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Wollust und Gier, verpackt in fesselnde, humorvolle und brisante Storys mit interessanten Wendungen. Eine Frau in den besten Jahren entdeckt sich neu und probiert aus, was die Welt der Erotik zu bieten hat, bis sie eines Tage erpresst wird. Ein lustvolles Paar erfüllt sich den Traum eines Blinddates mit einer fremden Frau. Um den Rheinischen Karneval zu erleben, reist eine Sächsin nach Köln und lernt nicht nur die Sitten der närrischen Zeit kennen ... Insgesamt sechs heiße, spannende und außergewöhnliche Erotikphantasien, die das Kopfkino garantiert zum Laufen bringen. Das Buch enthält erotische Szenen mit sehr deutlicher Wortwahl. Nur für erwachsene Leser!
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Seitenzahl: 143
Veröffentlichungsjahr: 2015
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Alle Personen und Handlung sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit real existierenden Personen sind rein zufällig.
Maskerade
Le Grand Dessert
Spielball der Lust
Ein heißer Sommer
Madame Renard
Der Rohdiamant
Das Kostüm, ein kunterbuntes Harlekinkleid mit weit schwingendem Rock und üppigem Spitzenkragen, hängt am Schrank und wartet auf seinen großen Auftritt. Jana sitzt im Sessel ihres Gästezimmers auf der obersten Etage des Einfamilienhauses. Zu Hause in Sachsen wird nicht so viel Theater um diese fünfte Jahreszeit gemacht. Wenn schon Karneval, dann besser hier. Hannah, ihre Kollegin aus der Niederlassung, hat sie eingeladen, gemeinsam den rheinischen Karneval zu erleben. Hannahs Mann Stefan ist, wie jedes Jahr, schon seit Tagen als Faschingsprinz seines Vereins unterwegs und Jana noch nicht begegnet.
Hannah ruft zum Abendessen. Die beiden Frauen unterhalten sich ungezwungen über Gott und die Welt, obwohl sie sich privat kaum kennen. Es ist ein fröhlicher Abend unter Frauen, bei dem Hannah immer wieder von ihrer Ehe mit Stefan schwärmt.
„Jetzt hat er kaum Zeit für mich, ist ja klar. Aber ab nächsten Donnerstag wird er mich wieder verwöhnen und wir holen nach, was in den letzten Wochen etwas zu kurz kam.“, sinniert Hannah verträumt lächelnd. „Es ist schon erstaunlich in diesen Zeiten, in denen so viele Paare sich bei Kleinigkeiten trennen, dass wir uns so vertrauen können. Es gibt ja genügend Gelegenheiten, dass andere meinem Prinzen schöne Augen machen, doch er ist mir treu. Vielleicht lauft ihr euch doch noch über den Weg, damit du ihn mal kennenlernen kannst.“
Jana ist etwas genervt von Hannahs Lobreden und im Allgemeinen nicht so gut auf Männer zu sprechen. Erst im vergangenen Sommer ist wieder eine Beziehung in die Brüche gegangen, weil Ehrlichkeit nach Janas Erfahrung wohl eine männliche und eine weibliche Definition hat. Mit einer kleinen Ausrede, dass sie müde von der Anreise sei und die nächsten Tage anstrengend werden würden, verabschiedet sie sich und zieht sich zurück.
In ihrem Zimmer genießt sie es, Schuhe und Kleid abzulegen. Es ist ihr allabendliches Ritual, sich Stück für Stück von der absichtlich nach außen kühl wirkenden Lady in eine sinnliche Frau zu verwandeln. Nur für sich ganz allein.
