Kontrollierte Laser-Akupunktur für Hunde und Pferde - Uwe Petermann - E-Book

Kontrollierte Laser-Akupunktur für Hunde und Pferde E-Book

Uwe Petermann

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Beschreibung

Einzigartiges Buch zum Thema Kontrollierte Laserakupunktur für die Tierarztpraxis mit Kursteilen für Einsteiger, Fortgeschrittene und Experten. Die Kontrollierte Laser-Akupunktur vereinigt Akupunktur und Low-Level-Laser-Therapie. Diese Kombination ist besonders effektiv bei chronischen Gelenks- und Wirbelsäulenerkrankungen, Erkrankungen der inneren Organe und gut zu behandelnden Indikationen wie Koliken oder RAO. Außerdem wird sie von den Tieren häufig besser toleriert. - Einführung in die Traditionelle Chinesische Akupunktur - Anleitung zur RAC-Pulstastung und kontrollierten Akupunktur - Lasertherapie und -wirkung - Störherd-Diagnostik. Mit zahlreichen Fallbeispielen, aussagekräftigen Bildern und präzisen Meridiantafeln zu den Akupunkturpunkten. Neu in der 3. Auflage: Cushing beim Pferd.

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Seitenzahl: 424

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Kontrollierte Laser-Akupunktur für Hunde und Pferde

Uwe Petermann

3., aktualisierte Auflage

127 Abbildungen

Vorwort zur 3. Auflage

Es ist eine große Genugtuung für mich als Tierarzt, etwas dazu beigetragen zu haben, dass eine totale Außenseitermedizin, wie sie die Akupunktur vor 30 Jahren war, sich zunehmend in der Veterinärmedizin etabliert, sowohl in der Wahrnehmung durch die Tierbesitzer, als auch unter den Tierärzten. Es ist eine Frage der Zeit, wann sich auch die Hochschulen mit der Thematik auseinandersetzen müssen, was mir schon immer ein dringendes Bestreben war, denn erst die allgemeine Akzeptanz an den Universitäten wird der Akupunktur und auch der Laserakupunktur den Stellenwert in der Tiermedizin bescheren, der ihr von ihrer außerordentlichen Wirksamkeit her gebührt – im Interesse unserer Patienten.

Als Autor freut es mich natürlich auch, dass dem Buch 12 Jahre nach seinem Erscheinen immer noch großes Interesse entgegengebracht wird und, so kann man vielleicht sagen; sich als „Standardwerk der Laserakupunktur“ etablieren konnte.

Uwe Petermann, Sommer 2016

Vorwort zur 2. Auflage

Es war eine große Freude, als ich einen Anruf vom Verlag erhielt, dass bereits die zweite Auflage der „Kontrollierten Akupunktur für Hunde und Pferde“ vorbereitet werden müsse. So machte ich mich daran, neben einigen kleinen Korrekturen und Verbesserungen vor allem noch viele interessante, lehrreiche Fallbeispiele vom Hund und vom Pferd aus der aktuellen Praxis hinzuzufügen. Einige Passagen wurden komplett neu erarbeitet. Viele neue Gedanken, Erklärungen und Erfahrungen fanden zusätzlich den Weg in dieses neue Buch.

Aussagekräftige Bilder wurden eingefügt und viele alte Bilder konnten in besserer Qualität erstellt werden. Ich wünsche mir, dass diese 2. Auflage meines Buches mit dem neuen Titel „Kontrollierte Laser-Akupunktur für Hunde und Pferde“ auf ungebrochenes Interesse und ebenso großen Zuspruch stößt wie die erste.

Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, wünsche ich viel Spaß und noch mehr Erkenntnis beim Lesen und viel Freude bei der Erprobung und Anwendung der einen oder anderen Idee, die Sie für Ihr Behandlungskonzept verwenden können. Ihren Tierpatienten wünsche ich eine möglichst schnelle und nach ganzheitlichen Gesichtspunkten vollständige Genesung.

Melle, im März 2011

Uwe Petermann

Vorwort zur 1. Auflage

Nachdem ich dieses Buch nun über einen Zeitraum von 4 Jahren endlich fertiggestellt habe, schreibe ich diese Zeilen quasi als Abschluss und im Rückblick. Wenn ich vor 16 oder 17 Jahren dieses Buch zu lesen bekommen hätte und all die Dinge lese, die jemandem mit der Materie nicht Vertrauten zunächst doch recht fragwürdig erscheinen mögen, wäre ich nicht sicher, ob ich nicht auch zu denjenigen gezählt hätte, die ich jetzt vielleicht etwas hochnäsig als unwissende Skeptiker bezeichnen würde. Ich meine hiermit diejenigen, die eine Sache vehement ablehnen, ohne sie zu kennen. Nun bin ich aber sehr dankbar, dass mich ein Freund vor 17 Jahren fast gegen meinen Willen in die Akupunktur hineingestoßen hat, ich das Glück hatte, gute Lehrmeister zu haben und auch noch eine gehörige Portion „Anfängerglück“, welches notwendig ist, um sich selbst zu überzeugen. All die Dinge, die ich in diesem Buch vorstellen werde, sind für mich inzwischen zur Selbstverständlichkeit geworden und an deren Wahrheit besteht für mich aufgrund des in dieser Zeit von anderen Menschen Gelernten und aus der eigenen Erfahrung heraus nicht auch nur der geringste Zweifel.

Ich freue mich über ein ständig zunehmendes Interesse an der Akupunktur. Ich denke, dass einige oder sogar viele Kolleginnen und Kollegen mit sehr viel Skepsis zu diesem Thema behaftet sind, aber dennoch etwas Näheres darüber erfahren wollen. Das ist auch in Ordnung so, denn nur wer sich informiert hat, kann auch mitreden bzw. sich eine Meinung bilden. Es wäre erfreulich, wenn dieser Grundsatz häufiger berücksichtigt würde.

Uwe Petermann, 2004

Geleitwort Are Thoresen

Dear Reader,March 2003 I got the first out-print of Uwe Petermann’s book “Kontrollierte Akupunktur bei Hund und Pferd” on my desk, and now in 2011 the second edition is presented. This book has impressedme highly. In this book he shows his fellow veterinarians two important and unfortunately neglected medical systems, originally discovered and developed by

doctor Paul Nogier in 1952,

doctor Ferdinand Hunecke in 1928.

Dr. Paul Nogier, who worked in Lyon, founded the western ear-acupuncture tradition, and led it into a complete auriculo-medical system. In his first years as an auriculo-acupuncturist, he only searched for painful spots in the ear, and obtained good results in treating those.

But he was convinced that in just finding the painful spots, he merely discovered or diagnosed excessive states and painful areas of the body, and he completely missed the cause of the excess, the cause of the pain, which he realized must be deficient processes or functions.

After this discovery and realization, his success was even greater, and he became with time considered as one of the most genial doctors of the 20th century.

Dr. Ferdinand Hunecke discovered in 1928 that injection of a local anaestetic in or around a previous trauma could eliminate the negative effects of the trauma, and take away the symptoms that originate in this trauma.

Dr. med. vet. Uwe Petermann is today one of the leading veterinarians who is able to take these proud and important traditions into the veterinary field, and hemay be considered as amixture of the two great doctors described above. He is one of the greatest advocates of using the pulse when diagnosing disease in animals. Without use of the pulse it is very difficult to go beyond the symptomatic treatment of diseases.

This book also takes the neural therapeutic tradition derived from Hunecke into the veterinary field. To find the “Störfeld”, it is often necessary to use the pulse.

To give the knowledge of the pulse and the neural therapy to his veterinary colleagues, is today of the utmost importance. Without these two methods, we will stand in front of the animal without the possibility to find the deficient process, and the possible blockage of earlier wounds and trauma leading to this deficiency.

The book also shows us by numerous examples how this may be done in practice, and how we by this may relieve our animals from their symptoms of disease. In using these systems in his vast practical work, writing and speaking about them, he has given his colleagues new and important tools in their work.

I welcome this book, and wish that colleagues who are unfamiliar with deficiency and causal treatment, or just search for painful spots and areas, will read it, and thus will be given the opportunity to develop further into the wonderful land that Uwe shows us.

Re, 16 October 2010Are Thoresen DVM

Geleitwort Emiel van den Bosch

Congratulations to this 2nd edition of your book, Dr. Uwe Petermann.

This 2nd edition proves the value of your work and the interest of many colleagues and animal owners in your approach of acupuncture and laser therapy. On several occasions I was able to follow your demonstrations of RAC controlled laser acupuncture. I am glad we can now all read and study your approach to Traditional Chinese Medicine.

In this book I found a clear introduction to classical acupuncture and points and meridians location in horses and dogs. But even more important is the approach of a real laser specialist like Dr. Uwe Petermann to acupuncture. He combines modern top of the art laser therapywith the knowledge of Dr. Nogier, the use of the changes in the pulse to diagnose and to treat his patients.

This book contains a clear scientific explanation on laser technology and its action on tissues. Direct therapeutic action of the laser is described on injuries and local inflammation, but also how the laserbeam stimulates the acupuncture point.

RAC and Dr. Nogier’s pulse diagnose are explained from beginners level on, so we can really start to use this tool in our practice. What is more unusual for an acupuncture book, mainly used in “Neuraltherapie”, is the discussion of “Störfelder”, a pathology that is unknown to many acupuncturists, and the cause of many problems in therapy.

What the reader will enjoy most are all the cases that are demonstrated in this book, the proof that Dr. Uwe Petermann’s method of therapy is successful in many patients.

Thank you Uwe for sharing your knowledge and healing arts with us all.

