Junge Väter in seelischen Krisen - Egon Garstick - E-Book

Junge Väter in seelischen Krisen E-Book

Egon Garstick

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Beschreibung

Seelische Krisen junger Väter sind ein Tabuthema. Doch nicht nur die Mütter, auch die Väter werden in der Zeit vor und nach der Geburt stark mit emotionalen Themen konfrontiert: Sie fühlen sich überflüssig und frustriert, einige geraten in eine seelische Krise. Dabei kann eine Vaterschaft die männliche Identität durchaus bereichern; Egon Garstick zeigt, wie den jungen Vätern - und der ganzen Familie - geholfen werden kann. Es gibt immer wieder frustrierte Väter, die sich durch die enge emotionale Beziehung zwischen Mutter und Baby entwertet und überflüssig fühlen. Nicht selten kommt es dazu, dass sie sich vor oder nach der Geburt ihres Kindes betrinken oder sogar sexuell übergriffig werden – als Ausdruck seelischer Krisen. Sie erfahren frühkindliche Abhängigkeitsgefühle, erheben Anspruchshaltungen und neigen zu Regressionen, also zu einem Zurückfallen auf Verhaltensweisen und Ängste, die in früheren Lebenszeiten aufgetreten sind. Der Autor zeigt an ausführlichen Falldarstellungen, wie man mit den "jungen" Vätern, mit ihren Frauen und mit ihren Kindern arbeiten kann. Ziel ist es, bei den Vätern ein Gefühl reifer Vaterschaft zu entwickeln, von dem die gesamte Familie profitiert. Dieses Buch richtet sich an: - PsychotherapeutInnen - Paarberater - PsychologInnen - Hebammen - Kinderkrankenschwestern - MitarbeiterInnen in Familien- und Eltern- Beratungsstellen

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Seitenzahl: 206

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Egon Garstick

Junge Väter in seelischen Krisen

Wege zur Stärkung der männlichen Identität

Mit einem Vorwort von Frank Dammasch

Impressum

Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Speicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.

Besuchen Sie uns im Internet: www.klett-cotta.de

Klett-Cotta

© 2013 by J. G. Cotta’sche Buchhandlung Nachfolger GmbH, gegr. 1659, Stuttgart

Alle Rechte vorbehalten

Cover: Roland Sazinger

Unter Verwendung eines Fotos von © dubova-Fotolia.com

Datenkonvertierung: le-tex publishing services GmbH, Leipzig

Printausgabe: ISBN 978-3-608-94778-6

E-Book: ISBN 978-3-608-10586-5

Dieses E-Book beruht auf der 1. Auflage 2013 der Printausgabe

Inhaltsverzeichnis

Vorwort von Frank Dammasch

Einleitung

Dank

1 Grundlagen für eine fokussierte, körperorientierte psychotherapeutische Arbeit

Basis und Ausgangspunkt: Michel Soulé »Das imaginäre und das reale Kind«

Orientierungshilfen für die Elternschaftstherapie und Vaterschaftsentwicklung

Bertrand Cramer

Selma Fraiberg

2 Depressive und stark irritierte Väter im Wochenbett

»Der Mantelmann«

Der traurige Clown

Der verwirrte adoleszente »Sohnvater«

Der ausflippende Abtänzer

3 Überwältigte Männer: Die Macht der Frau, den Mann zum Vater werden zu lassen

Der traumatische Verlust der ersten großen Liebe

»Adonis mit Bindungsangst«

»Der geschlagene Junge!«

4 Entwicklungshilfe für eine bedrohte Vater-Sohn-Beziehung

Der kleine »Verfolger« und der vernachlässigte Sohn im Vater

5 Die Arbeit mit den Vätern – das flexible fokussierte therapeutische Vorgehen

Vaterschaftswerkstatt für verwirrte Männer

6 Väterarbeit als Engagement für eine humane, demokratische Kultur

Reife Väter als Voraussetzung für gesunde Kinder in mikro- und makrosozialen Beziehungsnetzen

7 Wiederbelebung der sinnlich-sexuellen Beziehung

»Welches ›Kind‹ haben Sie wohl vernachlässigt?«

Wie kann die sinnlich-sexuelle Beziehung in der Elternschaftstherapie oder in der Arbeit mit dem Vater zum Thema werden?

