, Friede und Segen auf ihn, undich waren wie Gefährten“, erklärte Maisara.

Chadidscha ging sogleich zu ihrem Cousin Waraka Ibn Nawfal, um ihmdavon zu berichten. Waraka war schon sehr alt und blind, kannte diealten Schriften und las früher auch Hebräisch.

Er war ein Christ und wurde in Mekka sehr wegen seiner Weisheitgeschätzt. Als Chadidscha ihm davon erzählte, erklärteer sofort, dass Muhammad, Friede und Segen auf ihn, ein Prophet seinwird.

Chadidscha schickte eine vertrauenswürdige Freundin von ihr, umMuhammad, Friede und Segen auf ihn, das Ehegesuch vorzubringen.Muhammad, Friede und Segen auf ihn, stimmte gerne zu.

Er besprach sich mit der Familie und bat seinen Onkel, Hamza IbnAbdul Muttalib, zu Chadidscha zu gehen, um ihr den eigentlichenHeiratsantrag zu machen. Hamza war zwei Jahre älter alsMuhammad, Friede und Segen auf ihn. Als Brautgabe (arab. Mahr)erhielt Chadidscha zwanzig Kamele.

Chadidscha war zu diesem Zeitpunkt schon vierzig Jahre alt undzweimal verheiratet gewesen.

Das war für die Ehe aber einerlei. Chadidscha war fürMuhammad, Friede und Segen auf ihn, eine Freundin, eine Beraterin,Stütze und Geliebte. Sechs Kinder gingen aus der Ehe hervor.

Sie hießen Al Qasim, Zaynab, Ruqaya, Umm Kulthum, Fatima undAbdullah.

Die beiden Jungen starben, als sie noch klein waren.

Muhammad, Friede und Segen auf ihn, schenkte Baraka die Freiheit undnahm den ehemaligen Sklaven, Zaid Ibn Haritha, mit in die Familieauf. Weil Abu Talib zu arm war, zog er dazu noch seinen Sohn Ali IbnAbi Talib groß.

Zehn Jahre später wurde durch eine Überschwemmung die Kaababeschädigt. Das Mauerwerk wurde brüchig und baufällig.

Lange Zeit saß einer Schlange an der Kaaba. Es war fast so, alswürde die Schlange die Kaaba bewachen.

Als dann ein Greifvogel kam und die Schlange wegschnappte, bekamendie Männer endlich den Mut, sich den Schaden genauer anzusehen.Dabei stellten sie fest, dass es notwendig war, die komplette Kaabaneu aufzubauen.

So gingen sie ans Werk.

Als sie dann an die Grundmauern abtragen wollten, bebte ganz Mekka.Sie waren sehr erschrocken, und daher ließen sie davon ab. Sobauten sie ab der Grundmauer die Kaaba Stein für Stein wiederauf.

Zuletzt ging es nur noch um das Einsetzen des Schwarzen Steines.

Der Schwarze Stein diente dazu, die Anzahl der Umrundungen (arab.Tawaf) festzu-machen. Ganz früher war der Stein weiß, aberdurch die Sünden der Menschen wurde er schwarz.

Schnell entbrannte ein heftiger Streit darum. Bis schließlichein sehr alter und weiser Mann namens Abu Umayya den Vorschlagmachte, die Aufgabe dem zu übertragen, der als erstes durch dasTor kam.

Es war Muhammad, Friede und Segen auf ihn. Muhammad, Friede und Segenauf ihn, nahm das Problem der Männer entgegen, breitete ein Tuchaus und legte den Stein darauf. Gemeinsam trugen sie ihn an dieStelle, an die Muhammad, Friede und Segen auf ihn, den Steineinsetzte.

So war der Streit unter Beteiligung aller in großerZufriedenheit beendet.

