Jack Slade 948 - Jack Slade - E-Book

Jack Slade 948 E-Book

Jack Slade

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Beschreibung

Liz Addams ist eine selbstbewusste Rancherin. Sie weiß, wo Barthel den Most holt, und sie weiß, was sie will. Nur nicht so recht, wen sie will. Zwei Rancher, Gunner und Carter, werben um sie, und als alle drei nacheinander ihre Herden gen Wichita treiben, spitzen sich die Ereignisse zu. Persönliche Rivalitäten verblassen jedoch angesichts der wilden Natur und missgünstiger Widersacher. Aber weder Sturm noch Überschwemmungen, weder Banditen noch rachsüchtige Comanchen halten eine echte Texanerin auf!


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Seitenzahl: 157

Veröffentlichungsjahr: 2022

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Inhalt

Cover

Durch die Hölle und zurück

Vorschau

Impressum

Durchdie Hölleund zurück

Liz Addams ist eine selbstbewusste Rancherin. Sie weiß, wo Barthel den Most holt, und sie weiß, was sie will. Nur nicht so recht, wen sie will. Zwei Rancher, Gunner und Carter, werben um sie, und als alle drei nacheinander ihre Herden gen Wichita treiben, spitzen sich die Ereignisse zu. Persönliche Rivalitäten verblassen jedoch angesichts der wilden Natur und missgünstiger Widersacher. Aber weder Sturm noch Überschwemmungen, weder Banditen noch rachsüchtige Comanchen halten eine echte Texanerin auf!

Liz Addams war ein echtes Luder. Sie spielte die Männer gegeneinander aus, verdrehte allen die Köpfe, konnte unermüdlich tanzen und schoss und ritt wie der Teufel. Sie hatte viel Spaß am Sex, und Hemmungen kannte sie nicht.

An diesem Tag hatte sie sich am Ufer des Brazos mit Carter Hawkes getroffen. Es war sehr heiß für die Jahreszeit, Anfang Mai. Die wilde Liz war eine Rancherin, und Hawkes gehört die Flying H Ranch. Liz' LA-Ranch und die Flying H standen einander an Größe und Rinderreichtum nicht nach.

Der junge Mann und die heiße Liz hatten sich wild geliebt. Carter hatte nun eigentlich schon genug, doch Liz stachelte ihn an. Wenn man sie ansah und nicht näher kannte, hielt man sie für einen Unschuldsengel. Das Gegenteil war jedoch der Fall.

»Komm, Carter, mach's mir noch einmal. Du wirst dich doch wohl nicht lumpen lassen!«

Der drahtige, dunkelhaarige Rancher schaute sie an.

»Dreimal habe ich dich gerammelt. Ist das nicht genug?«

»Meine Pussy ist heiß. Fass mal dran.«

Sie führte Carters Hand zu dem genannten Teil. Er fühlte die hungrige Spalte – dass Liz sexbesessen war, wusste er. Er war durchaus ein ausdauernder Liebhaber. Doch so ausdauernd nun auch wieder nicht.

Liz ließ sich nicht abweisen. Mit geschickten Fingern und mit dem Mund verwöhnte sie Carters männlichstes Teil.

»Willst du dich von Gunner Davis beschämen lassen?«

Gunner – er hieß tatsächlich so mit Vornamen – war Carters schärfster Konkurrent und ihm ein Dorn im Auge. Das ging von Kind auf, seit sie in Waco zur Schule gegangen waren. Sie waren gleichaltrig, und auch Gunner war ein Rancher im mittleren Texas.

Ihm gehörte die Colt-Ranch – wenn er schon Gunner hieß, wollte er für seine Rinder auch das entsprechende Brandzeichen haben.

Carter zuckte unangenehm berührt zusammen.

»Hast du mit Gunner etwa auch ...?«

»Was denn?«

»Geschlafen.«

»Geschlafen haben wir nicht gerade. Schließlich muss ich wissen, woran ich bin. Ich kann nicht die Katze im Sack kaufen. Einen von euch beiden werde ich schließlich mal heiraten.«

Carter schluckte. Liz' unverblümte Art schockierte ihn. Doch er war ihr mit Haut und Haaren verfallen. Von einer tugendhaften zurückhaltenden Jungfrau war sie meilenweit entfernt.

