Keine Angst vor Aktien - Christoph Störkle - E-Book

Keine Angst vor Aktien E-Book

Christoph Störkle

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Beschreibung

Aktien. Kaum eine andere Anlageform hat mit einem so schlechten Image zu kämpfen. Das zeigt auch die im internationalen Vergleich sehr niedrige Aktionärsquote in den deutschsprachigen Ländern: Nur jeder siebte Deutsche nennt Aktien sein eigen, in Österreich ist nicht einmal jeder zehnte Aktionär. In der Schweiz liegt die Quote noch am höchsten bei ca. 20%. Ganz anders sieht es dahingegen in anderen Industrienationen wie Japan aus, wo mehr als jeder vierte Aktien besitzt oder den USA mit einer Aktionärsquote von über 50%. Derweil können Aktien durchaus als das fairste aller Finanzprodukte angesehen werden. Man kauft sich einen Teil eines Unternehmens. Zwar ist mit Kursverlusten zu rechnen, aber bei soliden Unternehmen steigen die Aktien langfristig. Außerdem schützen Aktien als Wertanlage vor Inflation, die Transaktionsgebühren sind verhältnismäßig gering und oftmals werden auch Dividenden gezahlt. Mit sicheren Kapitalanlagen wie Tagesgeld, Festgeld und Lebens- oder Rentenversicherung wird in Niedrigzinsphasen, nach Einberechnung der Inflation, kaum noch Gewinn erwirtschaftet, wenn nicht sogar Verlust gemacht. Langfristig führt an einem gewissen Aktienanteil (bzw. Aktienfonds) am Gesamtvermögen, auch für risikoscheue Anleger, kein Weg vorbei, besonders als Baustein einer ergänzenden Altersvorsorge. Dieses Buch möchte Anlegern die Furcht vor Aktien nehmen. Es soll nicht spekuliert, sondern mit möglichst geringem Risiko investieren werden. Nicht nur die Grundlagen der Börse werden vermittelt, sondern auch praktische Hilfsstellungen für die Themen "Depot", "die gezielte Auswahl von Aktien und aktiven/passiven Fonds", "Strategien" und "Steuern" gegeben. Des Weiteren werden auch andere Finanzprodukte wie Zinsanlagen (Sparbücher, Tagesgeldkonten, Anleihen, …) und Wertanlagen (Immobilien, Edelmetalle, Rohstoffe, …) erläutert.

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Christoph Störkle

Keine Angst vor Aktien

Als Privatanleger intelligent in Wertpapiere investieren

 

 

 

Dieses ebook wurde erstellt bei

Inhaltsverzeichnis

Titel

Vorwort

Literaturtipps

Inhaltsverzeichnis

1 Grundlagen

2 Anlageformen

3 Börsengehandelte Investments

4 Steuern

Impressum neobooks

Vorwort

Aktien. Kaum eine andere Anlageform hat mit einem so schlechten Image zu kämpfen. Das zeigt auch die im internationalen Vergleich sehr niedrige Aktionärsquote in den deutschsprachigen Ländern: Nur jeder siebte Deutsche nennt Aktien sein eigen, in Österreich ist nicht einmal jeder zehnte Aktionär. In der Schweiz liegt die Quote noch am höchsten bei ca. 20%. Ganz anders sieht es dahingegen in anderen Industrienationen wie Japan aus, wo mehr als jeder vierte Aktien besitzt oder den USA mit einer Aktionärsquote von über 50%. Derweil können Aktien durchaus als das fairste aller Finanzprodukte angesehen werden. Man kauft sich einen Teil eines Unternehmens. Zwar ist mit Kursverlusten zu rechnen, aber bei soliden Unternehmen steigen die Aktien langfristig. Außerdem schützen Aktien als Wertanlage vor Inflation, die Transaktionsgebühren sind verhältnismäßig gering und oftmals werden auch Dividenden gezahlt. Mit sicheren Kapitalanlagen wie Tagesgeld, Festgeld und Lebens- oder Rentenversicherung wird in Niedrigzinsphasen, nach Einberechnung der Inflation, kaum noch Gewinn erwirtschaftet, wenn nicht sogar Verlust gemacht. Langfristig führt an einem gewissen Aktienanteil (bzw. Aktienfonds) am Gesamtvermögen, auch für risikoscheue Anleger, kein Weg vorbei, besonders als Baustein einer ergänzenden Altersvorsorge.