Zaynab heiratete Abul-As Ibn Al Rabea, den Sohn von ChadidschasSchwester. Ruqaya wurde mit Utba verlobt. Die Quraisch boten Utbaspäter eine andere Frau an. Da er aber selbst Muslim gewordenwar, schwor er Ruqaya niemals zu verlassen. Utba wurde dafürsehr von Muhammad, Friede und Segen auf ihn, gelobt. Später, alsMuhammad, Friede und Segen auf ihn, anfing, öffentlich zupredigen, ordnete Abu Lahab, der Onkel Muhammads, Friede und Segenauf ihn, und Vater Utbas, die Scheidung an. Daraufhin heirateteRuqaya Uthman Ibn Affan. Umm Kulthum verlobte sich mit Utayba, demBruder von Utba. Die Ehe wurde aber für ungültig erklärt,da sich Utayba nicht vom Götzendienst losreißen konnte.

Als Muhammad, Friede und Segen auf ihn, 40 Jahre alt war, zog er sichhäufig in die Berge zurück. Auf den Berg des Lichts (arab.Dschabal an Nur) in die Höhle Hira (arab. Ghar Hira).

Er kam dort zur Ruhe, dachte viel nach und ging dort in sich.Manchmal hatte er Träume, die sich später bewahrheiteten.

Eines Tages jedoch erschien ihm eine Gestalt und forderte ihneindringlich auf, zu lesen. Er bekam große Angst.

Als er zu Chadidscha zurückkam, sagte er: „Hülle michein, hülle mich ein!“, und berichtete ihr von demGeschehnis und von den Worten, die die Gestalt für ihnaussprach:

„Lies im Namen deines Herrn, der erschuf. Erschuf denMenschen aus einem Anhängsel. Lies, denn der Herr ist Allgütig.Der mit dem Schreibrohr lehrt, lehrt den Menschen, was er nichtwusste.“

(Quran 96:1-5)

Sie hüllte ihn ein, bis die Furcht von ihm abließ.Beruhigend sprach sie zu Muhammad, Friede und Segen auf ihn: „Niemalswirst Du bei Allah eine Schande erleben; denn Du bist wahrlichderjenige, der die Verwandtschaftsbande pflegt, dem Schwachen hilft,den Mittellosen gibt, den Gast freundlich aufnimmt und denNotleidenden unter die Arme greift.“

Chadidscha war sehr erstaunt und bat den blinden Cousin Waraka umeinen Rat zu diesem Ereignis. So stellte man diese Begebenheit mitder Begegnung zu dem Engel Gabriel (arab. Namus) in Verbindung.

Waraka ging nun selber zu Muhammad, Friede und Segen auf ihn, um sichdie Geschichte persönlich anzuhören.

Er erklärte Muhammad, Friede und Segen auf ihn, dass er esschade fand, auf Grund seines hohen Alters nicht dabei sein zudürfen, wenn Muhammad, Friede und Segen auf ihn, vertriebenwerden würde. Waraka erklärte, dass kein Prophet je in Ruhegelassen wurde, wenn er die Botschaft Allahs verbreitete.

Muhammad, Friede und Segen auf ihn, war sehr erstaunt über dieseWorte. Denn er konnte sich niemals vorstellen, Mekka zu verlassen.

Er war in Mekka geboren, war in Mekka aufgewachsen, hatte in Mekkageheiratet und seine Söhne begraben.

Chadidscha war die erste Person, die den Islam annahm. Späterfolgten Ali, Zaid und Abu Bakr. Abu Bakr, Abdallah Ibn Abi Quhafa,war Muhammads, Friede und Segen auf ihn, bester Freund und Begleiter.Man nannte ihn auch “Der Wahrheitsliebende“ (arab. AsSiddiq). Er kannte den Propheten am besten.

Abu Bakr war ein wohlhabender Kaufmann und angesehener Mann, sehrweise mit angenehmer Ausstrahlung.

Kurz darauf wurde Muhammad, Friede und Segen auf ihn, das Gebetauferlegt. Der Engel Gabriel besuchte ihn und zeigte ihm, wie mansich für das Gebet wäscht und wie man betet. Er gab seinWissen an Chadidscha weiter.

