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Ein scheinbar schüchterner junger Mann, der als Berufsmusiker arbeitet, erlebt in Frankfurt heißen Gay-Sex mit einem umwerfenden Typen. Doch wie kommt dieser "Normalo" an so einen heißen Lover? Auf jeden Fall werden es heiße Tage in der Stadt und das liegt nicht nur daran, dass gerade Sommer ist...
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Veröffentlichungsjahr: 2013
Manchmal hat man einfach verdammtes Glück! Dabei war mein Start in die Woche eher bescheiden: Obwohl ich endlich Urlaub hatte und meinen Freunden feierlich hatte schwören müssen, die Klarinette in die Ecke zu stellen und nicht anzurühren, hatte ich mich doch wieder breitschlagen lassen und mich bereit erklärt, während zweier Konzerte in der Alten Oper Frankfurt auszuhelfen. Also fuhr ich an einem brütend heißen Donnerstagnachmittag in die Frankfurter Innenstadt, anstatt in Boxershorts auf dem Sofa zu liegen und all die Filme anzuschauen, die ich im Kino verpasst hatte.
Als ich endlich einen Parkplatz gefunden hatte und zum Opernplatz loshetzen wollte, kam ein Anruf aus dem Betriebsbüro: Die Orchesterprobe wurde um zwei Stunden verschoben, weil der Dirigent noch am Londoner Flughafen festsaß. Na prima!
Das Klischee vom shoppingversessenen Schwulen traf auf mich nicht zu. Ich schlenderte also ziellos über die Zeil und fragte mich, wie ich die Zeit am sinnvollsten füllen konnte. Es war früher Nachmittag und mir wurde immer heißer – was aber nicht an den Temperaturen lag! Ganze Scharen von Jungs bevölkerten die Plätze und Straßen! Mann, in der Großstadt bretzeln die sich aber ganz schön auf, kam mir in den Sinn. Ich dachte an meine Jugend zurück, die ich auf einem Musikinternat in der Schweiz verbracht hatte (und die auch noch nicht ewig zurücklag: ich war gerade 31 geworden). Die meisten dort waren Freaks gewesen, genau wie ich. Den ganzen Tag versunken in die Musik. Aber nachts wurden ganz andere Saiten angeschlagen, da waren wir wie wilde Tiere gewesen!
Eine Gruppe Skater riss mich aus solchen Gedanken. Sie zogen ihre Show vor den Mädchen ab und sahen allesamt aus wie aus einem Modelkatalog. Einer von ihnen hatte sein Shirt ausgezogen und posierte vor seinen Kumpels. Er konnte sich's leisten, sein Sixpack glänzte in der Sonne vor Schweiß! Ich schaute an mir herunter und bemerkte, dass sich meine Beule durch die enge Jeans ziemlich deutlich abzeichnete. Schnell hielt ich den Klarinettenkoffer davor und ging weiter. Aber jetzt war ich geil, und das würde so schnell nicht aufhören! Über mein Smartphone suchte ich nach einer Möglichkeit, mich vor der Probe noch irgendwie abzureagieren. Eine Großstadt bot schließlich die Möglichkeit dazu. Ich fand eine Seite, auf der diverse Klappen aufgelistet waren. Vor der in der Konstabler Wache wurde ich gewarnt, denn da gäbe es zu viele Kontrollen. Aber der Zufall wollte es, dass sich im U-Bahn-Bereich des Opernplatzes ebenfalls eine befand – noch dazu scheinbar gut besucht. Ich überlegte kurz. Auf einer Klappe war ich schon ewig nicht mehr gewesen. Anonymer Sex war geil, aber ich war bislang eher der vorsichtige Typ.
Es war nicht mein Kopf, der die Entscheidung traf! Ich musste dringend Druck abbauen und ging einfach drauflos. Zehn Minuten später hatte ich den U-Bahn-Schacht erreicht und nahm die Rolltreppe nach unten. Parallel zu mir fuhr ein unglaublich gutaussehender junger Typ nach oben. Ich musste ihn einfach anstarren: blonde, halblange Haare unter einem Basecap, stahlblaue Augen, die einem das Gehirn vernebelten, und einen Body, den man nicht verstecken brauchte. Er bemerkte meinen durchdringenden Blick, zeigte aber keine Reaktion. Kurz darauf war er aus meinem Blickfeld verschwunden. Ich stellte mir vor, ihn ganz für mich zu haben, seinen Körper mit meiner Zunge zu bearbeiten und mich dann dem knackigen Arsch zu widmen, den man unter den dünnen Shorts erahnen konnte. Aber ich blieb realistisch: Ein Normalo wie ich bekam Normalos ab, und der Rest bleibt Wunschdenken. Egal ... schließlich brauchte ich mich noch nicht über fehlende Interessenten zu beklagen. Jetzt war ich erstmal gespannt, was mich gleich erwarten würde!