Dieses Buch möchte Anlegern die Furcht vor Aktien nehmen. Es soll nicht spekuliert, sondern mit möglichst geringem Risiko investieren werden. Nicht nur die Grundlagen der Börse werden vermittelt, sondern auch praktische Hilfsstellungen für die Themen „Depot“, „die gezielte Auswahl von Aktien und aktiven/passiven Fonds“, „Strategien“ und „Steuern“ gegeben. Des Weiteren werden auch andere Finanzprodukte wie Zinsanlagen (Sparbücher, Tagesgeldkonten, Anleihen, …) und Wertanlagen (Immobilien, Edelmetalle, Rohstoffe, …) erläutert.

Literaturtipps

Praxishandbuch Assessment Center: Tipps, Aufgaben, Lösungen

ISBN-10: 384769586X

ISBN-13: 9783847695868

Kurzbeschreibung: Assessment Center haben in den letzten Jahren eine immer größere Bedeutung für die Personalauswahl erfahren. Es handelt sich hierbei um umfangreiche Tests für Führungskräfte und solche, die es werden wollen. Die wenigsten Trainee- oder Führungspositionen werden noch ohne einen Durchlauf durch ein solches Verfahren besetzt.

Dieses Buch soll helfen, einen Überblick über die häufigsten möglichen Aufgaben zu bekommen. Der Fokus liegt auf den verschiedenen Aufgaben und deren Bewältigung, deshalb richtet sich dieses Buch vor allem an AC-Kandidaten, welche sich in kurzer Zeit möglichst effektiv auf einen Assessment Center vorbereiten wollen.

Praxishandbuch Büro: Methoden, Checklisten, Soft Skills

ISBN-10: 384760807X

ISBN-13: 9783847608073

Kurzbeschreibung: Mehr als 40% der gut 41 Mio. Erwerbstätigen in Deutschland sind heute im Büro tätig. Seien es nun Verwaltungsberufe, Bank-/, Versicherungs-/, Steuer- und Rechtsberufe, kaufmännische Berufe, technische Berufe oder das Management - ein Großteil der Aufgaben werden vom Schreibtisch aus erledigt. Dabei gibt es zumeist Überschneidungen zwischen den verschiedenen Büroberufen. Ob nun das richtige Schreiben von E-Mails, die Organisation von Besprechungen, das Vortragen einer Präsentation, die Nutzung von Kreativitätstechniken, die Anwendung des angemessenen Führungsstils und noch viel mehr - vieles ist im Büro universell anwendbar. Dieses Buch zeigt sowohl Berufseinsteigern als auch Berufserfahrenen, wie die meisten Alltagssituationen im Büro gemeistert werden können. Vermittelt werden dabei sowohl methodische als auch soziale Kompetenzen.

www.immobilien-einblick.de

Jeder Mensch muss wohnen, ob nun der Bau / Kauf eines Eigenheims oder zur Miete. In jedem Fall gibt es immer wieder Fragen und Unklarheiten. Die Webseite www.immobilien-einblick.de hat sich das Ziel gesetzt, möglichst viele Fragen zum Thema Immobilien zu beantworten.