Sie erzählte allerdings ihren beiden Favoriten, in der Ehe würde sie sich ändern und treu sein, und die beiden glaubten das. Bis dahin wollte sie es wissen, was Männer betraf, und nahm dieselben Rechte für sich in Anspruch wie ein Mann.

Bei ihrer Schönheit und mit ihrer speziellen Art konnte sie sich das erlauben, ohne als Hure und Flittchen verschrien zu werden und in einen schlechten Ruf zu geraten.

»Gunner Davis!«, echote Carter. »Ausgerechnet der. Hast du keinen anderen und besseren gefunden?«

»Ich habe mich hinreißen lassen«, antwortete ihm Liz mit einem unschuldigen Augenaufschlag, wie nur sie ihn hinbrachte. »Kannst du jetzt noch oder nicht? Beweise mir, dass du der bessere Mann bist.«

Das wollte Carter. Zumal Liz ihn verlockte und reizte mit ihrer sinnlichen Ausstrahlung, ihrer Schönheit und sexuellen Hemmungslosigkeit, ihrer Wärme und Nähe. Carters Lustspeer erhob sich wieder, was Liz entzückt konstatierte.

»Na, siehst du, es geht doch.«

Intensiv widmete sie sich seinem Glied. Carter fingerte an ihr und in ihr herum. Er geriet in Ekstase. Liz hockte sich über ihn, und er glitt bis zum Anschlag sie hinein. Es wurde ein wildes Gerammel.

Carter verging fast vor Lust. Liz stieß Lustschreie aus. In der Stellung kam sie wie die Feuerwehr. Das reichte ihr noch nicht. Sie wechselten die Stellung. Carter nahm sie von hinten und rammelte wie ein Stier.

Dir gebe ich es, schoss es ihm durch den Kopf, während er ihre heiße Liebesgrotte befriedigte. Dir – werde – ich – es – zeigen. Von mir kriegst du das, was du brauchst. Gunner Davis, der Bastard, soll nicht noch einmal bei dir landen. Ich besorge es dir, dass du keinen anderen mehr brauchst.

Die blonde Liz war umso entzückter, je härter er sie herannahm. Carter drückte ihre feste Brust, den Po – er konnte nicht mehr an sich halten. Es dauerte längere Zeit, bis er ihr wieder seinen Saft gab, denn sie hatten schon einiges hinter sich.

Endlich spritzte er in ihren Schoß. Ihm war schwindelig. Nach einer Weile, in der er die Intensität seines Glieds in ihrer Scheide genoss, löste er sich abschlaffend von ihr. Liz blickte ihn mit verschleierten Augen an.

Sie wirkte satt und zufrieden, was man auch erwarten konnte.

»Das war gut«, flüsterte sie und schaute lüstern auf das Teil, das ihr so viel Vergnügen bereitet hatte. »Verdammt gut.«

Carter fühlte sich einerseits zufrieden und als Mann bestätigt, andererseits auch angestrengt, als hätte er einen Bronco zugeritten. Er verkniff sich die Frage, ob er besser gewesen war als Gunner Davis.

Beim Rodeo, beim Reiten und Schießen, beim Pokern, beim Trinken, beim Rinderzüchten, er und Gunner standen immer im Konkurrenz. Jetzt auch noch bei Liz und beim Rammeln.

»Ich muss bald zurück zur Ranch«, sagte Liz. »Ein Viehaufkäufer wird erwartet. Wenn er mir einen guten Preis bietet, muss ich meine Herde nicht nach Kansas schicken. Das ist ein weiter Weg voller Gefahren, Hindernisse und Verluste. Wie ich hörte, sind in Kansas zudem Jayhawkers an der Grenze. Sie blockieren sie, angeblich im Auftrag der Kansas-Rancher wegen der Gefahr durch das Texasfieber. In Wirklichkeit wollen sie nur abkassieren und Geschäfte machen. Sie hassen besonders die Texaner, die auf der Seite der Konföderierten standen.«

»Der Krieg ist vier Jahre vorbei.«

»Das schert die Jayhawkers nicht. Sie wollen es uns Texanern immer noch eintränken, dass wir den Krieg verloren haben.«

Die Jayhawkers waren die Guerillas gewesen, die auf der Seite der Union, also der Nordstaaten, kämpften. Irreguläre, deren Beweggründe keineswegs patriotisch waren. Nach dem Krieg hätten sie aufgelöst werden sollen. Doch viele dieser Verrohten und Entwurzelten trieben auch jetzt noch ihr Unwesen.