Emiel van den Bosch DVM

Presisdent of BEVAS IVAS certified acupuncturist A friend forever.

Geleitwort Prof. Dr. Frank R. Bahr

Ich beglückwünsche den Kollegen Uwe Petermann zu der 2. Auflage seines Lehrbuches über „Kontrollierte Akupunktur“. Der Erfolg des Buches zeigt, welch großes Interesse an diesem modernen Akupunkturverfahren besteht.

Auch wenn das Buch natürlich in erster L inie für Tierärzte geschrieben wurde, scheint es offensichtlich auch für die übrigen Mediziner und vermutlich sogar zahlreiche Tierbesitzer durchaus sehr lehrreich und interessant zu sein.

Die gesamte Akupunktur ist universell für den Menschen und alle Tierarten anwendbar, sodass sich nahezu alle Erfahrungen aus der Humanakupunktur auf das Tier und umgekehrt auch vom Tier auf den Menschen übertragen lassen.

Fast alle erdenklichen Krankheitsbilder sind mit ihrer kompletten Vorgehensweise in der Akupunktur mit vielen Bildern anhand von konkreten Fallbeispielen dokumentiert worden. Es wurde großer Wert auf eine auch für den westlich denkenden Mediziner verständliche und nachvollziehbare Erklärung der klassischen Akupunktur gelegt. Dadurch ist die Symbiose von traditioneller und moderner, kontrollierter Akupunktur sehr anschaulich gelungen. Hierzu tragen sicherlich auch die zahlreichen farbigen Fotos von beeindruckenden Therapieergebnissen sowie Zeichnungen und Meridianmappen bei.

Außerdem sind erstmalig die Meridianverläufe nicht nur nach vergleichend anatomischen Gesichtspunkten vom Menschen auf das Tier übertragen worden, sondern – und das ist bisher in der Tierakupunktur einzigartig – mit den spezifischen Laser-Meridianfrequenzen und der Resonanz zu Blütenessenzen konkret beim Tier über die RAC/VAS-Tastung ermittelt worden.

Ich wünsche dem Buch weiterhin viel Erfolg.

München, 2010

Prof. mult. h. c./China Dr. Frank R. BahrGründer und langjähriger Vorsitzender der Deutschen Akademie für Akupunktur (DAA) und der Europäischen Akademie für Akupunktur (EAA), Vorsitzender der Europäischen Akademie für Traditionelle Chinesische Medizin (EATCM)

Abkürzungsverzeichnis

3E 

3-Erwärmer

ACTH 

adrenokortikotropes Hormon

ADP 

Adenosin-5‘-diphosphat

AS 

Augensalbe

ATP 

Adenosin-5‘-triphosphat

AV 

arteriovenös

Bl 

Blase

BWS 

Brustwirbelsäule

zervikales spinales Segment

COB 

chronisch-obstruktive Bronchitis

COPD 

Chronic Obstructive Pulmonary Disease (syn. chronisch-obstruktive Bronchitis)

CT 

Computertomografie

CW 

continuous wave

DAA 

Deutsche Akademie für Akupunktur und Aurikulomedizin

Di 

Dickdarm

DMPS 

Dimercaptopropansulfonsäure

Dü 

Dünndarm

FK 

Funktionskreis

FMN 

Flavinmononukleotid

fMRT 

funktionelle Magnetresonanztomografie

fTCD 

funktionelle transkranielle Dopplersonografie

GaAlAs 

Gallium-Aluminium-Arsenid

GaAs 

Galliumarsenid

Gb 

Gallenblase

GERAC 

German Acupuncture Trials

He 

Herz

HD 

Hüftgelenkdysplasie

HWS 

Halswirbelsäule

Hz 

Hertz

KG 

Konzeptionsgefäß

KS 

Kreislauf-Sexualität-Meridian (auch: Perikard-Meridian)

kW 

Kilowatt

Le 

Leber

LG 

Lenkergefäß

LLLT 

Low Level Laser Therapy

Lu 

Lunge

LWS 

Lendenwirbelsäule

Molar

Ma 

Magen

MGO 

Meisterpunkt gegen Oszillation

MP 

Milz-Pankreas

MPP 

mittlerer pathologischer Punkt

MRSA 

Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus

mV 

Millivolt

mW 

Milliwatt

Nervus

Ni 

Niere

nm 

Nanometer

NNR 

Nebennierenrinde

OCD 

Osteochondrosis dissecans

PA 

Periodische Augenentzündung

PE 

Prostaglandin E

PGO 

persönlicher Punkt gegen Oszillation

RAC 

Reflex auriculo-cardiale

SEP 

somatosensibel evozierte Potenziale

TCM 

Traditionelle Chinesische Medizin

Th 

thorakales spinales Segment

TMM 

tendomuskuläre Meridiane

TPP 

tiefer pathologischer Punkt

Vena

VAS 

vascular autonomic sign (vaskuläres autonomes Signal)

