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Zusammenhänge verstehen leicht gemacht - Zusammenhänge zwischen Anatomie, Physiologie, Krankheitslehre, medizinischer Therapie und pflegerischer Intervention verstehen lernen - 80 Fallbeispiele aus der Gesundheits- und Krankenpflege, Gesundheits- und Kinderkranken- und Altenpflege liefern den Praxisbezug - Schüler lernen vernetzt zu denken, Wissen zu hinterfragen und zu transferieren, Patienten kompetent zu beraten - Ausgezeichnet geeignet im Rahmen exemplarischen Lernens
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Seitenzahl: 237
Fallbuch Pflege
Anatomie, Krankheitslehre undPflege verknüpfen
Markus Vieten
63 Abbildungen
Markus Vieten
Ardennenstr. 73 a
52076 Aachen
Bibliografische Information
Der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte
bibliografische Daten sind im Internet über
http://dnb.d-nb.de abrufbar.
© 2007 Georg Thieme Verlag KG
Rüdigerstraße 14
D-70469 Stuttgart
Unsere Homepage: http://www.thieme.de
Gestaltung und Layout: Tina Hinkel, Stuttgart
Umschlaggestaltung: Thieme Verlagsgruppe
Umschlagfoto: Alexander Fischer, Baden-Baden
eISBN 978-3-13-169141-5
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Wichtiger Hinweis: Wie jede Wissenschaft ist die Medizinständigen Entwicklungen unterworfen. Forschung und klinische Erfahrung erweitern unsere Erkenntnisse, insbesondere was Behandlung und medikamentöse Therapie anbelangt. Soweit in diesem Werk eine Dosierung oder eine Applikation erwähnt wird, darf der Leser zwar darauf vertrauen, dass Autoren, Herausgeber und Verlag große Sorgfalt darauf verwandt haben, dass diese Angabe dem Wissensstandbei Fertigstellung des Werkes entspricht.
Für Angaben über Dosierungsanweisungen und Applikationsformen kann vom Verlag jedoch keine Gewähr übernommen werden. Jeder Benutzer ist angehalten, durch sorgfältige Prüfung der Beipackzettel der verwendeten Präparate und gegebenenfalls nach Konsultation eines Spezialisten festzustellen, ob die dort gegebene Empfehlung für Dosierungen oder die Beachtung von Kontraindikationen gegenüber der Angabe in diesem Buch abweicht. Eine solche Prüfung ist besonders wichtig bei selten verwendeten Präparaten oder solchen, die neu auf den Markt gebracht worden sind. Jede Dosierung oder Applikation erfolgt aufeigene Gefahr des Benutzers. Autoren und Verlag appellieren an jeden Benutzer, ihm etwa auffallende Ungenauigkeiten dem Verlag mitzuteilen.
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Eine Fallgeschichte ist mehr als nur der trockene Bericht eines Krankheitsverlaufes. Die Fallgeschichte stellt Zusammenhänge her, wirft Fragen auf und bildet die Wirklichkeit ein Stück weit ab. Eine mit Leben gefüllte Fallgeschichte kann das Bild von einem Menschen entstehen lassen, sie zeigt sein Leid, den Weg zur Diagnose und auch zur Behandlung. Was vorher noch Anatomie, Physiologie, Diagnostik und Therapie war, bekommt jetzt einen Namen und beginnt zu leben. Was macht die Krankheit im Körper, welche diagnostischen Möglichkeiten ergeben sich daraus und welche Behandlungen sind dabei möglich? Die Beantwortung dieser Fragen vertieft das medizinische Grundwissen. Durch die Verbindung mit einer Person und ihrer Geschichte graben sich die medizinischen Zusammenhänge tief in das Gedächtnis ein. Die erforderlichen Pflegemaßnahmen ergeben sich dann oft zwingend aus dem Verständnis des Krankheitsgeschehens.
Die hier dargestellten Fälle sind keine Fantasieprodukte, sondern entsprechen der Wirklichkeit der Patienten in ihrer alltäglichen Umgebung und auch im Krankenhaus, auch wenn die Namen und die ausschmückenden Details natürlich keine realen Personen betreffen. Es sind Fälle, wie sie sich jeden Tag ereignen, und dabei läuft nicht immer alles glatt – wie im wahren Leben. Ärztliche Fehldiagnosen, Pflegeversäumnisse und nicht mitarbeitende Patienten sind auch ein Teil der Wirklichkeit. Die Beschreibung solcher kritischer Punkte kann aber auch dabei helfen, einmal gemachte Fehler nicht zu wiederholen, wichtige Gefahrenpunkte und mögliche Probleme der Pflege im Blick zu behalten und den Patienten zu größerer Mitarbeit anzuhalten.
Ich wünsche mir, dass die Personen, deren Fälle hier beschrieben sind, im Kopf der Leserinnen und Leser zum Leben erweckt werden. Denn die größte Berufserfahrung und Kompetenz in der Pflege erlangt man durch den Umgang mit echten Patienten. Wenn man diesen großen Erfahrungsschatz aber noch nicht hat, können die Fallgeschichten diese Lücke schon vorzeitig ein wenig schließen.
Ich bedanke mich ganz herzlich bei der Pflegelehrerin Doris Mix, Neuss, für ihre tatkräftige Unterstützung in den pflegerischen Fragen und bei Johannes Wüller, Aachen, Oliver Blankenstein, Berlin, und Rainer Wüstefeld, Aachen, für ihre engagierten Fallschilderungen.
