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"Kein Leben von der Stange – Wie du mutig und echt deinen Weg gehst" von Thomas Krombholz ist ein inspirierendes Mutmach- und Mitmachbuch für alle, die sich nach einem selbstbestimmten, erfüllten Leben sehnen. Der Autor lädt die Leser dazu ein, gesellschaftliche Erwartungen zu hinterfragen, innere Blockaden zu erkennen und ihr eigenes authentisches Lebenskonzept zu gestalten. Dabei geht es nicht nur um beruflichen Erfolg, sondern auch um persönliche Zufriedenheit, Klarheit und Sinnfindung. Thomas Krombholz kombiniert tiefgehende Reflexionsfragen, inspirierende Geschichten und praktische Übungen, um seinen Lesern zu helfen, ihre eigenen Stärken und Werte zu entdecken. Dabei verbindet er persönliche Erfahrungen mit psychologischen Erkenntnissen, Spiritualität und pragmatischen Coaching-Ansätzen. Das Buch stellt zentrale Fragen: Lebe ich das Leben, das wirklich zu mir passt – oder nur das, das andere von mir erwarten? Welche unbewussten Muster und Glaubenssätze beeinflussen meine Entscheidungen? Wie kann ich meinen eigenen Weg gehen – mit mehr Mut, Leichtigkeit und Lebensfreude? Mit einem motivierenden Schreibstil, direkten Impulsen und einer klaren Botschaft: Jetzt ist die beste Zeit, dein Leben aktiv zu gestalten!
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Seitenzahl: 211
Veröffentlichungsjahr: 2025
KEIN LEBEN
VON DER
STANGE
WIE DU MUTIG UND ECHT DEINEN WEG GEHST
THOMAS KROMBHOLZ
© 2025 Thomas Krombholz
Verlagslabel: Expertition, www.expertition.de
Verlag: Expertition - Druck und Distribution im Auftrag des Verlags: tredition GmbH, Heinz-Beusen-Stieg 5, 22926 Ahrensburg, Deutschland
Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Für die Inhalte ist der Autor verantwortlich. Jede Verwertung ist ohne seine Zustimmung unzulässig. Die Publikation und Verbreitung erfolgen im Auftrag des Verlags, zu erreichen unter:
Expertition, An der Alster 6, 20099 Hamburg, Germany.
Kontaktadresse nach EU-Produktsicherheitsverordnung: [email protected]
ISBN Softcover:
978-3-910236-24-0
ISBN E-Book:
978-3-910236-25-7
Es wird darauf verwiesen, dass alle Angaben in diesem Werk trotz sorgfältiger Bearbeitung ohne Gewähr erfolgen und eine Haftung des Autors ausgeschlossen ist. Ebenso sind Haftungsansprüche gegen den Autor für Schäden jeglicher Art, die durch die Nichtnutzung oder Nutzung der Informationen, Anleitungen und Übungen beziehungsweise durch die Nutzung fehlerhafter und/oder unvollständiger Informationen verursacht wurden, ausgeschlossen. Folglich sind auch Rechts- und Schadenersatzansprüche ausgeschlossen.
Der Inhalt des Buches darf zudem nicht mit medizinischer oder psychologischer Hilfe verwechselt werden.
Hinweis: Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf eine geschlechtsspezifische Differenzierung verzichtet. Entsprechende Begriffe gelten im Sinne der Gleichbehandlung für alle Geschlechter.
Thomas Krombholz
Kein Leben von der Stange
Wie du mutig und echt deinen Weg gehst
In liebevollem Gedenken an meine Eltern
Es tut mir leid.
Bitte verzeiht mir.
Ich liebe euch.
Danke!
Hawaiianisches Ho’oponopono
„Sag mir, was hast du vor mit deinem wilden, kostbaren Leben“
Mary Oliver
ÜBER DEN AUTOR
Thomas Krombholz ist ein erfahrener Coach, Speaker und Mentor für ganzheitliches Work-Life-Design. Der Titel auf seiner Visitenkarte heute: Potenzialdetektiv®.
Nach mehr als 20 Jahren in verschiedenen Vertriebspositionen im Konzern entschlüsselte er seinen Seelenplan. Heute begleitet er erfolgreiche Menschen, die nach mehr Sinn und Erfüllung suchen, dabei, ihre wahre Berufung und ihre Essenz zu entdecken, Konventionen über Bord zu werfen und ein authentisches Lebens-, Arbeits- und Geschäftskonzept zu designen, das sich stimmig anfühlt – beruflich wie privat. Für mehr Zufriedenheit, Lebensqualität und Lebensfreude.