Mann und Frau brauchen Unterstützung im Aufbau eines intimen Begegnungsraumes

Belebung der erotischen Atmosphäre durch das Wiedererwecken der Neugierde auf den Anderen

Sinnlichkeit und Erotik als Grundlage für befriedigende Sexualität

Die Ausgangsüberlegungen für eine Wiederbelebung der sinnlichsexuellen Beziehung in Kurzform

8 Reife männliche Identität durch Vaterschaft

9 Ein Modell zur Zusammenarbeit oder: Wie können die Hebamme im ländlichen Raum oder der Frauenarzt den Vater erreichen?

10 Fortbildungen für Berater und Therapeuten in der Arbeit mit Vätern

Literatur

Stimmen zum Buch

Informationen zum Autor

Dieses Buch widme ich zwei Männern, die mir bei der Erstellung gute innere Begleiter waren. Meinem Professor Dr. Hans Kilian aus Kasseler Zeiten, der mich ermutigte, meine »ganzheitliche psychoanalytische Realitätstherapie« (Kilian) zu entwickeln und meinem langjährigen Chef in der Klinik für Kinder und Jugendliche am Zürcher Stadtspital Triemli, Dr. med. Ueli Bühlmann, mit dem ich bio-psycho-soziales Denken erlernte, interdisziplinäre Zusammenarbeit auf hohem Niveau und die erfolgreiche Umsetzung der ganzheitlichen Ansätze in therapeutische Arbeit erfahren durfte.

Vorwort von Frank Dammasch

Psychoanalyse bedeutet, mit Menschen in einen verstehenden Dialog über ihre subjektive Innenwelt einzutreten. Dies klingt einfach, stellt sich aber insbesondere in der psychosozialen Arbeit mit Männern manchmal als eine schwer zu überwindende Hürde dar. Die schon früh einwirkenden kulturell geprägten Geschlechterzuschreibungen und der Hang zur Externalisierung erschweren Männern oft den reflektierenden Zugang zur Innenwelt, zu den Wünschen, Ängsten, Sorgen und Enttäuschungen. Dies liegt unter anderem daran, dass Männer unbewusst seelische Befindlichkeiten oft mit Weiblichkeit oder Mütterlichkeit verbinden und bei einer näheren Beschäftigung damit um die Stabilität ihrer Männlichkeit fürchten. Es fällt ihnen schwer, eine intensive verstehende Beziehung einzugehen, weil sie Angst vor der Wiederkehr früher Kränkungen in einer abhängigen Beziehung haben. So lange der Beruf und andere äußere Stabilisatoren das Identitätsgefühl sichern, besteht kein Wunsch nach Veränderung. Erst mit der Erschütterung des narzisstischen Gleichgewichts entstehen Krisen und Konflikte.

Egon Garstick zeigt in seinem Buch fachlich kompetent und anschaulich anhand von Einzelfällen auf, dass der Eintritt des Mannes in die Generativität eine sensible und krisenanfällige Phase sein kann. Der Übergang vom Mannsein zum Vatersein, vom Ehepartner zum Familienvater konfrontiert den Mann – wenn er sich darauf einlässt – sowohl regressiv mit Beziehungserfahrungen der eigenen Kindheit als auch progressiv mit neuen psychischen Herausforderungen. Die Schwangerschaft seiner Frau und die Geburt des gemeinsam gezeugten Kindes bringt das alte seelische Gleichgewicht ins Wanken. Es verändert die Beziehung zur Frau, die nun auch Mutter ist, und macht aus einem autonomen Mann mit einer Partnerbeziehung einen Vater mit emotionaler Verantwortung für zwei Menschen. Aus einer Zweierbeziehung wird eine Dreierbeziehung. Die Klippen dieses psychischen Paradigmenwechsels zu meistern gelingt umso besser, je stärker die libidinöse Verbindung, die emotionale Ausgeglichenheit, die Konfliktfähigkeit und die Fähigkeit zum Selbst- und Fremdverstehen ausgebildet sind. Manche Männer flüchten vor der Verantwortung, die meisten aber sind bereit, auch aus Liebe, sich mit dem Wandel ihrer Gefühle, ihren Ängsten und Wünschen auseinanderzusetzen. Manch neu gewordene Elternpaare brauchen für den Übergang von der Zweierzur Dreierbeziehung beraterische Unterstützung. Gibt es für werdende und junge Mütter ein gut ausgestattetes weibliches Unterstützungssystem, so werden die Väter und ihre Bedeutung nach wie vor oft vernachlässigt. Egon Garstick macht uns mit dem Mann als Familienvater in seinen sinnlichen und konflikthaften Schattierungen vertraut. Als Pionier hat er in der Beratungsstelle der Stiftung Mütterhilfe Zürich nicht nur die Mutter, sondern auch den Vater und die Bedeutung des Elternpaars ins Zentrum seines psychoanalytischen und systemischen Verstehens und Handelns gerückt. Er lässt den Leser teilhaben an seinen vielfältigen Erfahrungen in Dialogen mit Männern in ihrem je eigenen Entwicklungsprozess zum »ganzen Mann«.