Chadidscha nannte man auch “ Die Reine“ (arab. At Tahira)und ihre Töchter wurden “Töchter der Reinen“(arab. Banat At Tahira) genannt.

Etwas weiter entfernt war gerade Uthman Ibn Affan von Syrien nachMekka unterwegs. Er rastete unter einem Baum, als eine Stimme ihm zurief: „In Mekka ist Ahmad erschienen!“ Er wunderte sich,konnte aber weit und breit niemanden entdecken.

Als er weiter zog, begegnete ihm ein alter Freund, Talha IbnUbaidullah, und erzählte ihm von den Mönch Bahira. Bahirahatte ihm erzählt, dass Muhammad, Friede und Segen auf ihn, derGepriesene erschienen war. Sein Onkel war Abu Talib und er war vonGott zu einem Botschafter gemacht worden.

Uthman dachte sich sofort, dass es sich um Muhammad, Friede und Segenauf ihn, handeln musste. Als er Muhammad, Friede und Segen auf ihn,später persönlich sah, nahm er sogleich den Islam an.

Muhammad, Friede und Segen auf ihn, war ein Prophet, der die Menschenzum Eingottglauben aufrief. Zunächst gab er die Botschaft anseine Familie weiter und dann an seine Freunde. Seine Anhängerschaftwuchs. Alles musste im Verborgenen passieren, denn ganz Mekka bestandaus Götzendienern.

Jeder Götzendiener glaubte an sein Bild und an seine Statuen,machte seine eigenen Gesetze. Es gab untereinander Missbilligungen,Neid und Wucher. Frauen wurden schlecht behandelt; Mädchenwurden als Baby mit lebendigem Leib begraben. Hinzu kam Sklaverei undFremdenhass.

Der Prophet stand alledem sehr entgegen, sodass die Quraisch das alseine Bedrohung ihres Erwerbshalts und ihrer Lebensführungverstanden.

Nach drei Jahren erhielt Muhammad, Friede und Segen auf ihn, von Gottdie Aufforderung den Islam öffentlich zu predigen.

Zunächst erklärte er die Gleichheit aller Menschen imAngesicht Gottes. Dadurch wurde der Sklave gleich dem König.

Jeder Mensch, egal welchen Standes, unterlag der gleichenGerichtsbarkeit, durfte gleiche Rechte vertreten und hattegleichberechtigt seine Familie in Lohn zu versorgen.

Er gab Frauen und Männern das Recht im freien Willen zu heiratenund erklärte Zwangsheiraten für ungültig. Frauenerhielten ein Erb- und Eigentumsrecht.

Die wichtigste Botschaft Muhammads, Friede und Segen auf ihn, warimmer der Glaube an den einzigen Gott. Dies missfiel den Quraischsehr, sodass sie den Propheten verleumdeten und ihn der Lügebezichtigten. Die Botschaft des Qurans war jedoch so eindeutig undwohlklingend, dass es ihnen nicht gelang.

Ganz im Gegenteil: Seine Anhängerschaft wurde immer größer.

Abu Lahab (Vater des Feuers) war einer der heftigsten GegnerMuhammads, Friede und Segen auf ihn. Er trug diesen Namen, da er einaufbrausender Mensch war, der schnell rote Backen bekam, wenn er inRage geriet. Sein richtiger Name war Abdul Uzzab Ibn Abdul Muttalib.An einem Tag, an dem der Prophet seine Familie, seine Anhängerund fast die ganzen Bewohner von Mekka zusammenrief, um sieaufzufordern, den Islam anzunehmen, geriet Abu Lahab in Rage underklärte: „Vernichtung über Dich den ganzen Tag. HastDu uns deswegen gerufen?!“

Dies machte Muhammad, Friede und Segen auf ihn, sehr traurig.Daraufhin wurde eine Offenbarung über Abu Lahab herabgesandt:

„Vernichtet sind die beiden HändeAbu Lahabs, und vernichtet ist er. Nichts nützt ihm seinVermögen und was er erwarb. Er wird in eine Feuer mit Flammenhineingeworfen sowie seine Ehefrau, die Trägerin des Holzes, umihren Hals ist eine Seil aus Palmenbast.“

(Quran 111:1-5)

So gingen die Quraisch zu Abu Talib, um über ihn Muhammad,Friede und Segen auf ihn, Reichtum, Macht und Frauen anzubieten. Siewollten Muhammad, Friede und Segen auf ihn, so bestechen, damit ermit seinem Aufruf zum Eingottglauben aufhören sollte. Als AbuTalib ihm davon berichtete, lehnte Muhammad, Friede und Segen aufihn, natürlich ab.