Sie beobachtet sich im bodentiefen Spiegel, setzt einen Fuß auf die Bettkante und streift den halterlosen Strumpf über ihren linken Schenkel langsam nach unten. Der zweite folgt. Sie lächelt in sich hinein. Es beginnt langsam aufzusteigen, dass prickelnde Gefühl. Die Hände ruhen einen Moment auf ihren runden Hüften, bevor sie den roten Spitzenpanty nach unten schiebt und ihn mit dem Fuß weg kickt. Slipless fühlt sie sich anders, sexy. Ihre Hände wandern am Rücken nach oben und öffnen den BH. Sie streift die Träger einen nach dem anderen von den Schultern und fühlt, wie ihre prallen Brüste ihr Gefängnis verlassen. Hmm. Langsam umfasst sie die weichen Birnen und hebt sie etwas an. Als wolle sie sie ihrem Spiegelbild anbieten, beugt sie den Oberkörper nach vorn. Das Prickeln wird stärker und sie spürt, wie sie in einen Zustand sinnlicher Erregung gleitet, noch bevor das Ritual beendet ist. Denn erst jetzt kommt der Höhepunkt. Jana dreht sich seitlich zum Spiegel und schließt die Augen. Ihre Finger suchen nach Nadeln und Gummi, lösen den eleganten Knoten. Einem Wasserfall gleich fallen die langen Haare auf ihren Rücken. Es ist ein immer wieder wunderbares Erlebnis, dieses seidige Streicheln und die Entspannung zu spüren. Mit gespreizten Fingern fährt sie durch die glänzende, dunkelrote Mähne, verteilt sie über ihren Schultern und lässt einzelne Strähnen über ihre Brüste fallen. Wieder schaut sie in den Spiegel, findet sich schön, weiblich, aufregend. „Kleine Hexe, du willst mehr, stimmt´s?“, lächelt sie sich selbst aufreizend und wissend zu. Ihr Spiegelbild nickt langsam. Mit wiegenden Hüften geht sie hinüber zu ihrem Koffer und entnimmt ihr Lieblingsspielzeug. Sie löscht alle Lichter und gleitet unter die Bettdecke.
Jana und Hannah strahlen mit dem Sonnenschein um die Wette.
„Hast du ein Glück, dass wir Plusgrade haben! Bei Eiseskälte muss man zu viel von innen wärmen.“, freut sich Hannah. Sie trägt ein Mittelalterkostüm. Jana steht vor dem Spiegel und schminkt gerade den großen Mund in ihr weiß grundiertes Gesicht. Danach setzt sie die knallgelbe Lockenperücke auf. Von den langen Schäften ihrer weißen Overkneestiefel verspricht sie sich zusätzliche Wärme.
„Fertig!“, ruft sie fröhlich.
Hannah lacht.
„Hier ist ein Schlüssel zum Haus, falls wir uns doch verlieren sollten. Na dann, auf ins Getümmel!“
Ein paar Stunden später sind die beiden Frauen kräftig in Feierlaune, haben schon das eine und andere Bier getrunken, Kamelle in sich reingestopft, gesungen und den Umzug bestaunt. Reichlich pflastermüde suchen sie sich eine gemütliche Kneipe und bestellen etwas Handfestes als Grundlage für den weiteren Abend. Sie haben Glück abseits von der City, obwohl es auch hier brechend voll und die Stimmung heiter bis feuchtfröhlich ist. Am großen, runden Tisch sitzen sie mit wildfremden Trappern, Indianern und Feuerwehrmännern zusammen und versuchen sich im Smaltalk. Für Jana ist es schwierig, den Dialekt zu verstehen, zumal einige dem Alkohol schon reichlich zugesprochen haben. Von ihrem Platz aus hat sie einen guten Überblick über den Raum und beobachtet die Leute. Sie macht sich einen Spaß daraus zu ergründen, welcher reale Mensch sich hinter welchem Kostüm verbirgt. Ob der Arzt in Wahrheit ein Barkeeper ist? Der Mönch ein Taxifahrer? Die Froschkönigin vielleicht eine Brookerin? Noch interessanter ist die Vorstellung davon, wie sich die Faschingsgestalten im Bett verhalten. Ist der muskelbepackte Rocker möglicherweise devot? Schwingt Dornröschen zu Hause die Peitsche oder lässt sich der Husar vielleicht gern fesseln?
Hannah bekommt von Janas Gedanken nichts mit. Sie ist angeregt vertieft in ein Gespräch mit Winnetou, der ihr immer wieder in den Ausschnitt stiert. Inzwischen hat er einen Arm um die Mittelalterlady gelegt und baggert heftig und, dem Gekicher Hannahs nach zu urteilen, wohl auch erfolgreich.