Aachen, September 2006, Markus Vieten
Markus Vieten, Arzt und Autor, geboren am 1.10.1965 in Mönchengladbach, wohnt mit seiner Frau Dr. Claudia Heckrath in Aachen.
Ausbildung und beruflicher Werdegang:
1985-1992
Studium der Humanmedizin an der RWTH Aachen
1992-1994
Ärztliche Tätigkeit in neurologisch-psychiatrischer Praxis in Aachen
seit 1990
selbstständiger Autor, Projektleiter, Lektor und Übersetzer für medizinische Fachliteratur; Krimi-, Spiele- und Sachbuchautor mit über 40 Titeln.
01 Wenn man plötzlich einen stechenden Schmerz in der Brust verspürt …
02 Wenn das Herz nicht mehr genügend Blut pumpen kann…
03 Wenn das Herz aus dem Rhythmus kommt…
04 Wenn der Blutdruck zu Kopfe steigt…
05 Wenn die Füße nicht mehr warm werden …
06 Wenn es zu einem Verschluss einer Bein- oder Beckenvene kommt…
07 Wenn sich die Nierenkörperchen entzünden…
08 Wenn die Nieren ihr Aufgaben nicht mehr erfüllen…
09 Wenn die Harnleiter durch einen Stein eingeengt sind…
10 Wenn zu wenig funktionsfähige Erythrozyten gebildet werden…
11 Wenn es zu einem Krampfanfall kommt…
12 Wenn die Erregungsleitung der Nervenzellen gestört ist…
13 Wenn die Bewegungsabläufe gestört sind…
14 Wenn Sensibilität und Körperempfindung gestört sind…
15 Wenn die Nervenbahnen des Rückenmarks durchtrennt werden…
16 Wenn es zum Verschluss einer Hirnarterie kommt…
17 Wenn die Funktionen des Gehirns nachlassen…
18 Wenn man sich wertlos, leer und unendlich traurig fühlt…
19 Wenn dem Körper keine oder zu wenig Nährstoffe zugeführt werden…
20 Wenn Wahnvorstellungen und Sinnestäuschungen das Denken verändern…
01 Angina pectoris und Herzinfarkt
02 Herzinsuffizienz
03 Herzrhythmusstörungen
04 Hypertonie
05 Periphere arterielle Verschlusskrankeit (pAVK)
06 Tiefe Venenthrombose
07 Akute Glomerulonephritis
08 Akutes Nierenversagen
09 Nierenkolik
10 Anämie
Wie jeden Samstagnachmittag dröhnte die Konferenzschaltung der Fußball-Bundesliga durch das Wohnzimmer. Karl Mallkor, 56, hatte sich sein Insulin gespritzt und verfolgte bei Kaffee und Kuchen mit seiner Frau gebannt das Spiel seiner Lieblingsmannschaft. Er hatte Glück, dass seine Frau dieses Hobby mit ihm teilte. Andere Leidenschaften, wie z. B. das Rauchen, musste er immer rechtfertigen. Aber sie hatte ihn immerhin schon so weit gebracht, dass er es auf 10–15 Zigaretten täglich reduzierte.
Als die Zuckermedikation und die Diät vor etwa vier Jahren nicht mehr griffen und er sich, auch wegen erheblicher Diätfehler, schon einmal Blutzuckerspitzen von über 300 eingehandelt hatte, war das Rauchen zum ersten Mal ein großes Thema für ihn geworden. Nachdem die Hausärztin und auch seine Frau ihn bedrängt hatten, kam er immerhin zu einer Halbierung seines Nikotinkonsums. Er hatte verstanden, dass ein erhöhtes Risiko für Herzschlag, Hirnschlag und so manches andere bestand. Der Diabetes und das Rauchen griffen offenbar seine Gefäße an. In seiner Familie hatte es sowieso schon Fälle von Herzinfarkt und Diabetes gegeben. Das Übergewicht war angeblich auch ein Problem, dabei kannte er viele Männer seines Alters, die gut und gerne 20 oder 30 Kilo mehr auf die Waage brachten.
Karl hielt das alles für übertrieben, denn eigentlich fühlte er sich prima. Und noch besser fühlte er sich, als eine aufgeregte Stimme im Radio von dem 2:1 seiner Mannschaft kurz vor Spielschluss berichtete. Seine Frau und er machten einen kleinen Luftsprung und rissen jubelnd die Arme hoch. Karl spürte plötzlich einen stechenden Schmerz im Rücken zwischen den Schulterblättern. Das trübte seine Freude zunächst nur wenig, doch als das Spiel bald darauf aus war, verfluchte er die Getränkekisten, die er am Vormittag besorgt hatte. Es war nicht das erste Mal, dass er sich dabei verhoben hatte, auch wenn es offenbar erst jetzt spürbar geworden war. Er nahm eine Tablette Diclofenac, die ihm bei Rückenschmerzen noch immer Linderung verschafft hatte und eine Stunde später noch eine. Doch die Schmerzen blieben. Er war an diesem Abend sehr müde und ging ungewöhnlich früh ins Bett. Am nächsten Tag stand er zunächst normal auf, doch brach ihm schon bald kalter Schweiß aus. Er musste sich hinsetzen, weil er schlecht Luft bekam. Nicht mal auf eine Zigarette hatte er Lust.
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