Seine Arbeit verbindet auf einzigartige Weise Intuition und Logik, Kreativität und Struktur, Spiritualität und Business. Inspiriert von einer Filmzeile aus dem Marvel-Kinofilm „Avengers: Endgame“ ist sein Motto: „Es ist Zeit, der zu sein, der ich wirklich bin – und nicht der, der ich vielleicht sein sollte.“
Mehr über den Autor erfährst du hier:
https://thomas-krombholz.com/
Cover
Urheberrechte
Titelblatt
SCHLUSSBILANZ
DAS LEBEN IST ZU KURZ FÜR SPÄTER
GLÜCKSKINDER
WAHRHEIT UND WIRKLICHKEIT
DER REICHSTE ORT DER WELT
INVENTUR DES LEBENS
ZWISCHEN HERKUNFT UND ZUKUNFT
DREHBUCHAUTOREN IN AKTION
AUF DER HABEN-SEITE
DEN ROTEN FADEN WIEDERFINDEN
MOMENTE DER WAHRHEIT
IN DER GENIUSZONE
BIS DIE ZEIT STEHENBLEIBT
KARRIERE NEU GEDACHT
UNSICHTBARE LEITPLANKEN
WAS WIRKLICH ZÄHLT
STOLPERSTEINE AUF DEM WEG
STIMMEN IM KOPF
SCHATTEN DER VERGANGENHEIT
TORWÄCHTER
FUSS IN DER LUFT
MAGIC MOMENTS
ZÜNDSTOFF DER VERÄNDERUNG
ECHO DER GEDANKEN
REGISSEUR DEINER REALITÄT
URLAUB VON DER EWIGKEIT
KEIN RAUM FÜR EIN VIELLEICHT
HINTERM HORIZONT
JENSEITS DER GRENZEN
PUZZLETEILE
RESONANZ UND REIBUNG
KURS HALTEN
SPIELRAUM STATT FESSELN
DANKBARKEIT
DER SINN DES LEBENS
SCHLUSSAKKORD
EIN LETZTES WORT
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Urheberrechte
Titelblatt
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SCHLUSSBILANZ
Es ist sicher ungewöhnlich, eine Schlussbilanz am Anfang zu ziehen. Besonders am Anfang eines Buches, das du weder gelesen hast noch weißt, ob es dir überhaupt gefällt oder dir einen Nutzen bringt. Ich stimme dir zu, das ist etwas anders, als du es vermutlich erwartest. Doch geht es nicht genau darum im Leben? Sich von Erwartungen zu lösen, ganz besonders von Erwartungen anderer? Offen zu sein für Neues? Konventionen über Bord zu werfen und Dinge anders als herkömmlich anzugehen? Anders, außer gewöhnlich? Ein außergewöhnliches Leben zu leben setzt nämlich voraus, aus der Reihe zu tanzen und deine eigenen Regeln zu schreiben. Eine Schlussbilanz ist schließlich auch gleichzeitig die Startbilanz für den nächsten Abschnitt – für das, was kommt. Vielleicht ist dieses Buch dein Ausgangspunkt für einen Spurwechsel, für eine Kehrtwende. Oder für eine klitzekleine Veränderung in deinem Leben, die dich jeden Tag ein winziges bisschen erfüllter, glücklicher, zufriedener und erfolgreicher macht. Wie immer du Erfolg für dich genau definierst. Stell dir kurz vor, wo du in einem Jahr stehen könntest, wenn du heute den ersten Schritt wagst. Vielleicht keinen großen Schritt, vielleicht sogar nur einen gedanklichen – aber er könnte den Unterschied machen. Dieses Buch ist deine Einladung, nicht länger auf „irgendwann“ zu warten, sondern jetzt zu beginnen. Vielleicht ist das genau der moment, der alles verändert.
Einladung zum Mitmachen:
Dein persönliches „Lebens-Warum“ ist ein innerer Kompass, der dir Klarheit gibt und dich motiviert, echt und wahrhaftig deinen Weg zu gehen. Nimm dir jetzt für einen Moment den Raum und die Zeit für dein Buch-Warum. Schreibe in kurzen Worten auf, warum du dieses Buch in die Hand genommen hast, was dich bewegt und was du dir von diesem Buch erhoffst. Du kannst dafür den Platz hier im Buch nutzen. Halte diese Gedanken fest und überprüfe am Ende des Buches, inwieweit deine Erwartungen erfüllt wurden.