Es ist inzwischen nach acht abends. Jana beobachtet das Treiben am Tisch und schweift mit ihrem Blick immer wieder durch den Raum. Am Eingang ist Bewegung entstanden, weil eine Gruppe gerade aufbricht, während eine andere ankommt. Es scheint sich um einen Elferrat zu handeln, denn etliche tragen prunkvolle Uniformen mit den typischen Komitee-Mützen. Einer von ihnen schaut genau in dem Augenblick zu Jana, als sie ihn entdeckt und sich unbewusst über die Lippen leckt. Groß gewachsen und schon leicht grau meliert, macht er eine gute Figur. „Dominant oder devot?“, versucht Jana wieder abzuschätzen. Noch immer hält er Blickkontakt, wird aber von seinen Kumpanen abgelenkt und setzt sich. Der Zufall will es, dass er Jana weiter beobachten kann. Immer wieder schielen sie zueinander hin. Was soll schon passieren? Ein kleiner Flirt im Trubel, außerdem ist sie durch ihre Schminke nicht zu erkennen. Jana ergreift die Initiative. Sie verlässt ihren Platz, streift im Vorbeigehen über seine Schulter, als müsse sie sich wegen der Enge abstützen, und geht weiter zu den Toiletten. Wie erhofft folgt er ihr und steht im Vorraum, als sie den Ladysroom wieder verlassen will.
„Hey du Kobold, du hypnotisierst mich ja fast mit deinen strahlend blauen Augen. Siehst du, schon folge ich dir brav wie ein Schoßhund in dieses Ambiente. Dafür wirst du mir einen Kuss schenken.“
Spricht´s, umfasst ihren Nacken und küsst sie direkt auf den Mund. Nichts Ungewöhnliches, im Karneval. Wären da nicht die festen Lippen, die nicht nach einer flüchtigfreundschaftlichen Berührung verschwinden. Vorsichtig beginnt ihr Besitzer zu liebkosen, zu streicheln, zu knabbern. Der Kuss wird leidenschaftlicher als er merkt, dass Jana ebenso gefangen ist wie er. Andere kommen und gehen, kichern oder machen anzügliche Bemerkungen. Die beiden bekommen davon nichts mit. Versunken in diesen zauberhaften Moment genießen sie einfach nur.
„Ich will mehr von dir, mein schöner Harlekin, aber ich kann noch nicht weg. Sag jetzt nichts. Wenn es nicht nur bei diesem atemberaubenden Kuss bleiben soll, dann komm gegen zehn zu mir ins Marriott, Zimmer 514. Ich würde mich freuen. Sehr.“ Noch ein flüchtiger Kuss, ein Augenzwinkern und weg ist er.
Jana leckte sich über die brennenden Lippen. Wow!
Teufelchen begeistert: „Hui, was war´n das?! Der kann küssen! Wenner im Bett … „
Engelchen: „Hey, wo wandern denn meine Gedanken hin? Ich kann doch nicht … „
Teufelchen enttäuscht: „Warum denn nisch?“
Engelchen: „Weil ich ihn doch gar nicht kenne. Mit einem Wildfremden in den Laken wälzen, das geht doch nicht!“
Teufelchen grummelt: „Wär´ ja nisch das erste Mal. Un die ander´n war´n einfach nur geil!“
Engelchen: „Und was ist beim letzten Mal herausgekommen?“
Teufelchen altklug: „Megaärscher. Aber die Gefahr besteht doch hier nisch. Eene Nacht, nisch mehr. Den siehste nie wieder.“
Engelchen: „Mpfhhh.“
Teufelchen singt: „Ich will Spaß, ich will Spaß…!“
Jana geht zurück zum Tisch. Hannah und Winnetou sind verschwunden.
Teufelchen aufgeregt: „Das ist der Wink den Schicksals.“
Engelchen: „Quatsch. Das sind außer Kontrolle geratene Hormone. Na toll. Was mache ich denn jetzt?“
Teufelchen: „Ein Taxi rufen?“
Aufgeregt steigt Jana vor dem Hotel aus dem Taxi. Sie durchquert erhobenen Hauptes die Lobby und fährt mit dem Lift in die fünfte Etage. Zimmer 514. Zaghaft klopft sie. Und wartet. Und wartet. Und wartet.
Engelchen mault: "War ja klar. So eine dumme Idee!"
Teufelchen: "Menno, nu warde doch ma."
Engelchen hämisch: "Worauf?"
Teufelchen: "Er kann sooo gut küssn."
Engelchen zynisch: "Wer weiß wenn!"
Teufelchen: schnieft
Enttäuscht dreht sie sich um. Nach den ersten Schritten ertönt das „Pling!“ des Liftes und der Unbekannte steigt aus.
„Du bist tatsächlich hier!“, flüstert er mit strahlenden Augen und öffnet die Zimmertür. „Ich freu´ mich. Komm ´rein.“ Er fasst Jana an der Hand und nimmt sie mit in die Suite.
“Darf ich mich vorstellen? Ich bin …“
Weiter kommt er nicht, denn Jana legt ihm einen Finger auf den Mund.