Gegen die Texaner und ihre Herden vorzugehen, passte ihnen gut in den Kram. Die Kansas-Rancher und andere benutzten sie gern für ihre Zwecke, arbeiteten mit ihnen zusammen, stachelten sie auch noch an und unterstützten sie.

»Der Viehhändler, mit dem du sprechen willst, ist das Buster Connally? Ein dicker Mann, der immer eine Zigarre im Mund hat und dadurch furchtbar nuschelt? Und ein Schreckgespenst von Leibwächter bei sich hat, eine lange, schwarz gekleidete Erscheinung mit Poncho, Leichenbittermiene und zwei Revolvern?«

»Der ist es. Er wurde mir so geschildert. Doch ich will ihn nicht küssen, sympathisch muss er mir nicht sein. Was dagegen, wenn ich mich mit ihm treffe?«

»Nein. Solange du nicht mit ihm ins Bett gehen willst«, flachste Carter. »Und vielleicht auch noch mit seinem Bodyguard, der den schönen Namen Ross Demon trägt. Dann haben sie noch einen schwarzen Kutscher, einen ehemaligen Sklaven.«

Liz boxte ihn spielerisch in die Seite.

»Vielleicht auch noch mit dem Hengst, der Connallys Buggy zieht?«

Liz lachte. Carter konnte ihr nicht böse sein. Sie hatte eine unbeschwerte Art – selbst Zweideutigkeiten und Sprüche, die sonst ordinär geklungen hätten, kamen bei ihr locker und heiter an. Das Luder war eine Frohnatur.

»Das Gespräch mit Connally kannst du dir sparen, Liz. Bei mir war er auch schon. Ich habe ihn fortgejagt.«

»Echt gescheucht?«

»Well, deutlich abfahren lassen und weggeschickt. Ich treibe wieder selbst eine Herde nach Kansas wie die beiden Jahre davor. Gunner will auch auf den Trail gehen, hörte ich. Mal sehen, wer diesmal besser abschneidet mit dem Rindertrail und dem Herdenverkauf. Dir würde ich empfehlen, einen guten Trailboss anzuheuern, Liz.«

»Du brauchst mich nicht zu belehren. Ich weiß selbst, was ich zu tun habe.«

»Entschuldigung. Ich ...«

»Jetzt sag nur nicht, du hast es nur gut gemeint. Leute, die es gut mit mir meinen, mag ich nicht. Früher wollten alle mein Bestes. Heute behalte ich es für mich.«

»Der Sarkasmus steht dir nicht.«

»Achte du mal auf das, was bei dir steht oder nicht.«

Neckisch zupfte Liz Carter an seinem erschlafften Lustspeer. Sie zog so fest, dass er das Gesicht verzog. Doch einen Schmerzenslaut unterdrückte er. Ein Texaner kennt keinen Schmerz, lautete die Regel.

»Ich verhandele mit Connally. Vielleicht bekomme ich einen besseren Preis von ihm als du. Ich meine, wenn er sonst nichts zu bieten hat, muss er als Aufkäufer ja höher gehen, oder?«

»Sollte er. Wenn du meinst, Liz, nimm ihn mal in die Mangel. Wenn du nicht mit ihm einig wirst ...«

»Treibe ich selbst meine Herde nach Kansas. Wichita ist angesagt. Dort haben sie neue Corrals, gute Weiden, wollen Abilene und Dodge den Rang ablaufen und strengen sich an. Auch preislich.«

Liz saß da, wunderschön, splitternackt eine Augenweide. Sie war so schön, dass Carter beinahe die Augen übergingen, wenn er sie anschaute. Ein Wunder von einer Frau, so sah er sie. Eine Halbgöttin, mehr als eine normale Frau sah er in ihr.