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Inhaltsverzeichnis

1 Grundlagen

1.1 Arten von Aktien

1.2 Bullen- und Bärenmarkt

1.3 Berater

1.4 Der graue Kapitalmarkt

1.5 Neuemissionen (IPO: Initial Public Offering)

2 Anlageformen

2.1 Zinsanlagen

2.1.1 Sparbuch

2.1.2 Tagesgeldkonto

2.1.3 Festgeld

2.1.4 Sparbrief

2.1.5 Sparplan

2.1.6 Anleihe

2.1.6.1 Staatsanleihen

2.1.6.2 Pfandbriefe

2.1.6.3 Unternehmensanleihen

2.1.6.4 Wandelanleihen

2.1.6.5 Genussscheine

2.1.7 Riesterprodukte

2.2 (Sach-)Wertanlagen

2.2.1 Immobilien als Anlage

2.2.1.1 Direkte Investition

2.2.1.2 Offene Immobilienfonds

2.2.1.3 Geschlossene Immobilienfonds

2.2.1.4 Immobilien-AGs

2.2.1.5 REITs (Real Estate Investment Trusts)

2.2.2 Edelmetalle als Anlage

2.2.2.1 Münzen

2.2.2.2 Schmuck

2.2.2.3 ETCs (Exchange Traded Commodities)

2.2.2.4 Rohstoffzertifikate

2.2.2.5 Aktien von Unternehmen, die Edelmetalle abbauen

2.2.3 Sonstige Wertanlagen

3 Börsengehandelte Investments

3.1 Depot

3.1.1 Depot-Angebote

3.1.2 Angebotsvergleich

3.1.3 Depotwechsel

3.1.4 Bankpleite

3.2 Wertpapierkauf

3.2.1 Identifikationsnummern

3.2.2 Börsen

3.2.3 Arten von Orders (Orderzusätze)

3.2.4 Kaufzeitpunkt

3.3 Fonds

3.3.1 Aktive Fonds

3.3.1.1 Auswahl

3.3.1.2 Kaufen

3.3.1.3 Verkaufen

3.3.2 Passive Fonds (ETFs)

3.3.2.1 Funktionsweisen

3.3.2.2 Indizes

3.3.2.3 Branchen

3.3.3 ETCs (Exchange Traded Commodities)

3.3.4 Geldmarktfonds

3.3.5 Garantiefonds

3.3.6 Rentenfonds

3.3.7 Mischfonds

3.3.8 Lebenszyklusfonds

3.3.9 Dachfonds

3.3.10 Spezialfonds

3.3.11 Waldfonds

3.3.12 Geschlossene Fonds

3.3.13 Hedgefonds

3.3.14 Fondssparpläne

3.3.15 Vermögenswirksame Leistungen (VL)

3.4 Aktien

3.4.1 Einflüsse auf Aktienkurse

3.4.1.1 Trends und Modeerscheinungen

3.4.1.2 Prognosen von Finanzanalysten

3.4.1.3 Fundamentale Gründe

3.4.1.4 Technische Gründe

3.4.1.5 Volkswirtschaftliche Gründe

3.4.1.5 Hochfrequenzhandel

3.4.1.6 Nicht immer logische Gründe

3.4.2 Börsenstrategien

3.4.2.1 Allgemein

3.4.2.2 Spekulative Anlagestrategien

3.4.3 Aktienanalyse

3.4.3.1 Fundamentalanalyse

3.4.3.2 Chartanalyse

3.5 Optionsscheine

3.6 Zertifikate

3.6.1 Index-/ Partizipations-Zertifikate

3.6.2 Garantie-Zertifikate

3.6.3 Outperformance-Zertifikate

3.6.4 Discount-Zertifikate

3.6.5 Bonus-Zertifikate

3.6.6 Hebel- oder Knock-out-Zertifikate

3.7 Das eigene Portfolio überwachen

4 Steuern

4.1 Sparer-Pauschbetrag

4.2 Steuererklärung

4.3 Quellensteuer auf Auslandsaktien

Quelle: Vlad Lazarenko., Wikimedia Commons, lizenziert unter CreativeCommons-Lizenz CC-BY-SA-3.0, URL: http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/

1 Grundlagen

Wenn es ums Geld geht, sind die meisten Menschen risikoscheu. Doch auch in Niedrigzinsphasen ist es möglich, annehmbare Renditen zu erwirtschaften. Wie die Vermögensstudie „Global Wealth Report“ der Allianz zeigt, hatten die Deutschen von 2010 bis 2014 einen Zinsverlust von etwa 23 Milliarden Euro zu verkraften. Trotzdem steigt das globale Vermögen. Besonders Aktionäre konnten sich freuen. Sie hatten mit durchschnittlich 16,5% den größten Zuwachs. Mit großem Abstand folgen Versicherungen und Pensionen sowie Bankeinlagen wie Sparbücher, Tagesgelder oder Festgelder. Das zeigt, dass das eigene Vermögen zwar niemals auf eine einzelne Anlageform beschränkt sein sollte, aber Wertpapiere trotzdem immer einen Bestandteil darstellen sollten.

Dabei ist zu beachten, dass jeder für seine Finanzen selbst verantwortlich ist. Die eigenen Investments müssen zu jeder Zeit verstanden werden. Zweifelhafte Tipps aus Börsenbriefen oder Börsenmagazinen führen meist geradewegs in den finanziellen Abgrund (Studien wie die der Universität Tübingen stellen Kaufempfehlungen von Börsenmagazinen wenig gute Zeugnisse aus.). Eine weitverbreitete Meinung lautet, dass die Börse wie ein Kasino sei. Das muss aber nicht sein. Geht es um das eigene Geld, sollte nicht spekuliert (bzw. gewettet wie im Kasino), sondern wertorientiert investiert werden.