Wie gelingt es dem Mann, die Balance zwischen sexuellem Begehren und verantwortlicher Elternschaft im Übergang von der Zweierzur Dreierbeziehung neu auszutarieren? Wie kann er die aufkommenden regressiven Wünsche und die neue Doppelfunktion der Partnerin als Frau und Mutter innerlich verbinden? Wie kann er trotz schwieriger eigener Erfahrungen die aufkeimende Angst und Verunsicherung schultern, die bei einer so existenziellen Verantwortung für einen absolut abhängigen Säugling entsteht? Wie kann er zu einem neuen, reiferen Erleben seiner Männlichkeit gelangen?

Während die Psychoanalyse das Konzept der »primären Mütterlichkeit« von D. W. Winnicott und dessen Weiterentwicklung im Konzept der »Mutterschaftskonstellation« von D. Stern in den Rang einer eigenen psychischen Entwicklungsstufe erhebt, fehlt die Wertschätzung der Vaterschaft noch weitgehend. Garstick formt einen wichtigen Baustein für die konzeptuelle Entwicklung einer eigenständigen Vaterschaftskonstellation.

Neben der Relevanz seiner theoretischen Überlegungen ist das Buch aber vor allem ein informatives Lesebuch für gebildete Mütter und Väter und für Fachleute aus Erziehung, Beratung, Medizin und Psychotherapie, die sich für den Übergang zur Elternschaft und die vielen darum kreisenden subjektiven Konflikte interessieren. Selten findet man ein Buch, das durch die Verflechtung von persönlichem Erleben, fachlichem Erfahrungswissen und theoretischer Reflexion so engagiert in die Innenwelt junger Väter einführt. Egon Garstick bringt in die psychotherapeutischen Dialoge mit den Vätern nicht nur sein Fachwissen aus Psychoanalyse, Systemtheorie und Körpertherapie ein, sondern auch sich selbst mit eigenem väter- und großväterlichen Erfahrungshorizont. Dies wirkt auf einen klassisch ausgebildeten Psychoanalytiker mit der Wertschätzung abstinenter Zurückhaltung als Grundbedingung zur Entfaltung eines Übertragungsraumes vielleicht befremdlich. Für diejenigen, die psychotherapeutische Erfahrungen mit geschlechtsspezifischen Widerständen und der ausdauernden Schweigsamkeit von Jungen und Männern haben, bildet die aktiv stimulierende, dialogische Methode Garsticks eher einen interessanten Ansatzpunkt, die eigene psychotherapeutische und beraterische Technik auch unter geschlechtsspezifischer Perspektive neu zu überdenken. Meine klinische Erfahrung ist es, dass man zum Fördern des psychoanalytischen Prozesses mit vielen Jungen, männlichen Jugendlichen und Vätern aktiver, dialogischer und persönlicher arbeiten muss, als dies normalerweise notwendig ist. Da kleine und große Männer oft nichts stärker fürchten als das Gefühl der Abhängigkeit und des Ausgeliefertseins, ermöglicht ihnen die emotionale Offenheit des Gegenübers leichter die eigene Öffnung hin zu ihren inneren Wünschen, Ängsten und Konflikten. Gerade in der Phase der sich entwickelnden Vaterschaft scheint ein zentraler Übergangsbereich zu liegen, in dem auch sonst schwer zugänglichen Männern einen fruchtbaren Zugang zu ihrem eigenen Innenleben ermöglicht werden kann.

Egon Garstick zeigt anhand verschiedener Vätertypen, wie trotz großer innerer Konflikte und traumatischer Erfahrungen die Reifung zum ganzen Mann gelingen kann. Ein optimistisches Buch über psychoanalytisches Verstehen, Entwicklungshilfe und Coaching auf dem Weg des Mannes zum Vater und des Ehepaars zum Elternpaar.

Einleitung

»Fragen nach dem Vater« (Stork 1974) heißt ein Buch, das mir 1983 zufällig in die Hände fiel und mich ergriff. Es begegnete mir zu einem Zeitpunkt, als ich gerade eine Phase großer Beunruhigung überstanden hatte.

Einige Tage hatte ich Angst gehabt einen Finger zu verlieren. Nach einem gelungenen Festessen, mit dem wir eine Gruppe von Freunden bewirtet hatten, war mir beim Reinigen einer Holzbank ein Holzsplitter tief in die Innenseite des linken Ringfingers geraten. Es gelang uns nicht, alle Splitter zu entfernen, zu tief war ein Teil in die Sehne geraten. Noch am selben Tag musste ich wegen der heftigen Schmerzen und der besorgniserregenden Entzündung in die Notfallaufnahme des Universitätsspitals. Es folgte eine medikamentöse Behandlung, die aber nicht positiv anschlug, die ganze Handfläche entzündete sich.

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