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Zum ersten Mal wurden die mit dem jüdischen Leben in Oldenburg verbundenen Orte geordnet und untersucht. Beschreibungen aller Denkmäler, die mit der Geschichte der Juden in Oldenburg verbunden sind, wurden angegeben.
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Seitenzahl: 48
Veröffentlichungsjahr: 2025
© 2024 Yakub Zair-Bek
Homepage: https://bote-ol.de
Coverdesign, Satz & Layout: Pavel Goldvarg
Lektorat: Timur Zair-Bek
Herausgeber: Liberale Jüdische Gemeinde Oldenburg e.V.
Homepage: https://ljgo.de/
Covergrafik: Aus den Beständen des Stadtmuseums Oldenburg
ISBN
Softcover978-3-384-40663-7
Hardcover978-3-384-40664-4
E-Book978-3-384-40665-1
Druck und Verbreitung im Auftrag des Autors: tredition GmbH, Heinz-Beusen-Stieg 5, 22926 Ahrensburg, Germany.
Das Werk ist einschließlich seiner Teile urheberrechtlich geschützt. Für die Inhalte ist der Autor verantwortlich. Jede Verwertung ist ohne seine Zustimmung unzulässig. Die Publikation und Verbreitung erfolgen im Auftrag des Autors, postalisch zu erreichen unter: Liberale Jüdische Gemeinde Oldenburg e.V., Justus-von-Liebig-Str. 9, 26133 Oldenburg, Germany.
Jüdische Adressen Oldenburgs
Inhaltsverzeichnis
Autor: Yakub Zair-Bek
Das Vorwort des Autors
Die erste Adresse: Mühlenstraße 5
Die zweite Adresse: Peterstraße 2
Die dritte Adresse: Hochheider Weg 3
Die vierte Adresse: Der Judengang
Die fünfte Adresse: Cäcilienstraße 9
Die sechste Adresse: Achternstraße 42
Die siebte Adresse: Peterstraße 2
Die achte Adresse: Leo-Trepp-Straße 15-17
Die neunte Adresse: Peterstraße 1
Die zehnte Adresse: Dedestraße
Die elfte Adresse: Sandkruger Straße 26
Die zwölfte Adresse: Leo-Trepp-Straße
Die dreizehnte Adresse: Kurwickstraße und andere Straßen
Das tagesaktuelle Schlusswort des Autors
Anlage: Anzahl der Juden in der Stadt Oldenburg
Anlage: Karte der Jüdischen Adressen in Oldenburg
Geboren 1938 in Kamyschin (heute Oblast‘ Wolgograd, Russland). Alumnus der Nationalen Technischen Universität Charkiw (Abschlussjahrgang 1960). Doktoringenieur. Bis 1995 Wissenschaftlicher Mitarbeiter sowie Dozent an der Polytechnischen Universität Charkiw.
In Deutschland seit 1995:
Seit 1997 Herausgeber der zweisprachigen Zeitung „Der Bote“ der Jüdischen Gemeinde zu Oldenburg.
Seit 1996 regelmäßige Veröffentlichungen in russischer Sprache in zahlreichen Zeitungen und Zeitschriften in Deutschland, Israel, in den USA, in Russland sowie in anderen Ländern, darunter in den Periodika „Yevreyskaya Panorama“, „Russkiy Berlin“ sowie „Evropa-Ekspress“ (alles Deutschland), „Sekret“, „Vremya-Novosti“ (beide Israel), „Moya Amerika“
(USA), auf isrageo.com etc.
Preisträger des internationalen Wettbewerbs „Silver Duke 2015“ (Odessa, Ukraine).
Gewinner des „Writers’ Union of North America Beryl Nugget Award 2021“, (New York, USA).
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Im Jahre 2021 wurden 1.700 Jahre des jüdischen Lebens in Deutschland umfassend gefeiert. Bezug genommen wurde dabei auf den ersten schriftlichen Nachweis über die Präsenz der Juden in Deutschland, nämlich auf das Edikt des römischen Kaisers Konstantin des Großen aus dem Jahre 321 unserer Zeitrechnung. Es handelte sich dabei um die Antwort auf die Bitte des Stadtrates von Köln einen Juden namens Isaak in diesen Stadtrat aufzunehmen. Der Kaiser stimmte dieser Aufnahme zu und ergänzte, diese Erlaubnis möge auch für die anderen Städte des Römischen Reiches gelten.