Watt

Inhaltsverzeichnis

Vorwort zur 3. Auflage

Vorwort zur 2. Auflage

Vorwort zur 1. Auflage

Geleitwort Are Thoresen

Geleitwort Emiel van den Bosch

Geleitwort Prof. Dr. Frank R. Bahr

Abkürzungsverzeichnis

Teil I Einleitung

1 Erkenntnis, Wissenschaft und Akupunktur

1.1 Wissenschaftliche Untersuchungen zur Akupunktur

1.2 Aufbau des Buches

1.3 Behandlung chronischer Erkrankungen bei Hunden und Pferden mit kontrollierter Laserakupunktur

Teil II Einsteigerstufe

2 Geschichte der Veterinärakupunktur

2.1 Veterinärakupunktur in China begann vor 3000 Jahren

2.2 Standortbeschreibung

3 Ganzheitliche Betrachtung des Patienten in der Akupunktur

3.1 Motorische Fehleinstellungen durch radikuläre Reizungen

3.2 Ganzheitliche Betrachtung des Patienten

3.3 Akupunktur als Regulationstherapie

4 Persönliche Erfahrungen bei der Akupunkturbehandlung verschiedener Erkrankungen

4.1 Indikationen

5 Prinzipien der TCM

5.1 Ying und Yang

5.2 Die 5 Wandlungsphasen

5.3 Die 8 Leitkriterien

5.4 Einordnen der Meridiane in das traditionelle chinesische Gedankengerüst

6 Akupunkturpunkte und Meridiane

6.1 Akupunkturpunkte bei Hund und Pferd

6.2 Wandlungsphase Metall (Lunge, Dickdarm)

6.2.1 Lungenmeridian

6.2.2 Dickdarmmeridian

6.3 Wandlungsphase Erde (Magen, Milz-Pankreas)

6.3.1 Magenmeridian

6.3.2 Milz-Pankreas-Meridian

6.4 Wandlungsphase Feuer (Herz, Dünndarm, Kreislauf-Sexualität, 3-Erwärmer)

6.4.1 Herzmeridian

6.4.2 Dünndarmmeridian

6.5 Wandlungsphase Wasser (Blase, Niere)

6.5.1 Blasenmeridian

6.5.2 Nierenmeridian

6.6 Wandlungsphase Feuer (Kreislauf-Sexualität/3-Erwärmer)

6.6.1 Kreislauf-Sexualität-Meridian

6.6.2 3-Erwärmer-Meridian

6.7 Wandlungsphase Holz (Leber, Gallenblase)

6.7.1 Gallenblasenmeridian

6.7.2 Lebermeridian

6.7.3 Unpaare Meridiane

6.7.4 Lenkergefäß (Du Mai)

6.7.5 Konzeptionsgefäß (Ren Mai)

6.8 Die außerordentlichen Meridiane

6.8.1 Das Gefäß der breiten Bahn (Chong Mai)

6.8.2 Das Haltegefäß des Yin (Yinwei Mai)

6.8.3 Das Haltegefäß des Yang (Yangwei Mai)

6.8.4 Das Gürtelgefäß (Dai Mai)

6.8.5 Aufsteigendes Yin-Gefäß (Yinchiao Mai)

6.8.6 Aufsteigendes Yang-Gefäß (Yangchiao Mai)

6.9 Die tendomuskulären Meridiane

6.10 Einfache Behandlungskonzepte

6.10.1 Shu-Mo-Behandlung

6.10.2 Regel der gekoppelten Meridiane

6.10.3 Ehemann-Ehefrau-Regel

6.10.4 Mittag-Mitternacht-Regel

6.10.5 Mutter-Sohn-Regel (Sheng Zyklus)

6.10.6 Die Behandlung über die tendomuskulären Meridiane und die Ting-Punkte

6.10.7 Die Behandlung über die Stammmuskeln (Stammsehnen, Ancestral Sinews, Zong Jin)

6.11 Besondere Akupunkturpunkte

7 Wesen der Akupunktur als Regulationstherapie

7.1 Der Akupunkturpunkt

7.2 Wirkung der Akupunktur

7.3 Auffinden der aktiven Akupunkturpunkte durch die RAC-Pulskontrolle

8 Akupunktur bei einfach zu behandelnden Erkrankungen

8.1 Erkrankungen des Bewegungsapparats

8.1.1 Wirbelsäulen- und Rückenprobleme

8.1.2 Tying up

8.1.3 Akute Lahmheiten, Distorsionen Prellungen

8.1.4 Huflederhautentzündung, akute Rehe

8.1.5 Akute und chronische Tendinitis

8.1.6 Infizierte Gelenk- und Sehnenscheidenentzündungen

8.2 Innere Erkrankungen

8.2.1 Lungenerkrankungen

8.2.2 Kolik, abdominale Schmerzen

8.3 Gynäkologie und Geburtshilfe

8.3.1 Gynäkologie

8.3.2 Geburtshilfe

8.4 Entzündungen

8.4.1 Nabelentzündungen und Urachusfisteln

8.4.2 Wundheilung

8.4.3 Abszessheilung und Phlegmonen

8.5 Augenerkrankungen

8.5.1 Ulcus corneae

8.6 Herz-Kreislauf-Erkrankungen

8.6.1 Kreislaufversagen und Schock

8.7 Lokale Lasertherapie als idealer Einstieg in die Akupunktur

Teil III Fortgeschrittenenstufe

9 Traditionelle chinesische Akupunktur im Vergleich zur modernen westlichen Medizin

9.1 Die Wandlungsphasen

9.1.1 Holz

9.1.2 Feuer

9.1.3 Erde

9.1.4 Metall

9.1.5 Wasser

9.2 Die 8 Leitkriterien

9.2.1 Yin- oder Yang-Krankheit

9.2.2 Außen- oder Innen-Krankheit

9.2.3 Kälte- oder Hitze-Erkrankung

9.2.4 Leere- oder Fülle-Erkrankung

9.3 Die Funktionskreise (Meridiane)

9.3.1 FK Lunge und Dickdarm

9.3.2 FK Milz-Pankreas und Magen

9.3.3 FK Herz, Dünndarm, Perikard und 3-Erwärmer

9.3.4 FK Niere und Blase

9.3.5 FK Leber und Gallenblase

9.4 Entstehung von Krankheiten

9.4.1 Klima-/Reizüberflutung

9.5 Meridianfolge und Maximalzeiten

10 Lasertherapie und Laserakupunktur

10.1 Anwendungsbereiche von Lasern

10.2 Low Level Laser Therapy

10.2.1 Funktion des Diodenlasers

10.2.2 Dauerstrichlaser

10.2.3 Impulslaser

10.2.4 Untersuchungsergebnisse zu den Wirklungsmechanismen des Therapielasers

11 Kontrollierte Akupunktur

11.1 Ursachenbehandlung mittels RAC

11.2 Grundlagen der Arbeitshypothesen

11.2.1 Elektromagnetische Energie

11.2.2 Wärmeenergie

11.3 Die Systematik

12 Der Untersuchungsgang

12.1 Krankheitsursachen aufdecken mit der RAC-Diagnostik

12.2 Voruntersuchung

12.2.1 Oszillation

12.2.2 Inversion

12.2.3 Lateralitätsinstabilität und Lateralitätsbestimmung

12.3 Diagnostik

12.3.1 Tiefe Gewebeschicht

12.3.2 Mittlere Gewebeschicht (MPP)

12.3.3 Oberflächenschicht

13 Indikationen für die kontrollierte Akupunktur

13.1 Fallbeispiele

13.2 Wundheilung

13.2.1 Fallbeispiele Wundheilung

13.3 Postoperative Wundversorgung

13.4 Entzündungen

13.4.1 Traumatische Entzündung

13.4.2 Infizierte lokale Entzündung

13.4.3 Abszessreifung

13.5 Orthopädie

13.5.1 Wirbelsäulenläsion

13.5.2 Lahmheit

13.5.3 Hufrehe beim Pferd

13.6 Innere Erkrankungen

13.6.1 Nierenerkrankungen

13.6.2 Lebererkrankungen

13.6.3 Magen-Darm-Erkrankungen

13.6.4 Herz-Kreislauf-Erkrankungen

13.6.5 Chronische Sinusitis

13.7 Neurologie

13.7.1 Fallbeispiele Neurologie

13.8 Augenerkrankungen

13.8.1 Fallbeispiele Augenerkrankungen

13.9 Gynäkologie und Geburtshilfe

13.9.1 Fallbeispiele Gynäkologie und Geburtshilfe

Teil IV Expertenstufe

14 Der Weg zur kausalen Behandlung

14.1 Ganzheitliche Diagnostik

14.2 Adaptationssyndrom nach Selye

14.3 Der Pool an Adaptationsenergie

14.3.1 Welche Einflüsse sind nun für den aktuellen Füllungszustand des Pools verantwortlich?

14.4 Möglichkeiten zur Ausbalancierung

14.4.1 Energiezufuhr

14.4.2 Ausleitung von Belastungen

15 Störherde

15.1 Störherddiagnostik und -therapie

15.2 Was ist ein „Störherd“?

15.2.1 Welche Erkrankungen sind häufig störherdbedingt?

15.3 Systematik zum Auffinden von Störherden mithilfe der kontrollierten Akupunktur

15.3.1 Störherdfindung durch die Techniken der kontrollierten Akupunktur

15.3.2 Der Störherdhinweispunkt der mittleren Gewebeschicht

15.3.3 Hochvolttechnik der tiefen Gewebeschicht

15.3.4 Verdeckte Zahnstörherde

15.3.5 Belastungen als übergeordnete Störungen und ihre Diagnostik und Therapie über die Oberflächenschicht

16 Arbeit mit lokalen Resonanzphänomenen

16.1 Wichtige Punkte der Ohr- und Körperakupunktur und ihre Resonanzblüten

16.2 Resonanzen von Blütenessenzen zu bestimmten Akupunkturpunkten

16.2.1 Bach-Blüten

16.2.2 Kalifornische Blütenessenzen

16.2.3 Australische Buschblüten

16.3 Allgemeine Resonanz des Organismus

16.3.1 Die Verfahren der Medikamententestung über pathologischen Punkten

16.3.2 Testung von Bach-Blüten und Kalifornischen Blütenessenzen

16.4 Medikamententestung und Untersuchung schädigender bzw. positiver Wirkungen auf den Organismus mit dem Polarisationsfilter

16.4.1 Arbeit mit dem Polarisationsfilter

16.4.2 Untersuchung pathologischer Punkte und Areale mit dem Polarisationsfilter

16.4.3 Untersuchung von Noxen

17 Therapie störherdbedingter Erkrankungen

17.1 Der antioszillatorische Punkt oder Meisterpunkt gegen (jegliche) Oszillation

17.2 Innere Erkrankungen

17.2.1 Lungenerkrankungen

17.2.2 Chronisch-obstruktive Bronchitis (COPD)

17.2.3 Kastrationsnarben und Samenstrangfisteln

17.2.4 Herz-Kreislauf-Erkrankungen

17.2.5 Kolik des Pferdes

17.2.6 Cushing beim Pferd

17.3 Orthopädie

17.3.1 Rückenerkrankungen

17.3.2 Lahmheit

17.4 Neurologie

17.4.1 Fallbeispiel Neurologie

17.5 Augenerkrankungen

17.5.1 Fallbeispiele Augenerkrankungen

17.6 Hauterkrankungen

17.6.1 Fallbeispiele Hauterkrankungen

17.7 Geriatrie

17.7.1 Fallbeispiel Geriatrie

17.8 Ausblick

17.8.1 Danksagung

Teil V Anhang

18 Meridiantafeln

19 Literatur

20 Informationen und Adressen

21 Bezugsquellen

Autorenvorstellung

Anschriften

Sachverzeichnis

Impressum

Teil I Einleitung

1 Erkenntnis, Wissenschaft und Akupunktur

1 Erkenntnis, Wissenschaft und Akupunktur

1.1 Wissenschaftliche Untersuchungen zur Akupunktur

Sprich das, was du als wahr erkannt hast, gelassen und klar aus,

und höre anderen Menschen zu, (...) denn auch sie haben etwas zu sagen.

(aus „Desiderata“: Die Lebensregeln von Baltimore)

Erkenntnis ist nicht allein durch Zuhören zu gewinnen. Erkenntnis erwächst, wenn man neuen Ideen nachgeht und versucht, sie selbst umzusetzen, denn erst in der selbstständigen Umsetzung der Idee entsteht ein wirklicher Lernprozess.

Dieser geht zwar von der Grundlage des auf einer Fortbildung Gehörten oder in einer Veröffentlichung Gelesenen aus, aber erst durch die eigenen Ausführungen und das Ausprobieren beginnt der Weg zum Erlangen von Erkenntnis.

Ein wichtiger Faktor ist die durch das eigene Ausprobieren resultierende Erfahrung. Erfahrung mit der Erkundung der neuen Ideen kann eine gute, aber auch eine schlechte Erfahrung sein. Im positiven Fall ist davon auszugehen, dass die neue Idee funktioniert und sie im Wesentlichen korrekt angewendet wurde. Dies wird in der Regel zu einer weiteren und intensiveren Beschäftigung mit der neuen Idee und einer zunehmenden Wissbegierde führen. Im negativen Fall ist die Frage zu stellen, ob nun die neue Idee falsch oder unbrauchbar ist, oder ob bei der Umsetzung aufgrund mangelnder Erfahrung oder wegen Verständnisschwierigkeiten Fehler gemacht wurden, die den Misserfolg, der zur schlechten Erfahrung geführt hat, verursacht haben. Auf jeden Fall steht fest, dass die Erkenntnis nur mit zunehmender Erfahrung und zunehmendem, erlernten „Fremdwissen“ wächst. Erst mit dieser aus Erfahrung gewonnenen Erkenntnis ist es möglich, eine neue Idee zu beurteilen.

Zunehmende Erkenntnis ist Wissenschaft im ursprünglichen Sinn, da hier im eigentlichen Wortsinn Wissen geschaffen wird.

Ist allerdings keine Neigung vorhanden, sich neuen Ideen zuzuwenden, weil sie fremd erscheinen oder von dem mehrheitlich akzeptierten Wissen abweichen, wird niemals die nötige Erkenntnis erlangt werden, die für eine Beurteilung der neuen Idee unerlässlich ist. Urteilsfähigkeit ist also nur auf der Basis von Erkenntnis gegeben.