Denn er brauchte dies alles nicht. Sein Reichtum war dieZufriedenheit, die Macht war die von Gott und Chadidscha war seineLiebste.

Und damit nicht genug. Etwas später boten die Quraisch Abu Taliban, einen Mann von ihnen gegen Muhammad, Friede und Segen auf ihn, zutauschen. Die Rede dauerte genauso lange wie der Satz, da waren dieQuraisch auch schon rausgeflogen.

Der Traurigste aller Versuche war, Muhammad, Friede und Segen aufihn, beim Gebet mit einem Stein zu erschlagen. Der vermeidlicheAttentäter ergriff dann aber kurz vorher die Flucht. Denn dieSituation jagte dem Attentäter Angst ein!

Nun gingen die Quraisch nach Yathrib, um einen Rabbi um Rat zubitten. Dieser gab ihnen Folgendes für Muhammad, Friede undSegen auf ihn, zur Aufgabe:

„Fragt ihn nach den schlafenden Schäfern in der Höhle,fragt ihn nach dem Du l- Qurnain und fragt ihn nach der Seele.“

Es dauerte eine Weile bis Muhammad, Friede und Segen auf ihn, durcheine Offenbarung die Lösung bekam.

Er rezitierte die Verse 18: 9-22 für die Schäfer:

„Oder meinst du etwa, dass die Leute der Höhle und derInschrift ein (besonders) verwunderliches unter Unseren Zeichen sind?Als die Jünglinge in der Höhle Zuflucht suchten und sagten:„Unser Herr, gib uns Barmherzigkeit von Dir aus, und bereiteuns in unserer Angelegenheit einen rechten (Aus)weg." Da ließenWir sie in der Höhle für eine Anzahl von Jahren inDauerschlaf fallen. Hierauf erweckten Wir sie auf, um zu wissen,welche der beiden Gruppierungen am richtigsten die Dauer ihresVerweilens erfasst hat. Wir berichten dir ihre Geschichte derWahrheit entsprechend. Sie waren Jünglinge, die an ihren Herrnglaubten und denen Wir ihre Rechtleitung mehrten. Und Wir stärktenihre Herzen, als sie aufstanden und sagten: „Unser Herr ist derHerr der Himmel und der Erde. Wir werden außer Ihm keinen(anderen) Gott anrufen, sonst würden wir ja etwas Unrechtessagen. Dieses, unser Volk hat sich außer Ihm (andere) Göttergenommen. Wenn sie doch für sie eine deutliche Ermächtigungbringen würden! Wer ist denn ungerechter, als wer gegen Allaheine Lüge ersinnt? Und da ihr euch nun von ihnen und vondemjenigen, dem sie außer Allah dienen, fernhaltet, so suchtZuflucht in der Höhle; euer Herr wird über euch (einiges)von Seiner Barmherzigkeit ausbreiten und euch in eurer Angelegenheiteine milde Behandlung bereiten." Und du siehst die Sonne, wennsie aufgeht, sich von ihrer Höhle zur Rechten wegneigen, undwenn sie untergeht, an ihnen zur Linken vorbeigehen, während siesich darin in einem Raum befinden. Das gehört zu Allahs Zeichen.Wen Allah rechtleitet, der ist (in Wahrheit) rechtgeleitet; wen Eraber in die Irre gehen lässt, für den wirst du keinenSchutzherrn finden, der ihn den rechten Weg führt. Du meinst,sie seien wach, obwohl sie schlafen. Und Wir drehen sie nach rechtsund nach links um, während ihr Hund seine Vorderbeine im Vorraumausstreckt. Wenn du sie erblicktest, würdest du dich vor ihnenfürwahr zur Flucht kehren und vor ihnen fürwahr mitSchrecken erfüllt sein. Und so erweckten Wir sie auf, damit siesich gegenseitig fragten. Einer von ihnen sagte: „Wie langehabt ihr verweilt?" Sie sagten: „Verweilt haben wir einenTag oder den Teil eines Tages." Sie sagten: „Euer Herrweiß am besten, wie (lange) ihr verweilt habt. So schickt einenvon euch mit diesen euren Silbermünzen in die Stadt; er sollsehen, welche ihre reinste Speise ist, und euch davon eine Versorgungbringen. Er soll behutsam sein und ja niemanden etwas von euch merkenlassen. Denn wenn sie von euch erfahren, werden sie euch steinigenoder euch (zwangsweise) zu ihrer Glaubensrichtung zurückbringen;dann wird es euch niemals mehr wohl ergehen." So ließenWir (die Menschen) sie doch entdecken, damit sie wissen, dass AllahsVersprechen wahr ist und dass es an der Stunde keinen Zweifel gibt.Als sie untereinander über ihre Angelegenheit stritten, dasagten sie: „Errichtet über ihnen einen Bau. Ihr Herr weißam besten über sie Bescheid." Diejenigen, die in ihrerAngelegenheit siegten, sagten: „Wir werden uns über ihnenganz gewiss eine Gebetsstätte einrichten." (Manche) werdensagen: „(Es waren ihrer) drei, ihr Hund war der vierte vonihnen." Und (manche) sagen: „(Es waren ihrer) fünf,der sechste von ihnen war ihr Hund." - Ein Herumraten überdas Verborgene. Und (manche) sagen: „(Es waren ihrer) sieben,und der achte von ihnen war ihr Hund." Sag: Mein Herr kennt ihreZahl am besten; nur wenige kennen sie. Darum streite über sienur in offensichtlichem Streit, und frage niemanden von ihnen umAuskunft über sie.“.