DAS LEBEN IST ZU KURZ FÜR SPÄTER
Hast du dir schon mal die Frage gestellt, was du heute noch tun würdest, wenn du weißt, dass du morgen stirbst? Nichts für ungut – ich halte diese Frage für wenig hilfreich. Mal ehrlich, was tust du in den verbleibenden paar Stunden bis zum Zeitpunkt X? Eine ausgedehnte Karibik-Kreuzfahrt, ein romantisches Dinner im angesagtesten 3-Sterne-Restaurant der Welt und ins All fliegen fallen aus rein rechnerischen Gründen schon mal aus. Die Zahl der Möglichkeiten ist beschränkt. Außer eins – frische Unterwäsche anziehen. Du lachst, das hat meine Mama oft gesagt: „Junge, zieh dir eine frische Unterhose an. Du weißt nie, was dir unterwegs passiert und ob du ins Krankenhaus kommst.“ Als jemand, die ihr gesamtes Berufsleben im Gesundheitswesen verbrachte, hatte sie immer ein starkes Mitgefühl für Krankenschwestern und Pfleger.
Wenn die obige Frage also nicht die ist, die dich wirklich weiterbringt – was ist dann mit: Angenommen, du weißt, dass du morgen stirbst – was bereust du heute rückblickend auf dein Leben? Nochmal: Angenommen, du weißt, dass du morgen stirbst – was bereust du heute rückblickend auf dein Leben? Das ist keine Doppelung im Text, die das Lektorat übersehen hat. Das ist pure Absicht. Diese Frage hat eine gänzlich andere Dimension, findest du nicht?
Es gibt Bücher, die haben die Welt verändert und geprägt. Dazu zählen zum Beispiel die Bibel, der Koran, die Tora, die Bhagavad Gita oder der Pali-Kanon. Bücher, deren Lehren zum Teil Jahrtausende überdauert haben. Auch Bücher, wie Platons „Die Republik“, Darwins „Über die Entstehung der Arten“ oder Orwells „1984“ haben unser Denken geprägt und fundamentale Fragen des Lebens, der Gesellschaft und der Wissenschaft beleuchtet. Moderne Klassiker, die zeitlose Weisheiten vermitteln und uns inspirieren, unser Leben neu zu betrachten, sind: Napoleon Hills „Denke nach und werde reich“, Stephen R. Coveys „Die 7 Wege zur Effektivität“ oder Simon Sineks „Start with Why“. Und dann gibt es da noch die Geschichten, die unser Herz berühren und uns an die Magie des Lebens erinnern: „Der kleine Prinz“ von Antoine de Saint-Exupéry, „Das Café am Rande der Welt“ von John Strelecky oder die Erzählungen aus „1001 Nacht“.
Eines der Bücher, die meine Welt nachhaltig verändert haben, ist von Bronnie Ware: „5 Dinge, die Sterbende am meisten bereuen“. Die australische Schriftstellerin und Songwriterin arbeitete in ihrer Heimat mehrere Jahre lang als Palliativschwester und begleitete Sterbende bis zu ihrem Tod. In ihrem preisgekrönten Bestseller berichtet sie von wunderbaren Begegnungen, berührenden Gesprächen und davon, was diese Menschen vor ihrem Tod beschäftigte. Auch wenn ich es offiziell nie zugeben würde, sind mir beim Lesen mehrfach die Tränen das Gesicht runtergelaufen. Dieses Buch hat mich zutiefst emotional getriggert. Vermutlich, weil ich zum Zeitpunkt des Lesens viele der beschriebenen Gründe für Reue in ähnlicher Form empfunden habe.
Die Aussage, die in mir die stärkste Resonanz ausgelöst hat, ist: „Ich wünschte, ich hätte den Mut gehabt, mir selbst treu zu bleiben, statt so zu leben, wie andere es von mir erwarteten.“ Dieses Beispiel nutze ich heute auf der Bühne in meinen Vorträgen. Manchmal, wenn es das Licht erlaubt, sehe ich dann die Reaktionen auf den Gesichtern einzelner im Publikum. Andernfalls kann ich es spüren. Es ist wie ein leises Aufstöhnen, ein Raunen, das durch die Reihen geht. Dieser Satz wirkt – was macht er mit dir? Welche spontanen Gedanken gehen dir durch den Kopf, wenn du „…mir selbst treu zu bleiben, statt so zu leben, wie andere es von mir erwarteten“ liest?