Nach der allgemein zugänglichen, zweifelsfrei vorliegenden Erkenntnis über die hervorragende Wirksamkeit der Akupunktur halte ich es daher für die Pflicht eines jeden Mediziners, sich mit diesen Erkenntnissen auseinanderzusetzen, da sie nach heutigem Wissensstand für die Medizin außerordentlich relevant sind. Auch bin ich der Meinung, dass es an der Zeit ist, die Trennung von Akupunktur und etablierter Medizin zu überwinden und die Akupunktur in das Gesamtkonzept einer modernen Medizin zu integrieren. Das bedeutet nicht, dass jeder die Akupunktur in seiner Therapie anwenden soll. Aber jede Tierärztin und jeder Tierarzt sollten wissen, in welchen Fällen mit der Akupunktur therapeutische Möglichkeiten bestehen, die der konventionellen Medizin überlegen sind, genauso wie die Tierärztin und der Tierarzt, die Akupunktur betreiben, sich darüber klar sein sollten, wo die Grenzen dieser Therapie liegen.

Die Ablehnung der Akupunktur wird vor allem damit begründet, dass ein wissenschaftlicher Nachweis der Akupunkturwirkung angeblich nicht vorhanden ist und diese „angebliche“ Akupunkturwirkung lediglich durch Einzelfallstudien dokumentiert wird. Die Einzelerfolge werden dann gern mit Placebowirkung und Spontanheilung erklärt. Diese Haltung kann heute nicht mehr akzeptiert werden, da die Wirkmechanismen und auch die Wirksamkeit der Akupunktur inzwischen durch zahlreiche wissenschaftliche Studien belegt werden. Hier sollen nur beispielhaft einige wenige, dafür aber eindeutige Studien angesprochen werden.

Die wohl umfangreichste und weltweit größte Wirksamkeitsstudie in der Akupunktur ist die GERAC-Studie ▶ [45] (German Acupuncture Trials), die mehr als 3600 Patienten in einer randomisierten, kontrollierten, verblindeten Studie und mehr als 300000 Patienten in einer unverblindeten Kohortenstudie umfasste. Der eine Teil der Patienten wurde an tatsächlichen Akupunkturpunkten behandelt (Verum-Akupunktur), der andere Teil an Nicht-Akupunkturpunkten, aber in der Nähe der richtigen Punkte (Sham-Akupunktur). Die Akupunktur bestand dabei in einer sehr einfachen standardisierten Punkteauswahl. In der Sham-Akupunktur wurden zwar keine direkten Akupunkturpunkte verwendet, aber Punkte, die im gleichen Segment und im nervalen Einflussbereich des Akupunkturpunktes lagen, sodass nicht wirklich von einer Sham-Akupunktur gesprochen werden kann. Die Standardtherapie bestand aus einer von einem Gremium von Experten ausgesuchten medikamentösen Therapie, die durch eine qualifizierte Physiotherapie ergänzt wurde.

Indikationen für die Untersuchung waren chronische Migräne, chronischer Spannungskopfschmerz, chronischer Kreuzschmerz und Kniegelenkarthrose.

Das Ergebnis der Studie war für die Standardtherapie niederschmetternd. Obwohl die Akupunktur auf einem sehr einfachen Niveau durchgeführt worden war, zeigte sie bei allen untersuchten Erkrankungsgruppen eine mehr als doppelt so hohe Wirksamkeit wie die konventionelle Therapie. Sogar die Sham-Akupunktur, bei der nur das nervale Einflussgebiet des Akupunkturpunktes genadelt wurde, hatte noch einen wesentlich besseren Effekt als die Standardtherapie.

Bei einer Studie dieses Ausmaßes ist somit zumindest bei den im Test überprüften Schmerzzuständen eine eindeutige Überlegenheit der Akupunktur bewiesen worden. Wesentlich bessere Ergebnisse lassen sich darüber hinaus erzielen, wenn anstelle einer standardisierten stereotypen Therapie eine individuelle Behandlung durchgeführt werden kann.

In der kontrollierten Akupunktur ist gerade diese individuelle Therapie von wesentlicher Bedeutung. Hier wird sehr intensiv nach möglichst vielen Faktoren gesucht, die ursächlich zur Krankheitsentstehung beigetragen haben. Diese werden ebenfalls berücksichtigt und können im Sinne einer ganzheitlichen, den gesamten Patienten und nicht nur das Symptom sehenden Behandlung therapiert werden.

Die GERAC-Studie ist für die sogenannte „Scientific Community“ als Beweis für die Akupunkturwirkung von eminenter Bedeutung, wobei sich unabhängig von dem oben Gesagten noch die Frage nach einem eventuellen Suggestionseffekt stellt. Eine Suggestionswirkung kann allerdings durch weitere moderne, doppelt verblindete, wissenschaftliche Untersuchungen, die an verschiedenen medizinischen Hochschulen durchgeführt wurden, eindeutig widerlegt werden. Diese Studien schließen einen Suggestionseffekt als wesentlichen Faktor bei der Akupunkturwirkung mit absoluter Sicherheit aus.

In einer Doppelblindstudie fand eine Untersuchung der Reaktion auf Lasernadelakupunktur mit den objektiven Messmethoden der funktionellen transkraniellen Dopplersonografie (fTCD) sowie der funktionellen Magnetresonanztomografie (fMRT) statt ▶ [33]. Es wurden Verum- und Sham-Akupunktur verglichen. Weder die Untersucher noch die Patienten wussten, ob der Laser bei der Behandlung eingeschaltet war. Nur bei der Gruppe, in der die Verum-Akupunktur getestet wurde, zeigten sich Veränderungen der Gehirndurchblutung in den zugehörigen Arealen, bei der Placebogruppe (Sham-Akupunktur) nicht. Damit konnte bewiesen werden, dass die Suggestion bei der Akupunkturwirkung keine Rolle spielt.

In einer anderen Doppelblindstudie wurde der Effekt der Akupunkturwirkung mit funktioneller Magnetresonanztomografie (fMRT) untersucht ▶ [76]. Des Weiteren wurde eine Verum-Akupunktur gegenüber einer Sham-Akupunktur doppelt verblindet getestet. Hier wurden eindeutige Sham-Punkte gewählt, die nicht im Segment und im Einflussbereich des wahren Akupunkturpunktes lagen. Auch diese Studie belegte, dass Veränderungen der Gehirnaktivität in den zugehörigen Arealen nur bei der Verum-Akupunktur-Gruppe auftraten, bei der Placebogruppe jedoch nicht.

In einer weiteren Doppelblindstudie am Universitätsklinikum Jena ▶ [40] wurden bei narkotisierten Freiwilligen die von gesetzten Schmerzreizen erzeugten sogenannten evozierten Potenziale (SEP) im Gehirn gemessen. Die Überprüfung erfolgte bei akupunktierten und nicht akupunktierten Probanden und auch hier wurden Veränderungen der evozierten Potenziale nur bei akupunktierten Testpersonen nachgewiesen.

Diese Studien beweisen somit, dass Suggestion bei der Schmerzunterdrückung durch Akupunktur keine Rolle spielt und die Akupunktur als Therapie eine eindeutige Wirkung zeigt. Die Unkenntnis dieser und vieler anderer Studien darf daher nicht mehr dazu führen, den Vorwurf der Unwissenschaftlichkeit der Akupunktur weiterhin aufrechtzuerhalten.

Die Medizinwissenschaft leidet unter der Tatsache, dass sie streng genommen keine Naturwissenschaft wie die Physik, die Chemie oder die Biologie ist, da ihr das in der Naturwissenschaft essenzielle Kriterium der Prognostizierbarkeit fehlt. Das heißt, dass ein Ereignis, z. B. der Ausgang einer Erkrankung oder die Beeinflussung eines Krankheitsverlaufs durch eine Therapie, nur mit einer vagen Wahrscheinlichkeit, aber in keinem Fall konkret vorausgesagt werden kann. Mit standardisierten Untersuchungsverfahren wird versucht, dieses Manko so weit wie möglich auszugleichen, ohne es aber abstellen zu können. Trotz aller Bemühungen, hierdurch zu objektiven Aussagen zu kommen, gelingt dies manchmal nur sehr unzureichend, selbst wenn die Standards sehr hoch gesetzt werden.

Selbstverständlich sind in der Medizin möglichst strenge Beurteilungskriterien für die Wirksamkeit von Behandlungsverfahren notwendig, aber das sollte nicht zu dem Glauben führen, dass die auf diese Art ermittelten Daten über jede Skepsis erhaben sind. Durch die Auswahl der Randomisierung, die Festlegung und Ausklammerung von „Non-Respondern“ und die Wahl der Markierungen in der Ausgrenzung der Randgruppen in der Gauß’schen Normalverteilung sind selbst bei hohen Standards Interpretationsmöglichkeiten gegeben. Auch kann sich kein Untersucher von einer gewissen Voreingenommenheit völlig freisprechen. Die Goldstandards sollen hiermit nicht verunglimpft werden, da es zurzeit keine besseren gibt, es soll jedoch aufgezeigt werden, dass sie nicht unfehlbar sind.

Die Medizin lässt sich allerdings auch unter Berücksichtigung der Annahme, dass sie nicht alle Wissenschaftskriterien erfüllt, da die Wissenschaftssäule der Prognostizierbarkeit fehlt, nicht als pures Handwerk betrachten – ohne das Handwerk abwerten zu wollen. Hier bietet sich als Abgrenzung zum Handwerk der Begriff der „ärztlichen Kunst“ an. Die Entscheidung darüber jedoch, welche therapeutischen Verfahren zur „ärztlichen Kunst“ zählen, sollte nach meinem Dafürhalten von der gesamten Ärzteschaft und nicht allein von der Hochschule getroffen werden.