Die Verse 18: 83-98 zitierte er für den Du l- Qurnain:

„Und sie fragen dich nach Du '1-Qarnain. Sag: Ich werde euchüber ihn eine Geschichte verlesen.

Wir verliehen ihm auf der Erde eine feste Stellung und eröffnetenihm zu allem einen Weg. Da verfolgte er einen Weg, bis, als er denOrt des Sonnenuntergangs erreichte, er fand, dass sie in einerschlammigen Quelle unterging, und er fand bei ihr ein Volk. Wirsagten: „O Du '1- Qarnain, entweder strafst du (sie), oder dubehandelst sie mit Güte." Er sagte: „Was nun jemandenangeht, der Unrecht tut, so werden wir ihn strafen; hierauf wird erzu seinem Herrn zurückgebracht, und Er straft ihn dann mitentsetzlicher Strafe. Was aber jemanden angeht, der glaubt undrechtschaffen handelt, für den wird es als Lohn das Beste geben,und Wir werden ihm von unserem Befehl etwas sagen, was Erleichterungbringt."

Hierauf verfolgte er einen Weg, bis, als er den Ort desSonnenaufgangs erreichte, er fand, dass sie über einem Volkaufgeht, denen Wir keine Deckung vor ihr gegeben hatten. So war es.Und Wir haben ja umfassende Kenntnis von dem, was ihn betrifft.