Das konnte leicht ins Auge gehen. Es war nie gut, einen anderen Menschen zu vergöttern und auf einen Sockel zu stellen. Früher oder später enttäuschte er einen und stürzte von dort herab – dann kehrte die Realität ein, und dann wurde es bitter.

»Du willst selber die Herde treiben?«, staunte Carter.

Liz lachte. »Nicht allein, mit meiner Mannschaft natürlich. Zweifelst du etwa daran, dass ich das fertigbringe?«

»Well, hm, nun ... Es ist so ...«

»Druckse nicht herum, Carter Hawkes. Sag, was du meinst.«

»Ich habe noch nie von einem erfolgreichen weiblichen Trailboss gehört.«

Liz sprang auf und stemmte die Fäuste in den Seiten. Ihre Augen funkelten. Nackt, wie sie war, fauchte sie Carter an.

»Dann bin ich eben der Erste! Oder die Erste! Meinst du, man braucht unbedingt einen Pimmel, um Rinder zu treiben? Ob es nun einzelne sind oder eine ganze Herde? Meinst du, eine Frau kann das nicht?«

»Ich weiß nicht ...«

»Du bist auch so ein Chauvinist, Carter. Das hätte ich von dir nicht gedacht. Was glaubst du denn, wer ich bin? Ein Heimchen am Herd oder eine Heulsuse, die sich gleich verkriecht, wenn mal ein rauer Wind weht? Ich treibe die Herde, wenn ich mit Connally nicht zu einem guten Preis komme. Zu einem für mich guten Preis. Du wirst schon sehen.«

»Beruhige dich, Darling. Ich glaube dir ja. Ich halte große Stücke auf dich.«

Carter stand auf. Er nahm die Wütende in die Arme – Liz konnte sehr temperamentvoll sein, nicht nur beim Sex. Wenn sie eine Szene hinlegte und wütend wurde, dann krachte es. Dann flogen Gegenstände durch die Gegend, knallten Türen und ging man besser in Deckung. Das lieb und zart erscheinende Girl hatte den Teufel im Leib.

Liz wollte sich nicht beruhigen. Sie machte sich steif in Carters Armen und wandte sich von ihm ab.

»Ph!«, machte sie.

Das vertrug er nun gar nicht. Er küsste und koste sie. Streichelte sie. Berührte erogene Zonen. Es kam, wie es kommen musste. Liz wurde wieder scharf. Allmählich lockerte sie sich. Ihre Abweisung wich, verwandelte sich in Liebesbegier und Feuer.

Carter spürte ihre Hand in seinem Schritt. Sie massierte seinen Lustspeer und gurrte wie ein Sextäubchen. Das Verlangen flammte in ihren Blauaugen auf. Carter nahm sich noch einmal heftig zusammen.

Sie liebten sich, Liz streckte die Beine nach oben und nahm ihn mit ihren Schenkeln in die Klammer. Sie verschränkte sogar die Fußgelenke, riss ihn an sich und in sich und stieß ihm das Becken entgegen. Carter sah Sterne.

Er keuchte, nicht nur vor Lust. Der Schweiß rann ihm herunter und tropfte von seinem Kinn auf die entfesselte Liz. Sie kam zwei, drei Mal. Er dann auch. Mit dem Rücken legte sich Carter dann ins frische Gras und sah zu den Wolken hinauf.

Jesus Kreuz, dachte er, obwohl dieses damit nun gar nichts zu tun hatte. Was für ein Weib! Für ihn war sie die Verkörperung alles Weiblichen und Sinnlichen. Eine Liebesgöttin. Er war hin und weg von ihr. Sein Geist kehrte nur langsam in die Realität zurück.

Die Verliebtheit, die rosarote Brille, durch die er sie sah, machte ihn blind für alle ihre Fehler, die sie wie jeder Mensch hatte.

Dann hörten sie Hufschlag. Als sie durch die Büsche spähten, sahen sie einen Reiter auf ihrer Fährte kommen. Es war Gunner Davis, Carters Rivale seit jeher und jetzt auch um Liz Addams' Gunst.