Etwa 40000 Ärzte und 1000 Tierärzte beschäftigen sich mehr oder weniger intensiv mit der Akupunktur und wenden sie als Therapie bei ihren Patienten an. Es wäre wünschenswert, dass alle Mediziner in respektvoller Art miteinander umgehen und „Wissenschaftler“ und „Erfahrungsmediziner“ einen Schritt aufeinander zugehen, denn es gibt nichts Wertvolleres als eine lebenslange Erfahrung!

Warum wird nicht ein genauer und vorurteilsfreier Blick auf das geworfen, was die ganzheitliche Medizin zu sagen hat? Warum werden keine wissenschaftlichen Artikel aus der ganzheitlichen Medizin – denen zweifelsfrei auch die klare Prognostizierbarkeit fehlt – zur Veröffentlichung in tierärztlichen Magazinen zugelassen, wenn sie klare Erkenntnisse aufzeigen, auch wenn sie nicht dem Goldstandard der Medizinwissenschaft entsprechen? Auch epidemiologische Studien, die einfach nur die subjektiven Befindlichkeiten vor oder nach einem Behandlungsverfahren, z. B. der Akupunktur, aufzeigen, sind enorm aussagekräftig, wenn sie auf eine größere Zahl von Patienten zurückgreifen können.

Es ist nicht im Sinne einer Weiterentwicklung der ärztlichen Kunst, wenn den Kolleginnen und Kollegen, die diese Kunst ausüben, ein wesentlicher Teil derselben vorenthalten wird. Interessante und lehrreiche Fallbeispiele, an denen auch im Einzelfall deutliche Wirkungen zu erkennen sind, und erst recht Studien mit großen Patientenzahlen haben eine größere Evidenz als manche randomisierte Doppelblindstudie mit relativ geringen Ergebnissen, vor allem dann, wenn diese Ergebnisse sehr deutlich ausfallen. Wenn es darum geht, Studien für die Veröffentlichung auszuwählen, werden solche, die Sachverhalte ehrlich und gewissenhaft aufzeigen, leicht von oberflächlichen und mit mangelndem Sachverstand durchgeführten Untersuchungen zu unterscheiden sein. Schließlich sind Tierärzte mündig und in der Lage, selbst zu entscheiden, ob sie einer solchen Studie ihr Vertrauen schenken und sich für eine ganzheitliche Therapieform interessieren lassen.

Tierärzte können so entscheiden, ob sie diese Erweiterung der tierärztlichen Kunst erlernen und damit neben den etablierten Therapieverfahren eine weitere Option einer therapeutischen Möglichkeit für ihre Patienten zur Hand haben wollen. In die etablierte Medizin integrieren werden sich diese Verfahren ohnehin nur dann, wenn sie für die Praxis relevante Verbesserungen bringen. Und daran besteht nach über 20 Jahren Erfahrung mit der ganzheitlichen Medizin für mich kein Zweifel.

1.2 Aufbau des Buches

Dieses Buch beginnt mit einem kurzen Überblick über die Geschichte der Akupunktur, vor allem der Veterinärakupunktur, und einer Standortbeschreibung dieser Therapieform in der westlichen Medizin. Alle Bereiche der modernen Akupunktur, Körper- und Ohrakupunktur, RAC-kontrollierte Akupunktur und vor allem die Laserakupunktur werden ausführlich abgehandelt. Auch befasst sich das Buch mit der Frage, warum die Akupunktur von den Universitäten immer noch nicht vollständig anerkannt wird.

Es werden alle Erkrankungen bei Pferd und Hund besprochen, die erfolgreich zu behandeln sind. Hierzu gehören insbesondere Rückenprobleme inklusive Lähmungen oder Ataxie, chronische Lahmheiten, chronisch-obstruktive Bronchitis (COPD) bei Hund und Pferd, Kolik, Gynäkologie und Geburtshilfe.

Im Zusammenhang mit der Entwicklung der Akupunktur in der traditionellen chinesischen Denkweise am Beispiel der Entstehung von Meridianen, Akupunkturpunkten und kybernetischen Regelkreisen wie Sheng- und Ko-Zyklus werden die Parallelen zur westlichen Medizin aufgezeigt. Bei Pferd und Hund wird der Verlauf der Meridiane beschrieben, wobei wichtige Punkte in einem Vergleich von moderner mit traditioneller Akupunktur hervorgehoben werden. So entspricht beispielsweise Di 4 als traditioneller Schmerzpunkt dem Thalamuspunkt und somit dem neurophysiologischen Schmerzrezeptionspunkt. Desweiteren werden die zurzeit geltenden wissenschaftlichen Erklärungen über Akupunkturpunkte sowie die neurophysiologische, neurochemische und kybernetische Wirkung der Akupunktur abgehandelt.

Das Buch ist in 3 Wissens- bzw. Erfahrungsstufen gegliedert, die sich in etwa in den Kursstufen meiner Akupunkturkurse für Tierärzte widerspiegeln: die Einsteigerstufe, die Fortgeschrittenenstufe und die Expertenstufe. Auch für die Einsteigerstufe ist es sinnvoll, die ▶ RAC/VAS-Diagnostik zu erlernen, wobei hier immer noch auf die einfachen Punktfindungshilfsmittel wie die Tastung auf Druckdolenz und das elektrische Punktsuchgerät zur Kontrolle und zur Übung zurückgegriffen werden muss. Der tatsächliche Einstieg in die „kontrollierte Akupunktur“ findet in der Fortgeschrittenenstufe statt. Hier wird das komplette Diagnostikverfahren vorgestellt, für das eine sichere RAC/VAS-Pulskontrolle Voraussetzung ist. In der Expertenstufe werden anschließend als „Schlüssel“ zur Therapie der allergischen und chronisch-degenerativen Erkrankungen die Störherddiagnostik und -therapie, die Diagnostik und Therapie der „Umweltbelastungen“ sowie die Konvergenz mit der Homöopathie, der Bach-Blüten-Therapie und der Therapie mit Kalifornischen Blütenessenzen vorgestellt.

1.3 Behandlung chronischer Erkrankungen bei Hunden und Pferden mit kontrollierter Laserakupunktur

Nachdem sich die Akupunktur in der Humanmedizin von der Außenseitermedizin zu einer anerkannten, hocheffektiven Heilmethode entwickelt hat, ist sie auch aus der Tiermedizin nicht mehr wegzudenken. Wie wohl kaum eine andere Therapie versucht die Akupunktur, nicht nur Symptome zu behandeln, sondern immer die Wurzel einer Erkrankung zu suchen und als zentralen Bestandteil der Krankheit mit zu behandeln. Die beeindruckenden Therapieerfolge bei so vielen vorher therapieresistenten Erkrankungen lassen sich vor allem durch die Erkenntnis über Ursachen und Zusammenhänge bei der Krankheitsentstehung erklären.

Kontrollierte Laserakupunktur ist eine Weiterentwicklung der klassischen Akupunktur und weit mehr als nur die Behandlung von Akupunkturpunkten mit mildem Laserlicht anstelle von Nadeln. Laserakupunktur ist eine Synthese zweier Therapien, die jede für sich allein bereits sehr effektiv ist: der Akupunktur und der LLLT (Low Level Laser Therapy), d. h. der lokalen Laserbehandlung von erkranktem Gewebe. Hinzu kommt, dass bei der Auswahl der zu behandelnden Punkte ein vegetativer Reflex des Patienten zu Hilfe genommen wird, der dem Therapeuten Informationen darüber gibt, ob der Punkt eine starke therapeutische Reaktion hervorruft und somit für die Behandlung geeignet ist. Auf diese Weise angewendet, ist die kontrollierte Akupunktur auch ein hervorragendes Diagnostikum.

Die kontrollierte Laserakupunktur ruht auf 4 Säulen. Die 1. und wesentliche Säule ist selbstverständlich die traditionelle Akupunktur, die Körperakupunktur, die ihre Basis in einer Jahrtausende alten Überlieferung und Erprobung hat. Auch diese traditionelle Akupunktur ist inzwischen in ihren Wirkprinzipien wissenschaftlich erforscht und im Wesentlichen verstanden. Hier spielen die Funktionskreise oder Meridiane die wesentliche Rolle. Sie sind für einen reibungslosen Transport des Qi, der Lebensenergie, eines Individuums verantwortlich. Eine moderne Teilvariante dieser Lebensenergie ist das Adenosintriphosphat (ATP), das in den Mitochondrien der Zellen in der Atmungskette bereitgestellt wird. Das ATP wiederum stellt die Energie für alle Lebensvorgänge von der Enzymsynthese bis zur Muskelrelaxation, also für alle energieverzehrenden Prozesse im Körper, bereit.