Hierauf verfolgte er einen Weg, bis, als er den Ort zwischen denbeiden Bergen erreichte, er diesseits von ihnen ein Volk fand, dasbeinahe kein Wort verstand. Sie sagten: „O Du '1-Qarnain,Ya'gug und Ma'gug stiften Unheil auf der Erde. Sollen wir dir eineGebühr dafür aussetzen, dass du zwischen uns und ihnen eineSperrmauer errichtest?" Er sagte: „Was mir mein Herr anfester Stellung verliehen hat, ist besser (als eure Gebühr).Doch helft mir mit (eurer Arbeitskraft, damit ich zwischen euch undihnen einen aufgeschütteten Wall errichte. Bringt mir dieEisenstücke." Als er nun zwischen den beiden Berghängengleich hoch (aufgeschüttet) hatte, sagte er: „Blast(jetzt)." Als er es zum Glühen gebracht hatte, sagte er:„Bringt mir, damit ich (es) darüber gieße,geschmolzenes Kupfer." So konnten sie ihn weder überwinden,noch konnten sie ihn durchbrechen. Er sagte: „Das ist eineBarmherzigkeit von meinem Herrn. Wenn dann das Versprechen meinesHerrn eintrifft, lässt Er ihn in sich zusammensinken; und dasVersprechen meines Herrn ist wahr."

Für die Seele zitierte er diesen Vers:

„Sie fragten mich nach dem Geist. Der Geist ist vom Befehlmeines Herrn, euch ist vom Wissen gewiss nur wenig gegeben.“

(Quran 17:85)

Die Quraisch waren sehr erstaunt, denn Muhammad, Friede und Segen aufihn, konnte weder Lesen noch Schreiben. Seine Botschaft musste alsowahr sein.

Trotzdem bezichtigten sie ihn der Zauberei und der Dichtung.

Abu Talib war ein wichtiger Klanführer und nahm Muhammad, Friedeund Segen auf ihn, unter seinen Schutz. Aus diesem Grund richtetesich der Hass der Quraisch nun gegen die Armen und Schwachen.

Zum Islam übergetretene Sklaven wurden misshandelt undgefoltert. Ihnen wurde befohlen, sich wieder dem Götzendienstzuzuwenden, sonst würden sie umgebracht werden.

Bilal Ibn Rabah al Habaschi, ein schwarzer Sklave, gehörte auchzu ihnen. Als Umayya Ibn Khalaf, der Herr Bilals, von einem MuslimBesuch bekam und dieser durch die Tür trat, wurde Umayya sehrwütend. Er forderte Bilal auf, ihn zu schlagen. Bilal standjedoch auf und machte sich gerade. Die Situation machte ihn so mutig,dass er niemals mehr Angst vor Demütigungen und Erniedrigunghatte. Er verweigerte sich schlichtweg.

Trotzdem musste Bilal Folterungen durch seinen Herrn aushalten. Erwurde auf den Boden gelegt und schwere Steine wurden ihm auf dieBrust gelegt. Es wurde sehr heiß in der Sonne. Aber er schrie:„Einer, Einer.“ Kein Mensch vermochte es seinen starkenWillen zu brechen.

Abu Bakr hörte dies, kaufte ihn frei und ließ ihn laufen.

So hatte sein Leid ein Ende.

Der Prophet sollte zum Beweis auch Wunder vollbringen. So spaltetesich der Mond, um zwei Berghälften zu erhellen.

„Näher ist die Stunde des Gerichts gekommen undgespalten hat sich der Mond. Und wenn sie ein Zeichen sehen, wendensie sich ab und sagen: „Fortdauernde Zauberei.“

(Quran 54:1-2)

Das Leben wurde für viele unerträglich. Im fünftenJahr seiner Prophetie schickte Muhammad, Friede und Segen auf ihn,einige Muslime nach Abessinien.

Ruqaya und Uthman gehörten auch zu den Auswanderern.

Abessinien wurde von einem christlichen König regiert. Muhammad,Friede und Segen auf ihn, wusste durch Handelsreisen von ihm. Da dieQuraisch nun durch die Auswanderung ihre Auslandsgeschäfte inBedrohung sahen, schickten sie Boten mit Geschenken, um den Königdamit zur Herausgabe der Muslime zu bestechen.

König Nadschaschi hieß die Muslime sehr willkommen. Erhörte sich ihren Gram an und wollte wissen, warum die Quraischso auf ihren Götzendienst bestanden. Man erklärte ihm, essei Habgier, Stolz und das Gelöbnis an den Glauben ihrerVorväter.