Alle anderen Aussagen drehen sich in Grunde genommen ebenfalls darum, dass der Mut gefehlt hat, das „Richtige“ zu tun. Das, worum es wirklich geht im Leben – echter, wahrhaftiger, authentischer und erfüllter zu leben. Mehr zu lachen, zu lieben und zu spielen. Mehr Zeit mit Familie und Freunden zu verbringen. Mehr von dem zu tun, was einem wirklich Freude bereitet und das Herz zum Singen bringt.
Zurück zur Frage: Angenommen, du weißt, dass du morgen stirbst – was bereust du heute rückblickend auf dein Leben? Wie beantwortest du diese Frage für dich? Was sind die Dinge, denen du lieber einen Vorrang eingeräumt hättest? Was hast du verpasst? Wovon hättest du gern mehr oder es öfter getan? Landläufig bereuen Menschen nicht ihre Fehler, sondern ihre Versäumnisse.
Ich habe für mich beschlossen, ich möchte nichts bereuen, wenn meine Stunde schlägt. Ganz wird mir das leider nicht gelingen, da es zwei Ereignisse in meinem Leben gibt, die ich nicht mehr kompensieren kann. Doch damit soll diese Aufzählung enden. Meine Löffelliste hat definitiv noch einige offene Posten, die auf Erledigung warten. Es geht mir nicht darum, möglichst viele Punkte auf dieser Liste mit grünen Häkchen zu versehen, nur damit sie abgearbeitet sind. Für mich geht es darum, dass immer ein paar Ziele mit Wow-Effekt dabei sind, auf die mich anspornen und Vorfreude auslösen. Grüne Haken archiviere ich liebevoll in meinem Museum des Lebens.
Einladung zum Mitmachen:
Deine „Hätte-ich-mal“-Momente sind wertvolle Hinweise darauf, was dir im Leben wirklich wichtig ist – nicht, weil du Fehler gemacht hast, sondern weil du Dinge verpasst hast, die dir am Herzen lagen. Sie sind wie kleine Botschaften aus der Vergangenheit, die dir zeigen, wo deine Sehnsüchte und Träume liegen. Nimm dir den Raum und die Zeit, um deine ganz persönlichen „Hätte-ich-mal“-Momente mit Hilfe der folgenden Frage zu entdecken.
1. Was ist es, das du schon immer mal gerne getan hättest, aber nie den Mut oder die Zeit dazu gefunden hast?
2. Welche Chancen oder Möglichkeiten hast du dir selbst vielleicht nicht erlaubt zu ergreifen?
3. Was wünschst du dir, in der Vergangenheit öfter oder intensiver getan zu haben?
Nimm dir ein Blatt Papier, ein Notizbuch oder nutze den Platz hier im Buch und beantworte diese Fragen in Ruhe. Lies deine Antworten aufmerksam durch und finde die Dinge, die du ohne großen Aufwand kurzfristig erleben kannst.
GLÜCKSKINDER
Ich bin ein Glückskind – sagt zumindest mein vedisches Horoskop. Jupiter im ersten Haus, vier Planeten im zweiten, und Mars sorgt im fünften für den körperlichen Antrieb. Ein Glückskind. Selten, wie mir die „Astrologin“ bestätigte. Mit Gelinggarantie fürs traumhafte Leben. Wenn…, ja wenn ich mir nicht selbst im Wege stünde. Das war der bittersüße Zusatz von der weisen Frau – ich hätte mein Schicksal selbst in der Hand und könne es mit ausreichend Selbstlimitierungen auch gründlich versemmeln. Autsch, wenn man schon mal auf die Sterne vertraut. Gründlich versemmelt habe ich es zumindest bis zum heutigen Zeitpunkt nicht und dennoch einige interessante Erfahrungen und verschlungene Wege in Kauf genommen, bis sich mein Leben endlich stimmig anfühlte. Auch heute geht es nicht ganz ohne Umleitungen, und manchmal schaue ich auf meine imaginäre Routenkarte und weiß verdammt noch mal nicht, wie ich diesen Feldweg abseits des Highways gefunden habe.