Hinlänglich bekannt sind die dunklen Kapitel der jüdischen Geschichte in Deutschland – Pogrome, Morde und Vertreibungen im Mittelalter, vielfältige Diskriminierungen in der Frühen Neuzeit sowie insbesondere die Tragödie des Holocausts – der europaweiten Ermordung von rund 6 Millionen Juden durch deutsche Nazis und ihre lokalen Komplizen. Seit den 1990-er Jahren wurde der jüdischen Präsenz in Deutschland, welche 1945 nahezu gänzlich ausgelöscht zu sein schien, insbesondere durch das Engagement der jüdischen Einwanderer aus den Nachfolgestaaten der Sowjetunion das neue Leben eingehaucht.
Im Laufe der zurückliegenden Jahrzehnte wurden vielfältige Forschungsarbeiten über die Geschichte der Juden in Deutschland durchgeführt. Diese dienen nicht nur unmittelbar der Darstellung der jüdischen Geschichte Deutschlands in ihrer ganzen Vielfalt, sondern wirken mittelbar auch dem, mancherorts wieder grassierendem Antisemitismus publizistisch und museal entgegen.
Im vorliegenden Werk erzählt Yakub Zair-Bek die Geschichte des jüdischen Lebens in seiner niedersächsischen Wahlheimat Oldenburg. In dreizehn Essays des Sammelbandes wird über die Orte bzw. die Adressen dieser nordwestdeutschen Stadt berichtet, welche auf verschiedene Art und Weise mit der Geschichte und der Gegenwart der Juden in Oldenburg verbunden sind, über die Orte, an denen die Oldenburger mosaischen Glaubens zur Entwicklung und zum Wohlstand ihrer Stadt beigetragen hatten. Anhand von dreizehn ausgewählten Beispielen werden dem Leser die Geschichte des jüdischen Lebens in Oldenburg ab dem 14. Jahrhundert sowie Oldenburgs jüdische Gegenwart präsentiert.
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Wir präsentieren nun Oldenburgs erste jüdische Adresse. Sie bezieht sich auf die Anfänge des organisierten jüdischen Lebens in dieser norddeutschen Stadt zu Beginn des 19. Jahrhunderts und es handelt sich dabei um das Haus in der Mühlenstraße 5.
Oldenburg 1598-1599
Zunächst die kurze Übersicht der Geschichte des jüdischen Lebens an der Hunte vor dem 19. Jahrhundert. Diese reicht bis ins Mittelalter zurück. Als erste Bestätigung der jüdischen Präsenz in der Region gilt die Aufschrift auf einem Siegelring aus Bronze, der bei den Ausgrabungen in der Nähe von Oldenburg gefunden wurde. Diese lautet: „Ruvim, der Sohn Jeremias, G-tt segne die Erinnerung an ihn“. Spezialisten datieren den Ring auf das Ende des 13. oder den Anfang des 14. Jahrhunderts. Die erste schriftliche Erwähnung der Juden in Oldenburg ist vom 13. Dezember 1334. Damals entzogen die Stadtbehörden den Juden eine Reihe ihrer Privilegien, insbesondere den Schutz, welchen ihnen die Grafen von Oldenburg bislang gewährten. Von da an bekamen die Anhänger des mosaischen Glaubens zwar keine Schutzbriefe mehr, wurden dennoch nicht aus der Stadt vertrieben. 1345 folgte ein weiterer Einschnitt und wurde allen Juden in Oldenburg verboten Handel zu treiben. Lediglich der verzinste Geldverleih (sogenannter „Wucher“) blieb ihnen als die Betätigungsmöglichkeit gestattet. Obwohl die Juden aus dem benachbarten Dorf Wildeshausen vertrieben wurden, was auch schriftliche Dokumente bestätigen, sind keine derartigen Quellen in Bezug auf die Juden der mittelalterlichen Stadt Oldenburg bekannt.
Oldenburg 1645
Oldenburg 1657
Zwischen 1667 und 1773 befand sich die gesamte Grafschaft Oldenburg in der Personalunion mit der Krone Dänemark. Die toleranten Dänen ermunterten die Menschen mosaischen Glaubens dazu sich wieder in der Stadt Oldenburg anzusiedeln und machten einzelne Juden in der sogenannten „Dänenzeit“ von dieser Möglichkeit auch Gebrauch. Es gibt allerdings nur wenige Dokumente über das jüdische Leben in Oldenburg im Laufe des 17. und 18. Jahrhunderts. Als gesichert kann gelten, dass die jüdische Familie Goldschmidt sich während der Zeit der Zugehörigkeit zu Dänemark in Oldenburg angesiedelt hatte und Handel betrieb. Unter