Da der König auch an einen Gott glaubte, fragte er nach denOffenbarungen Muhammads, Friede und Segen auf ihn. Daraufhinrezitierte der Anführer, Dschafar Ibn Abi Talib, die SureMariam, Verse 16-36:

„Und gedenke im Buch Maryams, als sie sich von ihrenAngehörigen an einen östlichen Ort zurückzog. Sie nahmsich einen Vorhang vor ihnen. Da sandten Wir Unseren Geist zu ihr. Erstellte sich ihr als wohlgestaltetes menschliches Wesen dar. Siesagte: „Ich suche beim Allerbarmer Schutz vor dir, wenn dugottesfürchtig bist." Sie sagte: „Wie soll mir einJunge gegeben werden, wo mich doch kein menschliches Wesen berührthat und ich keine Hure bin." Er sagte: „So wird es sein.Dein Herr sagt: ,Das ist Mir ein leichtes, und damit Wir ihn zu einemZeichen für die Menschen und zu einer Barmherzigkeit von Unsmachen'. Und es ist eine beschlossene Angelegenheit." So empfingsie ihn und zog sich mit ihm zu einem fernen Ort zurück. DieWehen ließen sie zum Palmenstamm gehen. Sie sagte: „0wäre ich doch zuvor gestorben und ganz und gar in Vergessenheitgeraten!" Da rief er ihr von unten her zu: „Sei nichttraurig; dein Herr hat ja unter dir ein Bächlein geschaffen. Undschüttle zu dir den Palmenstamm, so lässt er frische, reifeDatteln auf dich herabfallen. So iss und trink und sei frohen Mutes'.Und wenn du nun jemanden von den Menschen sehen solltest, dann sag:Ich habe dem Allerbarmer Fasten gelobt, so werde ich heute mit keinemMenschenwesen sprechen." Dann kam sie mit ihm zu ihrem Volk, ihn(mit sich) tragend. Sie sagten: „O Maryam, du hast da ja etwasUnerhörtes begangen. O Schwester Haruns, dein Vater war dochkein sündiger Mann, noch war deine Mutter eine Hure." Dazeigte sie auf ihn. Sie sagten: „Wie können wir mitjemandem sprechen, der noch ein Kind in der Wiege ist?" Ersagte: „Ich bin wahrlich Allahs Diener; Er hat mir die Schriftgegeben und mich zu einem Propheten gemacht. Und gesegnet hat Er michgemacht, wo immer ich bin, und angeordnet hat Er mir, das Gebet (zuverrichten) und die Abgabe (zu entrichten), solange ich lebe, undgütig gegen meine Mutter zu sein. Und Er hat mich wedergewalttätig noch unglücklich gemacht. Und der Friede seiauf mir am Tag, da ich geboren wurde, und am Tag, da ich sterbe, undam Tag da ich wieder zum Leben auferweckt werde." Das ist 'Isa,der Sohn Maryams: (Es ist) das Wort der Wahrheit, woran sie zweifeln.Es steht Allah nicht an, Sich ein Kind zu nehmen. Preis sei Ihm! WennEr eine Angelegenheit bestimmt, so sagt Er dazu nur: ,Sei!', und soist es. ('Isa sagte:) „Und gewiss, Allah ist mein Herr und euerHerr; so dient Ihm. Das ist ein gerader Weg."

König Nadschaschi erkannte die Wahrhaftigkeit der Muslime, dieihn sehr rührte. Er schickte die Quraisch zurück undversprach den Muslimen Schutz in Abessinien.

Zur gleichen Zeit in Mekka machte sich Umar Ibn Al Chattab auf denWeg, um Muhammad, Friede und Segen auf ihn, zu töten. Ihm war esleid, dass Muhammad, Friede und Segen auf ihn, die Welt durcheinanderbrachte. Umar war ein temperamentvoller, gebildeter Mann. Auch war erwütend, dass seine Schwester den Islam angenommen hatte. Erschlug sie zwar, nahm dann aber das Pergament, um die Worte selbst zulesen, die alle so geheimnisvoll huldigten.