Auch wenn kurzfristige Kurssteigerungen möglich sind, sollte der Anlagehorizont bei etwa 5 oder mehr Jahren liegen. Das heißt in dieser Zeit sollte das investierte Geld auch nicht benötigt werden. Denn je mehr Zeit man gibt, desto wahrscheinlicher wird der Erfolg. Deshalb können sich Jüngere auch einen größeren Aktienanteil leisten als Ruheständler.

1.1 Arten von Aktien

Eine Aktie (auch Stock oder Share genannt) ist ein Anteil am Grundkapital. Der Aktionär ist also ein Eigenkapitalgeber und somit Miteigentümer. Heutzutage wird üblicherweise mit Stammaktien gehandelt. Das sind Aktien, mit denen man ein Mitbestimmungsrecht bei der Hauptversammlung eines Unternehmens hat. Im Gegensatz dazu stehen Vorzugsaktien. Hier hat man zwar kein Mitbestimmungsrecht, dafür erhält man aber normalerweise eine höhere Dividende (in der Schweiz haben Vorzugsaktien auch Stimmrechte). Vorzugsaktien sollten in der Regel billiger sein als die Stammaktien und sind manchmal auch ein Anzeichen dafür, dass es dem Unternehmen finanziell nicht so gut geht. Aufgrund des fehlenden Stimmrechts sind Vorzugsaktien bei institutionellen Anlegern nicht besonders beliebt. Wurden beide Varianten von einem Unternehmen ausgegeben und das Unternehmen soll übernommen werden, steigen vor allem die Stammaktien. Beispielsweise hat bei der versuchten Übernahme durch Porsche im Jahr 2008 nur die VW-Stammaktie (ISIN: DE0007664005) profitiert. Die VW-Vorzugsaktie (ISIN: DE0007664039) verlor sogar an Wert.

Eine relativ geringe Rolle spielen heutzutage Nennbetragsaktien (jede Aktie verbrieft einen festen Betrag, z.B. 1000€) oder Stückaktien (Auch Quotenaktien oder Nicht-Nennwertaktien. Dabei spiegeln alle Aktien einen gleichen prozentualen Anteil am Grundkapital wieder, z.B. immer 2% egal was kommt.). Daneben gibt es noch Indexaktien. Das sind Fondsanteile basierend auf einem Index (siehe Abschnitt „Passive Fonds (ETFs)“).

Inhaberaktien sind die übliche Übertragbarkeitsaktienform. Sie lauten auf den jeweiligen Inhaber und sind so leicht übertragbar. Im Gegensatz dazu stehen Namensaktien. Hier ist der Aktionär im Unternehmensbuch verzeichnet.

Untenstehend handelt es nicht um Aktiengattungen nach dem Aktienrecht. Sie beschreiben nur Unterscheidungsfaktoren für Investitionsstrategien:

Value-Aktien (dt. Substanzwertaktien)

Dabei handelt es sich um werthaltige Aktien von Unternehmen aus traditionellen Branchen. Sie sind finanziell gut aufgestellt, fahren regelmäßig Gewinne ein und haben eine starke Marktposition. Die Kursrisiken gelten als geringer. Langfristig haben sie meist eine bessere Performance als Wachstumsaktien.

vs.

Growth-Aktien (dt. Wachstumsaktien)

Wachstumsaktien sind Aktien von Unternehmen, die am Markt noch nicht etabliert sind bzw. in neuen Branchen tätig sind (z.B. Internet, Gentechnik, …). Sie sind zwar nach KGV oder KBV relativ teuer (siehe Abschnitt „Fundamentalanalyse“), doch es wird in der Zukunft ein starkes Gewinnwachstum erwartet. In gewisser Weise wird dabei auf die nächsten „Überflieger“ spekuliert.

Large-Caps (Blue Chips oder Standardwertaktien)

Das sind Aktien von sehr großen, internationalen und allgemein bekannter Unternehmen, die beispielsweise im Dow Jones, DAX oder SMI vertreten sind (siehe Abschnitt „Marktkapitalisierung“).

vs.

Small-Caps (Nebenwerte)

Unternehmen, die nicht besonders groß sind werden als Nebenwerte bezeichnet. Eine genaue Definition gibt es dabei nicht. Aber als Grenze ist ein Börsenwert von ca. einer Milliarde Euro anzusehen. Nebenwerte versprechen zwar eine höhere Rendite, sind aber auch mit einem höheren Risiko behaftet. Aktien, die im Cent-Bereich notieren, nennt man Pennystock. Da sie eine hohe Volatilität aufweisen, sind sie mit äußerster Vorsicht zu genießen und eher für Spekulanten geeignet.