Rückblickend betrachtet hatte ich einige Male großes Glück. Auch wenn es knapp war. Manchmal fehlten nur Millimeter bis zum Abgrund. Doch es ging immer weiter. Irgendwie, aber weiter. Ich habe mich manchmal gefragt, ob ich überhaupt das Recht habe, mehr zu wollen – mehr Lebensfreude, glücklicherweise bisher von schweren physischen und psychischen Schicksalsschlägen verschont. Aber braucht es denn eine Krankheitsdiagnose, eine körperliche Besonderheit, eine traumatische Kindheit, einen Burnout oder Verluste im Außen, um legitimiert zu sein, über ein besseres Leben zu sprechen? Ist es undankbar dem Schicksal gegenüber, das Glück herauszufordern?
Meine heutige Antwort ist ein klares Nein. Was, wenn meine Seele beschlossen hat, in diesem Leben die Lernaufgaben anders zu stellen? Was, wenn es auch leichter gehen darf? Das bedeutet nicht automatisch, dass es einfach ist. „Simple but not easy“ sage ich auch immer wieder meinen Kunden. Die schlichte Wahrheit ist, dass wir alle Gewinner sind. Egal, wie schwer, wie verfahren, wie sinnlos oder wie falsch dein Leben im Augenblick scheint. Du bist nicht nur ein Gewinner, du bist DER Gewinner. Schon die Tatsache, dass du existierst, ist ein unglaublicher Erfolg. In einem „Rennen“ von Milliarden von Spermien hat genau eins die Ziellinie als Erster erreicht. Die Chance, dass genau diese Eizelle und dieses Spermium aufeinandertreffen und so zu einem bestimmten Individuum führen – nämlich dir –, ist also extrem klein. Das ist der erste Beweis dafür, dass du ein Gewinner bist, ebenfalls ein Glückskind.
Dazu kommen es viele Faktoren, die die Befruchtung und die Entwicklung des Fötus beeinflussen. Das macht jede Existenz so unglaublich einzigartig und besonders. Selbst eineiige Zwillinge sind trotz gleichen genetischen Grundmaterials in vielerlei Hinsicht sehr unterschiedlich. Der Mensch, der du heute bist, ist das Produkt einer einzigartigen Kombination von Genen und Umständen. Wenn also schon der Beginn deines Lebens so außergewöhnlich war, was lässt dich nur für einen Augenblick an deiner Fähigkeit zweifeln, auch weiterhin erfolgreich zu sein? Dein erstes Rennen war erst der Anfang.
Einladung zum Mitmachen
Nimm dir für einen Moment den Raum und die Zeit, um in die Einzigartigkeit deiner Existenz einzutauchen. Es gibt dich nur ein einziges Mal auf dieser Welt – mit all deinen Besonderheiten, Möglichkeiten, Fähigkeiten und Potenzialen. Wie fühlt es sich an, wenn du dir dessen bewusst wirst? Welche spontanen Gedanken, egal ob hinderlich oder förderlich, gehen dir dazu gerade durch den Kopf? Nimm dir ein Blatt Papier, ein Notizbuch oder nutze den Platz hier im Buch und halte deine Gefühle und Gedanken schriftlich fest.
WAHRHEIT UND WIRKLICHKEIT
Die Landkarte ist nicht das Gebiet“. Dieser Satz war für mich lebensverändernd, weil er mir den Zugang zu einer vollkommen neuen Sicht auf die Welt, die Menschen und mich selbst ermöglicht hat. Bis ich ihn verstanden haben, hat es eine Weile gedauert. „Die Landkarte ist nicht das Gebiet“ ist eine der Grundannahmen aus dem NLP, dem Neuro-Linguistischen Programmieren. NLP ist ein nach wie vor umstrittenes Modell der Veränderung, das Kommunikation, psychotherapeutische Ansätze und persönliche Entwicklung kombiniert. Für mich war es ein Gamechanger. Dieses Modell basiert auf der Grundlage, dass unsere Wahrnehmung der Realität durch unsere individuellen Filter wie Sprache, Erfahrungen und Überzeugungen, durch neurologische und durch soziale oder kulturelle Filter geprägt ist.