„Ich will es nicht wissen. Eine Nacht im Karneval. Heiß und intensiv. Einmalig. Du bist Mars, ich bin Venus.“
Mars betrachtet seine Venus und nickt langsam und verstehend. Sanft hält er ihre Hand fest und knabbert an dem Finger, der seine Lippen verschlossen hat. Er küsst sie wieder, so wie wenige Stunden zuvor, bis er sich schwer atmend von ihr löst.
„Dann sollten wir aus Harlekina zuerst eine Venus machen. Lass uns duschen gehen!“
Vier Hände streichen über zwei nasse Körper, verteilen Gel und Gänsehaut unter dem warmen Wasser. Lust durchflutet Nervenbahnen, Gier kommt auf. Glitschiges aneinander Reiben. Stöhnen. Knurren. Hecheln.
Kraftvolles Stoßen. Zartes Beißen. Sanftes Lecken.
Feuerwerk im Kopf.
Ekstase.
Das Wasser läuft noch immer. Mars steht hinter seiner Venus und hält sie fest umschlungen.
„Dreh dich um, Schaumgeküsste, ich möchte dein wahres Antlitz sehen!“
Jana lächelt als ihr klar wird, dass er eigentlich die Katze im Sack gekauft hat. Sie wischt noch einmal kräftig über ihr Gesicht, wendet sich ihm zu und schaut ihn an.
„So schön.“, flüstert er und beginnt schon wieder, sie zu küssen. Dabei stellt er die Dusche aus und trägt Venus aus dem Bad auf das große Bett. Schnell trocknet er sich ab, bevor er sich ihr zuwendet. Sein erstes Verlangen ist gestillt. Nun möchte er jeden Zentimeter dieses Körpers erforschen, die weiche Haut berühren und in Schwingung versetzen. Er freut sich über jeden Schauer, den er erzeugt, jeden Lustlaut, den er hört. Vertrauensvoll offen liegt diese Frau vor ihm, gibt und nimmt schrankenlos.
Seine Zunge beginnt am Hals, einzelne Wassertropfen aufzunehmen. Über Schlüsselbein und Schultern führt ihn sein Weg zu den vollen Brüsten. Steil und hart ragen ihm die roten Spitzen entgegen, bitten regelrecht darum, geküsst, geleckt und beknabbert zu werden. Ausgiebig widmet sich Mars diesen göttlichen Hügeln und freut sich über Venus´ Stöhnen. Sie liegt nicht bewegungslos wie eine Flunder, sondern kommt ihm entgegen, bäumt sich auf, zieht seinen Kopf näher heran, lenkt ihn sacht. Weiter geht seine Reise. Er besucht das Tal des Nabels, streicht wellige Hüften und begibt sich endlich auf den Hügel seiner Venus. Einladend hat sie ihre feuchten Schenkel geöffnet, ihr Duft strömt ihm anregend entgegen. Seine Lippen küssen ihre, statt mit ihrer Zunge spielt er mit ihrer Perle. Er labt sich an ihrer Feuchte. Mit harter Zunge stößt er zu, mit weicher reizt er. Seine Hände umfassen ihren Po, halten die fest, die sich immer heftiger vor Lust windet. Er spürt, dass sie fast auf dem Gipfel ist - und lässt seine Zunge ruhen. Venus knurrt unwirsch. Mars lacht in sich hinein und legt sich so auf die Schöne, dass seine harte Lanze weich gebettet wird.
„Wenn wir schon Götter sind, werden wir auch göttlich ficken.“, hört Venus ihn rau und ganz nah. Seine Zunge umspielt ihre Ohrmuschel. Sofort schießen Blitze in ihren Schoß und sie bäumt sich unter ihm auf. Ihre Klit reibt an seinem Schwanz. Mit einem: „Oh nein, kleine Hexe!“ wird sie auf den Bauch gedreht. Mars fixiert sie mit seinem Gewicht und leckt weiter ihr Ohr. Mist. Himmlisch. Auch auf ihrer Rückseite wandert er küssend und leckend von oben nach unten. Bald kniet er zwischen ihren offenen Schenkeln und knetet hingebungsvoll ihre Backen. Immer wieder spürt sie seinen Schwanz zufällig ihren Po berühren und wünscht sich ihn endlich in sich. Sie hebt die Hüften an, um ihn aufzufordern, doch er lacht wieder nur.