Er las die ersten fünf Verse der Sure Ta ha:

„Wir haben den Quran nicht auf dich (als Offenbarung)hinabgesandt, damit du unglücklich bist, sondern als Erinnerungfür denjenigen, der gottesfürchtig ist, eine Offenbarungvon Demjenigen, Der die Erde und die hohen Himmel erschaffen hat.

Der Allerbarmer ist über dem Thron erhaben.“

(Quran 20:1-5)

Diesen mächtigen Worten konnte Umar nichts entgegen setzten. Ersprach den Treueid (arab. Schahada) aus: „Ich bezeuge, dass eskeinen Gott gibt außer Allah und ich bezeuge, dass Muhammad,sein Diener und Gesandter ist.“

Daraufhin suchte Umar den Propheten auf und erklärte ihm seineZugehörigkeit zum Islam.

Umar betete nun mit vielen anderen Muslimen das erste Mal gemeinsammit dem Propheten an der Kaaba. Hamza nahm auch kurz vorher den Islaman. Man nannte Umar auch “Der zwischen Wahrheit und LügeUnterscheidende“ (arab. Al Faruq). Unter den Anhängern warer der Erste, der den Islam öffentlich predigte und keinGeheimnis von seiner Ausreise aus Mekka nach Yathrib machte.

Muhammad, Friede und Segen auf ihn, war ein friedliebender Mensch.Seine größte Überzeugung an die Menschen ging vomQuran aus. Stets gebot er das Gute, sprach mahnende, leise Worte, warhilfsbereit und freundlich.

Er begrüßte die Menschen mit den Worten: „Salamalaikum (Friede sei mit Euch). Wurde er selbst so gegrüßt,grüßte er mit einem schönerem Gruß zurück:„Wa alaikum as-Salam wa rahmatu Allahi wa barakatu“. (UndFriede auch mit Euch. Möge Allah sich Euch erbarmen und gnädigsein).

Er war beschützt von seinen Anhängern, seinen Freunden undseiner Familie. Besonders von Abu Talib. Was auch immer die Quraischversuchten gegen Muhammad, Friede und Segen auf ihn, vorzubringen,war ohne Erfolg.

Als man ihm einmal Reichtum anbot, mit dem Ziel, ihn von seinerAufgabe der Glaubensverkündung abzubringen, antwortete er: „Esfehlt mir an nichts, von dem ihr sprecht. Ich brauche weder eurenBesitz noch eure Ehre und auch kein Königreich. Allahbeauftragte mich als Propheten und hat mir ein Buch offenbart und ichhabe den Befehl, euch Freudenbote und Warner zu sein. Ich bringe euchdie Botschaft meines Herrn und gebe euch guten Rat. Wenn ihr es vonmir annehmt, wird das euer Vorteil im Diesseits und im Jenseits sein.Wenn ihr mich zurückweist, werde ich Allahs Urteil abwarten, biser zwischen mir und euch entscheidet.“

Aus diesem Grund und aus Rache, weil die Quraisch den KönigNadschaschi nicht überzeugen konnten, die ausgewanderten Muslimeheraus-zugeben, wurde im Jahr 616 n.Chr. ein Boykott verhangen.

Mit einem Stück Pergament wurde an der Kaaba ein Verbot zumBeschluss.

Verboten wurde die Heirat in die Familie der Bani Haschim und derBani Abdul Muttalib; verboten wurde der Handel mit den Familien.

Die Bani Haschim siedelten sich auf Abu Talibs Rat hin außerhalbvon Mekka an. Dort drohten sie zu verhungern. Drei Jahre lang sollteder Boykott dauern.

Fünf Männer von den Quraisch taten sich schließlichzusammen, um den Boykott zu beenden. Die Urkunde wurde inzwischen vonTermiten zerfressen, was den Vertrag ungültig machte. DasEinzige, was von ihm übrig blieb, war ein Papierfetzen mit denWorten: “Bismika Allahumma“

(In Deinem Namen, O Allah).