Bei jeder Erkrankung eines Organismus kommt es zu einer Störung des optimalen Energieflusses des Qi, was die Störung des Gleichgewichts – im traditionellen Sinne zwischen Yin und Yang, im medizinischen Sinne zwischen parasympathischem und sympathischem Nervensystem – zur Folge hat. Ein Beispiel soll dies verdeutlichen: Bei einer Wirbelblockade, z. B. nach einem Trauma, kommt es häufig zu einer Irritation der austretenden (efferenten) Nerven im betroffenen Segment. Dies führt zu einer Kontraktion der innervierten Muskulatur und gleichzeitig auch der betroffenen Blutgefäße. Beides bewirkt synergistisch eine Störung der Perfusion. Die Versorgung mit Sauerstoff und Nährstoffen ist reduziert. Die Bereitstellung von ATP sistiert – der Fluss des Qi ist gestört. Die Muskulatur verhärtet sich weiter und ein Teufelskreis aus Verspannung und Durchblutungsstörung hat seinen Anfang genommen. Darüber hinaus ist dieses Segment zum Beispiel auch für die vegetative Steuerung der Herzfunktion zuständig, die von den zunehmenden Irritationen der Nervenwurzel nicht unbeeinflusst bleibt. Die Folge können vegetative Störungen der Herzfunktion mit unter Umständen lebensbedrohlichen Auswirkungen sein. Dies trifft gleichermaßen auf alle Organe zu.

Ein 2. Pfeiler der kontrollierten Akupunktur ist die Ohrakupunktur. Ein wichtiger Aspekt bei der Ohrakupunktur ist ihre leichte Verständlichkeit für westlich geschulte Mediziner, da sie ihren Ursprung im westlichen Denken hat.

Ihr Begründer, der französische Akupunkturarzt Dr. Paul Nogier, fand empirisch heraus, dass es möglich ist, über Reflexpunkte am Ohr einen direkten Einfluss auf erkrankte Strukturen der Wirbelsäule und des gesamten Bewegungsapparats auszuüben. Als er begann, diese neu gefundenen Punkte am Ohr, die zunächst keinen Zusammenhang mit der bis dahin bekannten klassischen Akupunktur aufwiesen, wie gewohnt mit Nadeln zu stechen, war die Ohrakupunktur geboren. Im Lauf seiner weiteren Arbeit konnte er ein komplettes Abbild des Körpers am Ohr aufdecken, zunächst für die orthopädischen Punkte, d. h. die Wirbelsäule und die Gelenke, sowie die zugehörigen Muskeln und Sehnen, später auch für Organpunkte. Diese Punkte wurden nach ihrer Einflusssphäre benannt: Kniegelenkpunkt, Hüftgelenkpunkt, Punkt des 2. Halswirbels, aber auch Lungenpunkt, vegetativer Herzpunkt, motorischer Herzpunkt, Nierenpunkt usw.

Die neurologischen Zusammenhänge dieser Ohrpunkte mit dem ZNS und der Peripherie lassen sich inzwischen mit der fMRT (funktionelle Magnetresonanztomografie) nachweisen. In Fortführung dieser Idee wurde das Ohr in der Deutschen Akademie für Akupunktur (DAA) unter Leitung von Prof. Bahr weiter erforscht. Es kamen Punkte für Nerven, Ganglien, das Rückenmark, endokrine und exokrine Drüsen und verschiedene Bereiche des Gehirns dazu. In den letzten 20 Jahren habe ich, mehr oder weniger im Gleichschritt mit der Humanmedizin, fast alle diese Lokalisationen auch am Ohr des Hundes und des Pferdes bestimmen und zu übersichtlichen Ohrkarten zusammenfassen können. Diese Punkte können alle nach modernen medizinischen Gesichtspunkten zu therapeutischen Zwecken kombiniert werden, und das mit hervorragendem Erfolg.

Wenn die Ohrakupunktur mit der kontrollierten Akupunktur kombiniert wird, erschließt sich dem Untersucher mit dem Auffinden der aktiven Punkte sozusagen die Krankengeschichte des Patienten mit (fast) allen ihren ursächlichen Zusammenhängen. Im konkreten Fall sieht das so aus, dass über die „kontrollierte Ohrakupunktur“ eine fundierte Lahmheitsdiagnostik durchgeführt werden kann. Das Gleiche gilt auch für die Diagnostik innerer Erkrankungen. Das System ist sehr zuverlässig und in manchen Fällen sogar sensibler als die klinische Diagnostik, die Labordiagnostik und Diagnostik mithilfe bildgebender Verfahren. So können Störungen durchaus schon vor dem Eintreten klinischer Erscheinungen aufgedeckt und prophylaktisch therapiert werden. Die Kombination mit der klinischen Diagnostik zur gegenseitigen Überprüfung und Ergänzung hat sich außerordentlich gut bewährt. Nebenbei werden mit dem Auffinden aktiver Punkte am Ohr gleichzeitig auch die Therapiepunkte aufgezeigt, über deren Reizung mit Laserlicht oder Nadel die vegetative Regulation wieder ins Gleichgewicht und so der Qi-Fluss wieder in Gang gebracht werden kann.

Inzwischen sind auch die Meridiane und traditionellen Akupunkturpunkte auf das Ohr übertragen worden. So ist es möglich, alle notwendigen Punkte am Ohr zu therapieren, ohne von Ohr- auf Körperakupunktur wechseln zu müssen. Noch viel interessanter aber erscheint der Aspekt, dass das traditionelle und das moderne Konzept am Ohr direkt miteinander verglichen werden können. Fast selbstverständlich hat sich hierbei eine völlige Deckungsgleichheit der TCM (Traditionelle Chinesische Medizin) mit der westlichen Medizin gezeigt. Dies ist nicht verwunderlich, denn schließlich beschreiben moderne Medizin und TCM die gleichen Sachverhalte nur aus unterschiedlichen Blickwinkeln und mit unterschiedlichem kulturellem Hintergrund. Vermutlich wird in keiner anderen Therapieform als der Ohrakupunktur so deutlich, wie gut TCM und moderne Medizin miteinander harmonieren.

Vor etwa 20 Jahren habe ich begonnen, entsprechende Ohrkarten zunächst für das Pferd, später auch für den Hund und schließlich noch die Karten für das gesamte Meridiansystem sowie eine Karte der psychischen Punkte am Ohr zu erarbeiten. Somit steht nun die gesamte Bandbreite der Akupunkturdiagnostik auch für Pferde und Hunde zur Verfügung.

Nachdem die sogenannte „Goldakupunktur“ immer mehr an Bedeutung für die Therapie chronisch degenerativer Gelenk- und Wirbelsäulenerkrankungen gewinnt, ist die Implantation von Goldstücken in die Ohrakupunkturpunkte eine weitere interessante Anwendung der Ohrakupunktur. Dies ist eine sehr einfach anzuwendende, aber dennoch sehr effektive Alternative zur herkömmlichen Methode.

Der 3. Pfeiler der kontrollierten Laserakupunktur ist die sogenannte RAC-Pulskontrolle. RAC bedeutet „Reflex auriculo-cardiale“ und ist ebenfalls auf die Genialität des Dr. Nogier zurückzuführen. Der RAC ist ein vegetativer Reflex, der bei der Reizung eines „aktiven“ Akupunkturpunktes entsteht und zu einer tastbaren Veränderung der Pulsqualität des Patienten führt. Mithilfe der RAC-Diagnostik ist es möglich, gezielt nach aktiven, d. h. vegetativ gestörten, Punkten zu suchen und diese Punkte zum Beispiel als Unterstützung für die Lahmheitsdiagnostik oder Diagnose innerer Erkrankungen zu verwenden. Wird bei einem Hund beispielsweise der Hüftgelenkpunkt als aktiver Punkt aufgefunden, zeigt dies eine Störung in der Funktion des Hüftgelenks an. Wenn dazu der Punkt des 4. Lendenwirbels ausfindig gemacht wird, ist das ein Hinweis darauf, dass dieser ebenfalls gestört ist, und es ist sehr wahrscheinlich, dass ein ursächlicher Zusammenhang mit der Hüftgelenkproblematik besteht. Ein anderes Beispiel ist das Auffinden eines aktiven Hypophysen-, Leber-, Nieren- oder Pankreaspunktes, bei dem von einer gestörten Hypophysen-, Leber-, Nieren- bzw. Pankreasfunktion ausgegangen werden kann. In allen Fällen erfolgt die Therapie über die Stimulation dieser gefundenen aktiven Punkte.

Die RAC-Diagnose bietet eine sehr einfache Möglichkeit, eine Übersicht über die Pathologie eines Patienten zu erhalten, indem die segmental entlang der Wirbelsäule verlaufenden Zustimmungspunkte mit dem RAC überprüft werden. Als Wirbelpunkte sind diese sowohl in der Orthopädie im Zusammenhang mit Lahmheiten und Rückenproblemen als auch in der inneren Medizin im Zusammenhang mit den segmental zugeordneten Organen von Bedeutung. Hier zeigt sich ganz nebenbei ein weiterer ganzheitlicher Aspekt. Jede orthopädische Erkrankung hat auch einen Einfluss auf die inneren Organe und umgekehrt, und bei der Akupunkturbehandlung wird diesen Zusammenhängen automatisch Rechnung getragen.

Als 4. Pfeiler kommt schließlich die lokale Lasertherapie hinzu. Ursprünglich hatte diese Therapie mit der Akupunktur nichts zu tun, aber es hat sich gezeigt, dass sie die Akupunktur hervorragend unterstützen kann. Es ist wichtig zu betonen, dass die Bedeutung der Laserakupunktur nicht nur in der Stimulation des Akupunkturpunktes durch den Laserstrahl anstelle der Nadel liegt, sondern auch in der lokal heilenden Wirkung des Laserlichts, das die Akupunktur als wesentlichen Bestandteil der Therapie sehr gut ergänzt.

Wieder war es Dr. Nogier, der die Möglichkeiten des Lasers für die Akupunktur entdeckte, und wieder war ihm der RAC dabei eine Hilfe, den Einsatz des Lasers in der Therapie und auch für die Stimulation der Akupunkturpunkte zu optimieren. Da Resonanz in biologischen Systemen eine wesentliche Rolle spielt, experimentierte er mit unterschiedlichen Frequenzen der Laserlichtimpulse und entwickelte die sogenannten Nogier-Frequenzen, die sich auch im klinischen Experiment als besonders wirksam herausgestellt haben ( ▶ Tab. 10.2).