Carter verzog das Gesicht.

»Was will der denn? Dieser rotköpfige Bulle hat mir gerade noch gefehlt.«

»Frag ihn doch einfach, wenn du es wissen willst«, erwiderte Liz schnippisch. »Doch vorher sollten wir uns was anziehen. Es gehört sich so und sieht besser aus.«

Gunner Davis stieg von seinem Grulla, einem Paint Horse, einem Graufalben mit schwarzer Mähne und schwarzem Schweif, weißen Strümpfen, einer weißen Blesse und großen weißen Flecken an den Seiten und am Bauch. Es war ein Traum von einem Pferd, jung noch, temperamentvoll und ausdauernd. Ein Pferd, um das ganz Texas und Mexiko dazu noch den Colt-Rancher beneideten.

Mexikanische Hazienderos, Minenbesitzer und reiche Rancher hatten Gunner ein Vermögen für dieses herrliche Pferd geboten. Ein Pferdezüchter aus Kentucky hatte ihn als Universalerben einsetzen und ihm außerdem die Hand seiner Tochter geben wollen. Beides lehnte der Colt-Rancher ab.

Böse Zungen behaupteten allerdings, die Tochter des Pferdezüchters sei keine Schönheit gewesen. Gunner Davis hing sehr an Grey Ghost, seinem Wunderpferd. Er erregte damit überall Aufsehen. Er lieh Grey Ghost regelmäßig gegen eine Deckgebühr an andere Rancher und Interessierte aus.

Das war ein gutes Geschäft.

Davis selbst war ein großer, stämmiger Mann mit borstigem rotblondem Haar und einer frischen Gesichtsfarbe. Er hatte einen Schnauzbart, und mit seiner Stülpnase und dem kantigen Kinn sah er aus wie ein kampflustiger Bulle, der jeglichen Widerstand überrannte und alles auf die Hörner nehmen wollte.

Widerstand vertrug er nicht. Er war von sich und seiner strotzenden Kraft überzeugt. Er konnte ein Pferd hochheben und hatte in einem Herrenhaus in Houston bei einem Umzug schon mal ein Klavier allein fortgetragen.

An seinem Gürtel hingen ein schwerer Army Colt und ein gewaltiges Bowiemesser. Von seinem Grulla aus blickte er auf Carter und Liz nieder. Sie hatten sich angezogen, ihre Pferde weideten noch in der Nähe.

Gunner Davis sah das zerdrückte Gras, eine Decke am Boden und schaute die zwei skeptisch an. Er wusste genau, was geschehen war.

Doch er fragte, selbstherrlich im Sattel sitzend: »Was habt ihr hier denn gemacht?«

»Zuerst grüßt man mal«, sagte Carter. »Good day.«

Gunner brummte nur.

»Wir haben gepicknickt«, fuhr Carter fort.

»Nennt man das jetzt so?« Gunner grinste. »Liz, ich hätte dir was Besseres zugetraut, als dich mit diesem Versager einzulassen. Ich bin in allem besser als er, in restlos allem. Ich kann ihn in allen Dingen schlagen und habe das oft genug schon getan. Er will eine Herde nach Kansas treiben, aber auch da übertreffe ich ihn, wenn er es überhaupt schafft.«

»Die letzten beiden Jahren habe ich es gepackt und Spitzenpreise erzielt«, entgegnete Carter. »Meine Ranch ist schuldenfrei, was man von deiner nicht sagen kann. Du krebst noch immer herum und tust dich schwer, die Steuern zu bezahlen. Die Kredite der Bank fressen dich auf.«

»Ich bin nur ins Hintertreffen geraten, weil ich länger im Krieg war als du«, erwiderte Gunner barsch. »Danach noch in Kriegsgefangenschaft. Du bist schon vorher aus dem Kriegsdienst ausgeschieden. Dich schickten die Yankees nach Hause, nachdem der Red-River-Feldzug zu Ende ging. Mehr als ein Jahr vor Kriegsende. Nach der Schlacht von Pleasant Hill entließen die Yankees die gefangenen Soldaten und Offiziere der Gegenseite gegen ihr Ehrenwort, nicht mehr am Kriegsgeschehen teilzunehmen.« Er blickte grimmig. »Feiglinge wie du gingen darauf ein. Deshalb hattest du mehr Zeit, dich um deine Ranch zu kümmern, die wie alle anderen in Texas darniederlag. Auch haben die Yankees dich und die anderen Verräter bei der Besteuerung und den Reparationsmaßnahmen weniger hart angefasst.«