Realität als solche existiert nur in unseren Köpfen als Abbild der Welt da draußen durch all diese Filter. Das erklärt unter anderem, dass zwei Menschen, die exakt das gleiche Musikstück unter den exakt gleichen Rahmenbedingungen hören, eine vollkommen andere Erfahrung machen. Diese Filter bestimmen maßgeblich die Entwicklung unserer Persönlichkeit. Persönlichkeit ist das, was uns ausmacht, wie andere uns sehen und wie wir uns geben mit all unseren Besonderheiten, unserem Denken, Handeln, unseren Einstellungen. Durch bewusste Veränderung unserer inneren und äußeren Prozesse können wir unsere Gedanken, Gefühle, Verhaltensweisen und damit unsere Realität positiv beeinflussen, um spezifische Ziele im Leben zu erreichen. Für mich war dieses Verständnis eine Offenbarung. Der Spurwechsel auf einen gänzlich neuen Weg – meinen Weg.
Als Säugling oder Kleinkind hast du davon natürlich keine Ahnung. Du nimmst, was kommt, und formst dein Bild von der Welt nach dem, was du erlebst. Die universellen Grundbedürfnisse, die sich bereits als Baby zeigen, und deren Erfüllung bilden die Basis für unser späteres Verhalten und unsere psychische Entwicklung. Ob du die Welt als Abenteuerspielplatz oder als Ort ständiger Gefahr wahrnimmst, prägt dein Bild von ihr. Mit deinen Sinnesorganen nimmst du unzählige Informationen aus der Umwelt auf – du siehst, hörst, fühlst, riechst und schmeckst und entdeckst unbewusst nach und nach deine ganz individuelle Wahrheit. „Du bist, was du erlebst“, hat Jochen Schweizer in einem Vortrag mal gesagt. Ich ergänze das gern um ein Detail: Du bist, was du erlebst und wie du es erlebst.
Ich wurde auf einem Frachtschiff gezeugt. Mein Vater fuhr als Leitender Technischer Offizier zur See, und meine Mutter durfte ab und an mit. Da ist es wohl in den Weiten eines Ozeans passiert. Geboren bin ich an Land – unspektakulär auf der Entbindungsstation des Kreiskrankenhauses. Da mein Vater jedoch seine Seemannsmütze erst an den Nagel hing, als ich schon in der Schule war, bin ich praktisch ohne ihn aufgewachsen. Wenn man mal die Urlaube zwischen den monatelangen Einsätzen auf See außer Acht lässt. Als Kind ist mir das nicht aufgefallen, doch unbewusst habe ich etwas vermisst. Was genau, ist mir erst sehr viel später in meinem Leben klar geworden. Mein „Inneres Kind“, das sich weitestgehend zwischen Geburt und dem Alter 3 bis 5 bildet, erfuhr so von Beginn an Mangel. Einen Mangel an Zuwendung, einen Mangel an männlicher Energie, an männlichem Vorbild. Einen Mangel an Gesehenwerden und Anerkennung von dieser Seite, als ich im Garten meinen ersten Ball linkisch zwischen zwei Bäumen hindurchgedribbelt habe.
Das Modell des inneren Kindes beschreibt in der Psychologie die Summe unserer kindlichen Prägungen – förderlicher wie auch hinderlicher – die wir durch unsere Eltern oder andere wichtige Bezugspersonen erfahren haben. Hier entstehen neben der Realität auch das Urvertrauen bzw. Urmisstrauen und die Fähigkeit zur Bindung. Mittlerweile ist erwiesen, dass vorgeburtliche Ereignisse ebenfalls zu einer emotionalen und psychischen Programmierung führen. Jede Art von Erfahrung im Mutterleib und als Säugling bzw. Kleinkind führt zu einer ersten neuronalen Bahnung, einer Grunderfahrung. Diese wird als unbewusste Emotion in uns abgespeichert. Das können sowohl belastende als auch gute Gefühle sein, die damit bereits einen weiteren Wahrnehmungsfilter bilden. Auf diese Weise entstehen Überzeugungen und auch Traumata. Wenn ein Baby zum Beispiel erlebt, dass es nicht ausreichend beachtet wird, seine Bedürfnisse nach Zuwendung oder Nahrung nicht erwartungsgemäß erfüllt werden – und wir sprechen hier von komplett unbewussten Prozessen –, dann wird es vielleicht die Überzeugung entwickeln, es wird nicht geliebt, es wird nicht gesehen oder es ist nichts wert. Weitere ähnliche Erfahrungen verstärken diese Überzeugung und werden als „Wahrheit“ abgespeichert. Unser inneres Kind entwickelt daraufhin bestimmte Strategien, um mit seinen Emotionen und der Welt da draußen umzugehen. Die Psychologin Stefanie Stahl nennt sie Schutzstrategien. Diese Strategien äußern sich in einem spezifischen Verhalten. So kann zum Beispiel ein Kind, das eine gefühlte Ohnmacht erfahren hat, sowohl mit Rückzug als auch mit Angriff reagieren. Diese Strategien wirken – natürlich auch unbewusst – bis in unser erwachsenes Leben. So entstehen in diesem Fall Feigheit und Aggression.