Auch wenn die lokale Lasertherapie im Grunde genommen bei jeder Behandlung unverzichtbar geworden ist, gibt es einige Bereiche, in denen sie eine ganz besondere Bedeutung hat, und zwar bei der Therapie von infizierten Gelenken, bei Gewebeinfektionen, auch mit multiresistenten Erregern, bei der ganz banalen Wundheilung, bei der Tendinitis des Pferdes und bei Nervenläsionen und Paralysen.

Teil II Einsteigerstufe

2 Geschichte der Veterinärakupunktur

3 Ganzheitliche Betrachtung des Patienten in der Akupunktur

4 Persönliche Erfahrungen bei der Akupunkturbehandlung verschiedener Erkrankungen

5 Prinzipien der TCM

6 Akupunkturpunkte und Meridiane

7 Wesen der Akupunktur als Regulationstherapie

8 Akupunktur bei einfach zu behandelnden Erkrankungen

2 Geschichte der Veterinärakupunktur

2.1 Veterinärakupunktur in China begann vor 3000 Jahren

Nach Meinung verschiedener Autoren gilt Sunyang (um 900 v.Chr.) als Stammvater der chinesischen Veterinärmedizin▶ [32]. Er war sowohl Fachmann für die Beurteilung von Pferden als auch für Akupunktur, Moxibustion (Wärmeanwendung an Akupunkturpunkten), Kauterisation (Brennen von Akupunkturpunkten) und Kräutermedizin. Offensichtlich nutzte er bereits eine Akupunkturfibel mit 3 Yin- und 3 Yang-Meridianen.

In der Zeit zwischen 200 v.Chr. und 200 n.Chr. entstanden das erste Arzneimittelbuch und die ersten ausführlichen medizinischen Lehrbücher, und es gab laut Überlieferung auch einige veterinärmedizinische Holztäfelchen. Bis etwa 580n. Chr. kamen in den darauffolgenden Jahrhunderten verschiedene Werke zustande, denen entnommen werden kann, dass bereits zu jener Zeit regelmäßig rektale Untersuchungen vorgenommen wurden, für die entsprechende Anweisungen, z. B. die Fingernägel kurz zu schneiden und die Arme mit Öl einzureiben, vorhanden waren.

Während der Hochblüte der chinesischen Pferdezucht in der Tang-Dynastie (618–907 n.Chr.) gab es die erste veterinärmedizinische Hochschule mit 4 Professoren und 100 Studenten und auch die Grundlagen der klassischen Akupunkturlehre, die Einteilung in Meridiane, die Yin/Yang-Lehre usw. wurden zu dieser Zeit entwickelt.

In dieser Zeitspanne von nun annähernd 3000 Jahren – von Sunyang bis heute – wurden Erfahrungen gesammelt, weitergegeben und vervollkommnet. 3000 Jahre Erfahrung mit einer Therapieform – das ist unvorstellbar und einzigartig!

Diese Tatsache kann als Beweis dafür gelten, dass es sich bei der Akupunktur nicht um eine Sackgasse der Medizin, sondern um einen zentralen Pfeiler handelt, der nicht stur ignoriert werden darf, sondern zum Wohl der Patienten genutzt werden sollte. Ich könnte mir vorstellen, dass von einer pharmakologischen Therapie in 1000 Jahren keine Rede mehr sein, eine Fortentwicklung der Akupunktur dagegen in der Therapie immer noch eine wesentliche Rolle spielen wird.

Im Oktober 1998 erregte eine Veröffentlichung in „Science“ nicht nur in der Akupunkturwelt erhebliches Aufsehen. Diese war im geschichtlichen Zusammenhang zwar nicht unbedingt für die Veterinärakupunktur, jedoch für die Akupunkturgeschichte von großem Interesse. Es wurde zweifelsfrei nachgewiesen, dass die an der 5200 Jahre alten Eismumie „Ötzi“ gefundenen Hauttätowierungen mit bekannten Akupunkturpunkten übereinstimmen, die in der verwendeten Kombination überdies eine sinnvolle Therapie für die bei „Ötzi“ festgestellten orthopädischen Erkrankungen darstellten.

Diese Untersuchung wurde gleichzeitig von führenden Mitgliedern der Deutschen Akademie für Akupunktur und Aurikulomedizin bzw. ihrer österreichischen Tochtergesellschaft, der Österreichischen Gesellschaft für Kontrollierte Akupunktur, in Zusammenarbeit mit dem physiologischen Institut der Universität Graz und dem Institut für Früh- und Urgeschichte der Universität Innsbruck auch in deutscher Sprache veröffentlicht ▶ [14].

Diese Entdeckung ist somit als das älteste Zeugnis der Akupunkturbehandlung anzusehen, und ist ein Beweis dafür, dass Akupunktur schon vor Urzeiten in Mitteleuropa angewendet wurde. Auch die Frage nach der Entwicklung der Akupunktur und ihrem Ursprung erscheint hierdurch in einem ganz neuen Licht.

In diesem Zusammenhang sind die Mumienfunde in der Wüste im Tarimbecken im Nordwesten Chinas ebenfalls auf großes Interesse gestoßen. Das Alter der Mumien, die aufgrund von Aussehen, Kleidung und Genanalysen eindeutig als Europäer identifiziert werden konnten, wird auf etwa 4000 Jahre geschätzt. Vermutlich stellte die Seidenstraße schon zur damaligen Zeit eine häufig genutzte Verbindung zwischen Europa und dem alten China dar. Durch das Auffinden dieser Mumien wurde die Annahme widerlegt, dass die chinesische Hochkultur sich allein aus sich selbst heraus entwickelt hat. Sie wurde demnach durch europäische Einflüsse genauso mitgeprägt, wie auch chinesische Einflüsse in Europa ihre Spuren hinterlassen haben.

2.2 Standortbeschreibung

In der Humanmedizin hat sich die Akupunktur in den letzten 15 Jahren zunehmend etabliert und es ist nicht mehr zu übersehen, dass dieser Trend auch die Veterinärmedizin erreicht hat.

Allein die Deutsche Akademie für Akupunktur und Aurikulomedizin (DAA) zählte als weltweit größte Akupunkturgesellschaft im Jahr 2002 über 13000 Ärzte zu ihren Mitgliedern. Damit ist klar, dass die Akupunktur nicht mehr als Außenseitermedizin abgetan werden kann, und der Tag, an dem die Akupunkturskeptiker zu Außenseitern werden, ist absehbar. Der Grund für diese Entwicklung ist vor allem darin zu sehen, dass sich die heutige, moderne Akupunktur durch intensive wissenschaftliche Forschung von allen mystischen Vorstellungen befreien konnte und ihre wesentlichen Wirkprinzipien heute sehr gut nachvollziehbar sind. Zudem ist die Akupunktur in einer ständigen Weiterentwicklung begriffen, die das Ziel hat, therapieresistente Fälle noch erfolgreicher behandeln zu können.

Als großer Fortschritt ist der Einsatz der Lasertechnik in der Akupunktur anzusehen. Mit dieser Technik ist eine schmerz- und berührungsfreie Behandlung (Reizung) des Akupunkturpunktes möglich und zusätzlich kann die heilende Wirkung des Laserlichtes genutzt werden.

Dennoch gibt es unter den Medizinern eine große Anzahl von Skeptikern, die die Akupunktur in ihrer Unwissenheit weiterhin als blanken Unsinn abtun, obwohl die Wirkungsmechanismen dieser Regulationstherapie auf Tatsachen beruhen, die an allen Hochschulen gelehrt werden. Auf der anderen Seite kann sich aber auch jeder, der die Mühe auf sich nimmt, sich selbst ein Bild von dieser Therapieform zu machen, davon überzeugen, dass hiermit eindeutige und regelmäßige Therapieerfolge zu erzielen sind. Dies gilt insbesondere für Erkrankungen, die mit der Standardmedizin trotz eines immensen Aufwands an Diagnostik und Therapie nur langwierig, nur teilweise oder sogar ohne jeden Erfolg behandelt werden können. Hier kommt noch hinzu, dass bei Problempatienten der Überblick über das Krankheitsgeschehen durch die immer feinere Aufspaltung in medizinische Teildisziplinen völlig verloren geht.

3 Ganzheitliche Betrachtung des Patienten in der Akupunktur

3.1 Motorische Fehleinstellungen durch radikuläre Reizungen

Bei der Behandlung von Lahmheiten zum Beispiel ist es sehr wichtig, die neurologischen Zusammenhänge zwischen Rückenmark und der Peripherie zu berücksichtigen. So ist sehr leicht einzusehen, wie es durch Wirbelblockaden zu beträchtlichen Fehleinstellungen der Motorik in der Peripherie und dadurch zur Entstehung von Tendinitiden, Distorsionen und schließlich auch Arthrosen kommen kann.

Hierzu folgt eine kurze Exkursion in die Muskelphysiologie. Die Innervation der Skelettmuskulatur hat ihren Ursprung in großen Ganglienzellen im Vorderhorn des Rückenmarks. Die Nervenfasern teilen sich im Muskel auf und enden in den motorischen Endplatten, die den aktuellen Muskelkontraktionszustand steuern. Der jeweilige Muskeltonus bzw. Dehnungszustand der Sehne wird über die Spindelfasern und die Sehnenrezeptoren gemessen und über sensorische Nervenfasern zum Vorderhorn zurückgemeldet. In Abhängigkeit vom Messergebnis wird die Grundspannung der Muskulatur dort jeweils aktuell neu eingestellt und die Information wird den motorischen Endplatten wie beschrieben über die motorischen Nervenfasern zugeleitet.