»Das ist eine Lüge!«, brauste Carter auf. »Ich habe genauso bluten und zahlen müssen wie alle anderen in Texas.«

»Du nennst mich einen Lügner!«, fuhr Gunner ihn an. »Dafür kann ich dich zum Duell fordern.«

Es sah aus, als ob die beiden sich schießen wollten. Beide waren schnelle Schützen und hatten eine sichere Hand.

Liz griff ein. »Ich will nicht, dass ihr euch meinetwegen gegenseitig totschießt«, sagte sie. »Ich mag euch beide – ich kann mich nur nicht entscheiden, wen von euch ich lieber habe und wer mein Mann werden soll.«

»Wenn einer tot ist, dann ist der Fall klar«, knirschte Gunner. »Ich fülle den Bastard mit Blei, dann heiraten wir, vereinigen unsere Ranches und führen ein herrliches Leben.«

»Dir verpasse ich eine Kugel!«, brauste Carter auf. »Du aufgeblasenes Großmaul trittst auf, als ob ganz Texas dir gehörte! Machst eine Menge Wind. Was bildest du dir eigentlich ein, wer du bist, du da auf deinem gestohlenen Pferd?«

Damit traf er wieder einen wunden Punkt. Woher Gunner Davis Grey Ghost hatte, war ungeklärt. Die einen behaupteten, er hätte den Grulla Pferdedieben abgenommen, die gestohlene Pferde aus edler Zucht verkauften. Andere sagten, er habe ihn von einem berüchtigten mexikanischen Banditen bekommen, den er dafür vorm Galgen rettete.

Gunner äußerte sich dazu nicht. Es war sein Pferd, es trug sein Brandzeichen. Keiner machte es ihm streitig.

»Pass auf, was du sagst!«

Gunners Hand schwebte überm Revolvergriff. Auch Carter machte sich kampfbereit. Spannung lag in der Luft. Der Atem des Todes wehte.

»Liz gehört mir!«, knirschte Gunner. »Wenn sie sich mal zu dir verirrt hat, bedeutet das nichts. Und du sollst dich nicht mehr daran erfreuen.«

Sie starrten sich an. Eine Forelle sprang im schnell strömenden reißenden Fluss, den Weiden säumten. Sie schnappte nach tanzenden Fliegen im Schwarm und klatschte deutlich hörbar zurück.

»Wenn wieder ein Fisch springt, ziehen wir«, sagte Carter. »Das ist das Zeichen.«

»Mir recht.«

Liz ging dazwischen. Sie stellte sich zwischen die beiden Männer, der eine im Sattel, der andere zu Fuß.

»Halt, sage ich! Hier wird nicht geschossen. Wenn ihr es unbedingt austragen wollt, dann mit den Fäusten. Ich gehöre niemandem, ich entscheide mich frei, wessen Frau ich werden will. Ich könnte nicht mit der Gewissheit leben, dass mein Mann seinen Rivalen um meine Gunst umgebracht hat. Was für eine Sorte Frau wäre ich dann? Nein, in dem Fall würde ich dem Sieger meine Hand verweigern.«

Sie meinte es ernst. Beide steckten zurück.

»Dann ohne Colts«, sagte Carter.

Gunner nickte. Beide schnallten ab. Carters Waffengurt fiel auf den Boden. Gunner hängte seinen über das Sattelhorn. Er grinste siegesgewiss und zeigte starke weiße Zähne. Ein Prachtgebiss.

Damit hätte er einem Pferd den Huf abbeißen können.

»Dich schlage ich ungespitzt in den Boden«, sagte er zu seinem Kontrahenten. »Wenn ich mit dir fertig bin, wirst du dich aus einer Schnabeltasse ernähren müssen.«

»Angeber.«