„Sehr verführerisch, dein Hinterteil. Ich werde mich ihm ausgiebig widmen, versprochen. Komm auf die Knie … oh ja, geil. Genauso. Was für ein fantastischer Anblick! Warte, bleib so, bin gleich wieder da.“
Etwas Kaltes, Nasses tropft zwischen ihre Backen, das bald darauf verteilt wird. Po und Anus werden nach allen Regeln der Kunst massiert, bis sie ganz entspannt ist. Vorsichtig dringt sein Daumen ein und Venus kann ihre Lust nur herausstöhnen. Mars ist angenehm überrascht, dass sie es zulässt.
„Ich bin nicht sicher, also frage ich dich besser. Ist es ok?“
Jana stöhnt nur: „Gott! Mars! Ja! Mach schon! Ich liebe es.“ Nach dieser Massage ist sie sicher, dass er nicht rücksichtslos losrammelt, sondern weiß, was er zu lassen hat. Sie genießt wenig später ihren nächsten Höhepunkt in vollen Zügen. Wie noch einige mehr in dieser zauberhaften Nacht.
Ganz früh am Morgen klaubt sie ihre Sachen zusammen, schlüpft in das Harlekinkleid und verlässt unbemerkt die Suite. Sie steigt in ein Taxi und fährt zu ihrer Gastgeberin. Gerade als sie aufschließen möchte, wird ihr die Tür fast aus der Hand gerissen. Ein blonder Indianer mit schwarzer Perücke in der Hand schaut ihr verschlafen und verlegen entgegen.
„Guten Morgen! Hattest du auch so eine tolle Nacht wie ich?“, provoziert Jana ihn fröhlich.
„Ich … äh … naja, also…“ stammelt er, bevor er fluchtartig das Grundstück verlässt.
„Soso, von wegen Musterehe.“, denkt Jana noch, bevor sie sich die Bilder der vergangenen Nacht abruft und schelmisch grinsend einschläft.
Kaffeeduft weckt Jana. Sie steht auf und bemerkt Muskelkater an sehr ungewöhnlichen Stellen. Am Frühstückstisch sitzt ihr eine reuige Sünderin gegenüber. Jana genießt ein bisschen Hannahs schlechtes Gewissen, doch will sie das Spiel nicht zu weit treiben.
„Hey, was ist denn schon dabei? Du hattest Lust und Spaß, hoffe ich doch. Wo ist das Problem?“
Hannah jammert zerknirscht: „Da habe ich dir von unserer tollen Ehe erzählt und nur wenige Stunden später springe ich mit Winnetou ins Bett. Das kann doch alles nicht wahr sein! Und was mache ich mit Stefan? Soll ich es ihm sagen? Ich war noch nie in so einer Situation, das musst du mir glauben!“
Jana rollt innerlich die Augen und überlegt, bevor sie antwortet.
„Was ich denke, ist völlig egal. Mein gut gemeinter Rat: behalte das Erlebnis für dich und verschließe es als schöne Erinnerung, wenn du kannst. Du musst selbst entscheiden, wie du damit umgehen willst. Was liegt heute an?“, lenkt sie vom Thema ab.
„Wir haben noch Zeit, bevor wir zum Nubbelverbrennen gehen. Also heute nochmal volles Rohr Party machen.“
Jana ist ganz froh, dass Hannah sie nicht nach ihrem Verbleib der vergangenen Nacht befragt, und denkt gern daran zurück.
Am Abend ziehen die beiden Frauen wieder durch die Stadt und feiern ausgelassen. Sie treffen auf die ersten Nubbel, denen vor den Kneipen der Prozess gemacht wird. Angeführt von Karnevals-Priestern oder Karnevals-Mönchen werden die Verfehlungen der letzten Wochen symbolisch mit diesen Figur verbrannt. Wenn das nur so einfach wäre! Durch den Alkohol mutig geworden, vertraut Hannah auf Janas Verschwiegenheit und gesteht ihr, dass sie sich verabredet hat.
„Wir treffen uns in einem Hotel, weil Stefan heute vielleicht im Laufe der Nacht nach Hause kommt. Sag einfach, wir haben uns aus den Augen verloren, falls er dich fragt. Ich kläre das schon mit ihm.“
Jana denkt sich ihren Teil und zuckt mit den Schultern. Die Geisterstunde ist längst angebrochen, sie hat in der letzten Nach kaum geschlafen und ihr ist kalt. So beschließt sie, die Party den anderen zu überlassen.