Wenn durch eine Wirbelblockade eine Reizung an der Nervenwurzel entsteht, eine sogenannte „radikuläre Reizung“, kann es zu Fehlinformationen und somit zu Veränderungen in der physiologischen Grundeinstellung kommen. So werden über längere Sicht permanente Gelenkkontraktionen hervorgerufen, die z. B. Durchblutungsstörungen, Knorpeldefekte und Arthrose oder bei zu lockerer Grundeinstellung Distorsionen bzw. Instabilität des Gelenks zur Folge haben. Diese Entwicklung wird im Kapitel über die ▶ Wirkung der Akupunktur noch einmal ausführlicher erörtert.

Das bedeutet, dass bei allen orthopädischen Erkrankungen immer auch die Wirbelsäule untersucht und behandelt werden muss. Auch dieser Tatsache wird in der Akupunktur seit jeher Rechnung getragen. Die segmental parallel zur Wirbelsäule auf dem Blasenmeridian gelegenen Zustimmungspunkte gehören zu den wichtigsten Akupunkturpunkten und fehlen in kaum einer Behandlung.

3.2 Ganzheitliche Betrachtung des Patienten

Es ist in der Veterinärmedizin in der Regel noch so, dass der behandelnde Tierarzt einen Patienten mit allen seinen Erkrankungen kennt, auch wenn er im Moment meistens nur ein im Vordergrund stehendes Symptom behandelt. Dennoch wird ihm verborgen bleiben, dass zum Beispiel die hässliche Narbe bei einem Pferd als Folge einer Stacheldrahtverletzung der Grund für immer wiederkehrende Rückenprobleme sein kann oder dass ein nach außen hin gar nicht als krank erscheinender, zystischer Backenzahn oder eine kleine Narbe auf dem Lungenmeridian die Ursache für eine hochgradige chronische Bronchitis ist. Bei der Sektion von Pferdeschädeln werden bei etwa 10% des Sektionsmaterials Eiterherde an den Zahnwurzeln entdeckt.

Hiermit soll deutlich gemacht werden, dass der Blick für die Gesamtproblematik des Patienten, d. h. eine ganzheitliche Betrachtungsweise, fehlt. Gerade bei chronischen Krankheiten sind derartige ▶ Störherde im Körper fast ausnahmslos für die Entstehung und Chronizität der Erkrankungen verantwortlich, und sie kommen am ehesten an den ohnehin genetisch fixierten ▶ Schwachstellen zum Tragen. Leider wird die Akupunktur in diesen Fällen als Therapie der Wahl noch viel zu selten eingesetzt.

Ein Grund dafür ist zum einen der Irrglaube, an der Hochschule eine vollständige Grundlage aller relevanten Behandlungsmethoden erhalten zu haben. Die Akupunktur wird nicht erwähnt und so fehlt sie logischerweise im Konzept des Tierarztes. Zum anderen sind dem westlichen Denken die Denkweisen der traditionellen chinesischen Akupunktur fremd, obwohl sie in sich selbst ausgewogen und folgerichtig sind. Weil sie auf den ersten Blick unverständlich erscheinen, wirken sie daher für viele Menschen abschreckend.

3.3 Akupunktur als Regulationstherapie

Die Akupunktur ist eine Regulationstherapie, d. h. es lassen sich prinzipiell alle Erkrankungen therapieren, die einer Regulation noch zugänglich sind. Es handelt sich also um Krankheiten, bei denen noch keine irreparablen Schäden aufgetreten sind, sodass sich die Organfunktionen durch Stimulation wieder in Gang setzen lassen. Dies ist bei einer weitaus größeren Zahl von Erkrankungen der Fall, als angenommen wird.

So wird die Akupunktur vor allem bei chronischen Krankheiten erfolgreich eingesetzt, bei denen permanente Fehlregulationen oft zu extremen Beschwerden führen können. Hierzu zählen insbesondere allergische und rheumatische Erkrankungen. In diesen Fällen ist das Aufspüren der ursächlichen Faktoren, die zur Krankheitsentstehung führen, besonders wichtig. Die Anwendung der kontrollierten Akupunktur kann hierbei hilfreich sein, indem beispielsweise systematisch nach Störherden gesucht wird. Zu diesen zählen größere Narben jeglicher Art, vor allem solche, die nach verzögerter Wundheilung entstanden sind, beherdete Zähne, d. h. Zähne, die verborgene entzündliche Vorgänge aufweisen, sowie chronische Organentzündungen, und zwar besonders chronische Nasennebenhöhlenentzündungen.

Hinzu kommen chronische „Vergiftungen“, die durch die permanente Zufuhr kleiner und kleinster Schadstoffmengen entstehen. Aufgrund fehlender akuter Vergiftungserscheinungen und der geringen Mengen sind diese aber wohl eher als „Belastungen“ anzusprechen. Beim Menschen ist die „Quecksilberbelastung“ durch Amalgamfüllungen am bekanntesten. Zusätzlich wird noch einmal etwa die gleiche Menge an Quecksilber aus der Nahrungskette aufgenommen und bei entsprechend sensiblen Patienten können dadurch unglaublich viele chronische Erkrankungen eingeleitet werden. Die Quecksilberaufnahme über die Nahrung stellt auch für die Haustiere ein sehr großes Problem bei chronischen Erkrankungen dar.

Mithilfe der Diagnostik über die kontrollierte Akupunktur kann seit über 20 Jahren festgestellt werden, welche Patienten von einer sogenannten Quecksilberintoleranz betroffen sind. Nach Aussage der DAA können auch Kinder, die noch keine Zahnfüllungen besitzen, unter einer Amalgam- bzw. Quecksilberbelastung leiden, eine Tatsache, die von Skeptikern nur mitleidig belächelt wurde. Vor gut 10 Jahren konnten jedoch in einer umfangreichen Studie alarmierende Quecksilberkonzentrationen in den Gehirnen abortierter Feten nachgewiesen werden, deren Mütter Amalgamträgerinnen waren. Als Konsequenz daraus dürfen jungen, insbesondere schwangeren, Frauen, keine Amalgamfüllungen mehr gelegt werden.

4 Persönliche Erfahrungen bei der Akupunkturbehandlung verschiedener Erkrankungen

4.1 Indikationen

Orthopädische Erkrankungen Die von mir am häufigsten zu behandelnden Störungen bei Hund und Pferd konzentrieren sich auf Erkrankungen im gesamten Wirbelsäulenbereich. Bei inzwischen weit über 1000 chronisch rückenkranken Pferden und auch zahlreichen Hunden konnte die Akupunktur, von sehr wenigen Ausnahmen abgesehen, eine grundlegende und langanhaltende Schmerzfreiheit bewirken. Sogar bei Hunden, die eine vollständige Hinterhandlähmung aufwiesen, und bei Pferden, die an einer Ataxie erkrankt waren, konnte in der Regel schon nach der 1. Behandlung eine spontane, deutliche Besserung der Bewegungskoordination festgestellt werden. Bei immerhin etwa der Hälfte dieser Patienten konnte eine völlige Ausheilung mit anschließender Belastbarkeit erzielt werden. Die Behandlung akuter Lahmheiten wie Distorsionen, Prellungen und ähnlichen Erkrankungen ist recht erfolgversprechend und kann durchaus sinnvoll mit anderen Therapieformen, z. B. Angussverbänden, Einreibungen oder Umschlägen, kombiniert werden. Dies gilt insbesondere auch für die akute und chronische Tendinitis. Einige Fälle von infizierten Gelenk- bzw. Sehnenscheidenentzündungen konnten ebenfalls zur völligen Ausheilung gebracht werden, Beispiele hierfür sind den ▶ Fallbeschreibungen zu entnehmen. Bei chronischen Lahmheiten wie Spat, Hufrolle, Arthrosen, Osteochondrosis dissecans (OCD) oder Hüftgelenkdysplasie (HD) ist ebenfalls mit einer wesentlichen Besserung bis hin zur vollständigen Genesung und vollen Nutzbarkeit des Patienten zu rechnen.

Innere Erkrankungen Die Akupunkturbehandlung eignet sich sehr gut als Therapie bei der chronisch-obstruktiven Bronchitis des Pferdes und vergleichbaren Erkrankungen des Hundes. Eine deutliche Veränderung der Atmung ist oft schon während der 1. Behandlung feststellbar. Der Schweregrad der Erkrankung spielt bei der Aussicht auf einen Therapieerfolg keine Rolle. Oft zeigen Patienten mit deutlichen Atembeschwerden eine spektakuläre Reaktion, während bei leichteren Fällen keine Besserung zu beobachten ist und umgekehrt. Es hängt in diesen Fällen sehr davon ab, wie gut der Störherd, der einer Allergie zugrunde liegt, aufzufinden bzw. auszuschalten ist. Hierbei ist es wie bei der herkömmlichen Therapie von großem Nutzen, die Haltungsbedingungen der betroffenen Pferde zu ändern.

Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Apparats wie Arrhythmien und vegetative Funktionsstörungen, aber auch organische Störungen, die oft zu erheblichen Problemen bis hin zur völligen Leistungsinsuffizienz führen, lassen sich nicht selten durch Akupunktur vollständig kurieren.

Ein hervorragendes Indikationsgebiet für die Akupunktur sind die vielfältigen Formen der Kolikdes Pferdes.