Ich war immer schon ein Kümmerer, auch über meine eigenen Grenzen hinaus – ein People Pleaser. Ich habe mich eingemischt, habe Kontrolle übernommen, wo es mir nicht zustand. Ich war übergriffig. Heute kümmere ich mich anders. Nach wie vor mit sehr viel Engagement. Doch gleichzeitig mit viel mehr Achtsamkeit, mit viel mehr Sensibilität für meine eigenen Bedürfnisse und mit viel mehr echter Wertschätzung für andere. Mit meinem alten Verhaltensmuster habe ich einigen Menschen und Wegbegleitern vor den Kopf gestoßen. Das tut mir im Nachhinein leid. Ich konnte mir das nach und nach verzeihen – ein langer Weg und ein intensiver Prozess.
Um deine aktuellen Themen und Herausforderungen in deinem heutigen Leben nachhaltig bewältigen bzw. lösen zu können, musst du irgendwann an die unbewussten Programme ran. Dafür gibt es heutzutage unzählige Ansätze in Therapie und Coaching.
Einladung zum Mitmachen
Dein inneres Kind ist der Schlüssel zu vielen deiner heutigen Gedanken, Gefühle und Verhaltensmuster. Es zeigt dir, was du brauchst, um dich erfüllt und ganz zu fühlen. Nimm dir den Raum und die Zeit, um in dich hineinzuhorchen und alte Prägungen zu erkennen.
1. Wann hast du dich zuletzt klein, hilflos oder nicht gesehen gefühlt?
2. Welche Situationen oder Erlebnisse in deinem Leben schenken dir das Gefühl von Geborgenheit und Vertrauen?
3. Was würdest du deinem inneren Kind heute sagen oder geben, um es zu trösten oder zu stärken?
Nimm dir ein Blatt Papier, ein Notizbuch oder nutze den Platz hier im Buch und beantworte diese Fragen in Ruhe. Lies deine Antworten aufmerksam durch und mache dir bewusst, wo ein anderes Verhalten für mehr Wohlbefinden in deinem Leben führen kann.
DER REICHSTE ORT DER WELT
Wenn du an den reichsten Ort der Welt denkst – was kommt dir als Erstes in den Sinn? Ich höre deine Gegenfragen: Was bedeutet reich? Woran lässt sich „reich“ bemessen? Lass uns reich für den Moment mal mit schier unendlicher Fülle und nahezu unbegrenzten Möglichkeiten gleichsetzen. Woran denkst du jetzt? An Atlantis? An Fort Knox? An eine Stadt wie Singapur, Dubai, New York? An das Glücksland Bhutan? Oder an Menschen wie Jeff Bezos, Elon Musk und Bill Gates? Vielleicht an dein Elternhaus, dein heutiges Heim samt Familie oder einen Ort in dir, in deinem Herzen? Ohne Zweifel ließen sich all diese Beispiele mit „reich“ beschreiben.
Ein Gedanke jedoch, den ich vor vielen Jahren auf einem Seminar mitgenommen habe, hat mich seinerzeit tief berührt. Der reichste Ort auf dieser Welt ist – ein Friedhof. Vielleicht fragst du dich, was an einem Friedhof reich sein kann, abgesehen von kunstvollen Grabsteinen und kostbaren Grabbeigaben. Nun, auf einem Friedhof findest du tausende und abertausende von nicht geschriebenen Büchern, tausende und abertausende von nicht komponierten Liedern, nicht erlebten Abenteuern, nicht gemachten Erfindungen und nicht erzählter Geschichten. All die dort liegenden Toten hatten Ideen, Träume, Visionen, Pläne und Ziele. Sie hatten das Potenzial, die Welt zu bereichern und zu verändern. Wie viel davon wurde wirklich in die Welt gebracht? Was hat die Zeit überdauert?