Developed Market Aktien (Industrieländeraktien)

Aktien aus den „entwickelten“ Industrieländern wie Europa, USA und Japan. Das Länderrisiko ist relativ gering.

vs.

Emerging Market Aktien (Schwellenländeraktien)

Bezeichnet Aktien aus Schwellenländern wie China, Südafrika, Brasilien, Türkei, Russland, Indien, Thailand, Mexiko, …. Da sich Schwellenländer in einem fortgeschrittenen Prozess der Industrialisierung befinden, sind enorme Renditenpotenzial möglich. Doch ist dabei das politische Risiko nicht zu unterschätzen. Das zeigt beispielsweise das Einbrechen russischer Aktien während der Ukraine-Krise oder der Absturz türkischer Aktien zu den Protesten im Jahr 2013.

1.2 Bullen- und Bärenmarkt

Für das Auf und Ab an der Börse haben sich die Begriffe Bullen- und Bärenmarkt etabliert. Der Bullenmarkt (auch „Hausse“ oder „long“) beschreibt den Umstand von steigenden Kursen, der Bärenmarkt (auch „Baisse“ oder „short“) sinkende Kurse. Die Begriffe kommen daher, dass beim Kampf Bullen nach oben stoßen und Bären nach unten schlagen. Da Bullen- und Bärenmärkte durchschnittlich etwa 5 Jahre dauern, ist auch der typische Mindestanlagehorizont für diese Zeitspanne anzusetzen. Oftmals steigen die Kurse mehr als 4 Jahre, bevor sie etwa 1 Jahr lang sinken. Langfristig steigen aber Aktien. Auch bei einer Baisse lässt sich Geld verdienen. Zum einen mit „Option“ oder auch mit Leerverkäufen (Baissespekulation). Dabei werden Aktien geliehen (z.B. von Fonds), verkauft und nach einem gewissen Zeitraum wieder zurückgegeben. Aus dem erwarteten Kursrückgang wird der Gewinn realisiert. Steigen jedoch die Kurse, werden Verluste eingefahren.

Bulle und Bär in Frankfurt

Quelle: Eva K., Wikimedia Commons, lizenziert unter CreativeCommons-Lizenz CC-BY-SA-2.5, URL: http://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.5/

1.3 Berater

Vor allem wenig erfahrene Sparer und Anleger verlassen sich auf den Rat von Bankberatern. Dagegen ist grundsätzlich nichts einzuwenden. Der Begriff „Bankberater“ ist allerdings missverständlich, denn eigentlich handelt es sich um Bankverkäufer, die ihre Produkte an den Mann bzw. Frau bringen wollen. Grundsätzlich gilt, dass jeder sich um seine Finanzen selbst kümmern sollte, also weder der Bankberater, Börsenguru, Schwager, Nichte, Freund oder sonst wer. Tipps und Ratschläge können natürlich gerne gegeben werden, doch letztlich muss man selbst den Überblick bewahren und seine Investments 100%ig verstehen. Wenn trotzdem die Hilfe eines Beraters in Anspruch genommen werden muss, sollte darauf geachtet werden, dass dieser nicht nur Empfehlungen ausspricht, die für ihn die höchste Provision abwerfen, sondern er auf Honorarbasis vergütet wird. Ein Bankangestellter muss auf Anfrage seine Provision offenlegen (BGH: 19.12.06, AZ: XI ZR 56/05). Folgende Internetseiten helfen bei der Honorarberatersuche (eine Erstberatung kostet im Schnitt gute 100€):

www.berater-lotse.de

www.verbund-deutscher-honorarberater.de

www.fpsb.de

www.bundesverband-finanz-planer.de

www.quirinbank.de

Die unterstehende Checkliste soll als Richtschnur bei Beratergesprächen helfen:

- Name des Beraters aufschreiben.

- Ist der Berater zertifiziert? Was hat er für Referenzen / Ausbildung? Nimmt er sich Zeit für einen? Wieso ist er in diesem Geschäft tätig? Wie wählt er Kapitalanlagen aus? Bisherige Erfolge?

- Wie ist man auf diesen Berater gekommen? Hausbank, Empfehlungen oder gehört er zu einer Drückerkolonne (Solche Haustürgeschäfte bzw. Telefonanrufe oder auch Börsenbriefe sollten immer abgelehnt werden! Egal was versprochen wird.).

- Das Angebot schriftlich verlangen und eine zweite Meinung einholen.